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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-01
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1889
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G»sch-i«e stich «»/. Uhr. mck «r»M«« Hynchidultr, irr U»4«ti«». - 10-1, lltzr. -« Uhr. .— s«, ssr »te »tchDf,!«»»», M,««er seM«»te» -,!«»,«« »» »ache»t«,e» »G r »hr R»ch»ui«»«. ,» S»»»- »»* -efttä,e» frsd sr»ft.s 3» H»» Mitlni »Sr 2»s L»»«tz»e v«* «e»». U,werfl,4t«st»ß. ». e,»t» «Ach«. Kattzarftinistr. 23 part. und K»»tg«platz 7, »»r di« ft.» Utzr. rwMr.TllgMatt Anzeiger. »iertrljäßritS «»/, VN. tacl. Brinqerlohn 5 Mk.. durch di« Nuß bezöge» 6 Mk. Jede «iajelue Nummrr »0 Pf velegerrmplar 10 Pf. Stbädrea sür Extrabrilaa«, (>» Taqedlatl-Formal gefasst) Otztte Postdeiörderung SO Mt. «tl Paftbrsärder»»g 70 Mt. I»lrr»te «gespaltene Petitzeile »0 Pf. «r«ßer» Schrift«, laut »»I- Vrti»v«r»«tch,tk Tadellartfcher ». Ziffernsatz uach höher« Taris. Reklame» »,t»r d«» ResactioaSftrtch di« Lasktzalt. geile 50 Pf„ »,rdr,Hamili«»,,chrtch«t» dt« Sgespaltea« Zeile «0 Vi. Jeler »te siud stet« a, dt« Srpedttia, »» ieud«». — Rabat« wird nicht gegede». Zahloag praevumsraoäo od«r Lurch Post» »achnohme. ros. A«üiche Bekstnntmachuugen. tzrktiistMlchNiß. Da» RN. Stück v«< tieSjährigeu SeseG. »,d Wer- »rd»»»g«bl»ttr« sür da» Kü»iOr»tch Sachs»» ist bei UN« «mgegangea und wird bi« z«« LS. -toveurbrr d. 2s. aus de» Rathhaulsaale zur Einsichtnahme öffentlich au-hänaen. Laffeld« enthält: Nr. 4l. Verordnung, die Enteignung do« Pruudrige >thum für Erweiterung der Elsendahnstrecke Klri»>ch>rma- Oederaa betreffend: vom 25 September 1889. u 4L Verordnung, die Enteignung von Grundeigeotbum zu Erdounng einer schmalspurigen Secundäre»e»bahn »on Mügeln durch da» Mllglitztbal nach Erlsing betreffend; vom so September 188». » 4s. Verordnung, die zweite juristische Staatsprüfung be» treffend; vom tl. Oktober 188». « 44- Bekanntmachung, die L-rsammlung der Stände de» Königreich» Sachsen zum nächsten ordentlichen Land, tag vetrrffenb; vom 11 Oktober 188». Leipzig, de» SO. Oktober 188». Der Starh der Stadt Leipzig. Or Georgi. Krombiegel Areitag den 1. November 1889. 83. Jahrgang. Für Michaeli» d. I sind 4 ttuistailungsspeadeu i» Be. trag« vo» 77 25 87 88 40 84 ^ und 4V 58 ^ an hiesige arme unbescholtene Kraue», welche sich in der Zeit zwischen Michaeli» vorigen und Michael » diese« Jahre« verheirothet haben, von un« zu vergeben. Die Spende von 40 ^ 84 kann nur an ehelich Erkorene, die von 40 *4 56 ^ nur an hiesige Bürger»lvchtcr vergeben werden. Gesuche sind unter Beifügung der Eheschließung».' bescheintgung, eine» von zwei hiesigen Bürgern bei BürgerS- psl chl autgrstelllen Zeugnisse» über die Unbescholtenheit und Bedürftigkeit der Bewerberin und einer Eeburltbrscheinigung bi» zum 15. November d. I. auf dem Ralhhausr, l. Ober geschoß. Zimmer 1t. einzureichen. Leipzig, am l4. Oktober 188». Der Aiath der Stadt Leipzig. Kruir I>r. Eeorgi. imbiegel die ZL-lava leerfteheudee bet». Wie alljährlich, soll auch in birsei» Jahre am l. November «in Zählung der leerstehenden Wohnungen und Eeschäslslocale durch unser statistische» Amt vorgenommrn werden. Dir fordern demgemäß die Herren Hausbesitzer und Hau». Verwalter aus. die ihnen zugedenven Formular« vollständig und richtig auszusüllen und zur Wiederabholung nach 8 Tagen bereit zu halten. Leipzig, den 21. Oktober 188». Der Rath der Stadt Leipzig. St. 1192. vr. Georg». vr Hasst. Vtkanntmachimg. A« 1. -toveniber diese« Jahre« ist in unserem Stadtbezirke Leipzig-Reudnitz der K Lerweia drr Gemeinde-Einkommensleuer ans das Slr.'erjahr l88S fällig. Dir Beitragspflichtigen werben teSbalb auigesordert, ihre Stenerbeträge spätesten« binnen 8 Woche«, von dem Fülligkeit»tage ad gerechnet, an unsere Sleuerhebestclle in Leip,ig.Rrudn'tz. Raibha>i». bet Ber«»tdung der «a«h Ablanf dieser Frist gegen die Säumige« «„treten, den gesetzlichen Maßnahmen zu bezahlen. Leipzig, den 28. Oktober 188». Der Rath der Stadt Lrtpzta. vr. Georgi. Koch. Vekanntmachimg. Hierdurch bringen wir zur öffentliche» Keantniß. daß vo» dem „BedanangSplaue für den Stadtbezirk Neadattz" neu« lithographische Vervielsälligungen. und zwer >u tL einzelnen Seclionen, angefertigl worden und zum Preise vo» 1 50 ^ für die Sectio» bei unserer T'-sbau- vrrtialtuag (Rathhau» 2. Etage, Zimmer Nr 28) zu habe, find. Leipzig, den 28. Oktober 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. »170. vr. Eeorgi. Größe!, «ff Vekanntinachung. Wir bringen hiermit zur öffentliche,» Kenntniß, Laß au» arsundbeitlpoiizeilichen Gründen jolgende öffentliche Brunnen in unserem Stadtbezirk Reudnitz geschloffen uad dem öffent liche» Gebrsuche entzogen worben >>nd: 1) in der Koblgartenstratze, Ecke der Leipziger Straße. 2) 'n der Kohlgartenstraße, zwischen Gemeinde- und Ralhhau»straße, 8) a» der Kirche. 4) in der Eutenbergstraße. Leipzig, den 30. Oktober 1889. Dr, Rath der Stadt Leipzig. Vekßimtnachims, Hb« Gt»üwn««»«d«elur,tt«» brrreffeub. >u» lulub d r t» Laut« de» »tchste, Jahre» IIlittst»de,de» all iemetue, Eu»j«l»ttz,»> zur Liukomuienfteuer iverdeo zur Feit ü»s- oideruuge» zur Drelaratio» de» sleuerpstichtigea Etukommo» au», zrseutet. Denjenigen, welcheu »lue derartige Aufforderung »tcht zogeiendet werde» wird, steht es Irei, eine Drclaraiion über »hr Eiukommeu dt» zu« 1L. dtesr» Nianat« bei dem »nterzeichurte» G meinb.vorslande einziireich«». g» dteiein Zwecke werdeu bet Letzterem Drrlaeatiaussormulare »nentaeli!,» veiadio gt. S»chzei»g weid-u alle Vormünder, ingleich«» alle verirrte von Lt Klinge», Aiistalie». Pe,so»envere nrn, lx-endra Eroichalreu und anderen Mit dem »t chie de» vermöge,serweid» au«g »aiieteli Berwüaeusmoff » aulgeiordert, sür die ooo idur» bevormuadele» Perioneu bezirdeutlich sür dir von ihnen vertretene» Ltiiiungeu, A stalieu n.. soweit dieselbt« ei» sleuerpflichtige» Einkomme» habe» D.claruitouru bei dem ualerzeichaeiru Semeiudevorstaudt aua, du»!, einzureichen, weua thuea deshalb belauderr Auffordrruugea uichi tugehen sollte» Sohli», am 1. November 1889. vligar, Seme adevorstand. Leipzig, l. November. * Die Nachricht, daß der Re>ch»kanzler Fürst von Bis marck i» ken nächsten Tage» in Berlin einlrefsen werde, wird osficiö» als nicht zutreffend bezeichnet- im Eeq-ntbril wird i» Kreisen, w-iche am ehesten über die Reisebisposttionen de» Reichekanzler» unterrichtet lein können, angenommen, daß d.rsetde vor der Däne »och längere Zeit in Frirdrich»- ruh verbleiben, zeveufall» aber vor der Rückkehr de« Kaiser» nicht nach Berlin kommen weide. * Der Uaterstaattsrrretair dr» Auswärtigen Amte», Gras Berchem. ist wieker in Berlin eingetroffcn und wird am l. November die Leikung der Geschäfte de» Amte» dt» zur Rückkehr de» Slaatssecrrlair» Grafen Herbert v. Bismarck übernebmen. * Entsprechend dem Wunsche dr» Kaiser» soll nunmebr dem Reichrtage, wie der .Magdeburgischen Zeitung" ge- schrieben wird, eine Vorlage zuzehen. welche sür een erneutrr» Wettbewerb sür ein Denkmal Kaiser Wilhelm'» die Schloßsreiheit al» Bedingung der Lösung der Aufgabe H»istel1t. Nach einem Berliner Telegramm der „Hamburger -Nachrichten" wird dir kaiserliche Privatlchalulle zu», Anrani der Häuser an der Schlohsreiheit bchus» Errichtung kr« Kaiser-Wilbelm-Denkmale» 5 Millionen Mart beisteuern. * Au» der päpstlichen Nunciatur in München wird be. könnt, daß der Balkan dem ne »ernannten Münchener Erz bischof die Bestätigung nicht versagen, aber daß eine päpii- licht Kundgebung erfolgen werde, weil die bayerische Regie rung nicht, wie früher üblich, vorher in Rom angeiragt Hab«. I». 8984. Vr. Georgi. »eäßtl. Aff. Mtkli-vtitttkiKg. Vom Forstrev-err Eonnewitz werben ca. Av« Raummeter Deckreisi- s abgegeben. Anmeldungen sind ,n den Herrn Revierförster Schöaherr tu S»«»e»ttz zu richte». Leipzig, am 28. Oktober l889. De» Rath« Fwradepntatt»». Di« Ouurtier^nllchSd'gung lüe d'« vom -l. bis 82. August »ub «»zlehentlich lg b,« lg. Saiteaber diele« Iah»'» h"r einquartien ^mseuea llukerosstkiere ,ud vk«n,lchafte» »au t» der Zeit »«« 4. st« tt. A«»e»srr siete« A«srr« geae» »Nchwb« de« Quartiers-Hel» ,« S»inei»deami«. zsmmer Ar. t, »»hrru» der ,ew»h»lichk, Laffeizeit (9—1, S—d Uhr) »rbob«, worde,. Sohlt», Mi «. Ott.brr 1889. Mr Se»ck>»«-'st«^. »«,«»,. vrgr. « o * Unter den Gründen, welche den Erzherzog Johann in Ungnade gebracht haben, war in verschiedenen Blättern auch seine Thäligkeit sür die Thronbesteigung be» Prinzen Ferdinand von Eoburg hervorgehoben worden. Dem wird nun von dem Petersburger Correspondenten der „Kölnischen Zeitung" widersprochen. Sei» G wShr»mann ist rer von seiner bulgarischen Mission bekannte General Kaulbar». welcher al» russischer Militairbevolliiiächligter in Wien mit dem Erzherzog genau bekannt geworden war. Kanlbar» schildert besten Beziehungen zum Prinzen al» die denkbar schlechtesten. Der Erzherzog war der Vorgesetzte de» Priiizen, sprach von diesem stet» i» der wegwerfendsten Weise, schilderte >bn auch als ganz unfähig sür den Dienst, und Thatsache ist, daß der Prinz von seinem erzherzoglichen Vor gesetzten ein so schlechte- Dienstzeugniß erhielt, daß er a„«- schliisillch au» diesem Grunde damai» seinen Abschied erbai und in die Landwehr übertrat. Unter diesen Umständen ist e« wenig wahrscheinlich, daß der Erzherzog sich irgendwie sür die Anwartschaft de» Prinzen erwärmt habe. Seine Thät-gkeit nach dieser Richtung bezog sich vielmehr aus seine eigene Person. Johann wünschte Nachfolger de« Fürsten Alexander zu werden. * In dem vom schweizerischen Bunde«rathe nun zu Ende berathenen Budget sür 1890 sind die Ausgaben sür da« neue kleinka übrige Gewehr nebst Munition aus etwa 9 Millionen Franc» angcseyl worden. Die Fabrikation der einzelne» Gewehrlheile >n bereit» vergeben. D e Fabrik N uhausen hat davon vaS Meist,, sür eima 2V» Millionrn zu liefern. Die Zusammensetzung der Gewehre dtsorgl d!l Waffensahrit Bern. * Wie on» Rom berichtet wird, soll der bei dem Papste in besonderer Gunst stehende spanische Bot schafter in Wi n, Marquis Merry de Val. seinen Wiener Posten verlassen und denselben mtt dem Botschafter- Posten beim Vatikan verlauschrn. * In warme» Worten begrüßt di« „Morning Post" die Heirath dr» Kr onprinzen von Grirchenland mit der Prinzessin Sophie. Der neu geschloffene Bund ersch-inl ihr zugleich al» bedeutungsvoll sür die Beziehungen zwischen Griechenland und dem deutschen Reich und dadurch für die orientalische Frage, welche immer noch Gegenstand weiter Erwägungen ist. Sie hofft vor Allem, durch den veulschea Einfluß dir nationalen Bestrebungeu der Grieche» gemäßigt zu sehen, und fährt van» sorl: Wie viel der junge Kaiser sür die Erkaltung de» Frieden» tn E«eop, zu «hun vermag, kan» man nicht sagen. Die ftanzSfl-chen Blüit-r spräche, di« vermutinwa oaS. der S«s»ch m Aiden und üvnslaiitinvvel würde Zugeständn ffe der Türket an Sriechealand — oder vielleicht »och mein — m b»r Kirtairag» bewirke,. Line wenn auch u»volllo«»e»r Lslang dieser Angelegen»»'! würde da« schbnsir HochzeiiSgesch»^ d«» Aaiftr« on s»me Schwester und «>« deutliches H >che, srt,»r brrwstigtr, Ailvrüch- aus d«ll Rus ein«» gi otzrn ietaotsma,u»S ftiu. Dte Ariedeiitireuid« der ganzen Seil münien «< mit Fr«ub», b»gr«H ^ w»„ d«« iittnkesncht »i, Feld »erschlaffe, wird, a,s dem ü» mu E'fvl« gelstt hat Wa» jedoch darin m»g»ch ist. »«ge, die SS t-r «lff«n. Für »»« Engländer reich« es a,s. we»n wir dt« Wodliabrt d»S k»«»»»» Land»«. dal England lovtel verdank. d,rch einen Bund gesör'er» ted»", der iür dt, Erhalinug de« Frftd»,S i, Europa die beste» AnSstcht«, btttel. * Am Mittwoch wurde in Maryboro in dem Pro« «esse weg«, Ermordung de« Pot>z«l'I»sps«tor» Martin in Gwr-dor» da« Urtheil gefällt: Ein Angeklagter wurde zu ,-biijäbri'er. zwei Angeklagte zu siebenjähriger, einer zu fünf jähriger Zuchthausstrafe wegen Toktschlag« vrrurtheiU; zehn Angeklagte, sind Gefängnisstrafe» von 2—8 Mvnaten zirrr. kauut »orde«. Der Nthavfch« Prpstar Maefadd«». sei d«si«, Verhaftung wegen Vergehen- gegen da» irische Zwangszeletz die Ermordung de» Inspector» Martin sich zulrug, wuibe sreigrlaffen gegen Bürgschost, daß er sich, fall» die» verlangt werde, zur Berkü.idiguiig de» über ihn zu sällenden Urlhcue dem Gerichte stelle. Zur parlamentarischen Lage. »* Berlin. 30. Oktober. Der zweit« Tag der Generaldebatte Uber den Etat war unvergleichlich lntereff.intrr al- der erste. Nachdem Abg. v. Wedelt» Malchow Namen« der deutsch-conservat ven Parle, ein. aeheiidste Plüsuug der Eluzeiposle» »» der Bukgetcouiiiiiisioii disürworlrt, vertral er dom Aog. Rickert gegenüber di- Noldwendigkoit der loudw rlbichasllich-u Zölle und b>nr»t, daß durch dieselben emr V-ilhe»eru»g der Ledeli»»» tel t-crb i- gesülirt woreeu sei. Abg Bebel hielt säst besilbe Rede, welche er schon wiederholt bei der Budqelberalhui-g im Reichstag zum Beste» gegeben Alles Uubeil in der W-lt sei lediglich eine Folge der Annexion Elsaß-Lolhringe»-. in Folge der Ruckerobe, ung dieser kerndeulschen Provinze» seien Deutsch- taub. Frankreich und alle anderen Cullurslaale» gezwungen, fortdauernd zum Kuege zu rüste». Dade, siede T-uls-bland in jeder Beziebung weil biuler Frankreich und England zu ück. Die deulsche Bourgeoisie sr> churaklerlos und se ge, uns r Staat sei ei» Elaffeiistaat. die Socialoemokialen aber wollen ke>- „Votksst-'al" Herst llen, w-lcher e,,, wahrer „Rechtsstaat" sein würde. Der Krieg-minister General v. Berdy du vernoi» wies svsorl dir Bebaupiungen de» Vor redner» über da» Lerhäilniß der Rüstungen Deullchlant» und Frankreichs al» undegrüntel zurück und belonle, daß Deulschland» Fürsten mit ihrem Volke einig seien »i dem Bestreben, den Frieden ausrecht zu erhalten. Verwahrung l-gie der Krieg-minister auch dagegen ein, Rußland als Deutsch- landS Erbfeind zu bezeichnen. Vo» bedeutender Wirkung wdr wieder die Rede Rudolf V. Bennigsen'-, w-lche durchweht war von patriotischem Geiste und eie reise, überlegene Einsicht de- durch geschichtliche Kenntnisse ausgezeichneten und >m praktischen Leben erprobten Staatsmannes i» jedem Satz erkenne»» ließ. Abgeordneter v. Bennigsen zeigte, daß wir den Frieden l8 Jahre hindurch ii chl bälten erhallen können, wären wir »>chl die Zeit über lücht g grrüstet gewesen. Bebel'S Vergleich mit anderen Ländern sei als unpassend zurückz»we><e» und dessen A,»- sUhrungen über die Bildung eines „BoikSslaatS" charallcrisireu sich selbst — e» würde »» SlaalSivese» kein Stein aus dem siberrnbelassen werden. Bezüglich de»Etats gab d- r Redner der Erwartung AnSdruck, daß n der Buvgetconimissio» nähere Aistklärungen über die Mehrsorkerungen gegeben werden würden, ».zwilchen hält er die Schaffung eine« veranl- wortlicben ReichS-Finanzminlster- sür eine slaals- und versaffungSrechlliche Nolhwendigkeit. Schließlich geißeite er da- unpatriolischc Gebabren Derer, welche bemüh: sind TculschlaiibS Zustäude in der abfälligste» Weise zu schildern Von einer „traurigen Reaclion" köiine keine Rete sein. Im AuSlande sei man stolz daraus, sich als Deutsche zu bekenne» und im Inlande sei mau durchweg mit den bestehenden Ver hältnissen zufrieden. Recht schwächlich waren »ach dieser Rede die Witzveisuche deS Herrn W> »dt Horst, welcher wieder etwa» Cullurkamps ausspielle u»d sodann, in Bebel'S Horn stoßend, über die .zu urhurende Verarmung" Deutschlands klagte. Herr v. Kar» dorss stimmle im Ganzen v. Be»»iglen's Aussührungen bei. Tie Debatte wurde alSkann abermals vertagt. Morgen soll Herr Richter, der Selbstherrscher aller FortschrillS- drmckraten, da» Wort erhallen, welcher wohl de,, entsetzliche» Eindruck der Rickert'scheu Rede in clivaS vergcff» machkii soll. Im Ganzen wissen wir ja, waS er sagen wird. auS seine,» Ergüssen in der von ihm .begründeten" .Freisinnige» Z.i lung". Zum Uebeifluß widiiiet er in diesem Blatte heule Abend den Herren Bebel und Wlnblborsl bereits überschweiia- l'cheS Lob, was er ja seinen Bundesgenossen ii» nächsten Wahlfcldzuge auch schuldig ist. In jedem Falle wird morgen die GcneraldiScussioi» de» Etat» beendet, woraus ain Freitag ne Bu dgetco in m i s si on, welche wieder Herrn von Bennigsen zum Vorsitzenden gewählt hat. ihre Arbeilcn beginnt. Bon natio»allidcralei< Abaeordnelcn gehören der Eommissio» not» an die Herren Hobrecht, I)r Ham- macher, vr. BUrklin, Kalle, Büsing und Dissenä. kr'l-6. Berlin, 30. Oktober. In der dentschsrelslnnlgen und noch mehr in der ullramontanen Presse wird bei Be. lprechung lxe Socinlistenvorlage immer und imnicr wieder der Erlaß gemeinrechtlicher Bestimmungen anstat! eine« Special- qeietze« q»sordert. Man wird daher wodl erwaeien dürfen, daß die beiden Par,eie» im verlaus der porlainenlarisch»,, Vc>Handlungen len Beriuch machen werden, gemeinrechil-che Bestimninngrn zu >01» muliren, mit denen die Aesahren der Umsiurzi eivcgun > ohne »>„» Schmälerung der allnemeinen voll»,scheu FreiheiiSiechte wirksam bekämpft werden können. Solche Versuche würden gewiß all«nihalben di« knlgegenkommendsle Slusnal-me und sorgsäl- ltgsle Prüiiing finden. S« muß ob«r sestgestelll werden, daß fett dem vor lange» Jahren eingelrachten, gänzlich verunglückien und von den Urnedern selbst prell'gegebenen Antrag Hänel Niemals «in parlimenlarischee Veriuch unlernvmnien Word«» ist, die »Ilgemeiii« verichwommene Phrase der Siuckkedr zum gemeinen Recht in concrete ael-tzieverische Bestimmungen umzujehe -. Dirjevlg-n Parteien, di« soriwa r-nd diese Forderung rrkei-en uns tle ,1t>«rdteS durch ihre w edtrdolt Znsinumung zu d«i,i dest-iend n Gele» an trnilelb-n M'tveraniworilich sind haben dt- morali-che Verpflichtung, nun,n,he ibrerieu« statt allgemeiner Redensarten mit pasittven Vorschlägen ,um Lriatz diese« Gesetze» dervorzut-eten, wenn fle ntch, der Ansicht find daß mn„ c-nsach zu den vor Erlaß de« tzocialisievzefttz«« vogewesenen Zuständen zurück tvkrhren dabe Die nevefle vom Vvreav de« Reichstage« derauSgegeben» FraettonSIiste zähl aut: 75 Mil.liedre und 1 Ho-pitanien der beulschrvnservatlvea Fract-vn, st» Muglieder der Reich«. Partei, 99 M tqlieber m-d 4 Hospitanten des Eentrum«, 18 M'tglieder der pvlnilche, Fraenoa, Sl Mitglieder und 8 Hospitanten der »aitonallibe alen Frari-on, 85 M-iglieber der devtschr» sretltviitgen Von«'. >t Mitglieder der loetnl- demokratische, Frociion. 85 FraetionSlole. darunter l4 EI sa ß»Lot brIn ger. UedrigenS »ft in vieler Zusammensteklu g der Abg. vr. Deahna irrihü »l,ch a!« sractlonslos bez ichnei während er bereit« seit zwe, Le>üo»en der oat-onolil^eraien Fraciieo drtgttretev war. Der letztere» tst also noch ein Mitglied mehr hin zazvrechve«. Die erste Verathvvg de« Svciallflrvgesetze« imReich« tag wird am Montag beginnen. Abg. v. Huene, untnflützt vom Eentrum, hat einen Antrag, betreff«»» die Vesrsivng der «eiftltchra vou der wehr Pflicht, t« Reichstag» et»-«dracht. Zu den Reichrlagswahleu. * lieber die württembergtsche» Reichstagscandldatra entnebme, wir einem Stvtigarter Bericht de« „JraaksuNer Journal«" foigeud« Angaben: Boa de» 17 württemdergischea Wahl- Ireiien bleiben drei, Ellwaagen, Biberoch und Ravensburg, voraus- sichtlich außer Beiracht, da sie ganz überwiegend katholiich »od länd- i ch sind und sür tie Liberalen wenig Boden dielen. Von den l4 verbleiben bei» Wahlkreisen ist unser Schmerzenskind der 15., S ingen Bis I8vl war er sretconservali» verirrten, weil die »apseee Stadl Ehinge» uad einige andere liberale Oase, in der lilir-'inonianen Wüst« zusammen mit den 86 Procent protestantischer WLH-er immer de» sieg er'ochien; seit neun Jahren ist aber auch do I das E nirum H er geworden und geblieben, obwohl wir g» c em Freide- rn v. Ul» Erboch einen Bay rd obne Furcht und Tadel anen, weicher edenio kerndeutsch alS gni kaidolisch, ober oichl Ultra- inonian war. Od wir 18ü0 die Swart» auSwetzea werden, bleibt iiiiiweilen d-ih'üg-stelli. Von de» 18 weiteren Wahlkreisen inv iolg-nde 9 v-rsorg«: Im 1. (Sluitgorl) candidirt Siegle, im (T-'nnstoli) V.-el, im 3 (Heilbronn) Frei», von EllrichSuaniea. -m 7 (llalm) Fr,ih von Gültlingen, -m 8. (Feeudeusladt) Fretheir Hans von Ow im 10, (Gäppnige») Fadrikani Bareiß, im 11. (Hall) Re ierungsraih L-emann. im t2 (Erailslrim) Obersörster Killer, tu, 14. (Mm) Bürgerin ister Fisch-r von Augsburg. Wie man siebt. Ir-Ie» nchi de,z>iiige Abgeordneie aufs Rene aus Im 4. (Bäi'lingen) off» m in Freih. von N uralh w eder z» gewinnen. Im 5 (Eß lingen) wird einweder Fabrikant Richard Merkel vo» Eß.ingea oder , > vochg-edei-, V teran k r Pariei, (lommerzienralh Ono von Rite, 'engen, eandidirei». Im 6. (Tübingen) wird man an Bavho fest, i,allen, lln l ch im 9 (Roinveil) stebi „och niwi fest, od Oekonomie» raih BurkdarSI bei seiner leidende» G suntheit nochmal- zu ge. wn iikii ist; le.n Rückieitt würbe de» Bezirk schwer geläbrden. Im Gunzen aber >st tie Hoffnung berechtigt, daß wir die 18 unS l88? zugcsallenen Kreise »a ihrer übergroßen Mehrheit behaupten werden. Lolonialpolitisches. * Dem an den BnudeSraih gelangten Sesetzentwnrf» »«. treff-nd die itrrichtung und Unierhaliung einer Po ft dampf, ch sssverbinduiig mit Ost-Asrika, sind mehrere Anlage» bcigegeden, welche eine »aklenuiäßiie Uebrrsicht über die oftafrika. „ische Eintubr und Ausfuhr HamlurgS und Bremen- während der ietzicn I ihee, über den Handel Z nz b'rs, über den Handel der pvriugiesisch?» Bcsitzunge» in Oi'-Asiika und der südnsrikani'chen -brpublik, sow e über die Wert! e der von und nach dem Berirogs- gebieie der D>-u»ch-Ostasrikamsch-„ Gesellschaft tn der Zell vom 18 August 1888 bi« l8. August 1889 ein- und ousgejüdrien Pro» ducle und Waaren gewähren. Trotzten» ein Tbeii dieser Zahle» bereits bekannt ist, wollen w r doch >m Zusammenhänge wenigstens die einzelnen Schluß rgebn,ffe der Aiilagea erwähnen. Danach Hai di, Eiiiiiihr von Ost-Asrika nach Hamburg in de» Jahren 1884 tu« 1888 den Werlh von 66i8I50 >». nach Peenie» von 24 780 gehabt. Die Einfuhr nach Hamburg tst von Jahr zu Jahr gestiegen, sie ha« im letzlverfloffenen Jahr l 480680 delragen. Die Ausfuhr von Hamburg nach Ost- Airika dal »n d- > genaanien sünf Jahren Ken W nh von 14 404 OKI Mark, !>e von Bremen 717 213 >l erreich«. Für beide Eiädi« ist auch die Ausfuhr von Jahr zu Ja: r gestiegen. Der Hamburger Ezvort beziff rie sich 1888 auf 3 564 664 ^l. der Bremer aus 46? 316 st WaS den Handel Zanzibar« betrifft, so belief sich derselbe nach den Angaben der sri ! eren Indischen Zollpächier von Zanzibar sür das letzte Jahr ihrer V-nval'ung von August 1885/86 aui in», gesamml 27 040 000^!, wovon aus den deutschen Anih-i> 3 040 000^» ei ift sen. Jetoch dars als sicher gelle», haß diese Angaben der indischen Zollvachier zu n ed> ige Zihlen euthalt-n, wie es überhaupt schwürig ist, den deuliche» Aniheii am Handel Zanzibar-zu schätzen, d> ei» großer lh ii der deuiichen 23aar«» den Weg über England oder Ostindien nach Deuijchland nimmt. Wie bedeutend der indirrcie Verkehr zw iche» Zan iv> r lind De»!>chla»d ist, geht schon daraus i e vor, daß von den 1887 in Hamburg eingesühiten 215 600 üg: ^kelkenst-ngeln nur 5l 500 üis von Z inzi ir, 105 500 üq jedoch von Gr-'bnrikannien, von den eingesuurlen 138 000 Icz: Nelken 9600 üx voa Zanzibar und ll?2i>0 üg von ihroßvritannten kamen. Da nun ii» Sullana, Zanzibar über 90 Proc. der gelammi-n R'lke». produclion der W li berno-gebracht wirb, so dürsten auch tie auS -indcien Pläden »ach .Vamdurg einge'ührleii Nelken und Reiten- stengel zum giüßi n Th ile v.n dort stammen. Ebenso liegen die Verhältnisse sür den Handel mit E. sende in. Oftafrika liesert ticien Artikel nicht nur in sebr beirächllicher Menge, sondern namentlich auch in weethvollfter Quallräi. Vermög- der Ucber» leien eit seiner Danipserv dinbnngen beherrscht England den Marlt im Elseni-einhantel; dis regelmässigen Aucl-oaen in Laudon und Liverpool sin» sür die Preisbildung maßgebend. Diese Abhängigkeit d-S deuiichen Elsendeingesch-i>t« von En. and ist un> lo druck narr, als Deu schland in der Eljeubeiniiiduiliie den ersten Platz dchauviu. Einem neueren Berichte de» deuliche» EeueralcoiiliilS in Zanzibar zufolge kann sür das Jahr 1883 nach einer zuverlässigen Schätzung als wirk icher Anlheil Deutschlands am '»anirl Zanzibar- nimbcftenS ein Fünitel angeuommen werten, seitdrm hat sich das Veihäimiß jedensalls nicht verschüchteri. Ter Oirsamu lhaiitel von Zanzibar darf auf 35 000 Ions jährlich de» zifferi weiden. Weiin es der deutschen Linie gelänge, an lieft»» ich»» jetzt vorhandenen Handel sich eine» Antbest von elwi 13 000 Tons zu erobern, so würbe allein ter P atz Zanzibar süc jede der 26 Fahrten schon je 500 Tons ltesern. Nnnikiitlich würde varan». sichil ch ein erheblicher Tbe l der Verlch ffungen der drei aii enk:- nischcn Firmen in Zanzibar deren G-schüs.Siimiatz fast dem deuisn n Anih >l a» dein doiiigen Handel gleichlomint der g,plante - Linie zusuUen, dn di: Vkibin. ungen zw saie > Nvid enffchlai-d und Anicrika niindeste»« rbki so gut sind w e dieienige» zwischen England und ben Vereinigten Siaatca und dabei die Uml idung in Aden gespart würde, T,r Handel ter portugiesische» Bei itzlliigen in Oftairika und der iüdasrikanischen Republik ist im sonwäbrenben äteigen begiificn. Was dabei die Provinz Mozambique beirifft, >o qikbt dafür das loriwähreude Lleigen der Einnahmen Nils den Zöllen die beste Bestätigung. Der Anlheil des deuiichen Handels an d-m Geiammliiildeil der Provinz Mozimb-q»- beieui nach der o siciellen Siaimik tn, Jabre 1885 über ft, Million Mark. Daß dasselbe inzwtiche» deüeniend giwachsen ist, rrhklli aus der Angabe cs deulsche» Hand>l?aech,vs, wonach allein iiu Districl Mozai». b qu« die deutichr Ein» und Aussuhc im Jahre 1887 sich aas 1371620 >>. belies; bi st Zahl oerücksichtigt dabei nur den direkten Veikehr I nd dürste sebr erheblich hinter dem wirk lichen Betrage zurückbleiden. Auch an dem in bester Emw cke- lung befinroche» Verkehr der süaosrckanischtii Republik jiid der deutsche Handel und die deuliche Industrie in hervorragendem Maß« iiilereifirt. Insbesondere ist die» lpnsichllich größerer U t,r- nehmungen, als Eisenbahn^, Brucken- und Wegebauten der Fall. In der Südafrikanischen Republik ist man bestrebt, durch balaige Ausführung de- Prvjett- eine- Scht'nenwegeS von Piktoria btS zur pviiugieflschen Grenz- den» Veclcdr die wichtige Verbindung nnch dem Hajen von Lourrnyo-MarqueS zu sichern. Eine dir-cte Inschlußiiuie würde »aber unierei» Gew rbe >>» Wellbewerb mildem Auslände aiNtz mit B zuz aus diescS kauskräslige Gebiet wesenllichr Tie sie leiste«. Die Irtzie U-bersich» über dl« Werth« der von und «ach dem Bertragsgedie« der deullch-ostnsrikauilchen Gesell- schalt 1» der Zeit dom 18. August 1888 b>« 18. «uaust 1889 e n. und aiisgeführtkn Praduklk un'- Wiaicn erg ebt, daß der Jinpoet bei Ge aniiniwerth von 2478369,45 der Export dea Werth voa 4 »88199.80 errerchle.
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