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Dresdner neueste Nachrichten : 16.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193211162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19321116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19321116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-16
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.11.1932
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Tiovember ^932 4V. ?abreana Ak MWINM le» Mm « » UM Heuie Smpsavg -es Jeairum- - Auch die Gozial-emokraite wird gehört - Oie Ausnahme -es französischen Aörüstungsplans Die Reise «ach Halle 2. Berlin, 1V. November. (Slg. Drahtbertcht) Der Reichskanzler ist gestern abend von Dresden nicht direkt nach Berlin zurllckgekehrt, sondern hat sich zunächst in die Gegend von Halle begeben, wo er bet politischen Freunden gestern abend und heute morgen, wie schon am Sonnabend in Schlestrn, poli tische Unterredungen hatte, die vor allem auch der Frag« einer Zusammenkunft mit de« Führer der NSDAP. galten. Uever seine Besprechungen mit -en Pärteiey wird der Kanzler, -er heute mittag wieder in Berlin «tntrifft, vermutlich in einer KabinettSsthung berichten, die noch vor seiner AbretsenachStuttgartam Donnerstag abend stattstndet und nebenbei awch wirtschaftlichen Kragen gewidmet sein soll. Heüte nach, mittag wirb der Zentrumsführer KaaS empsangen. Eine ossiztelle Antwort der Nationalsozialistischen Partei auf die Einladung an Hitler zur Aussprache mit -em Kanzler, die am Sonntag übermittelt worden ist, biegt bisher bei den Berliner amtlichen Stellen noch nicht vor. Da der Kanzler am Donnerstag übend bereits BerlU» evkdr, verläßt, «Mtzd sehr zweifelhaft, üb er dem RetchSvräfldente« noch vorher über da» Srgckbnts seiner Verhandlungen verschten wird. Der Empstang der Parteiführer bei Hindenburg wird deswegen vor- audstchtltch erst in der nächsten Woche stattstnben.,' Sntsch«t»««de Ereignisf« find als» erst in d«r «iichfteu Woche zu erwarten. Der Plan einer vorzeitigen Auflösung de» Reichstag», der zunächst nur unzplänglich dementiert wurde, ist nach einigen Erklärungen des ganzer» in Dresden nunmehr wohl «ndglfitig ans. gegeben worben, fall» er von irgendwelche» verant. wörtlichen Stellen überhaupt je ernstlich > erwogen wurde. Der Kanzler hat in Dresden ja mehr als einmal erklärt, di« Regierung denk« an» eigene« Interesse nicht daran, di« volkSmeiunng anSznschalken. Die „DAZ.*, «in der Regierung sehr nahestehende» Blatt, wendet sich geradezu leidenschaftlich gegen «in derartiges Experiment, indem sie erklärt: „Wählen lassen, und dann einige Tage, nachdem bas Ziel, das man sich gesteckt hat, erreicht ist, erklären: Wir jagen das neu« Parlament nach Hause — das wäre keine Politik mrhr, sondern Leichtsinn, Frivolität und Dtlet. tanttSmu».* Woher aber, wenn die Regierung von alledem nichts gewußt hat, stammte diese Kombination, die in der bestimmtesten Fassung auftrat und, wie ihr Scho beweist, allenthalben äüch sehr ernst genom- men wurde? Die „DAS* meint: „Entweder handelt «S sich hierbei um ein persönliches Intrigen, spiel im Schoß der RetchSregierung, -aS die mit Recht verabscheuten parlamentarischen Kulissen- schiebereten in den Schatten stellt, oder e» liegt ein solches Maß-gesteigerter Ungeschicklichkeit verantwort, licher Funktionäre vor, deren Aufgabe «S ist- di« RegierungSpoltttk zu vertreten, daß sofortige».Ein. greisen angebracht erscheint* Eine neue Ueberraschung, die in politischen Kreisen einiges Aussehen erregt, «st bi« Tatsache, daß »er Kanzler am Mitt««» auch hl« Sozialdemokraten ««pfange« will. Davon verlautete bislang kefn Sterbenswörtchen. Gewiß, die Regierung hatte Len Kreis der Parteien, mit denen verhandelt werde« sollte, nicht genau um rissen. An den zuständigen Stellen weicht man Fragen nach dem eigentlichen Sinn dieses Empfangs aus und begegnet ihnen mit dem allgemeinen Hinweis, man könne doch auch einmal eine Oppositionspartei hören. An solcher Auffassung ist gewiß nichts zu beanstanden und wir für unser Teil finden eine solche Heranziehung der Sozialdemokratie taktisch richtig und politisch klug. Natürlich stößt sie auf erheblichen Widerstand im deutschnationalen Lager. Dort ist man äußerst erregt über eine Bemerkung des Kanzlers, die er auf der Fahrt nach Dresden getan hat, baß in vielen rein fach- ltchen Zielen der Reichspolitik die Unterschiede der An. sichten gar nicht allzu groß seien. Diese sachliche und loyale Feststellung des Kanzler» weicht in Ton und Inhalt ganz erheblich von dem angesichts der un» geheuren sozialen Spannung sehr gefährlichen Scharf, macherton eine» Teile» der deutschnattonalen Presse ab. WWMW der MW« MMWes Sine llntrri-e-mig mit dem Reichsarbettsminister X Berlin, IS. November Der ReichSarveitSminister gewährte dem Chefredakteur de» Wolffschen TelegrgPhenbüro» ein« Unterredung über wichtige GegenroartSfragen de» Freiwilligen Arbeitsdienste». Der Minister gab zunächst seiuer Befriedigung Aber den außerordentliche« Aufschwung, den der Frei- willige Arbeitsdienst auf Grund -er Verordnung vom iS. Juli d. F. genommen habe, und betont« dann mit Nachdruck, daß sich die Organisation de» Arbeitsdienste» dnrchau» hewikhrthat. ! Insbesondere hat sich, so fuhr der, Minister sort, di« Verbindung, die zatschen dem Freiwilligen Arbeit», dienst und den Einrichtungen dtzr RetchSanstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ge. schassen ist, al» recht zweckmäßig ^erwiesen. Trotzdem darf nicht vergesse« werden, daß.sich die Organisation de» Freiwilligen Arbeitsdienste» noch im »«»bau be findet. Da» gilt vor allem für Re Führerausbildung. Dt« richtig« Lösnng der Kühgerfrag« ist »o« ent» scheidende« Bedient««». Der RelchSkommtstar hat einte planmäßig« Führer, schulung schon vor einiger Z^t in die Weg« geleitet. Sm ganzen hat sich gezeigt, naß die Mitwirkung von verbänden der verschiedenste» Richtungen dem Frei- willigen «rbelt»di,nst ganz/besonder» förderlich Ist. Ohne sie wäre der Arbeittzbienst nicht die Volk», bewegnng geworden, die et heut« »arstellf. Die Mit arbeit der verbände wesentlich etniuschräqken oder st« sogar au»»«schalten, hieß« bl« Axt an die «ur^l be» Freiwilligen Arbeitsdienst«» legen,, Gegen »«»wüchse kann «in-efchrttten werden, , ohne daß «» nötig ist, den Arbeitsdienst von Grund «uf umzugestalten. ES ist Vorsorge getroffen, daß «geeignet« «er» Rind« an» de« Freiwilligen Arbeitsdienst entfernt und unlautere Konkurrenzmanöver zwischen den Or ganisationen unterbunden werden. Der Freiwillig« Arbeitsdienst wird während de» Winter» natürlich Einschränkungen erfahren müssen. Er soll aber da, wo di« Natur -er Arbeiten «» zuläßt und die Unter- bringung der ArbettSdlenstwilligen den Anforderungen der FahreSzeit entspricht, auch im Wtnterdurch» geslkhrt werden. Um jugendlichen Arbeitslosen, die au» dem Freiwilligen Arbeitsdienst infolge winter licher Unterbrechung oder Beendigung der Arbeit oder wegen Ablauf» der FörderungSzeit au»sch«iden müssen, dl« Möglichkeit zu geben, ihren Tätigkeit»»!!!«« an andern Stellen einzusetzen, hat der Präsident der ReichSanstalt für Arbeitsvermittlung und. Arbeit», losenverflcherung soeben die -Altersgrenze für di« Beteiligung an berufliche« Bildungsmaßnahmen bi» zu« Ai. Lebensjahr« erweitert. Durch diese organische Verbindung zwischen Arbeits dienst und berufliche» SchulungSmaßnahme« mutz und wird e» gelingen, die wertvolle« Kräfte unsrer Fugend für «in« bestere Zukunft zu erhalten. Landtag am 24. Hovtmöer * Dresden, 1v. November Der Landtagsvorstand trat am Montagnachmittag im Anschluß an den Empfang de» Reichskanzler» v. Papen zu einer Sitzung zusammen, in der be- schloßen wurde, bi« nächste LandtagSsitzung auf den S4. November, nachmittag» « Uhr, «tnzuberufen. Airs der Tagesordnung steht nur di« Wahl de» Land- tagsvorstande». Auferstehung des Senser Protokolls Der sogenannte französische AbrüstungSplan ist nunmehr gestern in Genf feierlich überreicht und ver- öffentltcht worden. Ein sehr umfangreiche» Doku- ment mit einer dunklen, sehr verklausulierten, ausweichenden und oft mehr als zweideutigen Sprache. Die Uebersicht ist auf» äußerste erschwert und ein end- gültige» Urteil wirb erst nach sehr eingehender Prü- fnng der technischen Einzelheiten vom Völkerrecht- lichen und militärischen Standpunkt au» möglich sein. Was bet der ersten Lektüre des neuen französischen Plane» ausfällt, ist, daß die Abrüstung in die zweite Linie geschoben und an der Spitze des Planes wieder einmal die alte Formel von der heili gen französischen „svouritb", von der Sicherheit Frankreichs, erscheint. Betrachtet man den Plan von diesem Gesichtspunkt au«, so stellt er einen letzten, ganz groß angelegten und raffiniert vorbereiteten Versuch dar, alle französischen Sicherheitsforderungen einschließlich des berüchtigten Grnfer Protokolls durchzusetzen — ohne Deutsch land tatsächlich Gleichberechtigung »u- -ugestehen. Der französische Plan weicht einer klaren Stellungnahme zu der deutschen Gleichberechtt? gungsfprderung überhaupt aus und bekräftigt noch mal» ausdrücklich, daß Frankreich „den Wert der rechtlichen Beweisführung, auf die sich diese Forde- xung stützt, nicht anerkennen wirb". Frankreich gibt lediglich zu, daß „die Frage selbst zu den Aufgaben gehört, die der Abrüstungskonferenz gestellt sind". DaS ist eine rein formale Feststellung, die sachlich gar nichts besagt. DaS äußerste Zugeständnis, zu dem Frank reich sich in seinem neuen Plan bereit erklärt, ist „eine gerechte Lösung der Gleichberechtigungssrage durch eine allm 8 hliche Gletchstellung der Militärbestim- mungen sowie durch eine gleichmäßige Beteiligung an den Lasten und Vorteilen der gemeinsamen Aktion unter Beendigung jeder Aufrüstung*. An die Stelle brr Gleichberechtigung seht Frankreich alss eine Gleich st «llung, die ganz allmählich — wahrscheinlich sehr allmählich — erfolgen soll und für die nächsten zwanzig Jahr« zum mindesten Frankreichs Vormacht- stellung absolut garantiert. Aber bevor überhaupt die Diskussion über diese allmähliche Gleichstellung in militärischen Dingen be- ginnen soll, verlangt Frankreich die ist l a r st e l l u n g der SicherhettSfrage. Der französisch« Plan entwirft ein außerordentlich kompliziertes und in. einander verschachteltes System von Sicherheit», und Gegenseitigkeit-Verträgen, dem teilweise alle Mächte der Abrüstungskonferenz, teilweise nur die Völker- bunbsstaaten und schließlich teilweise nur die ruro. päischen Kontinentalstaaten unterworfen sein sollen. Alle diese SicherheltSforderungen gehen, soweit der Völkerbund und alle Mächte der Erbe in Frage kom- men, auf ein« erneute Bekräftigung de» KelloggpakteS und des die gegenseitige Unterstützung tm Kriegsfall Gute presse für Herriot Telegramm «usre» Korrespondenten oft. Pari», lö. November Der gestern von der französischen Regierung vor gelegte Abrüstung». und Sicherheit-Plan findet den uneingeschränkten Beifall der französischen Veffentltch- kett. Sogar di« Nationalisten sind, von gewissen Ein schränkungen abgesehen, mit bem Plan einverstanden, und da» nationalistisch« „Echo'de Pgr»»* verrät frei- wütig, warum. Der ursprünglich« Plan Paul-Bon- cour» -ave nämlich während der vielen Sitzukgen de» nationalen Verteidigungsräte» ganz bedeutenbe AL- änderungen erfahre». Wir haben ta seinerzeit über -lese sehr bewegte Auseinandersetzung »wischen den Politikern und dem Ven«ralstab mchxsach berichtet. Die größten Abänderungen sind scheinbar in der Frag« der Stärke der künftigen Milizheer« «ing«treten. Ma« hat, wie d«r außenpolitische Mitarbeiter de» „Echo be Pari»*, Pertinax, heute ruösührlich barlegt, Botsicht»maßnahm«n getroffen, unreine »eutsche^Borwachtstellnn,* »« verhindern. «» werde nicht «Uh den Sonderbeßtngnngen eine» jeden Staate», sonber« auch der vor der Militär,eit liegenden Ausbildung sowie bem Wechsel in der jähr lich zur Verfügung stehenden Rekruten,ahl Rechnung getragen. In den Sitzungen be» Obersten nationalen Verteidigungsräte», so erfährt man heute, hatten die französischen Armeeführer dauernd bi« Gefahr ge- schildert, di« darin bestehen könnte, daß Deutschland regelnden Artikel» 1« des Völkerbundspaktes au». Schon jetzt kann gesagt werden, daß die Vereinigten Staaten und England niemals die französischen Forde rungen in dieser Form.annehmen werden, denn st« werden sich nicht da» Recht nehmen lasten, von sich aus zu bestimmen, wer im einzelnen Fall der An greiser ist und ob und in welchem Maße sie an der Völkerbundsaktton teilnehmen. Fttt die europäischen Kontinentalstaaten aber steigt die Leiche des längst entschlummerten Genfer Protokolls aus ihrem Grabe hervor. Dieses seiner- z«it von Deutschland scharf abgelehnte Dokument, da außerordentlich weitgehende Zwangsbcstimmungen sür etnen Konfliktsfall schasst, würde angesichts der tatsächlichen Machtverhältniste aus dem europäischen Kontinent die französische Vorherrschaft verewigen und eine Anerkennung des tm Versailler Frieden geschaffe nen Status quo durch Deutschland bedeuten. Dazu kann natürlich Deutschland heut» ebensowenig seine Zustimmung geben, wie vor einigen Jahren. Aber ganz abgesehen von allen bissen Erwägun gen, ist der theoretisch M in alle Einzelheiten aus gearbeitete Plan technisch sind praktisch völlig undurch führbar. So soll z. B. ein DlplomatenauSschuß im Falle eines europäischen Konfliktes den Angretfer be stimmen un- durch diese Bestimmung bann die „Gesamtaktiön* auslösen. Der Gedanke, daß ein solcher Diplomatenauöschuß jemqls zu posittnen Entscheidun gen käme, ist eine völlig, Utopie. Die Entwicklung würbe tm Ernstfall über derartige lächerliche Aus schüsse, die sich stets durch Berantwortungsscheu aus gezeichnet haben, sehr rasch hinweggehen. Nach diesem neuen französischen Plan ist die Ab- rüstung überhaupt erledigt, denn Frankreich macht von der Annahme eines komplizierten Sicherheitssystem» die eigene Abrüstung abhängig. Die Umbildung der stehenden Heere in Milizen, die Unterstellung der schweren Artillerie unter den Völkerbund und alle bis übrigen milttärtechnischen Einzelheiten des Planes, auf die später noch «tnzugehen sein wird, sollen also überhaupt erst praktische Gestalt annehmen, wenn Frankreichs Sicherheitswünsche erfüllt sind. Damit ist«in«ganzne ne Verhandlungs grundlag« geschaffen. Zur Diskussion steht plötzlich nicht mehr di« Abrüstung, sondern die Sicherheit. Deutschland darf keinesfalls auf dieses französische Ablenkungsmanöver hereinfallen, sondern muß an seinem Rechtsstandpunkt festhalten und sich vom geraden Weg seines GleichberechtigungSverlangenS durch keinerlei Lockung in die undurchdringlich« und unüber sehbar« DschungelwilbniS dieses französischen Plane führen lasten, in dem man bereits nach bem erst«» Schritt Weg und Richtung verlieren würde. DK. 8-k. auch «nter dem System der Milizen die Möglichkeit zur Beibehaltung der Reichswehr fände. Das all- gemein« Interest« wendet sich jetzt der Frage »«: Wie wir» Deutschland den französischen Sicher heit», und Abrüftnngspla« ausnehmeu? , Weite Kretse vertreten den Standpunkt, baß eine An nahme be» französischen Planes gleichbedeutend wäre mit der formellen deutschen Berzichtleistung aus alle „gewaltsamen AuSdehnungSbestrebun "en*. „Wir wer den bald die wahren deutschen Absichten kennen*, er klärten maßgebende Pariser Polstiker gestern. „Eine Zurückweisung des fränzvst chen Planes würbe da schlimmste deutsche Eingeständnis bedeuten und be weisen, baß die Reichsregteruag unter einer fried lichen MaSk« nur von dem Gedanken gelejfet ist, bi« Rüstung»fr«tSett wteber ,u.«rlang?'u* ... Frankreich hat gemäß de« vorliegende» Fnfor» «atlone« an» Londe«, Rom «nd Washington nicht die geringste »«»sicht, sein «ene» „Genfer Proto, koll* dnrchznfesien. Da» Hauptziel der französischen Diplomatie ist, in einem künftigen Konflikt jede Mögltchkeiit der Neu tralität eine» Mitglied, und Nichtmttgliedstaate» au»- ,»schalten. Grundsätzlich wirb von den Bereinigte« Staaten verlangt, sich auf. Grund be» KelloggpakteS den finanziellen und wirtschaftlichen SanktionSmaß- nahmen der BunbeSmttglisde» anzufchlieben. Da bi« Feststellung de» Angretfer» dnrch «in Mehrh««t»- votnm be» Völkerbünde» erfolgen würde, so taucht schon heute die Frage auf, ob hi« französtsch« SanP.
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