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Dresdner Nachrichten : 31.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187912317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-31
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1879
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»iev.so. vece *n dir Kreditanstalt. vode«kredltanttalt. die Unlonbank und die Anglo- «uftr.-Bank erging Deute eine Slnlakuna de» Kl» «anzministerö zur lieber« reichung einer Offerte di» 4. Ianuir 188" au« die zu begebende iS Millionen Paplerrente. Pa11s. 80. December. Gutem Vernehmen nach bat der Botschaiter Four- nierlKonstantlnopel» seine Demission elngerclcht. Ein Glclckeö wird von dem Bo» chalter Ehanzy lPttectburg) erwartet. tt-r-IvDMMM«. Tagekkatt für Mlilik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörscnbericht, Fremdcnliste. » Utzk «onnt,,»»»lüiila,»tBUtz». 2» «-uftad» nur an INl'Nirn«»«»: Ilalirr«-», N,.üd,««»0i». «»Hk. — Der «au» rlnrr «tnl»,llt,r» Vcuttr«rI,»rtlLP«gr Utnarlän»» »I, Zrttr L0 Pt,«. Etn« »aranilr sür »«» »tchr^ »rlcheinrn »rr gnlrrat» wird »tau,«»«»«« >u«wiril,« tlniwurrn.Auttrii^ »an u»a unt«kan»t«»g>rme» un» Prrlinr» injrrurn wir nur,«,«» Vr,tn»>»«r«»»a<>t«>llnn»»u,ch «nrimarle» odrr Poii«tntaI,Iun,. Acht Lildcn toiicn >L Pt,«. I», hrratr sür die Mo»Ia>» Nummr« a»«r »ach rinrn, lt'I»»«e di«P«U». »att« « Gl»c. Mitrebaeteur: vr. «»n«I Kür daö FcuiU.: He»»'»«»»» Druck und Sigcntbum der Herausgeber: «tc in Dresden. Bcrantwortl. Rcdacteur: LIvtn» tcl» »»«»lilvnit ln Dresden. I^vppot 6o., ^u- mul VvllcLut ullsr SlLLlspapivro, pfLNlidrisfs,' L»nte^«8vli>»1't, /tvtlon ot«. .'Vu»?,aI,IunA aller Coupons. vnentßeltlietls Zoliloss-Ltrasso 14. Controls 4er Vorloosung aller lVerlltpapiere. cVUvs auelt k0Mni>I,er «It i «a'üne. aut liriellioliem IVexiv. Vomivllstollv für Wootisvi. '-1 8- Lmil üirLeüreiL'L u. pen8ion8stL»ungen, ^ 8tl U VS8tl U88«! ' blieLSnt uuit comtoiiai.et oiil^'-ri« ickots lioiiiiali», Uurckoeobou u.8lallu»8en VoiicU^lielior IGitmNorrieln lttr Itaiiuai, Herren u. liimlor /.u.ioiler 4'a8e»^eii. FuUpilu-u eleganter Ueil,,lenlo ! u. k'alirüesditii>! xum 8>4l>t>IIcuit,l .luliaitime von Uen- xiim^ikeniv». On>880 -Xusna!,! vm, U^jii.üackl» />,„> Vc-rlcauk —^^-«2*0-0. : 0^7 Rr.3«z. St >-187». WitterungSauösichtcn: Andauernd ziemlich mild, veränderlich, böig. 31. Politisches. Gambetta hat im großen Ganzen seinen Willen durchgesetzt. Das neue französische Ministerium enthält nicht alle die fortge schritteneren Republikaner, mit welchen Gambetta den Präsidenten Grovy umgeben wollte. Haber es trägt ein wesentlich gambettistisches Gepräge. ES wird den Impulsen, welche der den Gewohnheiten der Diktatur nicht entsagende Kammerpräsident Gambetta so sehr liebt, willig sich fügen. Bon den vier Fraktionen, in die sich die Republikaner theilen, sind die Gemäßigten völlig aus der Regierung verschwunden, das linke Centrum ist darin nur durch zwei wenig bedeutende Fachininister vertreten. Der von Gambetta geleitete Feldzug hatte hauptsächlich die Beseitigung der Minister des Acußern und der Finanzen, Waddington und Löon Sah. im Auge: Beide fanden denn auch in der neuen Regierung keinen Platz. Waddington lehnte den >hm angcbotenen Botschafterposten dankend ab, er wie Sciy ziehen sich ins Privatleben zurück. Außer diesen Beiden fand auch der Justizministcr Leroyer und der KriegSnnnister Greslay keinen Posten in der neuen Regierung; der Elftere, weil er die richterlichen Brausten in ihrer Unabsetzbarteit schützen wollte, der Letztere, weil er einem intimen Freunde Gambetta's Platz machen sollte. Bon den 10 Ministern Frankreichs sind daher 5 geblieben und haben ihre Ressorts behalten: Lepvre das Innere und den Cultus, JauNgui- berry die Marine und die Colonien, Ferry den Unterricht, Tirard den Ackerbau und Handel, Cochery die Post und Telegraphie. Ein sechster Minister, Freycinet, der bisher den öffentlichen Bauten Vor stand, ist zwar auch geblieben, er wurde aber mit dem Borsitz im Ministerium betraut und erhielt außerdem das Aeußere. Er ist also nicht bloS der Nachfolger Waddington'S in dessen Doppelposten, sondern auch die Seele der ganzen neuen Regierung. Er giebt ihr den Rainen und Inhalt, er ist der Vertrauensmann Gambetta's und sein Werkzeug. Das Bauten-Ministerium gab er dem 53jährigen Senator Varroy ab. Dieser, ursprünglich Ingenieur, bis 1870 Bctriebsdirector der Straßburger Eisenbahn, zeichnete sich in der zweiten Hälfte des Krieges mit Deutschland unter Gambetta als Mitglied der Eisenbahn-Commission der Uöl'ouüv national«, aus Der neue Justizminister ist der Senator Cazot, 59 Jahre alt, seines Zeichens Advokat, Professor der Rechtswissenschaft, einst das Opfer des Staatsstreiches deSDecembermanneS, unter Gambetta's Diktatur 1870/71 Generalsecretär der Regierung, ein ausgezeichneter Redner und tüchtiger Jurist, eia entschiedener Anhänger des Grundsatzes, daß die Rechtssprechung in einer Republik nur republikanisch ge sinnten Richtern gebühre. Von dem neuen Kricgsminister Farre, einem 69jährigcn Generale, berichtet man, daß er unter Faidherbe mit großem Eifer die Organisation der Wehrkräfte Frankreichs betrieb, später Generalstab Sch, f Bourbakis wurde und dann in Bordeaux sich Gambetta eng anschloß. Thiers ernannte ihn zum Direktor der polytechnischen Schule, jetzt hatte er das General kommando des 14. Armee-Corps in Lyon inne. Der 56jährige Senator Magnin, welcher künftig die Finanzen Frankreichs leitet, ist einer der reichsten Eisenwerkbesitzcr in der ('5to ck'or. Nach dem Sturze des Kaiserreiches zum Handelsminisier ernannt, leitete er während und nach der Belagerung von Paris die Berproviantirung der Hauptstadt und hat dabei Vorzügliches geleistet. Er gilt in industriellen Kreisen als Capacität. Bemerkcnswerth ist es und sehr zu seiner Empfehlung gereicht es, daß Magnin einer der wenigen unabhängigen Männer des Oorp» IvgisIatiL war, die unterNapolcon gegen den Krieg mit Deutschland stimmten. Er bildet vielleicht ein die äußere Politik Freycinetü mäßigendes Element. Waddington war taub gegen die Verlockungen Rußlands zu einer russisch-französisch- italienischen Allianz. Vielleicht denkt Freycinet hierüber anders und so ist der Eintritt Magnin'S in die Regierung gewissermaßen ein Gegengewicht. Das ist das neue französische Ministerium. Ob es demselben gelingen wird, den ungestümen Radikalismus im Innern zu entwaffnen, werden die Ereignisse lehren. Wenn auch an den großen Erfolgen der Engländer gegen die Afghanen kaum mehr zu zweifeln ist, so fehlt noch Aufklärung darüber, wie so plötzlich der Umschwung eintrat. Noch an, 14. d unternahmen 6oOO Afghanen einen Sturm aus das angeblich von 7000 Mann vertheidigte Lager von Roberts in Sherpur, während derselbe General die Zahl der ihn umgebenden Feinde aus 30,00io Mann schätzte Jetzt will Roberts gar Kabul am 25. d. zum zweiten Male besetzt haben. Es ist in diesen Meldungen Vieles unklar und widerspruchsvoll. Die neuerlichen Siegesdepcschcn nehmen, wenn sie sich nur annähernd bewahrheiten, John Bull einen schweren Stein vom Herzen. Auch von anderer Seite behauptet man, daß das brüSgue Auf treten des englischen Botschafters Lord Layard in Konstantinopel in Sachen des Bibcltürken Achmet Tevfik nur ein Wahlmanövcr Lord Beaconssield's ist. Es »st ihm um ganz andere Dinge zu thun als um Glaubensfreiheit, wenn man auch seine Bemühungen, den Moha- medanern Anerkennung deü Rechtes christlicher Propaganda auszu- nöthigen, nur billigen kann. Die Pforte bestreitet, daß der zum Christenrhum übergetretene islamitische Priester zum Tode verurtheilt ist, er würde mit Schonung behandelt. Außerdem verlangt England dieHerausgabe consiScirter religiösen Traktätchen, die ein Missionär, Namens Koller, unter den Muselmännern verbreiten wollte. Koller ist deshalb im September einen Tag verhaftet gewesen, aber srcigegeben worden Er ist ein deutscher Unterthan und die Pforte bestreitet dem englischen Botschafter da» Recht, sich dieses anzunchmen. Voraus sichtlich wird der Zwischenfall bald beigelegt. Mit der Freisprechung des Grafen von Monts, des Comman« deurs des „Großer Kurfürst" sind die gerichtlichen Akten über jene furchtbare Katastrophe geschloffen worden, aus dem Gedächtniß der Menschen ist sie aber nicht verschwunden und die Art, wie sie jetzt ihren Abschluß fand, sagt dem Rechtsbewußtscin des Volkes sehr wenig zu. Mehr als 1^/, Jahr haben die gerichtlichen Erörte rungen über die Ursachen der Katastrophe gedauert, man hat chließlich keinen einzigen Schuldigen entdeckt. Zwei Urtheile der geheimen Kriegsgerichte wurden kassirt, ehe ein drittes neu cinge- etztcs Kriegsgericht das gewünschte Urthcil auf Freisprechung abgab. Der Geschwaderchef, Contreadmiral Bätsch, hat zwar 2 Monate Festungshaft verbüßt, verließ aber die Wälle Magdeburgs «ur, ui» mit dem Posten eines Direktors der Admiralität belohnt zu werden Endlich hat der zur Zeit des Zusammenstoßes den „König Wil Helm" commandirende Capitänlcutnant Klausa nur wenige Tage Stubenarrest erhalten. Kurz, es giebt keinen Schuldigen. Das „System Stosch" besteht nach wie vor, an der engen Fahrordnung des Geschwaders ist Nichts geändert; offizielle Aufklärungen sind dem Vaterlande nicht gegeben worden. Man sieht, es ist Alles auf's Beste bestellt. Und wenn die Nation fragt, was denn ge schehen ist, um der Wiederkehr schwerer Verluste in Friedcnszeiten zu begegnen ? so wissen die auf dem Grunde deü Kanals im „Großer Kursürst" liegenden 500 Todten genau so viel Auskunft zu geben, als Wer noch athmet im rosigen Licht. Es ist recht sehr zu wünschen, das; der Reichstag den Vertrag recht scharf besieht, mittelst welchem die verkrachten Südsccgrün düngen deü Hauses Goddefroy unter gütiger Mitwirkung Vater Bleichröder's erworben werden sollen. Gegen Alles, was das Erz gründerhaus in der Aehrenstraße in Berlin zum Heile Deutschland-, unternimmt, ist reges Mißtrauen Bürgerpflicht. Man denke nur an seine Manipulationen in der rumänischen Eisenbahnfrage, an die von ihm ins rasendste Tempo beschleunigte Fünfinilliardenzah lung Frankreichs, an die Verwendung dieser Summen zur Befeue rung des Gründerthums u. A. m. Ehe das deutsche Reich achl 'Millionen dazu hergicbt, damit die Firma Bleichröder bei unseren Gegenfüßlern Plantagen und Faktorien für das Reich envirbt. frage man sehr genau: wie viele 'Millionen verdient Bleichröder be> dieser „Arbeit" ? Die Erwerbung und Anlage überseeischer Co lonien ist ein Unternehmen, welches bei der Mehrheit des deutschen Volkes auf eine sehr sympathische Aufnahme rechnen darf. Wü denken nicht blos an Strafkolonien zur Entlastung der vielen ein heimische« Zucht- und Arbeitshäuser, sondern an systematisch ange legte HandelScolonicn. Aber die Samoainscln eignen sich hierzu nur in sehr geringem Grade. Das Klima daselbst ist ein sür Weiße unzuträgliches; nach mehrjährigem Aufenthalt dort leiden Europäe, an der schrecklichen Krankheit der Elephantiasis (unförmlichste An schwellung der Beine). Die weiße Bevölkerung wechselt daher auch dort aller Paar Jahre. Seuchen suchen die Insel oft heim. Di Goddesroy'schen Plantagen würden mit acht Millionen Mark viel zu theucr bezahlt. Wenn die Firma Bleichröder so großen Drang verspürt, ihre Wohlthaten den Südseeinsulanern angedcihen zu lassen, so hindert sie Nichts in der Welt, dorthin überzusiedeln; so verschone aber das Reich mit ihren Ansprüchen. . zur stück Reurtte Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Paris. :!0. Deccmber. Der diesseitige Botschaiter in Berlin. Gras de St. Ballier, hat gestern seine Gntiassung ciiigercicht. London, 8". Dccemoer. Der englische Botschaiter Layart Vak die der y »orte sür die Beantwortung seiner Forderungen ge letzte Frist bis zum Mittwoch verlängert. Said Pascha und Lawas Pascha werden dem Sultan wegen sclnco Arrangements Vor schläge machen: wie cS heißt, wäre die Antwort der Piorte schon Dienstag zu erwarten. London, :a>. Decemdcr. Vom HandclSamte ist eine Unter iuchung wegen dcö Einsturzes der Brücke über den Tay angeoiv- net worden. Die Zahl der durch den Unglücksiall um'S Leben gekommenen Personen wird aus etwa vo geschätzt. Locale» and Sächsisches. — Se. Mai. der K önlg und Se. K. H. Prinz Georg begaben sich gesiern sriw '/-8 UDr in Begleitung ihrer Herren Flügel- nnd persönlichen Adiuiantcn mittelst Geschirrs nach Weesenstein, um in dortiger Umgegend tür diesen Winter die zweite Jagd abziibalten. Die Rückkehr nach hier eriolgte noch gestern 'Rachmittag und iand gegen '/rk Uhr i», Palais Sr. K. Hoheit aus der Langcstraße große Jaghtascl statt. - Bei der am Sonnabend von Sr. Mai. dem König au> Mügel n-Spo, bltzcr Revier ab.chaitenen Treibjagd jagte neben ielnem Bat r K. H. Prinz Geora auch Prinz Feledrick 'August. ES würben 204 Halen geschossen. Die aüerhöck'slen Herricha'tcn und daö Fagdgciolge nahmen wiederum, wie trüber, da» Frühiiück beim Iagdvorliand, Herrn Friedensrichter Schlesier in Mügeln ein; Frau Schlesier setzte blöder, so oit die aller höchsten Gäste ihr HauS beehrten, u. A. stets auch einen beson der» selbsigebackenen Kuchen vor, der auch diesmal nicht iehlte. - Der Dlvisionsaudltcnr Justizrath Meyer ist alö zweiter Milltärrichter bei dem DbcrkrlegSgerlchte. unter gleichzeitiger Verleihung kc» Titels eines Oberaubiteurö - neben seinem biö herigen - belle»«, der Prcmier-Licutnant von Hinüber im Leib-Grenadicr-Regiment Nr. 100 zum Hauptmann und Kom yagnicchet im l. Jäger-Bataillon Nr. 12, der Premler-Lieutnant der Res. des 5. Jni.-Rcg. Nr. >04 zum Hauptmann der Res. desselben Regim., und die'Assistenzärzte der Res. 1),-. Oe bin vom Res.-Laiidw.-Bat. Dresden Nr. 108 und vr. Schau sch o dcö 2. Bat. Fitta», 8. Landw.-Reg. Nr. 102 zu Stabsärzten der Reserve befördert worden; ierncr ist die erbetene Entlassung teS Zcugdauptmannco Michel aus Allerhöchsten Kriegöblenste» unter Gewährung der gesetzlichen Pension und der Erlaudniß zum Forttragcn der Uniiorm der ZeugMziere genehmigt und ihm der Charakter als Zeugmaior verliehen worden. - Bezüglich der von beiden städtischen Collcglen bekanntlich a!S „dringendes OrtSbedürtniß" anerkannten Durch'übrnng der Mar schall strafte bildet zunächst noch taS Hauvthinvrrnth die Erwerbung beö von ben Grundstücken der Gebrüder Hübner, deö HoiziinmermetsterS Hübnec und des Steinmctzwelllcrtz Hart- w.ann eriorkeriichen 'Areals. Die gütlichenVerbandlun e» haben zu nichts geiührt. Zwar boten die Gebrüder Hübner dein Rathe daö ganze ihnen gehörige Grundstück, Elbberg 22, an: da aber eincötbcilö. so viel »ns bekannt, dag ganze Grundstück sür be sagten Zweck gar nicht gebraucht wird, anbcrntdciis die Herren Besitzer 120.000 M. daiür sortern, io bat der Ratb alle weiteren Verhandlungen niedergeschlagen und erstattet zuvörderst wegen der Enteignung der Grundstücke der Odengenannten Bericht an das Ministerium des Innern. DaS s. Z. vielbesprochene, Ourchtührung unerläßliche BcockS' schc Hau 0 grund am Eivverg ist inzwischen sür 180,000 Mark von der Stadt er worben worden. — Die vorgestrige öfsentllcheL.tzung der Stadt verordneten - die letzte in diesem Jahre — kanb ihren Ab schluß in dem üblichen Vortrag dcö Geich gtSdcrlchls seitens deö Herrn Vorsitzenden Hoirgth Ackermann. ES sind 40 öffentliche Ptenariitzungen und 25 geheime gvgehgiten worden. V27 Haupt- registrandencing.inge zu verzeichnen gewesen, von denen 21? durch sofortige Beschlußsassung erledigt, 127 gn den Rechts-, 162 an re» Finanz-, 105 a» de» Vcrwaltungö- und 16 an ten Wahl- 'AuSschllß verwiese» wurden; aus der Milte dcS CvlleglumS selbst wurtcn >8 Anträge eingcbracht. Durch den Tob warb dem Collegium nur ein MitgAed «der vormalige Schmicdemeister Wolfframm) entrissen: der Bgiiilnternebuicr Schöne avancirte zum Rath der Statt und der Advöeat Schubert trat aus. well er von Dresden wegzog. Schließlich gclangtc der Redner zu einer allgemeinen Betrachtung üvcr die im deutschen Reiche seit nunmehr 7 Javrcn in s Leven gcruicne Autononiie der Gemrtn- bcn und sprach seine Genugthuling darüber auü, daß er auch an een, Plaue constatiren könne, wie sich diese »Autonomie bewährt habe und daß cs Niemanden geben werde, der sie heute noch, wie dies vor Jahre» Manche gcth ni, fürchte, oder ihre Vorzüge nicht cinzusebcn vermöge. Dann betonte er, daß der Gesichts« und GeschällStrcio der Gemeindevertretung ein immer wachsender, immer neue Dpier »ordernder sei und daß Jeder an seinem Platze bei den Beschlußllissungen sich gewissenhaft tragen müsse, ob daö zu Beichlioßcnte auch gut und recht sei; ob nun das Collegium auch in diesem Jahre slekö tad Rechte getroffen habe, darüber tehc ein Urlhcll dem Collegium nicht, sondern nur der gesumm ten Bürgerschaft zu; daß der redlichste Wille, tatz Belle zu treffen, die Gemeindevertretung nie verlassen habe, das müsse aber hier betont werden. Namens des Collegiums dankte hieraus Herr Bicevorsiehcr Lehmann dem Vorsitzenden für die wiederum gezeigte Trefflichkeit in der Leitung deö Collegiums; er könne diese Lei tung nlck't anders als eine „klassische" nennen, wie denn der von dem Vertrauen und der Hochachtung seiner Mitbürger seit einem Vtertcliabrhuntert verdienter »Maßen so Striogczelchnete das „elastische Vorbild" eines Vorsitzenden sei. Hock' schätzen müsse man ferner noch, daß Herr Hoirath Ackermann, obschon außerhalb dieses Saaleö der Führer einer politischen Partei, hier in diesem aa'e nie in den Fehler der Parteilichkeit verfallen sei, daß seine 'Anschauungen sederzcit nur von der strengsten Gerechtigkeit und der unermüdlichsten Sorge sür daö Wohl der Gemeinde durch drungen gewesen seien. Znin Zeichen der Einstimmung erhoben ich die Anwesenden von den Stüd rn. Sonst ist aus dieser letz ten Sitzung auch noch Einiges mitzutheilen. Als Serrctär der tadtvcrorrneten hat man nunmehr Herrn RatbSrekerendar tto KöltzsS ernannt. Die Einführung brr neugewäolten Stabt« verordnet«» wird Freitag den 2. Januar 1880, Abends 6 Uhr, vor sich geben. Der Stadtrath eröffnet den Stadtverordneten eine MItthciiung dcö Comitlö iür daö Bürgerbospital. Darnach inb gegenwärtig alö Ertragniß des im Herbst dieses Jahres abgevaltenen Festes aus der Brühl'sck en Terrasse 4400 Mart für Ine Kaiser Wilhelm - S tlitung beim Bürgerbospital bei der Dresdner Bank deponirt; das Coniitö gedenkt diese Summe aber aus »ilndesteno 6000 Mark zu erhöhen und seiner Zelt zu diesem Bchuic noch ein Fest zu insceniren. - Daö schon früher be sprochene Statut über die Verwaltung des Allcrsunteritützungß- fondS bei den GaSiabriken wird einfach vollzogen, ebemo daö mchrerwähnte Regulativ über die künitlgc Gestaltung beo Blschoiö- wcgeö. Auch erklärt sich daö Collegium mit dem Entwürfe zu einem Regulativ für die Bebauung der Grundstücke zwischen der Uedcrsübrungörampe an der Faikenstrade und der verlängerten Poliergassc einerseits, sowie der Ammonstraße und der verlänger ten Gärtnergasse andrerseits einverstanden. Nack' diesem Regu- aliv darf, entgegen den — wie uns scheint — sehr berechtigten Wünschen vieler Bewohner dieses Stadtthcileö, die gesummte Baufläche mit geschlossenen Häuserreihen bebaut werden. Die Bewohner dcd Elbthaieö seien aus eine von der königlichen Krclshauptmannsck'alt erlassene. den bevor stehenden Etöautbruch der Elbe betreffende Bekanntmachung hingewtesen. In Prag herrscht Tdauwettcr. gestern Mittag hatte man dort 5 Grad Wärme; Eisgang wirb dort noch nicht erwartet. Der bedeutenden Waneranschwcllung nach zu urthei« len. weiche der Prießnttzbach und das Wei ßeri tzs l ütz« -Yen seit gestern irüh zeigen, muß Thauwctter im weiten Umkreise deü Dresdner Elbtbalkeiielö ausgetreten sein. Die Prießnip batte über den Milttardauren draußen an allen stachen Uierttellen die angrenzenden Wiesen, sowie in An tonstadt mehrere Garten - Grundstücke der Bachstrafte schon gestern srüb vollständig überschwemmt. Wie sehr daö Thauwetter in der nächsten Umgebung Dresdens mit dem Schnee amgcräumt hat, kann man von der Terrasse des Waldichlößchens, sowie von den Loschwitzcr Bergen auö verdachten. Der L tromspiegel der Eibe Ist von vorgestern biö gestern »Ab nd um weitere 20 Cm. angewachsen, weil Lockwitz- unb Zsck'ie» erwach, Mügiitz, Wesenitz, Gottleuba, Bicla, Lack'Sbach, Kirnitzsch re., überhaupt alle kleinen Ncbcnstüßck'en der Elbe, angeichwollcn sinh. — Die Frage des StrafvollzugS wirb letzt In der Presse lebhatt erörtert. 'Anlaß dazu giebt der neue Gesetzentwurf über ben Strafvollzug, der dem nächsten Reichstage zugehcn wird. Zugleich wird eine Abänderung krS ReichSstraigesetzbuchö dlöcutirt. Jetzt werben Bettler und Landstreicher der schlimmsten Sorte nur mit cinsachcr FrelbeitSentziebung. mit Halt, bestraft; dieselbe Strafe trifft die, welche sich irgend einer Uebcrtrctung wohiiahrtö- oter siche»bcitopolizcllichcr Anordnungen schuldig machen. Da gegen sind Vergeben, die keinerlei cbrenrübrigcn Charakter haben, z. B. die Beleidigung, mit Gefängnis; bedroht. Dies wird mit Recht als ungerecht emvsunkcn. Ein notorischer Vagabonv, von dem der Behörde bekannt ist, daß er sich von Sleblen und Betteln erhält, der die Landstraßen unsicher macht und event. vor keinem Verbrechen zurückschreckt, wird milder behandelt, alö ein ehrlicher, arbeitsamer Mann. dem. vielleicht in einer gerechten Aufwallung, ein unbedachtes Wort entsch'üpfti Waö ist dem notorischen Va« gabondcn die Hast? Sic bietet ihm vorübergehend ein erwünsch tes Unterkommen gegen die Unbilden der Witterung, sie ist ihm also nichts weniger alS eine Straft. Weiter wird es für zweck mäßig erklärt, aiö regelmäßige Folge dcö RüchaUS die Unter bringung des bestraften Landstreichers in einem Arbcitsbause ein- treten zu lassen. Jetzt bängt dies vom freien Ermessen dcö Rich ters ab. Endlich wünscht man wieder die Füglichkeit, bestrafte Bettler und Landstreicher io lange am Orte idieö Unterstützungö- wobmitzcS icstznhaltcn, bis sie durch andauernde straft ose Haltung den Beweis idreö Bessernö gclicicrt baden. Allerdings mühte dann auch das UnteritützungSwobniitzgeietz inioweit modiftctrt werden, daß Niemand den Unteritütznngswobnsitz verlieren kann. — Die „Union", gegenseitige Viebversicherung» - Gesellschaft in Berlin, bat ihren Sitz für den hierländischen Geschäftsbetrieb lta von Dresden nach Leipzig verlegt.
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