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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-10
- Monat1918-02
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1918
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«L. Jahrgang. As 41. Sonntag, 10. Februar 1S18. Kegr:Lrrr-eL L8SS Drehimschttst: pechricht«« »,e«tzn». Kerchprühdr-Sannnelmimmer: SÜLLI. R« für «ocht^sprSch« : 20VU. /<L ck»/ 7» /ÜM ^Äs^/ Lötr. ScheMckvmg mid HaKptzefchaftvsteSr Nk«i«npratze 3^46. D«<r». »«I«q «« «e»r« « in Vrtt»«. B«zu«s.G-büIir SkLN l Anzeigen-Preise. ««chdilick mu Mi» denOtcher vu-llenangab, ».Dresdner Nachr.") jnILlfli,. — Unverlangte SchrtitüIIcke «erden nicht »ufderv-hrt. Kskkee 1^3511^0 5eestr. Aackunlttng»; Salon- unck Qpernmusllc. »druck»: Netteres Programm. Kasino Kapelle, l.eitung Konrertmeister Kost. I« beliebten IVeinsaion „Irisnon": TeltgemLüelAusikvorträge. ll<r»selck.-äbteü. sserckirumckpistt. dj-milr Zeictenimus praxer StrsLe 14. Neu »Inesteotten! — c»roü» »u«W»»g I» kollrrkulksn 1 Hau»«Ick»t«n, Kupp«» «9«. v > WMIaa Der Friedensschlub mit der Ulraine. Sie Srenzen -er llkrnlne. «ine neue Berschwörnni srse« -Ir Sollchewili. Sie Schreckensherrschaft in Finnland. - Sentschlan» »>- -ir Anleadsfrege.- F«,lischt vrrtnschnnistnlN».- Amerttn» »nznISnzliche Kriearin-nftrie.- B»-e» lie,e» direUrNeichrftrner«. Ser veatschr Abra--ericht. « « r! i«, 9. Febr„ abends. sAmtlich. W> T. v.j von de« Kriegsschauplätzen nichts Neues. vefterreichisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie«. 9. Februar. Amtlich wird verlautbart: Keine Santpfhandlitugen von Bedeutung. Heute um 2 Ubr morgens «nrdc in Brest-LitowSk »er »riebe mit der Ukrainischen Republik ab- -E Der Eh es dcS Generalftab«. Ser erste Frkedenrschlich im Weltkriege. 9. Februar 1918. Wehend« Wimpel, flatternde Fahnen! Der Blick fliegt freudig zu ihnen empor und sonnt sich in 8cm Empfinden. Saft -er Schmuck der Häuser diesmal dem ersten Markstein drS Friedens aus der langen, harten, opfcrvollen Bahn dcS Weltkrieges gilt. Der erste Friede nach IS schweren Kriegs monaten! Wie eigen, wt« unbeschreiblich muten diese wenigen inhaltsschweren Worte an! Man war so hoff nungslos geworden nach dem gewissenlosen Spiel, das der reoblutionürc Weltverbesserer Trotzky in Brest-LitowSk trieb, daß der Glaube an die Möglichkeit eines guten Er gebnisses der Verhandlungen auf Sen Nullpunkt sank und daß die gesonderten Beratungen mit Sen Vertretern der Ukraine in der öffentlichen Meinung für einen Augenblick in de« Hintergrund gedrängt wurden. Da trifft nun mit einrm Male die frohe Nachricht ein. daß der Friedens- Vertrag Mischen dem Vierbund und der Ukraine, wie wir unseren Leser« bereits im Vorabend-Blatt gemeldet habe«, am Sonnabend, den v. Februar 1S18, zwei Stunden nach Mitternacht, unterzeichnet worben ist. Dieser Mt hat die Be deutung eines große« weltgeschichtlichen Ereig nisses und legt sich uns mit der ganzen Wucht eines solchen ans die Seele. Ohne den erreichten Erfolg irgendwie zu über schätzen. ohne in den Fehler einer Unterschätzung der auf dem Wege zum allgemeinen Frieden noch zu überwindenden ungeheuren Schwierigkeiten z» verfallen, können wir uns ganz dem tröstlichen Bewußtsein überlassen, daß der Friede «ach diesem ersten glücklichen Erfolg nunmehr auf dem Marsch« ist und mit elementarer Kraft langsam, aber sicher fortschreiten und sich auch gegenüber dem ruchlosen und hartnäckigen Kriegswillen der Westmächte durchsetzen wirb. Herr Trotzky kann sich nun begraben lassen. Die Ereig nisse schreite« mit eherner Ferse über ihn und seinesgleichen hinweg. Ein Aufatmen der Erleichterung geht durch unser Volk und bi« unS verbündeten Nationen angesichts dieser ersten willkommenen Friedensbotschaft und voll Dankbarkeit grüßen wir die Taube mit dem Oelzmeig. die endlich Ihren langersehnten Flug angetreten hat und nun wetterfllcgen wirb um das ganze Erdenrund, bis alle Welt wieder zu der gesegneten Arbeit de» kulturellen nnd wirtschaftlichen Fort schrittes -urückgekehrt ist. Von selbst freilich wird diese Entwicklung sich nicht vollziehen, ebenso wenig, wie sic setzt im Osten automatisch etngetreten ist. Bei der Schaffung der Verhältnisse, welche die Absplitterung der russischen Rand- staate« und damit auch den Sonderfriedensschluß mit der Ukraine ermöglichst haben, sind wir die trei- bende «rast gewesen. Den zerschmetternde» Schlägen, die unsere Waffen ausgcteilt haben, den glorreichen Siege«, bt« -er unvergleichliche Heldenmut unserer Trup pe« erfochten hat. ist e» zu verdanken, daß die zuerst so überwältigen-« Gefahr im Osten beschworen werden konnte, daß dort die Bahn für den ersten Frieden im Weltkriege frei wurde. Nicht bas eigene Schwergewicht bat di« Dinge dahin getrieben, wo sie sich fetzt befinden, sondern wir, die gegen eine Welt in Waffen siegreich sich wehrenden Ger- manen. habe« dem Rade der Zeit in die Speichen gegriffen und es nach unserem Willen gelenkt. Wenn wir das be denken. so werden wir auch ohne weiteres die Richtschnur erkennen, die unser ferneres Handeln bestimmen muß. wenn wir den Krieg auch im Westen »u einem für uns glücklichen Ende bringe« wollen. Was an Kräften im Osten frei wird, müssen wir einsetzen. um unseren mili tärische« Druck im Westen bis zu einen: solchen Grade zu steigern, daß unsere dortigen Feinde nicht länger imstande sind, der vereinten Wirksamkeit unseres unerbittlichen An sturms zu Lande und zu Wasser die Stirne zu bieten. Nur unserer überlegenen Macht werden Franzosen und Angel sachsen sich beugen, ebenso wie cs die Nüssen haben tun müssen. Zu der unentwegten Befolgung einer ziel- bewußtcnMachtpolitik gegenüber unseren grimmi gen' Feinden im Westen und jeuseit des Ozeans aber wird MS der Friedensschlub mit der Ukraine einen bedeutsamen Moralischen Rückhalt geben. Nachdem wir im Osten diese sucht unserer übermenschlichen Anstrengungen gepflückt wird upscre Angriffs- und Verteidigungskraft irr» «en, für unsere Feinde furchtbare» unh verdeHijchen Anstoß erhalten, und wir werden uni den FrtedÄ» mit der vtzllen überlegenen Wucht kämpfen, welche die Zuversicht verleiht, daß unser stählerner Sicgeswille Ser ersten Errungenschaft des Friedens mit mathematischer Sicherheit auch die weiteren Erfolge anreihen wird. Do sei uns denn das in Brest-LitowSk mit den Ver tretern der Ukraine vollzogene Fricdenöwerk ein ver heißungsvoller Leitstern auf unserem weiteren Wege im Weltkriege, der, mag uns auch noch Schweres beoorstehen, durch Kampf und Sieg doch endlich auf allen Seiten zu dem Frieden führen wird, den wir zur Sicherung unserer »rationalen Zukunft gegen erneute räuberische Ueberfäüc nnd zur freie» Entfaltung unserer reichen, geistig-sittlichen und wirtschaftlichen Kräfte brauchen! Der 9. Februar 1918 wird neue Entschlossenheit zum Ausharrcn und Durchhauen bis zum endgültigen Siege in unsere Adern gießen: er wird in jeden: von uns alle Nerven spannen und all: Muskeln straffen und uns die Fähigkeit geben, in vollem Umfange der eindringlichen Mahnung zu entspreche:' d'c unser Kaiser in seiner ernsten und gehaltvollen, zum Herzen sprechenden Kundgebung an das deutsche Volk am Vorabend des Friedensschlusses mit der Ukraine dahin ans gesprochen hat, daß wir, um voll starker Zuversicht einem guten allgemeinen Frieden cntgcgcnsehen zu köinren, der ernstesten Selbstzucht, der inneren Geschlossenheit, der Be reitschaft, auch das Schwerste zu trage»», dcS Vertrauens auf die eigene Unbesiegbarkeit und der Einstellung aller Kräfte für das eine große Ziel der Erkämpfnng einer starken und sicheren Zukunft öeS Vaterlandes bedürfen. Der S. Februar 1918 zeigt uns, was andauernde Be harrlichkeit zu erreichen vermag. Er hämmert aber auch in unser Gewissen di« Warnung hinein, nicht durch inneren Hader zu verscherzen und anfs Spiel zu setzen, was »vir nach außen hü» durch die Heldentaten unseres Heeres und unserer Flotte errungen hoben und noch zu erringen be rufen sind. Deshalb ist der kaiserliche Hinweis auf die innere Geschlossenheit von ganz besonderer Bedeutung un gewisse Anzeichen scheinen dafür zu sprechen, baß die Er kenntnis dieser Notwendigkeit sich .unter dem Zwange der Umstände jetzt anch den Kreisen auszndrängen beginnt, die bisher unter dem leidigen Bann der NeichstagSresolution von» 19. Juli 1917 standen. Nach dieser Richtung ist be merkenswert, daß das Berliner Organ deö Zentrums, die „Germania", sich zu der Auffassung bekennt, »vir müßten unter Zurückstellung aller Meinungsverschiedenheiten den Gegnern zur Zerstörung ihrer Hoffnungen auf ilnscren inneren Zerfall eine innerpolitische Einheitsfront gegcn- überstellen, und daß das bisher mit Herrn Erzbergcr lieb äugelnde Blatt jetzt für die Politik der freien Hand nach Westen Worte ungeteilter Anerkennungund Zustimmung findet. ES ist zu hoffen, daß diese Einsicht unter dem Ein druck der neuen bluttriefenden Versailler Kriegserklärung unserer Feinde auf der ganzen Linie der bürgerlichen Parteien zum Stege gelangen wird, und wenn so bet uns die innere Einheitsfront sich verwirklicht, wird unseren Gegnern auch der letzte Strohhalm, an den sie sich noch klammern, die Illusion unseres inneren Zerfalles, in den Händen zerbrechen und der F-rlcdcnsschluß mit der Ukraine vielleicht rascher als »vir denken allgemeine Frie den-Verhandlungen im Gefolge haben. Berliner Preflestimmer». d. Zum Frtedensschlutz mit der Ukraine bemerkt die „Deutsche Tagcsztg.": Hinsichtlich einer allgemeine« Wirkung des Friedensschlusses der Ukraine mit den Mittel mächten sei aller Skeptizismus geboten. Btan sehe weder ein Anzeichen, noch einen Grund zu der Annahme, daß dieser FriedcnSschluß auch anf andere als auf die russi sche»» Fremdvölker nnd vielleicht auch auf Rumänien an steckend wirken könnte. Die Parole nnd Forderung bleibe mithin die alte: ES muß gesiegt werden! Auch die „Tägl. Rundschau" mahnt, übereilt« und ! übertriebene Erwartungen cinzuschränken. Es bleibe ! dennoch reichlicher Anlaß zur Genugtuung ob des Gcivonnenen, über alles die Genugtuung ob der Un zweideutigkeit, womit Herrn Trotzt'» durch diesen Schritt unserer Unterhändler gezeigt sei. daß die Tage seines Posicnspiels in Brest-LitowSk gezählt seien. Unser Weg ist uüü klar, wenn wir uns »licht wieder künstliche BevwirrUu« der Begriffe stiften lassen von Leuten, die die Weltgeschichte öürchaus mrr nach ihrer Meinung von ehegestern wollen lausen sehen. Militärisch ist der ganze Osten für «ns ohne Bedeutung geworden. Das ist das entscheidende nnd bleibt cs, auch wein» Herr Trotzky cs nicht einschen will. Der „L ok. - An z." beantwortet die Frage, aus welchem Wege es gelungen ist, diesen wichtigen Teil der Hindenburg- crnte zu bergen, mit der Feststellung, daß es die gute« be währten Methoden der alten Diplomatie waren, die ihn unS brachten. Wer geschwätzigen Phantasten und Schreiern glauben wollte, schreibt der „Lok.-Anz", für den »varen mit der Einführung der öffentlichen Diplomatie in Brest- LitowSk neue Zeiten des Heils hcreingebrochen. Wer solcher Verkündigung gegenüber skeptisch blieb, der sieht heute seine Zweifel »»»ehr denn je gerechtfertigt. Dieweilen in den öffentlichen Sitzungen der FriedenSdclegativncn Sie kostbare Zeit vertrödelt wird mit Reden, die znm Fenster hinaus gehalten und durch die auch die Vertreter der Mittel mächte gezwungen werden, ihre Arbeit nach ganz anderen Richtungen hin zu tun, als ihr nnmittelüarcr Zweck, einigen sich trotz wesentlich schwierigerer Verhältnisse im stillen die Vertreter des Vicrbundeö mit »denen der ukrainischen Volksrepublik. Auch dies spricht, meinen »vir, für sich. Die Oesfentlichkcit diplomatischer Verhandlungen stellt sie, eben »veil sic öffentlich sind, von vornherein aus ganz andere Wir kungen ein. als auf die praktisch erstrebten Ziele, und cd wird gegenüber den Erfahrungen von Brest-LitowSk nach gerade einiger Mut dazu gehören, die öffentliche Diplo matte gleichwohl weiter als einen Fortschritt der Mensch heit hinzustellen. Der Eindruck in Wien. lD r a h t m c I d r» « g unseres Kölner Mitarbeiter?.»' Wien, 9. Febr. Der Abschluß des Friedens mit der Ukraine erweckt überall lebhafte Freude. Wirt schaftlich, politisch und strategisch erscheint der überwicgcn den Mehrheit der Bevölkerung der FricdeuSschluß mit der Ukraine als ein entscheidendes Ereignis anf der Bckhn der AricgSbcendigung. In diesen» Urteil läßt sie sich anch nicht durch die andauernden Bolschewiki-Unruhe» in der Ukraine erschüttern, dem» die letzten Nachrichten über die Bekämpfung der Bvlscheivikibandei» lauten nicht ungünstig. Ueberhaupt wird immer deutlicher, daß die Tage der Bolschewikiherrschaft gezählt sind. („Köln. Atg.") Die Grenze» der Ukraine. Die neue ukrainische Volksrepublik lmt noch keine endgültigen geographischen Grenzen gegen das übrige Rußland. Die Grenzen gegen Len europäischen Westen, gegen Polen und Oesterreich, sind wohl in den» Ver trage fixiert, die Grenze gegen die neue Autonomie Beßarakien bleibt wohl der Pruth. Ei»» gewisses Einver ständnis mit Rumänien, Südrustland »Krim, Kaukasus, die sreie Stadt Odessa» und mit den Donkosaken scheinen die Ukrainer anch erzielt zu haben. Als Ukraine dürfen »vir also wohl »das üppig fruchtbare Gebiet M i tl e l r »tz l a u d b » sz u »n Schwarzen Meer ansprcchen. P r >» side ut der ukrainischen Zcntralrada jKiewj, die sich der bolsche wistischen Quertreiber in Eharkow in den letzten Tagen ziemlich entledigt zu haben scheint, ist jetzt, nach MnnL- tschenkoS Rücktritt, Holubowiez, derselbe tztann also, der das Hanptstück der Verhandlungen mit uns geführt hat. Die Einheit der Person ist Bürgschaft für gutes weiteres BerständniS. Die Neutralität der Ukraine. (Ukrainisches Preffebureau.s Der bevollmächtigte Dele gierte der Ukrainischen Republik Ritter v. Gassen ko hat einen Protest an Frankreich gerichtet, in dem er u. a, energischen Einspruch gegen die durch die Agence Harms über die Ereignisse in der Ukraine verbreiteten Nacknichten erhebt. Die Ukrainische Republik sei weder deutsch- noch entcnt-freundlich. Sic stehe vielmehr dem enropäischen Konflikt neutral gegenüber und halte sich durch die Vergangenheit nicht für gebunden« (W. T. B.i
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