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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188811273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18881127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18881127
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
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1888. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. »6. Jahrgang. Erscheint Dienstag, DonnetStag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet PirrteljahrSpreiS 1 Mart ausschließlich Loten- und Postgebühren. Dienstag den 27. November. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet unv dis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Anton Theodor Dostmann eingetragene Haus-Grundstück nebst Garten, in welch' letzterem be reits der Grund zu einem zweiten Wohnhause gegraben und bis zur Fußsohle gebaut worden ist, Folium 115 des Grundbuchs, No: 183 b. des Flur buchs und No: 33 des Brandversicherungscatasters für Gornau, —- 18,1 A. — —- 98 Lik. enthaltend, mit 85,60 Steuereinheiten und 5510 M. Brandversicherungssumme belegt und auf 4400 Mark — Pfg. geschätzt, soll an Unterzeichneter Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 3. Januar 1889, Vormittags 11 Uhr als An meid etermin, ferner sowie »er 17. Januar 1889, Vormittags 11 Uhr, als Verstcigerungstermin, Ser 31. Januar 1889, Vormittags 11 Uhr, als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts schreiberei des Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 20. November 1888. Königliches Amtsgericht. Tobias. Baumgärtel, GS. Aus Sachsen. — Gleichwie in den vorhergegangenen Jahren, so hat Ihre Majestät die Königin auch diesmal ihren Aufenthalt in Sibullenort wieder dazu benutzt, um Werke der Wohlthätigkeit zu üben. So be schenkte die Monarchin am vergangenen Sonntag im großen Schloßsaale unter einem reichgeschückten Weihnachtsbaum 22 arme, noch nicht schulpflichtige Kinder, sowie 23 betagte arme Witwen mit Klei dungsstücken und verschiedenen anderen Gegenständen. — Auf allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Sr. königl. Hoh. des Landgrafen Friedrich Wilhelm von Hessen am königlichen Hofe die Trauer auf eine Woche, von Sonnabend den 24. bis mit Freitag den 30. November in Verbindung mit der bereits abgelegten getragen. — Die Stadtverordneten von Leipzig haben die Vorlage deS Magistrats, das große Schwägerichens Garten genannte Grundstück (in der Nähe des Reichs- gerichtSbauplatzes) für den Preis von zwei und einer halben Million Mark anzukaufen, genehmigt. — In mehreren Orten der Umgebung von Zwickau kommen fortgesetzt, wenn auch scheinbar unwesentliche, Bodensenkungen infolge deS Kohlen abbaues vor. Neuerdings mußten mehrere Häuser im "Stadtteil Neudörfel erheblichen Ausbesserungen unterzogen werden. Vor kurzem aber brach der eine Teil deS der Stadtgemeinde gehörigen großen HauSgrundstückeS, deS sog. Pietzschen Gutes, mit fürchterlichem Getöse zusammen. Der Zusammen bruch erfolgte nachts, so daß die Anwohnenden in argen Schrecken versetzt wurden. Der Trümmer haufen sieht aus, als wenn ein Erdbeben stattge funden habe. DaS gedachte G«t, in dem zahlreiche Familien wohnten, war bereits einige Wochen vor her geräumt worden. Viele Häuser jener Gegend haben sich bis zu 1 Meter gesenkt. — Am Mittwoch der vergangenen Woche abends Hali» 6 Uhr wurde auf der Bahnstrecke bei Franken hausen bei Crimmitschau ein 13'/,jähriger Schul knabe aus Meerane tot aufgefunden. Derselbe war vom Zuge in zwei Teile getrennt worden. Offenbar hat sich der Knabe überfahren lassen; doch ist der Beweggrund zu der grausigen That noch unbekannt. Tagesgeschichte. Berlin, 25. November. Se. Majestät der Kaiser ist gestern abend 8 Uhr 20 Minuten mit seinen Jagdgästen von Letzlingen zurückgekehrt. Der Erzherzog Franz Ferdinand-Este hatte sich be reits am Bahnhofe von Sr. Majestät dem Kaiser und den übrigen fürstlichen Personen verabschiedet und sich direkt nach dem Anhalter Bahnhof be geben, von wo aus der hohe Gast um halb 10 Uhr die Rückreise nach Wien antrat. — Die Her zogin von Aosta besuchte gestern das Kunstgewerbe museum und nahm darauf noch andere Sehenswür digkeiten in Augenschein. Heute begab sich der Herzog von Aosta nach Charlottenburg und Pots dam und legte Lorbeer- und Blumenkränze mit Bändern in den italienischen Farben an den Särgen der Kaiser Wilhelm und Friedrich nieder. — Wie die .Post" schreibt, hat es sehr angenehm berührt, daß der Herzog und die Herzogin von Aosta (der Herzog ist bekanntlich ein Bruder des Königs von Italien, seine um ca. 20 Jahre jüngere Gemahlin eine Tochter des Prinzen Napoleon, des gegenwär tigen Hauptes der Familie Bonaparte, mit der er sich erst in diesem Sommer vermählte) trotz der rauhen Jahreszeit ihre sonnige Heimat verlassen haben, um anläßlich der großen Letzlinger Hofjag- dcn einer Einladung Sr. Maj. des Kaisers nach Berlin zu folgen. Die persönliche Erscheinung der hohen italienischen Gäste hat die Sympathien, die man ihnen entgegenbrachte, nur verstärken können. Es gefällt hier, den italienischen Prinzen in der kleidsamen Uniform eines preußischen Husarenregi ments rinhergehen zu sehen, und die eigenartige, große Schönheit seiner erhabenen Gemahlin erregt die Bewunderung aller, die das Glück haben, sie zu sehen. Die Bevorzugten, die sich mit der Her zogin unterhalten konnten, sind entzückt von dem Liebreiz, den ihr ganzes Wesen ausstrahlt, den Fernerstehenden, die sie bei der Eröffnung des Reichstages erblickt haben, ist die vornehme Ele ganz ihrer Erscheinung, das typisch napoleonische Antlitz mit dem vollendeten Oval des Gesichtes, den dunklen tiefen Augen, der ruhigen Stirn, dem edelgeformten Munde ausgefallen. — Wie aus Brüssel gemeldet wird, werden der Herzog und die Herzogin von Aosta auch dort erwartet. — Am hiesigen Hofe werden in den nächsten Tagen der Großfürst und die Großfürstin Wladimir von Rußland zum Besuch eintreffen. — Die vom Kaiser in Person vollzogene Er öffnung des Reichstages war von ganz besonderem Glanz umgeben und machte auf alle, die Zeuge dieses prunkvollen Schauspiels waren, einen groß artigen Eindruck. Es sind gegen früher nur einige Einzelheiten hinzugekommen, so die Anwesenheit der Schloßgarde während des EröffnungSakteS im Weißen Saale, die Teilnahme von Prächtig geklei deten Pagen, aber sie trugen dazu bei, das ganze Bild zu beleben und demselben einen farbenpräch tigen Anstrich zu geben. Der Kaiser selbst war der glänzende, alle Augen auf sich lenkende Mittel punkt. Er sah in der weißen Galauniform deS Regiments der Garde du Korps mit dem Purpur mantel der Ritter des Schwarzen AdlerordenS außerordentlich hoheitsvoll und prächtig aus. Wer ihn sah, verstand, daß er die Italiener durch seine Erscheinung zu Ausbrüchen des Entzückens entflammt hatte. Mit wahrhaft dramatischem Feuer verlas der Kaiser die ungewöhnlich schwungvoll abgefaßte Thronrede, die einen mächtigen Eindruck machte und an verschiedenen Stellen lebhaften Beifall fand. DaS deutsche Volk wird dieses Urteil seiner Vertreter gewiß freudig gutheißen. Selten ist eine Thronrede verlesen worden, welche, wie die heutige, allseitiger Zustimmung sicher ist und in keinem Punkte Widerspruch begegnen kann. — Von sozialdemokratischer Seite wird im Reichs tage der Antrag auf Aufhebung der Getreidezölle im Hinblick auf die in neuester Zeit eingetretene Steigerung der Brotpreise gestellt werden. Man wird wieder einer lebhaften Debatte über die Frage der Getreidezölle und ihrer Wirkungen entgegensehen dürfen. An einen praktischen Erfolg des Antrags wird aber im gegenwärtigen Augenblicke nicht zu denken sein. — Centrum und Konservative werden ihren An trag auf Einführung des Befähigungsnachweises bei Eröffnung eines Gewerbebetriebes, der eben erst vom BundeSrat verworfen worden ist, abermals im Reichstage einbringen. — Die Summe, welche gemäß den Einnahme-
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