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Sächsische Dorfzeitung : 12.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188406123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840612
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-12
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.06.1884
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iilh fische Aorßeitm 46. Jahrgang Donnerflag, den 12. Juni 1884 »scwttz itz mit >tta. Feuilleton M) Zyru« aeider ' und it E. »tterla Brhr erden ick in Irr R. nn B. . «eil; Zägnn. cur Z. tutsin« umpel; S. W. e»dea 1 ei« Mise» keich« MIN« Uscher mdar» SM. itschke werden bi» Mvvi«g Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. obloch das.; conce« beiter raren« beiter MA. sterwitz isewitz; lüdchru ihm und Agnes für ein großes Unglück für seine Tochter halte, das er so lange Verbindern werde, als er lebe. Noch einmal hatte es Wallburg gewagt, dem jungen Mädchen durch Frau Streuber ein Briefchen zu über senden; aber der Alte war unerwartet dazu gekommen und hatte die Frau mit harten Worten von der Thür Schlafrock abwerfend und sich zum Ausgehen ankleidend. „Die ganze Welt ist heute glücklich und vergnügt, nur bei uns wohnt die Traurigkeit. Vielleicht gelingt eS mir doch, eine Gabe ausfindig zu machen, die Dich ein wenig aufheitert, die trüben Gedanken, die an Deiner Gesundheit zehren, verscheucht." Er setzte die Pelzmütze auf und zog sie tief über die Ohren herab. „Ich bin bald wieder da, Agnes, schiebe unterdessen den Riegel vor," fuhr er fort, „und sorge, daß das Feuer nicht erlischt; eine warme Stube gehört zur Feststimmung." Er ging und befremdet schaute ihm Agnes nach, dann stand sie auf und schloß die Thür. Eine seltsame Erinnerung, wie aus ferner, längst entschwundener Zeit, kam über sie. ES war ihr wie an jenem Sonntagsmorgen, als sie ebenfalls den Riegel vorgeschoben hatte und sie sich allein im Zimmer befand. Damals konnte sie noch singen und heiter sein, ihr Ge- müth war noch nicht krank wie heute. Deutlich wie damals hörte sie eS klopfen, sie sah, wie Frau Streuber mit dem prächtigen Blumenstrauß in der Hand eintrat, und wie damals fühlte sie auch heute den wonnigen Schauer, den die Gewißheit, geliebt zu sein, hervorrief, durch die Glieder rieseln. Dort, unweit der Thür, war die Stelle, wo sie dieses erste zarte Liebes« zeichen deS jungen Malers in Empfang genommen hatte, dort war eS aber auch, wo der strenge Vater mit kalter Hand den jungen LiebeStraum zerstörte. Wohl hatte sie eS versucht, ihn günstiger für den Künstler zu stimmen, umsonst; er blieb dabei, daß er eine Verbindung zwischen öhler; mceck: er T. ;er G. Hau», lling; Hier: s. W. c und cdecker 5- «. »»dar« Unter fremder Aasige. Roman von Moritz Lilie. (<!. Fortsetzung.) Von Zeit zu Zeit stahl sich ein leiser, kaum bemerk barer Seufzer über ihre Lippen; dann wandte sich der Later zu ihr hin und sein umflorter Blick ruhte sorgenvoll auf der kranken Tochter. Plötzlich erhob er sich und schritt einige Male im Zimmer auf und ab, als kämpfe er mit einem Entschluß. Dann blieb er vor Agnes stehen und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Cs ist heute Weihnachtsabend, mein Kind, wollen wir nicht auch ein kleines Bäumchen anzünden?" sagte n und seine sonst so harte, rauhe Stimme klang auf fallend weich und mild. Das Mädchen schaute erstaunt zu ihm auf, als ver möge sie die Frage nicht zu fassen. Dann schüttelte sie mit wehmüthigem Lächeln das Haupt. „Die Zeit ist vorüber, wo ich an solchen Dingen Vergnügen fand," versetzte sie leise, „auch möchte ich diese Arbeit, die zu einem Geschenk bestimmt ist, heute uch vollenden, da sie die Bestellerin morgen früh ab- Kltn will." Der Registrator setzte seinen Spaziergang durch daS Zmmrr fort, ohne etwas zu erwirdern. Er trat an daS serene Fenster und blickte aufmerksam durch den abge- chaulm Streifen hinab in die Dunkelheit. Erling « J-)i (79 3. T.); ürger« E. P. (32 I. vittwe erüber Politische Weltschau. Deutsches Reick. Die Feier der Grundstein legung ist nun vorüber und die Reichstagssitzungen begannen bereits am f10. Juni wieder. Warum die seit Jahren projektirte Feierlichkeit neuerdings nun doch se schnell ohne Hinzuziehung der Reichsfürsten von Statten ging, erweckt einiges Mißbehagen in den Herzen der deutschen Völker. Wurde nicht auf Antrag der Bundesfürsten zu Versailles König Wilhelm von Preußen als der Kaiser von Deutschland ausgerufen? Warum fehlten jetzt gerade, wo der Grundstein zu einem „natio nalen Bauwerke" hinabgesenkt wurde, Deutschlands ge krönte Häupter? Noch andere Mißstimmungen sind zu Tage getreten! Die Volksvertretung hatte z. B. bei der Feier ihren Platz abseits und daS Präsidium den seinen hinter der hohen Generalität. Ferner beschwert man sich darüber, daß ein protestantischer Oberhofprediger mit dem „Weihespruche" betraut war. „Wir begreifen nicht", ruft u. A. der „Wests. Merkur" aus, „wie man ven Katholiken verlangen kann, ein officielles protestan tisches Kirchenlied mitzusingen. Es ist ein gewiß nahe liegendes Gefühl, einer Festlichkeit fern zu bleiben, wo kinem dergleichen zugemuthet wird. Ferner ist es über haupt unnöthig, daß ein Geistlicher irgend einer Reli- giensgenoffenschaft einen Weihespruch hält. Wir sind ja sonst im deutschen Reiche auch nicht so fromm — ficht nur unsere Kirchengesetze!" — Ein kleiner Zwischen fall zwang auch unserem Kaiser ein Lächeln ab. Als Graf Lerchenfeld ihm die Kelle auf blauseidenem K issen über- mchen wollte, ließ er sie zu Boden fallen. Hoffentlich bleibt dieser an und für sich unbedeutende Unfall der einzige bei dem Bau des deutschen Nationalgebäudes. In seiner ersten Sitzung erledigte der Reichstag zunächst eine große Reihe von Urlaubsgesuchen. Staats anwalt v. Bromberg beantragte darauf die Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Abg. Möller, wegen Beleidigung des Reichskanzlers. Der Antrag wurde der Geschäftsordnungskommission überwiesen. Abg. Ackermann begründete seinen Antrag, der Aufsichts behörde die Befugniß zu ertheilen, in Bezirken, wo sich Innungen auf dem Gebiete deS Lehrlingswesens be währten, Nicht-Jnnungsmitgliedern das Recht zu ent ziehen, Lehrlinge auszubilden. Die Erkenntniß der Noth des Handwerkerstandes, erklärte er, haben den Antrag hervorgerufen, an die mittelalterlichen Gewerbe-Mono pole denke heute kein Mensch, wohl aber sei das Ge werbe zu festigen und dem Großkapitals gegenüber zu stärken. Die Forderung von Zwangs-Innungen sei noch verfrüht, erst müßten die neuen Innungen darthun, daß sie sich in Wahrheit bewähren. Wenn wir Zwangs- Innungen schon jetzt wollten, wer würde uns hindern De» Sutrbe» »i«e Richter R. -. arbnur urer L. Schütze ein Guil in S.; Manrn »rbeiter E. W. >. Henze iR B. >e das. rieder«. mfe in S. t: »in inn i« . Leut« m aus. !; ans. tränt: . «lugt ger m Gut», ne au» Groß- t. «k- Groß« tendors euthvld « e. solches zu beantragen? Der Ruf nach Zwangs-Innungen werde aber immer stärker werden, wenn man den Antrag ablehne. Geben Sie dem deutschen Handwerkerstands waS sein Recht ist (Bravo rechts und im Eentrum.). Abg. Meyer-Jena (Nationalliberal) wendet sich gegen den Antrag, da er auf Umwegen nur zur Einführung von Zwangsinnungen führe, der Zweck des Antrags würde dadurch vereitelt, daß Nickt-Jnnungsmeister jugendliche Arbeiter annehmen. Abg. Majunke (Centrum) hingegen ist für den Antrag, am liebsten für Zwangs- Innungen. Abgeordn. Baumbach meint, der Antrag sei ein probates Werkzeug der Konservativen und Klerikalen sür die Wahlagitation. Da- 600-jährige Jubiläum der Berliner Schuhmacher-Innung liefere jetzt den Beweis, daß die Gewerbefreiheit den Innungen nicht geschadet habe. (?) Abg. Lehren von der Reichspartei antwortet, der An trag verhindere, daß unqualificirte Handwerker und Fabrikanten die Kinderarbeit mißbräuchlich ausbeuteln, als Lehrlinge entziehe man die Kinder dem Fabrikgesetz. Wer einen Lehrling halte, solle ihn auch etwas Tüchtiges lehren; denn Selbstlehre tauge nicht für unmündige Kinder und Lehrlinge. Geheimrath Lohmann glaubt, daß die Regierung ihren früheren (mit dem Anträge Ackermann identischen) Standpunkt festhalten müsse. Schließlich wurde in Namensabstimmung mit 157 gegen 144 Stimmen der Antrag angenommen. Dafür stimmen geschlossen Deutsch-Konservative, Centrum und Polen, ferner die Reichspartei mit Ausnahme von 6 Mitgliedern, darunter Treitschke, einige Elsäßer, der nationalliberale Abgeordnete Leuschner-Sachsen. Der BundeSrath gönnte sich selbst am Tage der Grundsteinlegung keine Rast. Unmittelbar nach der Feier fand eine Sitzung der Ausschüsse für Handel und Verkehr und Justizwesen über die Literar-Konvention mit den Niederlanden statt; eine Stunde später, um 2 Uhr, war eine Plenarsitzung mit folgender Tagesord nung anberaumt: Vorlagen u) die Ergebnisse des Heeres ergänzungsgeschäfts im Jahre 1883; b) Entwurf eines Gesetzes wegen Beschaffung eines Dienstgebäudes für das General-Konsulat in Shanghai; Antrag Hamburgs, betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abände rung des H 807 der Civilproceß-Ordnung; Antrag, be treffend die Besetzung eines Senats - Präsidenten und einer Rathsstelle beim Reichsgericht; mündliche Berichte des Zoll- und Steuer-, Handel- und Verkehr- und des Rechnungswesen - Ausschusses über den Entwurf eines Gesetzes wegen Einziehung der Reichskassenscheine mit dem Datum vom 11. Juni 1874; Entwurf eines Ge setzes wegen Abänderung des Gesetzes über die Er hebung von Reichsstempelabgaben und über die Be steuerung deS Zuckers; mündliche Ausschußberichts über verschiedene Eingaben und Ernennung von Kommissarien Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmau« Müller in Dresden. Dem Auge des Vaters entging es nicht, wie Agnes litt, aber er hoffte, daß die AlleS heilende Zeit auch ihren Schmerz lindern werde; er hatte sich geirrt, mehr und mehr zeigten sich die Spuren einer tiefen Sckwermuth und die Aeußerungen von Lebensüberdruß, die Agnes immer häufiger hören ließ, erfüllten den alten Mann mit steigender Besorgniß. Und doch hatte er aus übergroßer Sorge für das Wohl seiner Tochter bisher noch nicht gewagt, daS einzige Mittel, welches der Kranken Heilung bringen konnte, anzuwenden. fle ihren Vater kommen, sie öffnete die verschlossene Thür und trat dann zum Ofen, um das matt brennende Feuer zu schüren. Der Registrator hielt die erstarrten Hände an den Ofen, ehe er ablegte; die Kälte draußen hatte sich simen Kleckern mitgetheilt und eine merkliche Kühle strömte von seiner Gestalt auS. „Sorge für heißes Wasser, Agnes, wir wollen dem WeihnachtSfsste zu Ehren ein Glas Punsch trinken!" A! ^"«ng, indem er aus der Tasche seines langen . ockes die hierzu nöthigen Bestandtheile hervorlangte und auf den Tisch legte. ° » mehrstündigen s g , das Slenerbouqnet d,s dnrch,°b-r-ch-n. Man sieh, ferner, H'"" Lg -Hun ist, die F-st- st'Ünng der g^nchikn Entwürfe nnch in dieser Session ,n Ä-rh-nd^ jm S»°°ö- deS AuSsLuff-S des Bnnd.«rn,H.S bezüglich des S.,mpM.n.rg.s-U die am Mittwoch fortgesetzt wurden, schreckt man. SS verlautet mit ziemlicher Gewißheit aß un^ ab lehnend sich nur Hamburg und Lübeck verhalten und darin imm/rhin einige Unterstützung Äderen St^ erfahren haben, zu denen indessen Baiern nicht gehört. In Abgeordnetenkreisen will man wissen, daß der Referent in den Auöscküss-n, der badische Gesandte Freiherr v. Marschall sehr bedingt für d.e Vorlage sich geäußert hätte und mancherlei Abmilderungen für erforderlich halte Einer anderweiten und ergiebigeren Besteuerung des Börsengeschäftes zeigten sich die bisherigen AuSsckuß- Verhandlunaen nicht abgeneigt, dagegen erklärte man sich von allen Seiten für die Nolhwendigkett einer mög lichen Sckonung des Waarengeschäfts »n Ansehung der tiefgreifenden schädlichen Wirkungen, welche die strikte Ausführung des Gesetzes für den Handel, die Industrie und Landwirthsckaft äußern müßte. Man war ferner für eine möglichste Beschränkung deS Satzes, mit wel chem die Besteuerung der Geschäfte zu beginnen hätte, sowie endlich für wesentliche Abmilderung der Straf bestimmungen, namentlich für Berücksichtigung aller jener Fälle, in welchen es sich um Fahrlässigkeit handelt. AlleS in Allem wird man nicht irren, wenn man annimmt, daß die tiefgreifenden Veränderungen der Vorlage durch den BundeSrath kaum beschlossen werden möchten. Die „Nordd. Allg. Ztg." äußert sich in sehr ge reizter Weise über den Beschluß des Komins für Er richtung einer deutschen Kolonialbank. DaS Blatt sagt: Auf die legislatorische Behandlung deS Entwurfs eines Börsensteuergesetzes, die vom Bundesrathe in erster Lesung erledigt worden ist, würde eine so einseitige, vom specifischen Jntereffenstandpunkte ausgehende Kundgebung eine Wirkung wohl höchstens in einem, den Wünschen der resp. Banken und Bankhäuser gerade entgegen gesetzten Sinne zu äußern vermögen. Gleichzeitig tritt aber darin eine bei Finanziers so frappirend falsche Auffassung der Aufgaben und Ziele einer deutschen Bank für den überseeischen Verkehr zu Tage, daß wir genauere Mittheilung über Inhalt und Tendenz der in der ReickS- bank abgegebenen Erklärung abwarten wollen, ehe wir an eine die eigenen Interessen so empfindlich verletzende Hped. « «edattion Lre»»t««Sreufta»t v. Meißner Gasse 4. Vie Zeitung erscheint Dienstag, -««nerstug und »«unadend sr^h- Ud»nns«tNtS- PreiS: »itMWrl M. 1,50. Au beziehen durch dL keiserlichen Post« »»alten und durch unsere Boten. »i freier Lieferung A Haus erhebt die «oft noch eine Ge« Wr von 2b Psg. Inseraten- Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, HaasensteinLBogler, Rudolf Mosse, G L. Daube L Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w. Dann trat er rasch ins Zimmer zurück. i „Eine Freude müssen wir doch haben!" rief er, den ! gewiesen, den Brief aber ungelesen ins Feuer geworfen. Seitdem wurde AgneS stiller und stiller; das heitere, , lebenslustige Wesen wich einer tiefen Melancholie und ihr frisches, gesundes Aussehen schwand immer mehr. Dem Auae des Vaters entaina es nickt, wie Aanss N»it in verrfiA Schul- M r «. dauert
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