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Dresdner Nachrichten : 01.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-01
- Monat1870-12
- Jahr1870
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- Dresdner Nachrichten : 01.12.1870
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-Lrschtlilt: LLgNch früh 7 Uhr. Inserate »erden angenommen: bis 8lbcnbö 6. Sonntag-» biS Mittags 12 Uhr Varienstrassel»; in Neustadt: Buchdruckrret »»» Iah. PLßler. «r. Klostergaffe s. >ll,eigiu in dirs. Blatt« paden ein« erfolgreich« Verbreitung. Auflager tst.0«« Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslh L Reichardt. — Verantwortlicher Nedaeteur: JoltUS Neichardt. Nr.345. Fiiufzehnter Jahrgang: Dresden, l. Dceeinbcr. — Allem Vermulhe» naä, dürfte der Fürst Lvnar, rer non Versailles mW im Auurage dcö Königs den Prcnsscn rie Höie a> Stuttgart und Münede» hrinä»t bat »nd demnächst ainkgl. Hole zu Dresden cintrefien isll, eine k. Einladung an Le. Niaj. den König Johann naä» Versailles nbru bringen. Dass Sc. Mai. der König dieser (fiulatnng Folge leisten wird, durfte, bei der steten Bereitwilligkeit dcsscldcn, der teutiä'cn Sache zu dienen, säst als siei'er anziniebmen sei». Von glaubwürdiger Leite wird uns die Mittbclinng, das! Fürst Lvnar dcreils vor gestern vier cingctrofien, von Sr. Ntaj. dem Könige einpiangc» worden ist und Dresden bereits wieder verlassen bat. Er war in Statt Berlin abgesticzzen 20ic das Dr. I. mitti'eilt, bat Fürst Lvnar unserem Könige eine» cigenbändigen 2z>ic> des Königs Wilhelm überreicht. — I. M. die Königin Wittwe von Prcnsscn, die seit l l lagen am diesigen 7. Hole weilt, in vor Kurzem von einem Unwodlsein vesallcn worden und dürste dcsbalb ibren 2iuie»t yalt aftbier verlängern müssen. (Heb. »ftatb l»r. wrimm ans Berlin war vor einigen Tagen hier anivcsciid, um die bodc Kranke zu besuchen. — lieber die In der ersten Worbe k. M. eriolgtc kübne Flucht dreier französischer Sergeanten von der Festung König stein entnimmt das „Ebcinn. Tgdl." cinein Privatsä'rcibcn von dort noch folgende Niittbcilnngcn: „Bcmerteiiö und bcwun- dernöwerth ist eö, wie die Deserteure sich des »Nachts zivisäien dem auigesteftten Deprcssionögcsä»ütz und der kleinen Elbbattcric i» der Felsspalte dinuntergelassen imben, wo man durch den Feilen elncö kleinen Vorsprungs bindurchsebcn kann. Sie de wirkten dies an einer nur 2<) Ellen langen, ans 2 Lbawls und I Strick. 3 Leibriemen und '> Hemden zusammengesetzten Leine. Der Schwterbcckkr musste des andern Taget» die Leine deraui dolen und konnte nicht beschreiben. wie böchst gcsäbriich die artie gewesen war. Sie waren nämlich in dein cingcdcnten slnkei an der linken Seite dev kleinen Vorsprungs zuerst dinunter gegangen, batten dort einen ticinen Absatz erreicht, siä» da gesammelt, dann die Leine nacbgeboit, waren mm durch die Spalte dcö Vorsprungs grkrocben, was böchst gesgbrvoil ge wesen ist, da sie keinen festen Boden unter sich gcbabt, baden an der andern Seite ein LtückHoiz in den Felsen eingeklemmt, die Leine daran befestigt und sich dann an derselben binuntcr- «elaffen. Vom Ende der Leine baden sie noch ca. 24 Ellen in einem Winkel zwischen dem Felsen beruntcrrutschen müsse». Man kann schwer begreifen. wie sie sämintlich babcn mit dem Leben davonkommen können. Einer batte seine Mühe dabei verloren." ...... —. - — Der siebente patriotische Liederabend der DnStner Lic certafel, welcher Sonntag i» Meindolb's Saale stattsanb, batte gleich seinen Vorgängern ein zabl reichet» und tdeilnabmvollcs .Auditoriuin versammelt. Unter den Novitäten dcö AbendS nadm E^irl Ncincckc'S „An, dritten September ft^70" die erste Steile eia; dieselbe ist eine ernste und schwungvolle, den Tcrtcswortcn von Emanuci Weibel nach in charactcrisiischer Weise wiedcrgc gebene Eomposition. WIciä'tS lässt siä», wenn auch in beding tem Masse, von „Die mutdiacn Ulanen", Text von Franz Koppel und Musik von Earl Hess. »age». Neu waren noch: „Schlacht gelang des deutsche» Heeres" von Albaum, welches in seiner süssliä» schmachtenden Melodie einem scbnsüchtigcn LiebcSge sänge gleicht und de», Titel inusitaliich nicht im Mindesten cnt- sortcbt. Wilbclm'S neue Eomposition: „Das ganze Herz dem Vaterland", eincö stimmungSreichen wcdichtes von Emil Nit tersbauS. entsprach den Erwartungen nur in icbr geringem Made. Von bereits „'über vergeftil-rtc» Eon,Positionen nennen wir nocd: „Deutsche, Frübiing" von Abt. „Lied im deutsche Webrmänner" von Friedrich Neicbel. eine rcä't melodiöse und einschmeichelnde Eomposition, Julius Otto's traftvoft tgbi» brausendes »Brcisiied: „Des tentuben ülu-lnes Braut" und „Ein emig Deutschland" von LouiS Schubert, welche letztere ,»om posiiion gleich den zwei frübcrcn an den drei letzten Licteraben den taS Programm zierte und drirä> Krait und gute »inlita Eiche Durcharbeitung günstigen Erfolg errang. lWic wir börcn. erscheint Schube,t's Lied mit sftgcl-stem im Verlag von E. F. Kabnt in Leipzig.» Dass die Vorträge von Volksliedern i» der -iegel de» reiä»stcn Erfolg ernte», Zeigte siä' auch diesmal bei Ausführung von „Die Fremdenlegion" unk „Lebewobl". Sämmtliche Vorträge unter Friedrich Ncicdel's bciväl'Ncr Lei ning waren von der bei diesem Vereine zur wenüge bekannten Praclsion und Neinbcit. Der Vorstand der Licdcrtaicl bat sich durä» die zahlreichen Müde» und Dp'er, welche beim d'lriange ment derartiger Untcrnebmungen nun einmal unerlässlich sink, den grössten Dank aller Patrioten, sowie im Verein ,»tt den unermüdlich sangeSebrigen Mitgliedern ein moralisches eisernes Kreuz erworben. — Wie man bört, bat dcr irül'ere llnkerncbiner des Vlctoria- SalonS daö Eonecrtbanö auf der Wancnbausstrasse paä'twcisc übernommen, um darin die veriäbrigen Vorstellungen im E ireus dicicS Jahr sortzusetzen. — Seit Kurze», ist ei» hiesiges Sä»aufenftcr am der walerie strasse förmlich von Nengicrigc» belagert, namentlich ist es die Damenwelt, welche idrc» starten, aber auch elegante» Een- tingent dahin liefert. In diese», grösseren Schauicnstcr, zur Nähmalchlnenbandlung von Hermann Manalse gehörig, sitzt nämlich eine reich ausgestallctc, lcbcnogrossc Dame i» Waä'S und zlcgantcstcr HauStoilctte, sortwäbrend arbeitend an einer wrover und Bakcr'seden Nädmasä ine. die sogar in künstlerischer Beziehung aus die Plastik vortrefflich imponirt. Innerhalb der Maschine ist näniliä» eine elcetrisede Batterie angebracht, welche das Wanze In Bewegung seht, und so siebt das so natürlich ans, alö wenn wirklich eine lebende, schöne, iunac Dame arbeitete. ES lässt sich denken, dass diese Parade Epiiodc viel Neugierige cnilockt. — Ein armcb Soltatcmmd, dessen Vater, E , bei einem Kaumia»,, In Neustadt Dresden Nlartlbelser, j,sl vor Paris stellt, bat einmal wlnck gedabt »nk z,va, dnrä' das Säüelsals rab der Lotterie der Herren Küluirl und LEetrniann in de, alten Miidergalerle. Ein unbekannter Herr schenkte dem Kleinen ein Loov anv der genannten Industrie AuSsteliung. das bei der Zlebung der ersten Serie einen glücklichen Treffer l^itte, inten, Mitresacte», Ehe»,klar Vromsch. es tc» 43. Wcwin», nämlich einen tunslvoll geschnipten »Blumen tisch von Fricdriä» crbiclt. Dieser Tisä» ist in der wlasband- lnng aui der Hanptsirassc Nr. 7 zinn Verkam ausgestellt und dürfte der au» der Fleischcrgasse Nr.v, wobnenten Soldatenfrau Fleiiä cr, die mit 3 Kindern in ziemlich düntigen Vcrbältnisscn, wie siä» von selbst versiebt, lebt, der Erlös eine sein willkom mene Wcldnaä'tsgabe sein. — Ein erfreuliches Beleben, dass sich der geschäftliche Ver lebe in Stadt und Land immer mcbr belebt, gicbt siä» jcpt in Ebemnilz kund. Wie man vernimmt, bat sich die Zabl der in Folge der kriegerischen Ereignisse vcrticnstioc» gewordenen und dcsbalb von der Eoinmu» in Arbeit genommenen Arbeiter nenerdingo bis unter Iw) vermindert, wäbrend vor Kurzem diese Biber uocb bis gcgcu 30») betrug. An, vorgestrigen Abend sind abcrmais eine Anzahl Per sonen. zumeist Wewcrbtrcibente. in einer Ncstauration an der Krenztirä»c beim Hazardspicl getroffen nnt ansgcboben worden. Der vor ungetabr >4 Tagen dnrä' llebcrfabren vcrun glüelte Sä'äntwiNl' Weiche am See, ist in der vorvcrgangcnen 'Nacbt an den Folge» der dabei erlittene» Verlepnngc» ge storbcn. Vorgestern s'iaä'inittag in der fünften Stunde wurden zwei vor einem mit Heu und Strob bocbbclatencn Wagen ge- waiiutc Pierde in der Königsbrüäerstrassc daturä» iä»cu, daß et,rav Heu von oben berat» aui ibre Nucken fiel. Sie gingen dnrä» und tonnten erst, nachdem der das wesclürr führende Kncä't eine Strecke weit geschleift worden war und tadurcb einigc. wenn auch nicht erhebliche Eontnsionen erbaltcn batte, tvicdcr zum Stcbc» gcbraä't werden. - ^laä'te», mit dem vorgestrigen Naä'miitagsznge «> bis 7 vreussischc Verwundete, deren einer in der I'irsigen Vervant- ftation niscl» verbunden ivorte» ist. angetomme» und soiort weiter gegangen, sind mit den, gestrigen Mittagszuge >»<> kranke und bcrwunketc deutsche Soltaicn bicr dnrä» naä' Wörlitz kraus portirt worden. 4 Sci'tvcrvenvundcte daraus mussten au! Trag bahren getragen werten. -- E'inweibttng des Saales ln, Hause des wew c r b ev c rc i no. wekommen war der längst berbcige- wünschte Tag lind entlang der Dslra Allee »ihren in reicher Bubi die Wagen, strömten mit Anbruch kerDäminernng Tail- sende naä» dem bekannten Hause. So lnancbem Leser däncbt diese Babl vielleicht etwas boä, gegriffen, cö ist aber eine Akabr- beit, dass der prächtige. im wlanz des waolichteö prangende Saal mit seinen Eüalcriccn »al'c an 2t»fts> Mensche» msste. Sslcnn der Eintretendc schon dltrcb die practisäi eingcriä'tctcn wgrdcrobczimnicr und die sä'önc breite Ausgangstrcp^e crirciit ivurtc, so bietet sich ibm bei tem Eintritt in den Laal eine Ueberraschung. wo er sich znslüstert: das ist schön, das ist Herr liä', Dresden ift mn eine B>"'tc rciä'cr geworden, die Ncsitenz hat ein Lokal empfangen, das seiner würdig ist. Der Ban ist naä' dem Plane und unter Leitung des Arcbitect Schreiber attSgcnibrt. zwei grosse Eingänge sübren in das imposante Wcbänte, jeder zunächsl i» ein prächtiges Vestibül, denen edle Easscttcndrcte von jonischen Säulen getragen wird, und aui dessen breiten Treppen man direct in den Hauptsaal gesaugt, welcher 23> - Ellen hoä» und in »einem svircinetirteii Fussbotcn liot) Suadrat Ellen Flächeninhalt bat. An der hintern Seite des Saales befindet siä' das 20 Ellen breite Podium, das bei Eonccrtcn als Drcbester zu benutze» ist und tcobalb bis zu A>»> D.uatrat Ellen Flächeninhalt init Leichtigkeit bergrössci t »beiden kann. Die Hinket wand, welche I» italienischer Manier gemalt ist, besteht wie der Plawiid ans dünnem Holzwcrk, um dadurch eine kräftige Newuauz zu geizicieu. Die Decke des Daales i»t init Malereuu der Herren Decoiatiousiualci Hanns, Nlcbert und Scl ul;c veriel'c». von denen inaiicutlich die von de» Künstlern Sachse und Niticber in Wacl'Sfarde gemalten Medaillons, „wkiveebe, Hantel. Kunst und Wisse,iscl'ait" dar stellend, erwähnt sein mögen. Die geschmackvolle Draperie und Tapezierarbeit ist ein Wert des Herrn Tapezierer Kracke. 2t» den grobe» Saal scl'liesst sich rechts und links, mir durch je 3 gusseiserne Säulen mit roriull'iichen Formen »nd in reicher Sitze,, und woldherziernng von dem Hanptiaaic getrennt, ein S'ikeniaal von ie 300 p.uatral Ellen an. lieber dleien'Neben sälen !>e'i»tcn sich, eine »'tage höher, abermals 2 Säle von der selben wresse und mit gleicl'en Säulen. 2ln die Vorderseite des Halipiiaales grenzen, in Höbe den Seilem'ä>en entsprechend, zwei übereinanocr betinr iiche anatrali'che Sale. Jeder scrielben bat too D.uatraleUe» Vodenfläche und ist durch zwei eiicnic Säulen vom Hauptsaale geschieden. 'Aus vier geräumigen Trep- pen, die in die Eclen des webäntes gelegt sind, gelangt man zu den ober» Sälen. Die «iNebciisäle bilden mit deni Hanptiaale ein Eianzes, das nur durch die crwäbntcn Eiscnsäulcn eine Unter breä'nng »intet, das am Tage dnrä» ei» i» der Dectmille des grossen Sgalcs bcsindlicheo Dbcrliä»t von I'.E D.nadrat Eile», sowie durch 22 Fcnsler der Scitcnsaal sein Liä't empfängt, am Abende aber turch die von Herr» Kühnschcn eingerichtete was znleitnng in I I prachtvolle Kronlenä'tcr aus der Fabri! vo» Schilling u. Walter mit über »>»> Flammen erleuchtet wird nnt taS gegen 2o«x> Personen Naim, bieten soll Jeder der sieben Säle kann aber auch ftir sich hcnntzt werte», da jeder selbstständige Bugänge bat »nt da durch sehr practisä» angc braä'tc Jalousun Nonlate» jederzeit ein Abichlur zibücheu den Sanle» bergeftellt iverkc» tan». Die Eonslruelion des Dach stnbleS rnbi aui jenen gusseisernen Säulen, ft:,»' starte, mit Eisen combinlrtc Binder, die in Summa mit 3>oo Ecutncr Last erprobt sind, bilden das Hänmioerl. Das Dach ioll als ntiipanncndes das grösste in Dresden ,'cin. Von de soliderer Wichtigkeit dürfte» ivei'I auch die Heinings „nk Ventilations Vorrichtungen sciu. die vom Ingenieur Kelling angelegt sind. In, Soutcrrgin sink vier grosse Hrizmiasöieu e,öaut und mit ^icppemost veriei'e», so das! das Feuer selbst ständig »aä'niM. Durch dasselbe werde» gusseiserne Nöbren, rie 10 F»ss lang sind mit I i Bsll Durchmesser haben, wem, »ötbig bis zur Notl»gluli' erhitzt. Die in gemanertcu Emiäle» de» Nölucn auS dem Freien z»geftU',tc frische Luft ivirt, nach dem sie l'icr erwärmt worbe» ist, durch besondere Heizungs tanäle naä' de» vcrsä'icbencn Localitätc» des HauicS geleitet. Sic tritt tn diese oben ein und senkt siä, kann, weil die ge brauchte Luit an, Fussboden der B>m»,er oder S-äle in anderc Hboinikment- Vierteljährlich SONxi, bei unenkgeldlicherLi». ferung in'S Hau». Durch die KSnigl P«p vietteftthrl 22- .-Ngr Ginzelne Nummer» ! Ngr Knstralenpreife: Für den Raum eia«< gespaltenen Zeit,: 1 N,r. Unter „Singesaudt? di, Zetl« 2 Ngr. TonntrNNssiftDectMbk^KTE? Eanälc entweicht. Alle Näumlichkciten werten dadurch yleich- inässig erwärmt und immer mit reiner Luit versehen. Für be sondere Fälle sind noch weitere Vcntilationövorrichtungcn Vor bauten. Der Saal war in den Ecken neben dem Orchester mit Blnmcnboskets reich tccorirt, aus welchen die scbr aus drucksvolle» Statue» der wcrmania und Saronia funscreS Wissens von Ebristosanil, so wie die Büsten dcö KönigS Iohan» mit des Kronprinzen Albert bervorragtcn. — Unter de» Ungeladenen wäsien sab man Se. Ercelt. den Herrn Jmtizministcr Ur. Schneider, die Herren Oberbürgermeister Piotenbancr, Bürgermeister Slcubett, web. Rath Weinlig, den Präsidenten der Hankclskammcr, den Herrn Polizcidireclor. niel'iere Stadträtbe, Vertreter dcö Stadtverordneten EoklcgiumS, Ho'eavellmeister Krebs. sowie Vertreter der Presse u. s. w. Die Musik begann vom Stadtmustkchor unter Leitung be chern, Dircctor PnffboiLt mit Beethovens Ouvertüre: „Die Weihe des Hauses", wo sich die Akustik beö Saalcö trefflich bewährte. Ans taS Podium geführt, erschien in reicher Toilette die Honä'auspielcrin ,-,-räu>. wuinant. Ihr war die Ausgabe zugeiailen, das erste Wort in einem vo», Hermann Krone yr- dicl'tctc» Prolog ertönen zu lassen und die liebenswürdige Künstlerin entsprach dem Vertrauen mit einer rhetorischen Sicherheit, mit einem Feuer der Empfindung, dass ihrem Vor trage ein weithin schallender und erneuerter Applaus als Dank zu Ti'cil wurde, nachte», die Sprecherin mit den trefflichen Stro phen geiä'ioi en So ,ei gesegnet denn für alle Beiten. Du hehrer Bau, beschirm' diä» wotteö Hand Und den Verein, ibm wirft du ja bereiten Lein treu Dabei», in, lieben Vaterland. Unt ob siä» trausscn die Parteien streiten. Du schlingst »», All' ein heilig Bruderhand. Steb' nncrsä'üttcrt, wie ein Fels im Meere, Ein Hauö des Friedens und der deutschen Ehre'. Unmittelbar hieran knüpfte ftä» daS von der Versamm'ung ge sungene „Weibelied" und als solches verklungen, wurde der erste Vorfimid des Wewcrbcvkreius, Herr Kauimauil A. Walter, um gebe» vo» 17 Herren Vcrwaltuugsrath-und Eomitömitgliedern, ani der erböbten Stelle sichtbar. Er vielt dieFcstredc mttbcrienigen Wcwanttbcit, Sichcrbcit und Festigkeit. wodurch er sich so oit in den Versammlungen bewährt. Der Hörer, der seinen Wor ten iansä»t, merkt gar bald. dass die mete vorher nicht mit Feber und Dinte auf das Papier geflossen, keine mühsame Be rechnung vorausgegangen: nein, cö guiltt die freie Rete ohne Wortgcvrängc und Wesüblsschwelgerci. man erkennt den prac- tischen Mann, der wobt erwägt: zu wen er spricht und wa» er sprechen soll. Weit entfernt. den Schönredner zu machen, gebt er sofort ans die Sache ein unt fesselt den Hörer selbst da. wo es siä» um prosaisct'e Dinge, wie Zablen oder Aus stellung eines Ncä'ncihErcmpclo bandelt. Seine Ncde umfasste Vergangenbeit, Wegenwart und Zukunit des wewerbeverrinS. und so manches seiner sreimütl'igcn Worte möge Beherzigung finden zu», Vortbcil der Wcwcrbe, der Industrie, wo i» Dres den, wie der Ncdner bemerkte, trotz so n,anä»cm (Viten, noch Vieles »achznholcn sei, namcntiiä» da, wo der Boden eine con scrvative Unterlage bade, wrosscr und gerechter Behalt von Seite» der ganzen Versammlung krönte taS Dargebrachtk, hochgestellte Männer reichten ihn, mit Bliäcn der Bufriedendeit die Hand, und mit Wcbcl'S Jubel O-uvcrturc schloss die Feier, welche allen Tl'eilncl'incrn eine freudige Erinnerung durch alle Beitströniuiigt» bleiben wird. - Eine Stunde später begann das Festmahl, an dem siä» «'».'»o Personen bctl'ciligtcn. welche dem Wirtbe alle B"fi>l'ttnbcit spcnrcn müssen, wenn man erwägt, dass alle zur Tatet gehörigen Utcnnlieii glanzvoll und ble Speisen trefflich waren, wross war die Ncihc der Toaste; auf einen jeden Tiiiitiprnch speclcll cinzugehen, müsste» wir eine Beilage llnern. Es sprachen zuerst die Herren Walter, S cl'ii üc »nd woldschiager Schulze. Ihre Toaste galten Sr. N.'ajcstät tem König, den Organe» de, Staatsccgicnnm und nmerer stättisä'en Verwaltung, sowie den (Säften. Hierauf Taicllicd. sstach Veentignng desselben ergriffen das Wort die Hcrren 20 c11cr, »fticbtcr unk I n » g b ä b n e l. Sic ge dachten der Förderer und Wönncr des Wewerbevercino, der Presse und der Sprecherin des Prologs: Fräulein wninand. Der von Bwictau herbeigetonnncne HcrrDirector T aubcrtl» gekacl'te in getreuer Eriuuerung cimäigeu Hierseins der Hcrren Walter und Schütze, sowie des VerwaltinigSratbcS, während Herr Stadtratl» T eucher in 2lnbetraä»t der guten Tonwirkung im Saale hinsichtlich des Orchesters, den guten Ten des Vereins mit gewandter Ncde i» Erwägung zog De» Toast aus die Presse beantwortete der Nedaeteur D ro blich. Herr Bürde sprach im Namen des literarischen Vereins; Herr EommiisionS- ratl' Hartmann gedachte »ul Beaeisterung der deutschen Heere in, Felde. Nachdem man verkündet, dass Telegramme vo» Franteiibcrg, wrossenbain. Frcibcrg und eins von Hern, »»o rath Aäeniiann aus Berlin eingegangen, gedachte in ancr- leimenden 'Worten Herr Schultirector E laus der Hauöbau- Deputation. Her, Schmidt ans Meissen braä'tc als wcschcnk pem »'.fteismer Wewcrbcvcremc einen Pokal von Meissner Por zcllan, verziert mit wertl'pollen wemälten, unt überreichte sol chen mit humoristischer Ncde. Wohl manches Lied, manches Wert erklang »och, tbeitweisc gehört oder auch verklungen in mitten der freudigen Erregung, die sich überall knndgab. Ocifcntliä'c W c ri cbt ösi>zr> »g an, W diovbr De, Bicgeleibcsitzer Pemmriä' ans den, Lchciitbübel bemerkte, dass ihn, drei von feine» in den fisealliä'en Lehmgruben liegen den Fabrdielcn gesiebten worden waren. Durä» eine de», wenS da, nun zugeaangene anonvmc Denunciatlon lenkte siä» der Per tackt, den Diebstahl begangen zu bcibe», au» den Bimmcriiiam, Jol'aiin wottlob Langc in Esä'tori. Bei einer 'Haussuchung »and sich das Stüä einer Pioste vor, bas Pommrich sofort für sein Eigentbnni crtanntc; auä» sab er in zioei Treppenstufen, dass sie aus dem ihm cntiremteten Hotte gemacht worden waren. Dazu kam »och. das, zwei Männer, Bartbel und Hänisch, gcsc he» batten, wie ein grosser Mann also von der Statnr des Lange eine Pwftc in der ssläbe der Lehmgrube durä» das Laubbolz gescl'Ieppt batte, »ei ihrer Annäherung sie aber batte saften lassen und schnell davon gegangen ist : ausserdem versicher ten die 'Nachbarn Lange s, die Ehcfta» Thomas mit denen, be-'- ! v
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