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Dresdner Nachrichten : 16.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187604169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-16
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.04.1876
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«uss»„ 290oa»l»k. k»r dt« «ückgadk «tnge» i»n»t«» M-muscry,»« «ich« sich dt« Mkdicli,» »>«» »erdtudttch. Snseriitn-Vnnad«« «u». wt>«» U»»»»»»c«i» n»< tn Hamdur», v»r- ltn, Wien, L«t»«ig. valcl, «reilau. tzranlsurt a. M. — K,L »o««» in v-rltn, «Sie». Hamburg, Krauts»« L!., Mu»» gen. — vaad» « o». in Nranksurt a. M. — »r. »«!»» t» Sdemnttz. — N»- d»»,L»t>tt». VaUl«r» 0«, in Hari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Liepslh Le Ncilhardt in Dresden. Dcrantw. Nedacteur: Fkikör. Gordsche in Dresden ^»altigen H'lUirile toll«» >L VH», «iiiarlaudt dt» S«»e »0 Me *tue »aranUe sttr da» «lttchlltö,!,« itrichii. «u der Inserate u-trd nicht gegedk». UuitvLrtige «nnoaren» «ultrüge «on uni unde» ttannlrn Firmen «nd Per. Ionen tnserirrn wir nur «egenVrttnumerando» Ladluna durch Brtes- «rarten ober Posletntah» tu«,. «ch, Süden Io)»«» >d Pia« Inserate tür »te Montag» , Nummer »d«r nach einem yesiio,» h« V«M«eile A> Pi»«. Rr. 107.Eiimiidzwinizrkster Jahrgang. Mittete, cteur: Für daö Feuilleton: vr. Um» NIsrsF. Dresden, Sonntag, IS. April 1876. «» Politisches. Brr! Die Kälte! Der gritz, angcstrichene Winter, den man Frühling nennt, bringt Heuer ein Osterfest von abscheulicher Tempe ratur. Eine richtige AuserstehurrgSfestfrcude kämpft sich da nur mühsam durch. Die Ungunst der Witterung entspricht aber voll kommen dem peinlichen Gefühle des Unbehagens, innerer Verdros senheit und Unsicherheit, das über der ganzen heutigen Welt, Gesell schaft und dem GeschäftSlebcn liegt. Entmulhigung, Bcrlrauens- losigkeit, ja Schwarzseherei ist die sizenninra tt-mporm. Die Ideale schwinden. Aus diesen trüben Verhältnissen gilt es sich auszuraffen, die deutsche Nation sollte ihre Auferstehung feiern durch tünstigeS Vermeiden der Fehler, welche die üble Lage der Dinge hcrbeigcführt hat. Die Hast, mit welcher der Reichstag Gesetze fabrieirt, um augenblicklichen Bedürfnissen zu genügen, ohne rechte Vorbereitung und ohne vollkommene Beheri schling dev Gegenstandes, muß einer einsichtigeren Behandlungsart weichen. Das stetige Zurückkommen auf eben erlassene Neichsgcsetze, um an ihnen zu ändern oder zu mäkeln, darf nicht ferner mehr die Regel bilden. Die jetzige fehler hafte Methode der Gesetzgebung und Negierung führt aber zu einer um so bedenllichcren Steigerung ihrer schädigenden Wirkun gen, als gleichzeitig in der Neichseisenbahwfrage eine tiefgreifende Er schütterung des Eigenthumsbegrifses bevorsteht und nach außen hin der Friede nichts weniger als bombensicher erscheint. Eine frischere Stimmung, wie sie mit einem Osterfeste kommen soll, wird uns nur beschieden sein, wenn sich die ganze Nation mehr und eifriger um die Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse kümmert, wenn insbesondere die ge bildeteren und besitzenden Elassen der PolitT und den Tagesfragen wieder Interesse zuwcnden. Wen sieht man jetzt beschäftigt mit den Fragen des täglichen Lebens? Die Socialdemokratie, die Priestcr- partei und Bismarck. Dem Letzteren überlassen diejenigen Gesell schaftskreise, denen die Führung im Staatsleben naturgemäß zu kommt, die Sorge für Alles und Jedes. Statt selbst Hand anzu legen, um die mannichfachen Beschwerden des Lebens zu vermin dern, soll Bismarck Helsen. Die Gegenwart lehrt, daß das ihm zu viel zumuthen heißt. Nicht von den Diplomaten und Staatsmännern kommt dem Volke das Heil. Jede Enthüllung über ihr Treiben zeigt, daß die Völker in ihren Augen nur das willenlose Material für ihre Ränke sind. So veröffentlicht jetzt das in Paris crscheinde rii'morial äixlvlnatiquo türkische Actcnstücke aus dein Jahre 1870. Damals unterhandelte der Botschafter der Pforte in Wien mit dem öster reichischen Reichskanzler Grafen Beust und dem ungarischen Premier minister Grafen Andraffy. Beust wollte, um Rachcpolitik gegen Preußen erfolgreich zu betreiben, Rußland im Orient unterstützen. Er unterstützte Rußlands Begehren, daß der Pariser Vertrag ganz aufgehoben werde und Rußland auf dem Schwarzen Meere eine Kriegsflotte halten dürfe. Er versprach ihm auch Unterstützung sei ner CroberungSpläne gegen die Türkei. Umgekehrt treibt Andraffy eine äußerst russenseindliche Politik und verabredet mit den Türken ein österreichisches Bündnis;. Er verGricht, 800,000 Mann aus gezeichneter Truppen zu den von derPforte aufzustellcndcn800,000 Mann stoßen zu lasten. Ja, er will nicht anders Frieden mit Ruß land schließen, als gegen eine Grenzberichtigung nicht blos in Asien, sondern hauptsächlich am Schwarzen Meere; alle muselmännischen Gebiete am Schwarzen Meere müßten von der Pforte zurückgenom- men und Polen wiederhcrgestellt werden. Heute gilt derselbe Andrassy als der Gegner der Türkei und der wärmste Freund Ruß lands. Nicht minder bedeutungsvoll ist es, daß Rußland den deutsch- französischen Krieg benutzen wollte, um den Aufstand in der Herze gowina, den es jetzt unterstützt, zum Ausbruch zu bringen. Nun brachte man Folgendes: Beust war damals der Vor gesetzte Andraffy's. Trotzdem treibt der Untergebene eine Politik, völlig entgegensetzt derjenigen seines Chefs. Bismarck ließ sich die selbstsüchtigen Regungen Arnim's nicht gefallen, über Beust's Kopf hinweg trieb Andrassy seine Politik. Die Leichtfertigkeit Beust's, - er den deutsch-französischen Krieg benutzen wollte, um Rußland und Oesterreich gegen Preußen marschiren zu lassen, wird nur über troffen von der Zweideutigkeit Andrasty's, dessen Mund jetzt von Russenfreundlichkcit überfließt Wahrlich, wer den Maulwurfs gängen der Staatsmänner und Diplomaten folgt, den übcrkommt ein Ekel vor der Frivolität, mit der sie mit dem Wöhle der Völker spielen. Mißtrauen gegen ihre Worte, gegen Kaiscrtoaste wird Pflicht der Völker, und je mehr sie die Fürsorge für sich den Händen zünftiger Staatsmänner entivinden, desto sicherer wird der Friede erhalten. LocaleS und Sächsisches. — Aus Anlaß dcS Geburtstags Sr Dias, des Königs findet am nächsten Sonntag bei dem Herrn KriegSministcr v. Fabrice cine Soiräe statt, zu der Se. Excellenz zahlreiche Einladungen ergehen läßt. — Die Humanität, mit welcher der Commandcur bcsCadcttcn- hauses, Oberst v. Welck, dasselbe leitete, scheint ihm wenig Freude bereitet zu haben. Das Gerücht erhält sich, derselbe habe in Folge des Ausfalles der letzten Prüfungen um seinen Abschied nach gesucht. — Von Seiten des Kriegs-Ministeriums wird uns bezüglich der gestrigen Mittheilung über eine Uniform-Veränderung bei der Militair-Müller- und Bäcker-Abthcilung berichtigend mitgethcilt, daß diese Veränderung bereits im Jahre 1872 angeordnct worden ist und zwar lediglich zur Herbeiführung einer Uebcreinstimmung mit den bezüglichen Vorschriften der Königs. Preußischen Armee. Daß die Anlegung dieser neuen Uniform erst jetzt stattfindct, hat seinen Grund darin, daß bisher die vorhanden gewesenen Uniformen früherer Probe abgetragen werden mußten. — Seit gestern sind die städtischen Beamten, die bei der Ein nahme der Steuern und Abgaben beschäftigt sind, in die 2. Etage des Gewandhauses übcrgesicdelt. Die neuen Räumlichkeiten sind hell, freundlich und ausgezeichnet ventilirt. Vor den Zahl- tischen hat man kleinere Tischchen als Barrieren angebracht, um den Zndrang desPublikumS (dasselbe ist bekanntlich äußerst erpicht auf's Steucrzahlen) zu regulircn. Die Treppen, die zu der Stätte führen, wo der Bürger zur Unterhaltung des Staats und der Stadt bei trägt, sind leider so steil, daß mancher Steuerzahler nicht blos über die Höhe der Abgaben seufzt. Im Uebrigen machen die neuen Räume und die freundlichen Beamten einen so guten Eindruck, daß es eine wahre Lust ist, sein Geld dort los zu werden. — Vielfachen Anfragen zu begegnen, ob die den Dresdner Nachrichten jetzt täglich beigegebene Börscn-Beilage eine Er höhung des Abonnements für erster« mit sich führe, sei hier aus drücklich betont, daß dies keineswegs der Fall ist. Diese Börscn- Beilage erscheint nur als einzelnes Blatt Abends vorher für Die jenigen, welche schon am selben Abend wissen wollen, wie die Tages börse hier und auswärts verlaufen ist, und gilt hierfür das auf der Börsen-Vcilage angegebene Extra-Abonnement. Dem Morgenblatte liegt die Börsen-Beilage also unentgeltlich bei. — Der verdiente Augenarzt vr. Beger ist nicht zum Hof arzt, sondern, wie mir zur Beruhigung einiger seiner College» mit theilen können, zum Hofrath ernannt worden. — Gestern Abend ^7 Uhr ertönte die Feuerglocke; fünf Schläge verkündeten, daß das verzehrende Element in Neustadt ein Opfer gefunden habe, welches sich denn auch alsbald den Herbei eilenden als das Gebäude Birkenstraße 1, in welchem die bekannte Krause'sche Lehr- und Erziehungs-Anstalt befindlich, zeigte. Die nach der Birken- und Thercsienstraße gelegene Ecke ivar die Feuerstätte und hier brannte denn auch der Dachstuhl völlig nieder und ein Theil der dritten Etage aus; in letzterer befinden sich, so viel wir wissen, die Schlafsäle. Ein Mensch ist ber dem Feuer nicht verunglückt und bei der rechtzeitig erschienenen Hilfe und durch den reichlichen Wasserverbrauch ward man des Feuers sehr bald Herr. Spritzen waren von allen Seiten, von Neudorf, den Scheunenhosen u. s. w. herbeigeeilt. — Die städtische Einnchmerstclle auf der Chaussee nach Bautzen wird vom 15. April von Schillerstraße Nr. 19 nach dir. 30, Kreuzung nach der Radebergerstratze, verlegt. — Am gestrigen Tage fand die offizielle Probefahrt der in der Sachs. Dampfschiff- und Maschinenbauanstalt neu erbauten 2 Sch rauben da mpser Albert und Carola statt und überzeugte man sich allseitig von der ausgezeichneten Gangart der Maschinen, sowie von dem geschwinden und ruhigen Laufe der Schiffe; als be sonders zweckmäßige Neuerungen erwies sich die neu construirte Schiffsschraube, deren vortheilhafteForm den schon erwähnten äußerst ruhigen Gang des Schiffes zur Folge hatte, wie auch die sehr leichte und angenehmes Licht verbreitende Uebcrdachung, welche, aus weißem Zelttuch hcrgestcllt, sämmtliche freien Räume deS Schiffes gegen liegen und Sonnenschein schützt. Während der Fahrt, die sich von dem Hafen der Werft obengen Gesellschaft bis nach Kaditz unterhalb der Elbe und zurück erstreckte, brachte der Eigcnthümcr der Boote, Herr Parrau, ein von den Thcilnchmcrn der Fahrt begeistert aus genommenes Hoch auf Sc. Maj. König Albert und Ihre Maj. Kö nigin Carola aus. Die Boote werden am 1. Ostcrfeiertag dem Personenverkehr übergeben. — „Selma" liegt noch immer im Wasser — d. h. das so be namste am 4. Brückenpfeiler gescheiterte Braunkohlen-Schiff. Bis gestern Vormittag wenigstens war man noch nicht dahin gelangt, die über Wasser liegenden Kohlcnmassen zu bergen. Wie wir hören, kann mit dieser Bergung erst dann vorgegangen werden, wenn die Formalitäten gegenüber der Versicherungsgesellschaft beendet sind. Wenn der Schiffsschnabel nur einen Pfeiler nach dem linken Ufer zu zu liegen kam, war das Unglück weit belästigender, da dann die Kcttenschlcppschifssahrt unterbrochen worden wäre. — Die Börsenbcsucher wurden gestern durch eine große, präch tige Uhr überrascht, welche man uns als ein Geschenk des Herrn Consul Eugen Gutmann bezcichnetc. — och immer hat sich die aus der heidnischen Zeit herrührende Sitte dcsO st er w asserholens unter einem Theil unserer hiesigen weiblichen Bevölkerung erhalten namentlich Dienstmädchen sind es, die am >. Ostcrtage wenn der Morgen dämmert, gleich den Frauen alter Zeiten zum Fluß gehen und schweigend einen Krug voll schöpfen. Bei diesem Gange, aus welchem bekanntlich — wie die Mädchen glauben — Glück entspringt, darf, wenn nicht das Glück wieder in's Wasser fallen soll, kein Wort gesprochen werden und dieser Umstand hat denn nun alljährlich eine Menge jnnger Burschen veranlaßt, sich aus dem abergläubischen Brauche einen Hauptspaß zu machen und die schweigenden Wasscrträgerinnen durch irgendwelche Versuchungen zum Reden zu bringen. Die königl. Polizei Direction hat aber doch in den letzten Jahren dabei vorgekommcne Rohheiten und Verübung groben Unfugs zu verzeichnen gehabt, so daß sie jetzt vor Wieder holung solcher Ungcbül,misse mit dem Bemerken warnt, daß gegen Zuwiderhandelnde auf Grund von ß 360 Nr. 11 des Neichsstraf- gesetzbucheS unnachsichtlich mit Geld- und Haftstrafe verfahren wird. — Repertoire der Königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Lohengrin. (Ans. >/z7 Uhr). — Montag: Faust. (Ans. 6 Uhr). — Dienstag: Der Liebestrank. — Mittwoch: Das be mooste Haupt. (Erm. Preise). — Donnerstag: Der fliegende Holländer. — Freitag: Die Jungfrau von Orleans. (Ans. ßz7 Uhr). — Sonnabend: Requiem (v. Verdi. Ans. l/,8 Uhr). — Neustadt: Sonntag: Das Mädchen aus der Fecnwelt. — Montag: Der beste Ton. (Neu einstud.) Der hüpfende Freier. (Ballet). — Dienstag: Flick und Flock. — Donnerstag: Der beste Ton. (Zum 1. Mal). Die Müller. (Ballet.) — Sonnabend: DaS Testament des großen Kurfürsten. , - Unser,» bereits gegebenen Referat über die Ausstellung der Flora lügen wir zur Vervollständigung Folgendes noch bct:i Wenn nach einem so abnormen Winter, wie der diesjährige ge-' wesen, diese FrühIabrSauSstellung etwas minder reich als sonst be schickt Ist. so dari dicb »riebt Wunder nehmen. Nichtsdestoweniger ist die Ausstellung selbst sehcnswerth. das Gebotene ohne Aus nahme gut, tn vielen Fälle» vorzüglich, und habe» sich elnzelne Aussteller, wie C.W. Mictzsch. Gebe. Andiel, Rob. Beyer, Dreiße u. Papenbcrg, C. Nülcker, Beck ». a. m. i» seht dankenSwcrrhcr Weiie bet derselben reichlich bethclllgt. Das Ganze bietet ein landschaitltcheS Bild (Idee und Ausführung vom Gartenbirector Krause», in ber Mitte ein Thal, mit zu beiden Seiten sanft an steigenden Höhen, blö der Hintergrund mit einer mächtigen, mtt Palmen, F-arrcn und anderen Blattpflanzen decorlrtcn Feiscn- gruppe abschiießt. Rcichblühende Azaleensortimcnte von Gcdr. Arrdfcl. Rob. Beyer, C. W Mictzsch, die Rhododendron desselben Einsenders, Hyacinihensortimente von Dreiße u.Papenberg.Rülcker, Schöne und Petri, Rosen von Beck und Ose. Müller. Cinnerarlen von Hertl und Pietzsch, Orchideen von C. F. Tube und G. Po- scharsky, Cyclamen von Rich. Müller, „Alles in vollster Llütde", gut cultivirte Schanpflanzen von C. W. Mietzsch, Knabe in der Oberlößnitz, Alb. Wagner. Liebmann re.. reizende Bindereien von C. Voigt, Pouggmeyer, Schöne, Rülckcr. dcrgl. Blumenkörbe rmv Blumentische von C. Rüickee, ausgezeichnet conservirteö Obst von Part. Schmiert und Arcvittcr Ltppoib, deren Coniervirungsmetbode wir gern kennen möchten, ftischeBoh- uen und Gurken aus dein k. Palaisgarten. Zeichnungen und eine große Anzahl praktischer Bcwässerungsgegenstänte. Aguaricn, Blumentische, sogar mit Wasserleitung, Fontalncn. Apparate zur Reinigung der Blattpflanze» von Liebelt aus Chemnitz, Bertholb. Theodor Müller, Wolßramin, N. und Emil Türcke, AaminSky u. Müller bilden das Ensemble der Ausstellung, welche leider schon Dienstag Abend geschlossen wird, deren B such aber Jedem, der Freute daran sinder und den Weg bis zur Marienvlücke nicht scheut, zu empfehlen ist. — Dein Herrn 1)r. Ernst Zeidler, Vorsteher der in hiesiger Pirnaische» Vorstadt gelegenen Unterrichts- und Erzieh ungsanstalt ist vom Rcichskanzlcramt gestattet worden, den Schülern seiner Realklassen, die eine ank Grvnb eines von der Aufsichtsbehörde genehmigten PrüiungS-Reglemenrö und in Ge genwart eines Reglcrungskommissarö abgchaltene EntlassungS- prüsung wchl bestanden haben, giltige Zeugnisse über die wissen schaftliche Besählgling sür den einiähriglrelwtlligen Militärdienst auszustcUen. - Meteorologische Notizen und Andeutung deö WNternngSgangcö. Daö Klima eines Ortcö, der durchschnittliche Wärmezustand desselben, ist hauptsächlich von der Neigung der Sonnenstrahlen zur Horizontalcbcnc dieses OrteS abhängig. Daö Wort „Klima" beißt „Neigung" und bereutet hier die Neigung der Sonnenstrahlen und die dadurch verursachte Würmeinenge. Die durchschnittliche Wärmemenge ist im Verlauf der JahrcSwärine begründet unb dieser ist in verichiedenen geo graphischen Breiten ein verschiedener. Hoher Stand der Sonne am Mittage (große Culminationshöhe) und längere Dauer deS Vcrwellenö der Sonne über dein Horizonte (großer Tagcbogcn) bewirken größere Wärme. Innerhalb der Wendekreise (In der beißen Zone) ist das ganze Jahr hindurch die EulmInationSböhe sehr groß, aber der Tagesbogcn »st nie größer aiS ist Stunden und daher ber Nachtbogen nie kleiner als i l Stunden. Diese lange Dauer der Nacht bewirkt größere Abkühlung unb vermin dert die Größe der mittleren Tcmperalur. In der gemäßigten Zone niinmt in der Richtung von den Wendekreisen nach de» Polarkreisen hin die EnimIiiatiouShöhc ab, aber der Unterschied zwischen Tagebogen unb Nachtvogel» zu. Dadurch treten die Jahreszcitcn-Vcrschicdcnheltcn bestimmter hervor. Die meteoro logischen Jahreszeiten trcfien aber nicht mit den gewöhnlichen Jahreszeiten genau zusammen. Wie bei dein Tage nicht der höchste Sonnenstand zur Zeit deö Maximums der Wärme statt findet. so auch bei dem Jahre. Nickst der Monat Juni ist der wärmste und nicht der Monat Decembcr ist der kälteste Monat, sondern jenes ist der Juli, dieses der Januar. Hierdurch erhält taS meteorologische Jahr eine andere Jahreszeiten-Eintbeilung. als be>ö gcwöbnlichc, nämlich Winter: Decembcr, Januar, Fe bruar: Frühling: März. April, Mai; Sommer: Juni, Juli. August; Herbst: September, Octobcr, November. DaS Klima irgend eines OrtcS ist aber nickst allein von Culiniuationohohe und TageSbogcn ber Sonne abhängig, sondern cs finden ncch Beeinflussungen statt, meiste dicie hauptsächliche Ursache unter stützen oder derselben cntgcgenwirkcn.— In dieser Woche wird zunächst veränderliche Witterung statthabcn, bann wird nach stärkerer Luftströmung der Himmel allinüiig sied mehr klären. UlwomotriuL. — Zu der von toller Laune erfundenen Gcichickste von den zwei Löwen, die sich einander so »reit aufgeircsscn hatten, daß nur noch die Schwänze übrig bücben, entnehmen »vir heute einem Briefe des Herrn MenagcricbcsitzerS Rob Daggescll vom 11. bics. ein leider nicht eriundencö, sondern wahres Seitcnstück. Herr Daggescll schreibt an einen seiner hiesigen Geschäftsfreunde dem Wesentlichen nach Folgendes. Er sudr mit seiner gestimmten Menagcrle »nitrelst ErtlazugcS am 10. bics. früh 8'/- Uhe von Passen» nach Bayreuth, woselbst er Abcndö 6 llhr Untren. AiS alle leine Wagen auigestcltt waren, wird er durch einen fürchter lichen Geruch, ausgehend von den, Wagen der einen Käfig mit 8 Löwen enthält, auf diesen auimcrkian» gemacht und als man die Verplankung wegnimmt. zeigt sich ein jchrccklichcS Bild. Scheu, »nit blntglerigen Augen und noch blutigen Mäulern hocken 7 Löwen da. während von dein achten nur > och in cimr Blut lache der Kops unb einige geringe Thcile taiicgen Gerade ber größte und schönste bat der Wuth seiner Brüder zum Opicr fallen »Nüssen. Der Kampf In dein halbfinstern Käfig »nuß gräßlich ge- wcien sein. Herr Daggescll schreibt, daß ihm, so lange er nun reist, io Etwas nicht passirt sei und »vir können unö nur eines ähnlichen Falles, der vor viele» Jahren von sich reden mackste, erinnern, wo in der Menagerie von Meyers auch ei» Löwe von mehreren anderen Tbicrcn, die »nit ihm einen sogenannten Ccntral- käfig bewohnten, zerrissen wart. — Wir gedachten schon des CorrespondenzblattcS für Feuer bestattung (tacob, Weiiburg a b. Lahn), dassick'dcn si» kür die Sache Jnterestirendcn empfiehlt. Für unsere Statt enchäft das Blatt eine nickst unwichtige Extrabeilage: die Elniatung deö DrcSbncrL calvcrrinö „Urne" zu eine»» Kongreß der Freunde der Feuerbestattung in Dresden (Bcivcd rc> ain 6 und 7. Juni. (Auskunft: Basscnge u. Filtzsche, Aftinarkt 13.) Den Hauptvortrag hat kein Geringerer als Professor Lr Kinkel auö Zürich, der berühmte Dickster, übernommen Ferner reieriren Ingenieur Herr Schneider und Herr v. Stockhausen. In geschlossener Sitzung folgen DevutatlonSbcrlckstc aus Holland u. s. w. und später iin Slrinciiö'schen gabriklocal eine Thier- lrlchcnverbrcnnung. — »Am Donnerstag Abend In der ll Stunde wurde bst. Feuerwehr wegen eines BrandcS alarinirt, der anstingö in der Plrnaischcn Vorstadt zu sein schien, aber weit-st nichts war, als die vcrmuthlich frevelhafte Inbrandsetzung) eines Haufen dürren Holzcs. der bei der Sandgrube am großen Garten cmgcbrannt worden war. — Ein anderer Brand hat in'dcrselbcn Nacht ans einein Nrubaue in der Rtetschrlstraße stattgeiunten,
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