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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100625029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910062502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100625
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910062502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-25
- Monat1910-06
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Diese» vlat, wir» de» Leser» voa Dretde« und Uwgcbun, a» Lage vorher bereit» al» Mentl-^urgabe zugestellt, wahrend cs die Post-Abonnenlen am Morgen tu einer chejamtausgabe erhalten. 54. Jahrgang, 173. Verugsge-Ühr «t«r»»It»drl >ür Lr»«. r»> »»« «»glich ,wei< niaUst» Zuira-un, im, S»n», und Mont»»»» nur »«»mal >Lv Mk., durch inNst.nd»« » Ä «k. >n«t einmaliger 8»- ixiknng dnrch di» Post !IM.>oi,ne!v«Iieiig»id>. Ist de» Leier» ua» Lretden u Umgebung am Lage vorher >»- g»lt«ll>«n »dend-A„»- gaben erhallen d>» »»«- »nNliaen tie,i«d»r mit der Morgen >»n«gad« »»lamme» rugesiellt. Slochbrn» nn> mil deut- Inher Quellenangad« I.Lield. Nachr.') zu- lüidg — Ilnverlangi» ivianuskrtpi« merde» nicht aulbvvahrt. Sonnabend, 25. Juni 1910. Telcgramm-Adresie: Nachrichte« Dresden. Druck und Verlag von Liepsch 6c Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 5K/10. Fernsprecher: 11 . LOS« . »Kits Ayzetgrn-Tarif Annahme von Ankun- biaunqen bis nattm:. 3 Uhr, Eon»>ta,l2 nu» Manenstrahe 3tt „o„ N bis '/,1 Uhr Ile einspaltige Grund^nte (ca. « Lilden» Pi . Kamilie»-Nachnänru ouü Dresden 20 P, j Geschäfts.Aii^igkn „us der Privatseile ,'scile 30 Ps.; die zweispaltige Zeile a. DextseiteOOPi. — In Niimmern „ach Sonn " ^eienagen ze»!e 30Ps..aus Plioal. jette <V Pt., svanulirn- hrachiichte» a . Dresden d»eGi„„dietle25I!s — AuSivarttge Au,trage nur gegen VorauLde rahlung. — Jedes rtte. legdlatt kojlet w Ps. ir a LL rr» LL r» 81 vresclen-li., VictoriaLtrasie 5—7. 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In der Billa -vochseld bet Karlsruhe fand gestern eine Trau, erfrier sür Prinzessin Fcodora von Schleswig-Holstein statt, der auch die Kaiserin beiwohnte. Porter Eharlton, der seine Gattin ermordet und in einem Koffer im C o in e r Sec versenkt hatte, wurde in Hoboken verhaftet. Daö portugiesische Kanonenboot „Liberal" ist bet Ambrix ausgelaufen und gesunken: die Besatzung wurde gerettet. In Woznicensk iRussisch-Polenj wurde eine sieben- köpfige Familie ermordet. (Line große Cholera-Epidemie ist in Hinter in d i e n ausgebrochen. i Neueste vrMmeiaungen vom 21. Juni Die Sieler W»che. Kiel. Der Kaiser nahm an Bord des „Meteor" an der heutigen Wettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs in der Kieler Jührde teil. Berlin. lPriv.-Teli Staatssekretär a. D. Dern- bura begibt sich heute nach Kiel, »in sich beim Kaiser abzumelden. Lnstschisfahrt. Köln. tPriv.-Tcl.l DaS Luftschiff VII" traf gegen lO Uhr, von Düsseldorf kommend, ganz unerwartel über Dortmund ein. Es führte verschiedene Manöver und eine Schleife in langsamer Fahrt aus und flog dann in der Richtung nach Hagen weiter. Mannheim. Auf dem hiesigen Flugplätze machten heute früh die Aviatiker C ü st und Schlegel Flug versuche. Dabet wurde der Apparat vollständig zer stört. Beide Aviatiker kamen mit leichten Berlctzungen davon. Dagegen erlitt ein hinzucilcndcr Monteur schwere Beisetzungen. Eine gauze Familie ermordet. BreSlau. In Woznicensk in Russisch-Polen wurden -er Handelsmann Baikal, seine Frau und ihre fünf Kinder mit zerspalte neu Schädeln und in unbe schreiblicher Weise verstümmelt aufgefunden. Bon den Mördern fehlt jede Spur. Cholera. London. „Daily Mail" meldet aus Taganrog, daß in den letzten drei Taaen in Rostow im Gouvernement Jekaterinoslaw täglich etwa 2000 Personen an Cholera erkrankt wären und ein sehr starker Prozentsatz gestorben ist. Die Bevölkerung flieht aus der Stadt. Paris. sPriv.-Tcl.) In Hinter Indien ist eine roße C h o l c r a e p i d e m i c a u s g c l> r o ch e n, die be anders unter den am Kanal von Song-Mana-Grang ar beitenden Kulis verheerend austritt. In der Provinz Ha- dong sterben täglich Hunderte. Mehr als 2000 Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie vvu ihr hinweggerasst wor den. Auch einige Europäer sind erlegen, so der Slraßen- bauinspektor Ciarnoi. Potsdam. Die Kaiserin, sowie Prinz und Prinzessin August Wilhelm von Preußen sind heute vor mittag gegen 10 Uhr auf der Station Wildpark einge- iroffen. Berlin. Mit It OOO Mark ist der lOjährige Bank- lehrling Wernicte aus Charlottenbnrg, der seit mehreren Jahren in einem Bankgeschäft in der Prinz Louis Fer dinand-Straße tätig war, geflohen. Stettin. sPriv.-Tcl.j Ter Land rat des Regen- walder Kreises v. Döring hat sich tu seiner Dienslwvh- uung im KrcishauS zu Labes erschossen. Das Motiv dürfte in jahrelanger Krautheil zu suchen sein. Duisburg. Auf dem Bahnhöfe der Friedrich Alfred-Hütte gab heute ein Bahnda m m infolge Unter- s p ii! u n fl nach. Eine Lokomvtive und sechs beladene Wflfleu stürzten in einen Teich und verschwanden. Das Bahupersonal rettete sich durch Abspringe». München. lPriv.-Tel.l Ter Senat der Münchner Universität beschloß, mit aller Strenge gegen die Stu denten vvrzugehe», die sich in der Nacht zum Donners- taa grobe Ausschreitungen zuschulden kommen ließen. München. sPriv.-Tel.) Nachdem im Geh ei m- üund - Prozeß gegen Mühsam und Genossen, die weitere Beweisaufnahme sür eine Anzahl der Angc klagten, gttirstia verlausen ist, verzichtete der Staatsanwalt aus die Vernehmung der übrigen Zeugen, soweit sich ihre Aussagen auf die Anklage wegen Geheimbünöelet bezogen haben würden. Die Angeklagten Schulz, Morar und Ertcl wurdcn aus Antrag der Verteidigung aus der Haft cnc lassen- Stuttgart. Der Reichskanzler D r. v. Bcth mann-Hollweg ist heute früh kurz nach 2 Uhr nach Berlin abgcreist. Lissabon. Drei höhere Angestellte der portugie sischen Boden-Kreditbank wurden verhaftet Ein vierter beging Selbstmord in dem Augenblicke, als er vor dem Untersuchungsrichter erscheinen sollte. Petersburg. In Pinsk, im Otouverncment Minsk wurde der D r. Navottsch verhaftet. Er ist verdächtig zwei seiner Patienten ermordet zu haben, um sich die L e b e n s v e r s i ch e r u n g s p r ä in i c n anzncigncn. vertlicber und Zäcbrircder. Dresden, 21 Juni —* Eine Huldigung für Sc. Majestät den König wegen seiner Stellungnahme zur päpstlichen Enzyklika ist für heute nachmittag auch in Zwickau geplant. Ter König berührt aus seiner Reise von Auerbach i. B. die Stadt Zwickau, wo er 2 Uhr 35 Min. eintrefsen und nach kurzem Aufenthalt die Fahrt fortsetzen wird. Der Stadt rat hat nun die Bürgerschaft zu einer Huldigung für den König ausgefordert, die auf dem leider beschränkten Bahn hofsvorplätze stattfinden soll. —* Die Gründung des Submissionsamtes sür das Königreich Sachsen. Am 22. Juni hielt die Mittel stands-Vereinigung im Königreich Sachsen im „Hotel zu den 3 Naben" in Dresden eine außer ordentliche Generalversammlung ab. Ten Hauptpunkt der Tancsordnung bildete die Errichtung des neuen Submissions-Amtes sür das Königreich Lachse», zu dem bekanntlich der Landtag eine jährliche Beihilfe vvu 20 000 Mk. bewilligt hat. Herr Ingenieur Theodor Fritsch-Leipzig eröffnet«: die Versammlung und gab seiner Freude über die rege Beteiligung Ausdruck. Aus allen Teilen des Landes seien Delegierte des gewerb ltchen Mittelstandes anwesend. Bei der Wichtigkeit des Bcratungsgcgenstaiidcs sei dies auch zu erwarten gewesen. Hieraus wurde die Aussprache über den neuen Statuten Entw u r s und über das S u b m i s s i o n s a m t erösfnci. Buchdruckereibesitzer I. M ä s e r - Leipzig führte aus, der Hauptzweck des Submissionsamtes sei, das Handwerk zu befähigen, größere und namentlich staatliche Lieseruiigku, also Lieferungen zu übernehmen, die bisher dem Hand werke entgangen seien. Das werde natürlich nicht so schnell gehen, aber man könne mit Bestimmtheit erwarten, daß bei eifriger Arbeit nach und nach eine Besserung der Bei hältnissc cintreten werde. Durch die Unzulänglichkeit des SubmissivuSwesens seien dem Handwerke im Lause der Jahre schwere Wunden geschlagen worden. Die Durch führung des Grundsatzes, daß der Billigste den Zuschlag bekommt, habe eine fürchterliche Zerstörung im Handwerke hervorgernfeii. Die ungerechte Herabdrückung der Preise habe zu einer allgemeinen Verschlechterung der Qualitäts arbcit sühren und den größten Teil des Handwerks dem wirtschaftlichen Ruin in die Arme treiben müssen. Bürger meister D r. E b c r l c -Nossen erklärte, daß er bezüglich des Submissionsamtes zu denen gehöre, die heute nochmals von vorn ansangen würden, wenn die ganze Vorarbeit umsonst gewesen wäre. Es handelt sich um eine der wich tigsten Fragen, die nach 1870 für das deutsche Volk zu lösen waren. Gelingt es nicht, den gewerblichen Mittelstand vor dem Untergange zu bewahren, dann, geht das gesamte Soll zu gründe. Mit einer kleinen Zahl von Besitzenden und Millionen von unselbständigen Lohnsklaven kann kein Staat existieren. Was die Einrichtung des Submissions amtes anbclangt, so soll sehr vorsichtig vorgegangen wer den. Das Amt soll zunächst außer seiner in der Satzung genannten Oberleitung möglichst in allen Äreishauptmann schäften Nebenstellen einrichten. Der Sitz der Zentral leitung ist Leipzig. Ihre Arbeit erhalten die Beamten des Silbmissionsamtcs von der Geschästsleitung zugewiesen. Sie besteht etwa in folgendem: Die Beamten werden: 1. den Angehörigen der Mittelstands-Vereinigung behils lich sein bei Anfertigung aller im gewerblichen Interesse nötigen schriftlichen Arbeiten, namentlich Eingaben an Bc- börden: 2. die Errichtung örtlicher Submissioiis-Ordnnn gen anstrcben und an ihrer Einrichtung mit arbeiten durch geeignete Vorschläge und Anträge: 3. bei Submissions Arbeiten, die sür den einzelnen Handwerker oder für Kaus lenke aus Irgend einem Grunde nicht ohne weiteres zu gänglich sind, die Wege ebnen, namentlich auch daraufhin arbeiten, daß Arbeiten oder Lieferungen, die andernfalls an einen Zivischen-Unternehmcr fallen würden, durch Hand wcrker oder Händler-Bereinigungen übernommen werden. 1. die Ausführung aller iw Submissionswege vergebenen Arbeiten überwachen und seststellen, ob die Arbeiten an schlags- und vorschriftsgemäß ausgeführt sind: 5. sic wer den Beschwerden von Angehörigen der M.-B., die sich bei öffentlichen Ausschreibungen benachteiligt glauben, prüfen und an die Oberleitung wegen nachdrücklicher Ber folgung berichten: 0. alles in allem, sie werden bemüht sein, nicht nur die Mitglieder in jeder Weise zu unterstützen und zu fördern, sondern für alle Interessen des Mittelstandes tätig zu sein. Alles das soll natürlich geschehen unter Ober leitung der Hanpistellc bezw. des Vorstandsmitgliedes, dem die betreffenden Nebenstellen und bezw. der VorstandSmit- islinK und Älrzenrcbaft. s* Köuigl. SchauspiclhauS. In Ergänzung der gestri gen Nachricht wird mttgetctlt, daß mit Ablauf dieser Spielzeit auch der Hofschaiispielcr Paul Neumann auS dem Verbände des Schauspielhauses ausscheidct. An seine Stelle tritt Herr Alfred Meyer vom Stadttheater in Bremen. f* Das erste Dheatermuseu« Deutschlands. Ein« neue Sehenswürdigkeit Münchens wird in wenigen Tagen eröffnet werden. Klara Ziegler, die große Tragödin, die im vorigen Jahre aus dem Leben schied, hat ihr vor, nchmcS Heim an der Küniginstraße, die an die herrlichen Anlagen des Englischen Gartens angrcnzt, diesem Zwecke ncrmachi. Die Musikausstcllung in Wien im Jahre k8t«2 gab der Künstlerin dazu die Anregung. Sic sah dabei, welche Schätze im Theater verborgen liege» und welches Interesse das Publikum für sic hegt. In ihrem Testament hat sie ausgesprochen, daß mancher Künstler sich freudig von wertvollen Erinnerungszeichen seiner Kunst trennen und sie einer Sammlung ctnverleiben werbe, die dem Wertvollsten aus der Bühncnmelt als Sammelpunkt dienen solle. Ihr edles Vermächtnis dokumentiert sich am schön steu in den Worten ihres Testaments: „Meinen Best' habe ich mir auf Gastspielen erworben, und es knüpft sti. an dieselben eine ungeheuere Arbeitslast meiner Kollegen» die nur der zu beurteilen und zu nKtrdlgen vermag, der unsere Kunst ausübt. Ihnen hinterlassr ich mein Haus." Die Erbt», die Genossenschaft deutscher Bübnenangehöriger, "at die Stiftung in die Obhut eine- Kuratoriums gestellt, n dem auch der Generalintendant der Münchner Hof- Ühnen, Baron Speidel, sich befindet. Geschäftsführer der Stiftung wurde Hofschauspteler Viktor Schwauneckc, der upt«;r dem treuen Beiräte und der Mithilfe der Sttef» tochtcr Klara Zieglers, Frl. Elise Christen, die Räume sür ' ^:s» jhre neue Bestimmung einrtchtete. Nachdem die lande herrliche Bestätigung der Stiftung erfolgt ist, wird in wenigen Tagen schon das Museum dem Besuch des Publi kums eröffnet werden. Das Bestiblll des vornehmen Hauses schmückt eine von Professor Schwabe modellierte Büste, die Klara Ziegler als Brünnhilde darstellt. Eine große Zahl von Aquarellen, die das ganze Nollenacbict der Tragödin umfassen, von dem russischen Maler Werner stammend, schmücken den Vorplatz. Dem Andenken der Stifterin ist, ihren eigenen Verfügungen entsprechend, der gelhe Salon im ersten Stock eingeränmt. Er birgt eine Reihe von Kostbarkeiten an Juwelen und Schmuckgegen ständen, die ihr von Fürstlichkeiten gegeben wurden, Krän zen aus Edelmetall, die Orden und Ehrenzeichen der Künstlerin, die Photographien von Kaiser Wilhelm I., BiSmarck, Moltkc, mit deren Unterschriften und die Ge schenke von König Lubwig II. Es ist ein graziöses Pom- pabourtischchcn mit zwei großen bemalten Porzcllanvasen der Nymphenburgcr Manufaktur und eine kunstreiche Pendulc: die von Adolf Marc in Gips gegossene rechte Hand beS Königs ist hier verwahrt und eine gleich düstere Erinnerung ist die von Lorbeer umrahmte Totenmaske von Klara Ziegler selbst. Eine große Glasvitrine hat ihre prachtvollsten Kostüme, die der Marfa, ausgenommen. Sie liebte es übrigens, an ikjren Kostümen selbst z» arbei ten, wie sie überhaupt an allen möglichen praktischen Ar beiten Freude fand. In dem anstoßenden großen, blauen Empfangssalon, dem Fcstraum des Hauses, zeigen ttbcr- leb?nsgrvßc Bilder von Professor Pappcritz die Künstlerin als Äedea und als Metclla in der Patrizierin von Richard Voß. Hier ist auch ein aus der Biedermeierzeit stammen des, von Horschelt gemaltes Bildnis ihres Lehrers und späteren Gatten Adolf Christen, der in seiner Jugend das ehrsame Gewerbe eines Spenglers betrieb und dessen Ge sellenstück, eine Kupferkannc, im Hanse ebenfalls vcrwabrt wird. Die Büsten von Barnay ynd Possart, ihre eigene aup ihr«« Jugendialiren und verschiedene wertvolle Gaben, so ein »wethundert Autogramme von Fürsten und Großen im Reiche enthaltendes Albuin gehören hier zu den Lehens Würdigkeiten. An den luxuriösen Raum schließt das überaus schlichte, bürgerliche Arbeitszimmer sich an mit originellen Rollcnbildern von Christen und einem Porträt dcS großen Münchner Arztes Nußbaiim. Bon da tritt man in das noch unveränderte Schlaf- und Stcrbczimmer, dessen Bett pietätvoll mit den Kranzschieisen letzter Blumengrüße geschmückt ist. Das altdeutsch eingerichtete Speisezimmer des Hauses wurde, wie das Treppenhaus, mit Aünstlerbilderu ausgestatlet. Auch eine Bibliothek mit wertvoller alter Theatcrliteratur ist bereits vorhanden. Klara Ziegler hat sonach mit ihrer Stiftung einen aus reichenden Grundstock zu einem deutschen Thcatcriiiiiscnm gelegt, und es liegt nur an dem Kuratorium der Stiftung, diese im Sinne der Erblasserin zu erweitern und aus zubaueu. f* Die Bernhard Buchbinder und Georg Jaiuoschc Operette „Das Musikantcnmädcl", die im Münchner Gärtncrplatz-Theatcr der 50. Ausführung zuschrcitet, geht am 1. September im Berliner Tbeatcr mit Frau Niese in der Titelrolle in Szene. Das Dresdner Rcsidenztheaicr hat oie erfolgreiche Operette ebenfalls erworben. s* Professor Felix Dahns Nachfolger. Bctaiiiillicl, ist der Geheime Juslizrat Professor Fclir Dahn von diesem Sommcrsemestcr an von seinen amtlichen Verpflichtungen entbunden: das infolgedessen durch de» diesjährigen Staatshaushalisetat begründete Ersatzordinariai in der Breslauer juristischen Fakultät ist, wie man höri. dem Professor Dr. Herbert Meyer übertrage» worden. l875 zu Breslau geboren, studierte Mener erst germanische Philologie, dann Rechtswissenschaft in Strahlung und BreSlau: er promovierte am 12. März 1000 und habili tierte sich am 7. Februar 1003 in der juristischen Fakultät daselbst als Privatdozeni für deutsche Rcchtsgeicbichte, deutsches Prjvatrccht, deutsches bürgerliches Recht, Rechts enzytlopädie und Landwirtichaftsrrcht. Ostern l»oi siedelte Meyer als a. o. Professor nach Jena über als
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