Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190308142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030814
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-14
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.08.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HohensteinGrustthal, Oderlungmitz, Gersdorf» Lngau. Hermsdorf, Kernsdorf, ÄMgcnberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Gröna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Grfchrlvr ;eden Wochentag abends für den folgenden Tas-, und Lefter durch die Austräger pro Quanai Mk. IM durch die Post Mk 1,82 frei in'S Hau» Inserat» nehmen auM der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expedittonen solche zu Originalpreifen. Anzeiger A nrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht «ud de« Ttadtrat zu Hohenstein - Ernstthal. Ovgcrn crller? Gernerrrös-Verrvcrltungen ösv irnrliegenöen Ortsöhaftorr. Nr. .187 53. Jahrgang. «WWWWSMWWWSWWWSDWMS Freitag, den 14. August 1903. Bekanntmachung. Der vom Königlichen Ministerium des Innern genehmigte 3. Nachtrag zu unserer Sparkassen- Ordnung, die Höhe der Einlagen betr., liegt im Geschäftszimmer der hiesigen Sparkasse 2 Wochen lang zur Einsicht aus. Hohenstein-Ernstthal, den 10. August 1903. Ter Stadtrat. I. V. W. Zeitzig. Heute Freitag vormittags 7 Uhr wird im hies. Rathaufe das Fleisch eines wegen Rotlaufs beanstandeten Schweines im gepökelte» Zustande ä Pfund 45 Pfg., öffentlich verpfundet. Bekanntmachung, die diesjährigen größeren Truppenübungen im Bezirke der Amtshauptmannschaft Glauchau betr. Vom 14. bis 1S. August d. Js. finden die Regimentsübungen der Feldartillerie bei Lichten stein, Vom 21. bis 24. August d. Js. die Brigadeübungen der Feldartillerie zwischen Walden burg und Hoht»stei«E, vom 25. bis 28. August d. Js. die Manöver der 48. Infanterie- Brigade nordöstlich von der Linie Meerane Glauchau Lichtenstein statt, während durch das vom 2V. bis 31. August d. Js. stattfindende Manöver der 24. Division der ganze nordöstliche Teil des amtShauptmannfchaftlichen Bezirks berührt werden wird. Die Grundstücksbesitzer werden deshalb im eigenen Interesse veranlaßt, das Abmähe» der Wiese» und Abernten der Getreidefelder möglichst vor Beginn der Manöver zu be endigen, auch abgeerr.tete Feldsrüchte nicht mehr aus den Feldern liegen zu lassen, sowie keine'lei Arbeiten vorzunehmen, welche voraussichtlich durch die Truppenbewegungen wieder zerstört werden würden. Etwaige durch das Publikum verursachten Flurschäden werden bestehender Vorschrift zufolge Seilen der Militärverwaltung nicht vergütet. Daher wird das den Truppenübungen als Zuschauer beiwohnende Publikum vor dem Betreten und Durchfahre« der uoch nicht abgeernteten Wiesen, Stecker, so wie junger Aolzpflanzungen mit dem Bemerken gewarnt, datz Zuwiderhandelnde »ach 8 368 Ziffer S des Reichs-Straf-Gesetzbuches mit Geldstrafe bis 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tage» bestraft und zum Schadenersatz herangezogen werden. Den Anordnungen der zur polizeilichen Aufsichtsführung befehligten Gendarmen und der durch Ringkragen von wcitzem Metall kenntliche» Feldgendarmen ist zur Vermeidung sofortiger Arretur unweigerlich Folge zu geben. Im Uebrigen wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Manöoergelände zur Vermeidung von UnglücksfäUe» Feld- und Wirtschaftsgeräte, wie Pflüge, Eggen, Walzen, Sensen und dergl., während der bezeichneten Mavöoertage von den Feldern Nttd Wiesen zu ent fernen und ausnahmslos an solchen Stellen zu verwahren sind, welche den manöverirenden Truppen nickt zugänglich sind. Noch nicht abgeerntete wertvolle Felder, sowie Stein- und Sandbrüche und Steilab fälle sind durch Ttrohseile kenntlich zu machen, unpassierbare Sümpfe (Wiesen) durch schwarze Flaggen zu kennzeichnen. Znwiderhandelnde werden mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder Haft bis zu 14 Tagen bedroht und habe» überdies, sofern in Folge ihrer Säumigkeit Unglücksfälle sich ereignen, Bestrafung auf Grund des Reichsstrafgesetzbuches und Heranziehnng zu Schadenersatz zu gewärtigen. Glauchau, den 4. August 1903. Die Königliche Amtshauptmanuschast. Reg.-Rr. 676 c VI. Ebmeier. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Wildpark-Station, 12. August. Der Kaiser traf abends 7'/, Uhr ein. Er wurde am Bahnhof vom Kronprinzen empfangen und begab sich mit diesem nach dem Neuen PalaiS. Berlin, 12. August. Der angekündigte Kron- rat wird, wie verlautet, am 13. August mittags uuter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers zusammentreten. — Der Minister des Innern Freiherr v. Hammer stein kehrte heute von seinem Urlaube nach Berlin zu- rück, um morgen an der Sitzung des KconratS teil- zunehwen. Bern«, 12. August. Die „Kreuzztg." widmet dem verstorbenen Abgeordneten v. Levetzow einen warmen Nachruf, in dem es heißt: „Mit Exzellenz v. Levetzow ist einer der treuesten deutschen Männer, einer der wackersten Patrioten Heimberufen worden. Die Schlichtheit und Geradheit seines Wesens, die un erschütterliche Zuverlässigkeit in der Erfüllung seiner Pflichten, die ManneStreue sind in seinem Wesen törmlich monumental verkörpert worden. Für die Provinz Brandenburg verursacht sein Heimgang einen unersetzlichen Verlust. — Die „Nat.-Ztg." schreibt u. a.: „Mit Levetzow scheidet eine der sympathischsten P.r- sönlichkeiten der alten konservativen Parteien aus dem Leben, ein Mann, der sich auch bei seinen politischen G gnern allgemeiner Achtung erfreute." Berlin, 12. Aug. Für die Behandlung betrunkener Soldst-u ist nach der „Rh.-Wests. Ztg." — jedenfalls mit Rücksicht auf den „Fall Hüsfener" — folgende Unterweisung an die Unter- osfiziere ergangen: „Gegen betrunkene Soldaten ist ttetk mit der größten Behutsamkeit und Vorsicht za verfahren, damit diese nicht etwa zu wörtlichen oder tätlichen Widersetzungen gereizt werden. Der Unter- oifizicr muß sich daher gegen sie mit der größten Ruhe und Besonnenheit benehmen und jeden Wort wechsel wie jede persönliche Berührung, soweit eS möglich ist, vermeiden. Wo es irgend möglich ist, sind betrunkene Soldaten durch Kameraden zur Ruhe zu bringen. Wenn sich der Betrunkene im Dienst be findet, so ist ohne Aufsehen durch geeignete Maß ¬ nahmen, nötigenfalls durch Festnahme, dafür zu sorgen, daß er keine Ausschreitungen begehen kann. J:de Anreizung zur Unbotmäßigkeit ist zu vermeiden. Bon der Waffe ist nur Gebrauch zu machen, wenn der betrunkene Soldat gegen einen Unteroffizier mit Tät lichkeit vorgeht und das Leben bedroht, doch ist in erster Linie darauf Bedacht zu nehmen, daß der An greifer nur kampfunfähig gemacht wird. Die Nicht- beachlung dieser Vorschriften wird, besonders wenn sie Ausschreitungen herbeisührt, an dem Unteroffizier streng bestraft. Berlin, 12. August. ZurVizepräsidev- ten frage schreibt die sozialdemokratssche „Schles Volksmacht", die auf dem Standpunkte Bernsteins steht: „So wie die Dinge liegen, wird die „Richtung Bernstein-Vollmar" vorläufig nicht den Sieg davon- tragen, sondern die radikalere. Allerdings wird die Minorität in der Fraktion nicht so klein sein, cS dürf ten sich ihr wahrscheinlich die Abgeordneten Auer, Bern stein, Braun, Dav;d, Elm, DrecSbach. Ehrhardt, Göhre, Heine, Hue, Lindemann, PeuS, Schippel, Vollmar und andere anschließen. Für den Vizepräfidentensitz ohne Uebernahme repräsentativer Verpflichtungen sind natür lich alle Abgeordneten unserer Partei." Die „Magdeb Volksstimme" behauptet demgegenüber, daß keineswegs alle die hier genannten Abgeordneten auf dem Bern stein. Vollmarschen Standpunkte ständen. Berlin, 12. August Ueber „Dekoration und Liebenswürdigkeit" in der Politik schreibt die „Disch-TageSztg.": „Wir haben neucrding» eine gew sse Vorliebe für da» Dekorativ: in der Poli- tik. Wir pflegen auf Aeußerlichkeiten einen übergroßen Wert zu lcgm und haben ein Bedürfnis, unS m Er- iolgcn zu sonnen, wenn diese auch nur scheinbar oder fragwürdig sind- Dar Wort von den Fanfaren und Böllerschüssen, unter deren Klange wir bergab geschiit ten sind, ist nicht unzutreffend. Das Dekorative hat aber in der auswärtigen Politik ebenso wenig Wert, wie m der inneren, und es entspricht durchaus nicht dem deutschen Wesen und der guten deutschen Ueberlieierung. Lie Geschichte lehrt, daß die Zeiten, in denen man dem Dekorativen besonderen Wert deimaß immer Zeiten des Niederganges waren- Geradezu gefährlich ist oiesc Vorliebe für das Dekorative nicht; nber sie ist ge- ignct, uns in den Augen des Auslandes unserer Würde einigermaßen zu entkleiden. Gefährlicher als dieser Hang zum Tekorativen ist die übergroße Liebenswürdig, keit, welche wir im internationalen Verkehr zu zeigen bemüht sind- Wir verlangen durchaus nicht von den seutschcn Staatsmännern und Diplomaten, daß dieselben rauhbeinig den Tomahawk schwingen; aber wir sind der festen Ueberzeugung, daß man mit Liebenswürdigkeiten zu weit gehen kann, besonders Rationen gegenüber, welche für vornehme Liebenswürdigkeit nach ihrer ganzen Wesenseigentümlichkcjt und Vergangenheit kein Ver ständnis haben können. Daß man in der Liebenwürdigkeit zu weit gehen kann, daß man dadurch in Gefahr gerät, Mißtrauen und Mißverständnisse zu wecken, dieses haben jüngst ausländische Blätter unum wunden zugegeben. Es muß in jedem Deutschen ein peinliches Gefühl erwecken, wenn er derartige Aus- lassungen ia der fremden Presst lesen muß. Noch peinlicher wird die Empfindung, wenn ausgesuchte und, wie wir gern zugestehen wollen, hochherzig gemeinte Liebenswürdigkeiten mit verletzender Kühle entgegen- grnommen oder gar nicht erwiedert werden. Wie dieser Hang zu übertriebenen Liebenswürdigkeiten mit dem starken Selbstbewußtsein, das in der Vorliebe zum Dekorativen zum Ausdruck kommt, psychologisch zu vereinen sei, bleibt ein Rätsel. Wir sind nicht ge neigt, Kleinigkeiten aufzubauschen und Aeußerlichkeiten zu überschätzen. Immerhin hegen wir den lebhaften Wunsch, daß dieser Hang und jene Vorliebe weniger in Erscheinung treten möchte. DaS deutsche Volk hat in seinem guten Kerne kein Verständnis dafür, und im Auslande erregen sie, wie Figura zeigt, auch nur Mißverständnisse. Wir halten es für eine unabweis bare Pflicht der nationalen Presse, gerade in diesem Punkte ernste, freimütige Kritik immer wieder zu üben. Schweigt diese Kritik, dann nimmt ihre Stelle der scharfe, ätzende Sarkasmus ein, der nach und nach die Volksseele schädigen muß. München, 12. August. Aus einem Erlasse der bayrischen Regierung betreffs der Wahlfälschung bei den letzten Reichs« agswahlen w-rd mitgeteilt: Die Fälschungen sollen darin bestanden haben, daß in vielen Wahlkreisen und Wahlbezirken eine große 'Anzahl von Personen — sei es unter richtigem, sei es unter angenommenen Namen — als neu zugezogen polizeilich gemeldet worden sind, obwohl diese ihren eigentlichen Wohnsitz in einem anderen Wahlkreise oder Wahlbezirke niemals aufge geben hatten, daß dann diese fälschlich in die Listen eingetragenen Personen entweder selbst nach einander in zwei oder mehr Wahlbezirken oder Wahlkreisen ge- wählt haben, oder daß für sie durch ortsanwesende Parteiangehörige Stimmzettel abgegeben worden sind, sowie, daß ferner für verstorbene, auf Reisen abwesende oder nach entfernt gelegenen Orten verzogene, im Krankenhause oder Gefängnis befindliche Personen von unbefugter Seite gestimmt worden sei. Italien. Neapel, 12. August. Die Eruptionskegel de» BesuS hat sich gespalten und neue Lavamassen aus- geworfen, die jedoch nicht über das Kratergebiet Hin auszehen. Die Ausbrüche sind sehr heftig. — Durch Vie letzten Erdstöße in Sizilien ist die Bevölkerung der betroffenen Ortschaften in große Aufregung ver setzt. Ja Mineo sind mehrere Gebäude eingestürzt, andere zeigen Risse, darunter die Kirche und der Glockenturm. Kstr«. Amsterdam, 12. August. Blättermeldungen aus Batavia zufolge ist das Dorf Polve Tengak im Innern von Sumatra von den niederländischen Truppen genommen worden. Der Feind hatte 300 Tote. Auf Seite der Niederländer wurden 1 Offizier und 6 Mann getötet, 10ffizier und 50 Mann verwundet. Türkei. Belgrad, 12. August. Aus Saloniki wird gemeldet, daß dort 130 verwundete türkische Soldaten ms Monastir eingetroffen seien. Bei Ekschisu und Ostrovo seien 800 Aufständische von türkischem Militär umzingelt. Ein Angriff werde noch heute erwartet. Die Ausständischen hätten bisher erfolglos versucht, Monastir in Brand zu setzen. Konstantinopel, 12. August. Die Pforte versicherte gestern einigen diplomatischen Stellen gegen über, daß seit drei Tagen keine größeren Banden- unruh-n stattsanden, waS sie auf die bereits ange kommene» und aus die herannahenden Truppenver stärkungen zurücksührt und gab der Hoffnung Raum, daß die äußerste Kraftentfaltung der Komitatschi schon im Abnehmen begriffen sei. Die telegraphische Ver bindung zwischen Monastir und Saloniki wurde neuer- dingS von Komitatschis unterbrochen. Ko»sta«ti«opel, 12.August. Aus Monastir liegen folgende briefliche Einzelmeldungen vor: Größere Komiteebanden haben freiwillige und gewaltsame Bandenergänzungen aus der bulgarischen Land bevölkerung durchgesührt; aus einigen Dörfern sind auch Frauen und Kinder aus Angst mitgezogen. Des gleichen haben sich auch einige kuzo-walachische Dörfer den Banden angeschlossen. Kleinere Militär- und Gendarmeriewachtposten wurden von den Komiteebanden überfallen. Die Verproviantierung wurde von diesen in gewaltsamer Weise durchgesührt. Einige türkische Meierhöfe, Getreide-Ernten, mohammedanische oder der Bewegung feindliche Christendörser wurden nieder gebrannt. Außer den Telegraphenlinien wurden auch einige Straßenbrücken zerstört. In Monastir ereigneten sich in den letzten Tagen mehrere Brände; mau ver mutet, daß diese von Komitatschi angelegt wurden, um eine Panik Hervorzurusen. Die Sicherheitsmaßregeln in Monastir wurden verschärft. Die Stimmung unter den mohammedanischen Dorfbewohnern, die in den ersten Tagen angesichts einiger Erfolge der Banden gedrückt gewesen war, hat sich infolge der Truppen verstärkungen wieder gehoben; sie beginnen mit Ber- teidigungsvorbereitungen und verlangen Waffen. M Wog st« seMm MMB. Einer, der in der Nacht des grausen Königs- mordeS seinen Ehrenschild unbefleckt erhalten hat, ist der Oberst Dimitri Nikolitsch. Er war Kommandeur der Donau - Division mit dem Sitze in Belgrad. Schwer verwundet ist er in Rekonvaleszenz. Ueber eine Erlebnisse in der Schreckensnacht erzählt derselbe olgendeS: „DaS Ergebnis kam überraschend. Ich kannte wohl die Unzufriedenheit unserer Offiziere, hatte auch mit dem Könige darüber gesprochen, Zweck und Ziel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite