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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150918011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915091801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915091801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-18
- Monat1915-09
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1915
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89. Jahrgang. ?i° 259. Sonnabend, 18. September 1915. vezug«-»eHühr eieeieltS-rl. für D»,< den de» ILzltch >»,i. n>a»,er^unagun-<an. Senn. ulBioniagen mir kmmayr.kOM., durch luesirü»« »nnahm«. We» di» r.rr M. Nei einmal!,er Zu- Ilellung durch die Post !,M ( ohne Bestellgeld-. Ausland: Oelter- »Ich-Uiigarn d.ld kir., Schwel, ».«L Art» . Italien 7.17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlich« vueNan- onaabe <,Dre»dn«r Nachr. "lptllssla. - Un> oerlangt, Schriftstück« werd.nichtausbeaahrt. Telegramm-Aüreffe: Nachrichten Dresden. ^egr^LrrrSeL 1888 Druck und Verlag von Licpsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 58/^0. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25» 241. Nachtanschluß: 20011. Auz-igeu-Pretse Annahme »an Ankün digungen dt, nachm. .1 Uhr, Sonntag» nur Marlenstrahe »S »an 1 I bl, >/,t Uhr. DI« einsoaUtge Zeile (etwa « Silienj30 Pf., di« zweispaltig« Zeile auf 2 kriselte 70 Pf., die >-weispaltige Reklame. zelle 1,50 M. — An- klindigungen in Num mer» nach Sonn-und Feiertagen erhöhte Sinzeigen - Preise. — Sludwärtige Ausirllge nur gegen Nora»»- kezahlung. ,Jed°»Bll-gbIaÜt0Ps> Türkische Ausklönmgrtruppen am Suezkanal. zurülkweisung rusMer Angriffe nordöstlich Buczacz. — Heftige Kämpfe im wolhynlschen Festungsgebiet. — Beträchtliche Verluste der Italiener an der Tiroler Front. — Die innere Lage Rußlands. — Kriegerische Stimmung in Bulgarien. Lefterreichisch-nngarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlanibart den 17. September: Russischer Kriegsschauplatz. Die Russen versuchten, die Wirkung unseres gestern gemeldete» Flaukcnstoßes nordöstlich von B » czacz durch einen Gegenangriff zu vereiteln. Sic wurden ge worfen. Unser Artillericfcucr vernichtete hierbei ein feindliches Panzerauto. Ron den drei Ossizieren der Be satzung wurdcn zwei getötet und einer verwundet gesangen- gcnommen. Ron der Mannschaft blieb alles, mit Aus nahme einet» gleichfalls in Gesangenschast geratenen Ehausseurs, tot am Platze. Im übrigen lieh in Ostgalizicn und au der Ikwa-Linic die Gcsechtstätigkeit wesentlich nach. Die Vage blieb völlig unverändert. An gesichts der Unmöglichkeit, in diesen Räume» einen Erfolg zu erringen, führt der Feind ncnestcns um so heftigere Angriffe gegen unsere im wolhqnischcn Fcstungsgebietc stehenden Streitkräfte. Die hier gestern entbrannten Kämpfe dauern noch an. An der Lzczara nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front fanden gestern wieder vielfach Artilleriekämpfe statt. Nachmittags wnrdc das feindliche wiener gegen die Hochstäche von Vasraun »nd Bilgereuth heftiger. Heute nach Mitternacht griff stärkere italienische Insantcric den Monte Eoston und unsere Stellungen nördlich dieses Grenzbcrges an. Diese Vorstöße wurden unter beträchtlichen Berlustcn des Angreifers abge wiesen. Im Kärntner Grenz gebiete entfaltete die gegnerische Artillerie namentlich gegen de« Raum von Tarvis eine lebhafte Tätigkeit. Dieser Ort, «nd zwar insbesondere das dortige Spital, wnrdcn ans den Stellungen nächst des Grenzpaffes von Londogna von weittragenden Geschützen beschösset. An der k it st e n l ä n d i sch c n Krönt setzte der feindliche Angriff gegen den Raum von Klitsch wieder ein. Mehrere Vorstöße -er Italiener wnrdcn zurtickgeschlagcn. Die Kämpfe sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Weiter Isouzo- abwärts bis einschließlich -es Görzer Brückenkopfes herrschte verhältnismäßig Ruhe. Einige Ortschaften süd lich Görz nnd am Nordwesirandc der Hochfläche von Doberdo standen unter lebhaftem feindlichen Gcschützfeuer Westlich von San Martina wnrdcn Annäherungsversuche der Italiener, wie immer, vereitelt. Der Stellvertreter des Chess des Generalstabö: lW.T.V.) v. HSfer. Fcldmarschall - Leutnant. Der amtliche tSrlische Kriegsbericht. Das türkische Hauptquartier teilt mit: An der Dar- dane Heu front hat sich nichts verändert. Bei Aua- sorta hinderten wir dnrch nnser Kcncr die feindlichen Befestigungsarbeiten vor »nscrcm rechten Flügel. Unsere Artillerie zwang ein feindliches Torpedoboot, das sich Sczelik-Bnrn« zu nähern snchte, znr Klncht. Unsere Küsteubatterien beschaffen wirksam feindliche Minenleger »nd die wichtigen feindlichen Stellungen in der Gegend von Seddnl-Bahr. In der Nacht vom ö. September nahmen unsere Anf- klärungspatronillcn am Suezkanal» fünf Kilometer südlich von El Kantara, ein englisches Trans portschiff nnter Feuer, das Munition auf dem Kanal be förderte. Sie töteten die Vcute ans dem Schisse «nd beun ruhigten Lurch ihren Uebersall eine feindliche Kompagnie, die in der dortige« Gegend lagerte. In der Nacht vom 9. zum 19. September sprengte eine andere türkische Patrouille mit Dynamit die Funken st ation östlich von Adjigeaul am Kanal in die Luft. An den anderen Fronten hat sich nichts verändert. (W. T. B.s Sin Sahr Stellungskrieg. Die Franzosen haben in diesen Tagen auf dem Schlacht- selbe der Marneschlacht ein Siegesdcnkmal enthüllt. Ei» Jahr ist verflossen, seitdem der rechte Flügel der deutschen Heere, die in einem beispiellosen Siegeslauf bis weit hinein »ach Frankreich vorgcstoßcn waren, nach der bluti gen Schlacht an der Marne vor überlegenen französischen Streitkräften, die von Paris aus eingesetzt worden waren, auf dre AiSnc zuritckgenommen wurde. ES war also hohe Zeit, daß man in Frankreich daran ging, ein Wahrzeichen für diesen Sieg zu errichten. .Zwar hatten die Franzosen in den Kämpfen zwischen Mranx und Montmirail trotz ihrer gewaltigen ttcbermacht eine Durchbrechung der deutschen Linien nicht erreicht, sic hatten sogar so schwere Bcrliiste erlitten, daß sic nicht i» der Lage waren, den deutschen Rückzug zu gcsährden, ja auch nur ernstlich zu stören, gleich wohl war die unmittelbar drohende Gefahr für die Haupt stadt abgewendet, und das mag für bescheidene Veutc — und das sind die Franzosen in militärischen Dingen mittler weile geworden — Grund genug sein, einen Sieg zu feiern und ihn durch ein großes Denkmal zu verewigen. Schließ lich hvfst man ja auch heute noch in Frankreich darauf, daß der „Sieg an der Marne" fortwirkcn und die große Wendung heraussühren werde. Die Marneschlacht ist nach französischer Ansicht die Ursache dafür, daß die Deutschen in den Schützengräben bleiben müssen und nicht daran denken können, ihre Ossensivc in Frankreich wieder auf zunehme ii. Daß durch den Stellungskrieg im Westen der gewaltige Siegeslauf unserer Heere im Osten überhaupt erst ermög licht worden ist, daran denkt man i» Frankreich nicht und verschließt die Ohren gegenüber all den Hilferufen, die der russische Bundesgenosse in seiner Not immer wieder nach Paris gerichtet hat. Eine Weile hat ja der französische Oberbefehlshaber versucht, den eisernen Ring, de» die deutschen Truppen um Frankreich gelegt haben, zu sprengen, seit einiger Zeit aber scheint Herr Ioffre die Nutz losigkeit aller derartigen Bersuchc cingesehen zu haben. Er bat die deutsche Front abgctastct von der Nordsee bis zu den Bvgesen, hat nachgerade gesunden, daß sic überall gleich stark ist, daß an keiner einzigen Stelle der 000 Kilometer lange» Linie der ersehnte Durchbruch gelinge» lann, und mußte mit anschen, wie die gewaltigen Heere der östlichen Verbündete» in furchtbaren Schlachte» geschlagen wurdcn und die „uneiniiehinbnrc" Linie der russischen Festungen zfrtrümyiert worden ist. Gegen eine vielfache llcbcrmacht habe» unsere Braven im Westen ei» Jahr lang uiierschiittxrt stanögehattc» und damit ein Heldentum bewiesen, das des höchsten Lobes würdig ist. Hekatomben von Menschen haben unsere Feinde im Westen bei all ihren großen Ossensivcn in der Ehampagnc, zwischen Maas und Mosel, bei Aper» und bei Arras geopfert und immer ist die gewaltig a„- braiidcudc Woge zerschellt. In unzähligen kleineren, aber nicht minder erbitterten Kämpfen um Punkte von taktischer Bedeutung, um einzelne Gräben und Grabenstücke hat sich das Heldentum unserer im Vergleich zu der ttcbermacht des Feindes schwachen Scharen bewiesen. Was sie beim Aus zug gesungen haben: „Haltet a»s im Sturmgcbrans" — das habe» sic wahr gemacht im furchtbaren Trommelfeuer der scindlichcn Artillerie, im Ansturm all der übermächtigen Schare» unserer Feinde und ihrer schwarzen und braunen Hilssvötker. Sic haben ausgehalten und sind nicht gewichen. Wie viele haben in den furchtbaren Kümpfen ihr Leben sür dos Vaterland, sür unsere reine Sache gcvpsert in der felsen festen ttcbcrzcuguug des cndgttliigcn Sieges. Und wenn es galt, an einzelnen Punkten dem Gegner eine starke Stellung zu entreißen, haben sic bewiesen, daß auch die mouatelangc ncrvcnzerrcibcndc Wacht in den Schützen gräben ihren SiegeSwillcn nicht zu brechen vermochte. Mit tiefster Dankbarkeit gedenken wir immerdar der Helden, die bei Erouo stürmten, gedenken wir unserer lvdesmiitigen Sachsen, die bei Eraonnc de» Feind auss Haupt schlugen, »nd der Tapferen, die erst jüngst wieder in unwidersteh lichem Anprall den Feind in de» Argvnncn geworfen haben. Ihnen ist cs zu danken, wenn heute auch unsere Gegner im Weste», trotz aller Siegesfeier», seelisch hcrab- gcstimmt sind und immer mehr sich cingcstchen müssen, daß gegen diesen lebendigen Wall nicht niiziikvmmcu ist. Was hat Herr Ioffre alles versucht seit jenen Tagen, da an der Aisne in wochenlangcr furchtbarer Schlacht der gewaltige Vorstoß der französischen Hecresmacht zum Stehen kam und all die ttmfassungsvcrsnchc a» der Wach samkeit und an dem strategischen Weitblick unserer Führer scheiterten! Weder durch kraftvoll geführte Angriffe an einem Punkt, »och durch die berühmte Zerbrvckclniigstaktik ist er zum Ziel gekommen. Der MunitivuSmangel sei schuld daran, so wird jetzt in Frankreich behauptet und tröstlich versichert, daß diesem ttcbclstand bald abgehvlfen sei» werde. Ein Mangel an Munition war aber bei den Franzosen in der Wintcrschlacht in der Ehampagnc und tu den Kämpfen bei Arras wahrlich nicht zu bemerken. „Schuld" an allen Mißerfolgen der französischen Heeresleitung mar einzig das unbeugsame Heldentum unserer Truppen, ttnd dieses Heldentum wird uns auch für die Zukunft die Bürg schaft des Sieges sein. Mögen sich die Franzosen alle Mühe geben, auch noch die Italiener zum Eingreifen ans dem westlichen Kriegsschauplätze zu bewegen — unsere Tapferen werden auch mit diesem neuen Feind fertig zu werden wissen. Aus all diesen Bemühungen der Franzosen spricht doch nur die blasse Angst vor einer neuen deutschen Offen sive im Westen, die Herr Ioffre vielleicht nicht mit Unrecht immer näher rücken sieht, je weiter die russischen Heere zurückgedlängt werden. Diese Angst kann auch dnrch die Lrostgründc nicht beschwichtigt werden, die Lord Kttchener im englischen Oberhaus« vvrgcbracht hat. Es ist ja verständlich, daß der Lord sich und dem Vicrvcrbande cinzu- rcdcn sucht, daß die Deutschen im Grunde in Rußland die Geschlagenen seien, daß sic ihr „Pulver verschossen" und nichts als „ödes Land" gewonnen hätten, über die Tatsache, daß im Falle einer dcntschcn Ossensive im Westen die Verbandsiilächtc von Rußland kaum »och eine Unter stützung zu erwarten haben, wird er aber seine Freunde jen seits des Kanals nicht hinwcgtünschen können. Ohnmächtig mußte» French nnd Ioffre dem gewaltigen Siegeslauf unserer Heere im Osten zusehen. Durch eine Schar, die schwach war an Zahl, aber stark an wahrem Heldentum, stark an all den unwägbaren Eigenschastcn, die den Sieg i bringen, wurdcn sic in Schach gehalten. Ter Tag wird l kommen, ivo sic erfahre» müssen, daß weder dnrch die Marneschlacht, noch durch all die schweren Kümpfe der Folge zeit der Osscnsivgeist der deutsche» Truppen im Westen ge brochen worden ist. An diesem Tag aber werden unsere Tapferen in den Schützengräben in Flandern und Frank reich die schönste Frucht ihres treuen und starken Aus- Harrens in Not und Tod ernten. Hur Vertagung der russischen Rcichsduma. l>. Nachdem die Abgeordneten des parlamentarischen Blocks ihre Vertreter zum .Zaren ins Hnnptanartter ent sandt hatten, nur ihn über die Stimmung tm Lande aus ^»klären, fand ein s ü n s st ü n d i g e r M i n i st e r r a t statt, nach dessen Beendigung 0> o i e m n l i n ebensatls ins ! H a » p t g ii a r t i >e r abreiste. Der Miuisterrai diskutierte die Frage, ob die Regierung sich vor der Duma beugen satte. ES traten starke Meinungsverschiedenheiten hervor. Goremnkin und Schachowskvn befürworteten die runde Ab lehnung siinttlichcr Blockfvrdervngen, sofortige Vertagung Zion Duma und Reichsrat und sofortige Erklärung des ! außerordentlichen Notstandes nach F 87 der Verfassung, der !der Regierung diktatorische Befugnisse etnräiiint. Ferner i wurde geltend gemacht, die Dnmareden beunruhigten das -Volk, indem sic absichttich alle Mängel unterstrichen, die ! sich in einigen Ressorts herausgebildet hätte». Ein n eues j r c a k t i o ii ä r c s Ministerium müsse sofort znsam- j m-ewtetsteu, damit am -'0. September bei Eröffnung des .Moskauer Semstwv und des Städtctages die Lage geklärt sei. Tie anderen Parteiminister, Lchtscherbatvw, Ehari- l tonvw, Eywostvw kündigte» für den Fall der Duma- Auflösung ihren Austritt aus dem Ministerium au, weil die Erregung des russischen Volkes dadurch gefahrdrohend ! gesteigert werden würde. Der Z a r e m pfin g im Haupt- auarticr zuerst Gvrcmnkin, darauf die Blockvcrtreier, dann noch einmal GvrenuMu. Das Blatt „Wetschernige Wremsa" befragte eine An zahl hervorragender Politiker über ihre Ansichten über die Lage. Mit Ausnahme der Vertreter der äußersten Rechten erwiderten alle, die Vertagung der Duma sei eine Ver höhnung der öffentlichen Meinung, deren Wünsche in den Beschlüssen der Städte Moskau und Peters burg zum Ausdruck gekommen sei. Es sei der größte poli tische Fehlgriff, der bcggugen werden konnte, und würde die verhängnisvollsten Folgen haben. — Der Magistrat von Moskau beschloß, alle Telegramme zn veröffentlichen, die ihm als Zustimmungen zn seiner Entschließung ans einer große» Anzahl von Städten in allen Teilen des Reiches zugegangeu sind. — Die „Nowvsc Wrcmja" be merkt zn der Vertagung der Duma: Im Miuistcrrat herrschte Einigkeit darüber, daß viele Forderungen des fortschrittlichen Tuniaolocks für die Regierung annehmbar seien. Diese müsse aber jeden Gedanke» an eine Um bildung des Kabinetts von sich weise», da eine solche Maß nahme im Volle nickt populär sein würde. Anderseits be stehe kein Grund dafür, die Tagung der Duma weiter an- daner» zu lassen, da die Duma selbst durch die eingesetzten nationalen Arbeitstvininissiviieii genügend Gelegenheit habe, die Neubildung des HecreS nnd die Herstellung von Kriegsmaterial zu überwachen. I'. „Nvwvje Wrcmja" will aus absolut sicherer Quelle erfahren haben, daß es der Zar persönlich gewesen sei, der die Forderungen der Rcfvrmpartci ab geschlagen und die Vertagung der Duma bis zum kl. November verlangt habe. Ebenso habe der Zar sich ent schieden, jede Retvnstriiktivii der jetzigen Regierung ab- zulchncn. Tie Kontrolle für die Armceliefcrniigcn sei nach seiner Ansicht durchaus zuverlässig. Er meine, daß das russische Volk der jetzigen Regierung volles Vertrauen eittgegcubriuge, und sich einer Umbildung des Kabinetts, sowie einer noch schärferen Kontrolle des Armeebcdarfes widersetzcil würde. Eine Amnestie in Rußland. b. Einem Londoner Telegramm aus Petersburg zu folge erließ der Zar eine A m n c st i c für politische Ver gehe». Hierdurch erhalten über IW000 politische Ge fangene, die größtenteils nach Sibirien verschickt sind, die Freiheit wieder. Maxim Gorki über Rußlands Lage. h. Maxim Gvrki, der sich augenblicklich in Moskau aushält, hat kürzlich auf einem Dis'kutierabeiid der großen Stildcittenveicinigung Swvbodnvje Slowo das Wort er griffen nnd sich sür eine» Frieden mit Deutschland aus gesprochen. Der Bukarester Mitarbeiter der „Krcuz-Ztg." teilt den Inhalt der Rede wie folgt mit: „Wir müssen den Mut haben, der furchtbaren Gefahr, in der unser Vaterland angenblicktich schwebt, unerschrocken in die Augen zu sehen. Es ist nicht mehr zu leugne», die russischen Heere sind vvltständig geschlagen, sie befinden sich auf der Flucht, von einem geordneten Rückzug kann gar leine Rede sein. Tie Ucbermacbt des deutschen Heeres ist llar erwiese», nie wird es unseren Soldaten gelingen, den Vormarsch der Teiltscheii ansznhalten. Es ist ein lächer licher und absurder Einsals, das Voll ans das nächste Früh-
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