Nr. Dresden, den 4. Februar 18n. io. Aus dem verhaßtesten Unkraut ei nen sehr guten Syrup zu bereiten, von l^arnrnersclorss', Besitzer der König!- Sacks, privil. Löwen, Apo^ tbcke ;u Eilenburg uud Scadtrrcktcr daselbst, der König!. Preuß, chemisch - pkarmaccutiscken Ge, settsckaft zu Berlin, Westphalen uno der Schweiz Mitglied, jetzt als Landstand in Dresden. on nah und fern wird jetzt über die Zu- berettung derSyrupe geschrieben; einige sind praktisch gut bearbeitet, andere nur amSchrci- depnlt ausgebrütet; hier sind einige durch Anpflanzung kostbar gemacht, dort werden Abgänge benutzt, die Zuckerftoffe enthalten. Es rst unläugbar, daß wir in unserm lieben deutschen Vaterlande sehr viele Gewächse be- sitzen, die reichhaltig an Zuckerstoffe sind; thcilö aber ist unser Gaumen zu sehr an rei nen engl. Zucker gewöhnt, und theils ist der Zuckerftoff in mehreren Gewächsen mit fremd artigen Stoffen zu sehr gebunden, um den reinen Zucker daraus leicht zu gewinnen. Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Run kelrüben, gelbe Rüben, Kürbtße und mehrere inländische Gewächse geben Syrup; allein um ihrer wtllen damit Ländereien zu bebauen, um die Fabrikation ins Große mit Nutzen betreiben zu können, entzieht uns eine große Strecke Land, die zum Kornbau in aller Hin sicht wett besser benutzt werden kann; mithin schmeichle ich mir, durch allgemeine Bekannt machung der Zubereitung meines Syrups auS einem sehr verhaßten Unkraute doppelten Nu tzen zu schaffen: erstlich, weil dieses so vielen Schaden verursachende Unkraut nach und nach hierdurch vertilgt wird, und zweitens, weil ohne allem Kosten-Aufwand aus diesem Ge wächse ein guter Syrup bereitet werden kann. Mögen doch richt viele Fcldbesitzer den Ver such, der so wenig Kosten und Arbeit erfor dert, machen ! Gewiß werden sie sich wohl da bei befinden; mir hingegen sott es Belohnung seyn, für's Allgemeine etwas Gutes gestiftet zu haben. Das Vegetabil, woraus dieser Syrup bc- reitet werden sott, ist die von aller Welt ge kannte und verachtete Queckenwurzel. Nach dem selbige aus dem Lande herausgearbettet ist, bleibt sie ohngesähr 8 Tage im Felde lie gen, damit die grünen Auswüchse vertrock nen, alsdann werden die Wurzeln nach Hause gesckafft. in ein hölzernes Gesäß gethan, mit kaltem Wasser übergossen und hierin .3 Tage