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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192307206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-20
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1923
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— KUWMAWM Freitag, den 20. Juli 1923 7S. Jahrg Stadibad Schwarzenberg Der Ra» »er Stad». Schwarzenberg, am 19. Juli 1923. Der Rat »er Stadt. Schwarzenberg, am 18. Juli 1923. sperre zwischen dem für ökonomischen Gewinn. Indem die Staatsmänner der Entente Gewalt brauchen, um Geld zu erpressen und hierzu in die Ruhr ein marschieren, treiben sie eine Art Bolschewismus, nicht besser Berlin, 18. Juli. Dom französischen Nachrichtendienst find Mel len verbreitet worden, nach denen die Essener Polizei den Fran- Aus Blali 350 des Kandelsregisters, die Firma August Lorenz Nachs. Inh. Paul Sarenberg, Lederhondlung in Schneeberg betr. ist heute eingetragen worden: Die Firma lautet künftig: Paul Larenberg, WSschrfabrik. Amtsgericht Schneeberg, den 17. Juli 1923. Wieder ein Blutopfer. Berlin, 18. Juli. Aus dem Ruhrgebiet wirb gemeldet: Ge stern früh schossen die französischen Posten an den Grenzstationen mehrfach auf Deutsche, die die Grenze passieren wollten. Mehrere Personen wurden verwundet. Der Kaffcngehilfe bei der Stadtver waltung von Gelsenkirchen, Zengerling, wurde an der Grenz- station Brakel durch einen Schuß schwer verwundet und blieb ohne Hilfe zwei Stunden liegen. Als die Franzosen Hilfeleistung für die Getroffenen gestatteten, war er bereits tot. London, 18. Juli. Lord Curzon empfing heute Nachmittag den deutschen Botschafter Dr. Sthamer. , ^London, 18. Juli. Wie Reuter erfährt, ist der Entwurf der Antwort an Deutschland noch nicht fertig. Wahrscheinlich wird er morgen vom Kabinett besprochen werden. Köln, 18. Juli. Die interalliierte Rheinlanükommission Hai die Abhaltung des Katholikentages verboten. » * Brüssel, 18. Juli. Die Kammer hat mit 76 gegen 69 Stimmen den Artikel des Militärgesetzes genehmigt, der eine Verlänge rung der Dien st Pflicht um zwei Monate während der Dauer der Ruhrbesetzung vorsieht. Die Reparationslüge. Der berühmte schwedische Nationalökonom Profes sor Gustav Cassel hat in London vor der London School of Cconomicis einen Vortrag gehalten, aus dem - folgendes wiedergegeben sei: Der wissenschaftliche denkende Volkswirt hat immer zu kämpfen gegen di« allgemein verbreitete materialistische, oberflächliche Anschau ung von Volkswirtschaft; er muß wieder Hinweisen auf die ökonomi schen Zusammenhänge, welche nicht weniger real sind, wenn sie auch nicht materiell, sondern dynamisch sind. Zum Beispiel, man hat in der europäischen Politik viel zu viel Auf- London, 19. Juli. »Daily Chronicle" zufolge ist das Par- lamrntsmitglied Hastings gestern nach Deutschland abgereist, um die Verteidigung gefangener Deutscher vor französischen Kriegsgerich ten zu übernehmen. Das Blatt berichtet über fürchterlichegu- stäudeinden Gefängnissen am Rhein. Die Angaben stam- men von einem britischen Offizier, der erklärt«, die Verhältnisse ent sprächen der Strafkolonie auf der Teufelsinsel. „Westminster Gazette* schreibt, die Lage im Ruhrgebiet werde immer ernster. Die Franzosen beabsichtigten offenbar, durch Anziehen der Schraube die Kapitulation Deutschland» vor der Antwortserteilung herbeizuführen. Reuter erfährt, der Entwurf der britischen Antwortnote sei fertiggestellt und werde heute km Kabinett erwogen. Br. 166 durch eine andere Reichtumsverteilung man Kapital freimache und übertragbar machen könnte. Wenn ein armer Mann fragt: warum kann das Kapital der Reichen nicht genommen werden, um damit Häuser zu bauen für die Armen, so liegt darin derselbe Denkfehler, nur daß er hier verzeihlicher ist. IndemdieStaatsmänner der Entente diese Idee übernahmen,haben sie ihre Unterschrift unter die gefährlichsten Thesen des sozialistischen Glaubens gesetzt. Alles Kapital hat in seiner Volkswirtschaft einen bestimmten Gebrauch und Zweck und kann nicht beliebig ausgeschaltet werden. Auch dies gehört zu den Ideenbestand des primitiven Sozialis- mns, daß politische Gewaltanwendung ein brauchbares Werkzeug wäre Ä Mit Rücklicht auf die eingelreiene Geldentwertung werden di« Badepreis« sür Benutzung d«s Stadtbades und die Leihgebühr von heule ab in folgender Weise erhöht: Badepreiser Für Erwachsene 1000 Mk., sür Kinder 500 Mk., Zellengebühr für Erwachsene l 000 Mk-, für Kinder 750 Mk., Gebühr sür Benutzung 1 Schrankes für Erwachsene und Kinder SW Mk. Leihgebühr r Für 1 Badehose für Erwachsene 1250 Mk , sür Kinder 750 Mk., sür 1 Bade anzug 2000 MK. An Sonntagen wir» z« »e« La»«preise« 109°/, Zuschlag erhoben. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß Kinder bis zu 14 Jahren Sonnabend nachmittags von 1 Uhr und die übrigen Tage von 6 Uhr ab das Bad zu verlassen haben. ! I« ,er»«liretl»« «»»»!,«»»»» «N«»Ioi «Sglw «t* > tn 2«g« »sch e°»o- und gssuos«». »s,«>e««»r«I» t6MNiil.?»zeIs«»l!«nn): Im «imlsblsl!. t«M dn Vasw kn Up. Tolon«!-»»« 1002 Mk. Ig-mMm» Mkü««» u. k I«ü«ne«1ut« 800 Mk.), su»r«U» irovMK.,m > «IM. 2«u dl« t-Id« ««II« 4020 Mk.,«u-wau, 4822 Mk.. I». L.ikIsmUtU dl«?«HU«U«4M2Mk., asrwilrl» 4800Mk. v»t>ia«c!-k»n«», r«>rzig Nr. irres. a«M«Int«-elr»-S»nl»< vu«, Srzg«b. Nr. 70. gen und Bilder davon in die Welt schicken. Aber es gibt Zerstörun gen, welche viel größer sind. Frankreich hat Deutschland eine Zer störung zugefügt, welche größer ist, als die der zerstörten Pro vinzen. Der ganze materielle Schade, der Frankreich angetan war, und den Deutschland nach den Waffenstillstandsbedingungen zu er setzen verpflichtet war, betrug vielleicht 5 bis 6 Prozent des Vor- kriegsreichtums Frankreichs: nehmen wir sogar 10 Prozent an. Da- gogen Deutschlands Produktion und Deutschlands Verbrauch ist her- untergüiracht auf 60 Prozent. Das bedeutet für einen großen Teil »er Bevölkerung wirkliches Elend. Diese Verarmung wirkt zwar nicht auf alle Stände gleich, das kann niemals sein. Aber Im Ganzen genommen ist sie grausame Wirklichkeit und nicht Simu lation, wie man sagt. Ein Minderverbrauch von Milch, Fleisch, Mehl um ein Drittel, kann nicht simuliert werden. Die überaus fein organisierte Existenzgrundlage einer Bevölkerung von 60 Mil lionen Menschen ist schwer beschädigt. Diese Verwüstung übersteigt zweifellos bei weitem die Verwüstung Frankreichs. Wenn man ein großes Eisenwerk absperrt von seinen Erzgruben und es dadurch zum Stillstand bringt, so ist volkswirtschaftlich der Erfolg derselbe. Oder wenn ein ganzer Distrikt einer hochentwickel ten Textilindustrie abgeschnitten wird von seinen natürlichen Märk ten, ohne daß andere erreichbar sind, so ist das ebenfalls dasselbe: Zerstörung. Wenn die Produktion eines ganzen Landes durch Unterernährung der Arbeiterschaft und durch Mangel an Rohmaterial oder durch Ab satzsperren eine beständige Verminderung von, sagen wir 10 Prozent, erlebt, so ist das wiederum dasselbe, wie eineVerwüstung von 10 Prozent der Bodenfläche jenes Landes, unter Einbuße alles dessen, was darauf steht. botageakte handle. Die Essener Polizei lehnte das Ansinnen der Franzosen ab. Die Franzosen verlangten sodann von dem Direktor des Untersuchungsgefängnisses die Herausgabe der Gefangenen, di« ebenfalls verweigert wurde. Daraufhin wurde der Direktor des Untersuchungsgefängnisses von den Franzosen verhaftet. Die fünf Deutschen wurden unter Anwendung von Gewalt aus dem deutschen Gefängnis geholt und in das französische Gefängnis ge bracht. Die deutsche Regierung hat in Pans hiergegen schärfst« Verwahrung eingelegt. Essen, 18. Juli. Die Vertreter des Gewerkschaftsrings im Ein- bruchsgebict haben eine Entschließung angenommen, in der sie sich erneut gegen die Bestrebungen hochverräterischer Elemente zur Schaffung eines sogen, rheinischen Staats wenden. Die Versamm lung bezeichnet weiter die Politik des passiven Widerstan des und der Anpassung aller wirtschaftlichen und finanziellen Kräfte als einziges Mittel, die Reparationsfrage zu lösen, und er wartet, daß die Reichsregierung mit allem Nachdruck die Durchfüh rung der in ihrer Note vom 7. Juni ausgezeichneten Richtlinien betreibt. ebens gemacht von d en verwüsteten Provinzen . . . rankreich s. Verwüstete Provinzen kann man Schaulustigen zei-! denn der russische. Kann man Hoffnung haben, daß die westliche Zi vilisation der bolschewistischen Nevolutionsidee widerstehen wird, « «nlhallend di« amMcheu rebanntmachnnsen der Amisbauplmannschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, ter Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustüdlel, vrvnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Slodlräte zu Au« und Schwarzenb«rg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. W. Gärlner, Aue, Srzgeb. g«rnfpr«ch«r, SM« «1, «SSnI» tAmt Au«) 44«, Sch»»«»«»-10, Schwarz«»»«»-rr». Drahtanschrift, Vvlk»fr«un» «u««rrs«dtr-«. Jagdhund (Dachshund) rotbraun, langgebaut ist hier zugelausrn. Wenn das Ti«r innerhalb 3 Tagen nicht adgeholt wird, wir- über dasselbe verfügt werden. wenn sie so bereitwillig sozialistische und bolschewistische Ideen in ihre kurzsichtige Politik überträgt? Wenn man gar versuchen würde, ein fremdes Kontrollsystem über dem ökonomischen Leben von ! Deutschland zu errichten, so würde das die Proüuktionsmaschine die- 1 ses Landes ganz vernichten. Die R u h r i nv a s i o n h a t D c u t s ch- land an den Rand des Abgrundes gebracht. Die Er wartung, daß, wenn Deutschland nachgibt, wie man sagt, sich der Weg für große Reparationszahlungen öffnen würde, ist die verderblichste Illusion, welche je bei verantwortlichen Staatsmännern bestanden hat. Also kann in der gegenwärtigen Lage überhaupt nicht die Rede davon sein, Laß und wieviel Deutschland zahlen könnte. Sonder» die einzige Frage ist diese: Wie kann das deutsche Volk vor dem Hunger behütet werden, und wie soll es seine notwendige Lebensmitteleinfnhr bezahlen? Wir ! glauben, daß kein Sachverständiger der Welt hierauf so leicht eine zu reichende Antwort zu geben vermag. Man kann 100 gegen 1 wetten, daß Deutschland nicht imstande sein wird, die versprochenen Zahlungen zu machen. Daran kann auch keine Beschlagnahme der Sachwerte etwas ändern. London, Rom und Washington und beim Vatikan sind beauftragt worden^ entsprechende Vorstellungen zu erheben. Berlin, 18. Juli. Gegen die von den Franzosen und Belgiern aus Anlaß der Explosionskatastrophe auf der Rheinbrücke bei Duis burg erfolgte Festnahme von 26 deutschen Geiseln ist, wie gemeldet wirb, seitens der Reichsregierung Porstellung erhoben wor den, um das Los der Festgenommenen zu erleichtern. «ne plump« Fälschung. »ß«I-«»-M»»a»»« flr KI« am NaLmMa« «vckrlnnlk« Nmrmn KU aormMag» 9 U»r In k«n Naupl-ilchätl»- p«llm. Sin« Srwkhr lür KI« Aukahm« k«r AnjUa«» am -org<I»n«b«nkn Toa« lowt« an brftlmmln Sl«I« mied nicdl -«-«d«n, auch nltl sür KI« RILIIadill k«r durch A«r»- v>r«ch«r aulaiaibtntnrinjiiakn.—FLrRLch-ad« unmnan-I «su,«tändln Schriftstück« üdnnlmml dl« SchriftMkni« KUn« Lmmilwortuna. — Unlnbr«ch>m,ni d« »«tchLft»- d«iN«d«k d«-ründen k«In< vnlxrüch«. LU godluu,»o«ju, «nd Sondnr, g«U«n Lada»« als nlch l v«r«!nbarl. a»pl,«schLfttft«U«n ln Ao«, Löbnitz, Scharr- und Berlin, 18. Juli. Die Regierung hat gegen die jeder Rechts grundlage entbehrende Verlängerung der Derkehrs- sperre zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet in Pa ris und Brüssel protestiert. Die deutschen Vertretungen in Bayern» Innenminister gegen Poincare. München, 18. Juli. Im bayrischen Landtag kam eine im Zu sammenhang mit dem Ausgang des Hochverratsprozefses Fuchs- Machhaus von den Sozialdemokraten eingebrachte Interpellation zur Verhandlung, die von der Regierung Ausschluß verlangt, was sie zu tun gedenke, um dem hochverräterischen gegen die Ein heit des Reiches gerichteten Bestrebungen in Bayern wirksam zu begegnen. Die Interpellation begründete Wg. Sänger (Soz.). Er betonte, es stehe fest, daß die Hochver räter bei der Regierung und den ihr untergeordneten Organen aus- und eingegangen seien. Präsident Königshauer ersuchte den Redner um Zurückhaltung in seiner Kritik. (Große Unruhe links.) Abg. Sänger erklärte weiter, die Fahnenweihe der vaterländischen Ver bände sei mit französischem Iudasgelde bezahlt worden. Nach den Feststellungen des Gerichts seien mindestens ISO Millionen Fran ken an diese Verbände gegeben worden. Dem Innenminister warf Redner vor, er habe Richert, den französischen Spitzel, endwischen lassen. Innenminister Sch weyer erklärte, durch Vermittlung Richerts seien rund 100 Millionen Mark zu dem Zwecke nach Bayern geleitet worden, um die Einheit des Reiches zu sprengen. Als intelektuelle Urheber der ganzen verbrecherischen Pläne, min destens aber als tatkräftige Förderer, seien die französische Regie rung und in erster Linie Poincare anzusprechen. Tief bedauer lich sei es, daß sich Deutsche bereit gefunden hätten, diese Politik auf Zertrümmerung des Deutschen Reiches zu unterstützen. Aber es handle sich nur um verbrecherische Handlungen einzelner, und den Hochverrätern sei es trotz aller Bemühungen nicht gelungen, die va terländische Vereinigung als solche für ihre Zwecke zu gewinnen. Der Prozeß Fuchs habe auch gezeigt, daß in Bayern eure separa tistische Bewegung als solche nicht bestehe und daß nur ein zelne Mantasten sich mit solchen separatistischen Zielen befaßten. Erfreulicherweise seien die Bemühungen, auch offizielle Persönlich keiten hineinzuziehen, erfglglos gewesen. Unrichtig sei di« An nahme, als ob die bayrische Regierung schon seit längerer Zeit von dem wiederholten Aufenthalt Richerts in Bayern oder gar von sei nem verbrecherischen Zusammenarbeiten mit Hochverrätern irgend welche Kenntnis gehabt habe. Mit Entrüstung müsse die Annahme zurllckgewiesen werden, daß die bayrischen Behörden Richert , nicht ungern hätten entkommen lassen. Der Minister stellt fest, daß die Polizei so schnell als cs ihr möglich war, ihre Tätigkeit ausge nommen habe, um ein« Spur Richerts zu entdecken. Wenn die Zeu- ' gen ihn, den Minister, oder die Polizei früher in Kenntnis gesetzt . hätten, hätte Richert aller Voraussicht nach ergriffen werden können. Trotz des Entkommen» Richerts sei aber Frank- ' reich gleichwohl als hauptbelasteter Teil aus dem Verfahren hervorgegangen, das den Beweis erbracht habe, daß Frankreich entschlossen gewe- ! sen sei, sein Verbrechen der Ruhraktion durch , da» weitere Verbrechen der Ablösung Bayern, vom Reiche zu ergänzen. Die Flucht Ehrhardt». Berlin, 18. Juli. . Stach einer Mitteilung der Berliner politu Um» L L«ut»MrHmstis MM M tMM ZWli . Mehl- un» Brolpreise. Infolge der Erhöhung der Getreide- und Kohlenpreise, sowie Löhne und sonstigen Unkosten gelten mit Belieferung »er Broimarke 81 folgend« Preis«: 500 1000 1900 2900 75 So ist auch die Verwüstung Oesterreichs durch die neuen Gren zen, die es umgeben, erheblich größer, als 10 Prozent. Die Ab trennung Oberschlesiens von Deutschland ist dasselbe, die Abtrennung von Posen und Westpreußen desgleichen; die Abtrennung der lothringischen Eisenerzgruben desgleichen. Es bedeutet dies alles wirtschaftliche Zerstörung. Auch bei der Entente selbst gibt es solche durch den Versailler Frieden zerstörte Provinzen. Die Behinderung des britischen Handels ist für Großbritannien eine mindestens eben so ernste Sache, wie für Frankreich die vom Krig zerstörten Provin zen. Materielle Zerstörung ist leicht wieder aufgebaut. Das kann man an Englands Schifftonnage sehen. Die großen Schiffsverluste »es Krieges sind längst mehr als ausgeglichen. Die Tonnage ist' größer als während des Krieges. Aber was nützt das, wenn der Frachtverkehr um 30 Prozent zurückgegangen ist? Materielle Ver-i luste werden ausgeglichen, — aber die überaus verletzbare Maschine-, rie des Welthandels ist schwer beschädigt und wird immer mehr be schädigt. Wenn man das mögliche Gesamteinkommen der Kultur völker auf SOO Milliarden Goldmark schätzt, so kann man annehmen, daß es durch die heutige Politik einen jährlichen Schaden von 100 Milliarden Goldmark erleidet, also vielmehr ,als auch der wildeste Reparationsfanatiker jemals zu nehmen verlangt hat. Wäre es nicht besser, wir richteten unsere Aufmerksamkeit mehr auf die Ver wüstungen der Gege.nwart, welche noch fortgeht, als auf die Vergangenheit? Die gemeinsame Aufgabe, die vor uns liegt, ist größer als der Schaden, der hinter uns liegt. Es finden sich in dem, was man die Ideologie des Versailler Vertrages nennen könnte, alle die gewöhnlichen Irrtümer des vul gären Sozialismus wieder: der Mangel an Sinn für die ökonomische Wirklichkeit und der Aberglaube an die Brauchbarkeit politischer Machtmittel für ökonomischen Gewinn — diese bekannten Züge des Straßensozialismu» sind auch da» Gesicht des Versailler Vertrages. Zum Beispiel diese Idee, Deutschland könnte einen Teil seines Ka- pitals auszahlen und zwar lediglich auf Kosten seiner Kapitalisten. . . . - . . .- „ , , - Man hat im allgemeinen begonnen, einzusehen, daß man die Ne- düngen verbreitet worden, nach denen die Essener Poliz« den Fran- varationszulagen nicht fortschen kann auf Ko- »osey fünf Deutsche ausgeliefert haben soll, die angeblich steneinertieferenErniedrigungdesLebensstan-. Fernsprcchlcttungen zwischen Essen und Kray zerstört haben. Wie hard«» d«r deutschen Volksmassrn, also hält man sich .wir erfichren, hanLelt «s sich b«i dieser Darstellung um ein« plump« im dt« Idee, daß man allein die reichen Leute zahlen lassen könnte.' französische Mischung. Der wahr« Gachvechllt ist fol«nder:Vor sin dieser Vorstellung, man könnt« di« Zahlung-Pflicht auf die Rei- kurzem wurden fünf Personen wogen Diebstchl, vim Telephondroht hen legen, findet jetzt der Anspruch der Entente seine letzte Zu- verhaftet und in da- Essener Gefängnis eingeliefert. Gegen die flucht. Abgesehen von der Frage, ob es noch so viel Reichtümer gibt Verhafteten wurde Anklage wegen Diebstahls erhoben. Die Fran- in Deutschland, liegt in dieser Idee die Vorstellung, daß die gleich- Men, die von dem Gerichtsverfahren Kenntnis erlangten, forderten tzymmerteilung in einem «ine GleicMlttgjkeit L_äre, pad daL die -erouaqnve Ver räter mit st« Bvtründust', haß «ftch «d Sk- 8 Roggenbrot Mk. 2290.—, s - . 4580.-, 8 . . 8700.-. 8 - - 133L0.-. 8 Weizengeböck - 460.—, 300 8 Weizenmehl » 1600,—, 500 8 - - 2600.—, Der Dezirtisverband »er Amlshaupkmannschaft Schwarzenbek», am 1s. Juli 1983.
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