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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192311232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-23
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.11.1923
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76. Jahrg. Freitag, den 23. November 1923. Nr. 271. Durck Stralbelehl des Amlsgerickls Löiznih vom 7. November 1923 Ist die Wirlschasteiin Fräulein Telma Warle Wökel in Griina wegen Derlällchung von Milch — Vergeben nach 8 10. Jisser 1- und 2 des Gelehes betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln usw. vom 14. Mai 1879 — zu 2999 Milliarden Mark Geldstrafe und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt worden. Für den Fall, dab die Geldstrafe nicht beigelrleben werden kann, tritt eine Gesängnisllrase von 20 Tagen an Stelle der Geldstrafe. Die Verurteilung Ist aut Kosten der Verurteilten im Amtsblatt für das unlerzeichnele Amtsgericht bekannt zu machen. Amtsgericht Löhnih, am 17. Noo. 1923. 8t. S. 86 23. Der in Nr. 265 des Erzgeb. Voikstreundes vom 15. Noo. 1923 bekannlgegebene ortsübliche Tagelod» und der durchschnittliche Fahresarbeilsoerdienst der land- und sorslwirtschalttichen Arbeiter ist vom Oberversicherungsamt Zwickau mit Wirkung vom 19. Noo. 1923 an aus den dreifachen Delrag erhöbt worden. Die Derstcherungsämler bei den Sladlrillen VSHnih. Neustädtel und Schneeberg und der Amtsdauolmaimschast Schwarzenberg, am 19. Nov. 1923. OesfenMche Skadiveror-nelensihung in Aue Freitag, den 23. November 1923, nach«. '/H Uhr im Siadlverordneteiisihungssaal. Tagesordnung: 1. Kerausgabe von Itädlischem Notgeld. 2. IV. Vack- Irag zum Orlsgeieh« über die Freibank. 3. Gewädrung einer Der- pslegungsbeidil'e iür di« nach Au« kommandi«rl«n Beamlrn der Lan- despolizei. 4. Vervacklung von weit«r«m Gelände an den Nelurdeil- verein Priebnib. 5. Ausnahme einer Goldanleih». 6. Gas- u. S.rom- preis-Derechnung. 7. Kenntnisnahme von der Einführung des Gut schein - Systems für den Gas- und Strombezug. 8. Richtigsprechung der Rechnung der Stadtgirokalse Iür 1920 und 1921. 9. Neusen» s«hung des Wassergeldes in Goldwährung. NMelMMekM. MiiellW« SlealssMeoi«. Im Gasthof..Larlodos" tu Sch»ntzeiderba«m«r. Donnerstag, de» 29. November 1«3, »onuillag 's, 8 Uhr: 7470 li. Klöte 7/15 cm stark. 1290 si. Klöke 16 und mehr cm starke 60 rm st. Nuhknüooel In den Abt. 1-4. 24, 35, 37. 38, 43. 72. 7« 77 und 79 (Massenbrüche). ForNreoieroerwattuu» Wildeutdal.Sorsteeutamt Mbeustock^ wie amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» könne» in den SeschöstLstellen des „Erzgebirgische» Dolkefr-uudes* i« Au«, Schneeberg, Lößnig und Schwarzenberg eingesehe» werden. Noch keine Klärung. Di« Reichstagssitzung am Dienstag hat lein« Klä rung der schleichenden Regierungskrise, die gun bereits schon seit einigen Wochen anhält, ge bracht. Di« erwartete Regierungserklärung blieb aus und damit auch die Stellung der Vertrauens- oder Migtrauensfrage. Man zat wieder einmal einen Umweg dem geraden Weg vorgezogen und hat mit einem allgemeinen Palaver über die Lage begonnen, ohne daß di« Stellungnahme der Neichsregierung bekannt gegeben war. Natürlich verstößt dies gegen den Geist des Parlamentarismus, aber was wird nicht täglich in den deutschen Parlamenten gegen diesen Geist gesündigt und zwar gerade von denen, die, wenn es ihnen paßt, sich als Gralshllter der Errungenschaften von 1918 auf- spielen. Die Entscheidung soll hinausgeschoben werden, weil man sich in der Neichsregierung noch nicht klar über die Wege ist, die je nach dem Ausgang der Entscheidung des Reichstages einzuschlagen sind. Der Auflösung des Parlaments sieht man in den mei sten Parteien mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Für die So- sialdemokratie, die man aufzugeben nicht ohne weiteres gewillt ist, würde sie die Katastrophe bedeuten. Es ist daher kaum anzunehmen, daß es dem Kamzler, der mit der Auflösung drohte, besonders ernst damit gewesen ist. Dom Diktator oder Direktorium will man auch nichts wissen, da darunter natürlich der geheiligte Parla mentarismus leiden würde, von dem man nicht lassen will, obwohl er schon seit langem nur noch ein Scheinleben führt. Die kleine Koalition von heute ist ein zu aussichtsloses Gebilde, durch sie würde der Kuhhandel und damit die Negierungskrisis verewigt. Für die große Koalition von ehedem werden aber von Seiten der Sozialdemokratie Bedingungen gestellt, welche die Mehrheit des Bölkes berechtigterweise ablehnt, und die besonders auch in der Par tei des Kanzlers selbst auf scharfen Widerstand stoßen. Nun wartet man wohl auf ein Wunder, das die Schwierigkei- ten bis heute oder morgen beseitigt, und durch das der Regierung neuer Lebenscdem eingeblasen wird. Um die Hinauszögerung schmack haft zu machen, wurde wohl das Märchen von der amerikanisch, englischen Rie^cnanleihe in die Welt gesetzt. Solche Anleihen tau chen seit Jahren in gewissen kritischen Momenten auf, und es finden sich immer wieder Gläubige. Man soll sich nicht aufregen: solange Deutschland im Innern völlig defekt ist, gibt uns kein Mensch wirk lichen Kredit, das sollte doch jedermann klar sein. Der Witz mit der Anleihe ist also ein plumpes Manöver, mit dem man das Volk nicht Irre machen sollte. In der Debatte am Dienstag le'stete sich, das soll kurz er wähnt werden, der Sozialdemokrat W els die Klage, es klaffe lei- der im deutschen Volke inner« Zerrissenheit, und im Anschluß daran den Vorwurf der Hervorkehrung der Klassengegensätze durch die Rechtspartei«». Wir haben noch keinen Parteiführer erlebt, der die Schuld an bestehenden Mißständen nicht auf andere Parteien ab- wälzte und seine Partei nicht im Lichte der Unschuld erstrahlen ließ. So dreist wie Herr Wels hat aber selten ein Parteimann gelogen. Es wird ihm nicht gelingen, seine Partei weiß zu waschen, welcher der Klassenkampf noch immer oberster Grundsatz ist. d * Der Kampf um das 7 l Stresemann. Berlin, 21. November. ImReichstag stand gestern die po litische Aussprache auf der Tagesordnung. Abg. Koenen (Kam.) fordert zur Geschäftsordnung, daß nicht in eine »allgemeine Rederei" eingetreten würde, wie beabsichtigt sei, sondern daß zunächst der Reichskanzler das Wort nehmen solle, weil er verantwortlich sei für die Not und das Elend, die im Lande herr schen. Der Reichskanzler müsse Rechenschaft ablegen in diesem Haufe, dem allerdings schon der „Lcichengeruch der Verwesung" anhafte. Die Massen werden trötz der Säbeldiktatur auf die Straße gehen und ü«n Reichskanzler mitsamt diesem Hause wegfegen. Präsident Löbe erklärt, daß geschäftsordnungsmäßig keine Mög lichkeit bestehe, dem Reichskanzler vorzuschreibcn, wann er das Wort ergreifen solle. Abg. Koenen (Kam.) beantragt darauf Vertagung der Sitzung. (Gr. Heiterkit.) Dieser Antrag wird abgclehnt. Aba. Wels (Soz.) bedauert ebenfalls, daß di« Erörterungen nicht nnt einer Regierungserklärung eröffnet würden. Man wolle die Opposition den Reigen eröffnen lassen.- Diese Taktik werde der Regierung aber als Schwäche ausgelcgt werden. Es handele sich um eine neue Regierung, die des Vertrauens des Reichstages bedürfe und die daher zunächst ihr Programm entwickeln miiss«. Die Regie rung wolle offenbar den Eindruck erwecken, al» ob sie di« alt« Re gierung sei, sie sei aber «ine ganz andere. Nicht nur wegen der Per- jmmuvtränderungen. ianderu weit si« nicht mehr die Lrmächtiauna habe wie das vorige Kabinett. Dabei ist die Zeit unheimlich ernst. Not und Elend machen sich überall breit. Die Feinde der Republik haben nur einen Schutzengel: Poincare! Die Neparationsversuche siwd an einem Gegner gescheitert: Poincare. Leider klafft nur Zer rissenheit überall im Volke. Redner verurteilt die Abtrennungsbc- strcbungen, an denen er den bürgerlichen Parteien die Schuld bei- mißt, und protestiert gegen die wahnsinnigen Pläne derjenigen, die !m Westen „ihrer Industrie Herzogtümer errichten wollten." Ein« Schande sei es für die Neichsregierung, daß sie den hilflosen Zu- schauer spiele. Der Redner erklärt, daß seine Partei dieser Ne gierung keinVertrauen mehr schenken könne. Abg. Hergt (Dntl.) Wenn der Reichskanzler nicht die Ver trauensfrage stellt, so verstößt er nicht nur gegen die Grundsätze des parlamentarischen Systems, sondern er verkennt auch die Psyche des ganzen Volkes. Die Sozialdemokraten wußten sehr wohl, was es bedeutet, als sie die unglaubliche Bestimmung in das Ermächtigungs gesetz brachten, daß es nur gellen solle, solange die Negierungsgrund- lag« unverändert bleibt. Jetzt rächt sich das im Kabinett. Strese mann ist der Erfinder, ja, der Fanatiker der großen Koalition. Nun ist das Kartenhaus gefallen. Jetzt mußauch erfüllen. (Lebh. Zust. rechts.) Niemand kann einen Reichskanzler mehr ernst nehmen, der anders handelt. In der ganzen Politik Strese manns können wir noch nicht den Kurswechsel er kennen, den wir verlange». Seine bisherige Tätigkeit hat immer nur Mißerfolge auf Mißerfolg« gehäuft. Der Kanzler wünscht in seiner letzten Rede, daß alle in dieser schweren Not des Vaterlan des zusammenstehen. (Dr. Stresemann nickt vom Negierungstische aus zustimmend.) Das soll wohl heißen, alle, mit Ausnahme der Deutschnationalen. Dabei sind sic dis wertvollsten Kräfte, jedenfalls Sie aktivsten, die für die Erhaltung des Staates am meisten sorgen. Die Sozialdemokratie ist nicht a. D., sondern z. D., und solange be ste st auch die Sorge weiter, daß dieses Kabinett marxistisch eingestellt bleibt. Auch in der Innenpolitik hat das Kabinett nur Mißerfolge aufzuweisen. Was ist z. D. auf dem Gebiete der produktiven Erwerbslosenfürsorg« geschehen? Das Kabinett hat auch nicht den Mut gehabt, die Arbeitszeitfrage anzupacken. Das erste, was wir sehen, ist der Beamtsnabbau. Aber ist der schon aus gereift? (Sehr wahr! rechts.) Das große Problem der Wäh- cungs frage ist noch immer nickst vollständig gelöst. Das soll man dazu sagen, daß jetzt als Neichswährungskommissar ausgerechnet der Mann bestellt ist, der ein ausgesprochener Feind der neuen Währung, der Nentenmark, ist? Was das besetzte Gebiet bctrisst, so zeigt sich auch da Miß erfolg auf Mißerfolg. Die Negierung trifft der Vorwurf, daß sie für die Zeit nach dem Aufhören des passiven Widerstandes keine Ucbcrgangsmaßnahmen getroffen hat, um das besetzte Gebiet vor den ailerschlimmsten Erschütterungen zu bewahren. Man hat ledig lich Experimente über Experimente gemacht. Darüber soll der Reichskanzler ein« klare Antwort geben, wie er sich die Zukunst des besetzten Gebietes denkt. Wir sind durchaus der Meinung, daß mit den Alliierten verhandelt werden muß, und nicht mit den Franzosen allein. Wir haben allen Grund, darauf zu bestehen, daß wir nicht den Franzosen ausgeliefert find, sondern es mit allen Alliierten zu tun haben, d. h. mit der Nhcinlandkommission. (Sehr wahr! rechts.) Nirgends sehen wir einen Erfolg, sondern das Tohuwabohu, das sich im besetzten Gebiete ab spielt, ist «in völliger Mißerfolg der Negierung. Wie kann man glauben, daß das Ausland gerade an der, jetzigen deutschen Negierung Interesse habe? Die Kundgebung Mussoli nis spricht sich für diejenige deutsche Negierung aus, die die Ord nung im Reiche garantieren könne. Das ist gerade die Regierung, wie wir sie uns denken. Ich verstehe darunter nicht eine einseitige deutschnationale Negierung, sondern eine solche,die die größte nationale Front auf das Vertrauen des Volkes aufbauen könnte. Wir denken nicht daran, den Fenerbrand in Europa zu entfachen, aber wir wol len auch nicht einem Kampfe ausweichen, der uns aufgezwungen wird. Wir wollen eins solche Regierung nicht mit einem Streit um dir Staatsform erringen, denn wir sind fest überzeugt, daß di« Staats form sich später von selbst ergibt. Ein« solche Negierung bietet die Garantie, daß in Deutschland endlich Nuh« und Frieden eintritt. Wir wollen durchaus nicht, daß da» Parlament nicht existiert, aber es soll nicht in dieser Partei atmosphäre bleiben. Wir müssen die nationalen Kraftquel len des deutschen Volkes wirksam macken. Die Landwirtschaft bat nie daran gedacht, die Erfüllung ihrer Pflicht von der Zusammensetzung des Kabinetts abhängig zu machen. Sine weitere nationale Kraft- quelle finden wir in den nationalen Verbänden. Woher ist denn die Explosion in Bayern und die bayrische Frage überhaupt entstanden? Doch bloß durch die Schul-, di« hier in den Regierungsrstrhältnissen liegt. (Lebh. Beif. rechts.) Bayern hat eine großüentsch« Linie ein gehalten und hat di« Reichstrene über alles gestellt. Das tat es un ter Verzicht auf separatistische Pläne. Wir sündigen am Geiste der deutschen Einheit, wenn wir nicht durch einen Negierung«, wechsel dafür sorgen, daß alle Deutschen einig zusam» mengehen können. Deshalb ist die heutige Entscheidung von so außerordentlicher Bedeutung. Seher! Sie dabei ab von allen Per sonen-. und Parteirücksichten. Haben Sie nur da» Wohl Deutsch- land» im Auge. (Lebh. Beif. rechts.) Abg. Löh« erteilt darauf.dem Reich»lanzler da» Wort. Der Kommunist Kd«n«» verlqnst. PM nochmal» dy» Wort M Geschäftsordnung, was ihm der Präsident abschlägt. Abg. Rem^ m «le ruft dazwischen: Die Polizei ist im Hause! Das Parlament wird zum Zuchthaus! Er wird unter dem tobenden Lärm der Kom munisten dreimal zur Ordnung gerufen. Präsident Löbe fordert dann, als R«mm«l« weiter die Ordnung aufs gröblichst« verletzt, ihn nnf, den Saal zu verlassen. Der Abg. Remmel« leistet dieser Auf forderung jedoch nicht Folge. Präsident Löbe sieht sich genötigt, die Sitzung zu unterbrechen. Dieser Beschluß, der von den bürgerlichen Parteien mit Zustimmung ausgenommen wird, löst wahre Stürme der Wut bei den Kommunisten aus. Während ei» Teil der Abgeordneten sofort den Sitzungssaal verläßt, räumen di, meisten Mitglieder des Hauses den Saal erst nach und nach. Detz Abg. Remmel« bleibt jedoch auf seinem Platze sitzen. In der wieder aufgenommenen Sitzung erklärt Präsident Löbe, der Abgeordnete Koenen habe sich darüber beklagt, daß im Hau?» Polizeibeamte anwesend seien. Dies« Tatsache sei richtig. Die Kri minalbeamten seien von ihm selbst, und zwar seit mehreren Monate» schon, in das Haus bestellt worden, seitdem durch eine Anzahl Zu- schristen Drohungen gegen die Mitglieder der Reichsregierzrng uni des Reichstages erhoben worden seien. Abg. Dittmann (Soz.) bedauert außerordentlich, daß e» zi diesem Auftritt gekommen sei, aber die sozialdemokratische Fraktion stehe auf dem Standpunkte, daß das Verhalten des Präsidenten abso lut korrekt war. Auch August Bebel habe stets den Standpunkt ver treten, daß die Vertreter des Parlaments in allen Körperschaften, i» die sie hineingeschickt würden, sich gnständig als Menschen z« benehmrn hätten. (Lebh. Zust.) Leider müsse festgestellt werdech daß die Kommunisten auch in diesem Haus« nicht nach diesem Grund satz verführen. (Lebh. Zust.) Die polizeilichen Maßnahmen seien auch den Kommunisten ausdrücklich und im einzelnen mitgeteilt wor den. (Lebh. Hört, hört!) Der Präsident hab« den kommunistische» Abgeordneten auf Ebrenwort versichert, daß diese Maßnahme sich i« keiner Weise gegen ihre Fraktion richte, sondern lediglich «ine allge meine Schutzmaßnahme sei. Präsident Lobe stellt darauf fest, -aß der ausgewiesene Abge ordnete Nemmele sich noch im Saale befinde- Er richt» daher an ihn die Frage, ob er den Sitzungssaal verlassen wolle. Abq. Nemmele verneint. Präsident Löbe erklärt darauf: Dann schließ, ich di« Sitzung und beraum« die nächst« für Donnerstag 1 Uhr an mit der Tagesordnung: Fortsetzung der politischen Aussprache. (Lebh. Beif.; Lärm" bei den Kommunisten. Der Sitzungssaal leert sich nm langsam, überall bilden sich erregte Gruppen.) Der Abg. Nemmele ist durch seine Weigerung, in der neuer Sitzung den Saal zu verlassen, nach der Geschäftsordnung auf acht Sitznngstage von den Verhandlungen ausgeschlossen. Die phantastischen Anleihegerüchte. London, 21. Nov. Die Nachricht von einer englisch-crmerikant schcn Niesenanleihe für Deutschland wird jetzt von allen Seite: dementiert. Auch der „Daily Telegraph", dessen Berliner De» tretcr dies« Niesenen!« in die Welt gesetzt hatte, ist heut« zu -er Fest stell »ng genötigt, daß man der Sache in amerikanischen Kreisen keine: Glauben schenke. Ein Telegramm der „Morning-Post" aus Washing ton besagt, daß der Gedanke einer Anleihe von 1 oder 2 Milliarde: Dollar in dortigen Regierungskreisen als phantastisch bezeichnet wird Im amerikanischen Schatzamt frage man sich, wer wohl so närrisz wäre, Deutschland in seiner heutigen Lage auch nur eine Million zi leihen. Ebenso wird von der Dankwelt darauf hingewieson, daß s gegenwärtig unmöglich wäre, ein« deutsche Anleihe rmterzul bringen. Havenstein ch. Berlin, 21. Nov. Dirnstag morgen ist ReiH«Vankpräf4 dent Havenstein im Alter von 66 Jahren gestorben. Der Reichspräsident hat an das Reichsbankdirektoriu», ein Schreiben gerichtet, in dem gesagt wird, Havenstein hab« in uneck müdlicher Schaffenskraft und vorbildlicher Pflichttreue seine reich« Gaben und Erfahrungen in den Dienst der deutschen Dolkswirtschaf gestellt. Was er insbesondere während des Kriege« und in den nach folgenden schweren Jahren für -ie Aufrechterhaltung der Finanzwir schast geleistet habe, werde unvergessen bleiben. Havenstein wurde 1857 in Meseritz geboren. Nach Dbsolvievun, seiner juristischen Studien und Tätigkeit als Amtsrichter m Arn* walde wurde er 1890 zu-m Vortragenden Rat im Finanzministerin« und im Jahre 1900 zum Präsidenten der Seehandlung ernannt. I» Jahre 1908 trat er nach dem Ausscheiden de» früher«« Präsident«» Koch an di« Spitze der Reichsbank. DK Steuerschraube zicht am Berlin, 21. Noo. Ueber di« n«uen Steuer»,klag»« e» fahren wir, daß im Finanzministerium dreizehn neu« Steuervorlag«, scrtiggestellt sind, di« di« höchste bisher in Steuern nie« dergelegte Beladung bringen, denn sie enthalten im Sollan schlag insgesamt 400 Millionen Gold «stark. Die Ein? ührnn 4 wird für den 1. Januar 1924 vorbereitet, um den «eich,e»al z, balanzieven. " ...... . . . .. :- s« werd«« außerdem verksienllicht: Die Bekannlmochungen der Ciadlräke zu Aue und Schwarzenberg und der Amlsgericht« zu Lu« und Johanngeorgenstadt. Verlag T. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. »1. ,it»l» l4lml «u«) «e, ckchnee»«»» 1«, Schloari«»»«»» r»5. »r«tt«mschrlft< «l-n'M'reund enlhalirnd die amtlichen Veliannkmachungen der AmishmpimannschaN und der Siaaisbehvrden in Cchwarzenbtlg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Sleustädtel, Elünhoin, jowie der ginonzämler in Aue und Schwarzenberg. Ler .er„k»Ir»Nch« »»Ndlreund- «rltelnl l«cUt «II Iluonohme dir 2oo« noch krön- IM, g«Mo««n. L,r Prel» lür die 34 mm drei«, Colon«!-Unz«lg«nz«ll« lm " mu blaUd« lrd ist 11 .gamM«nanz«lgrn und Slellcugelute B«dürsllg,r 10), «uruzu« »0, für dl« SO mm drill« Pelli- ÄeUamezele 00, au,wirk «». lllr dl« 90 mm dritte amtt. Trum«! .«>Ie «o, ouswSr.i 51 Soldplennl«, tezw. B«- recknunz »och «rund- und Sck>üll«lzah lartf. Postscheck-«»»«», lelpzl« !Nr. 1222«. chemeiute-chtr»-«»»:» > llu«, Srz««t. Nr. 70. Siwel»»»-«»»»»»« lür dl« am Nacknilttaa «rsckelnmd« «u»w«r dl« oornnttog, S Uhr In d«n Louplaelckcklt» tl,ll«n. Sln« Sewidr lllr dl« Unlnodn» d«« Anzilam am roraelckrledenen Ta,« l»wi« an d«sNnnnI»r SUS« wir d »Ickl n«««b«n, ouck nlckl IS« dl, Rlckttndktt d«r dnrck fl««»- strickiraulgigtbenknLnzeig«». — ffürSlScka. uno«riangl ein.tsondler Schrlttgück« ülxrnlmmt dl, Schrlsttettun, t«lue Viraul» »rinn«. - Ilnlirbreckunaen des ««IckSlts- t«lrl«d«, begründ«» dein« AnMdch«. r«i Z«l,lunn»«rzug und Nindur, gellen vadall« al, Nickl »««tnbarl. 0«n»t«eschLft,stelle» in A«, Vdhnlh, «ckmrd-r, und Sckwnrzmbtr«.
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