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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020122022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-22
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Diesel Watt wirk» den Lesern von Dresden »nd Umgebung am Tage vorher bereit» alt SerugrgebM: Avend-Ausgabe zugestcÜl, während Morgen in einer «tMEttl» , r». « «k«., »,ir« ttc Poll 3 Ml. Die.Dresdner?!a<tut<t»«ii e,iü>ei»e« i«,«« die Bezieber >» Drei»«» uv» »er nScktin, Uinaedii«. wo dir Üutraaun« duuti eiaene Note» oder »vmmliliouarr ertöt,,. erkalten das Blatt wi Wockeiitoaen. die u«VI «ui kann odeegeieitaaetot««. ,n iwei LketlaaSaaveii »den»,« uno *««,,»» nmekielli s,i>r Rück,ade eia,e>a>id«e, Ätilltt iiülle knie LerbuidUililkU. Sernivrechauickiluk: ««» l «r. U und «r. »UW. relearamm Adrelle: «»chet»««» »"«den. eS die Post-Lbonneruen am GesammtauSgnbe erhalten. Finreigen-tans. tzre^vQnSel L8S<r Verlao von Li-ps»t, L R-trtn'rdt. Die Aniiatiii»- von Anlüntinunne,, -itvtin in d,'i .Oaiii>ineI<tiüil<uieUk und den NebeinmnaiinicneUen in Dreodee bis Na<tmnNa,ö , IItu Sonn und .itieria-,-.- mir Maneiilnasie 3« rwn II Ui» Die rwavtne Grund «eile lea. 6 -luveiv all 'Dm., Au tüttdiauuiieii MN der PriviNtctie Zeile 2k> Phi., die n»>uili«e .ikilc als .^inaeinudd' »der ai» Tcrilctl- 'U Pi». ?» Aiimmeii, naiti Lonn lind .Zeh-, lane» I de,. 2':>at,i,,e i-iriind^eileu 30. 4ü bei. an u„» uo Pi», beloudetem Lact'. Aidklviiiline Auiiiune nur »>»en Lvraiidbemiiimig. Belcadluncr werden uii» w iicrramu. 8oI)8k1 öülUUV )N2» m n« Xl6!Ü8?8lüÜ6 iu »rS^tsr -tüMglil. OküI'AplÄl^ 18. II. «. II»rn, lseiiixrmlis»illiiiir, ISiäM«!«», M«, iitLst, »ssv I, kempr. 33?0. «Iivln- Iwä AIv-»«lHv«I»b, »««-ivDlvvkiep, L,IIäi»i-v, «tv«t«vl»v uoä ^»»«eöxi'.vUv OIt»n»p»N»vr. -ni-ael - Neueste Lradtbertchte. Hoinachrichtc». Gc'ammtratks'inung. ZurPlaue,»che» A„>chlüß'iage. ttzewekbeverei». Gerichts ! AUt» ?p»rstrr. vribnndl. Tnrllv Bcnmgiei,.,;alkenhagen. MalazziDuigentt. Brand des blutig. Hvithcaleis Meißner Dombausrage I «ekllllvvlli» Lolve»« Neueste Drahtmeldungen vom 21. Januar 1 Bellas!. Bis letzt wurden bei dein Uiiglückstall i» der jSinichstcld'ichcn Flachsipinneici l-l Tobte gezählt. Mehreie Pc» ione» werden noch vennißt ! W a ihingt 0 n. Das Repräieutantcnhans beriech über die Berlin. (Priv.-Tel.) Tie Budgetk 0 miniiIivn des ^ Bewilligung von 10 000 Dollars zum Emvsa 11 ae deS :>ieichStaaS letzte heute dir Bcraihung drö M ililäretatS > Brtnz e n za clnr 1 ch. Eannon crllürle. es sei Psticht einer ,ort Die beanuagle dritte Abcherliina >,ir das Mtlstärlabme, üroße» Nation, den Verttelcr eines große» Volkes. das den ivurde gestrichen, die Ausbesserung der Roßärztc genehnugi. Bei Aiiienkaneul w viel von iciiie», ki'rpcrlichen und gciOigcn BScicn sem Titel Besoldungen von Miinwchaslen wurde sestgencllt, das; > gegeben habe, einen würdigen C'inniang ;u bereilcn. ein Manquement bei den Tssljleren nicht iialtstnde. iond> rn bei ^ Dra w Von der nrdllcheil Grenze ist die Meldung allen Tnivvengattungen ein lieber'!»'; vorlicge. Bei der Position Pserdebeichaffung machte der Rricasmiiiister v. Gosjlcr vertrauliche :Njllheilungen über den PserdcbeNand der Armee. (!ö cimvann sich hierbei eine Debatte über Pierdekrankheilen in ver Armee. Man war darüber eüug. daß die NreiSlhierärrle so gestellt werben müßten, daß sic von der Pnvatvrans unabhängig »eien. Die Forderung sur Errichtung einer iinlltärtechnüchrn Hvchichulc wurde abgelehnt, da über die Art der Ausführung Bedenke» bestände». Berlin. Minister Thielen weilte zum ersten Male wieder eine Stunde außerhalb des Bettes. Die Besserung in seinem Befinden schreitet laiigwin fort Leipzig. Der SenalSprüsidcnt beim Reichsgericht Tr. Dähn Hardt, der am l. Februar in den Ruhestand treten sollte, ist heute früh nach längerer Krankl,eik gcslorbc». München. Der Uittversillstsprosessor Sclcnka in ver gangene 'Nacht gestorben. Eisenach. tPriv.-Tcl.) Taö hiesige Krematorium wurde gestern Nachmittag nn Beisein der städtischen Behörden und der Geistlichkeit durch isuperinteiidcnt Tr. Kieler scierlich ein- geweiht. Pilsen. <Priv.-Del.) In Brc-Sca crichos; der Tchacht- auiieher Krieg in der lc^te» Nacht seine Frau und 7 Kinder und rau. Von der südlichen Grenze ist die wecivuiig ein gegangen, das; die zur Fremdenlegion gehörigen Kapitäne Greisin und Gratien von Eingeborene» des marokkanischen Stammes Ben Isinir aus einem Spaziergänge erschossen worden seien. Es verlautet, daß der Slawin Ben Ismir kriegerisch gesinnt sei. Peking. Ter sraiizvsischen GeiandNchait in Peking wird acnrcldct. daß der tranzösischc Missionar Julie» und zwei christliche Eingeborene am lü. dS. M. in eurer Srtichast im Norden der Provinz Kwangsi crmvrdel wurden. Sidne >,. I» Sidnc» sind drei Pcstfäl! c vorgekommen. ias Motiv des a ch «iiau tsnch cn Mordes ist ea l, dann sich selbst. Dicnstversehluiig. Paris. Dcvnlirlcnkammcr. In Fortsesznng, der Bcraihung des Budgets des Neuster» wünscht Boni de Castellanc Anstiär- ungcil über die auswärtige Politik. . Redner soricht sich gegen die von Frankreich i» Ehina befolgte Politik ans und nistert die Befürchtung, vast Frankreich dort nicht nach einem einheitlichen Plan" ocnahre. Ivie dies Rustland. Deutschland und England thnn. Destonrnellcs spricht sich anerkennend über die Nhcstigkeit der Diploinatii aus, die e-Z v rstiurden habe, den 7,riechen in Europa aufrecht zu erkalten, erklän dagegen die Wirth- schaftspokitik in Eurova für falsch und kachelt die Bermchning der Rüstungen und die Weltpokittk, die die Möglichkeit von Konflikten vermehre Die politische Ausgabe, die Frankreich zu lö'eo habe, sei schmierig, aber wenn Frankreich nicht der Bein» mortcr einer europäischen Bereinigung sein könne, so müsse es gegen die Weitpolittk und den Imperialismus Widerspruch er- Heven. Redner spricht seine Genugthuung darüber aus, dast die BeziehungLN zu anderen Staaten, namentlich zu Italien besser geworden seien. Es beständen zwar noch einige Mikvcrständ. nissc bezüglich der tripolitantschen Frage, cs seien aber einfache Mistoerständmssc. Der Gedanke einer Dhcilnng von Tripolis sei kindisch. Wenn man es irgend Jemand geben wollte, so würde es Niemand habe» wollen. Lchlieglich ladest Redner die Politik Europas. d,e Zulage, dast der Schwächere unterdrückt werde. Genna. Tic Angestellten der clelirijchen Strgstcnbahn sind wegen Entlassung eines Miiangeilellien in den Ausstand getreten. Es sabren nur ivenige Wagen, und diele nnier polizei licher Bewachung. London. Ter Zndiang zu der für die Ablösung der in Südafrika befindliche» N e 0 »1 a >1 r y bestimmte» Aöiheilung übe» illsft Zolles Erwarten", l'.tia. na! Tic Red ) in Folge besten sind die Rekrutirungslisten für das Korps geschlossen worden. Es waren nur AOOMnn» verlangt, über rWstMann liesten sich icdoch in die Listen nusnehmcn. Die ?lblhcilung gebt Ende dielcs .stionats nach dem Kap ab. London. Tepeichcn aus Melbourne und Wellington melden, Ehambcrlain habe telegraphisch niiigetbeil!. die engliichc giegieruna werde sehr erfreut lein, salls neue Kontingente. ,e It)w Mann stark, aus Australien und Neuseeland nach Süd asrika gesandt würden wörtliches mid Tächsisches. Dresden, 2l. Januar. ^ " Zur bentigen K ön igl. Mittagstasel ist Herr Ltaatswinisler v. Wastbors mit Einladung beehrt worden. — Morgen Mittwoch sinoet delm Königspgare in de» Feslräumc» de-S Königl. sticsioenzschlvsies ein K a in »1 crba11 statt. Tie Elnlad- nngeil dazu laiiie» aus 8> e llhr. Mittheil nn gen ans der Geiammrrallis- Sitzung. Die an der KöniienlNlraste a»S Sparkaiscnüber- schnsscn erbanlen beiden Wohnhäuser werden Mitte dic'cs Wahres bezogen. Der Ratb genekmigl die vom Hochbauamie sur die Wohnungen vvrgeschlagenen Mlethzinspreiie und bcschstcstt. diese Wahnunge» in erster Linie den Angestellte» der bcnach barte.» städtischen Elektrizitätswerke, rm ilcbrigcn aber anderen städtischen Bcauilc» oder Bediensteten vorzubehalten. — Aus Grond früherer Beichlijssc der städti'chcn Körperichasten ist vom Zochbanamte int Estmernehmen mit dem Wvhlf»I,nSpoiizelamte die Plonitng eines Volks Hades sur die F 11 cd r i eh sta d t aus de»' Tinterlande des städtstcheii Grundstücks Hohcnthal Plast 8 nevil Kosterianichsgg vorgesegt worden Darin iind Wannen und Brausebäder für Frauen und Männer in grösterer Zahl vorgesehen Der Rath genehmigte die Wohl des Plastes, sowie die noraclegts Planung und bewilligte den Anichlagsbetrag von 90 M9 Ml. — Der Rath schlägt den Stadtverordneten die Erhöhung der Ge m e i »de>va is en ra > h s- und Ersastmänue» stellen >m Ili. Bezirke um >c drei Stelle» und deren Beiestung mit den Herren Kaufmann Hötcr. Lehrer La Tour, Fabrik, deiitzer Ttode bezw. de» Herren 'Tischlermeister Gener, Lehrer Götze. Kanimann Kuhbans vor. -* Zur P lauensche n A nschl u st trag e. Dhnc zu der Angelegenheit seihst Sieltnng zu nehme», gebe» wir tolg>mde Zu schrift wieder: „In der vorge'trigen Notiz über die Verhand lungen des Gemcinderathes in P Ionen zur Einver- l e i b n n g s s r a g e war n. A. bemerkt, dast aus das sozialdcuw kralisclic üNitglied in dieiem Gimeliiderath bet der letzten Wahl auch zahlreiche Dtimmen der Einnerlcihnngssr>unde geiallen seien. Da dergleichen Wahlen gebest» sind, lässt sich letztere Behauptung nicht ohne Weiteres nachprnscn. Um indes; zu verhüte», dast die'e rein interne Angelegenheit, die. losgelöst von veriönlichcn und politischen Rücksichten, vom Gesichtspunkt der dauernden Wohl- fahrt der bethciligtc» Gemeinden Dresden und Planen ansschlies; sich benrtheilt werden stillle. nicht im ciniciliaen Parleünteresse ansacbcntet werde, iit sestznstellen, dast Angehörige verschiedener polinichcii Richtungen in beide» Lagern dcr Plcincistcheu Ein tvodner zn finden sind. Dabei verdient bemerkt zu werden, dast die Wahlvorschläge der ..Anichlustsreundc" für den Gemeinde»,!., zu Plauen den 'Namen des dem Gcmeindcratli ungehörigen Sozialdemokraten nicht enthalten haben nnd dast die bereits zweimal erfolgte Abordnung dieses GcmeindcvcrlrcterS in den dortigen Einverlcibungsansichuk gegen die Stimmen dcr au- schliistfreundUchcn Gemcinderathsmitgliedcr citoigt ist." ^ — Die unter dein Protektorate Sr. Majestät des Königs und Sr. Königl. Hoheit dcs^ Prinzen Gevlg stehende Sachsen stist u n g des Königl. Sächsiichcn Mililärveretnsbundcs (mient gcltlicher Arbeitsnachweis sür gediente Mititärsi hielt am Sonntag nn Speiieiaalc des Hanptdahnljoses Dicsden-Altsladl ihreHau'.-i vcriaimnlung ad. Nachdem bereits Vormittags 1l Uhr eine Ausichutzsitzung ilattgefunbcii halte, eröfsnetc der Vorsitzende. Her> Pros. Tr. Poe'chel-Griinma. ' «9 Uhr die Jahressitzung, zu der sich die Geichäslsstelleninhaber dcr verschiedenen Städte zahlreich ein gesunden hotten, mit bcgrüstenden Worten nnd wrach den Tan' des AnSichusjcS sür die im Interesse dcr Sachienstistniig geleisteten Mühewaltungen aus. Ten Verhandlungen wohnten als Gaste bei die Herren Bnndesprosident Justizrath Windöch, Buirdesdirckwrial mitglied Blum. Bezirtskoininandcnr Obcrsl Jriiigntctcl uird ander, Bundespräsidialmitglieder. Herr Pros. Tr. Poctchel crslrrttcic den Jahresbericht (IM. aus wclchenr heworging. dast die Stiftung schöne Erfolge zn verzeichnen hatte. Er hob besonders die Noth , Wendigkeit interlokalen Austausches betreffs dcr Arbeitsvermitteliing ! hervor, und berichtete über die iliin aus den einzelnen Bezirke» zu s gegangenen Mittheilungen. Des WÄlercn rügte der Vorsitzende j die von Arbeitgebern wie Arbeitnehmern unterlassenen Antworten j und die mehrsach nicht bewirkten Rückmeldungen, die noch immci ! verkommende Verweigerung landwirthichastlicher Slellenairgebvtc. während im 'Allgemeinen grvste '.lcachtrage nach Stellung herrsche Na:l> einer allgemeine» Aussprache über die Handhabung der Ge ichäite erstattelc Hcir Bundesichatzmeister Be»cr-Drcsdcn de» Kastenberlchl. Für die prompte und gewissenhafte Erledigung der Kassengeichästc wurde ihm der Tank auSgeiprochcn. Für das vpicr freudige Wirken des Vorsitzenden zollte Herr Golla-Lcipzig Herrn Prof. Tr. Pvcichel anerkennende Worte. Mit einer Austorderung zn ernstem, nnermüdlichcni Schassen auch im neue» Bcreinsjahre schlost dcr Vorsitzende die Jahreshauptversammlung mit «nein „Au, Wiedericheii im nächsten Jahre!" Ein geielltgeS Beiiammeniein der Kameraden, bei welchem manch' alte Erinnerung ausgetauich: wurde, schlvst sich den ernsten Veihandluitgcn des Tages an. — „Mit uni eren Truvven durch Petschilr!" Ucbw dreies fesselnde Thema sprach gestern Abend i»r Gewerbe vcrci ne vor mehr als 2M Zuhörern der Berliner Schriskstellci Tr. Wegencr i» einem zweistniidigeii Vorträge, der durch etwa löst Lichtbilder mach eigenen photographstchen Äufnohmcir der Vortragenden- anschaulich tllnstrirl wurde. Herr Tr. Wegener I,o! „>S Kriegs Berichterstatter an den E> vcditivneii der deutschen Ehina tuti-peii im Gefolge des Grasen Walderiec ilieilgenominen ii»p lchüdcrtc nun mil der Lebendigkeil eines Augenzeugen namentlie!, zwei der Eroberung Pelicdtlis dienende kneaerische Untei nehmungcn die von Generalmajor v. Kctteler geleitete Erpeditron gegen Pnvtingsu, !>ie eigentliche Hauptstadt von Petichili ldac ebensalls in Penchili gelegene Peking »imint als Kaiscrresidenz ein- Sonderstellung ein), und einen von Paokingin ans unter Anfuhr nna des Oveisteii v. Norman» unternommenen Streifzug in da, westliche Gebtrgsland. wo cS bei dcr Einnahme eines stark (mit I2o0 Mäiiii) besetzten Gebirgspasses zum einzigen blutigen Renconlrc mit kaiserlich chinesischen Truppen kam, das der Berichterstatter milcrlcbt hak. Eine kriegerische Begegnung mit Boxerhorden hat aus beiden Eipeditioncn » ie st a l t gc I» nden. Ter Vor tragende erklärte dieie Thatiachc daraus, das; die aufständüchen Boic, beim Hcrannabcu übermächtiger Truppen regelmäßig all- il,i- revolutionäre» Abzeichen (bluttorhc Schärpe», rokhumbanderle Säbel 11. i. iv wobliveislich ablcglen und sich als die sriedlichstei Bürger der Welt anist'iesteii, die die bösen Borer grimmig zn hasic» Vorgaben nnd zum Zeichen denen etliche blntigc Bozerhanpler. am Stangen aufgewicsst, vorzeigtcn. Ob sreilich diese blutigen Kövfe leniaiS ans Boielicibern gesessen kiatten. ließ lick schwer feslsteUcn. Thaisache ist, das; die Bevölkerung dcr Dörfer und Städte ein- solche Furcht vor den europäischen Truppen hegte, daß man jeglichen Widerstand von vornherein anigab »nd — nachdem i» dcr Regel die nach linieren Begriffen erwa cilS Bürgermeister sungircnden Mandarinen mit den deutschen Offizieren friedfertig den Thee ei» genommen Hallen — wohl oder übel in Alles willigte, was testen der curopäüchcn Befehlshaber an KriegStonttibutwnen 'Fleisch. Gclrcidc. Reis u. s. w.> gciordert wurde. Gelegenheit zur Bc thätigung cchlcn deutschen Heldcninuthes wurde — soweit de-? Vor tragenden perwnlichc Eriahrnngen reiche» — dem ostasiatischcn Eipedilionskotps Waldersee's nur bei jenem beicsts erwähnte» 5r«nst und Wissenschaft. i * In der gestrigen Vorstellung dcr .Ruthen Robe" im Königl. Sch a us p i clh a ni e ereignete sich ein aufregen der Zwiichensall. Während des zweiten Aktes ertönte plötz lich ein lauter Schrei. Infolgedessen vclbrcitcte sich das Gerücht, cs iei Feuer ausgebrochen. Ein großer Theil des Publikums stürzte nach den Ausgängen, das Spiel mußte ans kurze Zeit unterbrochen weiden und eS bedurfte einer Erklärung des Herrn Oberregist'enrs .Lewinger. uin das Publikum wieder zu beruhigen. Ter Schrei, der diese Panik verursacht hatte, rührte von einem Besucher des l. Ranges her. welcher die Krämpfe bekommen hatte. Ter Zwischen fall hatte noch insofern eine bedcmernSwerthe «Folge, als kur; daraus, in Folge dcS Schrecks, ein älterer Herr im Parauct einen Schloaanfall erlitt. 7* Eine für Dresden völlig neue künstleriiche Erscheinung: Frau Irma Marazzi-Tilligcnti präicntirte sich gestern Abend m einem Saale deS Verrinshauies vor einem llemen. aber illustreu Kreise. U. A. sah man Ihre Maieitäl die Königin. Ihre Kaiierl. Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August, sowie mehrere Damen und Herren der »ofgeiellichait, die mit lebhaftester Aiitheilnahme bis zum Schluß der Soiree bei wohnten. Der große und starke Erfolg, den yrait Marazzi mit ihren Vorträgen erzielte, ist auf die nnS Deutschen immer wieder überraschende temperamentvolle Art zurückzusührcn. in der inan lu'ieit« der Bogeien Dichtungen aut dem Podium interpretul. rchon die .Aufmachung" eurer solchen ,.Soirso littsrairs et «trawatigne ' hat etwas ungemein Apartes an sich : da ist nicht das traditionelle nüchterne Podium mit dcr unmöglichen Leere und Qede. sondern mau sieht sich einem geschmackvoll arrangtrten. mit ^Blumen dekorlrten Interieur gegenüber, das der Beranstaitung von vornherein den Retz deS Intimen giebt. Die Künstlerin, eine pikante Erscheinung mit rassigem Blondkopf, ericheinl: sie legt das kleine Sträußchen — bitte nicht doS altmodische Paradedouauel! — aus da« Tischchen zur Seile und sängt zu spreche», oder richtiger z» plaudern an. Zuerst erzählt sie dir reizende Geschichte Daiivel's von der .Ziege des Herrn Seguin", die eS so gut haben könnte in de« schönen Stall mit den hoben Fenstern, und die doch die Tebn- ucht nach der Freiheit mit all' de» schönen Blüchen und Blumen hinLLtMchLrktt.we. Ne schließlich doch d^Me Wolf v«fv«m. War schon dieses »etlc Idol! mit seinen seinen shmdoitichcn Spitzen ganz entzückend poinürt. >0 feierte die .Kunst von Frau Marazzi-Dtlligenti doch erst in den Dialogen der Jeannc Mami ihreu vollen Ä,rnlmph: namentlich die übrigens verteufelt auf der Messerschneide bolcmcirendc Kindergeichichte .l'Albnm" aus dem dekadenlcn Nvvellenbande ..De« outmE gn'olls» out" war brillant herausgeatbcilek. Wie fein charalkciisittc hier die Künst lerin die zwei verschiedenen .Kiiiderphhsiognomien. wie ließ sie die Kleinen, die man ordentlich aut dem kleinen Sovba hocken iah. vor uns lebendig werden, indem sie den ganzen Dialog gleichsam sceniich voripiclte, mit großen Kindemugcn in das Album schaute und sich in die Bilder vcrttcite. bald hier den Mund verzog, bald da mit einem Kichern ihr ircudiges Erstaunen kundgab 'Noch stärkere Wirkungen erzielte die Künstlerin mit dem zweiten Dialog der Mami .Mareellc" au- dem Buche „6s»os gn'cm ixuork' , bei dessen Vorträge die wunoerbare Beredtsamkeil der Hände, iowie das reich bewegte Mienempicl am meisten zu bewundern waren. Den gleichen Eisolg erzielte Frau Marazzr-Dilligenti mit dem Monolog ..tzo tböütrv" von Jeanne Thönard und dcr italienischen Soloiecne .^elioäa 0 Is 8»« mslciiecmrv" von Petras, von denen das letztere Stück besonders die liebenswürdige Komik der Künst lerin in s hellste Licht rückte. Alles in Allem bedeutet Iran Marazzi-Dilligenti jcvcnsalls eine aparte künstlerische Erscheinung. Per man gestern Abend eine genußreiche Stunde von nachhaltigen Eindrücken zu danken batte. — Angenehme Abwechselung inZne Reihe der Reestalionen brachten einige GeiangSvoiträge vo» Frl. Caroline Rosenberger, einer inngcii Orgemichulcrtli mit einem schönen, pastös klingenden Sopian und vornehmer musika lischer Arl. und Frl. Walde, dcr schon mehrsach hier mit hoher Auszeichnung genannten Evncertiängerin, einer Schülerin von Frl. Ottermann. Beide Damen, vor Allem aber «vran Marazzl- Dtlllaenti, wurden sür ihre Vorträge mlt lebhastem Beifall aus gezeichnet. in den auch wieder!,oll Ihre Maieitäl die Königin und Ihre Kaveri. Königl Hoheit Frau Prinzessin «Friedrich August aus das Huldvollste emnimmken. ^ . i* Zum Brar.be des Stuttgarter Hojtheater». Nach Meld ung ves „Schmäb. Merkur" war es um 12' - Uhr. als eine mäch tige Feucrsäulc aus dem Dach oberhalb des Buhncirrarimcs Herrn,sschlug. Obwohl die Feuerwehr alsbald zur stelle war. sah inan sofort, daß cm eine Rettung des Gebäudes nicht zn denken war. Das Feuer breitete sich ui kurzer Zeit über dc i aauzen Dacliituhl aus. eine haushohe Lohe gen Hniinrei senden?' wdaß der Schioßplatz und die benachbarten Staditbcile taghell erleuchtet waren. Es scheint, das; das Feuer in den oberhalb de> Bühne gelegenen Räumlichkeiten zum Ausbruch kam und sich non dort F,uS über Veit eiserne» Vorhang hinweg mil unglaubliche! Schnelligkeit gegen den Zuschauerraum hin verbreitete. Do das Theatcrgebciiide durch eine über die Straße lnnwegsührcndc Passage niit dem Retidcnzschloß verbunden ist, so war lange Zen unmittelbare Gcsabr sür dieics vorhanden. Auf dem Balkon und den Dächern des rechten Schloßslügels waren stundenlang Sol datcn nnd Feuerwehrleute in angestrengter Dhätrgkcrt. um Foead. und Dach inst Wasser zu besprengen und dadurch ein liebe, greisen zn verhindern. Die vom «Feuerherd ausströmcnde Hhze war Io intensiv, daß man sie noch aus der Mitte des Schlot; Platzes, ans welchem Tausende von Menschen sich das ichaurw schöne Schaniviel aniahen, lwripiirtc. lim 2 Uhr war die Hanvl gesahr sür die Umgebung beseitigt Las Innere des Theat.r. war vollständig ausgebrannt Mit einem mächtigen Krach stürzte der au' der Mitte des Daches angebrachte kleine Dlinri» >n das Innere herab, wie überhaupt von Zeit zu Zeit ei» stark. Krachen ertönte, das wohl von dem Einsturz der Zwischenwand und des eisernen Vorhangs Herrn!,rte. Große Abilieistingeu vo t Militär waren anigeboten. um den Brandvlatz obziiiocrien und die Feuerwehren zii nulerstützen Glücklicher Weite hetrschte völlige Windstille, nnd als ein ebenso großes Glück iit es zu be trachten, daß die leicht brennbaren Tbeaterdelvratwncn in eine,,, besonderen Magazin »ntergebracht iind. Den Anstrengungen de, Feuerwehr, die wegen ihren raschen Erscheinens und stirer nnermüd- lichen Tliätigkcit das höchste Lob verdient, war cs zu verdanken das; das Feuer aus seinen Herd beschränkt blieb. Das Hosibeaie» Gebäude. das sich aus de» Grundmauern des alte» Lusthauies erbebt, gehört zun, Krongnt. Der Staat bat für die .Herstellung eines Neubaues »nd sür die Beschaffung des Inventars auszu- komnien Die Ewillisle hat nur den Betrieb zn unterhalt'». Ob der Wiederaufbau an derselben Stelle erfolgen wird, darüber läßt sich noch nichts Bestimmtes tagen Es verlautet, der König habe entschieden, daß alle Vertrage nuirecht erhalten bleiben. Fi" Vorstellungen siebt einstweilen da« Königl Wsthelwa-Theater in
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