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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189212172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18921217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18921217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-17
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.12.1892
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MMMbtW Wochen- und Rachnchtsblatt zugleich GtMts-AMM für Hchndars, Kttlitz, Kn»rdsrf, Wsdnf, §t. EOien, Hkiirichrrrt, Mnienm». MSlsti. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. —--— —— ————— —.—— AN. Jahrgang. — —— — —. Nr. 293. Sonnabend, den 17. Dezember W92. Dieses Blatt erscheint täglich «außer. Sonn- und Festtags« abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — vestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie Vie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. VeküMtMsHuNg. Der zweite Gemeindeälteste Otto Fürchtegott Schaufuß in Hohndorf ist als stellvertretender Standesbeamter daselbst bestellt und verpflichtet worden. Glauchau, am 12. Dezember 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. Ur. Rumpelt. P. MkKMtMSchlMg. Am 18. Dezember 1892 (Sonntag) wird die Annahme und Ausgabe von Paketen, ebenso die Paketbestellung, bei der unterzeichneten Postanstalt wie an Wochentagen ausgeführt werden. Hohndorf, 16. Dezember 1892. Kaiserliches Postamt. Gaebel. Wnßkiit-LMtM Tijckilt, AmLsNatt für den StadLrat. Nachweislich 1600Abormeriten. Inserate sind für den Amtsgerichtsbezirk Lichtenstein von größtem Erfolg. LK-ZesMschichLe. *— Lichtenstein. Wenn wir auch dieBiene als Wet terprophetin reden lassen, so dürfte ein weiterer milder Winter zu erwarten sein, denn die Fluglöcher der Bienenstöcke sind von ihren Bewohnern nicht, wie in harten Wintern, durch Wachs und Harz verengert worden. — Das Frontmachen der Bahnwärter fällt vom 1. Januar n. I. ab fort, indem die neue Signal ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands das Signal „der Zug darf ungehindert passieren" nicht mehr ent hält. Ebenso fällt auch das durch den Bahnwärter während der Dunkelheit mit der weißleuchtenden Handlaterne zu gebende Signal fort. Daß die Sig nale mit der Stationsglocke in Fortfall kommen, wurde schon erwähnt. — Einige Zeitungen bringen angebliche Inhalts angaben aus der geplanten auf die Handwerkerorgam- sation bezüglichen Vorlage. Wer die letzten Reichs tagsverhandlungen über die Handwerker frage verfolgt und die von der Seite des Vertreters der verbündeten Regierungen abgegebenen Erklärungen genau gelesen hat, wird sich schon gesagt haben, daß die neuen Meldungen der wirklichen Sachlage nicht entsprechen. Die „B. P. N." können denn auch noch auf Grund besonderer Information mitteilen, daß die Meldungen teils ungenau, teils geradezu unrichtig sind. — Aus der Papierbranche kommt folgender Si tuationsbericht : Die mit Wasserkraft arbeitenden In dustrien sind in diesem Winter gar übel daran. Die Flußläufe sind nahezu trocken, und das Grundwasser ist bei dem schon so lange andauernden Mangel an Niederschlägen so tief gesunken, daß hier und da schon über fehlendes Trinkwasser geklagt wird. Ganz be sonders betroffen von diesem Wassermangel wird die mächtig entwickelte deutsche Papierfabrikation, da ihr Has ausschlaggebende Rohmaterial, der Holzstoff, nur ungenügend zugeführt werden kann. Die Schleifereien produzieren jetzt kaum den dritten Teil Holzstoff als wie bei normalem Wasserstande. Man hat als Ersatz Holzstoff aus Schweden herangezogen, doch sind auch dort die früher großen Vorräte geräumt, und es steht außer Frage, daß in geringeren Papieren, Zeitungs druck usw. schon in absehbarer Zeit eine wahre Ka lamität eintreten wird. Schon jetzt gehen die Preise sprungweise in die Höhe. Ein weiteres und zwar ganz bedeutendes Steigen desselben ist unabweisbar, denn die Papierfabriken sind ausnahmslos aus Holz- stoffmanqel gezwungen, ihre Produktion immer mehr und mehr einzuschränken. Wohin dieser Notstand führen wird, zumal nachdem schon jetzt auch noch ein schaffer Frost eingetreten, das ist noch nicht abzu- sehen. — Der amtliche Bericht über den Bergbau im Königreich Sachsen besagt, daß bei demselben im Jahre 1891 zusammen 29,704 Personen, davon im Zwickauer Revier allein 10,863, beschäftigt Waren. Die Lohnverhältnisse erfuhren einen Stillstand, in den großen Revieren sogar einen Rückgang. Unfälle kamen 4309, darunter 47 mit tätlichem Ausgange, vor. Der Erzbergbau stand sehr ungünstig, was in diesem Um fange noch gar nicht allgemein bekannt ist; die Kohlen förderung ergab 4,366,819 Tonnen mit einem Werte von 43,831,276 M. Der Durchschnittspreis pro Tonne beträgt 10 04 M. bei der Steinkohle und 3,04 M. bei der Braunkohle. — Die vielgenannte „Morgenstern'sche Erbschaft" spuckt noch immer in den Köpfen. Die beim Reichs tage neuerdings eingereichten Petitionen enthalten laut der hierüber vorliegenden Zusammenstellung ein Gesuch von Ferd. Ernst Lotz und Genossen zu Chem nitz betreffs Regulierung des 1762 zu Batavia ver storbenen Schtffskapitäns Morgenstern. — Die deutsche Geschäftswelt ist in letzter Zeit wiederholt vor leichtsinnigem Kreditgeben nach dem Ausland gewarnt worden. Diese Warnung kann nur auf das Eindringlichste wiederholt werden. So hat sich, dem Vernehmen nach, neuerdings in Algier eine Verbindung zweifelhafterGeschäftsleute — eine sogenannte schwarze Bande — gebildet, welche es hauptsächlich auf die Ausbeutung des deutschen Exporthandels abgesehen haben und sich zu diesem Zwecke gegenseitig in die Hände arbeiten. Dieselben geben einander als Referenzen auf und suchen außer dem dadurch, daß sie gleichzeitig auch von anderen, insbesondere europäischen Plätzen aus arbeiten, sich den Anschein großer Geschäftsausdehnung zu geben. Den deutschen Handeltreibenden muß dringend ge raten werden, vor der Anknüpfung von Geschäfts verbindungen auf verläßlichem Wege, insbesondere durch zuverlässige Auskunftsbureaus, forgfältige Er kundigungen einzuziehen. — Der Sächsische Pastalozzi-Verein hat ein Werk erscheinen lassen, dessen Ertrag den Zwecken dieser so segensreichen Vereinigung, und zwar be sonders zur Schöpfung eines Heims für alternde hilfsbedürftige, verwaiste Töchter vaterländischer Lehrer, wie ein solches für sächsische Pastorentöchter bereits besteht, zu Gute kommen soll. Das Buch heißt: „Bunte Bilder aus dem Sachsenlande. Für Jugend und Volk. Mit zahlreichen Abbildungen, in Kommission bei Klinkhardt." Es ist in jeder Buchhandlung zu haben und eignet sich ganz be sonders als ein Weihnachtsgeschenk für sächsische Kinder, da es durch originale Schilderungen, Be schreibungen, Erzählungen, Gedichte usw. von Land und Leuten, Leben und Treiben, Singen und Sagen der Bewohner unsers engeren Vaterlandes Kunde bringt. Die „Bilder" behandeln die verschiedenen Gegenden, für die unsrige sind z. B. ausgenommen: Der Rochlitzer Berg. Gedicht; Kriebstein und Rochsburg (mit 2 Abbildungen); Rot und Silber. Eine Schönburgische Sage. Gedicht; Auf dem Todtensteine (im Rabensteiner Wald.) Sage aus dem mittleren Erzgebirge usw. Möchte das Buch, das den Preis von 3 Mk., in Prachtband 3,75 M. hat, auf vielen Weihnachtstischen liegen und da durch auch seinen guten Zweck für den Pestalozzi- Verein erfülle». — Leipzig, 15. Dez. In der verflossenen Nacht wurde auf dem hiesigen Bayrischen Bahnhofe der daselbst beschäftigte Hilfsweichensteller Böhme aus Olbersdorf von rangierenden Wagen überfahren und sind ihm hierbei beide Reine zermalmt worden. Der Schwerverletzte wurde mittelst Siechkorbes nach dem Stadtkrankenhaus überführt, woselbst er kurz nach seiner Aufnahme verstarb. — Freiwillig mel dete sich gestern bei der hiesigen Polizeibehörde ein aus Elsterberg gebürtiger und in Chemnitz bisher wohnhaft gewesener Handarbeiter. Er gab an, daß er in Chemnitz aus einer verschlossenen Kommode seiner Logiswirtin, welches Gelaß er gewaltsam er brochen, einen Geldbetrag von 50 Mk. gestohlen und sich dann nach hier gewendet habe. Der Ver brecher, welcher das ganze Geld verjubelt hatte, wurde in Haft genommen. — Eine aus Herzberg gebürtige bereits vorbestrafte Wirtschafterin wurde am gestrigen Tage in der Hausflur eines Restaura rationsgrundstückes des hiesigen Rannstädter Stein weges gerade dabei auf frischer That euvischt, als sie einen Sack Zucker daselbst gestohlen hatte und hiermit das Weite suchen wollte. Die freche Diebin wurde verhaftet. — Leipzig, 15. Dez. In der verflossenen Nacht wurde der Vertreter einer hiesigen großen Firma, welcher letzterer die Summe von 7000 Mk. geständigermaßen unterschlagen hat, von der hiesigen Kriminalpolizei verhaftet. Der Festgenommene ist 27 Jahre alt und aus Dessau gebürtig. — Ein höchst beklagenswerter UnglückLfall er eignete sich am Mittwoch vormittag in der Giesecken- schen Maschinenfabrik (vormals Vogel und Cie.) in Neu-Sellerhausen. Daselbst gerieten während einer Arbeitspause zwei jüngere Leute — wenn auch durchaus nicht im Ernst, sondern nur im Scherz — in Kollision und hierbei wurde der im Jahre 1877 geborene Nitzsche von dem anderen, dem im Jahre 1872 geborenen Frederking ohne all' und jede böse Absicht gegen eine Drehbank gestoßen. Nitzsche fiel auf dieselbe und brach dos Genick. Er wurde als Leiche nach dem Pathologischen Institut gebracht, während Frederking zur behördlichen Vernehmung kam. — Der Familie des Rektors Ahlwardt in Berlin ist von einem AhlwardtVerehrer aus Altchemnitz ein großer Schinken mit folgenden Zeilen übermittelt worden: „Nun tapfrer Held, dies Angebinde, Ver zehr' gesund mit Weib und Kinde! — Dies wünscht das Dorf, wo man erbaut — Das weltberühmte Sauerkraut". — Wie es scheint, wird das Eisenbahn-Projekt Altenburg-Waldenburg-Limbach eine schnellere wünschenswerte Erledigung finden, als man gehofft hatte. Es soll nämlich die Elektrizitätsgesell schaft, welche bereits von Altenburg nach Schmölln eine Bahn mit elektrischem Betrieb bauen will, beab sichtigen, auch eine Bahnlinie mit gleichem Betrieb nach Waldenburg zu errichten. Die Bestätigung dieser Nachricht würde allerdings das schönste Weihnachts geschenk für die von dieser Linie berührte Bevölker ung sein und die Hoffnungen der durch die ungünstige wirtschaftliche Lage bedrückten Gewerbe- und Handel treibenden aufs Neue beleben. — Buchholz. In der Nacht zum 14. Dezbr. nach 3 Uhr wurde die Einwohnerschaft durch die Alarmsignale der Feuerwehr und Sturmgeläute der Glocken erschreckt. Es war in dem Hrn. Paul Bach gehörenden und von Herrn Emil Illing gepachteten Restaurant „Zum Waldschlößchen" ein Brand aus- gebrochen. Der schnell herbeieilenden Feuerwehr ge lang es, das Mobiliar fast sämtlich zu retten, während der Versuch, das Gebäude zu retten, erfolglos blieb. Sehr erschwerend für die Löscharbeiten wirkte der große Wassermangel. Den im Schlafe durch das Feuer überraschten Bewohnern war durch das Brennen der Treppen die Flucht abgeschnitten und haben sich die selben durch Herablassen am Seile retten müssen. Ueber die Entstehungsursache ist zur Zeit noch nichts
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