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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200526029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920052602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200526
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920052602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-05
- Tag1920-05-26
- Monat1920-05
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1920
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H.S«chr»«i>. A 17«. »«««och» «r. Mo« 1««. «rahlaaschrtsl: «ichrtcht»» K*n>lpr»ch»r-Somm»ürulmn«» »»»41. vur fl« «<utzla»i»^ch,! »oon. -S«Mg-°S-d»hr LWLÄUMi- aguvg 37 an» dr»it» Z«Il» l,80 M. AnAeiaen«Dreise. > — " ' r' I SuswLNia« A»stri>g« g»grn Dorauiderahkmg, and mvnall.«M., »tiitaifltzrl. I,S0 M. Aus gaintl>m«u>»«i,,m, Aa»»ig»« > spalliä» An« und Derküus« 2L-^ Dor»»g»ptA>« ,«,«» Vorausbezahlung. «!n»ll»M»»«r SV lau« Vf. vackdruck am mV IxnUtch« cxsllmangad« <.Dr»»dn»r Nack».") rulSsslg. — Anvrrlangl» Schriftstück, ««de» nicht «lsd«o«ck»t. »WW»WWWW»^SSSSSS>SS>E———««WS-——W-—«- SchrifllMmg und «au^^rschLftift^l,! «art»»str,fl» 30 40. »«tck u. B«la, von 0«»«ch » «etchar», in D«ad«. V»Uchdck.A»»to 06,,»,. Otto Lckubeft, vr««ien M. >KerI«,tLtten kftr V-oliaa^zrkanrt M MaflitraS« s a^»»««6 is?3 a chrllttrrke 74 4/. ^Ng- 14 Pah« Ding- jkaßs >4 Jeden Sonn» und Feiertag, MittagS-Tedscks Salon-Kapelle Heinz Lrüh K. PG. «Oareklnsn-sd^lk Kugsdu^g - »«omdsrg Uelcrt 0an,p»»roir»nl»o«n, Vlvnvlmotoron. «tron», «latir», »InonUonntruNtlonon, VUnggon«. Vsrtretvr: vipI.-InA. Chemnitzer Platz ,. Das Ziel -er russischen Offensive gegen Polen. Am Minsk und Wilna. ?»«-»«. 25. Mai. Der russisch« Einbruch in die von «tsche Front, -er an denrselben Tage begann, an dem die Moskauer drahtlose Station plötzlich zu funken aufgehört hat, hat die Eroberung von Minsk und Wilna zum Ziele. Die Berechnungen der Sowjetregierung gehen davon auS, das; alle Russe» sich -er Roten Garde an schließen werden. Mit Litauen wollen die Bolschewisten nicht nur Frieden schließen, sondern auch in eine Allianz gegen Polen einireten. Unter diesen Umständen sind sie bereit, den Litauern Wilna als Hauptstadt zu überlassen. Helfiugfors, 25. Mai. Die Bolschewisten haben zwischen Polock und Level die polnische Front in einer Breite v on 85 K i l o m e te r » - n r chb roch« n. Der Rückzug der Polen nimmt eine» panikartigen Charakter au. Die Bolschewisten haben zahlreiche Ge säusene gemacht und große Lebensmittel- und Woffenvor- väte erbeutet. In der Richtung von Borissow habe-» die Bolschewisten in einer Breite von 35 Kilometern die Veresina überschritten. Polen jetzt frle-ensberell. kStgner Draptbericht der .Drevdn. N a «S r t ch te n"3 London. 25. Mai. Auf Ersuchen der polnischen Regie rung bemüht sich Engla,id energisch, um mit Soiujet-Ruß land Friedeusverhandlinigeu zu kommen. Die Moskauer Regierung hat auf das polnische Anerbieten nicht geant wortet. Da Polen fürchtet, das eroberte Gebiet wieder zu verlieren, werden jetzt energische Anstrengungen gemacht, um die Nüssen zum Frieden zu bewegen. England verfolgt aber auch eigene Interessen dabei, denn die Verhältnisse im Osten entwickeln sich immer mehr zu seinen Ungnnsten. Berlin, 25. Mai. In Polen sollen infolge der un günstigen Nachrichten von der Ostfront Unruhen aus- geb rochen sein. Breslau, 26. Mai. Der polnische Fvoudbericht vom 22, bestätigt die Rückeroberung von Kiew durch Sowjettruppen und meldet gleichzeitig, daß die Bolschewisten den Angriff mit größter Zähigkeit fortgesetzt hatten. Die Dolfchervislen in Persien. London, 25. Mai. lHavaS.) Nus Teheran wir- ge meldet, daß die Bolschewisten den Uebergang über die Ha iura erzwungen haben. Die in Barum gcfangen- genommenen Franzosen sind mit Ausnahme des französi sche» Konsuls freigelasscn worden. sW. T. B.) Amsterdam, 25. Mai, Wie Havas-Reuter aus Tehe ran melden, wird die 3!äInnung der Stadt erwogen. Alle zum Schutze der Fremden notwendigen Maßnahmen sind ge troffen worden. Die Ententeschiffe bombardierten die Küste. (M.T.N.1 Die Besetzung -er türkischen Abkrennungs- gebieie. Parts. 25. Mal, Ein Telegramm ans Konstantinopel meldet, daß die englischen Truppen die neue Grenze der Türket, die Tschataldscha-Linie. besetzt haben. Die fran zösischen Kolonialtruppen, die in Konsiantiuopel garniso- niert sind, werden nach Eilizien geschickt wegen der Tätig keit der türkischen Nationalisten. Seit dem 1. Mai sind 18 Personen- die wegen Hochverrats angeklLgt waren, von -vn Nationalisten hingerichtet worden. Amsterdam. 2». Mai. Laut „Dolegvaaf" meldet der Konsdantiuopler Berichterstatter -er „Times", daß die Be setzung von W e stthrazi c u begon n e n hat. Eine Ver sammlung von Nvtabeln beschloß mit 1l8 gegen 28 Stim men, der Besetzung von Westthrazicn durch griechische Trup pen Widerstand cntgegenzusetzeii. „Daily Telegraph" be richtet, die militärische Organisation in Thrazien sei jetzt beendet. Ansehnliche Muiiitiouövorräte seien vorhanden. Zahlreiche bulgarische Freiwillige haben sich den türkischen Nationalisten angeschlossen. Der .»heilige Krieg". Konstantinopel. 25. Mai. In Stambul wurde ein mohannnedansicher 21 ufruf z u m Heiligen Krieg an- geschlckten, in dein die Muselmanen der ganzen Welt zum Kamoee für die Errettung des Islams ausgerusen werden. Wien. 26. Mai. Die „Reichspost" meldet aus London: Galiläa ist von arabischen Kriegerstämmeu über flutet. bte französische Zone ist in der Hand der Moham medaner. Dt« Franzosen haben schwer« Verlust« erlitten. Die Bevölkerung flieht nach der englischen Zone. In Meso potamien rücken die Araber weiter vor. Damaskus und Bag-ad sind e i n«e sch losscn. Die militärisch« Ententemisston. die von Bagdad aus die Strecke Bagdad— Damaskus studierte, und die Schbenenlegung beaufsichtigen wollte, wurde niedergemacht. Tine inkernattonale KanSelskammer. Paris. 25. Mai. In einer Sitzung von Abordnungen Ser großen Wirtschaftsgruppen Frankreichs, der Bereinigten Staaten. Englands. Italiens und Belgiens wurden di« ein leitenden Schritte zur Gründung einer internatio« nakeq» Ham-delskammev gclaih Die Neuorganisation im Wehrminisierium. Berlin, 25. Ddai. Am 1. Juni tritt folgende Neu organisation des Ne ich s w eh rm i n i sie r ium s in Kraft: Dem Rcichswehrminister unmittelbar unterstellt st seine Adjutantur, die Nachrichten st lle und ein Hau pt bnr e au. Im übrigen wird das Ministerium in drei Gruppen gegliedert, an deren Spitze gleichgcordnet für das Heer der Chef der Heeresleitung und der General- guartiermeister. für die Marine der Chef der Admiralität stehen. Dem Chef der Heeresverwaltung unterstehen das Personakamt, das Gruppenamt, das Wehramt und die In spekteure einschließlich der Inspektion für Waffen und Ge rät und der Waffenschnleii. Dem (Nencralqriartiermcister »rnterstchen: eine Zentralabtcilung, das Mrwaltiinasamt, das bisherige Ausrüstungsamt, jetzt Waffenamt genannt, die Sauitäts- und Veterinär-Inspektionen, die NechtSablcilung und die Justitiare. In der bisherigen Organisation der Admiralität hat sich nichts geändert. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef der Heeresleitung ist Generalmajor v. Seeckt. als Gcneralgnartiermeister Generalguartier- meister v. Feld manu, als Chef der Admiralität Konter admiral Michael beauftragt. Der dem Reichsweheminister ans Wunsch der Nationalversammlung kommmissarisch zu geteilte parlamentarische Staatssekretär leitet besonders die Untersucli-unq sämtlicher mit den März-Ereignissen zusam menhängenden Vorgänge. Setzler über die Warine-Offiziere. Wilhelmshaven, 25. Mai. Der Reichswehrmsinster hat an die Offiziere und die Abordnungen der Mariiictruppcn in Wilhelmshaven eine Ansprache gehalten, in der er unter Hinweis ans die März-Ereignisse >,. a. sagte: „Jetzt hat der Untersuchungsausschuß mir auf Grund einstimmig gefaßten Beschlusses sowohl für Wilhelmshaven wie für Kiel eine große Anzahl Offiziere vorgeschlagen, die vollständig unbcla st c t aus dem Verfahren hervorgegangcu sind. Für diese kann ich deshalb die Bürgschaft übernehmen, -atz sie als Männer von Charakter den verfassungsmäßigen Or ganen des Reiches bedingungslos zur Verfügung stehen. Für sie muß ich aber ebenso fordern, daß. ihnen in den Dienstbefehlen voll und ganz Gehorsam geleistet wird. Da für wird sich die Negierung mit ihrer ganzen Autorität ein setzen." (W. T. B.) Vudeuborffs neue Kriegserinnerungen. Wie mir hören, erscheint im nächsten Monat der zweite Band der Ludendvrfffchen Kriegserinnerungen unter dem Titel „Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1S16 bis 1918". In diesem Baude ver öffentlicht General Ludendorff das Qucllenmatcrtal für seine Kricgserinnerungeil, darunter wichtige Urkunden militärischen, politischen und wirtschaftlichen Inhaltes. Sie zeigen die Richtlinien, nach denen Lndcndorff gearbeitet hat. und lassen die Grenzen erkennen, die der Obersten Heeresleitung gezogen waren. Das Werk erscheint bei E. S. Mittler u. Sohn. Zum To-e -es Kapilanleulrranls Pausche. tDrahtmelburigunsrerBerltnerSchrtftleltnng.; Berlin, 25. Mai. Zu dem tragischen Tode des Kapitän- leusiiants Paasche, der anläßlich einer Wafsciiiuche auf seinem Gute Waldfrieden bei Kreuz von einem Posten er schossen worden ist. wird von dem beteiligten Truppenteil, dem N e i chs we h r-Sch tt tze n r eg t m c nt 4 in Dentscl!- Krone, noch berichtet: Die Aktion gegen Paasche erfolgte a u f Anweisung der Regierung. Der Befehl, der der Truppe durch den Regiorungspräsrdenten in Schneidemühl übermittelt wiw-c, lautete auf Durchsuchung nach Waffen und eventuell Beschlagnahme von Schriftstücke», lieber eine auf Grund der Durchsuchung etwa gerechtfertigte Verhaf tung hatte sich die Negierung die Entscheidung Vorbehalten. Da man damit rechnet«, daß die Anhänger Paaschcs die Untersuchung nach Waffen gewaltsam hindern würden, wurde eine größere Anzahl -es ReichSwchr-Nrgiinents 4 nach Hochzeit entsandt, das über so viel Leute verfügte, daß der ganze Ort mit einer Postenkette umzogen werden konnte. Außer den Soldaten beteiligten sich einige Gendarm« un einige Kriminalbeamte an dem Unternehmen. Bei Paasche soll eine große Anzahl Dumdum-Geschosse gefunden worden sein. Seitens der Grenzpolizei sind die Post und andere Schriftstücke Paascheö beschlagnahmt worden, um fcstzustellen. inwieiveit Ser Verdacht der Beteiligung an kommunistischen Umtrieben gerechtfertigt fei. Das zuständige Militärgericht Hot sofort ein« Untersuchung eingeleitet und bereits gestern «inen Lokaltermin abgehalten. Berlin, 25. Mai. Aus -cm preußischen Ministerium dev Innern wird mitgeteilt: Der stellvertretende Zivilkommiffar un- OberreglcrungSrat bei der Regierung in Schnelöcmühl hat in Abwesenheit -es Regierungspräsidenten un- Zivil- kommiffarS sofort -t« Untersuchung im Falle Paasche übernommen. Vorläufig ist auf Grund amtlicher telepho- nischer Feststellungen zu sagen, Satz dem Regieruiigskvin- missar in der Tat zuverlässig erscheinende Nachrichten von WaffendepotS auf dem (Sitte PaascheS zugckommen waren. Oberst Bauer und Shrtzard in Budapest? Berit«, 25. Mat. Die „Voss. Ztg." berichtet: Oberst Bauer, der Vertraute Ludendorffs, befindet sich nach in Berlin ein gegangenen zuverlässigen Nachrichten in Buda pest. Er soll auch dort versucht haben, in feinem Sinne zu wir len. A-uch Kapitän Eh rhard soll sich dort aufhaUcn. Das Fiasko in Sowjet-Rußland. Von einem ausgezeichneten Kenner der vussifch-em Der. häliN'iffe erhalten wir den folgenden Artikel: Zwei Fragen stehen nach wie vor im Vordergründe des östlichen Prodienis, Eiimval die inneren Verhält nisse in Sowjet-Rußland, zum andere» der Aus gang der polnischen Offensive, Zwar sind wir üb er die inneren Zustände in S-owjei-RnHlnnd inr Grunde genommen ans bas beste unterrichtet. Ue-ber die Ver elendung und über das Fiasko, das die mit so viel Worten ins Leiben gerufenen kormnnnistischeu Ideen, als sie in di-c Wirklichkeit umgesetzt wurden, erlitten haben, kann kein Zweifel mehr bestehen. Darin sin- alle Berichterstatter einig und von Len deutschen Kriegsgefangenen, die jetzt auS Sibirien durch das rote Rußland ans abenteuerlichen Wogen heimkehren, wird übereinstimmend bestätigt, daß di« Verhältnisse überall, wo der Bolschewismus am Ruder ist, chaotisch und trostlos ssiid. Es ist zu verwundern, daß demgegenüber in so vielen deutschen Arbetterköpfen noch immer die Vorstellung spukt, daß die Einrichtungen der von den Roten beherrschten Republik Sowjet-Rußland die Erfüllung des sozialistischen Ideals bedeuten, dom mit allen Kräfte« nachzmstvoben sei. Laß dort der nichtige Weg eingefchlagon worden fei, -er über-ettre kurze Periode der, Enkbehvungcu hinweg zu einem omhevoadentttchen Wohl stand der Bevölkerung führen werde:, ja daß ln Russland trotz aller Not eine in anderen Ländern bisher nndcLa-nntc Freiheit der Arbeiter eingesührt sei und daß das Solbst- bestimmungArccht des arbeitenden Volkes dort Peine Bor- wirklichnng gefunden habe. Mit solchen Illusionen räumt, wie wir einem Referat beS „Vorwärts" entnehmen, eine Schrift des Genossen Alexander Axelrvd: „Das wirtschaftlickie Ergebnis des Bolschewismus in Rußland" auf. Der Verfasser sst ein Sohn des bekannten Gründers der russischen Sozial demokratie Paul Axelrvd, ein Ingenieur, -er von der erste» Revolution bis zum Jahre 1819 in kurzen Unterbrechungen in Rußland gelobt und dieses nach allen Richtungen durch reist hat. Wte der „Vorwärts" betont, ist in der' Schrift das Wesentliche die scharf hcransgoarbciietc Tatsache, daß das sogenannte „politische Rätesystem" für Rußland schon ein überholtes Stadium der Revolution dar stellt. DaS proletarische Rätesystem sollte das höchste Selbst- bcstimmungsrecht -es arbeitenden Volkes verwirkliche». In Rußland besteht aber heute nicht nur kein politisches, sondern auch kein wirtschaftliches Rätesystem, wie cS in Deutschland durch Las Betriebsrätegesctz sir Angriff ge nommen worden ist. Heute herrscht über das. was von der russischen Wirtschaft übrig geblieben ist, ein schranken loser Staatsbureaukratismus, der das Selbst bcstsinmnngsrecht der Arbeiter völlig ausgcschaltet hat. Unsere deutschen Räteapostel preifcn nach immer das Noch: der Wähler, die Räte jederzeit abzuberirseii, als einen großen Vorzug gegenüber dom parlamentarischen System, Dieses Recht besteht aber in Rußland nicht mehr. Es ist wieder ab geschasst worden, weil die so erwählten Räte in kürzester Zeit die ihnen anvertrauten Betriebe vollständig herunterregiortvii. An die Stelle des Abbcrnsnngsrcchto der Wähler ist das A b s e tzn n g s r c ch t der Behörde getreten. Für die Bolschewisten war — wir folgen hier immer noch den Auslassnngcn des „Vorwärts" — das Rätesystem nur die Leiter, mit der sie zur politischen Macht emporklcttern. Als sic oben waren, stießen sic die Leiter um. Heute kann keine Rede von der Möglichkeit sein, durch Rätewahlcn das bestehende System zugunsten eines andere» zu verbessern, geschweige denn umznwerfcn. Tic Arbeiter sind nach Axebvods Urteil rechtloser als unter de >» Zarismus, jedenfalls viel rechtloser, als in der dcnt scheu Republik. 2techte, die für den deutschen Arbeiter selbst verständlich sind, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Wahlfrei beit, Koalition und Streik recht gibt cs «an bolsche wistischrn Rußland überhaupt nicht. DaS Trostlose ist, daß diese „desorganisierte, ohnmächtige, unter jochte" Bevölkerung gegen ihre mächtigen Unter drücker nichts unternehmen kann: „Wenn z. B " heißt eS bei Axelrod, „zur Verteidigung von Petersburg die ganze für Militärdienst unfähige Bevölkerung beiderlei Gr- schlochtS, vom 17. bis zum 4V. Jahre, aufgeboten wird, um, in Arbeitsgruppen organisiert, unter Aussicht von Militür- kommtssaren und anderen Beamten Schützengräben. Dicht. Verzäunungen usw. §u bauen, so müssen sic eben alle mii- machen, obgleich sicherlich »0 bis 95 Prozent von den Aus- gsbotcncu entschiedene Gegner -er Sowjetmacht sind und gewiß mit Sehnsucht nicht nur General Iudenitsch, soliden, den Teufel selbst erwarten, der sie von den Bolschewisten befreien würde. Aber -er Widerstand -es Einzcineu ist ein Unsinn und der organisierte mnnöglich. Nicht die Uuterstlltzung-er Massen macht also, wie man d'- Welt irrtümlicherweise glauben machen will, die Starte der Sowjetmacht ans. nein, dir unsägliche Ohnmacht der halbverhungerten, entwaffncten. -es.
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