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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141126027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914112602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19141126
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914112602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-26
- Monat1914-11
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HHßstzW WGM VON drohen und Umgebung am Lage vorher bereittz alr MenÜ-Nvrgsde SS. Jahrgang. O 328. Stjugs-Gebühr «lerlelMI. IO- Dre». dm de! I-igUch zw»«- maliger Zutt-gu»,<an Änn-u/Lianlagennur einmal» e.d»M.. durch auewörtiae Annahme« Ullen di« ll.id M. 8ei einmaliger Zu- ltellMia durch dl« Post iMlohne Bestellgeld,. Ausland: Oester- nich'Ungarn d,4d Kr., Schweiz d.ilü grks.. I,allen 7.17 Lire. — Aachdmil nur Mit deutlicher Quellen angabe i,Dre«dner g!achr.",,ulallig. -Un- virlangle Schriststacke mrd-nichtauldewahrt. l«n in «in« Dtsamtaurgabe «lhÄtrn. Donnerstag, 26. November 1914. Telegramin-Sldresse: Nachrichten Dresden. Dnrck und Verlag voll Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Mavienstrafte 28/-s0. Sammelmlmmer für sänitlichc Telephonanschlüsse: 2.» 241. Nachtanschluh: 2VV11. Aujeigen-Vretsr «»nahm« »in «nkün- diaungen bl« nachm o Uhr Sonnlag» nur Marienstrahe b« von lt bi» >/,l Uhr. Die einipaltlg« Zelle («ima 8 Silben) rv Pf., die zwellnallige Zeile auf r-rtseil- 70 Pf., bl« zwellpall. RellameuUe >.b0 M.. gomllle». Nachrichlen au» Dre»> den die elnlpal«. Zell« 2S Pf. — In Nun,- mern nach Sonn- und Feiertagen erhdhle Prei«ib»e. — Auawilr- llgeAufirgge nurgegen lvorauabePihlung. — 2cdt,Bel«gbiaul0Ps. Russische Mißerfolge auf der ganzen Linie. Die französischen Verluste. — Kleine Fortschritte bei Arras. — Scheitern der russischen Angriffe in Ostpreußen, aus der Richtung Warschau und bei Czenstochau. — Eine französische Schlappe in Marokko, eine englische in Ostafrika. Der amtliche deutsche Schlachtbericht. sAmtlich.) Großes Hauptquartier, 28. November, vormittags. Die englischen Schisse wiederholten gestern ihre Unternehmung gegen die Miste nicht. Die Lage a»s dem westlichen Kriegsschauplätze ist unverändert. Bei Ar rar. machten wir kleine Fortschritte. In Ostpreußen wiese» unsere Truppe» sämtliche russischen Angriffe ab. Die Gegenoffensive der Russen aus der Richtung Warschau in der Gegend Lowicz—Strykow—Vrzezinq jst gescheitert. Auch in der liegend östlich Ezenstochan brachen sämtliche russischen Angriffe vor nnsercr Front zusammen. Obcrstc Heeresleitung. Die frauzösischen Verluste. Die Verluste, die die Franzosen in diesen, Kriege bis zum 1. November zu verzeichnen haben, betragen, wie aus Bern berichtet wird, nach zuverlässigen Mitteilungen MM, Tote, 8700lil> Verwundete und 167 000 Gefangene. Rückzug der Franzose»? Ter militärische Mitarbeiter des „Berner Bundes" schreibt, die französische Heeresleitung habe vielleicht wieder Sen Plan hervorgezogen, das französische Heer im Festungs gürtel Velfort—Epinal—Langrcs—-Dijon—Vesam-vu, im weiteren Sinne in der Morvanstcllnng. die zugleich den Lüden und den Südwcsten Frankreichs decken, zu sammeln. Ein solcher Rückzug würde den Verzicht aus die Deckung der Kanalküste in sich schlichen. Die Krieg führung der Verbündeten werde überhaupt dadurch beein flusst, daß die militärischen Interessen Eng lands und Frankreichs im einzelnen Falle durchaus nicht ü b c r c i n st i m m c n. Die Kämpfe in Wcsislandcrn. Der „Nicuive Rvttcrd. Eour." meldet aus Oostburg: Um 23. November früh wurde den Bewohnern von Blanken bergs,e bckanntgegcben, daß sic sich entfernen sollen, da man eine Beschießung der Küste erwartet. Die Beschießung von Zeebriiggc Der Amsterdamer „Telegraaf" erfährt aus Sluis über die Beschießung Zecb rttgg es durch englische Schisse: Die Schiffe erschienen am Montag ungefähr 2 Uhr nach mittags. Das Wetter war ziemlich neblig. Tie Schisse blieben schätzungsweise 0 Kilometer von der Küste und er- ossnetcn ein heftiges Feuer zuerst auf Zecbrüggc, dann auf Sei,st. Vor Heyst richteten sic das Feuer ans die in den Dünen ausgestellten deutschen Batterien und ferner aus Hotels, wo Deutsche einguarticrt sind. Neue Gurkha-Regimenter. Die indische Regierung rüstet neue Gurkha-Regimenter aus, die im Bedarfsfälle nach dem europäische» Kriegsschauplätze gesandt werden solle». «„Köln. Zeitung".) Rege Tätigkeit der Flugzeuge im Westen. Die „Times" meldet aus Nordfrankrcich, daß dort die Atmosphäre ruhig jst, wodurch den Flugzeugen gute Ge legenheit zur Betätigung gegeben ist. Die deutschen Tauben machen davon ausgiebigen Gebrauch. DaS Bombardement der Zeppelinwerft in Friedrichohasc». Der „Lok.-Anz." meldet, daß die drei englischen Flieger, die Bomben auf die Luftschifswerft in Fried richshofen warfen, Sonnabend in Relfvrt anfgestiegen seien. Zwei seien aber nnr zuruckgckchrt. Freiherr v. d. Goltz im Felde. Der Berichterstatter des „Hamb. Kvrresp." meldet, daß der Generalgouverneur von Belgien, Freiherr v. d. G o l tz, als er jüngst die Truppen im Schützengraben anfsnchtc und dabei über ein freies Feld gehen mußte, von einer kindlichen Kugel im Gesicht verwundet wurde. Der Gencralgouvcrneur erklärte, daß die deutschen Trup - een sich wundervoll schlagen und die ungeheuren Ttrapazen mit einer Begeisterung ertragen, die einzig da- stchc. Es gehe gut vorwärts, auch an der Pier. Die Feinde kämpfen mit dem Mute der Verzweiflung, denn sic müßten, was davon abhängc, wenn wir an der Küste seien: aber wir würden cs schaffen. Englands heimtückisches Verfahren gegen Belgien. Nach Angabe englischer Blätter soll man sich angeblich in Amerika über eine Aushungerung Belgiens durch die Deutschen und eine Ablehnung der amerikanischen Hilfe zur Beschaffung von Lebensmitteln für Belgien entrüsten. Demgegenüber wird amtlich fcstgcstcllt, daß infolge des Krieges die Produktion Belgiens, das schon in Friedens- zeitcn seine Lebensmittel zu drei Vierteile» aus dem Aus lände beziehe, hinter der normalen Höhe weit zurückge blieben sei. Zudem sei das faßbare Getreide meist von der Negierung für das Heer in Anspruch genommen worden. Schlimm sei die Lage nnr dadurch geworden, weil Eng land, um Deutschland anszuhungcrii, gegen alles Völkerrecht auch kein Getreide »ach Belgien hercrnlicß. Deshalb gründeten die Vertreter Amerikas und Spaniens ein Hilfs- und Eriiähruiigs-Komitce snr Belgien, das a»f Grund der Erklärung des Gencralgvuvcr sicurs in Belgien, daß die ausländischen Lebensmittel nicht für deutsche Truppen rcguiriert werden dürste», von der englischen Regierung das Versprechen erlangt habe, daß Lebensmittel frei nach Belgien gebracht werden könnte». Behufs Einkaufs und Verteilung des ausländischen Ge treides haben sich in London, Brüssel und Haag amerika nisch-spanische Hilfskomitees gebildet. Die Organisation ist in weiterem Ausbau begriffen. Die Frage der Versorgung Belgiens mit Nahrungsmitteln könne deshalb nicht mehr als bedrohlich angesehen werden. Die Angriffe einiger Organe der ausländischen Presse entbehrten also jeder Be gründung. kW. T. B) - Eine angebliche neue englische Kanone. Alle Pariser Blätter sind voll abenteuerlicher Berichte über eine neue englische Kanone, die aus dem Kriegs schanvlatz angctvmmcn sei und deren Leistungen „geradezu fabelhaft" sein sollen. — „Gefabelt" wird ja von unseren Gegnern gerade geling. Eine englische Niederlage in Ostafrika. Die englische Gesandtschaft im Haag teilt mit: Ans den letzten Berichten aus Ostasrtka geht hervor, daß eine britische Trnpoenmacht aus Britisch-Oslafritn, als gemeldet wurde, daß eine wichtige deutsche Eisenbahnstation nnr schwach besetzt sei, dorthin geschickt wurde, um die Station zu erobern. Die englischen Truppen landeten a»r^2. No vember und rückten sofort gegen die feindliche Stellung vor. Es stellte sich jedoch heraus, daß diese sehr stark war. Es gelang den c n g l i s ch c n T r u p p e n zwar, die Station zu erreichen, sie mußten sich jedoch wieder z n r ii ck z i c h c n. Ihre Verluste betrugen 800 Mann. Hindenburgs Strategie. Die „Basel. Nachr." bringen eine Meldung des Peters burger Vertreters des „Eorriere dclla Sera" über die Frage, was man unter der Bezeichnung des deutschen Generalstabs „südlich von P l o z k" zu verstehen habe. In der Meldung heißt cs: Die Deutschen rücken gleich zeitig nach Süden gegen Lodz und nach Osten auf Warschau vor und halten zwischen der Weichsel und Warthe einen Kreisbogen besetzt. Tic „Basel. Nachr." urteile» nun, daß cs Hindcnbnra gelungen sei, einen Teil der russische n A r m e c von Warschau nnd Nowogeorgiewst z u t r e n n e n nnd daß er mit seinen Truppen südostwärts marschiere. „Südlich von Plozk" bedeute daher, daß der Plan Hindenburgs in der letzten Phase der Ansfiihrnng begriffen sei. > Das Eiserne Kreuz für Erzherzog Karl Franz Joseph. Aus dem Wiener Krlegspressegnarticr wird gemeldet. Erzherzog Karl Franz Joseph erhielt vom Deut schen Kaiser ein Telegramm, wodurch ihm für seine be währte Teilnahme an den Operationen der verbündeten Armeen die Verleihung desEiserncn Kreuzes 1. und 2. Klasse mitacteilt wird. Ter Erzherzog hat von dieser Auszeichnung dem Kaiser Franz Joseph telegraphisch Mel dung erstattet und dem Deutschen Kaiser seinen Dank tele graphisch ausgesprochen. Oberst Reuter abermals totgesagt. Der anS der Zabern-Angclegenheit bekannte Oberst Reuter soll, wie aus Montpellier gemeldet wird, durch einen Bajonettstich getötet worden sein. Der Oberst war bereits einmal fälschlich als gefallen gemeldet. Hoffentlich stimmt's diesmal wieder nicht. Die türkische Regierung hot sofort bei Beginn ihrer Teilnahme am Kriege der ita lienischen Regierung die Erklärung abgegeben, sic ver pflichte sich, die freie Schiffahrt im Suez-Kanal nicht zn verletzen. Die Türke« sind zähe Bundesgenossen. Zum Eingreifen der Türken erklärt Freiherr von der Goltz, daß wir einen überaus zähen Bundes genossen gewonnen hätten. Die Türke» würden beweisen, daß der Ruhm ihrer Tapferkeit ewig bestehen bleibe. Der Islam völlig geeint. Englands Bestrebungen, in Persien eine Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten herbeizusührcn, sind auösichtSlvs, da beide Richtungen für den Islam cintreten und einig sind im heiligen Kampfe. — Sunniten nnd Schiiten bildeten bisher zwei besondere Richtungen inner halb des Islams, haben sich aber jetzt völlig verschmolzen. Ein kurdischer Sieg über die Russe«. „Taswir-i-Efkiar" erfährt von einem Berichterstatter in Musch, daß kurdische Kavallerie die Russen angriff. die über Dutak, südwestlich von .Karakilissa, am Muradslnssc vorrückcn wollten. Die Kurden zwangen die R nsse n zu eiliger Flucht, fügten ihnen große Verluste bei und er beuteten einige Kanone», sowie ein Maschinengewehr. Englische Maßnahmen znr Verteidigung des Snczkanals. Wie „Dänin" meldet, werden die Engländer den Suczkanal schwer verteidigen können. Sie treffen fieberhafte Bcrtcidigungsmaßnahmcn, ließen ans England Stahltürmc kommen und errichtete» vvr dem Kanal Berschanzungen aus Eisenbahnwagen, Sandsäcke» und Slacheldraht. Der Ausstand in Marokko. Wie der Gencralrcsidcnt Liauthev meldet, haben die Franzosen am 13. November das Lager der Zaian nahe bei Khcnifra dem Erdboden glcichgcmachk. Eine von dort zurückkchrcnde französische Kolonne wurde von starken marokkanische» Kräften angcfallcn, umzingelt, dann aber von den in Khcnifra zurückgebliebenen Mann schaften befreit. Sie verloren sieben Offiziere und etwa IM französische Soldaten nnd mußten Artillcricmatcrial zuriicklassen, das aber am IS. November mit Unterstützung einer aus Tadla cingctrvsfenen Hilsskolonnc znrückcrobcrt wurde, wobei die Marokkaner in die Berge geworfen wur den. lHgpgs-Mcldnng.) Drm Reichstage ist eine Denkschrift zugegangen. die einen tteberülick geben soll über die wichtigsten gesetzgeberischen Bcrwal- inugs- und anderen Maßnahmen, die auf wirtschaft lichem Gebiete aus Anlaß des Kriegszustandes in den ersten drei Monaten der Krtcgszcit vom Reiche oder unter seiner Mitwirkung getroffen worden sind. Einleitend wild anSgestthrt, daß es sich bei den bisher getroffenen Maß nahmen keineswegs um eine abschließende Tätigkeit der beteiligten Stellen handele, sondern daß diese Maßnahmen je nach de» BrMUnissen, PrdKrfEen und Erfahrungen Aendcrungc» nnterwvrscn werden dürsten. Bei der Uebcr- sicht über den Goldbestand der Ncichsbank wird gesagt: Die Erscheinung, daß die Bevölkerung das in ihrem Besitze be findliche Gold freiwillig znr Zentral-Nvteiibant trägt und daiiir Noten fordert, sicht in der Münz nnd Bankgcschichte aller Länder und Völker ohne Beispiel da. Für den Erlaß j eines allgemeinen Zahlungsausschnbs iMoratorium) Hai kein Anlaß Vorgelegen, da der überwiegende Teil unserer luirischastlichcn Kreise genügend gerüstet gewesen ist, im übrige» die Ncichsbank, die Darlebnslassen lind die Kriegs- kreditanstallen tatkraftia eingcircten sind, lieber den Er. folg der Kriegsanleihe heißt es: Dieser Erfolg ist un geheuer nnd erhebt die Bedentnng der deutschen Kriegs anleihe zum Range des größten Finanzgeschäfts, das die Weit bis dahin gesehen hat. Herr v. Iagow, der Llaalsiekretär des Auswärtigen Amtes, ist für einige Tage in Berlin cingctrosscn. Wo bleibe» die nichtangckommcnen Feldpostbricsc? W. T. B. schreibt: In Zeitungen nnd Zuschriften an die Postvenvaltung ist oietfgch die Frage aufgeworfen mor den, wo die nichtangckvmmenen Feldpostbriefe blei be». Die Antwort aus diese Frage, die ngmenttich auch wegen der jetzt oster bekannt gewordenen Diebstähle ^von Feldpostbriefen von Interesse ist, gibt eine im Reichspvst- nmtc gefertigte Darstellung, die unlängst den Redaktionen zahlreicher Zeitungen nberjandi worden ist. Wie wir hören, ist das Reichspostaint bereit, diese Schrift: „Wo bleiben die nichtangekominenen Feldpostbriefe?" kostenfrei unmittelbar an Interessenten abzngeben. Diese hätten nnr de» Wunsch durch Postkarte der Geheiinkanzlei des RcichS- postnmtes, Berlin 66, mitznteilen. Die strammen, trenen und tapscren Schwaben. Ter wlirttembergischr „Ltaatsanzciger" meldet: Der König hat folgende, vom Kaiser eigenhändig geschrie bene F e l d p v st t a r t e erhalten: Einen Gruß aus dem Hüttenlagcr Deines Regiments. Ich habe mich sehr gefreut, auch das meine in vorzüglicher Haltung gesehen und Ab orönlingen anderer Regimenter, sowie der ausgezeichneten Pioniere begrüßt zn haben. Deine Schwaben sind ebe n s o st r a ui in , iv i e s i c t r e n n n d t a p s c r si n d. Den 20. November 101N Wilhelm. Zum Urteil gegen gefangene deutsche Militärärzte in Frankreich. Das harte Urteil gegen die dentichen Militärärzte er regt auch i n F r ankrct ch g r v ß c s A nfsche ». Man hatte allgemein Freisprechung erwartet. In der „Hnmailitö" heißt cs: Die Verhandlung habe nichts gegen dicic Männer ergeben. Es sei kein wirk licher Beweis geführt worden. Ein Bürgermeister habe ansgcsagt, daß die Angeklagten auch kranke Einwohner ge pflegt hätten. Tie französischen Militärärzte legten sich siir ihre deutschen Kollegen energisch ins Zeug. Das Gericht versteifte sich aber ans den Standpunkt, daß die Angeklagten sich geplünderter Gegenstände nnd Gcnnßmittcl bedient hätten. Die Angeklagten wurden bekanntlich für schuldig der Teilnahme an Plünderungen nnd Gewalttätigkeiten, bc gangen am 0. Oktober io Liin sin Onrca, erklärt. Tie Verurteilten hatten gegen die Beschuldigungen aus das entschiedenste protestiert. Eine sranzösischc Stimme siir die deutschen Kriegs- Gefangenen. Ein Leitartikel des „Petit Journal" fordert die fran zösische Landbcvvlternng aus, die mit den Laudarbcitcii de schäftigten deutschen Kriegsgefangenen nicht z » belästigen und nicyt zn verhöhnen. Die Landbevölke rung solle sich sagen, daß jene znm nationalen Wohlstände beitrügen. Auch sollten sic bedenken, daß nach den Urteilen von Neutralen die Behandlung von Franzosen i» Deutsch lanö gut sei. Die neuesten Meldungen lauten: Abschneidnlig Rußlands vom Weltverkehr. Köln. lPriv.-Tel.) Rußland dürfte in den nächsten Tagen vom Weltverkehr abgeschnittcn sei». In Ar changelsk, dem einzigen Ein- nnd Ausfuhrhafen seit der Beherrschung der Ostsee durch die Deutsche» und der Schlic ßung der Dardanellen durch die Türken, ist nach einer Mel düng der „Köln. Zig." heftige Kälte cingctrctcn. Letzten Freitag betrug die Temperatur früh 8 Uhr 10 Grad unter Null. Der Frost hält an. Alle Bemühungen der Eng länder, de» Russen gegen die Natnrgewalt zu Helsen, bleiben erfolglos. Das Weiße Meer wird der Versuche der stärksten Eisbrecher, das Fahrwasser offen zn halten, spotten. Viele Dampfer dürsten bei dem starken Verkehr in Archangelsk cingcschlosscn werden. Mit der Sperrung von Archangelsk Hort der Warenverkauf Rußlands nach dem Auslände aus, da die Ausfuhr über Wladiwostok nnd Kjachta für das curo päischc Gebiet nicht in Frage tommt, nnd Wladiwostok außerdem vier Monate durch Eis geipcrrt ist. Den südlich stcn Ostseehafen Rußlands, Liban, haben unsere Secstrcit kräste jüngst rechtzeitig völlig gesperrt. Von dort kann kein Schiss, auch nicht bei Rächt nnd Nebel, nuSlaufcn. Aus dem Anstande kommt somit kein Geld für Warcnkäiifc mehr nach Rußland. Die Zeichnungen aui die ungarische Kriegsanleihe. Budapest. iPriv.-Tcl.) Dem „Pcstcr Lloyd" zusvlgc übersteigt das Endergebnis der Zeichnung auf die unga rische Kriegsanleihe unter Berücksichtigung der von den Zeichnungsstellcn in der Provinz cingctrofscncn Be richte 1 MilliardeKr v n c n. 3ÜÜ Engländer am Suez-Kanal ge>angeuge«ommeu. Haag. sPriv.-Tcl.) Reuter meldet aus Kairo, daß bei den Kämpfen, die auf einer 30 Kilometer langen Front am Suez-Kanal stattfanden, von den Türken 300 Eng länder gcsangcngcnommcn wurden.
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