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Dresdner Journal : 02.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190207025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-02
- Monat1902-07
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- Dresdner Journal : 02.07.1902
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Vei„»PretA: Beim Bezüge durch di« S,schtfi,-«L In.«r»ar» Dr»»do» 2,60 M (eimch! Zutraguua), durch die im Deutschen Reiche » M >.a^chlich!'ch ^>->tkllg«ld) vierteljährlich. Einzelac Ruuuuer« 10 Ps. wird gurückseuduna ver für die Schriftleitung brstuinulc-, aber von dieser nicht ein- aeforderten Beiträge beau» sprucht, so ist da« Postgeld brizusügeu. Arrs-ner Aourml Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Prfcheiueut Werktag« nachm 5 Uhr. >ntü«»t«»n«««e»thr«»: Die Zeile kleiuer Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündl- guagr Seite oder derenRaum dv Pf. Bei ikÄbellen- und Ziffernsatz 6 Pf Ausschlag für die Zeile Untrem Re- daktion-strich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 60 Pf. Vebührrn - Ermäßigung bei dsterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag« 1« Uhr für tue nach» mittag« erscheinend« Nummer. O 150. Mittwoch, den 2. Juli nachmittags. 1902 Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruh», Se. König!. Hoheit den Prinzen Johann Georg, Herzog zu Sachsen, zum Lurator der Akademie der bildenden Künste in Dresden zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Präsidenten des Landesmedizinalkollegiums Geheimen Rath vr. wsck. Günther bei seinem Uebertritte in den Ruhestand das Komlhurkreuz 1. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Dresden, 28. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den bisherigen Ober lehrer und selbständigen Leiter des Parallelseminars zu Annaberg, da- Ostern 1903 nach Stollberg ver legt wird, Ör. plül. Otto Geyer zum Direktor des Seminar- zu Annaberg-Stollberg zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädlgst zu genehmigen geruht, daß der Hofmarschall Kammer herr v. Tümpling den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen ihm ver liehenen Kronen-Orden 2. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben den zum Vice- Konsul der Republik Paraguay in Dresden er nannten Kaufmann Bruno R. Leitert daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Bekanntmachung. Die Versicherungsgesellschaft „Thuringia" in Erfurt hat vom 1. Juli 1902 ab für die Lebens-, Unfall- und Haftpflicht-Versicherung al- Haupt- bevollmächtigten im Königreiche Sachsen gemäß ß 115 Abs. 2 de- Reichsgesetzes über die privaten Versicher ungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn R. Meyer mit dem Wohnsitze in Leipzig bestellt. Dresden, am 25. Juni 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, «iss Ur. Roscher. DaS Ministerium des Innern hat dem Kranken- und Begräbnißkassenverein „Einigkeit" für Höcken dorf, Ruppendorf und Umgegend, eingeschriebener HilfStasse, bescheinigt, daß er auch nach Einführung des II. Nachtrags vom 5. Juni 1902 zu seinem revidirten Statute vom 12. Februar 1893, vor behältlich der Höhe deS Krankengeldes, den Anforder ungen der 8 75 des Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, den 26. Juni 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, «iss Vr. Roscher. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. 3«, Geschäftsbereiche des Ministeriums derKinanzen. Bei der Post-Verwaltung ist ernannt worden: Reichelt, znther Ober Postpraktikant in einer PoftfrkretSrstclle, al« Ober- Postpraklikart in einer Bureaubeamtenstelle 1. Klaffe b. d. Kaiser!. Oder Postdirertion Dresden. 3« «efchäftSberetche des Ministeriums des Kultus and -ffentltch»« Unterrichts. Zu besetzen: eme neu- (Behvrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) gegr. Lehrerstelle a. d. Bürgerschule zu Geithain. Koll.: die oberste Schnlbehdrde. ttzOV M AnfangSgehalt, im 7«. LebenSj 1«00 M, sodann steigend durch vierj Zulagen v. 20« bez 160 M bi« 2600 M m d. vollend, 6». Leden«j; dazu 180 M WohnungSgeld f. Bertz, ILO M f. Unverh. Bewerbung«gesache m allen rrfordeil Unterlagen sind bi« 16. Juli beim Bezirk«schulinspektor vr. Stephan, Borna, ein- zureichen; — die stäud. Lehrerstelle a. d zweiklaff. Schule zu Milstrich b. Kamenz. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 M Strllengrhalt, die gesetzt. Altertzulagen, fr. Wohnung im Schulhaust u. Gartrnnutzung; 160 M unwiderrufl pers. Zulage, 110 M. f. Fortbildung«schul- u. nach Befinden Ho» f. NadelarbeitSunterricht Bewerber, die de« Wendischen mächtig sind u. im Bedars-falle den Kirchschullehrer zu Oß ling im Kirchendienste vertr. können, wollen Gesuche nebst d. ersorderl. Beilagen bi« 16. Juli beim Bezirttschulinspektor vr. Hartmann, Kamenz, einreicheu; — die zweite Lehrer- strlle zu Beiertdorf O/L. Koll: da« Ministerium de« Kullu« re. Einkommen 1200 M-, 2« M f. Bertr. im Kirchendienste u fr. Wohnung, überdies b. a. w «40 M- f. Ueberftd. Bewerbungen sind m. allen erfordert. Unterlagen bi« 11. Juli beim Bezirk-schulinsprkior Bach, Löbau, einzurrichen. Im Beschäst-bereiche des ev-luth. LandeS- consistoriumS sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt Davon sind zu besetzen X nach dem Kirchen gesetzt vom 8. Deztmber 1826 im II Halbjahr 1SV2: da« neubegründttr Pfarramt zu Nitderwürschnitz ^Stollberg) — Kl. I — Gesuche baldigst an da« ev-luth, Lande»- konsistorium; 8 im regelmäßigen BesetzungSverfahren: da» Pfarramt zu Döben (Grimma) — z. Z. Kl. IX —; Lin- kommrn-seststellung bleibt vo-beh. Loll.: der Bes. de» Rittergute» das. — Dagegen wurden an gestellt bez. be fördert: RichardBictor Constantia Friedrich Otto, Predigt amtskandidat, al» HilsSgeistlicher in OelSuitz i. E (Stoll berg); Karl Richard Berger, HilfSgeistlicher in Claußnitz, al- Pfarrer in SachSgrün (OelSnitz); Karl Hermann Schleinitz, DiakonatSvikar an St Nicolai m Chemnitz, al» II. Diakonu» daselbst (Themritz I); Paul Georg Teuser, Pfarrer in Zöblitz, al» Pfarrer in Neukirchen (Meißen); Georg Walter Lugen Kockel, Pfarrer in Oberlosa, a>» Pfarrer in Bannewitz (Dresden 11); Paul Berhard Hänsch^ PredigtamtSkandidat, al» HilsSgeistlicher in Claußnitz (Rochl'tz). nichtamtlicher Teil. Zum Kapitel der Reichsfiuanzeu. Die günstige Aufnahme, die in einem Teile der Presse die von dem bekannten Finanzpolitiker, früheren Unterstaatssekretär v. Mayer entwickelte Auffassung gefunden hat, wonach es zur dauernden Herstellung des Gleichgewichts im Reichshaushalt einer Vermehrung der Reichseinnahmen um rund 100 Mill. M. bedürfe, und wonach abgesehen von den Zöllen vor allem der Tabak als daS hierzu ge eignetste Steuerobjekt erscheint, setzt diejenigen Poli tiker, die die Sorge vor neuen Steuern planmäßig als Agitationsmittel vor den Wahlen zu verwerten streben, bereits jetzt in Aufregung. Dabei wird aber regelmäßig geflissentlich verschwiegen, daß die Brüsseler Zuckerkonvention in Verbindung mit der Novelle zum Zuckersteuergesetze der deutschen Be völkerung eine beträchtlich höhere Entlastung in sichere Aussicht stellt, als die Belastung mit 100 Mill, neuer Verbrauchsabgaben bedeuten würde. Die direkte Entlastung durch Herabsetzung der Zucker steuer von 20 auf 14 M. bedeutet allein schon eine Entlastung deS heimischen Verbrauchs um nahezu 50 Mill. M. Auch wenn man die Entlastung durch Beseitigung der Verteuerung des Zuckers durch das Zuckerkartell nicht mit der Begründung der Zucker Kunst und Wissenschaft. Haus und Grab. Ein natürlicher Gedankengang verbindet diese beiden Begriff« — die Ruhestätte im Leben, di« im Tode —, und sind un» auch von den meisten verloschenen Völkerschaften ihre religiösen und philosophischen An schauungen über da« Wie einer Weiterexistenz nach dem Tode nicht erhalten, so giebt doch eine Untersuchung, wie sie ihre Verstorbenen bestatteten, einen ungefähren Ausschluß, wenigsten« wa» die materielle Seit« de« Pro blem« anbetrifft Eine Beschreibung alte, italischer Grabmonumente bildet den Inhalt eine« Vortrag« von Prof. Petersen im Deutschen Künftlerverein in Rom Die älteste Begräbnisperiode gehört den Pfahlbauten in Norditalirn an Da finden wir die Totenstadl genau nach der der Lebenden kopiert: Jnselartige Quartiere, von regelmäßigen Straßen durchschnitten, von Wällen geschützt; nur anstatt der Wohnungen auf den eingerammten Holzpfählen — Thonurnen, die di« ver brannten Ueberreste enthalten Doch auch hier bricht sich der reflektierende Gedanke Bahn, denn in ähnlichen Anlagen jüngerer Perioden erhält di« Urne di« Gestalt einer Hütte, der Wohnung de« Lebenden, mit vor springendem Dach», unter letzterem eine verschließ bar« Oeffnung, dem Rauchfang, unten dir Thür, wa« also den Wunsch vorauSsetzen läßt, daß auch der Tot« di« H«imat nicht entbehren möge E« ist be greiflich , daß ein wohlhabender oder familienrricher Mensch auch schon damal« sich ein größere« Hau« baut«, und so finden wir diese Urne auch al« zweistöckige» Hau« mit umlaufender Galerie Wollen wir hier einen Ausdruck menschlicher Eitelkeit, wonach der Vor nehmere auch im Jenseits mehr beanspruchen darf, al« sein ärmerer Nachbar, so hat dieser Gedanke dann zum ersten Mal in dem Kolossalmonument de« Mausolo« in Halikarnaß seinen größten, in den bei Sidon gefundenen, in Konstantinopel ausbewahrten herrlichen Sarkophagen seinen höchsten künstlerischen Ausdruck gefunden Die Beherbergung de« Toten wird zvm Palast, zum Tempel. Die innere Ausschmückung de« Grabe« war nur eine natürliche Folge, sobald man anfing, den Leichnam, an statt ihn zu verbrennen, zu bestatten Man brauchte ein größere« Gebäude und konnte diesem eine beliebige Form geben, war selbst dam gezwungen, wollte man die Angehörigen auch im Tode nicht trennen. Leider finden sich in den etruskischen Nekropolen, den ältesten Italien«, wenig guterhaltene Anlagen, weil sie schon früh ««»geplündert wurden, aber trotzdem ist es mög lich, sich ein ungefähre« Bild der Entwicklung zu machen So befindet sich in Chiusi ein solche«, da» eine Zentralkammer bildet, an der sich zu beiden Langseiten Nebenräume anschließen, gerade groß genug, um den Sarkophag zu bergen Dem Eingang gegenüber ist an der entgegengesetzten Seite ein ähnlicher mit zwei Fenstern simuliert, sodaß e« den Anschein hat, al« ginge e« von da in die Hinterräume der Wohnung Die Decke ist so in den Felsen gearbeitet, daß e« aussieht, al« ob die Dachsparren sie trügen — In einem anderen Grab» ist d«r Kultu» de« Toten scharfer »«»gedrückt; e« enthielt einen bronzebeschlagencn Stuhl, auf dem der Verstorbene symbolisch dargestellt war Die Aschrnurne hat di» Gestalt de« menschlichen Körper«, war mit einem Gewand« bekleidet, doch Arme und Gesichtsmaske, di« goldene Ringe in den steuervorlage im Reichstage auf 12 bis 16 M. für den Doppelzentner, sondern nur auf 8 M. berechl.et, kommt man auf eine Gesawtentlastung des heimischen Verbrauchs im Betrage von rund 110 Mill. M Der gesamte Ertrag der Tabaksteuer und des Tabakzolles, also die gesamte Besteuerung von Tabak, belief sich im Jahre 1900 auf wenig über 66 Mill. M. Die Entlastung, die den deutschen Konsumenten bei dem Zuckei verbrauche be vorsteht, beläuft sich mithin auf mehr als 166 Proz. de« gesamten Auskommen- von Steuern für Tabak. Dabei muß fernrr erwogen werden, daß der Zucker zwar auch ein Genußmittel, daneben aber auch ein wichtiges Nahrungsmittel ist, während der Tabak als reines Genußmittel erscheint und auch im höchsten Grade sich zum Steuerobjckt eignet, weck der Ver brauch an Tabak sich beliebig den finanziellen Ver hältnissen deS Verbrauchers anpassen läßt. E« kommt hinzu, daß die Verbrauchssteuer von Zucker sich in den kinderreichen Familien stärker geltend macht als bei Unverheirateten oder bei kinderlosen Ehen, während der Tabakverbrauch sich ausschließlich nach der Kopfzahl der erwachsenen Männer richtet und daher die Tabaksteuer den Haushalt einer großen Familie nicht stärker belastet, al« den unverheirateten einzelnen Mann. ES geht daher, wenn man sachlich verfuhren will, nicht an, die Ausführungen des Hrn. v. Mayer einfach durch den Hinweis auf die durch die stärkere Inanspruchnahme des Tabaks zu erwartende höhere Belastung des Verbrauchs ab- zumeisen. Daß bei der Besteuerung des Tabaks auch andere Rücksichten als die des Verbrauchs in Betracht kommen, die nach ihrem vollen Gewichte zu würdigen sind, und unter Umständen die Pom Stand punkte deS Verbrauchs zu ziehenden Schlüsse wesent lich modifizieren können, ist eine Sache für sich. Die Erkrankung des König« von England. Im Befinden Sr. Majestät des König- von ^>roßv, itannien und Irland schreitet nach der unten wiedergegebenen Meldung die Besserung fort. Aller dings scheint der König nach wie vor der größten Schonung zu bedürfen und teilhaftig zu werden. Daß gestern vormittag in London eine glänzende Truppenschau über Kolonialtruppen aus allen Teilen des britischen Reiches stattfinden konnte, an der sogar Ihre Majestät die Königin Alexandra, der Prinz von Wales und viele sonstige englische und nichtenglische Fürstlichkeiten, u. a. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, sowie die Prinzen Christian und Albert von Schleswig- Holstein teilnahmen (zu vergleichen TageSgeschichte London), kann aber als ein Zeichen dafür angesehen werden, daß die unterrichteten Kreise die Gefabr eines Eintritts von Komplikationen in dem Zustande des Königs gegenwärtig für eine durchaus fern liegende erachten. Wenn die Fürstlichkeiten auf ihrem Wege zum Paradefeld, wie berichtet wird, vom Volke herzlich begrüßt wurden, so hat dieses damit zugleich auch seiner aufrichtigen Freude darüber Ausdruck geben wollen, daß es aus der Teilnahme des HofeS auf ein verhältnismäßig günstiges Be finden deS Herrschers schließen durfte. Das heute vorliegende Bulletin von gestern abend 7 Uhr lautet wie folgt: Der Fortschritt im Befinden des Königs erhält sich. Der Appetit hat sich ge bessert. Verbind«-« der Wunde ist weniger Ohren trug, waren künstlich angefetzl; vor dem Simu- lacrum stand ein Tisch mit Trinkgefäßen Im Vatikan befinden sich eine große Anzahl von den Toten mitgegebenen Gegenständen — Ern Wagen, der am Eingänge eine« Grabe« stand, gleich al« sei der Tote soeben abgestiegen, große Gefäße, Waffe», Dreifüße; ein Bett mit b-onzenen Gurten und Kopfpolstern, daneben Räucher decken; am Fuße desselben eine Anzahl kleiner au« Thon ver- frrtigtcr Klageweiber, die in einem andern Grabe groß und au» Stein gearbeitet waren. Man denkt unwillkür lich an den herrlichen griech,sehen Sarkophag mit den Pleureuse»! Au« dem sechsten Jahrhundert stammt ein schöner Thonsarkophar, auf dem der Verstorbene fitzend wie auf einem Ruhebette dargestellt ist Dieses Motiv ist nun plastisL und malerisch viel benutzt worden bi« zur gänz lichen Entartung, wie eine au« dem ersten Jahrhundert in Neapel aufgedeckte Grabkapelle zeigt, die einer Gesellschaft angehört baden muß Durch eine von zwei Säulen getrogene Fassade führt eine Treppe in eine Kammer, die al« Frstsaal au»gemalt ist In den Ecken stehen Kandelaber, an den Wänden drei Ruhebetten wie bei einem Gastmahl im Tricllnium; auf sie wurden die Toten gelegt Eine Treppe führt in ein untere« Gemach, da« genau die Einrichtung- wiederholt, nur ge malt Unter den Betten hier öffnet sich eine Klappe, die Totengebein enthält Die Erklärung ist, daß die Leiche oben einem Neuangekommenen Platz machen mußte und dann erst endgiltig hier unten beigesetzt wurde lieber jede« dieser gemalten Betten ist «ine Anzahl Namen beigefügt. — Eine wahr« Pestgrube von Miasmen mag sich hier entwickelt haben! Noch im fünften Jahrhundert tritt die Sehnlichkeit mit dem Wohnhaus« klar zu Tage Die Decke wird schmerzhaft Die geringste Anstrengung ermüdet den König noch immcr. Tagesgeschichk. Dresden, 2. Juli. Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs begiebt sich Se. Königl. Hoheit der Kronprinz heute abend 7 Uhr 30 Min. nach Kiel, um Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser das die erfolgte Thronbesteigung noti fizierende Allerhöchste Handschreiben zu überreichen. In der Begleitung Sr. Königl. Hoheit deS Kron prinzen werden sich befinden: Generalmajor v. Kiich- bach, Hofmarschall v. Tümpling und persönl. Adjutant Hauptmann v. Zeschau. — Zur heutigen Königlichen Mittagstafel in Villa Hosterwitz ist der Königl. Kammrrherr Graf Zech-BurkerSrode mit Einladung beehrt worden. — An Stelle des Hoffräuleins v. Oppell hat Hosfräulein v. Borries den Dienst bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe übernommen. Dresden, 2. Juli. DaS heute auSgcgebene 13. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1902 enthält: das Enteignungsgesetz für daS Königreich Sachsen vom 24. Juni 1902, sowie das Gesetz vom 24. Juni 1902, die Aufhebung der mit Apothekengerechtig- kerien verbundenen Verbietnngsrechie betreffend. Deutsche» Reich. * Berlin AuS Kiel wird berichtet: Se Majestät der Kaiser begaben Sich gestern srüh, begleitet vom Groß- Herzog von Sachsen, dem Prinzen Adalbert von Preußen und dem Reichskanzler Grafen v Bülow, an Bord de« „Meteor", um an der gestrigen Wettfahrt nach Eckernförde teilzunehmem. Zu dieser sind SO Rennjachten und Kreuzerjachten gestartet Um 8 Uhr abend« begaben Sich, wie man au« Eckernförde meldet, Se Majestät der Kaiser mit den hier anwesenden Fürstlichkeiten und sämtlichen Herren der Umgebung an Land und wohnten dem Herrenabind de» Kaiserlichen Jachtklub« im Mari». Luisenbad in B»rdy bei Se Majestät wurden von den Kludmitgliedern und dem zahlreichen Publikum durch lebhafte Hurrarufe begrüßt Gestern um 9 Uhr abend« liefen in die Eckern, sörder Bucht, von London kommend, die Kaiser!, russisch« Jacht „Czaritza" mit dem Großfürsten- Thronfolger an Bord und der russische Kreuzer „Swetlana" ein und salutierten die Kaiserstandart« auf der „Hohenzollern' Nachdem die „Czaritza" und „Swetlana" festgemacht und da« Linienschiff „Kaiser Wilhelm ll" den Salut erwidert hatte, begab sich Prinz Heinrich von Preußen an Bord der „Czaritza" und kehrte bald daraus mit dem Großsürsten-Thronfolger und den Herren de« russischen Gefolge« an Land zurück Die Herrschaften begaben sich fodann zu dem Herren- abrnd de« Kaiser! Jachtklub« im Marie-Luisenbad, wo Se Majestät der Kaiser den Großfürsten begrüßten, der zur Linken Sr Majestät Platz nahm Ihnen zunächst saßen Se Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar und der Fürst von Monaco Bald nach 10 Uhr verließen Se Majestät der Kaiser, der Großfürst-Thronfolger von Rußland sowie die übrigen Fürstlichkeiten den Herrenabend, für die ihnen dor- gebrachten lebhaften Huldigungen nech allen Seiten dankend, und begaben sich an Bord der Schaffe zurück. — Ihre Majestät die Kaiserin speisten vorgestern abend mit den aus Plön in Kiel einzetrofftnen Prinzen August Wilhelm und O«!ar daselbst bei dem Prinzen Adalbert. — Der Ausschuß de« Bundesrat» für Handel und Verkehr, die vereinigten AnSfchüsse für Handel und schachbrettartig gemalt, aber gerade dre Leichtigkeit de» farbigen Mittel« erlaubte, die Idee des geschloffenen Raume» aufzugeben So finden wir an einer Wand das beliebte Totenmahl, an einer andern bi« bedienenden Sklaven. Musik, Tanz für die Erheiterung dir Tafelnden; der Blick in« Freie ist angedeutet, indem man Männer zu Pferde fich zwischen grünen Bäumen tummeln sieht, vielleicht Wettspiele zu.Ehren de« Verstorbenen Die Grabstätte selbst ist nicht sichtbar, sondern dem Eingänge gegenüber ist eine Thür gemalt, die sie an deuten soll; zu ihrer Seite stehen Figuren mit schmerz lichem Ausdruck, ein Grab im Grabe. — Realistischer ist dieser Gedanke in einem anderen ouSgeführt; da ist diese Thür al» offenstehend gedacht und zeigt ein Lager, auf dem zwei geflügelte Dämonen ein Gewand über etwa« au-breiten. An den anderen Wänden ist da« Festmahl. — In einem Ceroetri-Grabe ist aber diese« Lager nicht gemalt, sondern direkt in den Stein ge meißelt, soll also «in Gemach vorstellen — Hier ist nun die Absicht, den Wohnraum, wo der Verstorbene täalich verkehrte, wiederzugeben, aan» klar, und wie man siebt, hatte der Raum und seine Verfügung eine große Ueberein- stimmung mit unseren angelsächsischen Bauernhäusern — Di« große Diele, die sich in Italien später zum Hof raum umwandelt, gerade der Eingang»thür gegenüber da« Schlafgemach de« Hau»herrn, der von hier au« alle« genau übersah; und »ine weitere Aehnlichkrit zeigt diese« Grab au« dem achten Jahrhundert: den gemalten Schmuck, zwei gekreuzte Sparren, hier freilich dekorativ endend, die im Norden bekannten Hengist« und Horsa- ballen mit den geschnitzten Pserdeköpfen Wir sehen ajso, wie der Grundgedanke de« Ttrutker« der war, auch noch nach dem Tode di« ihm im Leben lieb und wert gewesenen Ding« und Gewohnheit«« um
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