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Sächsische Dorfzeitung : 09.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188412098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-09
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.12.1884
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mH««. Mkßgg, dev Ä. DeceMtx M4. deutscken HapdelSstanheS durch Apftechterhaftuug per 4>aftlbst -bestehenden Handelsfreiheit zerstreuen werde. ;Ew. re. «vollen in dieser wie ,tl>. ». «cd-ettou ^»eu»Aeutta»t Meißaer Paste 4. tttierM-i'rE Kaus eHebl die n !r Yvn HS M Die RnchSregieruug hat »mmlvng vvn diplomatischen Aktenstücken ifftntlicht, welche einen interessanten und belehrenden «erden bi» Mav/nz Mittwoch u. Freit«! Mittag angenommen und tosten: die tspalt Zeile lüPf. Unter Eingesandt r Sl>H- ^0,, 10. I ^1,1« Einblick in die jüngste deutsche Kolonialpolftik gewähren. Kanach forderte daS auswärtige Amt in Berlin bereit en 14. ,April 1883 die freien Hansestädte auf, ihm die »eschwerden und Wünsche der dortigen mit Westafrika w Handel-Verbindung stehenden Kaufleute nebst sqch- herstävdigen Gutachten zu unterbreiten. Diesem Gesuche wurde al-bald entsprochen und in der von Hamburg WS eingegangenen Denkschrift bereits damals die Neu- walisirung der Kongomündung, sowie die Erwerbung umrs Küstenstriches in Westafrika behufs Gründung ujner Havdelskolouie alö wüoschenSwerth bezeichnet, llon ganz besonderem Interesse ist in der erwähnten Denkschrift folgender Passus: „Häufig erwerben sich die europäischen Mächte durch die abgeschlossenen Verträge lewen besonderen Einfluß, ja geradezu das Protektorat wer die Häuptlinge und benutzen diese Stellung dann Kazu, den Angehörigen ihres Lande- besondere Vortheile kor den Angehörigen anderer Länder zu sichern. Ein KolcheS Protektoratöverhältniß ist für die übrigen euro- Ixaschen Völker ungünstiger, als wenn der betreffende Distrikt direkt alö Kolonie annektirt würde; denn als- Kann muß die betreffend« Macht vertragsmäßig die »deren Völker ebenso, wie ihre eigenen Bürger behandeln, Lehrend sie in ersterem Falle die Verantwortung für wie ungleiche Behandlung auf den unabhängigen Häupt- »og abwälzen kann. Derartiges befürchten die bethei- Uglen Firmen von dem neuesten Vorgehen der Fran dsen in Porto Novo bei LagoS; ähnliche ungünstige Verhältnisse bestehen in dem mächtigen und fruchtbaren, Ron einer zahlreichen und konfumfähigen Bevölkerung Gewohnten Gebiete des Nigerstromes. Derselbe ist RereitS bi- zu dem Zusammenflüsse mit dem Benue, ca. IM englische Mellen von der Küste auswärts, von den vampfern britischer und französischer Firmen befahren. vaS von ihm, seinen zahlreichen Zuflüssen und Mün- Rungen durchströmte Gebiet liefert schon jetzt außer Großen Quantitäten von Elfenbein, Palmkernen, Eben- D-lz und anderen Produkten jährlich cirka 40,000 Tons Malmöl, im Werthe von ca. 25 Millionen Mark, nach Mngland und der Export ist noch steter Steigerung Dähig. Wenn an diesem reichen Handel sich bisher kein MnzigeS deutsches Hauö betheiligt hat, so liegt das nach Massage der in Lagos, also in der nächsten Nähe, ange- Medelten Firmen an der bevorzugten Stellung, welche iie fremden Handelshäuser infolge der Verträge ihrer Staaten üt den Häuptlingen dort genießen und an dem Mangel uSreichenden Schutzes für die deutschen Kaufleute. Gerade Ein Lnterhcülendss Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für bie kgl. ,AmMhmiptm«l»schaft«n ,Dr»»b«lqLltft«bt und Dresden-Neastabt, Dr -ie Ortschaften da jgl. ZftqtSMrichtS D>r«rd«i, Mr >di« -kgl. >tzmistv«tLmter Dresden, Wi> MoritzLiUig. „v-r«iy»^Uch«r.Nr-Mmr Md ,»«rl<z« in Kn«».. Dienst«,», »UtzvOHst.Mtz MynnMent». PreAr uNeljähA.« IM 0—162«. ieo-160 -240 « firttn« M «sfischer « 40 Vf. bi» >eu iuUtud. . — 7 «. kuttergerfte M. SO W. id Kulten^ 20 Pf. ,r: 142 »is Hafer 1S1 waare 140 «0-0«. ,000 «ttr- Anferate«. Aunn-mrst«»««, Me-»rnojdtsche Buch!an»M»R, LAnlulidendank, jn den übrigen Fragen jeder Kollision unserer und der französischen Internen sorgfältig aus dem Wege gehen." Zn der ReichStagSsitzuag am Freitag begründete der Abg. Grilleüberger in längerer Ausführung «iu«, von ihm eiagedrachten Gesetzentwurf, betreffend di«Aende» rung de- Krankenkassengesetze-, da- bekanntlich schon am l. December in Kraft getreten ist. Der Rtduer wünschte, man möge den Mitgliedern freier Hilfskassea vorläufig de« Beitritt zu den behördlich autvri- sirten ZwangSkassen erlassen, wenn sie nachweisen, daß die betreffenden Privatkassen ihre Statuten bereits om gearbeitet und zur Genehmigung ejngereicht haben. Der Redner wie- auf die den Behörden durch die Errichtung der Zwangskassen erwachsene Arbeitslast hin, welche eS mit sich gebracht hätte, baß viele der durch daS Kranfrn- kaffengefetz erforderlich gewordenen Statutenänderungen der freien Kassen noch nicht genehmigt worden seien. In folge dessen entstehe für viele Arbeiter, wenn nicht ae- setzliche Abhilfe geschafft werde, die Nothwendigkeit, sich Zwang-kaffen anzuschließen. Jn vielen Fällen sei sogar, namentlich in Leipzig, die Genehmigung der Statuten chikanöser Weise verzögert worden, so daß eS den Anschein für vje dortige Gegend muß her Abschluß solcher Gchutz- und Meistbegünstigungsverträge feiten- Deutschland- mit den Häuptlingen ans- Lebhafteste befürwovtet uud kann von solchem Vorgehen ein lebhafter Aufschwung des deutschen Handels in sichere Aussicht gestellt werden." Jn ähoftchem Sinne sprachen sich auch bie»B«rbcht« der übrigen Hausestädte.auS und hierdurch «rumchigt, be schloß Fürst Bismarck, den Grund zu einer praktischen Kolonialpolftik zu legen. Am 19 Mai 1884 schiffte -sich auf sein Geheiß vr. Nachtigal auf der „Möve" «in, um nach Westafrika abzudawpfn» und daselbst auf den bekannten Gebieten die deutsch« Flagge aufzvhiffen. Sehr beachteatwerlh ist die ausführliche Instruktion, welche dem zum deutschen Generalkonsul «rnannteu Afrika reisenden mit auf den Weg gegeben wurde, zumal auS derselben ganz unzweideutig h«rvorgeht, welch' ganz be sonderen Werth BiSmarck darauf legt, in W«stafrika nur im Einverständnisse mit Frankreich zu handeln. -So heißt es z. B. in dem erwähnten Schriftstücke zum Schluffe: „Nach neueren Mitteilungen hat der englische Gouverneur der Goldküste unmittelbar nach der Abfahrt S. ,M. E. „Sophie" seine Bemühungen fortgesetzt, um auf eine englische Annektion diese- Küstenstriches binzuwirken. Unter dem 5. März d. I. haben der König von Little Popo und Grigi und eine Anzahl von Häuptlingen einSchreiben an den deutschen Kaiser gerichtet, .worin sie denselben unter dem AuSdrucke de- DankeS für die Friedensstiftung durch daS erwähnte Kriegsschiff um Uebernahme des Protektorates behufs Abwendung der befürchteten Annektion durch England bitten. Im Laufe von vertraulichen Besprechungen des Kürsten Hohenlohe mit dem französischen Minister der auswär tigen Angelegenheiten über west afrikanische Fragen, welche wir möglichst im Einvernehmen mit Frankreich zu behandeln wünschen, ist uns franzöfischerseits mit- getheilt worden, daß bereits vor einem Jahre die Häupt linge von Little Popo mit Frankreich eine Art Prvtek- tektoratSvertrag abgeschlossen hätten. Dieser sei einst weilen nicht publicirt worden und man sei ungewiß, ob der Zeitpunkt für die Veröffentlichung jetzt ^chon ge- ! kommen wäre. Wir haben deshalb die französische Regie- § rung wissen lassen, wir würden unser Entgegenkommen auf diesem Gebiete zunächst dadurch bethätigen, daß wir das hierher gerichtete Gesuch deS Königs und der Häupt linge zu Little Popo in Erwartung unserer Verstän digung mit Frankreich einstweiler auf sich beruhen lassen und falls Frankreich dazu übergehe, seinen Vertrag zu publiciren und in Kraft zu setzen, wir solchen unsererseits respektiren würden. Wir gingen hierbei von der An- ! nähme auS, daß die französische Regierung die an die Uebernahme der Herrschaft über diesen Küstenstrich seitens einer fremden Macht sich knüpfenden Besorgnisse de- gewinn«, als ob die Arbeiter mit Gewalt zum Beitritte in die ZwangSkaffen veranlaßt werden sollten. Bestehe diese Absicht nicht, so sei eS erforderlich, derartige Be stimmungen zu treffen, wie sie der Antrag bezwecke. AußerdemwünschtederNednereineResolution, dahingehend, der Reichskanzler möge beim BundeSrathe die Herausgabe vonNormativbestimmungen für dieStatuten eingeschriebener HilfSkassen, welche d«n Vorschriften de- Krantenverfiche- rungSgesetzes entsprechen, beantragea. Das sei der prak tische Weg, um die freien HilfSkassen vor Chikanen zu be wahren Hab« doch der sächsische Minister v. Nostitz-Wall witz auf eine Beschwerde freier Kaffen einfach erwiedert, da- seien socialdemokratische Kassen, die Schutz nicht verdienten. Nachdem der Abg. Lipke beantragt hatte, sämmtlichen Arbeitern den Eintritt in freie HilfSkassen bis zum 1. Juli kommenden JahreS freizustellen, ergriff der Etaatsminister v. Bötticher das Wort, um sich gegen die Behauptung zu verwahren, daß in gehässiger Weise gegen die freien HilfSkassen verfahren fei; ber Antrag GrillenbergerS aber sei unannehmbar und zw^kloS. Den wirklich bestehenden Mängeln in dem HllfSkaffenwesen abzuhelfen, sei die Regierung gern bereit. Die nähere Erörterung dieser Frage würde sich aber nur in emer Kommission ermöglichen lassen. Nachdem dann noch der sächsische Bundesbevollmächtigte v. Nostitz-Wallwitz die Angriffe GrillenbergerS gegen die Behörden SachsenS zurückgewiesen hatte, wurden die sämmtlichen auf daS .46. Jahrgang «'M Hi i » »Hi >» > 1. aM. e. 102,«. 79,-. «4 80,,» 96,-« 10tz,-. Feuilleton. Schmiede und Welt. Ein Roman voa Wilh. Grothe. en 8» 88, 82 tr.l alte !dit- tien K8,„ SOK«. 180 K11 14«,«. 94,«. 121,«» 12«,«. .316 44 86,.» I»3 10«,,. 1S2.» . 127,«. sch ell »kl. (9..Kvrtlzhung.) OSkar Otzneherz wußte, daß sein junger Kunst- osse hin und wieder rücksichtslos sein konnte pnd wieg deshalb. „Da meinen g«tviff« haarbuschene Gesehen", fuhr ei fort, „daß sie den Gipfel der Kunst erreicht hätten, enn sie die Natur photographisch getreu in Farben irten, vielleicht ihre Schwächen recht hervorhöben." „Wir wollen darüber nicht streiten", meinte OHne- z eitchenkend. „Wir werden ja sehen, wer mit seinen »sichten weiter kommt." Die Heiden jungen Leute brachen auf und begaben jch zu dem ArkuS, jn dyn «ne erregte Zuschauerschaft H schon befand. Die Verhältnisse, in denen sich Gottlieb benegt ütte, waren nicht der Art gewesen, daß er viele Schau- piele — welcher Art sie auch fein mochten, hätte be kochen können. Die Studien, deoeo er sich hiogegeben, feine angestrengte Thätigkeit hätten seine Muße in Ge- Glag genommen, würde sewe geringe Kaffe ihm auch szrvße AuSgabeo für Vergnügen nicht versagt hahen. ^testo stärker wirkt« der Zaob«r de- Cirkus auf ihn. Ander- OSkax Ohueherz. Obgleich derselbe sich »ubl in viel besseren Geldvechältnissen al- Gottlieb be- f«dtn hatte, so waren ihm doch solche Schauspiele um) l«S,.. e» 1^6,4. -ld. 1«« Gratz- 18,4 meu M- Akt. un») auS seiner Jugend geläufiger und er wurde von ihnen weniger hingerissen als sein Begleiter; er zeigte sich viel mehr so kritisch, daß Gottlieb über seine Bemerkungen erstaunt war und es ihm vorkam, alö habe er Oskar s Fähigkeiten unterschätzt. Jetzt sprengte Manuela auf ungesatteltem Rosse als Bacchantin in die Reitbahn. Mächtiger Jubel empfing sie. Ja, das war die kleine Seiltänzerin, die Luft springerin; aber wie hatte sie sich verwandelt! Ha- hübsch« Mädchen war zu einer Schönheit geworden; jed«r Th«il ihre- Körpers zeigte Ebenmaaß und Run dung. Ihre Kühnheit ging mit der Sicherheit Hand in Hand und doch gewahrte Gottlieb etwa- an ihr, waS ihn abstleß: ein Selbstbewusstsein, da- keine Grenze kannte und sich stets in der trotzigen Haltung zeigte. OSkar Ohneherz klatschte lebhaft Beifall und wun derte sich, daß Gottlieb so kalt sei. „Ist sie »icht schön?" fragte er. .Gewiß!" .Gestehen Sie, daß Sie noch kein reizendere- Ge schöpf kennen gelernt haben", drängfe OSkar. ..Sie gefiel mir früher besser", antwortete Gott- lieb Frei. „Früher? Sie kennen sie von früher?" „Wir waren da noch Kinder." ,,Em« Jugendbekanntschaft! Sie war also in Deutsch land zu Hause." „ErstereS ja, letzteres weiß ich nicht; doch sprach sie ein reineS Deutsch." „Sie muffen die Bekanntschaft erneuern." „Wozu? Auch wird sie sich meiner kaum erinnern." „DaS lassen Sie meine Sache sein. Kommen Sie, wir werden sie aufsuchen. Schnell, lieber Frei! hier geht eS entlang." OSkar Ohneherz trieb den Genossen zu dem Schritte, weil er selbst die Bekanntschaft der allbewunderten Manijela zu machen beabsichtigte. Er führte mit einem wahren Kunpschaftertalent feinen Kollegen in die Räume, in welche nur die Eingeweihten, der EirkuSkünstler oder dessen specielle Freunde, dringen konnten. Ein Stall knecht fragte, wohin sie wollten; die Antwort lautete auS OSkar'S Munde: „Zu Signora Manuela! Ein Jugendfreund will sie sprechen." Bei den Worten wie- er auf Gottlieb. Der Stallknecht ging weiter Wenige Sekunden später erschien Manuela mit geröthetrn Wangen und noch wogendem Dusen, wie sie vom Pferde gestiegen. DaS schwarze Lockenhaar, da- nur eine Spange umgab, umflatterte den schönen Kopf. „Leben Ei« wohl, Signori!" rief sie, al- sie durch einen Vorhang trat, zurück, „ich muß mich umkleiden." OSkar vertrat ihr den Weg zu der Garderobe. Sie schien nicht nur erstaunt, sondern auch unwillig darüber zu sein. Ihre Stirn faltete sich. „WaS w^len Sie?' klang eS hart von ihren Lippen. „Ein Jugendfreund von Ihnen, Signora", sagte er ! und wi«S auf Gottlieb, der nun auf Deutsch daS Mort > nahm: „Sl< werden sich wohl kaum deS rußigen Knaben auS der Schmiede erinnern, der Sie alS Tochter de- Seiltänzers GrasowSki in Ihrem ersten Engagement ' kennen lernte." Sie schaute Gottlieb, der aufrecht, in ruh^er Hal tung vor ihr stand, fest an, als such« sie, nachdem ihr ! Blick über seine kräftige und dock ebenmäßige Gestalt
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