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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 08.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189901080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990108
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-08
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— Nr. 6. - 1899. — Dies« verbreitetste »„parteiische Leitung erscheint Wochentags Abend» (mit Datum de» nächsten i Tages) und kostet mit den siins wöchentlichen B eiblättenn Kleine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Berichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllnstrtrtes Nnter- haltungsSlatt, bei den Postanstasten und bei den AuSaabcslellen monatlich 40 Pfennige» 18SS. Postliste: Nr. L877. L -Icgramm - Avrclse: e>,un?ala„ze!ger, IM. General- S ontag, den 8. Januar. erg er für Chemnitz und Umgegend. lTSchsischer Lande».Anzeiger). - Gegründet isv» al» „Anzeiger" i«. Nerlaa n„d Notakionsmaschiue«-Druck von Akera,«der Wiede i„ Chemnitz, Theaterstraft« Nr. 8. «»zeigenpreis: «gespalten» TorpnSjelle (ca.S Silben fassend) oder deren Raum lSPfg. (Preis verzeichnisse d Zeile 20 Pfg.) — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petit-Zeile cirea 11 Silben iasseic») 30 Pfg. — Anzeigen können nur bis Bormittag l0 Uhr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat» finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch dl« täglich erscheinende Themuitze» Eisenbahll-Zeitmig. Politisch« Rundschau. Chemnitz, 7. Januar 1899. Deutsches Reich. — Die RekonvaleScenz des Kaisers nimmt einen regelrechten »nd »»gestörten Fortgang. Im Aufträge des Präsidenten der fran zösische» Republik begab sich am Mittwoch der französische Botschafter sn Berlin, Marquis de Noailles, nach Potsdam, um sich nach dem Befinden des Kaisers zu erkundigen. In Potsdam eingetroffen, wurde der französische Botschafter von der Kaiserin im Stadtschloß empfangen. — Der Bundesrath hat beschlossen,> 1. daß, nachdem die Fürstlich Schaumburg-Lippesche Regierung der Fürstlich Lippeschcn Regierung das Recht bestritten hat, die Thronfolge in Lippe mit den gesetzgebenden Faktoren des Fürstenihums selbstständig zu regeln, nachdem die Fürstlich Lippesche Regierung abgelehnt hat, diesem Ansprüche der Fürstlich Schaumbnrg-Lippeschen Negierung Folge zu geben, und nachdem hierauf die Fürstlich Schaumburg-Lippische Ne- gierung die Entscheidung des Bundesralhs angerufen hat, — die Zuständigkeit des Bundesralhs für die Erledigung der Streitigkeit nach Artikel 76, Absatz 1 der Neichsverfassung begründet ist, 2, daß zur Zeit kein hinreichender Anlaß zu einer sachlichen Erledigung ge geben ist, da ein mit Kn Ansprüchen Schaumburg-Lippes unverein- La er Fall der Throns lge oder Regentschaft in Lippe nicht vorlicgt, 3. daß durch diesen Beschluß einer späteren Entscheidung über die Wirksamkeit der Akte der lippischen LandeSgesetzgebnng gegenüber den von Schaumburg-Lippe erhobene» Thronfolge- und NegentschaftS» ansprücheu nicht vorgegriffen wird, und 4., daß auf eine Würdigung Merz weiteren an den Bundesrath gelangten Anträge, Erklärungen und Schriftsätze über diese Sache nicht rinzugehen ist. ^ — „Eine merkwürdige Mitlheilung geht durch die Blätter" — so beschwert sich die klerikale Presse — nämlich folgende: „Auf Anordnung de» Kaisers soll der protestantische Feldpropst der Armee, vr. Richter, ein Predigtbuch für die Kriegsschiffe verfaßt haben, mit Hilfe dessen auf denjenigen Schiffen, die keinen Geistlichen an Bord haben, die SonntagSandacht gehalten werden soll. Gleichzeitig sei der Wunsch ausgesprochen »vorden, daß dibseS Predigtbuch auch auf den Handelsschiffen zur Abhaltung des Gottesdienstes btinntzt werde." Und nun geht es weiter: „In dieser Fassung könne die Mittheilung „unmöglich richtig" sein. In der Marine dienen bekanntlich auch Tausende katholischer Soldaten und Matrosen. Für diese aber kan» doch nicht ein protestantischer Feldpropst ein Predigtbuch verfassen. Die Sorge hierfür ist ausschließlich Sache des katholischen Feldpropstes, um so mehr, als Form und Inhalt des katholischen Gottesdienstes von jenen des protestantische» durchaus verschiede» sind. ES wäre deshalb dringend zn wünschen, daß über jene sonderbare Nachricht volle Klarheit verbreitet würde. Das erscheint schon deshalb geboten, weil es bei der Marine sich um Soldaten t ändelt, die unter der militärischen Disziplin stehen »nd daher, wenn sie lommandirt werde», dem Gottesdienst beiwohne» müsse». Hier muß daher »>» so ängstlicher Alles vermiede» Zierde», wo» »nr irgendwie als Gewissenszwang (I) gedeutet werde» könnte. Schiedlich — friedlich, muß i» dieser Hinsicht immer die Parole laute»; dann Wird Niemand in seinen Interessen verletzt." Für jede» renkenden Menschen ist es klar, daß cs sich um ein ErbanungSbuch handelt, das sich auf dem Boden bewegen soll, der trotz klerikaler Engherzigkeit für ein wahrhaft religiöses Empfinden insbesondere in Stunden der Gefahr noch immer gemeinsam gilt. Dieser Ausbruch ullramontaner Unduldsamkeit, der seine Spitze gegen die Intentionen des Kaisers kehrt, ist ein bezeichnendes Gegenstück zu den bekannten Kundgebungen aus Anlaß der hochherzigen Schenkung der „Dormitivn", die zwar viel von Dankbarkeit sprachen, aber nicht von der Toleranz, die der Initiative des Kaisers die Weihe gegeben hatte. — Wie i» Politischen Kreise» behauptet wird, erscheine es nicht ausgeschlossen, daß der Bundesrath sich diesmal dem Anträge des Reichstages anschließt, den H 2 des Jcsuitengesetzes ^Jnternirnng und Expatrnrnng) aufzuheben. Von kothvlischer Seite wird erwartet, daß bei dieser Gelegenheit auch die Lazaristen von dem gegen den Jesuiienorde» forthestehendeu Verbot ^werden ausgenommen werde». Vom Zentralvorstande des Evangelischen Bundes ist dagegen dem Bundesrath ein feierlicher Protest gegen den Jesnitenantrag des Zentrums überreicht worden, worin gebeten wird, „aus dem Aus schluß der jcsnilifchen OrdenSthätigkeit vom Deutsche» Reiche zu be. harren, keine weitere Abbröckelung vom Jesnitengesetz zuzugestehen und deit etwaigen Majoritätsanlrägen auf Aushebung oder Ein schränkung des Gesetzes eine solche Antwort zn gebe», durch welche der immer wieder anfregendcn Agitation wider dasselbe ein Ende gemacht wird." — Im Anschluß an die jüngsten Erörterungen über den Rück tritt des früheren Kultusministers Or. Falk macht Or. Hans Kleser in den „Münch. N. N." Mitlheilung von zwei Briefen Kaiser Wik- helm's I., die sich auf Vorgänge beziehen, welche »och in die Zeit der Amtslhäligkeit Or. Folk'S zurückrcichen. In dem einen Fall war ein Kaplan Maringer, der sich der über ihn verhängten Straf« ourch Flncht entzogen halte, gleichwohl fast cillsvnntäglich in Trier in der Kirche Unserer Lieben Frauen zum heiligen Laurentius unter ungeheuerem Zudcang der Bevölkerung Messe hielt, verhaftet worden, und zwar in der Kirche selbst. Beschwerden hierüber waren von protestantischer Seite auch an den König gelangt. Nach einiger Zeit erhielt der Beschwerdeführer, ein Prinz, bin eigenhändiges, mehrere Bogen des bekannten Briefpapiers, das der König bei Privat-Kor- respondenzen benützte, füllende- Schreiben, worin auSeinandergesetzt war, daß die vom König ohne Vermittelung des Ministeriums an- geordnete Untersuchung des Vorkommnisses ergeben habe, daß Maringer gar nicht vom Altar weg verhaftet worden war, sonder« nach Be endigung der gottesdienstlichen Handlung an der linksseitigen Ecke der Kommunionbank bei der Thür zur Sakristei. Es habe sich herausgestellt gehabt, daß der gerichtlich verfolgte Maringer i» die Kirche gelangt sei durch eine Verbindung, di« vom Kreuzgang der Lsmkkche in die Sakristei der angrenzenden, Liebfrauenkirche her-^ gestellt worden sei. Da der Domkreuzgang an die bischöflichen VikariatSgebäude unmittelbar angrenzte, diese an ein Ursulinrrinnen- kloster, so sei es dem Maringer möglich gewesen, ohne Benutzung eines öffentlichen Weges von seinem Versteck aus an den Altar zu gelange». Dieser offenbaren Verhöhnung der Staatsgewalt und Auf reizung der Bevölkerung habe ein Ende gemacht werden müssen. Die Art der Verhaftung habe auch keine Störung der religiösen Handlung bewirkt, da sie erst nach derselben vorgenommen worden sei. Dem Brief waren genaue Pläne über die Lage der Liebfrauenkirche und der angrenzenden Gebäude beigeschlossen. — Der zweite Brief stammt aus der Zeit kurz vor dem Rücktritt Falt'» und ist an ein Mitglied des rheinischen Provinziallandtages gerichtet. In diesem Schreiben giebt der König in sehr entschiedenen Worten seiner Verwunderung über eine im rheinischen Provinzallandtag zur Frage der Errichtung von Simultanschulen gehaltene Rede Ansdruck. Diese Rede lasse erkennen, daß Herr Falk in dieser Frage thatsächlich anders verfahre, als der König nach den ihm gegenüber gethanen Aeußerungen und Versicherungen des Ministers habe erwarten müssen. Die Wend ungen, die der König über Falk gebraucht, sind so ungnädig, daß beim Lesen derselben kein Keiiner der Eigenart Wilhelm's I. darüber in Zweifel sein kann, daß das Vertrauen des Letzteren in Falk's Aufrichtigkeit und Offenheit erschüttert war, und daß auch Bismarck nicht im Stande gewesen wäre, von da ab den Kultusminister zu halten. Ausland. Umschau im Lande. „ Wurzen. In Hohburg und Kapsdorf treten die Masern epidemisch auf und ist aus diesem Grunde die Schließung der Schul« bis auf Weiteres vom Bezirksarzt veranlaßt worden. Rossen. Am Dienstag wurde der Leichnam der 23 Jahre alten Tochter des pensionirten Bergmann» Seifert au» Siebenlehn, welche sich am I. Januar aus pder Wohnung entfernt hatte, an» dem Steyermühlgraben gezogen. — Mittweida. Einen Ausfluß der hier seit über Jahresfrist bestehenden gespannten Verhältnisse zwischen einem großen Theile der Bürgerschaft und dem Rathe bildete das Resultat der Stadtverordneten- Vorsteher-Wahl in der am Dienstag Abend abgehaltenen Stadtver« nrdnetensitzung. Der seit nahezu 24 Jahren dem Kollegium auge hörende und seit 11 Jahren als Stadtverordneten-Vorsteher mit großer Umsicht wirkende Justizrath Schneider wurde nicht wieder gewählt, sondern die Majorität vereinte ihre Stimmen auf den kürzlich zum Professor ernannten Realschuldirektor Schneider. Dieser Ausgang der Wahl dürfte in de» weitesten Kreisen der Einwohner- chast um so mehr starkes Befremden erregen und wohl auch Miß billigung finden, da bisher von irgendwelcher Unzufriedenheit der Stadtverordneten mit ihrem Vorsteher nichts bekannt geworden ist. Von Justizrath Schneider ist allerdings bekannt, daß er alle Vorlagen mit juristischem Scharfblick vorbereitete und diese zn große Gründ lichkeit schcint einem Theile der Stadtverordneten nicht genehm ... , - ^ », . ,. . . gewesen zn sein was zu dem eigenartigen Wahlresultate führt«. Oesterreich.Ungarn. Bon den vielen beschlagnahmten Geradezu Verwunderung erregte cs aber, daß dem bisherige» lang. Nummern der „Ostdeutschen Rundschau" wurde, w,e au» Wien ge- jährigen Vorsteher für seine Arbeit und Ausdauer in der DirnStag- metdet wird, nunmehr eine endgütig vom ObertandeSgerichte frei- Sitzung nicht ein Wort des Dankes oder der Anerkennung ausae- gegeben. Das Blatt war wegen der Veröffentlichung des in Ham- sprachen wurde. bürg beschlossenen Ausrufes der Studenten zur Errichtung von — Zschopau. Der hochgeachtete, in den geordnetsten Ber« BiSmarckdenksaulcn konf-szirt. Das Landesgericht verweigerte hältniffe» lebende Bürger M. hier hat sich kürzlich durch Ertränken die Bestätigung, und da- Oberlandesgericht schloß sich dem Landes- in der Zschopau den Tod gegeben. M. hat zweifellos diese That in gericht an. In der Begründung heisst es, der vom Staatsanwalt einem Zustande geistiger Umnachtung ausgesührt. bhanptete Thatbestand des Verbrechens des Hochverrats)«- durch Auf- —... - - reizung zu Haß und Verachtung Wider den Staatsverband des Kaiserthnms könne in dem Ausruf, welcher Oesterreich gar nicht er- wShist. nlcht-erbllckt werde», lind ^ie Ehrung Bismarcks an und für sich könne nicht den Thatbestand Ks Verbrechens bist>Su. > )/ Frankreich. Den nationalistischen Blättern znfolge soll Esterhazy, falls er der Vorladung als Zeuge entspreche, sicheres Geleit erhalte». Der Unlersuchungsrichter Bertulus selbst habe dem Advokaten Esterhazys, Cabcmes, versprochen, daß Esterhazy wegen des von seinem Vetter Christian gegen ihn angestrengten Betrugs prozesses nicht beunruhigt werden solle. — Der „Gaulvis" will wissen, der Kassationshof Hobe den Munizipalgardisten vernommen, welchem Dreyfus nach sciner Degradation gesagt haben soll: „Nun d:nn, wen» ich schuldig bin, so giebt cs noch Änderet" — Inzwischen treffen ungünstige Nachrichten über das Befinde» Dreyfus'ei», dieser soll nämlich ernstlich an Dyssenteri'e erkrankt sein. Ter Kommandeur der Teufelsinsel berief de» Oberarzt der Cayenner Strafanstalt. Spanien. Ukber die entsetzliche Lage der spanischen Gefangenen auf den Philippinen wird gemeldet, daß mehrere Mönche, die von den Insurgenten gefangen genommen waren, in Cagaya» in Folge von Hunger und Mißhandlungen gestorben sind. Alle gefangenen Spanier wurden ausgeplünden, bestohlen oder er mordet. Das Nonnenkloster in Guanzano wurde geplündert, wobei die Nonnen den größten Brutalitäten aus gesetzt waren. Nach dem Zeugnisse eines englischen Ingenieurs sollen fünf Spanier, die sich den Amerikanern ergeben hatten, an die Insurgenten auSgeliefert worden sein. Groffvritannien. Im egyptischen Sudan habe» die Engländer einen neuen Sieg erfochten. Der Feldzug des Obersten Lewis, hat damit ei» schnelles, erfolgreiches Ende gefunden. Wie nämlich gemeldet wird, ist der Emir Ahmed Fedil, welcher von Gcdaref zum Blauen Nil geflohen war, als Gedaref von den Eng ländern eingenommen wurde, am 26. Dezember von dem ihn mit dem zehnten Bataillon der sudanesischen Irregulären verfolgenden Obersten Lewis bei Rvsaires (viele Meilen von Omdurma» nilanf» wärts) eingeholt ivorden. Lewis setzte mit seiner Streitmacht auf eine Insel über, wo dreiviertel von Fedils Truppeuz aufgestellt waren, und nahm nach hartem Kampf die Position der Derwische. 500 Derwische wurden geivotet, 1500 gefangen. Auf Seiten der Engländer wurden ein Major »nd sechs egyptische Offiziere ver wundet ; 27 Man» blieben todt, 118 wurde» verwundet. Emir Fedil entkam auf das andere Ufer mit 300 Mann und floh südwärts. Schweiz. Wie aus Genf gemeldet wird, hat Luccheni dem Gesängnitzdirektor gegenüber die Absicht geäußert, ein neues Gcständ- niß, und zwar dahin abzulegen, daß er Helfershelfer gehabt habe, von denen Einer mit einem Revolver am Bahnhof stand, während ein Zweiter mit einer Dynauiitdombe in Lausanne wartete, damit die Kaiserin ihrem Schicksal nicht entgehen solle. Afrika» Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" aus Massauah hat RaS Mangascha mit seinen Truppen befestigte Stellung bei Addy Agamns bezogen. Ras Makonnen befindet sich zwei Siunden entfernt von ihm. Wie cs scheint, beabsichtigt er nicht. Ras Ajcingnschc, anzugreife», sondern seine Truppen zu nmzingcln, um den tigrinischen Häuptlinge» jede Hoffnung aus einen günstigen Ausgang zu nehmen und sie dadurch zur Desertion zu veranlassen. Einige kleine Führer sind, wie gemeldet wird, bereits deserlirt. Da die Lager.beider Heere in nächster Nähe von einander liegen, ist e» nicht unmöglich, daß die Feindseligkci ie» gegen de» Willen der beiden Ras beginnen. In Ras Makonnens Lager leidet man unter dem Mangel an Lebensmittel». Menelik ist in Delante, nördlich von Magdala, eingetroffen — Crimmitschau. Seit einiger Zeit besteht zwischen de« hiesigen Ortskrankenkaffen und den freien Hilfskaffen und den Herren Acrzten eine Differenz wegen der Bezahlung der ärztlichen Leistungen. Die Aerzt« verlangten im vergangene» Herbst, daß mit Beginn diese» Jahre» nne 'Entschädigung von 3 Mk. pro KassttlMiglleb gezahlt weriH, und zwar stellten fix die» Verlangen auf Veranlassung de» ärztlichen Bezirksvcreins Zwickau? Die Kaffen unk.Aerzte .einigteil sich nach mehrfacher Aussprache dahin, daß bis zum Eintreffen der ministerielle» Entscheidung ein Betrag von 2 Mk. pro Kopf bezahlt werde. Die Entscheidung des Ministeriums de» Inner» ist nunmehr hier eingetroffen und wurde dieselbe den Krankenkassen-Borständen durch den Sladtralh mitgetheilt. Nach dieser Entscheidung habe» die Aerzte an der vom BezirkSvcrei» festgesetzten Taxe von 3 Mk. fest- znhaltcn, da eine Nothlage der Kassen, die einen billigere» Satz rechtfeit/ge, nicht Vorhände» sei. Zn dieser Entscheidung werden die Kassen in einer deinnächstige» Versammlung Stellung nehmen: allerseits ist man gespannt, wie diese Frage zur Erledigung gebracht wird. — Ans den Zinsen der Robert Wagner-Stistung erhielten zu Weihnachten 20 Personen je 10 Mk. ansgezahlt. — Rannhos. Vor Kurzem war dem Laiidbriesträger Friede« mann in Stanvnitz ein Werlhbrief mit 400 Mk. abhanden gekommen, über dessen Verbleib die eingehende, sofort eingeleitete Untersuchung bisher nichts ermitteln konnte. Am Sonntag hat nun der dienst- thucnde Briefträger in Staudnitz den verlorenen Brief im Briefkasten beim Entleeren ungeöffnet und unversehrt vorgefunden. Daß der Brief auf einmal in den Briefkasten kommt, ist ungewöhnlich, denn der Finder hätte ihn bei der Behörde abgeben können. Man wird wohl deshalb nicht fehl gehe», wenn man einen Diebstahl annimmt, dessen Folge» der Betreffende nunmehr fürchtete. — Aus dem Vogtland«. Der Instrumentenmacher Richard Dürfet aus Markneukirchen hat am Dienstag Abend unweit des Oberzwotaer Bahnhofes auf seine Geliebte, eine Kellnerin geschossen und dann einen Revolverschuß auf sich abgegeben. Das Mädchen ist nicht lebensgefährlich verletzt, Dörfel aber starb bald nach seiner Unterbringung im Stadtkronkeichause zu Marknenkir hen. — Während am 1. Januar Abends in Untersachsenberg der Kronleuchter an gezündet wurde, löste sich plötzlich eine Schraube und die brennenden Lampen stürzten herab und explodirten. Zum Glück war der Saal noch leer und Wirth und Kellner vermochten den entstandenen Brand zu dämpfen; der Erster« wurde aber bedeutend verletzt. — Von einer Lehmwand erdrückt wurde in Psaffcngrün rer Handarbeiter Schneider, 25 Jahre alt und Vater dreier Kinder. — Ein fallender Baum erschlug am Dienstag die 17 Jahre alte Dienstmagd Anna Dehler in Stangengrün. Lokales. — Hoher Besuch. Heute Vormittag traf mit dem Schnell zuge von Dresden Herr Kriegsminister Edler von der Planitz hier ein und wurde auf Lein Bahnhofe vvn Herrn Ob.rbürgenneister 1)r. Beck empfangen. Wahrscheinlich hängt der Besuch des KriegS- ministcrS mit der Garnisvnvermehrmig in Chcmniz und den dadurch uvthwendig werdende» militäüschm Neubanten zusammen. — Eine« Steckbrief erläßt das hiesige königl. Amtsgericht: unterzeichnet von Herr» Amtsgerichtsrath Or. Weiske, hinter tem am 26. Oktober 1874 in Chemnitz geborenen, gegenwärtig flüchtigen Anstreicher ErnstRattey, gegen welchen die Untersuchung», hast wegen gefährlicher Körperverletzung verhängt worden ist. — Der Kaufmännische Verein wird, nachdem der Feiertage wegen einige Wochen ansgesetzt wurde, nächste» Donnerstag seine Vorträge wieder beginnen. An genanntem Abend spricht im Saale d.r „Börse" Herr Paul Fischer, Kaufmann hier und Mitglied de» Verein», über das interessante Thema: »Die Vorgänge in de» vierziger Iah re »und de reu Bedeutung für die national« Einigung Deutschlands."
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