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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040727023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904072702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040727
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904072702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-27
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Die Hamburg-Amclika-Linie teilt mit, das; der Tnmpser .Arabia". der von den Rnffen aus der Fahrt »ach Ostasien beschlagnahmt worden ist, eins derjenigen schisse ist, welche siir niedrere Jahre an die amerila»i>che Uiiioii-Pacisie-Eiseiibahii für ihren, unter dem Name» Pvrtlnnd and Asinlic Stenmship Eom pan» »nterhaltcnen Dienst -wische» der vacisicijche» Küste »»d Ostasien verchartcrt sind. Die „Arabin" ist lomil ztvar Eigen!»,» der Hambnra-Amerika-Linie »nd sührt dir deutsche Flagge, die Berantwormchlrit sur die Ladung »lägt jedoch, wie ans obigem bewvrgeht. die amerikanische Gesrttlchnit, die verpslichtcl ist. weder siir Japan noch sur Rußland Kriegsmaterial zu bcsvrdern. lWiederholt.) Der englische Dampfer „ Ardavn " winde sreigrlassen. Der ruisiiche Konsul sandte einen Leichter ab, der die rujsijchcn z. sfizicrc und Mannschaften landete. In einer Mitteilung des „Dailv Telegr." auS Petersburg wird daS ganze Boraehen der r»sstlchen Freiwilligen Flotte bingestcllt als Ansslnß einer P r i»z e n p o l i t i k: Der Gwßsiiisl Ale-ander Michailow'tsch bade mit dem Großsiirflen Alexis, dem Marineminisler und Admiial Avellan. dnrchans ohne Vorwillen des Grafen LamSdorsf, die Weijnngen über die Belästigniig deS drilijchen Handels ergehen lassen. Die genannten Herren len» so vollständig im Unklaren über die Unmöglichkeit eine» doppelten Charakters der Freiwilligen Flotte gewesen, das; am Mittwoch der Prilcnkapitän der . Malacea " angewiesen wurde, Vas Schiss nach Sebastopol zu bringen lind unter der HandelSslagge durch die Meerengen zu fahren. UebrigenS sei die Wegnahme der „Malaeca" nur ein Teil eines viel gröberen Planes gewesen, dessen Zweck dahin ging, die Dardanellen für die nilsische» Kriegsschule zu öffnen, allen fremde» Schissen aber zu schlicken. Erst ans bic ernsten Vorstellungen des britischen Kabinetts nnb die Anknndianng von der Absenkung der Mittelmerrslottc nach Aeguptcn habe Gins LamSdorsf sich gleichzeitig an die Großsmste» und an den Zaren gewandt. Der Kaiser sei dann eilig nach Petersburg zurückgekehrt. Man habe hln und her beraten, den Lewer des »ttcrnattvnalen Rechts Professors v. MartenS befragt, nnb schließlich babe Graf andere Partei icdoch die formelle Untersuchung in der Sudnducht unter Zuziehung des britischen Komuls dnrchgeietzt. Auch das en g l is ch e U n I e rh n us bat sich, wie in einem Teile der Morgenausgabe bereits kurz gemeldet wurde, init der Angelegenheit beschäftigt. Lanrie steifte eine Anfrage an die Regierung bezüglich des Vorgehens des Schisses „Petersburg" von der russischen Freiwilligen Flotte. Gibson Bewies befragt die Regierung über die Anzelegcnbeit des Tanwscls „Matacca" und über vcrichiedcne Punkte des Völkerrechts, die durch die Beschlag nahme englischer Dampfer und daS Vorgehen von Schissen der nusilchen Freiwilligen Flotte Gegenstand der Erörterung geworden leien Prcnliermintster B a l s o ü r erwidert: Die gestellten An fragen beziehen sich auf Fragen sehr verschiedenen Charakters. Einige dieser Anträgen beziehen sich ans allgemeine Fragen des Völkerrechts und andere aus besondere Fragen, die ans der Tatsache entstanden sind, daß Schiffe der russischen Freiwilligen Flotte cnglüche Handels schiffe im Roten Meere wcggcnomuien baden. Die in Verbindung mit vieler Angelegenheit nngestellten Betrachtungen haben nur milteibare Beziehung zu der die Wegnahme von Schissen betreffen den allgemeinen Frage des Völkerrechts. Die Schwierigkeiten, ja, ich kann sagen, die groben Schwierigkeiten — ich wünsche sie dmchauS nicht zu verringern — die aus den Wegnahmen entstehen, behandeln ein besonderes Problem, das der englischen Regie rung grobe Sorgen gemacht hat und noch macht, hinsicht lich dessen aber, wie ich erklären kann, Anzeicden vorhanden sind, die eine günstige Los n n g andeutcn. Mehr als das zu sagen, halte ich für nnzweckmäbig- Bezüglich der Finge über die nicht besonders berührt, glaube ich sagen zu können, das; meinem Urteil nach Gibso» Bowles den Inhalt der Suezkanalkonvcntiou irrig aufgeiabt hat. Soweit ich weis;, ist leine kriegerische Hand lung im Suezkanal begangen worden und die Konvention sieht ausdrücklich vor, bab eine Prise ivie ein Kriegsschiff dchandelt wer den sott und das; Kriegsschiffe fteicS Recht znr Durchfahrt durch den Kanal haben: ich glaube daher nicht, das; die Frage in dicier Beziehung belvnbeie Schwierigkeiten bietet oder zu Mcinnnasver- schtedenbeltcn zwischen de» beiden Mächten Anlab gibt. Meiner Ansicht nach besteht keinerlei Zweifel, dnb wir verpflichtet sind. Priien vie Tiirchiahlt durch den Suezkanal zu gestalten. Wenn ich sage wir, jo habe ich das Haus und das Publikum an die Tatsache zu erinnern, das; der Suezkanal unter internationaler Leitung steht und es daher nicht an uns ist, als individuelle Macht zu sagen, wie die Gele sie. welche die ägnvtische Regierung hinsichtlich des Suezkanals binden, anSzulegen sind. Uniner An sicht nach darf eine legitime Prise den Kana! passiere». Lanrie fragt hieraus, ob Balfour de» Teil seiner — Lauries — Anirage nicht gestellr zu leben wiinsche, der sich daraus bezog, dab ein Schiss zu einer Zeit bic Handelsflagge sührt und zu einer anderen Zeit die Autorität eines Kriegsschiffes auSübt. Balfour erwidert. Dies ist eine Frage des allgemeinen Rechts und ich bin sicher, dah nichts durch einen Vcrincb mcincricitS darauf zu antworten ge wonnen würde. Gibiv» Bowtes stellt hieraus folgende Fragen: Sind englische H a n d c l S s ch i f s e vervsttchtet, irgend etwas mehr über sich ergehen zu lassen, als die Tluchnichuiig, die Ver nehmung ihrer Mannschast und die Prüfung ihrer Papiere zum Zwecke der Feststellung der Rationalität des Schiffes, seiner Be stimmung und seiner Ladung »nd im Falle, das; sich aus dieser Prülnng ein Verdacht ergibt, die Anbultuna und Beförderung des Schisses durch Prisenmaniffchast an cm Prisengericht? Ferner sind englische Handelsschisse gehalten, sich der Wegnahme und de» Fort- schnssung eines Teiles der Ladung nach Gutachten des Komman danten des durchsuchenden Kriegsschiffes ohne andccwcittge Ent scheidung bezw. Entscheidung eines PrijengerichlS rn nnterwersen k Premicrminitter B a l s o n r erwidert: Nach Ansicht der Kron- mrisicn ist daS Völkerrecht in der ersten Frage richtig nusgesakt. Bezüglich der zweiten Anfrage glaube ich nicht, das; daS Völker recht. wie es grübt wird, ein solches Verfahren zuläßt. Aus eine weitere Anfrage Gibion BowleS' betreffend die Durchfahrt der Freiwilligen Flotte durch bic Dardanellen, LamSdoris die sofortige Fr-igebung der „Malacea". verlangt, die ^ ' W/Ä«-' i.erühu'das' was ich"für den 'geg-T wärtigen Augenblick als verbotenes Terrain betrachten muß. Sie wirft eine Kontroverse auf, die. wie ich glaube, beffer gelöst wer den wirb, wen» das Hans sich für den Augenblick mit dem zu frieden gibt, was ich gesagt habe. Rach einer Meldung der „Magd. Ztg." erteilte der Zerr per sönlich den strenge» Befehl, das; fortan englische und deutsche Postdampfcr durch russische Kriegsschiffe unbe helligt bleiben sollten, cs wäre denn, daß die Gewißheit vor- tiegt. dab dieselben KriegSkoitterbande führen. Das Reulerjche Bureau meidet: Nach eingczogenen Erkun digungen hatte der, wie milgctcilt, vondem Wladiwostokgeschwadcr in Grund gebohrte Dampfer „Kniaht Eo mm ander" Ncwnork bereits am ff. Mai verlassen. Wie in Washington an geblich mit Bcstiinmihcit seslgcslcllt worden ist. hatte der Dampfer Kniaht Eommandcr" keine Krirgskonterbandc a» Bord. Tie neuesten Meldungen lauten: London. „Taff» Mail" wird ans Suez gemeldet, die russischen Maschinisten hätte» die Maschine der „Ardovci" be- schädigt. Tie Reparatur müsse i» Suez stallsindcn. Einer Lloyd- mctdnng zufolge erfordere die Reparatur zehn Tage. London. Dem „Reuterschen 'Bureau" wird aus Yokohama gemeldet, der englische Dampfer „Tsiiian" habe die Mannschaft des „K night Eo m m and er" dorthin gebracht Ten Leuten wurden von den Russen 10 Minuten znr Räumung des Schisses gewährt »nd dieses daraus in den Grund gebohrt. dost die 'Russen am 21. bei Toichilschiao gänzlich geschlagen wurden. — Aus Schanghai ersährl dasselbe Blatt, dag die Russen in dieser Schlacht in einer Stärke von ZOOM Mann sich hartnäckig verteidigten, die Japaner aber erfolgreich blie ben. — „Taff» Mail" lässt sich ans Nintichwang melden, der Kampf habe 1-t Sinuden gedauert. Tic japanische Feuer linie war 21 Kilometer lang. Tie Verluste ans beiden Scii-n waren grob. Tie Russen wurden von den Höhen vertrieben. Petersburg, Tie „Russische Telcgraphcn-Agentur" meldet aus Mulden von gestern: Gerüchten zufolge rücken kleine japa nische Abteilungen nach Bcnschu, M Werft östlich der Station Janlai, und »ach Sinsintia vor. Dst'e Gerüchte würden, fall sie begründet sind, die Absicht der Javaner verraten. Liauia»lz in bei Richtung auf Mulden zu umgeben. .Heute passierte die. ein nach Norden gebender Sanitätszilg der Kanerin mit RI Ver wundeten aus dem Kampfe von Taschitschiao am 21. d. M. Bei Abgang des Zuges dauerte der Kamos, der von früh 6 Uhr bis zum späten Abend mittele, fort. Die Russen behaupteten ilne Stellungen 10 Werst südlich von Taschitschiao. Am 2ff. wnido der Komp', der mit beiden weiten hmipffächlich von der Artillerie geführt wurde, wieder auigcnommen. Ucbcr seinen Ausgang und die Verluste ist noch nichts b-kamst. Neueste Drahtmeldmrgen vom 26. Juli. Elbing. Tie Kaiserin ist mit ihren Kindern und dem Gefolge gestern abend von Eadincn nach Wilhclmshöhc abgcreist. Berlin. Sergeant Paul Schüboth von der 1. Feld kompagnie, geo, 17, Dezember 1872 zu Klicken sKreis Zerbst;, früher im Infanterie-Regiment Nr, 93, ist am 21, Juli in Stjo- sonon am Typhus gestorben, Schanghai, Der belgische Bischof von Itschang wurde aus einer Inspektionsreise bei Sich»» lProvinz Hupej. halbwegs zwischen Jtschang und Ehungking. nebst seinem Bruder und noch einem Milsionar ermordet. , > « Oertliches und Sächsisches. Dresden. 26. Juli. — * Se. Majestät der König wird gelegentlich» seiner Rückkehr 'Anfang August vom Kaiser Franz Joseph von Oesterreich begrübt werben. Der Monarch wird sich ocm Ischl nach Lciiid-Gasicin begeben, um dort mit dem König zusammen- zutresien. Beide Majestäten werden dann bis Salzburg zu sammen in einem Hostonderznge fahren und bei dieser Gelegen heit ein Frühstück ciiiiiebmcit. Bon Salzburg aus seht der König in einem ihm §»r Verfügung gestellten Hofsondcrzngc die Heim reise über Bobine» fort, während der Kaiier von der gleichen Station ans nach Ischl ziirückzukehren gedenkt. — Die vorstehende Meldung wird nicht verfehlen, in den wei testen Kreisen des sächsischen Volkes Freude und Genugtuung hcroorzurusin. Tat; der durch Baude der Verwandtschaft und engster Freundsckail mit König Georg seit Jahrzehnten ver bundene greise Monarch des uns befreundeten Nachbarstaates den zur Kur in seinem Lande weilenden, von schweren Prüfungen des Körpers und der Seele Erbolung und Kräftigung suchenden sächsische» Landeshcrrn persönlich bcgrnsst, ist eine schöne Tat menschlicher Teilnahme, die gleichzeitig als ein bcdenticmics Moment unveränderter Festigkeit der wechselseitigen Beziehungen in den Annalen beider Staaten verzeichnet werden kann. —* Zur gestrigen Mittagstafel bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe war der diensttuende Genera! » In euil,' des Königs, Generalmajor v. Allrock, mit einer Einladung be ehrt worden. Kunst und Wissenschaft. s* Der Münchner Hofopcrnsäiigcr Viktor Klopfer ist gestern plöhlich gestorben. Die Münchner Hoiopcr verliert in ihm einen Bassisten von hervorragenden Stimmmitteln, der sicht gerade, vor Beginn der Festspiele im Prinz Negentcn-Thcnter, doppelt schmerzlich entbehrt werden wird. Klopfer, der einer Züricher Kanfniannsfiiinilie entstammte nnd seit 1896 am Münch ner Hoslheatrr tätig war. beherrschte das ganze Gebiet des seriösen BasffacheS mit ausgezeichnetem Können nnd einer ungewöhnlich schönen und wohlacbildetcn Stimme. c* Die Festipiele in Bavreutb. Unter Hans Richters sicherer Leitung ging gestern das „ Rbei» gold" i» stimmnngs- vollcr Aufführung in Szene. Im Mittelpunkte der solislffchen Darbietungen standen Bertrams hohcitSvollcr Wotan und Tr. Biieiemeislcrs ausgezeichnet, geistvoll »nd künstlcritch abgerundete Leistung als Loge. Hervorragend war auch Brencr als Mime. Von den Rheimöchtern zeichneten sich aus: Frau Knüpscr nnd Frau OSbome (Wellgunde nnd Floschildcl. 'Reu waren NaviaSk» lAlberich) und Frau Geller-Wolter lErdas. ohne ihre Vorgänger Friedrichs und Schninann-Heink ersehen zu können. Szenisch ent zückte namentlich wieder das erste Bild mit den Rheiittvchier». Nach dem Schlukbild, Einzug der Götter in Walhall, wurde reicher Beifall gespendet. Kundgebungen zu Kuno Fischers 80. Geburtstag. Es ist ganz selbstverständlich, das;, wenn ein Mann von Rns und Namen ein Jubiläum begeht, von nah und fern glnck- tvünschcnd Freunde nnd Verehrer sich vereinen, besonders da»», wenn es gilt, die Erreichung eines hohen Lebensalters zu feiern. Daß die Vollendung des achtzigsten Lebensjahres, und gar siir einen Gelehrten, Lehrer und Schriftsteller von der Größe nnd Bedeutung Kuno Fischers, aiißcrgcwöbnlichc Ehrungen mit sich bringen würde, konnte niemand unerwartet kommen. Und doch blicb ich überrascht stehen, als ich am Sonntag nochmillag das tränte Ltudierzimmcr des Meisters betrat und all die zabllose» Zeichen der Liebe und Verehrung, von Kinder- »nd Enkelhand wrgiain gesichtet, an allen Orten ausgebrcitct liegen sah. Es ist einfach unmöglich, auch ans weiterem Raume alles mir an nähernd anzudenten, manches ist auch intim, vom Freunde dem Freunde gewidmet, nicht für die Oessentlichleil bestimmt, so der herrliche Brief des Großherzogs von Baden, die schönen, von einer prächtigen Alumenipcndc begleiteten Worte der Grob- bcrzogin Luise. An der Spitze der fürstlichen Gratulan ten sicht die Kaiicrin iml einem langen, ungemein herz liche» Telegramm. Außer ihr sandten telegraphische Gliickwüniche die Kronpriuzcisin von Schweden nnd Norwegen, „zugleich im 'Rainen der Erbgroßhcrzogin", als „dankbarer alter Schüler" der Erbgroßherzog. Prinz Karl von Baden, Gros Rhena, dann die Königin Marie von Hannover, Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, der Herzog von Sach'en-AItciiburg. die Erb- Priiizcssin von Hohenzollcr», Landgras Alcris von .Hessen, Prinz Heinrich VII. Neuß, Gräfin Roer, Prinzcisin Handsi'r». Prinz Heinrich XXXIll. Renß j. L. gratulierte brieflich, Prinzessin von Sachsen-Weimar fuhr persönlich vor. Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar, Prinz Max von Baden und Prinz Georg Wilhelm von Cumberlnnd halten schon durch Beteiligung an der Adresse ihrer Verchrnng „sur den geliebten großen Kuno Fischer", wie mir Prinz Weimar schreibt, den „geliebten Ju bilar", den Prinz Rens; nickst persönlich beglückwünsche» zu können, herzlich bedauert, AuSdrnck gegeben. Unter den iinac- zählten Telegrammen der Größe» der Wissenschaft, der Schriftsteller und Künstlcrwctt, seien die prächtigen latei nischen Worte des ncunzigsährigen Zeller erwähnt. Winzig sSchlcsicns, das Kuno Fischer, La sein Vater lange dort gelebt nnd er selbst dort seine Jugendzeit verbracht hat, gerne leine Vaterstadt nennt, ernannte den Jubilar zum Ehrenbürger, die naturwissenschaftlich-mathematische Fakul tät der Universität Heidelberg, wie schon berichtet wurde, zum voator p ü i l c> !cc> st >1 i a o II o t II rn I j 5. Durch Tele gramme und Zuschriften sprachen von Korporationen ihre Glückwünsche ans die philosophischen Fakultäten Rostock und Gießen, Ncctcur Maurice de Tribolcl für l'A acadk-m i e de Neuchntcl, der Akademische Verein siir Naturwissenschaft »nd Medizin, die Historisch-Philosophische Gesellschaft Jena, das Goethe-Archiv, die Königl. Akademie in Erfurt, der Oberbürgermeister von Mannheim im Auftrag der Stadt, die Burschenschaft „Germania" in Leipzig, deren Ehrenmitglied der Jubilar ist (er war allerdings bloß ein halbes Semester Leipziger Marcoinannc gewesen, dann aber ausgesprnii- gcn, weil er „cs nicht aushalten konnte"!, das Korps „Sncvia" und die Turnerschaft „Ghibcllinia Heidelberg". Herzliche per sönliche Briese sandten die Minister Schenkel, v. Dusch, Nein- Hardt: Minister Eilenlohr gab persönlich stine Karle ab. Tragen diese Zeichen der Liebe nnd Verehrung olle mehr persönlichen Charakter, so sind die nachfolgenden, mir znr Ver öffentlichung übergebenen Schriftstücke hochinteressante unch' bistoriich bedeuisaiiic össcntIiche Kundgebungen. Als die vedciitiingsvolltlc ist wohl das Schreiben des evangelischen Obcrkirchcnrats z» betrachte». Es lautet: .Hochgeehrtester Herr Gcbcimrot! Eure Exzellenz vollenden morgen Ihr acht zigstes Lebensjahr Das ist mir wcniacn vergönnt, und noch lettener erscheint ein solches Glück mit dem Rückblick ans sv reichen Inhalt des dnrchtvonderten Zeitraums »sie bei Jbnen verknüpft. Sic haben eine große nnd crivricßlichc Arbeit getan, viele Hiindcrlc von Schillern gedenken mit wärmster Anerkennung der Förderung, welche sie durch Ihre Vorlesungen und Schriften empfangen durften, und die geistig regsten Kreise des gelamte» Valerlandes, wie der übrigen gebildeten Well stimmen diesen' Zeugnis zu. Aber Sic haben Ihr erfolgreiches Werk zngleicb auch ans einem Gebiete und in einem Sinne verrichtet, welcher Sic der evangklilch-vrolestaittischen Kirche unseres Landes und deni Kirchcnrcgimcitte unvergeßlich macht. Sie sind nickst nur seil lange jeweils mit beteiligt gewesen, wenn es galt, unsere snngen Theologen für die künftige Amtsführung tauglich zu er klären. sondern Sie haben bei diesen Anlässen wie sonst immer Ihre Ehre und Ihren Stolz darin erblickt, zu lehren nnd z» bekennen, was mit dem innersten Kern der echten Religion und mit den Zielen eines freien nnd dennoch glaubcussestcn Pro testantismus im Einklang steht. Dies aus den Tag Ihres Ge- burtSseiles »och einmSl mit vollem Nachdruck anSzusvrechen, ist uns herzliches Bedürfnis nnd unerläßliche Pflicht. Empfangen Eure Exzellenz darum den tieskinpstiiidencn Tank unserer Be hörde ftir alles, was Sie uns gewesen sind. Möge Gottes Gifte die von Jbnen ansgestrcittc Saat immer reicherer Ernte gedeihe» lasten und Ihnen selbst einen srcnndlsehen Lebensabend bescheren! Im Namen de? Evangelischen Lberkirchenrats Eurer Exzellenz ergebenster II. Helbing. Prorektor und Senat -er il nivers ität Jena schreiben folgendes: „Exzellenz! Empsangcn Sie an Ihrem 80. Geburts tage die wärmsten, ergebensten Glückwünsche vom 'Prorektor »nd Senat der Universität Jena, welcher Sie während der ersten Blüte- »nd Reisezeit Ihres geistigen Schaffens anderthalb Jahr zehnte hindurch als akademischer Lehrer angchört und znr hoben Zierde aercickff habe». Sie blicken ant ein langes, von rastlos unermüdlicher, srnchlbriuacndcr Arbeit erfülltes Leben, ans eine von ungewöhnlichstem Erfolge gekrönte Fo, scher- und Lehrtätig- kcit zurück, und wir sind dessen gewiß, daß die Erinnerung an jene in Jena zngebmchlcn Jahre Ihnen ebenso unvergeßlich bleibt, als Ihr Name ,n der Geschichte unserer Universität mit unvergänglichen Lettern eingetragen jtehl. Zu einer Leit.
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