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Deutsche allgemeine Zeitung : 26.07.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184707261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-07
- Tag1847-07-26
- Monat1847-07
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.07.1847
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Montag Nr. 207. SS. Julius 1847. Lri»«ia..Di« Seüung srsLemt ltglich Abrnd«. Au durch all« PvftLr.ter d«« I» und XuSIaad««. Deutsche AVgememe Zeitung für da« vt««t«t- jabr 2 LHIr. — . 5<ns«rtionsgebul>r für 's d«n Raun, «ln«r 2 Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueb-rbkz». Deutschland. *Aus Mitteldeutschland. Der Liberalismus. — Unter suchung in München- — Die preußische Gesandtschaft in München. — zwresdcn- Der Mörder Strehle. »Dresden. MissionSwcsen. — OSna- brückische Erklärung. — Die hannoverschen Veteranen, st Stuttgart Garnisonwechsel. Die Aernte. Die Censurstriche. * Weimar. Der Erb- aroßherzog. Der Großfürst-Thronfolger. — Die Deutsch-Katholiken in Hamburg. PrenHrn. V Vertin. Der Landtagsabschied. Die Maschincnbauanstalt der Seehandlung. Journale, IN Vertin. Die Riedetzki'sche Sache. S Königs berg. Prof. Burdach. Der Nothstand. — DaS düsseldorfer Fcstcomite. — Die Weichseluferbautcn. tvesserreich. Der Graf Trapani. Spanien. DieAnlechc. DerKönig. Rechtfertigungsschrift des Gen. Concha. Großbritannien. Parlament. Der Schluß der Session. Die Wähler der City. Amerikanisches Geschenk an Irland. S London. Die Wahl bewegung. Die Loleranzfrage. Frankreich. Parlament. Hr. Teste Die Gattin des Generals Cubiercs. Die Untersuchungen in Mülhausen. Die Leiche O'Connell'S. y-Paris. Der Proccß Cubiereß. Die Deputirtenkammer. Belgien. *Ärüssct. Die Minister. Der König. Die liberalen Vereine. Ernennungen. Schweiz. Lagsatzung. Der luzcrncr Landsturm. Italien. Rom. Cardinal Gizzi. Die Polizei. Ciccroacchio. — Das Ghetto. — Calabresische Räuber. MnHland und Polen. Censurwesen Griechenland. ** Athen. Krieziotis und Grivaß. Die Wahlen. Athen. Wahlhändel in der Maina. Athen- Hr. SchinaS. Englische Rote. Personalnachrichten« Wissenschaft und «unst. /^Dresden. Theater. ** Leidig. Theater, f-veippg. Die Agronomische Zeitung. — Das Museum in Dresden. Handel und JnduKrie. Der DiSconto der Bank von Irland. — Fruchtpreise. * Leipzig. Del. — Berlin. Ankündigungen. D e «t sch l s iß *^us Mitteldttttschland, 23. Jul. Oer Liberalismus hat seine hohe Berechtigung in seiner Begeisterung für Freiheit, Bildung, Ge- sitkung und Fortschritt; sein Ziel ist daß Besscrwerden der Zustände, und darin siegt sein Recht und seine Stärke. Seine Schwäche aber entsprang zu aller erst daraus, daß er, befangen von dem Eindruck einer Vergangenheit, deren Reste daS heutige Geschlecht viel reizbarer empfindet, als seine Väter die ganze wuchtende Last, von dem durch seine Zwecke gebotenen Gegenkampfe gegen manches Bestehende zur Vorliebe für den Kampf gegen das Be stehende überhaupt überging, ein einzelnes, vorübergehendes Mittel zum Zweck erhob und sich mit permanenter Opposition identificirte. Er erwuchs zunächf aus einem Gegenkampfe der Einzelnen gegen den Druck des Unpassenden im Staat und gericth dadurch unwillkürlich in die falsche Richtung, eben nur das Recht der Einzelnen und nicht die Pflicht und das Bedürfniß der organischen Gesellschaft vorzugsweise ins Auge zu fassen. Der Kampf gegen das Bestehende führte ihm die zweideutige Schar der persönlich Malcontenten, der Catilinarischen Dispositionen, der Neidischen, Ehrgeizi gen, Herrschsüchtigcn, Eigenwilligen zu. Der unbestimmte schimmernde Glanz seiner Ideale gewann ihm vor Allem die Jugend mit ihrer edlen Wärme und Begcistcrungsfähigkeit, aber auch mit ihrer Unerfahrenheit und Unbedingtheit. Er idealisirte so sein Ziel wie seine Mittel und setzte Menschen und Dinge voraus wie er sie brauchte. Er ward Parteisache, und sein Aufstreben zum Regimente ward Nun sein Alles überwiegender Zweck, worauf er dann seine Staatsprojcctc nur nach der Richtschnur ent warf, wie sie sein müßten, damit er so schnell als möglich zur Herrschaft komme, nicht aber : wie sie unter den gegebenen Zuständen die Bestimmun gen des StaatS verwirklichen könnten. ÄuS dem Allen erklärt sich, warum «in solcher Liberalismus einen beharrlichen Gegenkampf von Seiten der Träger und Freunde der echten StaatSpflicht erfahren hat, welcher Kampf dann freilich um so eifriger und einseitiger werden muß, je stürmischer und einseitiger sich der Ankampf auf der andern Seite gestaltet. Das Rechte wird dann zu hoffen sein, wenn sich immer mehr das Gewicht eines besonnenen und gereiften Liberalismus, vielmehr einer'wahren poli tischen Bildung und vaterländischen Gesinnung verstärkt. Diese Beson nenheit und Reife ist keineswegs so sehr in Grad, Form und Zeit zu scheu: das Gute kann nicht vollständig, kräftig und rasch genug gesche hen und das Schlechte wird nicht besser, wenn cs „allmälig" herauf- gdsührt wird; aber sie beruht auf wahrer Kenntniß des Menschen und des Lebens, auf wahrer Klarheit über die Mittel und die Zwecke und auf gerechter Würdigung aller Gesichtspunkte und Seiten. — Der schwäbische Merkur enthält aus München Folgendes: „Man hört von einer cingeleiteten Untersuchung gegen Studircnde an der hiesigen Hochschule, welche aus der Schweiz gebürtig sind. Einige sollen entlassen, andere mit der Entlassung bedroht worden sein, angeblich wegen Bctheiligung an einer ungesetzlichen Verbindung, an Mitarbeiter- schäft bei auswärtigen Zeitungen, und was sonst etwa unter Bezugnahme aus consessionclle und politische Agitation beigefügt wird." — Die Münchner politische Zeitung schreibt: „Es war uns die Mit- thcilung geworden, cs werde am 2V. Jul. ein Attache der hiesigen preu ßischen Gesandtschaft, wie es scheine in wichtiger Angelegenheit, als Kurier nach Berlin gehen. (Nr. 204.) Wir haben von vorn herein auf diese Mitthcilung nicht den geringsten Accent gelegt, am allerwenig sten auf daß Wörtlein «wichtig». Es geschah nun aus der betreffenden Gesandtschaft selbst bei uns Nachfrage über den Ursprung der Mitthcilung. Oie Thatsache der nächstens erfolgenden (nunmehr auch erfolgten) Abreise eines Attache der Ambassade wurde nicht in Abrede gestellt, jedoch sollten der Reise nur Privatangelegenheiten unterliegen." ä Dresden, 25. Jul. Die so vielfach besprochene Hinrichtung Strchle's, wegen welcher Tausende von Menschen, worunter sehr viele Damen in eleganten Kleidern, der irrthümlich verbreiteten Nachricht zu folge, als finde diese schon lam 22. Jul. statt, nicht allein aus Dres den, sondern auch aus der Umgegend von drei bis vier Stunden, ja sogar aus Teplitz, zufammcngeströmt waren, wird am 28. Jul. in der siebenten Morgenstunde erfolgen. Das Urtel wurde am 22. Jul. von dem Könige, nach einer langen Bcrathung der versammelten Staatßminister, bestätigt. Vorgestern Nachmittag 5 Uhr begab sich der Siadtrichter Rögner in Begleitung des Bczirksarztes 0r. Sieben haar und mehrer städtischen Beamten nach der Frohnfeste und zeigte dem jungen Mörder an, daß das ihm schon vor mehren Wochen publicirte Todcsurtel bestätigt worden sei und ihm zur Bcreuung des begangenen so fürchterlichen Doppclmordcs nur noch wenige Tage übrig blieben. Nachdem er seine Rede, unter dringenden Ermahnungen, tief bewegt geen det, entgegnete Strehle mit sicherer, von keiner tiefen Aufregung zeugen der Stimme, daß er darauf weiter nichts zu erwidern habe, als für die humane Behandlung zu danken, welche ihm in seinem Gefängnisse bis her zu Theil geworden wäre. Als er gefragt wurde, ob er nicht die Er mahnungen und Tröstungen eines Geistlichen verlange, bemerkte der De linquent, ohne darum besonders zu bitten, daß dies geschehen könne. Auf die Nachricht, daß seine noch lebenden Geschwister ihn nicht mehr sehen wollten, entgegnete er mit ruhiger Fassung: „Sie habenRecht", und trat gegen die Anwesenden sich verbeugend wieder den Rückweg nach seinem Kerker an. Als Knabe gut und folgsam, ein fleißiger Schüler, der das Lob eines sehr würdigen Lehrers hatte, der als Lehrling die Zufriedenheit seines Meisters auch hinsichtlich seines moralischen Betragens erwarb, ar tete dieser Mensch nach wenigen Jahren zum abscheuerwcckcndcn Unge heuer aus und vereinigte Rachsucht und Habsucht, um zum Morde der eignen Mutter und Schwester zu schreiten, nach dessen Vollbringung er, seinen Richtern gegenüber sowol als in dem einsamen Kerker, keine Spur Ler Reue blicken ließ, die nur jetzt erst cintritt. Keine Ermahnungen, keine Drohungen konnten lange Zeit hindurch auf des Verstockten Herz wirken, und nur gegen einen einzigen Menschen zeigte er zuerst, in Thrä- nen der Reue außbrcchend, daß noch ein Funke von Gefühl in seiner Brust glimmte: seinem Lehrer gegenüber, nach dem er in seinem Kerker sich sehnte und der ihn besuchte, brach die starre Eisdecke seines Herzens Unser Tageblatt wird in den nächsten Tagen Strehlc's von ihm selbst in seinem Kerker niedergeschricbene Lebensgefchichte mitthcilen. 0 Dresden, 24. Jul. Im Namen des Königs von Dänemark hat das dänische Missionscollcgium der evangelisch-lutherischen Missions- gesellschaft zu Dresden, die gegenwärtig bereits acht Missionare in Ostindien unterhält, die, gcsammtc dänische Mission zu Trankcbar, bestehend aus zwei Gemeinden von circa 2000 Seelen, 14 Schulen und einem Personale von 25 — 30 eingeborenen Lehrern, übertragen, sodaß nun also das Feld, auf welchem die deutsche lutherische Kirche durch die Missionare Ziegenbalg, Schwarz und Andere ihre erste MissionSthätig- kcit entfaltete, wiederum ihren Händen anvertraut ist. — Aus Osnabrück ist der Redaction der Weser-Zeitung nachstehende Zuschrift „mehrer Bürger Osnabrücks" zugcgangcn: „Die durch die Weser-Zeitung zur Publicität gebrachte Mitthcilung über einen hier statt- gefundenen sogenannten «Militairexccß» (Nr. 200) bedach, ohne densel-
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