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Sächsische Staatszeitung : 15.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191608156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160815
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-15
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 15.08.1916
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Nr. 188 1916. Dienstag, 15. August abends Nichtamtlicher Teil TaS dänische Folkething nahm die RcgiernngSvorlagc über den Berkans von Dänisch-Westindien mit dem Ab- öuderungsantrag an, daß vorher eine Bolksabstimmnng stattende. Die kurz vor Begi«» des DrvSeS eingehenden Meldungen befinden fich ans Seite 8 dieser Ausgabe. Der Kaiser hat sich wieder an die Ostfront begeben. Die Armee des Generalobersten v. Böhm-Ermolli hat südwestlich von Podkamien einen durch mehrstündiges rrommelfencr eingeleiteten rnssischen Massenangriff zurück- gcschlagen. Östlich des Balonetales und im Sugaua - Abschnitte sind wiederholte italienische Angriffe vollständig znriiü- gcschlagen worden. In der Nacht vom 13. auf den 14. d. M. hat ein österreichisch-ungarisches Seeflugzenggcschwader den Bahn hof Ronchi, militärische Objekte und Stellungen in PieriS, Permegliano, Selj und San Canziano, sowie eine feind liche Batterie an der Jsonzo-Mündung sehr erfolgreich mit Vombut belegt. Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der 8. S. Staatsschulden und der 8. Alters- und LandeSlulturrentenbcmk, Jahresbericht unb Rechnungsabschluß der LandeS-Brandversicherung-anstalt, VerlausSliste von Holzpflanzen aus den -. S. StaatSforstreviernu Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden. - - Die Vertreibung der Italiener aus Tripolis. o. In Tripolis haben die Italiener in den letzten Wochen immer mehr Boden verloren. Nach der schweren Niederlage der italienischen Truppen bei Nisrata konnten sie sich den siegreichen Türken und eingeborenen Stämmen gegenüber nicht mehr in offenem Felde halten. Die italienischen Blätter haben damals ziemlich versteckt die schwere Niederlage der Italiener zugegeben, indem sie erklärten, daß bei der Stadt Tripolis von den Italienern befestigte Stellungen angelegt und bezogen worden seien. Die Italiener mußten sich auf die Stadt Tripolis selbst stützen, um noch zu einem Widerstand fähig zu sein. Außer in Tripolis konnten sie nur noch in den Mauern der Stadt Homs Fuß fassen. So ist der schone Erfolg erzielt worden, daß sich in ganz Tripolis vis zur tune sischen Grenze hin kein italienischer Soldat mehr befindet. Große Bemühungen Italiens um den Besitz dieses Landes in dem türkisch-italienischen Kriege, die so viel Blut und Geld gekostet haben, sind nun vollständig ergebnislos ge blieben. Unsere türkischen Bundesgenossen, die schon in Armenien und im Irak gegenüber den Mächten des Vier verbandes ihre Überlegenheit gezeigt haben, konnten nun auch in Nordafrika sich mit den Italienern messen und ihnen beweisen, daß sie trotz der Ungunst der Lage immer gegen italienische Truppen Sieger bleiben. Unterstützt wurden die Türken in ihrem Befreiungsfeldzuge sehr wesentlich durch die eingeborenen Stämme von Tripolis und an der tunesischen Grenze, die jetzt das gesamte Land zwischen Tatm und Dehidat erobert und besetzt haben. Hier zeigt sich die Wirkung des heiligen Krieges. Auch noch in anderen Teilen Afrikas haben unsere Bundes genossen größere moralische und militärische Erfolge erreicht. Namentlich in dem für Ägypten wichtigen Emirat von Darfur scheint die Lage für die Türken äußerst günstig zu sein. Der Emir von Darfur namens Ali Dinar wurde bekanntlich vor kurzer Zeit von den Engländern „abgesetzt". Wir wiesen schon damals darauf hin, daß diese Absetzung ein leeres Wort sei, die ohne jede Wirkung bei den Untertanen des Emirs bleiben würde. Die Engländer haben nun, um die Absetzung wirksam zu machen, gegen den Emir Truppen entsandt. Der Erfolg war allerdings nicht so, wie sich die Engländer ihn ge dacht hatten, denn die ägyptischen Truppen der Eng länder gingen zu dem Emir über und schnitten dadurch die Verbindungslinie zwischen dem Sudan und Ägypten ab. So haben die Mächte des Vierverdandes jctzj auch zwei sehr schwere Schläge in Afrika erlitten, die sowohl für Italien als auch für England von allergrößter Be deutung sind. Der rote Halbmond setzt auch in Afrika seinen Siegeszug fort. Der Erfolg unserer Bundes genossen ist noch von größerer moralischer als militärischer Bedeutung, da das Ansehen Italiens und Englands unter den eingeborenen Stämmen von Afrika dadurch großen Abbruch erlitten hat. Der Krieg zwischen den tripolitanischen Stämmen und Italienern war ja eigent lich nie ganz erloschen, ohne daß Italien die Macht ge habt hätte, sich das Land völlig zu unterwerfen. Nach den jüngsten Vorgängen wird Italien aber in absehbarer Zeit an die Wiedergewinnung des Verlorenen ' nicht denken können. Auch die Engländer werden fühlen, wie ihr Ansehen in Ägypten immer mehr schwindet. dings dort eingrtrosfenen Armee Koeveß am 6. und 7. d. M. feindliche Angriffe abgeschlagen. In dem Ge biete zwischen dem Pruth und dem Dnjestr sowie auch südlich des Pruth über Kuty vordringend, hatte in zwischen die Hauptmacht der in die Bukowina eingefallenen Russen Ende Juni die Gegend von Kolomea erreicht. Dort kam es in den ersten Tagen des Juli zu heißer Schlacht. Deren Ergebnis war, daß unsere Verbündeten zwar die Stadt den Russen überließen, aber nahe hinter ihr Stellungen bezogen, welche die letzteren zunächst nicht anzugreifen wagten. Infolgedessen trat hier ein bis zum 28. Juli reichender Stillstand der Operationen ein. Dann aber sind die Russen in breiter Front aufs neue zum Angriff in nordwestlicher Richtung auf Tys- mienica und Stanislau geschritten. Die dadurch hervor gerufenen Kämpfe sind noch nicht abgeschlossen, doch haben nach dem heutigen Bericht unserer obersten Heeres leitung die tapferen Verteidiger der Überlegenheit des Gegners an einzelnen Stellen nachgeben müssen. Gegen- angriffe fingen den feindlichen Ansturm wieder auf und brachten ihn zum Stehen. An diese Nachricht wurde die weitere Mitteilung geknüpft, daß sich die Umgruppierung der verbündeten Truppen, die angeordnet wurde, um den russischen Kräfteverfchiebungen Rechnung zu tragen, in weiterer Durchführung befindet. Die letztgedachte Mitteilung unserer obersten Heeres leitung dürfte auf die Gesamtlage im Osten zu beziehen sein, deren Klarstellung es nunmehr noch einer Schilderung der Ereignisse bedarf, die sich in der Mitte unserer an gegriffenen Front zugetragen haben. - v. Blume, General d. Inf. z. D. Ankündigungen: Die Ispalttge Grundzeit« oder deren Raum im AnkündigungSteile 50 Pf, die Sspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf, unter Eingesandt »50 Pf Preisermäßigung auf GeschSftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittag- »1 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwinaerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark SO Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktag». —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.S1295,SchriftleitungNr. 14574. Die bisherigen Ergebnisse der rnssischen Sommeroffenfive. ii. Berlin, den 11. August. Die Offensive der Russen begann nach mehrtägiger gewaltiger Kanonade am 4.Juni d.J. mit gleichzeitigem Angriff an zahlreichen Stellen unserer langen Front süd lich des Prrpjet. Seine Hauptkräfte setzte Brussilow an zwei Stellen ein: gegen die im Raume von Luck stehende Armee Puhallo und gegen die Verteidiger der Bukowina. An beiden Stellen hatten die Russen Erfolg, wenn auch bei weitem nicht so großen, wie sie die Welt glauben machen wollen. Im Raume von Luck gelang es ihrer Übermacht, in de«l ersten acht Tagen unsere Verbündeten in west licher Richtung etwa 40 Km weit über den Styr zurück- zndrängen. Hier wurde ihnen Halt geboten, und ein Gegenangriff trieb sie alsbald einen starken Tagemarsch weit wieder zurück. Diescs Hinundher hat sich in der nachfolgenden Zeit unter zum Teil heftigen ^Kämpfen mehrfach wiederholt. So scheiterte namentlich noch am 8. d. M. ein in den vorhergehenden Tagen erfolgreich gcw sener russischer Vorstoß abermals an der Westgrenze des gekennzeichneten Kampfgebietes. Nur geringen Erfolg haben bisher auch die Bestrebungen der Russen g habt, durch Übergang über den Styr unterhalb Luck das Vorwärtskommenin westlicher Richtung zu erleichtern. Die diesem Zweck dienenden Unternehmungen begannen bald nach Mitte Juni. Nach einander wnrden eine Reihe von übergangsversnchen mit Kräften von zunehmender Etä ke an verschiedenen Stellen des Styr, namentlich bei Eokul, Kolli, Chartorysk und selbst noch weiter unterhalb, gemacht. Bei Svkul gelang den Russen an fänglich der Übergang, doch wurden sie dort alsbald wieder über den Fluß zurückgeworfen. An allen anderen Stellen scheiterten bis zum 6. Juli ihre Versuche. All diesem Tage haben sich jedoch die Verteidiger infolge der Nachricht, daß starke, weit unterhalb über den Styr über- gegaugene feindliche Kräfte sie m der linken Flanke be drohten, znm Rückzug hinter den von Natur starken Etochod-Abschnitt veranlaßt gesehen. Die Russen folgten langsam. Seit Mitte vorigen Monats aber bemühen sie sich vergeblich, die Verteidigung des letztgenannten Abschnitts zu brechen. Alle ihre an verschiedenen Stellen mit sehr starken Kräften ausgeführten Angriffe sind bis her gescheitert, die Stochod-Linie befindet sich mit Aus nahme deS vorspringenden BogenS östlich von Kowel, lvo wir die Verteidigung aus freiem Entschluß in die kürzere Sehne verlegt haben, fest in unserer Hand. Wenn wir uns nunmehr, die Besprechung der Er eignisse in der Mitte unserer Front vorbehaltend, den Vorgängen auf unserem rechten Flügel zuwenden, so müssen wir mit der Tatsache rechnen, daß eS den Russen durch die gewaltige Übermacht, mit der sie dott zum Angriff geschritten sind, gelungell ist, sich nochmals des ganzen Gebietes der Bukowina zu bemächtigen. Auf dem äußersten südlich'« Klügel sind di« Verteidiger genötigt gewesen, bis auf den Kamm der Karpathen -urückzuweichen, von wo sie jedoch unter Beteiligung deutscher Truppen seit einigen Tagen bereits mit Erfolg zum Gegenangriff geschritten sind. Nördlich davon haben im Raume von Delatyn Truppen der neuer Der Krieg. 8«r Lage. Beschlagnahme usw. von Bastfasern und Erzeugnissen daran». (L. LI.) Heute ist eine neue Bekanntmachung be treffend Beschlagnahme, Verwendung und Veräußerung von Bastfasern (Jute, Flachs, Ramie, europäischer und außereuropäischer Hanf) und von Erzeugnissen aus Bast fasern erschienen, die an Stelle der früheren Bekannt machungen LV. III. 1577/10. 15. K. R. A. vom 23. De- zember 1915 und IV. III. 1500/4.16. K.R. A. vom 26. Mai 1916 tritt. Die bedeutsamste Änderung der neuen Be stimmungen gegenüber den früheren besteht darin, daß nunmehr auch alle Bastfasern in rohem, ganz oder teil weise gebleichtem, kremiertem oder gefärbtem Zustande sowie die aus ihnen hergestellten Garne beschlagnahmt sind, die bisher aus dem Auslände eingesührt wurden und in Zukunft eingesührt werden. Ebenso ist auch der Kardenabfall und Fabrikkehricht beschlagnahmt worden. Anderseits ist trotz der Beschlagnahme die monatliche Verarbeitung des zehnten Teiles von den am 1. August 1916 vorhandenen Vorräten an Bastfaserabfall sowie an Reißwcrg zu Garn und ihre Verarbeitung zu Fertig erzeugnissen gestattet worden. Außerdem ist die monat liche Verarbeitung einer solchen Menge beschlagnahmter Rohstoffe erlaubt worden, die dem fünften Teil des bei Inkrafttreten dieser Bekanntmachung vorhandenen Bestandes der nach dem 1. Januar 1916 aus dem Reich?« auslande eingesührten Rohstoffe entspricht. Die Ver äußerung und Lieferung von Bastfaserrohstoffen und Werg sowie von den nach dem Inkrafttreten der Be- kanntmachung aus dem Reichsauslande eingesührten Ab fälle ist nur noch an die Bastfaser-Einkaufsgesellschaft m. b. H., Berlin LV. 56, Werderscher Markt 4, gestattet. Andere Abfälle der beschlagnahmten Gegenstände dürfen in Mengen bis zu 5000 Kg allgemein verkauft werden. Größere Mengen jedoch dürfen nur an die Aktieng«s«L' schäft zur Verwertung von Stoffabfällen, Berlin LV. 9, Bellevuestraße 12s, oder an Personen oder Firmen ge- liefert werden, welche einen schriftlichen Ausweis der Kriegs - Rohstoff Abteilung des Königl. Preußischen Kriegsministeriums zur Berechtigung des Ankaufs der bezeichneten Abfälle erhalten haben. Die Veräußerung und Lieferung der Bastfaser-Halberzeugnisse ist nur noch an Selbstverarbeiter sowie an die Leinengarn Abrechnungs stelle Aktiengesellschaft, Berlin LV. 56, Schrnkelplatz 1/4, oder an Personen, die im Besitz eines schriftlichen Ausweises der Kriegs-Rohstoff-Abteilung zur Berechtigung des Ankaufes sind, zulässig. Im übrigen zeigen die ein zelnen Anordnungen kleinere Abweichungen gegenüber den bisher in Geltung gewesenen Bestimmungen. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizeibehörden einzuschen. (Vgl. auch den amtlichen Teil.) rlusnahmen vom BerSutzerungSverbot für Wev, Trikot», Wirk- nnv Strickgarne. (X. LI.) Heute ist eine kurze Nachtragsbekanntmachung zu der Bekanntmachung betreffend Veräußerungs-, Ver arbeitungs- und Bcwegungsverbot für Web-, Trikot-, Wirk- und Strickgarne, vom 31. Dezember 1915 erschie nen. Durch diesen Nachtrag erhält § 4 der genannten Bekanntmachung eine neue Fassung. Die wesentliche Änderung besteht darin, daß den Warenhäusern weitere 30 Proz. und sonstigen offenen Ladengeschäften weitere 20 Proz. ihrer Vorräte an Strickgarnen nach dem Stand vom 31. Dezember 1915 zum Kleinverkauf und zum Verkauf an Hausgewerbebetriebe freigegeben werden. Jedes Warenhaus und jedes offene Ladengeschäft ist aber berechtigt, einschließlich der seit dem 31. Dezember 191b bereits veräußerten Strickgarne mindestens 25 Kg au? eigenen Vorräten zu verkaufe«, auch wem» diese 25 Kg urehr ausmachen, als die angegebenen Prozentsätze. Die Bedingungen, daß die zunr Verkauf freigegebenen Men gen tatsächlich zum Kleinvcrkauf oder zum Verkauf an Hausgewerbebetriebe fellgehalten werden und der Ver kaufspreis nicht höher bemess.n werden darf, als der zuletzt vor dem 31. Dezember 1915 erzielte Verkaufs preis, sind unverändert geblieben. Weitere Freigaben von Strickgarnen bei Warenhäusern und sonstigen offenen Ladengeschäften sind für einen späteren noch zu bestim menden Zeitpunkt in Aussicht genommen. Einzelanträge auf Freigabe sind zu unterlassen, weil sie nicht berück sichtigt werden können. Die Nachtragsbekanntmachung betrifft lediglich Strickgarne, die unter Verwendung von Schafwolle, Kamelwolle, Mohair, Alpakla oder Kaschmir, obne oder mit einem Zusatz von Kunstwolle, hergestellt find. Strickgarne auS baumwollenen Spinnstoffen werden durch die Rachkragsbekanntmachung nicht betroffen; für diese gelten die Anordnungen der Bekanntmachung LV. II. 1700/2. 16 K.R.A. vom 1. April 1916. Der Wortlaut der Nachtragsbekanntmachung ist bei den Polizeibehö d n einzusehen. (Vgl. auch den amtlichen Teil.)
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