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Sächsische Volkszeitung : 28.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192004282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-28
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.04.1920
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Mittwoch, 28. April 1920 RI REE P»ftsch«ekAO«tO «etpzßß N, L47PF «r.»« 1». Jahrg. , »«schSstofte»« ««» Drrsde» « A. LS, 4« v«,«g»v»kt», «iertollührlt« «, !>er »«u,ä,t»lt«Ue -der vo» der Past »Sgeholi Ru»,ai>o .V mit tlUiftr. «eil»,» 10.8t»ck» ««»,»», » V.4» ö». In Lr«ü'«n mW gan, Drutichland ir»i Sau» Ralaa», 1 1V.8L av. «,»,«», « »,V0 - Ll« «»«MS, S-altSaeUnno eradeM« -u< all«, Do»e„!a,«r uaS«. — «krechstm-.de der Redaiilon: 11 bi» 1» N-r dorm. «nzeta»», Nnoahme von Geichaniaiurtge» vt» I» a-r. von ünmUienmize-aen tut- 11 Nhr o«rx-„ - »net» sür sl» yettt-edaüjeUe II« SV. I« »irliametett 8.50 g». FamUten-itnretiieu 1.80 ckt.— Für ondeuMch eelchrted«-. ,<»tr durch Fernprecher autgegebene Niireig«, kinnen wir dir Verantwortlichkeit >Sr die «chtttzkeii de» kexie» -tPt ' rrrneh««» MW« SW dkl „MdMM" !>> Will .Auch wollen wir tvtschlagen, die wir Huben, Und keiner, der in unsere Hände fällt, Soll Gnade finden!" (Shakespeave: „König Heinrich V"> ^Heinrich Bulthaupt schrieb schon vor mehr als ?0 Jahren l» seiner bekannten Dramaturgie des Schauspiels in einer Betrachtung über den Entwicklungsgang der deutschen Dramatik den treffenden Satz: .TaS Gewand der Kunst war grau und schwär, geworden." ES ist seitdem nicht besser geworden. Im Gegenteil, die Karben haben sich noch verdunkelt und heut« feiert der Irrsinnige Lautensack mit sel- .ner „PsarrhauSkomödie" Triumphe aus den deutschen Bühnen. Und wenn die In diesem Stücke mit Füßen getretenen Katholiken sich da gegen aufbäumen, dann gebärdet sich der moderne KulturpSbel wie rasend und verlangt nach ungehemmter Freiheit der Besudelung de» katholischen Priesteistandes. Mit vollem Rechte hat am Sonntag in einer Riesenversammlung der Berliner Zentrum-Partei Im Zirkus Busch Stadtverordneter Dr. Saltzgeber erklärt: „Stellen Sie sich einmal heute vor eine Litfaßsäule. Da fällt Ihr Blick auf eine groß«, mit Lorbeer umrahmte 100. Zum hundertsten Male die PfarrhauSkomS- diel EmpSrt erinnern Sie sich, daß man dort jeden Abend den Prie sterstand herunterzerrt und verhöhnt, daß man das Pfarrhaus, den Sitz der Reinheit und Ordnung, darstellt als Sitz der Zuchtlosigkeit. Und mit Zähneknirschen erinnern Sie sich, daß ein nichtchristlicher Mi« »ffter auf unsere Beschwerde geantwortet hat: Wer da« beanstandet, !t kein wahre» Kunstverständnis." In den Bahnen dieses preußt» den Kultusminister- wandeln nicht nur die liberalen und sozial- . uiokratischen „Kulturträger" in Leipzig und Dresden, sondern auch daSPolizeiamt der Stadt Leipzig. In Leipzig fand am 13. März die Erstausführung de» Lautensackschen SchandstückeS statt. Bereit» In Nr. 58 vom Dienstag den IS. März hatte die „Sächsische Volkszeitung" In einem Aufrufe an die Katholiken Leipzigs dazu Stek- lung genommen und darauf HIngewicsen, daß selbst einsichtsvolle pro» lestantische Kritiker diese« Machwerk als eine Kulturschande, unwürdig le» gesamten deutschen Volke«, bezeichnet haben. ES wurde weiter mrtgeteilt daß c« zum Beispiel in Wien durch starke einheitliche Proteste gar nicht erst zur Ausführung gekommen ist. Weiter hieß es dann In diesem Leipziger Aufrufe: „Und wir Leipziger Katholiken sollen die Verhöhnung unserer tzrhisten Gefühle am Sonnabend ruhig mit ansehen? Nein, wir willen und müssen gerade in Leipzig zeigen, daß wir keineswegs zemillt sind, unsere Priester in den Staub treten zu lassen. Daher nögen auch die Leipziger Katholiken am Sonnabend den 13. März m Schauspielhaus« am Platze sein, um gegen diese unerhört» Schmähung Protest einzulcgen." Daraufhin begab sich eine größere Anzahl Katholiken am 13. März in das Schauspielhaus, um gegen die geradezu unerhörte Ver unglimpfung zu protestieren. Wir haben schon seinerzeit darüber berichtet, wie man gegen die Demonstranten vorging. Die Art und ,Weise, wir man das tat. spottete aller Beschreibung. Me uns jetzt weiter mitgeteilt wird Halen die Verteidiger der „Pfarrhanskomödic" zum Beispiel einen alten, In der kaiholischen Gemeinde bekannten Herrn mit Fäusten bearbeitet Es ist mehr als ein Monat seit diesem Vorfall verstoßen. Wie uns gemeldet wird, erhielten nun in den letzten Tagen eine Anzahl von Katholiken, die in so mutiger Weis» für ihre Ucberzeugung eingetreten sind, Strafbefehle. Abge- sehen davon, daß, wie »nS berichtet wird. eS anscheinend sogar an der Richtigkeit der Feststellung der Persönlichkeiten mangelt, muß natür lich an und für sich gegen ein solche« Vorgehen Einspruch erhoben werden. Geradezu klassisch ist aber die Strafverfügung selbst: wir geben sie daher im Wortlaut wieder: Sie sind beschuldig«, am l3. März 1920 abends im Schau spielhaus« hier dadurch groben Unfug verübt zu haben, daß Sie bei der Erstaufführung deS Theaterstücke» „Die PsarrhauSkomödie" gleich von Anfang an, als der Vorhang in die Höh« gegangen war, und dann fortgesetzt die Vorstellung planmäßig zu stören und unter allen Umständen zu verhindern versucht haben, obgleich der Theater- direktor Biehwegvor Beginn der Vorstellung die Beincher darum gebeten hatte, von der Veranstaltung de» ihm bereits «nonvm an- gekündigten Theaterskandals abznsehen, sich erst da< Stück anzuseheu und dann darüber z» urteilen, zumal da dem Verfasser, der selbst ein strenggläubiger Katholik sek, eine verletzende oder schlüpfrige Tendenz ganz fern gekegen habe, da er nnr „Menschen in einem Pfarrhaus«" Hab« zeichnen »vollen, so wie sie im Leben vorkänien, und da ein Grund zur Verallgemeinerung durchaus nicht vorllege. Beweismittel: Zeugnis de« stellvertretenden Direktors Bert- hold, deS Inspektor-Vogel und de»S chutzmannS Berthold ll hier. Gemäß g 360, 11 de« RelchSstrafgesetzbucheS wird daher gegen Sie mit Rücksicht auf die vorgefaßte Absicht der Ruhestörung und die Erheblichkeit der Störung der Theatervorstellung hier in einer Großstadt mit hauptsächlich evangelischer Bevölkerung sowie mit Rücksicht ans di« Entrüstung de» größten Teile» dm: Thea r^> : her über Ihr Gebühren ein« Geldstrafe von Einhundert Mart festgesetzt, auch haben Ti« die gemäß Ziffer 46 b de- Gebührenver- zeichnisseS zum Kostrngesetz vo« 3«. April 1906 In Ansatz zu bri,». genden unie» angegebetien Koste« zu bezahlen. Kann die Geldstrafe nicht beigetrieben »verden, '» tritt a„ h« Stell- ein« Haststrafe von zehn Tagen. (Nun folgt der übrig« Vordruck der Str-svel,z. 5V ?s. Nr. St 1 b Borde. Nr. 5451 a>. Leipzig, den l4. April 1920. Da» Pvlizeiamt der Stad» Seipizg. Im Aufträge: gez. Dr. Weiß. Polizeirat. Also Herr Polizeirat Dr. Weiß kn Leipzig erklärt, daß der Verfasser de» Stücke» „selbst ein strenggläubiger Katholik sei" Woher Ist dem Herrn Polizelrat diese Weisheit gekommen? Man könnte glauben, daß er sein wichtige- Amt nicht in Leipzig, sondern in Posemnckel auSüben würde. Man sollte auch im heutigen Zeitaller von einem höheren Polizeibeamte», wenn er solche Strafmandat« ausstellt, voraussetzen dürfen, daß er über die Dinge, über die er urteilt und verurteilt, auch Bescheid weiß. Manche Leute scheinen allerdings, wenn e« sich um katholische Angelegenheiten handelt, za glauben, daß da» nicht notwendig ist. Ueberall wiederholt sich der gleiche Vorgang. In Dresden nrteilt ein Kritiker, nämlich der Herr Dr. gimmermann von den „Dresdner Nachrichten", über die Bricht, szene als Sachverständiger, wobei sich herausstellt, daß er natürlich weder die Sache, über die er schreibt, kennt, noch irgend welches Ver ständnis dafür besitzt. In Leipzig operiert die amtliche Pollzeistelle mit Behauptungen, die alles andere, nnr nicht richtig sind. ES wäre sicherlich interessant, zu erfahren, woher denn der Herr Pollzekrat Dr. Weiß die Kenntnis hat, daß Laulensack „selbst ein strenggläubiger Katholik sei". Er hat sie wahrscheinlich, nach der ganzen Aufmachung deS Strafbefehl« zu schließen, von dem Direktor des Leipziger Schau spielhauses übernommen. Die Auslassungen dieses Herrn scheinen für das Polizeiamt der Stadt Leipzig eine Art Evangelium darzw- stellen. Wir haben eS herrlich weit gebracht. Erstens einmal ist Herr Lantensack überhaupt nicht mehr, er hat längst vor Ausführung dev Stücke? sein Leben im Jrrenhause beschlossen. Ob er einen katho lischen Tanschcin besessen hat, wissen wir nicht. Wir hatten leine so guten Beziehungen zu ihm, wie das bei den Herren Theaterdirelior Viehweg und Polizeirat Weiß der Fall zu sein scheint Vielleicht hat diesen Herren Herr Lautensack vor seinem Ende ein Taufzeugnis Vor halten können, das dann sicherlich, wie wir jetzt sehen, nicht ohne Ein druck geblieben ist. Wir möchten nur wünschen, daß die Berufung aus den katholischen Glauben immer von solchem Eindruck begleitet sein möge, znm Beispiel wenn wirklich Katholiken in der Schnlfrage sich auf de» Standpunkt der Berücksichtigung deS Willens der Erziehungs berechtigten stellen. Jedenfalls aber war Herr Lautensack kein „strenggläubiger Katholik". Denn ein solcher besudelt nicht die katho, lische Geistlichkeit. Wir müssen uns eine solche Identifizierung der Katholiken mit Herrn Laulensack auf das entschiedenste verbitten. Und wie kommt Herr Polizeirat Weiß dazu, die Bemerkung des Leipziger Theatcrdireklors, dein Verfasser Hab« „eine verletzende ober schlüpfrige Tendenz ganz fern gelegen, da er nur „Menschen in einem Pfarr. Hause" habe zeichnen wollen, so. wie sie in» Leben Vvrkämen, und da ein Grund zur Verallgemeinerung durchaus nicht vorliege", sich zn eigen zu machen? Wenn man das liest, greift man sich an den Kopf und fragt sich, ob denn da« wirklich in einem polizeilichen Strafbefehl steht und als Grundlage für die Erteilung einer Geldstrafe von 100 Mark oder zehn Tagen Haft genominen ist! Es ist aber so, denn einer dieser Strasbesehle liegt nnS hier zur Einsichtnahme vor. Und wa« soll man weiter dazu sagen, wenn daS Polizeiamt der Stadt Leipzig als erschwerendes Moment bervorbebt. daß die „Ruhe störung" „in einer Großstadt mit hauptsächlich evangelischer Bevölkerung" »»»gekommen sei. Soll da« heißen, daß di« Katholiken in einer überwiegend evangelischen Stadt sich alle- gefallen lassen müssen? Wir wissen sehr wohl, daß daS Po- lizeiaml der Stadt Leipzig diese A»sfass»mg von eins»» großen Teil der evangelischen Bevölkerung nicht geteilt finden wird. Mit dem selben Rechte müßte dann erlaubt sein, daß in einer überwiegend ka tholischen Stadt Einrichtungen der evaugclischen Kirche ans der Bühne verächtlich gemacht werden dürfe». Wir würden und müßte» dagegen natürlich mit derselben Entschiedenheit Stellung nehmen. Denn die Konsegllenzen, zu- denen ein solcher Standpunkt führen imlßte, wären ja gar nicht abzusehe». Wir zweiseln keinen Angenllick. daß die offi ziellen evangelische» Kreise diese Auffassung des Herrn PolizciratS Dr. Weiß sich nicht nur nicht aneigne». sondern sicherlich am daS Enischie denste dagegen Stellung nehnien iverd-n. Rührend ist geradezu die „Rücksicht auf die Entrüstung de-' größten Teiles der Theate-besucher"! Diese dürfe« Beifall klatschen wenn der von allen Ka-Holike» hoch verehrte Priesteistand in den Staub -gezogen wird, die Kalholiken sollen aber schweigen, sonst werden sie, wenigsten» in Leipzig, zu 100 M Geldstrafe «der zehn Tagen Hak« verurteilt. Die in Betracht kommcndeu Katholiken in Leipzig brauchen sich ob diese- Strafbefehls nlcht im ge» ringsten zu beunruhigen. Sie sollen und müssen viel»nch» unverzüglich Berufung dagegen Anlegen und die richter» liche Entscheidung beantragen. Da« Ist auch in einigen Fällen bereit- geschehen, da aber, wo „och keine Entscheidung beantragt ist, soll man keinesfalls da« Strafmandat anerkennen, sonnen sofort die nötigen Schritte dagegen unternehmen d Der Protest gegen die „PsarrhauSkomödie" in Leipzig ersolgla am 13. März. An diesem Tage begann in Berlin der Kapp Putsch. Cr batte die schweren Leipziger Unruhen im Gefolge. Dl möchten wir doch einmal die Frage aufwerfen, ok gegen die Unruhe- störec in Leipzig, die soviel Unglück angerichtet haben, bereit- ringe» schritten worden ist, ob man gegen all diejenigen, welche mit Menschen leben und Eigentum des Nächsten vielfach so Verfahren sind, tote da» ln Leipzig In der Woche vom 14. bis 30. März g^chehcn ist, schon mit aller Energie vorgegangen ist. Daran gemessen berührt da- Vor gehen des Polizeiamtes der Stadt Leipzig gegen die Katholiken, die weiter nicht« getan haben, als daß sie ihrem berechtigten Unwillen über die Beleidigung und Schmähung der katholischen Geistlichkeit Ausdruck, gaben, um so charakteristischer. Die Leipziger Katholiken dürfen über zeugt sein, daß sie von den Sympathien aller Katholiken nicht nur des Lande« Sachsen, sondern de- ganzen Deutschen Reiche» getragen sind«- E« handelt sich hier um eine Sache, die nicht nmr >rcka.e>' Interesse hat, sondern die allgemeine» össentliche» Interesse beansprucht und sindent muß: e» handelt sich darum, ob die Katholiken vogelfret sind oder nicht. Und deshalb- hat der Haftbefehl de« Poltzei- amtes der Stadt Leipzig programmatische Bedeutung bekommen. Denn er wird und muß zu einer Entscheidung führen, die Klarheit bringen wirk. Davon dürfen aber auch diejenigen,-welche den Haftbefehl in Leipzig veranlaßt«»» und vollzogen, überzeugt sei», nämlich, daß durch solche Vorkommnisse die Katholiken Im Freistaat« Sachsen sich nur enger noch um die Fahne zusammenscharcn, auf de, geschrieben steht: Für die wahre Freiheit! 1,sl. Aus der Etatrede des Reichsfinanzministers Berlin, 27. April Aus der programmatischen Etat rede des Reich SfinanzministerS Dr. Wirth seien noch die folgenden bedeutsamen Gedankengänge nachgetragen: Der Minister sprach bei der Darlegung de» Budgets sür 1020 von den schweren inneren Schuldverpflichtungen des Reiches und den großen finanz- politischen Anstrengungen, ihn aus eine gefestigte Grundlage zu stellen. Er wies sodann auf eineil zweiten nicht minder großen unk schweren Vcrpflichtunqslreis hin und die unabsehbaren Lasten au» dem Fric- denSvertrage. Rund 17 Milliarden Mark standen hierfür be reits im außerordentlichen Etat 1919 zur Verfügung. Rund fünf Milliarden sind für 1920 eingestellt, wobei der Ft- nanzmimfter e» als ungewiß hinstellte, ob diese Summe hinreiche» würde. Angesichts dieser Ziffern wird noch vielfach von der Gegenseite die Behauptung ausgestellt, als wenn Deutschland bisher aus Grund deS Friedensvertrages nnr wenig geleistet hätte. Demgegenüber muß ich hier aiiSdrrMch auf die ungeheuren Werte Hinweisen, die hinler diesen Ziffern stehen, die bereits der denffchen Volkswirtschaft entzogen worden mrd in die Hände der Entente gelangt sind. Ich nenne hier z. B. unsere Haiidelsflotee, das liquidierie Privat eigentum im Anslande, das z n r ü ck g el a s sen e Hee res gut u. a. m. Ich nenne weiterhin die gewaltigen Summen für Lieferungen a» Kohlen Kali, Maschinen und Vieh, die der FiskuS an Private zahlte Diese Sachgü er kann der FiSkuS zur zeit mir mit Hilfe der Notenpresse ablüsen. weil er ja diese Sachgütc» de» BertragSgcgnern ohne eine Gegenleistung zur Verfügung zn stellen hat. Es trat an die Stelle des Exports der deutschen Volks-- winschaft die Leistung-Verpflichtung deS deutsche» FiSkuS. Dies kann unsere internationale Zahlungsbilanz natürlich nicht stärken, sondern nur schwächen. Z» diese» ledeutsamen Wirtschaft»- und finanzpoli tischen Leistungen kommen die Kosten sür die Besatz nngS- ar >nee. sür die wir bereits etwa .3 Milliarden aufznbringen hatten. Sie werden erhöht durch die Kosten sür die zahlreichen Kommissionen der alliierten und assoziierten Mächte, die durchaus nicht z» unter» 'schätzen sind. Ich mache nur darauf anlmerksam. daß beispielsweise ein Oberst zurzeit ein monatliches Markeinkommen von 10 000 M bezieht und ein einfacher Soldat von 2000 M. Angesichts der tiefgreifende» VertragSverpflichtungen und der bereit» von Deutschland unter Anspannung aller Kräfte geleisteten Lieferungen hatte ich eS stlr die Erzielung von Ordnung in unserer Finanzwirffchast für unbedingt notwendig, zu wisse» mit weichen bestimmten fest abge- gieii'teu Leistungen wir zu rechnen haben. Ich begrüße es vom deut schen Stand,.-:,-!:.- in oll r Ainrtth i ckeit. wenn jetzt bei den Verantwort lichen Staatsmännern der Bern --Sa-gner die Aussassung immer mehr Platz zu greiken scheint, daß diese VerpflichtungSnmgrenzitna im ket- deneitigen Interesse liegt Die deutsche Regierung wird alle Unter lagen offen darlegen. die zu einer objektiven Kenntnis unsere-, wahren finanziellen und wirtschaftlichen Lage beitragen können. *1 Wir werden gebeten, diejenige», die ein S:ras»nausat wege»l dieser Angelegenheit in Leipzig «tchalten haben, zn ersuchen, vor An erkennung dieser Strafverfügungen ihre Adresse Herrn Bezirkssekrrtä» Heinrich Hucke. Leipzig, Uferstraß- 2 3. recht« zweck« gemeinsamz» VvraebenS unverzüalich mitzuteile«.
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