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Für unsere Frauen : 11.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490498701-189712116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490498701-18971211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490498701-18971211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFür unsere Frauen
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-11
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Für unsere Frauen : 11.12.1897
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·erz,«-sk IS dir-H -- U U ,»O « H -:-.«- YÆ XI Ej =- Iz —- Ä Tägliche Unterhaltungs-Bkilagk der 11. December isxleuc stcn Yakliri üjjenfi. Nr. 343. »Das Hist-d der Tänzetisxi Romaxt aus dem amErikanifchen Leben von Joseph Darmkana- (49. Fortsetzung-) Machst-net verboteiu I Ich hatte dem Baronet ihre schwache Seite angedeutet. Er szvg eine Rolle Banknoien aus der Tasche und erwiderte: «Vieler- Klei, Alles, waH Jksr uns über sie mittheilen könnt. Seht Jhk dieses Geld? Es soll Euer sein, wenn Jhr meine Fragen in lßezuLauf sen-e Kinder lgecxntnmxtenmalt-ts«u » . A « Sie warf einen gierigen Blick auf die Note-r und sagte: .Das will ich, Siri Jch kriege jetzt nur wenig Geld zu sehen- Jch bin alt und arm, Sir, und stehe allein in der Welt; das habe ich einzig jenen beiden Bälgen zu verdanken. Jch hätte fiir Nan mehr erhalten sollen. Hundert Dollars war kein Preis für ein so bildschönes Feind. Jener Handel hat mich ruinirt.« Jch vermochte nicht länger zu schweigen; trotz meiner Ab neigung rief ich aus-: «Sagt die Wahrheit, Großmutterl Jhr müßt die Wahrheit sagenl Waren jene Kinder Euer eigen Fleisch und Blut? Oattet Jbr ein Anrecht auf sie? Es ist Nan, an der nnö am meisten gelegen ist. Was war ihr rechter Name-i Wie seid Ihr in ihren Besitz gekommen ?« Sie wandte sich betroffen um und warf mir einen durch »dringenden Blick zu. Meine Stimme mußte ihr bekannt vor ngtommen sein. Jch bin fest überzeugt, daß sie mich in diesem Augenblick tpieder erkanntez » » » , » " »Wie ich zu Nan gekommen bin ?« wiederholte sie; »nun, meiiieHyengt mijget Ihr -d·ie «Ges9ichte wissan « « sp Sir Gervase und ich horchten mit athemloser Spannung. Großmutter Serag sann einen Augenblick nach und erzählte dann: »Ich hatte einst eine Schwiegertochter, die Wittwe meines einzigen Sohnes, der ein Matrose war und auf seiner ersten Seereise nach seiner Verheirathung umkam. Judith wohnte bei mir —- sie war ein gutes nnd braves Geschöpf. Nun, da sie noch jung war, so heirathete sie nach einiger Zeit wieder; ihre zweite Wahl fiel ans einen leichtsinnigen Burschen einen Tänzer in einem Varietä-Theater. Er verlor bei einem Streit mit etlichen be trunkenen Kameraden fein Leben, und bald darauf starb auch; Judith, nachdem sie ein Kind geboren hatte, das sie meiner Pflege überließ. Dieser Balg war Nan. Sie war das Ebenbild ihres Vaters, Jack Hart-lese er wurde von seinen Genossen der hiibsche Jack oder der leichtfiißige Jack genannt - er hatte ein hübsches Gesicht und ein Paar merkwürdig gewandte Füße. Jetzt sagt selbst, hatte ich ein Anrecht aus Nan oder nicht? Und«, fuhr sie mit einem lauernden Blick fort, »was geht das Alless Euch an? Woher wißt Jhr überhaupt, daß damals eine Nanl und eine Pollh hier lebten Y« »Gott sei Dantl« ries ich aus. »Sie war also nicht Euer Blut! Sie war in keiner Beziehung mit Euch verwandtl« ,Jch denke, Jack Hartneß' Blut war nicht besser als meines«,s erwiderte die Alte höhnisch. »Nun war das Kind meiner Schwieger tochter aus ihrer zweiten Ehe. Sie hatte keine Verwandten in der Welt, als ihre Mutter starb; ich war ihre nächste An verwandte, und somit gehörte sie mir.« Der Baronet sprach kein Wort; sein Gesicht war wie versteinert. ,Gar ost habe ich es bereut, Nan weggegeben zu haben«, fuhr die Alte fort. ,Der Preis, den ich siir sie erhielt, war zu gering; und ich bedarf ihrer ietzt, für mich zu arbeiten. Jch will sie zurück haben; sie muß jetzt ein schönes erwachsene-s Mädchen feins« ’ Der Baronet machte eine abwehrende Geberde und erwiderte: ,Setzt Euch wieder, Mrs. - Um Bergebiiiig- Jbr habt mir Euren Namen noch nicht genannt-· - »Mein Name ist Black, junger Herr. Allein man hat mich schon seit zwanzig Jahren nicht bei diesem Namen genannt-« »Setzt Euch also, Mrs Black«, fuhr Sir Gervase fort. ,Gegenwärtig wissen Nans Freunde selbst nicht, wo sie ist. Jhr habt uns aber erst die Hälfte Eurer Geschichte erzählt. Es waren zwei Kinder, und nur das eine gehörte der Wittwe Eures Sohnes· Wer war das Anderes« Die alte Hexe schielte den Baronet seitwärts an. »Ihr meint die schwarze Pollhs O, das ist eine andere Geschichte l« »Erklärt Euch! Die Kinder konnten nicht Schwestern ge wesen sein.« , Sie wandte sich plötzlich zu mir und sagte: »Nein, sie waren keine Schwestern. Vielleicht möchtet Jhr gern etwas über Polly hören, Miß ?« Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht an mich selbst ge dacht, jetzt aber erwachte meine schlunnnernde Neugierde. »Geioisz«, antwortete ich begierig. »Es ist eine sonderbare Geschichte mit Pollh«, fing sie nun mehr an, »und der Art nnd Weise, wie ich zu ihr kam. Jch weiß eigentlich selbst nicht, wer sie ist, ich wußte es nie. Ehe Judith den hübschen Jack heirathete, wohnten wir zusammen iin westlichen Theil der Stadt und verdienten unseren Unterhalt mit Waschen nnd der Verpflegung armer Säuglinge. Jn einer Winternacht - es sind schon viele Jahre her kaut ein hübscher junger Mann, der das Aussehen eines Gentleman hatte, mit einem kranken Babn in den Armen zu uns. Es war ein elendes, kleines Ding, nichts als Haut und Knochen, und sah aus, ·als ob es bereits dent Tode verschrieben wäre- Judith und ich dachten, es könnte den Morgen nicht mehr erleben. Der junge Mann schien sehr bekümmert zu sein; er ließ sich indessen ans keine Erklärungen ein, sondern sagte, er miisse die Stadt noch in derselben Nacht verlassen und könne das Baby nicht mitnehmen; es wäre ihm lieb, wenn wir es bis zum folgenden Tage be ’halten wollten. Er sagte, es sei seine Tochter, und nannte uns offen und ehrlich seinen und ihren Namen. Judith versprach ihm, das Kind zu verpflegen; darauf gab er uns eine Banknote und einen Ring, in den einige Buchstaben eingravirt waren, woraus er sich entfernte. Von jener Nacht an haben wir ihn niemals wieder gesehen. » « 4 « » 4 , Judith ver-pflegte das kranke Baby, als ob es ihr eigene-S gewesen wäre; allmälig fing es an, sich zu erholen, Und endlich wurde es gesund. Die Fileidcr des jungen Dinges waren alle niit seinem Namen gezeichnet; Judith hob dieselben so sorgfältig auf, als ob fie von Gold wären, denn sie sagte, dieselben möchten eines Tages von großem Wer-the sein, um dem stind zu seinem Rechte in der Welt zu verhelfen- Jch haßte die Kleine von Anfang an ebenso sehr-, ivie Judith sie liebte. Es war ein dünne-T braunes Ding mit kohlschiuarzen Augen und einein häßlichen, handgroßen Fleck ans der einen Schulter - eine Art Muttcrinal. Allein Judith hing sehr an dem Kinde und sagte, sie wolle es behalten, ob sie jemals dafür bezahlt würde oder nicht. Als wir den Balg ungefähr ein Jahr gehabt hatten, heirathete Judith deu Jack Harkneß und gab ihre übrigen Pflealinge weg, nicht aber die schwarze Polly; von der wollte sie nicht lassen; nnd als sie ein weiteres Jahr bei uns gewesen war, starb Judith und überließ die Kleine mit-. Kurz vor ihrem Ende mußte ich ihr schwören. daß ich Polly nicht weggeben wolle, es sei denn, das-; ihre Anverwandten sie beanspruchten; daß ich sie niit ihrer eigenen kleinen Nan verpflegen und die Babyileider und den Ring sorgfältig aufbewahren wolle. llin sie zu beruhigen, schwor ich, wie sie von uiir verlangte. So lud ich mir denn Polly auf den Hals.
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