Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-14
- Monat1877-03
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>»eu» L-u- vor« l em- >r»»e trr «e nd i«t ». Gat »mir Bett. von iddiS cr bc. Wa tt Fa f oder m, lisse ! 8. Wgel äuge- reu Ich reu vg. >pse illg. 8». >1. Vf. an, o twahl !ÜS, LS k an, t unter »i»tt«r ;ile, str.L». lammt )5 Ngr. Waarc cn rlv, s IZ. >e»e iücke zstn 7.II.. vo» «»I». en, rwand, cmde», igst l». mstädtcr kn-Ecke. Rr: 7S »tes« I« d« ä»Ä« »»Nit»,»» «ummer» l«Ps»». 32000 E«t. SB' »>«»es,»»« «t»D» tändter M-nuIcrtyt« ««cht pch dt« RiddcttM »tqt »erdt»dllch. i V MtMoch. 14. «irr «« «». » ««» 7Äi" SSSLM —tn ««rn„. Letdttl. Wi,„. H-»dur^ »ranlfurt a. M.. »»«. a«. — »«*»« a «». In gr-nNurt «. vr. — »«.»,»,«tn tldttinttz.— «»,»», 1»itt«, «»m« ck <!«. tn Part». Hagevlatt für Uokitik, Nnterhaktung, Heschäftsverkehr. ^ Aörsenöericht und Kremdmkfle. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpslh Nticharflt i, Dresden. Verantrv. RrLactt«: Fr. Evtflfcht in DreSdm. LLL Jahrgang. Mitredatteur: Vr. L»U Für da» Feuilleton: L»ck«t» I d»»d« l» » ,»», u», «u»«»»mmr». 0 »I« MtU,^ »»I ««uft»d»: ^ioh» »>st« i dt»«,chm,LUHr. — Der Minim «t,i«r et»« »»«Itt-ei, Pellt,«tt« k»Ü«t L Pli'- «t»,«,»ndt dt» tjeilr itn Pt»r. *tn« Gar»,ui« tür da» »Sll,IllaI,>,«UrIche^nen »,r 2"I«rate wird nicht »«Sedrn. «ukwarli,« Aimoucr»» tttustra»« ro» ui>» und«, kanilleugirme« und Per» I»»i» tnlcrtien wir nur »«»en Brttuumer«»»«- «zähiu»» durch «riet» marici, oder P»Itrln,<ld- I»li,l. Acht Sttbcil kosten >S P!ge. Jukral« für di« Moulo»» .Mnmmer oder nach rinrnz gelUa»« di« Pen,zeit- M Pfg,. Dresden, 1877. Politisches. Eine dicht« Tabak-Rauchwolke lag über den Verhandlungen des Reichstags. ES gehört keine besonders scharfe Nase dazu. herauSzu- riechen, daß eine beträchtliche Erhöhung der Tabak-Steuer bevor- steht. Dem jetzigen Frühjahrs-Reichstag muthete man sie noch nicht zu — Niemand wußte, wie Hase laufen würde.I Ter Herbst-ReichS- tag jedoch bringt unweigerlich die Vertheuerung des Tabaks. Für da» laufende Jahr deckt man das Deficit durch gesteigerte Matriku- larumlaaen (Landessteuern), für die künftigen Jahre beschafft man die Millionen, welche das Militär bedarf, durch Vervielfältigung der Verbrauchs-Abgabe vom Tabakskraute. Alles Andere, was an den beiden Verhandlungstagen noch außerdem berührt, gesprochen, ge zürnt und gekämpft wurde: Minister-Verantwortlichkeit, Reichs minister,sPartilularismus u. dergl, ist Schaugepränge, Dekoration, Ableitungsmittel, ist Nebensache, bloßes Drum und Dran und hat mit der Hauptfrage wenig zu schaffen. „Thu' Geld in Deinen Beutel I" Um dieses Jago'sche Rccept dreht sich die ganze Weisheit und das Kraut, das die Eingeborenen Amerikas rauchten, ehe Co- lumbuS zu ihnen kam und von dem man jetzt auf der ganzen Erde etwa 10 Millionen Centner erbaut, der Tabak, ist der nächste, be- guemste und ertragsfähigste Gegenstand, um Millionen für die große Reichs-Pickelhaube daraus zu schlagen. Sonst kann man in einigen Lokalen den Tabaksqualm nicht mit dem Säbel durchhauen — im Reichstage dient der Tabak dazu, neue Sabel zu beschaffen. Ja, so sicher gehen wir einer Vertheuerung der Rauch- und Schnupftabake entgegen, daß man im Reichstage, wie uns ein Abgeordneter mit theilt, bereits die zweite Frage unter der Hand erörtert: „Ob es sich nicht empfehle, lieber gleich das Tabaks-Monopol «inzuführen, wie eL z.B. in Frankreich, Oesterreich und Italien besteht?" Kommt es nämlich bloS zu einer hagebüchnen Erhöhung der Tabakssteuer und bleibt die Cigarren-Fabrikation im Uebrigen ein freies Privatgewerbe, so liegt es auf der Hand, daß alle kleineren Tabak-Spinnereien und sonstigen Eigarren-Fabriken einpacken müssen. Sie können nicht mehr bestehen, nur der Großbetrieb lohnt. Das Groß-Capital wird daher die kleineren Fabriken entweder erdrücken oder aufkaufen, um sic zu lebensfähigeren Etablissemmts zu erweitern. Wir gehen dann einer TabakS-Gründer-Epoche entgegen mit all' dem Schwindel und Katzenjammer, den die Gegenwart zur Genüge kennen gelernt hat. Um dem Volke eine Wiederholung dieses Treibens zu ersparen, mei nen daher redliche Abgeordnete, empfiehlt es sich, lieber gleich die ganze TabakS-Manufactur in Reichs-Regie zu nehmen. Also das Tabaks-Monopol! Ein starker Wachtmeister das, der da geraucht wird! Ja wohl, ein Wachtmeister! So wenig wir in das social demokratische Geschrei gegen die indirecten Steuern als solche cin- stimmen, so wenig die Aufhebung von Schlacht- und Mahlsteuern dem Volke den Genuß von Brod und Fleisch verbilligt hat, so große Vorzüge die indirecten Steuern besitzen — so hat doch Alles seine Grenze. Eine ungemessene Erhöhung der Besteuerung der Lebens und Genußmittel ohne gleichzeitige Herabsetzung der Heeres-AuS- gaben und der direkten Steuern kann kein volksfreundlicher Abge ordneter bewilligen. —» Doch, ein Jahr noch schmauchen wir die billigen Cigarren. Bis dahin knarrt die Steuerschraube ihr monotones Lied: erhöhte Matricularumlagen! Eugen Richter beweist freilich haarklein, daß man nur mit scharfem Besen verborgen gehaltene Millionen aus gewissen Militairwinkeln vorzukehren brauche, um sofort das Deficit verschwinden zu lassen. Bismarck will aber davon nichts wissen. Auch wir möchten dem Angreifen von Capitalbeständen nicht das Wort reden. Aber die vorhandenen Zinsen verrvende man. Ausge fallen ist die leidenschaftliche Erregtheit, mit d^r sich Bismarck gegen Richter wandte. Der Eindruck dieser letzten Bismarck'schen Rede auf a lle Parteien ist, nach mehreren Privatbriefen, ein höchst un günstiger gewesen. Auf finanziellem Gebiete wird doch ein Mann wie Eugen Richter ein Wort mitreden dürfen. Er that die« in der ruhigsten Weise und in der objektivsten Form, während auf der Seite des Kanzlers eine übel angebrachte Gereiztheit aus jedem Wort« sprach. Und worüber zeigte sich der große Mann so äußerst pikirt? Der jetzt von Eugen Richter vorgeschlagene Finanzplan wird in der Hauptsache von den Nationallibcralen, also von der Leibgarde des Fürsten, gebilligt. Er entspricht im Principe der von demselben Abgeordneten vor einem Jahre vorgeschlagcnen, vom Reichstage und von der Regierung gebilligten Operation, durch welche es gelang, ohne neue Steuern, lediglich durch eine bescheidene Verminderung der Ausgaben, durch eine andere Aufstellung der Einnahmen, namentlich durch Verwendung von disponiblen Be ständen der Marineverwaltung, die Ausgabebcdürfnisse zu decken. In der That erlitt damals die Regierung eine Niederlage. Die aus der Initiative des Parlamentes hervorgegangene Finanzpolitik schlug die Regierungsfiiianzpolitik aus dem Felde, Präsident Del brück und Finanzminister Camphausen sahen sich genöthigt, die Richtigkeit des Richter'schen Finanzplanes zuzugeben. Es scheint, meint di« „Frankfurter Zeitung", daß der Kanzler diese Nie derlage noch nicht verschmerzt hat. Er gönnt dem Reichs tage den damaligen Triumph nicht, und er geräth in Zorn darüber, daß abermals Richter mit Anträgen kömmt, welche die beste Aussicht auf Annahme haben, und die wiederum zu dem Princip der Deckung des Deficits aus disponiblen Beständen, statt aus neuen Steuern und höheren Matrikularumlagen, sich bekennen. Wie schwer die Operation Richter'« aus dem vorigen Jahre dem Kanzler auch das Herz abdrückt, beweist insbesondere noch die An spielung des Fürsten auf den Erfolg, den Richter in Bezug auf die Marineverwaltung erreicht hat, und den der Kanzler selbst vom General Stosch nicht hat erwirken können. UebrigenS dürfte man sich nicht wundern, wenn General Stosch nach den Bemerkungen des Kanzlers sich überlegte, ob er noch länger auf seinem Posten bleiben kann. Andere Minister sind ebenfalls in auffallender Weise mitge nommen worden. Die Friktionen mit seinen College« find ein Lieb- llngSthema des Kanzler«. Nähere« enthält ein Privatbrief unter „Tagesgeschichte". Auf die Gewerbereform, welch« sodann im Reichs tage verhandelt wurde, kommen wir morgen zurück. Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin, 13. März. Reichstagssitzung. Sri. berrefferüi Auf eine Interpellation des Abg. Kamiczowrki, betreffend die Jnhaftirung des Redactcurs des „Posenschen Cotrriers", Vr. Kantecki, behufs Zeugnißzwangs erklärte der RerchökanzleramtSpräsident Hofmann: der Reichskanzler könne den preußischen Gerichten keine Weisungen ertheilen. Soweit bei dem Falle das Verhalten der Postbehörden in Frage komme, wolle derselbe dem pflichtmäßigen Ermessm der zu ständigen Behörde hinsichtlich der Frage nicht vorgreifen, was zur Aufrechterhaltung der DiSciplin, also im schwerwiegenden öffent lichen Interesse, nothwendig sei. Bei der an diese Antwort ge knüpften Besprechung rechtfertigt Generalpostdirector vr. Stephan das Verhalten der Postbehörden, die weder von Culturkampfinter- essen, noch von nationalen Sympathien oder Antipathien geleitet werden. Er habe das dringendste Interesse, den Bruch des Amts geheimnisses zu constatiren. vr. Stephan bezieht sich auf das Ober- tribunals-Erkenntniß. vr. Kantecki's eidliche Versicherung: er habe seine Mittheilung nicht von Postbeamten erhalten, genüge der Post verwaltung nicht. Cr halte sie verpflichtet, zur Wahrung der Dis- ciplin die Sache weiter zu verfolgen. Er könne nicht anders. Es folgte die 2. Lesung des Reichshaushalts. Der Reichstag ge nehmigte die Titel 1—10 des Etats des Reichskanzleramts unver ändert. Eine längere Debatte führte die von den Abgg. Hänel und Lasker nochmals angeregte Frage der Organisation von Reichs- ministerien, wobei Fürst Bismarck wiederholt das Wort nahm. Er hob hervor, daß Reichsministerien in den Rahmen der jetzigen Reichsinstitutionen nicht paffen. Die Verfassung zeichne die Bahnen vor, worin man sich zu bewegen habe. So lange er Kanzler sei, werde er dieselben nicht verlassen. Ein Rückblick aus die Vergan genheit des jungen deutschen Reichs zeige, daß das Reich in organi satorischen Einrichtungen nur langsam vorschreiten könne, daß man aber bisher sich in dem ruhigen Geleise bewegte und praktische Fort schritte machte. Die Organisation der Verwaltung müsse vor sich gehen, ohne daß man das Haus immer mit Verfassungsfragen füt tere. Das Schlimmste sei, daß man sich Vieles anders vorstellte, als es in Wirklichkeit sei. Im Innern der Verwaltung sei viel mehr zu verändern, als vor dem Reichstage. Auch sei weder ein Minister des Reichs noch Preußens selbstständig. Bei beiden spreche der Kaiser das entscheidende Wort und verweigere je nach Umstän den die Unterzeichnung einer Vorlage. Der Reichstag könne den Kanzler höchstens drängen, sich vor ihm darüber zu verantworten, weshalb er Dieses oder Jenes gethan oder Unterlasten habe. Von einer Verantwortlichkeit in einem anderen Sinne könne nicht die Rede sein. Berlin, 13. März. Das Stadtgericht verurtheilte heute den Redacteur vr. Guido Weiß wegen der durch einen Artikel der „Waage" begangenen MajestätSbrleidigung zu dreimonatlicher Festungshaft. Konstantinopel, 13. März. Vorgestern und gestern haben Ministerrathsfitzungen über die Forderungen Montenegros' statt gefunden. Die Minister beharrten bei ihrem Widerstande gegen die Abtretung Nikfiks und albanischer Gebietötheile auf dem rechten Moraczufer. Lornle» ««» SSchfifche». — Der Justizausschuß des Bundesrath« hat nun doch noch, wenn man dem „Berl. Tgbl." Glauben schenken darf, beschlossen, die Angelegenheit der Berlin-Dr esdener Bahn zur definitiven Entscheidung dem Oberappellationsgerichte zu Lübeck zu übertragen.: — Den Waldarbeitern Iähn In Elterlein und Groß in Waschleute wurde das allgemeine Ehrenzeichen verlieben. — In Dohna werden seit Montag die Rinderpest-Sperr- Maßregeln mit vermehrter Strenge aehandhabt, da man vermuthet, die Rinderpest sei in ein bisher scuchenfrei gebliebenes Gehöfte ein geschleppt worden. -ü-v — Während sonst beim Frühjahrsmarkt trotz des regel mäßig schlechten Wetters ein zahlreiches Publikum aus der Provinz nach Dresden strömt, war diesmal bei einem zwar kalten, aber prächtigen Wetter der Besuch von auswärts nur ein höchst mäßiger. Die 12 Extrazüge, welche die Staatöbahn in der Richtung nach Pirna und Freiberg eingelegt hatte, sichren durchaus nicht mit voller Menschcnladung. Die Verkäufer klagen allgeniein über schlechte Geschäfte; die hiesigen Kaufleute behaupten, daß, sie noch nie so wenig Absatz hatten wie diesmal. Nur die allcrbilligsten Maaren wurden einigermaßen flott verkauft. Die GeschästSstille und Geld- noth trat in der Stille der sonst von den JahrmarktSlieseraw ten mit Beschlag belegten Straßen recht fühlbar zu Tage. Nächst den Weißwaarenhändlern aus dem Voigtlande, die durch schnittlich nicht so viel eingenommen hüben wollen, als die ihnen nothwendig erwachsenen Nelsespesen betragen, lamentirten vorzugs weise die hier feilhaltenden fremden Schuhmacher, welche trotz der stehen gebliebenen hohen Lederpreise, um ca. 20 Procent billiger losschlagen mußten, wenn sie Überhaupt etwas lösen wollten. Nicht minder klagten die LausitzerLeinwandhändler, sowie diePosamen- tirer aus Annaberg re. Noch flauer, al» am Montag, verlief da« Geschäft am gestrigen Tage und sehr viele Fieranten packten ihre massenhaft ausgelegten Maaren schon üi der vierten Nachmittags stunde zusammen, als ein heftiges Schneetreiben loSdrach, wie e« Graf Luckner nicht dichter arrangiren kann und welches das Stra- ßenpflastcr im Handumdrehen mit schmutzigen Wasserlachen bedeckte. — Nicht weniger al» 38 Jünglingen hat diese Ostern die .« reuzs» ule daö Reifezeugnis zum Univcrsltätöbesuch ertheilen können, ll davon erhielten die 1. 18 die 2, 17 die 3. Nur 2 Oberprimaner bestanden die Prüfung nicht. — Gleich ähnlichen, bereit« abgehailencn Märkten zuBreSlau. Königsberg, Frankfurt a. M. und Prag soll in Leipzig am 4., 5. und 6. Mai b. I. ein ».internationaler M ascht- nen - Markt. veranstaltet vom lantwirthschaftlicheii Kreisverein zu Leipzig, abgevalten werden und nach den bis jetzt erfolgten Anmeldungen scheint das Unternebmen eine große Ausdehnung an- nchmen zu wollen. Ätur neue, ungebrauchte Maschinen und Geräthe und solche auch nur in se einem Exemplare einer Gattung, Con- struction und Größe sollen ausgestellt werden. Programme zum Maschinenmarkt können vom Krelösecretär Franckein Leipzig bis z»m 15. d. bezogen werden. — Morgen Donnerstag von früh 10 Uhr ab wird der Bazar (mit Verloosungi zum Besten der Fröbelstiftuug im Hotel de Sare eröffnet sein. Die schmucken Verkäuferinnen haben ihr Mögliches gethan. um durch Jugend, Schönheit und gefällige Costüme Anziehung zu üben — möge der Erfolg recht günstig sein. --Das Programm der Realschule 1. Ordnung zu Neustadt-Dresden ist soeben vertheltt worden. Die öffent lichen Prüsungrn finden am 21.. 22. und 23. d. statt. Am o. April, früh von 0 Uhr an, ist Ausnahme-Prüfung derAiplrantcn und am 10. April, früh 8 Uhr, beginnt der neue Eursuö. Dem Programm ist vorgebruckt: Die Sachsenkrieae Heinrick,o iv., nach den Quellen dargestellt von Oberlehrer vr. Friedrick, Wtlh. Gottb. Winkler, und darauf folgen die Schulnachrichtcn von Pros. vr. Eduard Niemepcr. — Ein vielgekannter alter Dresdner Bürger, Herr Kleiber macher Fcrd. Gustav K l i e b e r t. seiner chevaleresken Haltung halber von seinen Freunden stets „Baron" genannt, feierte am gestrigen Tage sein öOsährigeS Dresdner Bürger-Jubiläui». Außer anderen Beglückwünschungen ^wurde dem Jubilar turck, ein StabtratbSmltglicd ein offizielles Gratulationsschreiben der städtischen Behörden überreicht. Die Jugendsrische und Beweg lichkeit des Herrn Klicbert tn diesem Alter sind in der That er staunlich. Mögen diese schäbendwerthen Eigenschaften dem aller- wärtv beliebten Herrn noch lange erbauen bleiben: — Aus Rußland (St. Petersburgs sendet uns ein Abon nent Thelle der Nummer unseres Blattes vom 4. v. Mts., tn welchen einige unter TageSgrschichte gestandene aus Rußland be zügliche Notizen und Telegramme dick mit Tusche überpinselt sind. „So - schreibt der Abonnent — siebt Ihre Zeitung säst täglich aus." Die russischen Behörden wachen, wie es scheint, aus das Strengste darüber, daß ihren Unterlhauen nicht das und jenes, was im Lande gleich gar nicht gedruckt werden darf, etwa dock, auf dein Umwege durch Vas Ausland bekannt werbe. UebrigenS ist die Beförderung keineswegs langsam. denn am dritten Tage nach dem hiesigen Erscheinen ist daö Blatt in de» Händen des Betreffenden, cr erhält die SvnntagSiiummer also am Mittwoch, die Montagsnummer am Donnerstag und so fort. — Ans der Weltbahnstrecke Berlin-Leipzlg-München-Rom oder Lindau-Schweiz eMIrt ein böser Punkt: der Bahnhof in Al ten bürg. Diese Statt war seither Kopsstation, d. h. die Züge mußten von langer Hand her herein und denselben Weg in weitem Bogen wieder derauS gefahren werden, ehe sie aut Werdau und Hof zu weiter konnten. Der entgegenstehenbe Berg bietet der neuen Eisenbabntechnik kein Hinderniß mehr und mit großen Kosten hat man die Arbeit begonnen, die Bahn gerade durch zu führen. In der Nacht zum 10. März ist nun beim Bau dieses Tunnels der Dprck'schlag des SohlstolinS erfolgt. Der 8tiO Mir. lange Stölln hat eine lichte Höhe von 2.7 Mtr. bei 3 Mtr. Welte und ist am 1. April vor.J. ln Angriff genommen worden. Derselbe dient zur genauen Feststellung der Richtung, zur Entwässerung und zum Transport der auszusördernden Ge- birgsiliassen und des einzusördcrnden Wölbmateiialü des küustigen Tunnels. Der Tunnel ervält eine Länge vo» 395 Mtr. zwischen den Portalen. Die Eisenconstructionen, welche ein Gesaimnt- gewicht von 185,000 KIlogr. erhalten, werden von der Königin- Maricn-Hütte tn Cainsdorf bei Zwickau anögeiührl. Der Bau, dessen Kosten sich aus ca. 800,000 Mark belaufen werden, steht, wie säinmtliche Arbeiten der Bahn- und Bahnhofsverlegung, un ter der Leitung des königlich sächsischen BetriebStngenieurö Frei herr» v. Oer. welchem für die technischen Arbeiten Ingenieur lnd Beaus« Die con- dürch Bauunternehmer Koritzky auo Frankcnberg. welcher dieselben dis spätestens den 1. April 1878 fertig zu stellen hat. — Seit Kurzem Haben sümmtliche Dresdner Briefträger und Packctbestellcr eine neue lederne Umhängetasche er halten, tn welche nicht nur alle etwa auszuzahlendcn oder zu ver einnahmenden Gelber, sondern auch säinnnlickie Werthstücke. alS: Gelb und eingeschriebene Briefe, Posteinzahlungen und kleine Werthpackete, sowie die Quittungen darüber aufzubewahren sind, während die gewöhnlichen Briese, Drucksachen und Postkarten bei den Briefträgern in der Handtasche, bei den Packctbestellern die Packetavressen in der früheren unverschließbaren Umhängetasche zn führen find. — Von der Lehr- und Erziehungs-Anstalt für Knaben von vr. Zeidler (früher Albani, Seiknitzeritraße Nr. 5s liegt uns bas neueste Programm, zugleich als Einladung zu den am 21. und 22. d. ftattiindendcu öffentlichen Prüfungen vor. Ihrem Ziele, möglichst allsettlger Ausbildung der physischen, Intellek tuellen und sittlichen Fähigkeiten im Allgemeine», zweckmäßiger Vorbereitung auf die im In- und Auslände gesetzlich anerkann ten Ziele der Real-, Handels- und Polytechnischen Schulen, der Forst- und Berg-Acadcmlcn, der Marine und der Gymnasien, steuert die Anstalt unter tüchtiger Leitung kräftig z». Gegen wärtig wirb die Anstalt von 17N Schülern besticht. - — Einer Frau aus Weinböhla, welche vorgestern Mittags von Niederau Herein nach Dresden gefahren ist. um Einkäufe auf dem Jahrmarkt zu machen, hat man unterwegs im Coiip«e das Portemonnaie niltGrldaus derKleldcttaschc gestoblen. sodaß sie unverrichteter Sache wieder hat hrlmkehren müssen. — Wie wir bören, sind am vorgestrigen ersten I a l, r - Marktstage nicht allein eine Anzahl Tascyendiebstähie auf dem Altmarkt, Neumarkt und auck, Postplatze, sonkem auch Waarendledstäble vorgckoinmen, was. wie unsere Polizeibeamten sagen, auf die Anwesendest böhmischer Taschen- und Markt- vlebinnen schließen läßt. — Unter den voraekommenen Taschen- kommen sind, in Her Wilsdrufferstraße vcrmuthlich vor einem Schaufenster gleichzeitig um ihre Portemonnaies bestohlen worden sind. - Gestern früh ist eine während des Jahrmarkts auf dem Neumark» feilhaltende «eißwaarenhändsertn anSSchnce«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite