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Dresdner Journal : 27.04.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186104271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-04
- Tag1861-04-27
- Monat1861-04
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 27.04.1861
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97 Smmadcnd. den 27. AprL 18«!. ÄdsiirmrUtiP^ttst r 7U>rUet> - b 1-^Ir. 10 ti-r. t» »-»—.1 I» -«w»So säsvbrt.r 1 „ 10 „ ., „ l»rit» k»tt m»4 Ztoo«tUel» iv vr«L«: Id Nssr. l 81«»pol»u- «umm.ru: 1 N»r. ) »obl^ ^1»«. »»seretrepretse: l^iir ä.o li.uw «i»»r x»»p»It«o,o 2.U.: 1 Hssr. Dut.r „Li»ss.»»uär" Si. L.U.: 2 Kxr. Lrschettmr: VkGU«d, mir ^uou.bm. s.r So»»- o»ck I'.l.rtuE*, ^d«»L» tvr So» k.Ix.uä.o r»U. Dns-nerHourmtl. * » Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 7» , Buseraterumuahmr «»«Sri«: LMs»tU. t». Su.uv.rurr», 6ommi»»io»itr ä.» vr«»äiier ^our»»I»; .v.uä—Ib.t: ». UV»»»; Llt«»»: t Vooi.»»; SorU»: Ouoriv.'.cke Uuckb., Ii»r>iu«rrn » Sur«»»; >r»»»»: L. 8cuuorr«; rnmtkurl ». H.: -.»»«»'»ob. Sucdk»näiunx; Ldlu: Xovur S»oir»ri«; ?»rt»: v. 1,ö«»»»»i.» (28, rue 6«, bau» «»k»o»)j kr»E: t'». Lu»l.ie»'» Lucdtl»»<Ilu»x. cherausgrder: Köul^l. k!»p«6itio» äs» vre.äner ^ooro»I», Or.sä.v, Ll.riell.tr.»»« Kr. 7. New* Kongreß eben „zu existirrn" nicht „aufzehört", seit der Zeit, da die Sache größere Dimensionen gewonnen unter beständiger Einmischung der nicht deutschen Mächte, also alS europäische Frage ihren Fortgang genommen; und gerade in letzter Zeit haben bekanntlich Frankreich, Eng land und Rußland, sammt dem Dänemark benachbarten Schweden und Norwegen, ihre ganz besondere Aufmerk samkeit wieder der Angelegenheit zugrwandt. Wie be stimmt aber auch die Mächte eben in düsen ihren letz ten Verhandlungen mit dem dänischen Eabinet eS zu erkennen gegeben, daß sie den frühe,hin stets von ihnen eingenommenen Standpunkt blinder Antipathie gegen die Herzogthümer und Deutschland gegen den einer gerechten Beurtheilung aufzugeben im Begriff seien, wurde ihre Auffassung doch immer noch von einseitig dänischen Dar stellungen beeinflußt, und herrschte an den nichtdeutschen Höfen, man muß sagen, ein beispielloser Mangel an rich tiger Einsicht in die wahre Lage der Dinge. Ein so Helle- Licht hat auf diese Lage indeß die letzte Siände- diat, „auf die die Augen Europa-gerichtet gewesen", überall hingeworfen, daß selbst ein so confusrr Geist, wie der de» großbritannischen Staatssekretär- für die auswärtigen Angelegenheiten, wenn er erst genauere Kenntniß von den Verhandlungen genommen, über diejenigen Punkte wenigstens, die augenblicklich zur Frage swhen, sich schon klar werden wird. Und die Sache der Herzogthümer, in der angeblich Lug und Trug gegen Wahrheit und Recht, und eine von Junker- und Psaffenthum beherrschte Lan- vresden, 26. April. Der „Hamburger Korrespondent" schreibt au» Holstein: ,,Mtt der eben geschlossenen Diät der holsteini schen Ständevrrsammlung und den Verhandlungen der selben dürfte der dänisch-deutsche Eonflicl in seinem langwierigen Verlaufe an einem entscheidenden Wende punkte angelangt sein. Die Frage nämlich, um die e» fich handelt, obwohl an und für sich, und selbst waS Hol stein- Stellung zum Herzogtum Schleswig wie zum Kö nigreich anbelangt, eine innere de- Bunde», eine rein deutsche Frage, hgt thatsächlich doch zugleich, bet der Zu- Tagesgeschichte. Dresden, 26. April. Die Zweite Kammer voll« endete heute die Berathung de- Gesetzentwurf», Erläu terungen zum Strafgesetzbuch rc., sowie zur Straf- proceßordnung betreffend, und nahm denselben schließ lich im Tanzen, mit Ausnahme zweier Novellen, nach den Vorschlägen ihrer Deputation einstimmig an. So dann kamen noch zwei damit im Zusammenhänge stehende Petitionen zur Berathung, von denen die deS Leipziger Washington, 14. April. Fort Sumtcr hat fich nach 4Vstundigrm Kampfe ergeben. Commav- dant Anderson und die Besatzung wurden nach der Morri» Insel gebracht. St. Petersburg, Donnerstag, 25. April, Vor mittags. Die Generale Paniutiv, Grneralgouver- nrur von Warschau, und Generalleutnant Kotzebue haben für die von ihnen geleisteten Dienste, der Erstere 74S8, der Letztere 6477 Drssätinen Land vom Kaiser zum Geschenk erhalten. — In Moskau ist gestern der ehemalige Commandirende im Kau kasus, General Aermoloff, gestorben. Aus Warschau vom 24. d. Mts. wird der „Schl. Ztg." gemeldet, daß der Kürst-Statthalter in der letzten Sitzung de» Administrationsratdes rin Schreiben des Kaisers von Rußland verlese» -ab«, in welchem derselbe dem Administrations- rathe seinen Dank für die Herstellung der Ruhe in Warschau ausdrückt. Es wird ferner bestätigt, daß der Oderpolizeimeister Trepoff seinen Ab schied mit dem Range eines Generals erhalten hat und eine jährliche Pension vou 2V.V00 polnischen Gulden aus dem polnischen Staatsschätze bezieht. Die Zuzüge von Truppen dauerten fort und wird der im Königreiche Polen befindliche Armeebestand auf Mann geschätzt. Die Truppen erhal ten Kriegszvlage, die dem Lande al- Kriegscon- tribntion auferlegt werden soll. Der Betrag der selben wird gerüchtweise auf 6 Millionen polni sche Gulden angegeben. Amtlicher Thrit. Dresden, 26. April. Wegen erfolgten Ableben» Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Sophie zu Schleswig- Holstein-Vonderburg-Augustenburg, ist am Königlichen Hofe «in« Trauer auf drei Tag«, von heute bi- mit de« 28. diese» Monat-, angelegt worden. Ldvvcatrnverein» auf Einführung der Ocffentlichkeit bei allen einzelrichterlichen Strafsachen, soweit sie nicht in Ann» von der Kammer einstimmig beschlossenen Anträge auf Anweisung der Srricht-Lmker zum auSgcdehntern Ge- b«mch von der schon j.tzt in dieser Richtung gegebenen Ermächtigung ihre Erledigung gefunden, gegen 1b Siim- Ntt» an die Regierung zur Erwägung abzugeben, und rin Gleiche- hinsichtlich der Petition de» Herau-grbcr- der „konstitutionellen Zeitung", Advocatrn Siegel, auf Abschaffung oder Milderung der Artikel dc- Strafgesetz buch» über „Verbreitung staat-gefährlicher Lehren" und „staat-gefährliche Schmähungen" gegen 2b Stimmen be schlossen wurde. Wie», 24. April. (W. Bl.) Di« Eröffnung d«S Reich-rathe-, welche Montag bevorsteht, wird in der Art erfolge«, daß nach abgehaltener Kirchenfeicrlichkeit im Etephan-bome sich die Mitglieder beider Häuser im Rittersaale der Hofburg versammeln, wo Ee. Majestät der Kaiser erscheinen und an die ReichSiäthe eine An sprache (Thronrede) halten wird. Unmittelbar darauf, 12 Uhr, versammeln sich die Mitglieder jede- Hause getrennt in ihren Localen, um die erste Sitzung zu hal ten. Zum Präsidenten des Herrenhauses ist dem Ver nehmen nach Erzherzog Ferdinand Mar, zum Vicepä- stdentea der StaatSrathSpräfident Baron LichtenfelS er nannt. Ueber den Präsidenten und Viceprästdenlen deS Abgeordnetenhauses, deren Ernennung au- der Zahl der Abgeordneten grundgesetzlich gleichfalls Sr. Majestät dem Kaiser Vorbehalten ist, verlautet noch nicht- Bestimmtes; gerüchtweise werden die Namen Kalchbrrg und Smolka genannt. — Da- k. k. Eonsistorium Augkburger Con fessio« hat an die Stelle deS verstorbenen Superinten denten E. Pauer den Eonsistorialrath A. E., Andrea- Gunesch, zum provisorischen Stellvertreter der inner- und «tederösterreichischen Superintendent»« A.E.in Wien ernannt. Die k. k. Konsistorien A und h. E. haben von Setten de» Staat-Ministerium- bereit» die Weisung . erhalten, sich sofort im Sinne de- Patent- vom 8. April l. I. zu konstituier«, und e- ist auch demgemäß der evangelische Oberkirchenrath an die Stelle der k. k. Konsistorien am gestrigen Tage in Wirksamkeit ge treten. — E- ist hervorgehoben worden, daß der Staats minister v. Schmerling im böhmischen Landtage bei dem Anträge auf Unverantwortlichkeit und Unverletzlich keit der Landtag-abgeordneten gegen einen sol chen Gesetzentwurf gestimmt hat. Der „Wanderer" ver sichert nun, „verläßlich erfahren" zu haben, dieses Vo tum sei erfolgt, nicht um das Princip der Unverletzlich- Wtt M verwerfen, sondern run di« Entscheidung dieser Frage dem ReichSrathe vorzubehalten. — Bon den ge werblichen Genossenschaften haben sich bis jetzt die Weber, Strumpfwirker, Hutmacher, Handschuhmacher, Schuhmacher, Sattler, Drechsler, Tischler, Korbflechter, Hafner, Buchbinder, Glaser, Huf chmiede, Wagner, Schlos ser, Nadler, Uhrmacher, Zimmermeister, Dachdecker, Brun- nrnmeister und Pflasterer, Canalräumer, Rauchfangkehrer, Bierversilberer, Fleischhauer, Fleischselcher, Branntweiner, Schissmeister, Buch- und Kunsthändler und Seiler con- stituirt. Lemberg, 24. April. (Tel.) Einstimmiger Land tagsbeschluß: Um Unverletzlichkeit der Abgeordneten und völlige Einführung der polnischen Sprache an der Jagellonischcn Universilät nachzusuchen Triest, 24. April. (W.Bl.) In der heutigen Stadt- rathssitzung wurde eine Commission zur Untersuchung der der Stadt Triest entzogenen Privilegien gewählt. Ein auf Absendung eine- Bittgesuche- an Ee. Maj. den Kaiser wegen einer Amnestie für politische Vergehen ge stellter Antrag wurde angenommen. — Lrsseps ist mit dem heutigen Lloyddampser au- Alexandrien hier «„ge kommen. Karlowitz, 26. April. (W. Bl.) Heute WM den die Sitzungen des serbischen Kongresse- geschlossen. Die Abschiedsrede des greisen Patriarchen Rajaüchrtsch war ergreifend. Die Debatten in den drei letzten Tagen waren sehr heftig. Gegen den Antrag, den Kongreß >ür permanent zu erklären, damit ex sich in» Einvernehmen GW» » WM - , EnrgrapHlsüft NSlyruyttn. - Triest, 2S. April. (Tel. d. Pr.) Aus Zar»find acht Deputirte der kroatischen (unionistischcn) Par tei de» dalmatinischen Landtags nach Agra« ab- aereist; infolge dessen beschloß di« Majorität des Landtages, nach Wien zv gehen nnd zn protestiren gegen dieses Verfahren der Minorität. Paris, Donnerstag, 25. April, Abends. Die hentige „Patrie" theilt mit, daß Omer Pascha in Antivari ««gekommen sei. Vie „Patrie" meldet ferner ans Beirut, vom 2V. d. Mts., daß ein englisches Geschmader daselbst eingetroffen war nnd daß der Admiral desselben mit dem englischen Con- snl »ach de« Gebirge gereist seie. London, Krritag, 2«. April. In der gestrigen Sitznag des Unterhauses äußerte Lord John Ras- srll in Erwiderung einer drsfallfigra Anfrage: Oesterreich unterhalte allerdings 6O1W Mann wo- deuefischer Truppen, habe aber versichert, dieselben keinen Angriff gegen Sardinien machen lasse» zu »ollen. Aus Washington find Nachrichten vom 12. April einargangev. Der Lommandant der Truppen des Südens, Beauregard, hatte das von de» Untoustruppen noch besetzt gehaltene Kott Sum mer zur Uebergabe aufgefordrrt und, als diese per- »eiaett wurde, das Keuer auf dasselbe eröffnet, Welches die Besatzung des Korts erwiderte. l Nichtamtlicher Thril. «-»erficht. Telegraphische Nachrichten. Zritungsschau. (Hamburger Korrespondent. — Patz».) Taaesgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Wien: Die bevorstehend« Eröffnung de» ReichSraihS. Ange- legrnhriteu der Protestanten. Zur Frage wegen der Unverletzlichkeit der Abgeordneten. Gewerbliche Genos senschaften. — Lemberg: LandtagSbeschlüss«. — Triest: Amnrsiiepetitio«. Herr v. Lessrp«. — Karlowitz: Der serbische kovgreß geschlossen. — Berlin: Ein Nach trag zum Schwarck Sttebrr'schen Proceffe. — »re-lau: Studentenverbiadung aufgelöst. — München: Kam- merverhandlungra. — Frankfurt: Anträge der Mi- litärcommisfion in der KriegSverfassungSfrage. BundrS- tag-fitzung. — Pari»: Die syrische Okkupation. Die alten polnischen Provinzen. Umtriebe auf Haiti. Ein druck der Moniteurnote über Polen. — Turin: Kammerverhandlungen. — Neapel: Tripoti gegen kitlldini. Tumult. — Madrid: Protektorat für Haiti. — London: Vom Hofe. Der Koffuthnoten« proceß. Parlament-Verhandlungen. — Warschau: Di« Gutsbesitzer und die Bauern. — Ostindien u. China: Au» der neuesten Ueberlandpost. — Bork: Rüstungen gegen den Süden. Laudtagsverhaudlunaen. Ernennungen und Versetzungen rc. Dresdner Nachrichten. Provivzialvachrichteu. (Leipzig. Werdau. Strehla. Eibenstock ) Vermischtes. Statistik und Solkswirthschast. Fenilleto». Tagrskalrnder. Inserate. Börsen- Nachrichten. de-vertretung gegen die Freiflnnigkeit einer versöhnlichen Landesregierung zur Erhaltung mittelalterlicher Zustände und Privilegien hartnäckig den schwebenden Streit unter- hält, ist ja, im Gegensätze zu der Sach«, die man i« Ko penhagen verficht und den Mitteln, die man dort an wendet, von einer solchen Beschaffenheit, daß e- nur jener Klarheit der Einsicht in dieselbe bedarf, um, soweit eben Wahrheit und Recht nur maßgebend sein sollen, di« leb hafteste« Sympathien für fich zu gewtnnen. Daneben hat aber zugleich nach einer andern Sette hi« die letzt« Ständediät fich von größtem Einflüsse erwiesen. Dena verkennen ließ e- fich nicht, daß man theilweis« i« Land« selbst, zumal nach den früher gemachten Erfahrungen, dem Einschreiten de- Bunde- im Weg« der „Exekution" mit nicht- weniger al- freudiger Zustimmung entgegen sah. Drvtsche Blätter, togar von der Stellung und de» Aateeedenzen der „Kölnischen Zeitung" entblödeten da, bet fich nicht, Deutschland- vollständige Ohnmacht nur dem Königreiche Dänemark gegenüber vor aller Welt in der nacktesten Weise blo-zustellen, und erst ganz neuer ding» haben wir von dem Nationalver«in»agitator Metz wieder die deprimirendsten Worte über di« Bunde-execu« tion und deren Belanglosigkeit in unsrer nächsten Nähe vernehmen sollen. Solchem sinnverwirrenden Phrascn- thum einer beschränkten Doktrin, di« erst nach ihrer Mu sterschablone di« Bundesverfassung auf dem Papier revi- dirt, ehe sie «ine Hand nur gerührt wissen will, haben in ihren einstimmigen Beschlüssen die 50 frrtgewählte« Bertreter unser» HerzogthumS selbst den wahren Sach verhalt klar und faßlich entgegengestellt, und bi» zum letz te« herab fühlt jeder Mann jetzt im Lande — und nicht» wird hierin ihn wieder irre zu machen vermögen — daß trotz „Leiden und Lasten der Bunde-ex ecution" und trotz ihrer erklärten Erfolglosigkeit, um deS Rechte- willen ohne jeglich« Wahl ein anderer Weg überall nicht erübrigt, als der, den die Bundesversammlung in unsrer Sach« beschritten hat. Und zeigen wird e» sich bald, wenn man nur ernstlich ans ihm vorangeht, daß er nicht etwa blo» in der holsteinischen Frage zum Ziele führen wird." Die an die französische Presse gerichtete Rote de» „Moniteur" über die Ereignisse in Polen, deren Wort laut wir in Nr. 95 mitgetheilt haben, wird von tze« ministeriellen „Payr" mit folgenden Bemerkungen be gleitet: „ES ist augenscheinlich, daß eine rrvolwsionäre Agitation in den Theilen Polen-, die Rußland, Oester reich und Preußen »»gehören, dies« drei Mächte »eran- ., .... _ ... „ lassen würde, sich zur Derlhetdtgnng eine» aemetaschaft- Oehürzgkeit Holstein- zu der „souveränen dänischen" Mo- A.teresst» ena ru verbind« nnd so a^en Sank- narchie, al- die trotz Castlerragh'S Wort auf dem Wien« .i^Allian^ constituk-!^ welche dß MäUnif und Loyalität der französischen Regierung vereitelt hat. Die letzte Konsequenz einer solchen Lage wäre die, Frank reich die englische Allianz und vielleicht noch Schlechte re- aufzuzwingrn. Wir halten sehr viel auf die eng lische Allianz; aber wir wollen, daß sie da- Resultat eine» freien Entschlusses und nicht die Folge einer dring lichen Nothwendigkrit sei. Wir hegen die Hoffnung, daß die jetzt aufgekläite Presse ihre Sympathien mit mehr Kenntniß vertheilen und nicht mehr die Interessen Frank reichs fremden Interessen aufopfern werde, die unsre Armee al» Feind behandeln, wenn sie der Verwirklichung ihrer Absichten ein Hinderniß entgcgenstellt." — Der Schlußsatz hat ohne Zweifel die Aeußerung Garibaldi'» in der Sitzung der Turiner Deputirtenkammer vom 18. April im Sinne, welcher die französische Armee in Rom als eine „feindliche" bezeichnete. Feuilleton. Schröder s mikroskopische Vorstellungen. Seit einiger Zett produeirt Herr Chemiker Schröder au- Berlin tar Meinhold'schea Saale sein elektrische- Sonnrnmikroskop. Da derselbe die gewöhnlichen Mittel, die Aufmerksamkeit de» Publikum- auf sich zu ziehen, nicht zu kennen scheint, so erscheint r» beinahe al- Pflicht, einmal öffentlich auf seine Darstellungen aufmerksam zu machen. Ueber die vorkommenden Gegenständ« läßt sich eben nicht Vitt Reue sagen« weil alle Darstellungen dieser Art sich in den be kannte« Grenzen de» mikroskopischen Gebiete» bewegen müssen, die ihnen durch die Natur de» Gegenstand«» und durch die gegenwärtige Beschaffenheit der Instrumente ziemlich genau vorgeschrieben find. Wa« aber die Dar stellungen de» Herrn Schröder vor allen bi» jetzt hier Ge sehene« voraus haben, da- ist die Anwendung der elektrischen Beleuchtung. Da« Hydro-Oryqen-Ga-licht be hält immer etwa« Gräle», Gelbe», da» Auge Beleidigen de», trotz seiner Unzulänglichkeit dem Sonnenlichte gegen über. Ganz ander» da» Licht der aalvaaische« Batterie. Gleich bei« Eintritt in den Saal*ivird «an überrascht dnrch die etgenthümltche, bläulich«, mondschrinartige Be leuchtung desselben mittelst de» elektrischen Lichte». Die se« angenehmen Eindruck behält da» Licht auch bei Dar stellung der mikroskopischen Bilder auf der weißen Wand- E» hat etwa» so Sanfte», Wohlthuende», daß da» Luge m»r mit Wohlgefallen darauf verweilt. Diese velruch- tnng allein verdient e», daß Jeder einmal diese Dar stellungen besucht. Ließ« fich da» elektrische Licht leichter ellen und handhabe», al» e» gegenwärtig noch der ist, so würde dasselbe für diesen Zweck sehr bald- da» Hydro-Oxygen-Sa-licht übertreffen und verdrängen. Friedrich Retntcke. Dresden. In der jüngsten Versammlung der Ge sellschaft „Ist»" fesselte die Pflanze Tjentjan allge mein die Aufmerksamkeit. Herr Vogel machte nutzbare Angaben über die Galleitkraft diese» Gewächse». Durch «ine «ingängliche Betrachtung wurde gezeigt, daß die Gallertkraft von Gelatine, Hausenblase und Tjentjan sich verhält wie 8 zu 11 zu 44, und daß zu einer gleich großen Menge Gallerte von gleicher Dichtigkeit verhätt- nißmäßig gehören 1 Tjentjan, 4 Hausenblase und 5^ Gelatine, und mit Zuziehung der Einkauf-Preise ergeben fich die verhältnißmäßigrn Kosten: Tjentjan 1, Gelatine 1^ und Hausenblase 8. Man erlangt also durch Tjentjan für 1 Ngr. Dasselbe, wa- man durch Gelatine für iH, Ngr. und durch Hausenblase für 8 Ngr. erlangt. UebndieS ist zu bemerken, daß die Bereitung der Gelatine «in Ge- heiinniß (für die Konsumenten) ist, während die Be reitung de- Tjentjan ohne Bedenken mitgetheilt werden kann. Hrrr Sußdorf gab vorläufig einige Resultate von chemischen Untersuchungen dieser Pflanze an, Herr Gersten berger die Ergebnisse mikroskopischer Beobachtungen der- Irlben und Herr Hansch die Ermittelungen über ihre praktische Verwendung zur Klärung. Nach Abschluß dieser Untersuchungen werden wir auf diesen Gegenstand zurück kommen. Theater. Am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater zu Berlin gastirt gleichzeitig mit Frau Jauner-Krall (über deren glänzende Aufnahme daselbst wir bereit berichtet haben) auch Herr Raed er, der ebenfalls in Fioravanti'S „Dorfsängrrinaen" zuerst dort auftrat. Die „Spen. Ztg." schreibt über ihn: „In Herrn Raeder be grüßten wir einen lieben alten Bekannten, der in Berlin, seitdem er in Elb-Athen eine zweite Heimath gefunden, von de« Spree-Athenern stet» mit lautem Jubel ausge nommen worden ist. Raeder hat fich seine ganze drastische Kraft und diese ihn jung erhalten, und auch bei seinem diesmaligen Gastspiele die Lacher sofort auf seine Seite gebracht. Er illustrirte den alten Musiknarren Marco durch einige eingelegte komische Scenen im zweiten Acte und erreichte durch eine ursprüngliche Manier der Komik, von welcher uns unsre Komiker p»r exeellenoe ganz ent wöhnt haben, und besonder» durch sein Violinconcert einen wahrhaft stürmischen Jubel." * Da» Lutherdenkmal in Worin» ist, wie die Reformation selbst, immer vorzugsweise al» ein Werk deutscher Nation ausgefaßt worden. Nachstehender Bries de» RedacteurS deS franzöflchen reformirten Blatte» „l.« >i«n", Pastor Coquerel an der reformirten Kirche in Pari» — hervorgerufen durch eine auszugsweise Rekapi tulation der eingegangenen Beiträge, wobei nur die au» Deutschland Berücksichtigung gefunden hatten —, beweist, daß man in Frankreich da» im Entwürfe de» Denkmal- angedeutrte Zusammenwirken aller europäischen Kultur stämme zu dem Reformation-Werke zugleich al» eine Ver anlassung zur Theilnahme an dem gemeinsamen Denk male aufgesaßt hat und dieser Veranlassung zeitig und eifrig nachgekommen ist. Da» vom 21. Januar d. I. datirte Schreiben lautet: „Ein im letzten Hefte der »llevu« 6er- manique" (S. 156) abgcdruckter Brief au- Dresden ent hält bezüglich der französischen Protestanten eine Be- . schuldigung, die nicht gegründet ist und wogegen sie Einspruch erheben müssen. E» handelte sich um da großartige Denkmal, welche» Deutschland dem vr. Luther in der Stadt WormS errichtet. Der Korrespondent er innert daran, daß Rirtschel dabei da« Koloffalstandbtlb Luther'» mitten zwischen vier fitzende Figuren stellt, welche di« vier Vorläufer der Reformation und zugleich vier Nationalitäten verstellen, den Slaven Joh. Huß, den Italiener Savonarola, den Engländer Wirtes und den Vorläufer Aller, den Franzosen Peter Waldo. Daran knüpfe der Dresdner Mitarbeiter der „kevue 6erm« >igue" folgende Betrachtung: „„Wenn die Protestanten Frank reich» ihre Pflichten begriffen, so würben sie sich be eilen, eine Subscription zu Gunsten dieses ausnehmend religiösen Werke» zu eröffnen."" Da» ist in der That ihre Pflicht, aber sie haben sie keineswegs versäumt. Das Journal der reformirten Kirche Frankreichs „l.o l-i^n" hat seit langer Zeit und zu wiederholten Malen diese Subskription empfohlen, und sein Aufruf ist nicht un gehört verschollen. Andere Listen sind anderwärts eröff net worden. Beiträge von Einzelnen und Sammlungen sind direkt an die Begründer des Werke» eingrsandt worden. Ich will beispielsweise den Aeltestenrath der reformirten Kirche zu HLvrr ansühren, der jedem der Comit«» zur Errichtung eine» Denkmal» für Luther und Mrlanchthon in Worm« und Wittenberg 100 FrS. ge schickt hat. Da» Konsistorium der reformirten Kirche in Pari» hat 300 FrS. zum Wormser Denkmal gezeichnet. Am 16. April 1858 kamen auf 5233 Gulden, die außer halb Deutschland» gesammelt waren, 1511 Gulden aus Frankreich. ES kommt unser» Erachten» darauf an, daß alle protestantischen Kirchen der Welt ohne Unterschied de» Namen», noch der Sprache und noch viel wenig r der Sekte an diesem Tribut fich bethriligen, den die ganze Menschheit dem größten der Reformatoren schuldet. Niemand hat mächtiger, al» dieser feste Geist, dieser Mann Gotte», beigrtragrn, zu gleicher Zeit den christ lichen Glauben und den menschlichen Gedanken frei zu machen. Keiner hat ruhmvoller dar Zeitalter der Frei heiten und de» Fortschritte» eingeweiht. NiLt nur jeder Protestant, sondern Jeder, der dir GewissenSfeeiheit und alle ehrbaren Freiheiten, von denen sie die Mutter ist, liebt, hat dem Helden einer so umfgssenden und so
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