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Dresdner Nachrichten : 17.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193306173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-17
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1933
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G-rmaverr-, 17. Kmi 1SLI R Amtohauptmannschaft Vrrod«» Beginn -es studentischen Arbeitsdienstes Mmmmmett des Kultusministers Rust Ergebnis der Londoner SIlllballevcrbandlungen 75 Rtlllvmn Mk. KanttalrtiikzadlllUWi dtmutsgeschobrn - zinHeraMung emvlodte« Schwarz rote Amteiede Nach dem Abschluß des außenpolitischen Vorstoßes, de« von der Kriegshetze gegen Deutschland bis zum Abschluß des BicrerpakteS reichte, sieht es so auS, als ob die politische Entwicklung ihr Schwergewicht wieder aus den inneren AuS« bau des neuen Regimes im Reich verlegen wollte. Und zwar nicht nur aufbauenb, durch den Generalangrtss auf die Arbeitslosigkeit und die Einrichtung des berussständischen Staates, sondern auch kämpferisch durch die Ausein andersetzung mit den libriggcbliebenen Resten des Parteien staates. ES liegt auf der Hand, baß der jetzige Zwischen zustand der mit dem neuen Staat nicht verschmolzenen Par teien des alten Systems aus die Dauer unhaltbar ist. So machen sich denn auch in den letzten Tagen von oben her Tendenzen bemerkbar, die eine Lösung dieser Frage im nationalsozialistischen Sinne herbeizusiihrcn suchen. Ganz all gemein hat sich Adolf Hitler selbst auf der Führertagung der NSDAP, dazu geäußert mit der Feststellung, daß das Gesetz der nationalen Revolution noch nicht abgelaufen sei, und daß seine Dynamik zu einer völligen Neugestaltung deS Lebens in Deutschland führen müßte. Noch deutlicher wurde Reichsminister Dr. Goebbels, besten Gedanken in der Bewegung schon oft bahnbrechend waren, in seiner Königs berger Rede, in der er das TotalitätSprinzip des National- sozialiSmuS wieder scharf herausstellte und erklärte: „Uns genügt nicht die bürgerliche Auffassung: Wir haben die Mehrheit. Wir werden erst zufrieden sein, wenn wir das Volk besitzen.' Und neuerdings hat der Preußensührer Kube aus dieser Theorie die praktischen Folgerungen ge zogen, iy-em er nicht nur dem Marxismus, was eine Selbstverständlichkeit ist, sondern auch dem Zentrum als politischer Partei die Daseinsberechtigung absprach. Gerade in diesem Augenblick, in dem die herrschende Partei bestrebt ist, sich möglichst weitgehend mit dem Staat zu verschmelzen, Haven nun die Reste der alten System parteien die Unvorsichtigkeit begangen, sich direkt in die nationalsozialistische Schußlinie zu begeben. Zuerst und mit be sonderer Ungeschicklichkeit die Sozialdemokratie. Was hilft es, daß ihre in Deutschland verbliebenen Funk tionäre unter LvbeS Führung von den Verlautbarungen ihrer ins Ausland geflohenen Genossen mit Mißbilligungs erklärungen abrücken? Sie können damit die allzu plumpe Enthüllung des FeldzugSplancs nicht mehr verhindern, nach dem die Leitung der SPD. von außen her die Gegenrevolu tion nach Deutschland tragen will. Die Rollenverteilung ist so gedacht: die in Prag, in Saarbrücken und den sonstigen Stützpunkten der Emigration sitzenden Genosten stellen die Waffen her in Gestalt von marxistischen Zeitungen, Schriften und Flugblättern, und die „illegalen Zentren' im Reich sorge» für ihre Verbreitung unter der Bevölkerung. Offi ziell kennen sich die Hochverräter im Ausland und die marxistischen Unschuldslämmer im Inland nicht, unter der Hand arbeiten Ne aber zusammen, um den Klastenkampf von neuem zu entfachen und den nationalen Zusammenschluß de» deutschen Volke» zu verhindern. Unfähig, Positives zu leisten, wollen Ne doch ihre Meisterschaft im Hetzen und Zer setzen weiter unter Beweis stellen. Die Zeit ist vorbei, in der sie vor der nationalen Regierung winselten und Loyali- tätSerklärungen heuchelten, um ihr nach Weis' offenher zigem Geständnis keinen Vorwand zu durchgreifenden Maß nahmen zu geben? fetzt wird unter dem Schutz der S. Inter nationale und in Verbindung mit allen deutschfeindlichen Mächten der Welt der Landesverrat wieder offen betrieben, getreu dem alten Grundsatz: „Ich kenne kein Vaterland, da» Deutschland heißt.' Aber auch hier gilt bas Wort, das Hitler in seiner großen Abrechnung mit den Sozialdemokraten im Reichstag dem Parteiführer Wels zurief: „In allem, Herr Abgeord neter, kommen Sie zu spät!' Die neue Macht ist im Volk schon viel zu stark befestigt, als baß sie sich vor einer solchen Gegenrevolution aus dem Exil fürchten müßte, die in Deutschland zudem mit einem Kampfmittel arbeitet, da» bloß in der Einbildung dieser Führer besteht, nämlich mit einer Partei, von der nur noch das Gerippe dasteht, während der Kopf in» Ausland gerollt, das Blut vertrocknet und der Leib vermodert ist. Trotzdem ist es eine falsche Spekulation wenn die Urheber dieser staatsfeindlichen Umtriebe glau ben, die nationale Regierung werde ruhig zusehen, wie sie sich ihre Zeit im Ausland mit unterirdischer Wühlarbeit in Deutschland vertreiben. Dr. Goebbels ist in Königsberg im Hinblick auf diese Umtriebe schon recht deutlich geworden, als er sagte: „Wir haben viel zu leicht und zu schnell ver gessen und man kann die Meinung des Volke» verstehen, daß die Revolution, die bis fetzt vollzogen worden ist. nur da» Vorspiel sein dürfte, daß, wenn der Feind der Revolu tion e» wagen sollt«, sein Haupt zu erheben, daß bann ein Schlag auf ihn nieberprasseln wird, der ihn bann endgültig vernichtet.' Da» bedeutet nichts andere», al» baß die Regie rung fest entschlossen ist, dem Marxismus die Waffe au» der Hand zu schlagen, mit der er gegenwärtig gegen sie zu pperteren sucht, mit dem völligen Verbot der SPD. und der Vernichtung ihrer parteimäßi gen Existenz. Der AuSlanbSvorstanb der Sozialbemo- »ratte muß sich bet feder seiner gegen da» neue Deutsch land gerichteten Handlungen bewußt sein, baß die Folge« »» MgN« «-«NuMM lun« «onntltch n«. ».«o lelnlchlIHl. ,0 Vs» l .... rrLgeUodu», dm» vapb-lug ««....» «Michl. straße z 5/>r. Fernruf 252>l. Postscheckkonto ISS» vreobe» Vie» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Dawes- uns V.one^tnlettn Von amerikanischer und schweizerischer Gliiubtgersette wird mttgetetlt: Aus die DaweS- Anleihe soll der Zin» und die Amortisation wie bisher durch die BIZ. in Basel bezahlt werden. — Die Zinsen auf die Aoung-An leibe sollen ebenfalls wie bisher bezahlt werden. Die AmorttsationSbetrtige sollen fedoch in Mark auf ein deutsches Sperrkonto etngezahlt, also nicht trans feriert werben. Wie verlautet, ist Dr. Schacht mit dies«, Vorschläge» der Gläubiger etnverstaude». Ihr« ««»gültige «»»ahm« häugt jedoch davon ab, wie sich die deutsch« ««gier» «g, mit der zuuächft i« Fühlung getreten werde« «uß, daz« stellt. den, und die praktische Prüfung der wahren Arbeit», und Lebenskameradschaft ist durch gar uicht» anderes zu ersetzen. Die wahre praktische Schule liegt nicht in den Universitäten und Gymnasien. Sie liegt im Arbeitsdienstlager. Denn hier hört die Belehrung und bas Wort auf, und d i e Tatbeginnt. Ich will aber unter keinen Umständen, und wir wollen eS alle nicht, daß diese Bereitschaft der deut schen jungen Akademikerschast auSgehen soll wie das Ringen draußen auf den Schlachtfeldern. Sie, meine Kommilitonen, sollen nicht umsonst ei» Jahr Ihres Lebens hinausgehen. Mein Ruf zur Disziplin ist von der Akademikerschaft gehört und verstanden worden. Das verpflichtet mich aber auch, mich zum Anwalt der jungen Studentenschaft zu machen. Wenn diese Dienstzeit, Io rief der Minister a«S, eine» Sinn habe» soll, so m«b in den Arbeitsdienstlagern «ur ein Geist herrschen: der Geist Adolf Hitler» l Man spricht so viel von der Notwendigkeit, daß Fach» kenntnifse im neuen Deutschland nötig seien. Dann muß ich ausfordern, daß in den Arbeitsdienstlagern ebenfalls der Fachkundige die Leitung übernimmt, der in der Lage ist, die weltanschauliche Erziehung praktisch zu letten, damit in diesen Arbeitsdienstlagern nicht nur Disziplin ge- lernt, sondern auch Weltanschauung gebildet wirb. Wir müssen dafür sorgen, daß der Wiederaufbau fetzt von den Fachkundigen der willensmäßigen deutschen Einheit durchgeführt wird. Ich fordere daher die nativ- nalsozialistische Leitung und Führung für den Arbeitsdienst auf, baß diese allerwtchtigste Tat zur deutschen Zukunft fruchtbar werde. Gehen Sie hinaus, so rief der Minister den Studenten z«, und »ehmen Sie de» Spate« i« die Hand, «m sich de« Adel . der Arbeit z» verdiene». Wenn der einzelne nur sich selbst leben will, dann ist die Folge, daß sein Volk zum Sklavenvolk wird. Wo er sich aber freiwillig dienend in den Mittelpunkt seines Lebens stellt, schafft er, indem er seinem Volk die geschlossene Willenskraft wiebergibt, den Weg zum Herrentum. Werbet Diener und Arbeiter als einzelne, bann werdet ihr Herren al» Angehörige eines geschlossenen Volkes. So geht hinaus und beginnt euer Werkt Wir stellen diesen Beginn «nt«r das Symbol der Name» Schlageier «nd Horst Wessel. Indem Sie heute antreten und Ihr Werk beginnen, das in ein Deutschland der Freiheit und des Brotes hinüberführen wird, rechtfertigen Sie den Sinn des OpfertobeS dieser Männer. Mit diesen Worten erklärte der Minister den Beginn des akademische» ArbeitSdtenstfahreS. London, 16. I»«i. Ueber die zwischen de« Vertreter» deS ««Sländischeu Ba«ke«komitees und dem deutsch«« Komitee sowie de« Vertreter« der ReichSbanI i« London zesührte« Stillbalteverhandlunge« ist ei« offizieller Bericht verösseutlfcht worden. Dieser besagt über daS Ergebnis der Verhandlung«« unter anderem: Die Diskussion«« sauden statt bezüglich aewisser Ab» ändern«»«» des Abkommens, die anznuehmeu die RetchSbauk di« Glänbigervertreter aussordert«. Der Grundsatz, auf de« die Diskussion sortschritt, war der, daß angesichts der ver änderte« Umstände alle Rückzahlung«, vo« Kapital «nter de« bestehende» Abkomme« zeitweilig verschoben «erde« sollte«. In Uebereinftmmung mit diese« Grundsatz >»nrd« - beschlosse«, daß gewisse Rückzahlungen von Kapital durch die Dentsche Golddiskontbank im Betrage von etwa 7S Millionen Mark, die «nter de« Vedingnnge« des bestehenden Abkommens vor dem SS. Februar 1664 hätten geleistet «erde« sollen, bis zu je««« Datnm verschob«« werde« solle«. Diese vekauulmachuug ist rechtsgültig unterzeich net «nd biudet dementsprechend all« Parteien. — Ans ver, lange« deS Präsidenten der ReichSbank wird der Beratend« llnSschnß dl« verschiedene« GlänbigeranSschüffe benach richtigen, «ine Herabsetznna der Zinsrate«, die fetzt anwendbar sind, -« empfehle». Erklärungen Schachts Zu den Verhandlungen Dr. Schacht» mit den lang fristigen Gläubigern und Vertretern der BIZ. wurde folgende Mitteilung ausgegeben: „Dr. Schacht erklärte sich Unverstanden, daß die Dawe ».Anleihe eine juristische Priorität sowohl in bezug auf Zinsen wie auf die Amortisation habe. Er gab eine solche Priorität für die voung-Anleihe nicht zu, sei jedoch ber.it gewesen, angesichts der vorherrschenden Meinung der Anwesenden, »aß bi« nächste Priorität der Boung-Anleihe «e- lebe» werde» müsse. Berlin, 1«. Juni. Zur Verkündung der studentischen ArbeitSdtenstpslicht, die am 1. August d. I. beginnt, fand am Freitagnachmtttag in Berlin im Beisein der aufmarschierten Studentenschaft der Berliner Hochschulen sowie der Spitzen der Hochschulbehörben und eines zahlreichen Publikums eine eindrucksvolle Kundgebung unter freiem Himmel aus dem Opernplah gegenüber der Universität statt. Der prenßisch« Kultusminister Dr. Rnst machte im Verlauf dieser Kundgebung programmatische Ausführungen über den studentischen Arbeitsdienst. Er er- klärte, e» sei eine herrliche Tat der deutschen Akademiker- schäft, daß sie von sich au» freiwillig auf eine Ausnahme stellung verzichte. Sie habe dieses Vorrecht fortgeworfen, um dafür die deutsche VolkSgenossenschaft in schassender Ge- meinschaft entgegenzunehmen. Dranße« im Arbeitsdienst «erde sich zeige«, «er von de« dentsche« Studenten de« Rillen habe, den Kämp fer« von Langemarck und de« Gefallene« der national« sozialistische« Bewegung «achzulede«. Wer in dtefe« Arbeitslagern versag«, habe das Recht »erwirkL Deutschland als Akademiker z« führe«. Richt mit Intellektualismus komme Deutschland aus seiner tieseu Rot heraus, sondern nnr durch eine unerhörte Charakterprüsung, durch die seftznstellen fei, wer in Zukunst daS Recht habe, «lS beutscher Staatsbürger in Deutschland zu sühre«. Der Minister kam bann auf die Genfer Beurtei- lang des Eharakters des Arbeitsdienstes zu sprechen und betonte, daß man dem deutschen Volke mit der Behauptung, ArbettSdtenstpflicht sei getarnter Miltta- rtSmu», auch diesen Weg noch versperren wolle. Wir wolle», so rief er aus, ein Wort der Erwiderung geben: Iawohll Allerdings ist das deutsche Arbeitslager «in Kampfplatz und eine Schule deS deutschen Volke». ES ist «in Kampfplatz gegen Weltanschauungen, um deren Ueberwindung wir angetreten sind, nämlich gegen die Weltanschauung des Marxismus und des LiberaliS - muS, die nicht dadurch letzten Endes überwunden werden, daß der Staat ihre Organisationen zerschlägt, sondern nur dadurch, daß durch die Tat die praktische Volksgemeinschaft herbeigesllhrt wird. Die Organisationen werben wir über- winden und haben Ne Überwunden. Der Marxismus, mag er sich i« Prag wieder erneut ansrafs«« — in Deutschland ersteht er nicht «lederi Aber ich würde mir biese Prophezeiung nicht anmaßen, wenn nicht in diesem Augenblick bereits die Tatvereitschast der Studentenschaft und des Arbeitertums vorhanden wäre, die die Garantie dafür bietet, daß der Staat nicht nur die Organisationen überwindet, sondern auch di« feindlichen Weltanschauungen selbst. Die Charakterschule, die die deutschen Studenten im Arbeitsdienst durchmachen wer- BllNeckenNM mtt «Mm» delselegl vraktmalckuu» nnooror KorUnor tzvbrttUottnng verli«, 16. Juni. Im Kampfe gegen di« von marxisttscher «nd jüdischer Seit« geleitet« Hetze «ege« Deutschland kann di« ReichSregiernng eine« nene« Er folg verzeichne«. Der lettisch« Außenminister hat nämlich heute dem Relchsanßenminifter ». R« «rätst in London di« bindende Erklärung abgegeben, daß die lettische Regierung mit alle« ihr zur verfüg««» stehende« Mittet« jede« Boykott gegen dentsche W«re« »er- hindern «nd jede Voykottprovaganda «nter- binde« «erde. Ferner hat di« lettisch« Regier««» »«richt- lich« Maßnahme« »e»e« dl« Veranstalter jüdischer Ver sammlungen, in der der Voykottbeschtnß »esaßt worden ist, einseleitet. Di« ReichSregiernng wird daranfhl« die Einfuhr lettischer Butter «ach Deutschland wieder znlasse«. Der Handelskrieg, de« daS Borgest««, der jüdisch» ««rxiftifchen Elemente in Lettland -« entfachen droht«, ist somit vermiede« »orte«. Gegründet 18SH Ven»«.D«Iavt Llrpsch » Arlcha^t, Vrrobew«. l, NttAe». ' < r«rts. zunnllten-ngetg«» »nd Stellengesuch« «»- «1»t«t« «r-tle. vg^vedNdrgov,^—«ochdru« nur mit Quellen-»«,»« Dresdner Nachrichten. Un» erlangt« VchriltMl« »erd«, utcht «usdewahrt
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