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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-13
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1889
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Ersehetvt täglich ftüh 6'/, Uhr. Ardaclion und Lrpediiion Iohauae-gasse 8. AprkklilUinSrn der Nrdartion. VorniitiaaS 10—12 Uhr. Naäiniuicgs 5—k Uhr. «de »»«NUNa-r- -inptt»»tln Vt»n«icr>rt« »»ät sich »>« ii-etactioa nicht rerdulttich. ««nahm» der snr die nächftkelqende Rümmer bestimmten Inserate ..» Wochentagen bis L Uhr Nachwttians. «« E«»u- nnd Festtagen früh b>S st,9 Uür. 3u den FUialrn für Ins.-^nnaßmr. Ott« Kiew«, Universttät-stroße 1. Louis Lösche, Kothartneustr. 23 Part, und Köaig-platz 7, nnr bis /,S Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. A bonnemeatspnel» vierteljährlich 4»/» Ml. incl. Bringerlohu 5 Mk.. durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 80 Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt! ohne Postbeiürderung 60 Ml. mit Postbesürderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut uns. PreiSverzeichoiß. Tabellarischer u. Zisterasay nach höherm Taris. Lerlamra »ater dem Nedarttoatftrich die tgelvolt. Zeile bOPs^ vordenftamilteaaachrichle» die Kgespalten« Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« a» di« Er-rdtli«« zu seadeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnaonmermuio »der durch Post, Nachnahme. L5K. Freitag den 13. September 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. die Lan-tagSwahl betreffend. Die Listen der in dem 11. und 111. Wahlkreise der Stadt Leipzig wohnhaften, für die bevorstehende Landtag-Wahl stimmberechtigten Personen liege» von Sonnabend, den 7. dieses Monats, an - bis mit gsrettag, den 13. diese- Monat-, — einschließlich de- dazwischen liegenden Sonntags — von Bormittag- 8—1 Uhr und Nachmittags 3—6 Uhr im Stadl« Hause, Odstmarkt 3, 1. Stock, Zimmer Nr. 87, für die Be- theiligten zur Einsicht aus. Einsprüche gegen diese Liste sind nnr bi- za« Ablauf de- 7ten Tage- von der erfolgten Au-legung der Wahl, liste an» also bis mit Frettaa, den IL diese- Monat-, S1achmittagS v Uhr, zulässig. d'cipzig, am 4. September 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. I k. 27. Hehler. Elcmß. Der H. Wahlkreis der Stadt Leipzig uuefaftt folgende Straften und Plätze: Alkenburger Straße, Anlonslraße, AugustuSplatz 1—3. Bauhosstraße, Bayerischer Platz, Blumengasse, Brüverstraße, Carlstraße. Carolinenstraße, Dolzstraße, Dörrienstraße, Dösener Weg. Dresdner Straße, Egelstraße, Friedrich Lislstraße. Felix straße, Friedrichstraße, Garlenstraße, Gellertstraße, Gerichls- wcg, Gleckenstraße, Grimmaischcr Sleinweg, Hospitalstraße, Vor dem HoSpilallhor, IablonowSkystraße, Inselstraße. IobanncSgaste, ZohanneSplatz, Im Iohanncsthal, Kohlen- straße, Kö»i,,splatz, KönigSstraße, Kreuzstraßc, Kurprinzstraße, Kurze Straße, Lange Slraße, Leplaystraße, Liebigstraße, Lindenstraße, LöSniger Straße, Ntaricnstraße, Marienplatz, Millelstraße. An der Milchinsel, Nürnberger Straße, Plalo» slraße, Po istraße, Querstraße, Rabenstcinpiatz, RanslscheS Gaßchen, R^udintzcr Slraße, Roßplatz, Roßstraße, Salomon- straßc, Schützenstreiße. Seeburgstraße, Slephanstraße. Stern» warlcnslraße, Täubchenweg. Tauchaer Slraße, Thalstraße, Turnerstcaße, UlrichSgasse, Webergass-, Winbiiiühlengasie und Windiiiüblcnweg, sowie sänrnitlitbe Straften und Platze in den Stadtbezirken Leipzig-Reudnitz und Leipzig-Angcr-brottendors. Zum 1LL. Wahlkreis der Stadt Leipzig ge hören: Alverlstraße, Alexanderstraße, Alter Amtshof, Arnbtstraßc, Auenstraße, Bayerische Straße. Beethvvenstraße, BiSmarck- straße, Brandvorwerkstraße, Braustraße, Kleine Bnrggasie, Carl Tauchiiitzstraße. Centralstraße, Christianstraße, Colonna- tcnsiraße, Davitstraße, Dorotbeenplatz, Dorothcenstraße, Dusourstraße, El>scnstraße, Elsässer Straße, An der allen Elster, Ai» Elstermühlgraben. Elstcrstraße. Emilienstraße. Ervmannstraße, Färberstraße, Ferdinand Rhodcstraße, Fickte- straße. gleischerplatz, Flogplatz emschlleßlich der früheren Fürst-nstraße, Frankfurter Slraße, Fregestraße, Funkenburg- slraße, Gollschedstraße, Grasststraße. Gustav Avolphstraße, HLrtelstraßc, Hardcnbergstraße, Harkorlstraße, Hauptmann- straße, Hewd istrciße. Hillerstraße, Hohe Straße, Iacobstraße, Zohannapark, Kaiser Wilhelmstraße. Kaiserin Augustastratze, Kantstraße. Kcchstraße, König Iobannstraße, Körnerplatz. Körnerstr ße, Kramerstraße, Kronprinzstraße, Lampestraße, Leibnizstraße, Lessingstraße, Liviastraße, Lützowstraße, Mahl- mannstraße, Marschnerstraße. Mcndclssohnstraße, Mollke- straße, Moritzstraße, MoscheleSslraße, Mozartstraße, Müblgasse, Münzgasse, Naunböisch-», Obstmarkk. P'stalozzistratze, PelerS^ sleinweg, Plagwitzcr Slraße. A» der Pleiße, PonlatowSky straße, Promenadenstraße, Ranslädlcr Sleinweg, Noberl Schuniannstraße, Rosenthalgasse, Bor dem Rosenthalthore, Rudolpbstraße, Scharnhorststraße, Scheiikenborsstraße. Schlctlerplatz, Schlcllerstraße, Schlei,ßiger Weg. Schreder- gäßchen, Schreberstraße. Sebastian Bachstraße, Sebanstraße, Seitenstraße, Sibonienstraße, Simsonstraße, Sopbicnplatz, Sophienstraße, Steinstraße, Südplatz, Südstraße. Thomasius- straße, Wächterstcaße, Waldstraße, Weslstraße einschließlich der srüh-ren Ouaistraße, Wettiner Straße, Wiesenstraße, Wilhelm Seyssertbstraße, Wintmühlcnstraßc, Zeitzer Slraße unv Zimmerstraße. Bekanntmachung. Nachdem die Auspfarrung des hier »eu zu begründenden Lutberkirchspiele» aus der kiesigen Thomas- beziehentlich Malthäiparockievom Evangeli'ch lutherischen LanteSconsissorium genehmigt worden ist. dringen wir als Collator und Patron über die hiesige Lutberkirche als zukünftige Pai ochialkirebe da- an derselben zu errichtende Pfarramt »nd Diakonat zur 7luSschreibuna. ErstereS ist mit VUUO letztere- mit 3VV0 jährlichem lNebalte auSgestaltet. Außerdem wird dem Pfarrer ein jährliche- Wohnuug-geld von 1200 und dem Diakoous eia solche- von 720 »K gewäbrt werden. BewcrbuogSgesuche sind mit Zeugnissen bi» zum IS. Oktober l. I. bei unS einzureichen. Leipzig, den 7. September 1839. K692 Der Rath der Stadt Leipzig. 1375 I)r Georgi. Kretschmer. 1». Bekanntmachung. Die Ausgabe der Einlaßkarten für das nächste Synagogen« fahr wird Sonntag, de» 15 September» Vormittags lO—12 Uhr, in der Gemeindekanzlei (»n Svnagogengetäuoe, eine Treppe hoch) sorigeietzt Vs wcrven an diesem Tage nnr solche Plätze vergebe», welche die bisherigen-»Hader sür das kommende Jahr zu behalten beabsichtigen. Du Empfangnahme der Karlen für dir,« Plätze muß bis spätesten« den 17. Leptewber, Nach« mittags 4 Uhr» geschehen; über die bis zu diesem Zeiipunct nicht m Empfang gcuommeuca Karte» wird ohne Unterschied ander weitig verfügt. Die aus neue Anmeldungen hin vorgrmerktea Karten werde» DienSiag, den 17. September. Nachmittags 4 Uhr, nach der Reiben« ioige der Anmeldungen in der Gemeindekanzlei ouSgegeben. Da von Herrn Rabb. vr. Goldjchmidt herausgegebene Gebetbuch ist ebendaselbst zu haben. Wir bitten, die diesjährigen Gemeindestenerguitluugen mitzubriugeu. Leipzig, den 11. September 1889 Der Vorstand drr Israelitischen Neltgio»s«rmeiad« »n Leipzig. verkant von Lichen-Autzlioh. In dem großderzoql. Forstrevier Allstept-Landgrafrod« solle» ca. 45« odm Eichenstarkholzer, welche im WirthschaiiSjahr 1839/90 zum Einschlag kommen, aus dem Wege deS schiisilichrn Ausgebois verkauft werden. hat sich gleichfalls den Franzosen in Erinnerung gebracht. Die Regierung bat längere Zeit geschwankt, ob sie Bonlanaer überhaupt als Wahlcandidaten zulassen soll, endlich bat sie die Erlaubniß ertbeilt, daß die durch den StaatS- gerichtShof Berurtheillen ihre Candibatur durch den Gerichts vollzieher anmelden lassen dürfen. AiS aber Boulanger und Rochefort von dieser Erlaubniß Gebrauch gemacht habe», sind sie durch den Seinepräsecten abgewiesen worden. Do- ist osscnbar kein angemessene- Verfahren, und man darf erwarten, daß der Minister de- Innern ConstanS bi« Abweisung deS Seinepräsecten mißbilligen wird. Wenn da« nicht geschehen sollte, so wäre e« nur ein Beweis mehr sür die Thatsache. daß in Frankreich nicht Recht, sondern Willkür herrscht. DaS Ministerium Tirard hat während seiner Amtsführung so viel Gewaltakte verübt, baß eine Dictatur kaum schroffer auslretcn könnte. Die Re gierung hat einqeschen, daß sie mit Mild« und Behutsamkeit unter den bestebenven schwierigen Verhältnissen nicht- aus- richten kann, und deshalb bat sie nur noch die Zweckmäßig keit zur Richtschnur gewählt. Da- Ministerium Tirard- ConstanS hat die Ausgabe übernommen. Bonlanger unschäd lich zu machen und die Wahlen im Sinne der Ausrcchtcrhaltung der republikanischen Staatsform zu leiten. Diese Ausgabe bat cS nach Kräslen erfüllt, wenn auch die republikanische Freiheit dabei in die Brüche gegangen ist. Boulanger mag noch viele Anhänger in Frankreich zählen, aber der Proceß wegen Hochverrats»- und wegen B-runtreuungeu und die Wiedereinführung der Bezirkswahlen haben ihm den Hai- gebrochen. Alle Schritte, welche er »nternimmt, seine Aus rufe, seine Proteste, sein Brief an Tirard können augenblick- IicheS Aussehen erregen, aber sie ändern nicht- an der Tbat- sache, daß er nur noch als Enriosiiät betrachtet, aber nicht mehr als der Befreier von der republikanischen Mißwirth« schast gepriesen wird. Der Eindruck der Ausrufe de- Grasen von Pari- und deS Prinzen Victor Napoleon an die Wähler ist schwer zu be stimmen. In denselben Kreisen, welche am 18. Oktober 1885 die Vertreter des KönigthumS und de- Kaiserreichs in die Kammer gewählt haben, werben beide Schriftstücke gewiß ihre Wirkung tbun, und eS ist auch mit Sicherheit anzunehnien, daß die Anhänger Boulanger'« die Reihen der monarchistischen Wähler versiärken werden, aber ob dadurch der Bann, unter welchem Frankreich seit >9 Jahren lebt, gebrochen ist, erscheint doch sehr zweifelhaft, weil die Männer, welche an der Spitze der monarchistischen Bewegung stehen, ihre Befähigung. Fran'-eich in gesundere Bahnen zu lenken, noch nicht erwiesen selben aus Derlanaen von der Großherzoql. Forstverwaltunq zu j sürchtung wachrufen, daß Frankreich sich nnler ihrer Herrschaft Allstedt bei Oberröblingen o/Helmv den Kaufliebbabern vorgezeigl. Die Gebote sind aus daS Kubikmeter, »ach Maßgabe der Kaus- bedingung-n, welche bei der genannten Großherzogl. Forstverwaltung eingeiehen oder von der Unterzeichneten gegen Einsendung einer Lchieibgebühr von 60 bezogen w-rven können, schrisilicti und ver> schlossen bis zum 14. Lctobcr V. Nachmittag, hier abcugeben. und ist dab.-i ausdrücki ch zu erkläre», daß der Bieter de» BrrkaulS« bedlngungen sich unlcrwirst. Die Eröffnung der Schreiben findet Dienstag, de» 15. Oktober b. Bormittag 10 Uhr, m d,m Gcichäitsz mmer der Unirrzeichnetea statt, und steht es jedem Bieter frei, bei» Termin beizuwobneu. Die Auswahl unter den Bietern und der Zuschlag wird de« Großherzogl. Staats-Ministerium, Departement der Finanzen, vor behotlen. Weimar, den 10. September 1889. Tie «rohherzoglich T Forftinspertion. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntniß, daß wir die bisher noch in aller Art numerirle LöSniger Straße in nachersichtlicher Weise »innunielirt habe». Linke Seile. LS: D — P-« ZZ e - N 4 6 § - t» L s: Bbtheilung L. 357? 3578 3571) 3570 1 3 5 Besitzer. Reckte S eite. ^(9 r- > ki Besitzer. Abtbeilui'g L. 5 3578 2 I. G. Lohse. 4b 3578- 4 C. F. Kulme. 4a 3578 6 I. Hajeneyer. — — 8,10 Bauplätze. F. L. TlauS. Derselbe A.E.F Bost, borlh Leivz g.Dü». ger-Exoort- Aciien - Ge sellschaft. Von der Körnersiraß« auS: Linke Seile. rs: »r» >2 62 - ^ «s: N -- .Lu 01 I sSk Besitzer. Rlch c Seite. ^rs ZA Ä 'k- Besitzer. Unbebautes Areal Ablheilong L. — — 9 Bauplatz — 2858 11 W. Seidel. — S85t 13 P. Otio Bauplatz Leipzig, den 7. Seplemb-r >339 Der Ratk der Stadt Leipzig. Id. 4409. Vr. Georgi. Klelschmer verkant von Lichen-Nnkholr. In dem Großherzogl. Forstrevier Hardisleben lallen ca. 1ir0 obm ^icheiiita>kl>ol;er, welche im Wirlbichcislsjiihr 1889/90 zum Einschlag kommen, aus de», Wege des schiist.ichcn Auigebois verkausl wcroen. Die Hö!zer befinden sich ca. 5 üni von dem Bahnhof Butisicdi entsernl. und werdcn dieselben auj B klangen von der Gioßherzoal. Forst- oerwallung zu HarViSlelien b i Büttstedt vorqezeigt. Die Geboie sind aus das Ciibikmeirr nach Maßgabe der Kauibedingungen, welche bei der b-trefirnden Großlierzogl. Forstverwaliung eingeiehen, oder von der Unterzeichneten »egen Einsendung einer Schreibgelühr von M /E bezogen werden können, schrijilich und verschlossen v,S zum 14. Oktober d. I., Nuchinittag hier obzugeben, und ist dabei auS- drückt ch zu erklären, daß der Bieter den Berkaufsbediugungen sich unleewirst. Die Eröffnung der Schreiben findet Tiknstan, den 15. Oktober d. Voriyittaq 10 Uhr, in dem Geschäsisziniin-r der Unterzeichneten statt, und wird die Auewahl umcr den Bietern und der Zuschlag dem Großherzogl. Staats «Ministerium, Departement der Finanzen, Vorbehalte». Weimar, den 10. Sepiem^er 1869. Tie «>roszlier,oglich T. Forstinspertion. Oie Wahlbcwcgmlg in Frankreich. Nur noch wenige Tage trennen unS von den mit so großer Spannung erwarteten allgi meine» Wahlen in Frankreich, durch welche die Entscheidung getroffen werden soll über die zukünftige NegicrungSsorm deS Lances, aber der Wicht gleit dieses Ereignisses cnl'pcicht die Haltung der Franzosen keines wegs. Es scheint ihnen weit m- hr daran zu liegen, ob der russische Thronfolger die Ausstellung besucht, als daran, welche Partei am 22. Sepl Inder die Oberhand behalten wird. Freilich dauern die Parleikän pse in Frankreich schon so lange, baß sich daS Interesse daran allmälig abgestumpft hat, aber angesichts einer so wichtige» Entscheidung sollte inan doch mehr Anthcilnahine der Bevölkerung erwarte». Die Negie rung ist der Meinung, daß die Beibeiligung der Geistlichkeit an der Wablbeweanng sür die R publik die größten Ge fahren mit sich bringt, und deshalb bat der Justiz- minister Tbävenct ein Rundschreiben erlasse», in w lchem er daS Eingreifen der Geistlichkeit in die Wahlbewegung verbietet. Tie Bischöfe sind aber dadurch nur bewogen worden, de» Klerus um so eindringlicher aus ibre Pfl.cbie» al« Seelsorger binzuweise», unv ver Bischof von Söez hat sogar in einem ojscnen Briese an den Minister seine Rechte als französischer Staatsbürger a wahrt, in welchem er zugleich durckdl cke» läßt, daß er der Republik nicht günstig gesinnt ist, weil sie den Franzosen die wahre Frciheit ver kümmere. Der Iustizmiiiisler scheint also durch seinen Erlaß dar Gegentbeil von dem erreicht zu haben, wa» er errcicken noch schlechter befinden könnte, als unter den wechselnden Negierungen, die wenigsten» den Bortheil darbielen, nachdem sie als ungeeignet befunden worden sind, durch eine andere ersetzt werden zu können. Die Franzosen legen aus daS SelbstbestimmungSrecht den böcbsten Werth unk sie würden dasselbe nur zu Gunsten eine- ManneS opfern, dem sie große Eigenschaften zutrauen unv von welchem sie erwarten, daß er Frankreich zu seinem früheren Range in Europa wieder ver helfe» werde. Dieses Vertrauen hegten sie Jahre lang zu Bonlanger, aber der Zauber ist gebrochen, seit er die Flucht ergriffen hat nnd als untreuer Minister entlarvt worden ist. Wenn sic den Versuch machen wollten, ob der Gras von Paris vielleicht ihren Ansorberunge» an einen Monarchen entspräche, so Halle» sic dazu seit dem Tode de- Grasen Chambord ausreichende Gelegenheit, und wenn ihnen Prinz Victor Napoleon als der geeignete Man» erschiene, um ihre Leiden zu heilen, dann würbe sich baS auch schon längst gezeigt haben. Aber das ist da- Hinderniß sür die Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich, baß eS an emeni würdigen Bcrtreler dieser Staalssorm fehlt, und deSbalb spricht vie Wahrscheinlichkeit dafür, baß auch am 22. September wiederum die Republik als die Siegerin a»S dem Wahlkampfe bervorgehen wird. Daß eS den Franzosen a» den erforderlichen Eigenschaften fehlt, um sich selbii zu regiere», da» haben sie in den letzten 19 Iabrcn »iiwiberieglich bewiese», und daran können einzelne Ncge»eraiio»Sversucbe, wie sie unter Ferry und unter Freycinct gemacht worden sind, nichts ändern. Einzelne Personen haben sich inFrankrcichstets durch staatsmännische Befähigung unv vurch persönliche LiebenSwürVigkeit auöqez-ichnct, wir brauchen dasüi nur die Vertreter anziisühren, vie Frankreich nach Deutschland ge fand! hat: Grat St. Ballier, Baro» Eonrcel und Herbctte, sie alle sinv in Berlin stets wohl ausgenommen worden und baden sich dieser Ausnahnie auch stelS würdig gezeigt, aber einzelne Perlonen können gegen de» Geist, welcher die Ge sammtheil deS sraiizösiichen Volke« beherrscht, nicht aus- kominen, sie sind gciiöthigt, der öffentlichen Meinung Zuge ständnisse zu »lachen und über dem Streben, den Wünsche» der Mehrheit gerecht zu werden, verlieren sie ibre eigentliche und Hauptaufgabe aus bei, Augen. Alle sranzösiichen Staats männer sind, wen» sich die Gelegenheit dazu bot. Deutschland gegenüber auS der Nolle gefallen, Ferry, Freycinct und FlourenS nicht ausgenommen. Die Franzose» verlange» von den Männern, welche» sie Die Leitung überlassen sollen, Erfolg, und der Erfolg, den sie verlangen, liegt zunächst ans dem Ge biete der auswärtigen Politik, er ist obne einen siegreichen Krieg nicht denkbar. An dieser Sachlage scheitern in Frank reich alle ehrlichen Bemühungen, unv diese« Strebe» wird auch bei den W iblen vom 22. S plember den Ancschlag geben. In Ecniangclung eines ManneS wird man da« »Lelbstbcstiiiiinuttgscccht sesthalte» und baS gewahrt di Republik. * Ih'cipziss, 13. September. Die ZeitungSmitlheiluiig, daß der Reichstag in der nächste» Session sich mit neue» m ili t a ir ischen Forde rungen von groß r m Umfang zu beschäftigen haben werde, wird der .Ncitio»all>berc>lcn Correspondenz" von untenichlctcr Scite alS »»richtig bezeichnet. Da- Arbeitspensum soll auf da« äußerste M ß beschränkt werden. Die neue Regelung der Socialistcnfrage aber wird sich jedenfalls darunter befinden. * Wenn in der Presse an die Mittheilnng von der Er nennung technischer Attaches beider einen oder andern kaiserlichen Mission die Bcbauptung geknüpft wird, baß eine Erweiterung oder Verallgemeinerung tiefer Einrichtung ein wollte, die Geistlichkeit wird nun erst recht wühlen aber nicht I getreten sei. so entbehrt kiese B h- uptung der thntsächlichen sür die Republik. I Begründung. Die Zahl der technischen Altgcl öS, welche b-< Tie Feinde dir Republik sind sämnill ch mit Esser an der I kannklich ansschli,ßlicy preußische Vaulcchnikcr sink, ist Arbeit. Zmrst bat Boulanger zu den Wählern gesprochen, I wie ein Blick in de» StaaiehguSbgltSetat lehrk. j tzt nicht thm ist der Gras von Pari- gesolql und Prinz Victor Napoleon I vermehrt worden. Wie im Vorjahre, sind sür 1839/90 fünf ölcher Stellen au-gebracht, nachdem die Zahl der Stellen aus Grund der mit der Einrichtung gemachten vortrefflichen Erfahrungen inzwischen von anfänglich 3 aus 5 erhöht war. Es handelt sich bei der Besetzung zweier Stellen mit technischen Altach-S, welche zum 1. Oktober d. I. erfolgt, vielmehr leviglich um eine Maßregel im Rahmen der bis herigen Einrichtung. Die dem Wasserbau-Inspeclor Röder übertragene Stelle eines technischen Attache- bei der kaiser lichen Botschaft in Wien ist durch Einziehung der Stelle in London, welche nach mehrjähriger Besetzung sowohl mit einem Ingenieur al- einem Architekten aus einige Zeit entbehrlich erscheint, gewonnen. In Rom handelt e- sich aber lediglich um einen Personenwechsel, welcher durch die Berufung de« bisherige» AliachLS in eine andere Bertrauen-stellung bedingt war. Während aber die Stelle in Rom bisher mit einem Architekten besetzt war, ist eS, angesichts der Bedeutung des italienischen Ingenieurwesen-, zweckmäßig erschienen, dieselbe jetzt mit einem Ingenieur zu besetzen. Die Wahl hat sich aus den Wasserbau-Inspeclor Keller gelenkt. * Aus daS vom Gustav-Adols-Berein in seiner ersten Hauptversammlung zu Danzig erlassene BegrüßungSlele- gramm an den Kaiser ist folgende Antwort eingegangen: „Präsident der Gustav-Adolf-Stislung I)r. Fr icke. Danzig. Se. Majestät der Kaiser und König haben die telegra phische Begrüßung der 43. Hauptversammlung deS Gesaiiimt- vereinS der Gustav-Avols-Stiskung gern entgegengenommeli. Bllerhvchstbieselben lassen herzlich danken und wünschen den Verhandlungen der Versammlung Gotte» reichsten Segen. Geheimer CabinetSrath v. LucanuS. ' Wie die ersten Kammersitzungcn de« bayerischen Landtage» sich gestalten werten, plaudert heute ei» be kannter Parlamentarier i» einem rabicalen Münchner Blatte in folgender interessanter Weise au«: CulluSminister Do. v. Lutz muß" seine Antwort aus da- bischöfliche Memorandum ein gehend begründen, er »muß" seine staat-kirchliche Auffassung der entsprechenden Kritik auSsetzcn, er .muß" der Kammer Rede und Anlwort stehen. Ist er nicht in der Lage, seine Antwort genügend zu begründen, so wird die (ultraiuonlane) Kammermehrheit die constttutioncllen Consequenzen zielten müssen! (?) Die Liberalen in der Kammer .müssen" wäh rend der Zerzupsung der Cultus-Excellcuz die Rolle deS Zn- chauer- spielen (I), denn sie sind in solchen Fragen viel zu wenig bewandert (l), sie .müssen" schweigen, weil sie keinen Redner besitzen, der sich ans diesem Gebiete ausreichend zu- rechlfindet, ohne fürchten zu müssen, gründlich heimgesch.ckt zu w-rde»! — Da sage Einer noch, die bayerischen .Patrioten" seien nicht liebenswürdige Leute. * Der Gegenbesuch de-Zaren beim Kaiser Wilhelm indet nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung" euS Petersburg bestimmt nach Schluß der preußischen Herbst» Manöver, und zwar vor der Reise veS Kaisers Wilhelm nach Griechenland statt. Die Kaiserin begleitet den Zaren »ach Berlin. * Es ist eine bekannte Thatsache. daß die russischen Inden sich der Ableistung der Wehrpflicht zu enlzchen wissen, trotz aller all lloc decrelirten Strafen und Pöiic». So schreibt auch jetzt wieder der „Witcnski Wjesluik" Wilnaer Bote"): Im Jahre 1886 wurden im Gouver nement Wilna von den slädlischen u»d KreiS-Webrpsl cht- Bebörden 739 jüdische Familien, die sich der Wehrpflicht entzogen batte», mit Geldstrafen in der Höhe von 221 700 Rubel belegt. Vo» dieser Summe konnte» jedoch nur 8093 Rbl. 22 Kvp., d. h. also 3,6 Proc. cin elrieben werden. Im Jahre 1887 waren 509 Familien mit 152 700 Rbl. bestraft, während davon nur 4152 Rbl. 73 Kop., d. b. 2 Pcoc., bezahlt wuiden. Im vorige» Jahr schließlich betrug die Zabl der Familien 620, die Ziffer der Straie» 186 000 R l., die ei»gega»ge»e Lumme 2474 Rbl. 9l Kop., V. h. l.3 Proc ! Seil Ende December 1886 sind also im Gouvernement Wilna im Ganzen 1857 jüdische Familie» verurtheilt worbe» zu einer Geldbuße von 557 lOO Rbl., wovon ater nur 15 03t Rbl. 90 Kop. eingctriebeu werden konnte, also 2.7 Proc. Diese Ziffern beweise» eklatant, daß das Circular vom 27. December 1338 absolut nicht aus die Jude» gewirkt hat und sie nach wie vor die allgemeine Wehrpflicht zu umgeh n wissen. In'olge dessen soll nun in dieser Beziehung eine solidarische Hast unter sämmllichen jüdischen Gemeinden ei,»gesuhlt werde». * lieber die Vorbereitungen zum Empfange deS Kaisers und die Hochzeilsseierlichkeitc» in Athen wird Ver .Post" von oort unter dem 6. dS. geschrieben: Lbwolil „inn zu der e idgill g „ Fe>islclli»ig de« Programms noch die Rückkehr des Kün gs t9eorg imb de:-Kronprinzen »lonsi inlin abwnrten muß, sind die ieiilich.n Bvibercitunge» berenü i»i vollücn O'ange. und in den Straß », welche durchweg neu gepflastert und m t elrklrücher Beleuchiu .g oerielie» Werren, geht cs druiiier »nd drüber. Ueberall ragen schon die Tcäner dee e'eklrisch.n Bogen lampen empor, mit denen unser- statt'che V lwaltung die Biirgei'- Ichait Atlie S nnd die fremd » -Inste » errasche» will. Die (».'werke haben bereits verschiedene Leisaniinlnngeii abgehalien, und ein j des erbaut nicht blo: einen ei nnen Tiiuniphbogen, sondern bereitet auch noch besondere F.ierlichkeiien vor. 'Aus Neapel ist der berühmte Feuerwerkec Zeroni gewonnen worden, der ii eiillich schon in ch PoriS eiigagirt war, aber lei cu Contraet tech noA löse» ton t.. Zeroni er! ält sür seine Feuer werke 20tX>0 Drachmen. Emen glänzenderen Hinlergrniid sür pyro technische Kiliisisiücke als de Alivpolis mit hren Tonpein und Rume» kann ma» sich kau»» d »!en, und Ze vni Null denn auch außerordenlliche Ailstiengungen machen. Im Feueoverk will er voll ständige V'lder ans d r Ob,schichte «Yriechen'ands, von de» Zeiten des Pcrikles bis z» der letzten Revolution, barste»«». Das königliche Palais. Iva Kaiser Wsthelm wohnen wird, ist mit seiner neuen Einrichtung schon jetzt volliiäiibig lerliggestestt, ebenso wie dis PalaiS de Kionpruizen, der übrigens sein neues Mobiliar aus Denticbland bezogen b>4 Die Räumlichkc len f ir die übrigen sürstlicheii (Vaste — Prn z Heinr ch. Prinz von Wales, Erbprinz von Meiningen und (v mahl n, e' Kronprinzen von Dane- maik, den (vroßiürsieii Thronsoll r von Rußland, de» Kronprinzen io» Jloli.» Mid andere — werde» glcichsollS binnen Kurzem senil icin. Alle griechischen Colonie», in London, Alexandrien, Marseille rc.» werben vssiei ll a»sge>o>tcrl werden, ihre Vertreter zu de» Feierlich keiten nach Alben zu senden, und in allen diesen Eolonien bereitet man sch,'» jetzt kostbare Hoä eilsgeschenke für da- hohe Paar vor. Für dis B'iik.t ns der Ak opo. s, an w 'cheni 250 Gäste tl.eil« vebmen w ide„, sind die Kost.n mit 60000 Drachmen von der Stadt bewilliat worden. Vor de» Propyläen w rd ein großer Triumphbogen in antik-m Liil eriich:-«. an den sich, ml 7dnin-i »nd Teppichen brapirt, der - g-atliche F straiim sür d S Bank-t an'ch >>ß». Inmiit-n riicher B u,ne>i-Aili.»ge»icntc- Nico o.e h.ijelic»jä.ii»üc Festtafel »Hern Platz finden. Große Aufmerksamkeit verwendet man überhaupt daraus, den 1 a.
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