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Dresdner Nachrichten : 05.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187107052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-05
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1871
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Erscheint: «glich früh , Uhr. Anserate «erden angcnomme»; b!S Abcndö 8. Sonutaaör di» Mittags 12 Uhr Martenstratzei»; in Neustadt: Buchdruckerel »v» Job. Pliftlir. -r. Ittostergasse». »o,«tgen in dies. Blatte Gerben eine »rsolgeeich« Verbreitung. « uflage, »G»«»oo Ezemplare. Nr. 188. SechSzehuter Jahrgang. Tageblatt silr Uitterhaltang und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der H-rauLgeber: Lltpsch L Ntichardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Ntlchardt. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Fkonnemeirl: BierteljLhrlich 20Nge bei uneulgtldlicherl'ie- stemig t»'a Hau«. Durch die Königl. Post viertetjährl. 22> sNgr Eiuzelnc Nummern l Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum eine» gespaltene» Zelle: I Ngr. Unter „Eingesandt" di« Zeile 2 Ngr. Mittwoch, L. Juli 1871. Dresden. 5. Inli — Der in der Fabrik künstlicher Mineralwässer dcö I)r. Struve hier ««liigirenbe Auiseber und Hauoman» Garten hat die silberne Medaille dom AlbreckstSortcn crbaltcn. - Die vorschriftsmäßigen Prülungen zur Erlangung der Berechtigung zum clujährlgcii. freiwilligen MIlitärtienlt werden vom i i. September d. I. an. bei der Königl. Prüiungs- Eommlssion abgcbalten werden. — Wie wir höre», werden am lli. d. M., endlich die aller letzten, gefangenen Franzosen Dresden verlassen. GS sind dicö etwa noch 150 Mann, die alö Kranke zurückgeblieben waren. — Man gebt immer ernster an'S Werk, um den Tag des Einzuges der Truppen jo glanzvoll, alS nur möglich zu gestal ten. Daö Hauptintercstc lichtet sich seist schon ani die Fenster Vorderfront lener Straßen und Plätze, durch und über die unsere siegreichen Krieger ziehen werden. Eö sind bereits ganz ansehnliche Gebote in Bezug auf den Fcnsterpaclst gemacht wor den, biö zum Preise von 15 Thalcr pro Stück ist man bereits hlnanfgcgangcn, der Balkon dco Hotel de Sare soll für 8«>o Thaler vermietbet sein re. — Zu den Tribünen lagern bereits Bretter und Balken und mit den Plänen in der Tasche tragen sich die Unternehmer im Geiste mit allerlei Speenlatioiisldeen herum. Möge die betreffende Behörde diese Holz- und Pfahl bauten gehörig inspistren, damit nicht auö dem Höbcnpuntte der Tribünen eine plötzliche theatralische Versenkung wird. Bekanntlich soll auch am Pirna'schcn Platz ein solcher Bretter bau sich erbeben, worüber die An- und Umwohner freilich nicht sehr erfreut sind, obgleich sich die genannten Partenistcn mit wohl 100,000 anderen Bewohnern von Dresden trösten müssen, denen eö, z. B. auf der Blascwitzer Strasse, den Scheunen döse», im Mühlho'gässchen. Ia, liorrilälc- (lictn — selbst aus der Wilsdruffer-, Schloßstraße und am Altmarkt, nicht besser geht. - Am Montag ging schon wieder daö Gerücht vom aber maligen Verschieben dcö Einzuges biö zum 15. Juli durch die Stadt, weil die Truppen wegen der groben Woltcnbrüche im Weste» dcö deutschen Reichs am Transport behindert waren >c. Hoffentlich wird man hierüber bald etwas Sicheres vernehmen. «Der neuesten MIlth. deS Dr.J. zuf. verbleibt cö beim 1l. Juli.» — Unter den von den einzichentcn TrurPcn zur Aus führung zu bringenden Märschen hat namentlich einer «in ganz besonderes Interesse. Nämlich der von „Aug. Trentlcr" zur Katser-Vcrknndlgung in Versailles am 18. Januar 1871 com- ponirte „Versailler Festmarsch". Derselbe wurde vom Kaiser tosort zum „K. K. Armee-Marsch Nr. 20«'," ernannt, und ist diese Auszeichnung insofern von ganz besonderer Bedeutung, als sämmtlichc Militärcapellcn verpflichtet sind, denselben Ihren Marschverzeichnifscn clnzurethen. — Heute hält der Tbierschuiwerein »nn 5 Ubr im Hotel zur Stadt Wien Generalversammlung. — Wir erwähnten neulich der Feier des 5,0 lähricicn Ju biläums , welches Herr Hoslithograph Fürstenau in Dresden Mtreffv seiner lithographischen Anstalt vor Kurzem beging und auS Anlass derselben auch mit einem Orden tccorirt wurde. Diese Episode hat auch die lithographische Anstalt von Haasc H Söhne ln Prag nicht vorüber geben lassen und dem Jubilar ein dem Inhalte und der äusseren Anestatlung nach reichhaltiges Festgedicht in einem prachtvoll geschmückten Ginband angeiertigt und hergesandt, das dem Herrn Fürstenau gewiss wohl cm theureö Andenken an den Iubcltag, sowie ein herzlicher Beweis der Ib» ehrenden Achtung sei» wird. Aus dem reich verzierten Einbande befindet sich der Namenozug des Jubilars in Gold nnd sind die gedruckten und gemalten Schriitzüge dcö Wcihe- gedichteS selbst mit allegorischen Figuren umgeben. Daö Ganze ist eine schöne und sehr werthvolic Festgabe. — Nachdem nun auf der LZcrlinAnhaitcr Bahn vor wenigcn Tagen erst das fürchterliche Unglück auf der Strecke Bittellcld- Lcipzig vorgekommcn, ereignete sich am Sonnabend Nachmittag gegen st Ubr bei der Station Zabna wieder ein UnglückSsall, der die bedauerlichsten Folgen haben konnte, indem der um 1 Uhr aus Berlin abfahrcnde Personenurg im Babnhof der ge nannten Station aut einen daselbst haltenden Gütcrzug fuhr. Z«vei Schaffner scheinen nickst unbedeutend verletzt zn sein. Von den Passagieren haben mehrere llöcbcr ln die Köpfe be kommen, unter Andern eine Dame, die Schreiber dieses aus dem Dessauer Babnhof gesehen, alö man ihr den Kops in Eis- umschläge einpacktc, ebenso sind mehreren französischen Kriegs gefangenen die Kinnladen eingcschlagen worden. ES ist sehr wünschenSwerth. das; derartige Fälle die betreffenden Dircctionen aufrlltteln, in ganz energischer Weise ihre Beamten aui daö Strengste zu überwachen. - lieber die wunderbare Errettung eines Gefreiten a»S itcherer Todesgefahr bei der Zschortancr Unglücksassaire bringt eine Berliner Zeitung nachstehende Mittbeilung: Bütten unter den Trümmern war auch ein Gefreiter stehend derart lebendig begraben, dass nur sein Kopf aus denselben bervorsab, über ihm war ein Wagen aufgefahren, drohend, jeden Augenblick nictcr- zusinke» und den TodeSemididaten zu erdrücken. Vergebens strengte er sich an, durch Hilferuf seinen mit Ausgrabung der Tobten und Äicrwundctcn beschäftigten Kameraden ein Lebens zeichen zu gebe», sei» Nuf wurde durch den Schmerzensschrei der Schwerverletzte» übcrtönt. Scho» glaubte man das Rct- tungöwcrk vollendet, schon war eine ^aeemolivc angckuppclt, >un die Trümmer auseinander zu ziehen, und der Unglückliche nahm bereits in stiller Verzweiflung Abschied von seinen Kameraden nnd von den Seinen in der ferne» Heimatb. Doch Plötzlich mit dem Pfiff der llocomotive erwachte In ihm der Trieb zum Lebe» mächtig wieder, noch einmal rief er verzweis- lungSvoll. und siebe da. ein in nächster Nabe stehender Kamerad hatte Ihn gehört, man kommt mit Laternen und Schaufeln, er wird gesehen, berauSgegraben. und körperlich wohlbehalten ist er sich und den Seinen wlcdergcgcben; doch kaum ist das Rcttungvwcrk vollendet, da sinkt der über ilnn gestandene Wagen aus daß bisherige Grab des Gebenden nieder. - In unserm nachbarliche» Möschwitz grassiren die Pocken in verheerender Weise: namentlich ist dies in der sogenannte» Ätdcrgassc der Fall, diesem freundlichen an der Elbe velegenen Wege, dem dav andringcnde Wasser im Frühiabr oft böse Mi aßmen zusühre», hier ist fast Haus bei Haus von der Epidemie bcimgcsuctst. ES wäre zu wünschen, das, die Behörde eine im belehrenden Tone gehaltene Aufforderung zum wiederholten Impfen erliche, da diese »tcvacciuation daS einzig sichere Schutz mittel gegen diese zerstörende Geißel ist. — DaS Dr. I. veröffentlicht die Bestimmungen über den zum II. Juli bcvorstcbendcn Einmaych der auö dem Felde zurückkehrenden Truppen dcö «All.» königlich sächsische»Armee eorpö in Dresden. Die Truppe» stehen um 10 Ubr Vormit tags in der vom Generalkommando näher angewiesene» Auf stellung vom blhmischen Bahnhöfe bis zum K. Großen Garte» diese» eingerechnet. Sc. königliche Hoheit der Kronprinz mit dem Oberkommando der MaaSannec; Sc. königliche Hoheit der commandircnde General Prinz Georg mit dem General commando incl. conlultirendcn Generalärzte», Eorpödclegirte» deö Iobannitcrordenv und Etappruinspection, die hicranwcscndcu Gcncräle, Stabvossiciere und Ollicierc, die im Felde thätig gewe senen Johanniter- und Maltcscrrittcr, dic Delegirtcn des interna tionalcn Vereins, sofern sic beritten sind, versammeln sich am Ein gang zum K.gr Garten, die hier anwesenden Generäle und Olli eiere z. D. oder ausicr Dienst können sich diesen Ossieicrcn an schliche». Ebendaselbst sind um l<> Uhr eingetrossen: die Fahne» des ^eibgrcnadicrrcgimcnö Nr. 100, des 2. GrcnadierregtmcntS, des !i. Infanterieregiments „Kronprinz" Nr. 102. deö st. Infant.- Ncg. Nr. lOlt, geführt von je 2 Oisteicren, ie 1 Oisicier und I Jäger vo n l. Iägerbataillon „Kronprinz" Vir. 12 nnd vom 2. Iägerbataillon Nr. ist, I Olncier und l Pionnicr von den Pionnicrcompagnicn, ie 1 Oisicier und 1 Mann von jedem Ea- vallcrieregiment, je l Kanonier von jedem Geschütz, geführt von je l Oisicier von jeder Fußabthcilung und von der l. reitenden Batterie, l Ollicicr und l Mann von der Eolonnenabthcilung, l Militärarzt und I Mann von den Feldlazaretbe», I Ollicicr und I Mann von jedem SanitätStctachcment, l Offieler nnd l Mann von der Deputation des Tralnö. l Pvstsccrctär und l Postillon von der Feldpost und die Musik deö st.Jnianteric- RegimcntS Nr. 10:1, um aus den Händen von Jung frauen Lorbeer- und Elchcnkränze in Empfang zu nehmen. Die hier anwcscndcn verwundet gewesenen Offiziere, Unteroffi ziere und Mannschaften werden auf rer von der Stadt Dres den dazu erbauten Tribüne aus dem Neumarkt placirt. Die nicht im Dienste befindliche» Ersatztruppen der Garnison wer den nach AuordnnrH t«r königl. Eommandantur zu Fuß aui dem Trottoir der Hauptstrasie, von der großen Infantorie- cascrnc a» nach der Elbe zu. ausgestellt. Beim Erscheinen Sr. Majestät des Königs (N Ubr>. in Allcrhöchstdcsscn Gefolge sich Sc. Execllenz der Kricgöministcr mit den Offizieren des Kricgö- ministcriumS befindet, wird reglmentcr (abthcilungö-) ircise präsentirt. 'Nach dem Abrcitcn ihrer Front, wobei Sc. Maje stät von Sr. königl. Hoheit dem Fronprinzen und Sr. königl. Hoheit dem commandircndcn General mit den Stäbe» und berittenen Offizieren begleitet wird, sormircn sich die Truppen. Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Ein Zug Reiter aus Statt und Vandscball. welcher die Truppen in die Stadt cinfübrt, die berittenen Generäle re., welche nickst cingetbeiit sind, unter Führung dcö stellvertretenden cemmantirende» Ge nerals, Gcnceallieutenantö Freiherr», von Hausen, Se. königliche Hoheit der Kronprinz, daS Obcrcommando der MaaSarmce, Fcidgendarmcrie Detachement «inel. Etappcn- Gend.n mel iet. «'abaicricilabs - Wache, Im'anteriestabS - Wackre Sc. königl. Hoheit der commandircnde General, die Ofsicicrc deö Gcncralcommandoö, die Truppen nnd zwar: die l. Infan tericdivision vir. Li, die Eavallcrictivision, die EorpSartilleric, die Deputation der Eolonnenabthcilung, der Stab dcSTrain-Bat., die Deputation deö TralnS, die Deputation der Feldlazarcthc twel- chcrsichGeistlicheundsreiwilligcKrankenpflegeanschliesjcnkönncns. die Deputation dcr Proviantcolonncn. die Deputation der Feld post. - Der Einzug nimmt folgenden Weg: vom südlichen Ende der Pragerni chc über die Waiienhauöstrafie, den Dohna- plaü. die IobanniSslraße mit dem IobanniSplatz. die p'ant- hausstraßc. den Vicumarkt «Begrüßung durck' die Stadt,, die Auguslusstraße, den Schiosiplatz, die V!l,^,lst„Sbrücke, die Hauptstraße, den Bautzncr Platz. Am Bautzner Platze findet der Vorbeimarsch vor Cr. Majestät dem Könige statt, worüber nähere Beutmmungcn erfolgen werden. Wahrend dcö Vorbei marsches stelle» sich die berittenen O'sictcre, Stäbe rechts rück wärts neben Sr. Majestät aus. Der Anzug ist fcldmässtg mit Achselstücken, die Generäle in der kleinen Genera'Suniform mit Ordensband. Die Truppen lasten sämmtlichc Fuhrwerke zurück, die Battcucn führen jedeck' bei jedem Geschütz eine» Munitions- wagen mit sich. — Einen, hiesigen Goikgrbciter waren im t/ame der letzten Wochen sowohl auö seinem Geschästsiotale, als ans seinen Wohnmigoräumlichkeiten zum Tbeil sehr werihvolic Pretiosen abhanden gekommen, ohne daß er über die Art und Weiic d.s Verschwindens der fraglichen Gegenstände eine Muthmasnmg, noch auch einen Verdacht gegen irgend eine bekannte Person batte. Der EriminatpoUzci gelang cs, nachdem die Sacl>c zur Anzeige gebracht worden war, nickst allein die Sachen wieder hcrbeizuschasten, sondern ancb die Urheberin dieser fortgesetzten Dicbstäb'e in der Person eines bei lenem Golkarbcitcr beschäf tigte», trüber schon, wie eö sich dabcl hcransstellte, wegen EigenthumSbergehen bestraften junge» Mädchens zu ermittein. — Bel der Berliner Wechsler-Bank, den Bankhäusern Robert Tbode u, Eo. und S. Abel jim. in Berlin und Robert Thotc l>, Eo. und D. Wallerstcin hier gclanaen beute und morgen die Actum der Norddeutsche» Papierfabrik in Eöslin zur Sttbscriptio». Wie der Prospeet mitthcilk, ist die Fabrik im Jahre lkstll gegründet, die Betriebs Vierbältnissc sind sehr günstig, sic hat einen besonders guten Absatz für ibr Product und tüchtige und geschulte Arbeiter. Das Etablissement hat bis setzt pro Jahr I.üOO.oo«» Pinnt Papier geliefert, wovon cs einen großen 2heil iür seine eigene Industrie branctst, sic licicrt z, B. ausschließlich stir den Norddeutschen Bund, iür die englische Regierung und für fast alte europäischen Bnicn, seist auch für die indo-germanische Hinic das Tclegrapheii-Papier, außerdem besitzt die Fabrik eine eigene Eouvertiabrik. die z. B. sämmtlichc Depcschcu-Eoiiperts sür den Norddeutsche» Bund liefert, scrner hat dieselbe eine besondere Fabrik kür Eiienbabn- BillctS. ES bietet sich bei diesem Unternehmen eine Gelt A» läge von großer Sicherheit bei hoher Rente, tu schon durch den blöt'crlgen Betrieb eine sehr gute Dipldcndelaußer Frage fielst Die Bcrhelligung ist eine sehr lebhafte, es stetst eine bedeutende Ucberzcichnung bevor und wurden die Actie» gestern an der Berliner Börse zu bereits ll)2—lOst gesucht. — G crvcrbebauö - A uSsteIlun g. Gelten wir nun zur Betrachtung einiger interessanter Elnzelbciten der Ausstell uüg über. Vor dem Hause sind ein großes Basti». Säutm. Vasen, Tröge, Platten und Fässer mit Ecmeist anv der Dres dener Eementsabrik von Harwitz auf der Tharandter Straße ausgestellt. Diejclbcn zeige», was aus dem als bortrckstich öe tanutcn Produkte der Fabrik sich Herstellen läßt. In drr Hauö ilnr lagern ei» großer Block schöner, reiner Stcintohlc aus den Vnrgker Werken und ein eben solcher Block Braunkohle <15 EU.,, wie selche von E. Gcucke, Auncnslraße st, hier vertäust wird Im Bruniienbofc sieben von E. Vicbrig, Victoriastraßc, auSge stellt allerhand Skrinzeugwaarc», alö: WasterleltungSröbren. große Dekantlrtöpse re., nnd von der Altendachcr Thontvaareu labrik von Hülsmann: Ebainottesteinc, Thongciäße re. Dock geben wlr nickst in der Reihenfolge, sondern hebe» wir vor der Dand nur Einiges auö den venchiedenstm Räume» hervor. In, rothcn Saale stoßen wir aus rin sto Nnmmcrn enthaltendes Sortiment der wcrth- und kunstvollsten Möbel and Geweihen, Horn und Elfenbein. Darunter befindet fick' ein Stuhl <400 Thlr.), aus lanler ETephantenzülmen gearbeitet, so schön, wie der ans dem Throne Salomo'S nicht schöner gewesen sein kann, ei» wabrer Kaiierslubl. Auck' Sc. k. H. der Kronprinz und Le. Majestät der König zollte» demselben ihre Bewunderung und ließe» sich darauf nieder. Daneben stehen Sophas, Tische. Stühle, Uhrgehäuse re. AUcS auö Geweihen im Iägcrgeschmacl. I» dcmselbe» Saale stehen auch die Erzcugnlve der drei Ge brüder Mel.zer von der Gärtncrgassc. Aus sächsischem Sieu iilber und säck'sischem Silber lzabcn dieselben in ihrer renom mirtcn Fabrik alles Ausgestellte selbst bergestellk, gegossen, ge dreht, gedrückt, ciselirt, versilbert re. Wir sehen da getriebene Tafelauisänc für 75 und 85 Tblr., Eandelaber für l<D Tblr. Leuchter, Services, Rcstaurationtz- und HauSwirtbschaitS-llten silien rc„ Alles wnnkcrschön gearbeitet, stark versilbert und nicht zu theucr. Wünschen wlr den drei strebsamen Brüdern, denen cS nicht gegeben Ist, ihre Erzeugnisse mit dem Munde anprciscn zn können, daß Ihre Ausstellungsgegenstände selbst recht lebhaii iür sic sprechen. «Forti, tolgt.s - (Ritern gegen Mittag verunglückte ein bei dem Aufbau der Ehrenpforten in der Hauptstraße beschäftigter Zimmermann dadurch, daß ein von seinen ArdcltSgcnosten in eie Höhe ge zogencr, schwerer, gezackter Balten wieder hcrabstürzte und Km leider so schwer am Kopfe verletzte, daß nach wenigen Minuten der Tod cintrat. Der so plötzlich vom pscbcn Abbcrusenc st« Vater von drei kleinen Kindern. — Oeffcntliche Gerichtssitzung am 2». Inn- Karl Eduard Heinrich Hentsehci und Ehefrau hatten eine/, gewissen Meitzer und dessen Ehefrau verklagt, weil diese erzählt haben sollten: er «Hcntschclt habe ans ihrer Zahrmarttöbude. nachdem er hincingckrochcn, verschiedene Sachen gcstoblen und sie seiner wartenden Ehegemablin hinauSgclangt. Eine Frau Kaden habe sic bei dieser nächtlichen Arbeit ertappt, die vcr ehelichte Hmtscbel sei ihr aber um den Halo gefallen und habe ibr die besten, schönsten Werte gegeben, doch ia nickstö zu sagen, da sie ia hochschwanger sei. Dicß habe die Kaden dein Galan tcriewaarenbäntler Schöne aui dem Iahrmc.rkt zu Lcstönberg bei Görlitz erzählt. Von diesem hätten eö nun die mit ihm verschwägerten Meitzers erfahren. AIS Schönes hieraus vor Gericht vernommen worden waren, batte nun Friedrich August Schöne hier und dessen Ehcirau, Johanne Ebristiane Pantine geborene Zeidler, beide nbcrcliistimmend Nichtwissen über die Sache angegeben. Beite waren daraus wegen wabrbeits widriger Aussage vor Gericht in Anklagestand versetzt und beide zu je >«» Thalcr Geldbuße, im Nictstzahlungvialt zu io Tagen Gcfängniß vcrurtbciit worden. In dieser Unter suchnng nun hatte Schöne sich dahin geäußert: er habe sich damals nicht so genau besinnen tönucn, letzt wisse er genau, daß dic Kaden wol davon geredet, aber leinen Namen genannt, sondern nur von einer schwangeren Frau gesprochen babe. Die Ehefrau Schönes pcrti'cidlgl sich ähnlich. Die Staatsanwalt schall hält durck' die Zeugenaussagen den Beweis iür erbracht und beantragt ciusachc Bestätigung deö vom Gerichtshof gesät! ten Bescheids, jedoch unter Wcg'all der cpcntucllc» Gefängnis« streue. Der Gerichtshof sprach die Schöne straifrci, verurtheilte den Mann jedoch zu lo Thalcr Geldbuße. -Die Hauvbcsitzcrs cbeiran Pantine Schuster in Dcnben lebte mit einem ihrer Miethsleute, dein Pantonelmacher Earl August Gabriel, in ewigem Hader, es kam daher häufig zn Streitigkeiten u»d östc>» mußte der Weg nach Döhlcn angcneten werden zum Gerichte amt. AIS sic nun einmal vorm Richtertische sich gegenübcl standen, da nannte Gabriel seine Frau Wirtin» „eine Vüg nerin" nnd „ein schlechtes Weid". Die Schnster batte näbm lick« erzählt: als Gabriel bei ihr gemietbet, habe er seine Han> hältcrin. Anna Escheubergcri», iür seine Frau ansgrgcbe», auck' habe sic die Beiden einmal im Bette liegen seloi. Dies« wurde von Gabriel beides lrbball bestritten, letztere Angabe modi fizirtc die Schuster daraus dahin, daß sic allerdings das In« betlciicgcn nicht selber gcsei cn bade, daß eö aber auf der Hand liege, daß Beide Bettgenoßenschall haben müßten, da nur ein solches Möbel im Eßibrielä'chen Besitz «ich befände. Gegen das llrtbeil des Döblcncr Gerickstsanito fl Thalcr Geldbuße iür Gabriel erhob die Schnster als zu niedrig gegriffen Einspruch und wurde kanclbc beule bestätigt. Meistere dein, Stein mctznicister Flügel in 'Arbeit stehende Maurergescllcn hatten in etwas angetluntencm Zustande mit einem gewissen Fleischer und dessen Ebelln» Streit angeiangen. der Uebergangsbah» Wärter an der Pragerslraße, Heinrich Eduard Ebcrt, hatte sich inibcfugtcr Weise darein gemuckst nnd auch seinen Theil bekom men, der Rock war ihm zerrisse» »nt die lihr zerbrochen wor den. Er lullte sich daran' zuiückgezogen, die Maurer «raren ihm jedoch nack'gctoinmcn. batten geschimpft „Ihr Hunte, Ihr 'Buinpen von der Eisenbahn," ihn bedroht niw er batte cö tür besser erachtet, sieb in die schützenden Räume dev Ecntralhah«' bolS zu begeben, wo er von den« Vorfälle Anzeige mackste. Die königtiche Gcncraidiecction der S'aatSclicnbahn crlrob nun gegen die Erecntentcn Klage und stellte Strafantrag und erkannte das Gericht, fallö Ebcrt einen Best.rkungSetd leiste.
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