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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 10.01.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19090110029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1909011002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090110
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1909011002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-01
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Yo. Nro 90 Y. Ausgqhh ---—----..-...5-. . ' WILL Sonntag- 10. Januar 1909. rcs Ucr cUc e aI U en Unabhängige Ta is FLTEILH Roms-Hi this, sp WILL sog-z IRS-L Wllkh Los-Ich C ca Fr. dloysk’s Hohn DUPUWWJLI k·. tut-is un. Ukckksjkoo hinab-umso Wit- »Hu- Tgcs Festung. Diese BZlcüige SonntkeiFtühausgabc umfaßt mit der lcleiiigeu l. Sonntag-Ausgabe zusammen 42 Seiten. Roman siehe Seiten 21 nnd 22. Unter haxmugsblqtt nnd Franeuzeimug Seiten 17 und lsJ in Hamburg. Ein-er Anregung aus Hilssfchulkreifen folgend, hat die dortige Senatslommifsion fiir die-Justiz tseruinltnng die Strafverfolgnngsbeljördcn darauf hin gen-feiern daß über «Hilfsfchület«« besondere Personal bogen geführt werden, aus denen Art nnd Grad ihres geistigen Defektes ersichtlich find, und dafz fie in geeig neten Fällen zwecks Erlangung einer Abschrift dieser Perfonalbogen sich an die Oberfchulbohörde wenden mögen· Durch diese Maßnahmen sind die Hamburgischen Justizbehörden dein oben ausgeführten Vor-schlage bisl an die Grenze der Möglichkeit entgegengelommen, da, wie schon angedeutet wurde, zu einer generellen An ordn u ng in dieser Angelegenheit allein der Bundes rat duftändig ist. Notwenng wird es bei der in Ham burg getroffenen Maßnahme freilich sein« daß sich die Strafverfolgungsbebördem ebenfo wie fchon feyr die Militärbehörden, nach der fedesrnaligen Schulentlaffung ein Verzeichnis der entlassenen Hilfsfchliler ecnrrichen lassen, da sonft die ernfte Gefahr besteht, daß ehemalige Hilföfchüler bei etwaigen Konflikten mit den Straf gesetzen oon dem Richter gar nicht als solche erkannt werden. Die Hilfsfchnle ift eben ein integrierender Be standteil der Volksfchule, nnd ihre nglinge dllrfcn fich daher später bei einem eventuellen Vecbör nor dem Strafrichter mit vollem Recht als Volksschüler bezeich nen. Jm Interesse der Sache muß man wünschen, daß die in Hamburg getroffenen Maßnahmen bald gleiche oder ähnliche in den andern Bundesftanten zur Folge »haben. Am zweckmäßigften würde es freilich fein, wenn bei der bevorstehenden Reform der Strafprozeßordnnng der gemachte Vorschlag eine reiche-gesetzliche Regelung fande, zumal dies nicht nur irr-Interesse der ehemaligen pilfsfchiilen sondern nor allem auch im Interesse der Rechtspflege liegen würde. nen wird schon setzt in sämtlichen Bundeöstaaten dieser Bogen zugestelltx dadurch wird verhiitet, daß dem Heere geistig minderwertige Leute als Rekruten eingereiht werden. Den Justizbehörden kann in Fällen, in denen Zweifel über die geistige Gesundheit eines Angeklagten, eventuell auch Zeugen, bestehen, durch diese Personal bogen ein ähnlicher Dienst erwiesen werden, denn sie bieten eine wertvolle Grundlage zur Beurteilung der Persönlichkeit nnd der ihr zuzumessenden Verantwort lichkeit, die auch dann von Wichtigkeit sein kann, wenn Verdacht aus Simnlation vorliegt. Den Gerchten kann dieser Bogen durch solgeude Maßnahmen zugänglich ge macht werden- Aus Grund einer Bundesratsverordnmtg vom Jahre 1882 wird bei den Justizbehörden in den meisten Bundesstaaten beim Ersten Staatsanwalt ein Strasregister geführt. Von jeder Bestrafung wird der Strasregisterbehörde im Geburtsorte des Verm-teil ten eine sogenannte Strasnachricht zagesandn worin die ganzen Familiennerhtiltnisse des Betreffen den, sowie das erkannte Strafmaß angegeben sind. Unt gekehrt wird aber auch oo r jeder strasoechtlichen Unter suchung eine Strasaustunst von der Stras registerbehörde des Geburtsortes eingezogen. Wenn nun die Hilssichulen sitr Schwachbesähigte nicht nur den MilitärsErsatztommiisionew sondern auch diesen Stras registerbehörden Abschristen der Personalbogen zurVer siigetng stellen, so kann der Staatsanwalt, der später eventuell eine Strassache gegen den ehemaligen Hilfs schüler zu bearbeiten hat, aus feine Ansrage nach den Vorstrasen mit der Strasausknnst auch gleichzeitig den Personalbogen der Hilssschule erhalten. Aus Grund des ans diesem Bogen aus-gestellten ärztlichspiidagogis schenGn-tachtens, das sich aus mehrjährige und sach kundige Beobachtung stützt, könnte dann der Richter so sort dem etwaigen Zweifel an geistiger Gesundheit des Angeklagten nahertreten. Es handelt sich also bei diesem Vorschlage um eine Ausgestaltung oder auch nur Ergänzung des Strasregisters aus Grund der Urteile, die von Lehrern und Schulärzten über die Art und den Grad des geistigen Derselbe-s des Ortss schillers ausgenommen sind. Um diesen Vorschlag zu verwirklichen, sind zwei behördliche Maßregeln notwen dig: die Schulbehörden müssen angewiesen werden, nach jeder Schnlentlassung von Hilssschiilern den Stras registerbehiirden eine entsprechende Mitteilung zugehen zu lassen. Dazu genügt eine Verordnung der obersten Schulbehiirde des Staates, dem das Kind angehört- Außerdem aber müssen die Staatsanwaltschasten an gewiesen werden, die ihnen zugehenden Schulnachrirl)- ten bei dem Strasregister auszubewahren und allen Gerichtsbehörden Aussiige daraus zu erteilen. Dazu ist ein Beschluß des Bundesrates notwendig. Rath einer Statistik aus dem Schuljahre ist-ölle zählt das Deutsche Reich rund 87000 geistig mindermertige Schüler im Alter oon B—l4 Jahren. Das sind sechs Jahrgange. Wenn nun diese ein Durchschnitts-alter von 50 Jahrmt erreichen, so hat Deutschland gegen wärtig sechsmal 87000, also 522000 geistig Minder wertige von 14 und mehr Jahren auszuweisen. Aus diesen gewiß großen Zahlen geht wohl zur Genüge her-.- oor, daß sich die Verwirklichung des oben gemachten Vorschlages sehr wohl lohnen würde Diese Maßnahmen haben auch bereits in einem Bundesstaate praktische Bedeutung gewonnen, nämlich W Schule und Strafrechtspslege In den letzten Jahrzehnten hat sich dadurch, daß sum die geistig minderwertigen Zehnter als lästigen Ballaft ans den Normalfchulen entfernte und besonde ren Klassen überwies, in denen sie einen gesunder-ten ihrer Eigenart streng angenaßten Unterricht erhalten, eine neue Schulgatmitg, die sogenannte »Hile schnle«, gebildet Diese fegensrelche Einrkchtnng er weist sich für die schwach-innigem schmachbegabten, üben-» Haupt in psychischer Bezkehung anormalen Kinder nicht nur für das schau-flichtng sondern auch für das ganze spätere Lebensalter von großem Vorteil· Berests vor zwei Jahren wurden in der Presse mit gutem Erfolge die Bestrebungen unterstützt, die dacan abzielten, die Zögltnge dieser Schulen vom Militärdienst zu befreien. Aber ebenso lästig wie beim Militär find die geistig Minderwertigen auch in der Rechtspflege- Wie die Erfahrung lehrt, kommen ~Hilfsschüler« später leider gar oft mit den Gerichten in nnangenehine Berührung; denn nach ärztlikh-wisfenschaftlicher Auffassung sind manche Krixninelle infolge geistiger Minderwcrttgkeit zu dem geworden, was sie sind, ohne daß wir sie deshalb · käx nnznrechnungsfähig im Sinne des geltenden Straf kcchts Halten dürfen. Die Forderung, Vergehen nnd Delikte der Zchwachsinnigen dem Strafrichter ohne weitere-s ganz zu entrücken oder gar nngeahndet zu lassen, ist entschieden zu Umwerfen Die Verurteilung wird okolmehr in den meisten Fällen, wenn auch unter Berücksichtigung der oerminderten Zurechnungsfähigs selt, unbedingt erfolgen müssen, nnd zwar müßte sie im Interesse der Individuen wie der Gesellschaft so lauten, Fuß der geistig minderwertig-: Verbrecher fo lange in c::l»»r.f)eiia.nszalt, die auch Z iva n gsan sta lt sein muß, miser-zubringen ist, bis ein Styclsverstandigengericht das ··«-3::z.s.a’;stcn abgibk: er kann ohne Bedenken wieder mit zi-: Gesellschaft in Berührung kommen, falls er nicht noch Strafe abzubiißcn hat. Das Arbeitskammergcseiz. -c- Berlin. 8. Januar. Der dem Reichstag am Sö. November n. I. zu geganacue Entwurf eines Arbeitstammeraesetzes ist« obwohl er in seinen hauptsächlicben Bestimmunaen schen vorher bekannt gewesen war. bisher nur von aussallend wenigen zu einein Urteil darüber berufe nen Korporationen zum Gegenstande einer Kritik ac macht worden. So haben die Aeltesten der Kaus mannsehast von Berlin zwar anerkannt, daß der neue Entwurf den von den meisten Handelt-vertre iunaen geäußerten Wünschen in einigen Punkten Rechnung trage, so z. B. indem er aus die Anlehnunn der Kummer-n an die gewerblichen Unsallberuss genossenschasien virzichih das Wahlrecht ver-einfache und die Kosten nicht mehr den Berussnenossenschasteu uusbiirbe. Dennoch erklärten sie sich auch geg e n d en n en en Entwurf, weil er ebenso wie der frühere die varitäiische Zusammensetzung bei behalten babe. Auch sdie Handelslansmer zu Dessan hat anerkannt, daß der neue Entwurf gegenüber dem früheren verschiedene Verbesserungen enthalte. Insbesondere erklärte sie sich damit ein verstanden, Daß feglichetilnlehnung an Berufs-genossen schaften oder Handelskanimeru nertnieden und na mentlich aurh das Wahlrecht der Arbeiterausschüsse in den einzelnen Fabriko beseitigt worden sei. Dennoch hat auch diesesmmmer ihren irüberenStand vunkt nicht ausgegeben-, der dem ganzen Gesetzents ivurs g rnn d sätzlich ablehnend gegenübersteht « Denn sie vermochte nach wie vor in der auch im EIN- Zweifelsohue aber liegt es im Interesse der Rechts pflege daß dem Strafrichter bei der Beurteilung von Vergehen geistig Minderwertiger möglichst genaue An gaben über Art unsd Grad ihres geistigen Desertes vor-—- liegen, und gerade nach dieser Richtung können die Hilfsschulen siir Schimchsinnige und Schwachbegabte den Gerichten ganz wesentliche Dienste leisten. An diesen Schulen, die jetzt in allen Städten bestehen, wird näm lich überall über jeden einzelnen Schüler ein sogenann ter V e rson alb og e n geführt. Dieser enthält die vorschnlpslichtige Entwicklung des Kindes, Angaben Liber etwa vorhandene erbliche Belastung, den körper lichen und geistigen Zustand bei der Aufnahme, die weitere Entwicklung in der Schule, besondere Charakter eigenschaft-en und Charakter-Fehlen Angaben über norm widriges Verhalten, über Assekte, wenn solche beobachtet worden sind, Stand bei der Entlassung n. a. In., kurz-, diese Bogen geben ein deutliches Bild des ganzen Jn bividitnms. Ihre Bedeutung fiir das ganze Leben der als psychopathisch erkannten Kinder bedars keines Beweises mehr-. Den Militär-Ersatzkommissio- ! W- ,W Rund um den KreuztUm-. . Vor mir liegt ein furchtbar großes, furchtbar dickes Buch In Schweinsleder ist’s gebunden und sieht so uraelehrt und würdig aus« daß ich mich bei nahe fürchte, es aufzumacheth Es hat auch schon ein recht respektables Alter, über dreihundert Jahre; denn auf dem Eins-and ist die Zahl 1592 eingepreßt · Mein-.- Nichte Emma, die Rechtsanwalt studiert wie einst die schöne Bottich und die zufällig gerade zum Besuch da ist, denkt offenbar, ich habe das Corpus juris stät-i Sie kommt begeistert an den Tisch gestürzt und A : » » -—-W »Was aber wolltest du mit dem Buches-« fahrt ne dann, diplomatifch ablenkend, fort: »Was ich mit dem Buche will?« Doch halt, da fällt mir ein, ich hatte ia wohl ganz Fggefssem mitzuteilen, was für ein Buch das eigent -1 it. · Also sei es schleunigst nachgeholt Das Buch ist ein - Zisvxhdutn Wahrmstim ein Kochbuchl Und zwar eins der ältesten, das überhaupt in Deutschland, in deutscher Sprache wenigstens, er schienen ist. Versasit ist es non einem Meister dieser edlen Kunst. dem Mundloch des Erzbischon und Kur siirsten von Mainz, dem warteten Matten Numpoli. Und da die geistlichen Herren in alten Zeiten wie noch heute auf gute Küche hielten, so kann man ohne inei-f teres annehmen, daß Herr Rumpolt mit dem Kochlöffel umzugehen wußte, wie nur die rnndlichste Michensee »Nun sage mir aber bloß, was du mit dem Buche eigentlich willst?« so fragt das Richtean wieder. »Seht einfach«, erwidere ich. »Die sangen Mäd chen letnen’s heute nicht mehr, das Kuchen nämlich. So müssen wir Männer eben daran glauben. Und weil unsre Vorväter eine gute Klinge schlugen an der Tafel, so habe ich mich über das Ksochdukh unsrer Ur urgroßmtitter bergemacht.« Die Kleine hatte meine Anspielung anscheinend tiberhört. Sie hatte sich dem-dicken Buche wieder ge nähert nnd blätterte neugierig darin. Es war gar prächtig ausgestattet mit zierliches grosser Schrift und vielen Bildern Man sah, Meister Rumpolt hatte sich die Sache sauer werden lassen. , .Zu dumm«-, meint das Wichtchen dann, »zu denken, das die Damen früher in solch eine Riesenschwarte aeauckt Faden sollen.« ic h · »Ja , saae ich barmlod, »mus. m sie ente- ins can-us juris gucken« Sie schläqt das Buch mit lautem Knalle sn nnd nimmt eine tianwsesstellnng ein. « »Im-ten besser, als wenn ein Mann tich für Kotlibücher tntetessiert«, sagt sie verächtlich« »Ihr Männer gib ia so Ptizksaissln « d G a M Loche v Ein eaenteil .ch ruhe en ei , unst zn verstehen, die Poesie des Herded und des Koch tdsseld, nnd icks weiß mich darin einig mit einem der oesievolliten Dichter der deutschen Literatur. mit genas-. den du» ta.so sehr verehrte Wie sagt ex doch in sezem »Faust«? . te hat ein aut Gemüt, drum kocht lie ant« Jst »das nicht www- wdc hier das Leiden diceit als eine --—.———-—W Laien-Ismene nach den Bilanz-rechnunqu der Herzoge von Hans-en im fünfzehnten Jahrhundert: I Groschen siir TM PfIULD,-declit, ? Ort-Daten fin- ein Kalb, die Eier kostet-en l Groschen und L Pfennige das Schock. «b-’ine Haushaltrechnung aus Meister Rumpolts Zeiten berechnet die Jahresiosten einer Haushaltung, bestehend ans- deni Ehepaar-, zwei Kindern und zwei Mägden, ans 207 Gulden. Dabei wird gerechnet: »Alle inialzeit S- Hanbtesscn und l gemueße, den Morgen Aees vnd Abendh Butter oss 6 Persoimen, darunter nnd dar «n mit beariesfen alle Zonrze sGeiUiirzei. Salz, Schmalz, Dotier, allerlei Griuie tfrischei nnd Dort-fleisch. Gmne vnd Doresiskbr. Stein Federvieh vnd alles ander nach der Jar Zeitt, wie das ein Hansmann in Erfahrung haben muß-« s Für diese 207 Gulden Jal)resgebrauch«aber gab es nach dein ebenfalls noch erhaltenen Speisezettel bei spielsweise Sonntags: zur Mittagsmahlzeit Braten ;oon Rind-, Kalb-, Hammelsleisch oder Geflügel, ein Essen Weißsleisch mit Kraut, Rüben, Zwiebeln« oder dergl. Dann Hasergemüse. Die Abendmahle bei stand aus: Salah einein Hahn mit Muskatblunmy Kalbslunge oder Leber mit 3wiebeln. Viermal in der Woche lMontag, Mittwoch, Frei tag und Sonnabends war Fischtag. Uebrigen-I- verichinähte man dabei einen guten Trunk ganz und gar nicht, und es dars nicht nee schwiegen werden, daß insbesondere anch das zarte Ge schlecht darin geradeznztaunmswertes geleistet hat· War doch das gewöhnliche Frühstück der eleganten Hosdamen der iungsräulichen Königin Elisabeth von England ein Hering und eine Kanne Blei- dazu. Vonl denZPregsetghudie Stan leg Zeråisoäexknw guten a ten eit e, g’ au ie «ei apnng von Augsbura im eFahre 1566 einen Begriff. Darin werden den Witten nämlich die Preise vorgeschrieben, Inn-d es heißt: »Der Mahlzeiten halben an den TFety daran man Fleisch speist, als Heime-m Hütten G ra tenes Wein und andres darzu gibt, mag der Wiert st iedes solches Mal 14 Krentzer nnd nit kriegt nehmen« Die Fleischpreise werden in der gleichen ahun mit 7 Pfennigen das Pfund Ochsen- oder Kalbsleisckg an gesetzt, das Pfund Schweinesieisch mit d Pfenntgdetn Ein Pfund Hecht soll 10 Kreuz-er kosten, ebenso as Pfund Kreditf- Das waren noch »wirklich gute Zeiten selbst wenn Iman dabei berücksichtipn daß das eld damals eine wesentlich höhere Kauf rast hatte als heute. Ja, sa, es ist nicht leicht heutzutage einegute Haue-statt zu sein. Gar viele tüchtige kauern die ed Miasqntwaawemochteueswog seku- lud-Ia Eigenschait des Gemiiteb bezeichnet wird? Und weiter fahrt er fort: « »Ich hnlks erfahren vst aus meinen Reisen s- Benierkt nun Faust mit schwatzbastein Vergnügen —- Der Fisaiieii«Herz, voll riitfelhaften Zügen, Erprobr sich stets am «Wol)lschniack ihrer Speisen. Wenn so ein gute-k- Weib kocht. briit und ichiirt lind in den Topf den Wunsch des Herzens rührt, Dass elf- den Gästen schmecke und gedeihe, Das gibt den Speisen erst die rechte Weibe.« » Tit siebft also, liebes Nicht-ben, daß die Kochliinsi nicht nur eine Kunst, sondern sogar, nnd was bei vielen Menschen noch viel mehr gilt, eine sehr moralische Sache ist. » Und weil das Kochen eine Kunst und eine mora lische Sache zugleich ist, so macht es mir eben manch mal Spaß, in alten Büchern auch danach zu forschen, was die Menschen früher gegessen haben. Da kommen denn die schnurrigften Dinge zutage« Das Nichtcheu hatte sich inzwischen ganz geduldig an den Tisch gesetzt und studierte, wie ich mit einem leise schielenden Blicke feststellen konnte, gerade eines» der seltsamen alten Rezepte. i Da gab es allerdings närrische Gerichte- Eins Speisezettel sur den Bischof von Zeitz zum Beis tel, aus Anlaß der Weißenselser Kirchen-reibe, verzeickknetl ain ersten Tage als erste Tracht; Eiersuppe mit Samm- Pfessertörnern und Hering, ein Hirsegemiiie Schaf-, fleisch mit Hwiebeltn ein gebrateiies Hahn mitj Zivetschen. A s zweite Tracht: Stocksifch mit Oel und; Rosiiien, in Oel Ibratene Bleie, geiottener Aal, mit» Pfeffer, geriisteter ückling init Seuf. Als dritte Tracht: fauer gefottene Fisge gebackene Barbr. kleine Vögel in Schamleji hart g acken mit Nettich, eine Schweins leule mit - urken Der Geschmack ist eben je nach den Zeiten recht verschieden gewesen. So speiften die- alten Sachsen zu Boiiifazius’ Zeiten noig mit großem Vergnügen u. a.: Biber, Raben und St rche und später galten Reiher und Kräheiy besonders aber Pfauen als auserlesene Leckerbissen Wir würden uns heute dafür jedenfalls bedanlen. . . - Besonders aber liebte man die Fisch-. Sachse, Karpfen nnd Hechte tainen vielfach aus die Tafel. Krebse gab es in Menge und sitr billiges Geld. Von Schild trdtm fast Meister Nin-molk seynd nennerlisit Speis vnd Trachten an machen und von Fröschen sttnfserley. Den Neid der Hausfrauen muß es erregen, »wenn sie die Lebensmittelpreise aus alter Zeit init ihrem benuan Budaet peraleicheik Da betablte man bei- s « »Was hast dn denn da für ein wundewolles Buch? Bitte, bitte, laß es mich auch einmal sehenl Ich habe die alten Bucher für mein Leben gern.« . « »Natürlich-C sage ich, »darsst du es sehen«« nnd nnt einem sglnube ich) etwa-z diabolischen Lächeln süge ich znnzuc »Ich glaube sogar ganz bestimmt, daß du von ocm Buche viel mehr verstehst als ich.« · Flugs bat die Kleine den Deckel tin-geschlagen nnd bltqkt nengieria ans das Titelblatt Das ist ganz an .gcinllt mit einer großen versehnörkclten Schrift in toter nnd schwarzer Farbe. Aus der unteren Hälfte des Blattes aber besindet sich ein Bild. Mühsam beginnt die Kleine u bnchstabierem « »Ein new - Psnii« rnst sie plötzlich entrüstet aufs nnd sieht mili zornsunkelnd an. »Mich so zu —- neut. das ist wirklich nicht schön von dir. Und an Mclz einem Buche findest du Gefallen? Ein Mannl Scha?;t«du dich nichä?« nicht« f ich J G ·,- cin, ganz nn gar , age ~, m equi- Lclll Mir erzählt das Bnchdie schönsten Geschichten. sehe da z· B. zwischen den aeoßem weiten Zeilen irr etwas Lebendines auftauchen. Ein rosigeg Ge t- das Näschen ein ganz klein wenig kurz geraten, Ich dasiit so keck, wie die Sitzen darti er sittsatn nnd tkst blicken. Eine schlanke estalt in blanem Hans elde, eine große lederne Tasche an der linken Seite. in Bund Schlüssel am Gürtel -«—« · . » » » »Bist-' ansi« rnst da das Nichtchen entrüstet nnd txlt sich die Ohren zu. »Ich kenne das Bild zur Ge linge. Nenn-lich: la- retchenstas brav-Hans- Ivkttterchen« das den ganzen Tag-kocht nnd bäckt nnd håsdt nnd den Abend Strümpfe stricke. Nicht mal-ek« «liein«. sage ich seelenntbsq. ,Sirlimnses braucht le·avcude mit-i zu finde-. Ich-trage mu- gestreckt-ej Pir krachen abegidshökinsg.« u ’- f SM- fu«- »"ev«, am ie ' n , ~a o wenig ten ut Eis sdas Wichtchen nämlich) hat eine herrliche Stint-ne Jud das M der Rades · ’ "·-"" ·· «· sit-zeiqu- Tsp eins-allwo gotouelzeite Fonet für Dresden nndßororte 25 Pf- für auøwcktts its Pi» für bat Ausland U Of. Jahcllensap »Mi. Die zkveispaltiqesietlame eile für-Dresden «»d Umgebung t Mk» im- quswärts böo 111-. Bei Wieder holungen und Jabteøumtåyen Ruban nach Tarif. This-re gkhiihcea 20 Pf. Infetate von auswärts werden nur gegen Voraushezthunq aufgenommen. Für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nich: qatantien Tele phpnjschcAänfklxabesousgisexatkfa txt-unzäng lllnfreADkesdner -nd angni rk gen nun mete en, ow e ·me iche nnoneens · « · äxpeditioneu im Jn- und Ausland nehmen Just-are hu Redakaon nnd Hauptgefchästsstelle Ferdumndstmve C Original-reifen und stammen an. Fetnsptechetk Reduktion Nr. W. Expedftivn Nr. (s7l, Verlag 542 Monument- Sn Dresden und Vorurteil met-much do Ps» pro Quartql 1,80 Mk. kleidet-IT durch unftc Provinz-Jslliulen monqsltckl 65 Pi» pro Qnatml 1,115 Mk. frei Haus- Mlt bel- Beilage »Ist-Inmi- 9leitcslc« oder mir der Beilage ~Dtcsdner Flicqease Blätter-« ic lö Vi. pro Monat mehr. Poflbezug m Deutschland und den deutschen sit-lautem Aus-g. A mit .Jllufn.:)leueste« enonakL 84«8f.,pr0 Quart. THE Mk. . Z ohne Jllufir.Beique . 69 , « , 206 , In Ocslcrrcichsllaaarm Ausg. A am»Jllust-.Neueste«molla:l.l.6o«r-.«.. proDuart«4.«lV Kr. All-MS ohneJlluflc. Beilage . 1.42 . . . 4.25 . Nach dem Auslande Der Magd ot. Woche l Mk. Einz. Numm. l0 Pf. l neuen Entwurf beibehaltenen Organisations : so rtn der Arbeitstannnenn d. h. in der Bilduna von ; paritätischen Vertretunnen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, teine Einrichtung zu erblicken, die ge eignet sei, den sozialen Frieden nnd das gemeinsame Wohl der Industrie und ihrer Angestellten zu för dern. Sie würde es vielmehr, falls überhaupt die Nttwendiatest oon amtlichen Vertretunaen der An gestellten anerkannt werde, nach wie vor für ratsamer halten, stir die Angestellten allein. und zwar sowohl sür die Arbeiter als auch für die technischen und kauf männischen Beamten, getrennt nach den einzelnen Berufen, Sondervertretunaen ohne Hinzuzielmnq der Arbeitgeber zu schaffen. Sollte aleichwohl das Prinzip des Entwurf-T die par-statische Zusammen-. »setzuna, von den aesetzgebenden Faktoren des Reiches angenommen werden« so würde die Kammer es für wünschenswert ansehen« die Llrbeitscammern nicht nach Berufen, sondern territorial, iedoch mit Unterabteilunaen für die einzelnen Be rufe. zu or ganisieren. Durch die letztere Bestimmung würde auch der gewiß beachten-stockte Gedanke des Geleh entiourss berücksichtigt werden, daß die Arbeits-Lam mern nur dann praktische Arbeit leisten törian lockt« ...n mit den Arbeitsverhältniser vertraute Ve rnssgenossen sich du Beratungen zusammenfindm Endlich hat sich noch die Handelstammer zu Mülbeim sßhein) mit dem Entwurf beschäftigt Sie gibt im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Handelsvers tretunaen dem früheren Entwurfe den Vor-ma, weil der jetzige die Slrbeitdkamniern auf bestimmte Gat tungen von Gewerben beschränken will und darin die Gefahr licne, daß dann iede in der Arbeit-stammer zur Verhandlung gelangende Frage wirtschaftlicher Art einseitig nur vom Standpunkt der betreffenden Branche, für welche die Arbeitstammer errichtet ist, entschieden werden würde. Angesichts dieser abweichenden Urteile der Han delstreise wird man mit erhöhter Spannung dein Beschlusse- deo Deutschen Handels-taan entgegen sehen. der sieh in seiner am 11. und 12. d. M. statt findenden Vollversainmluim mit dem Entwurf eines-J Arbeitsfainmergesetzes tßeriehterstatter Stnmnss Oenabriicts ebenfalls beschäftigen wird. In seiner norjäitrigen Votloersannnluna hatte er durch eine Er klärung vom w. März den Grundgedanken desj srüheren Entwurss entschieden abgetehnt, »weil die Errichtung von Körperschaiten ncit gemein samer Vertretung der Unternehmer und Arbeiter die ersirelueFisrderuna des Friedens zwischen beiden Teilen nicht bewirten und die bestehenden Handel-fi taniinern, die zum Teil dieselben Aufgaben haben emesindlich beeinträchtigen würde. Die Interessen vertretung der Arbeiter full daher die Arbeitertaw mer sein, die nur aus Arbeitern zusam-- inenaeseijt ist« Ta die paritiitifche Zusammen sehunq der Kamniern auch in dem neuen Ent wurf wieder beibehalten worden ist, darf man vor-- aussehen, daß der Deutsche Handelt-mir sich auch gegen dessen Grundaedanten wieder ablehnend aussprechen wird. Dazu tonnnt noch. daß sieh der deutsche Hans delstaa iui vorigen Jahre auch negen die Einbeine hung der Betriebsbeamten, Werkmeister und Tech uifer in die allgemeinen tilrbeitervertrctunaen erklärt hat, während auch der neue Entwurf i§ ff diese Personen cinbeziehen will, da nach ihm als ållrbeitnehiner im Sinne dieer Gesetzes die »gewerb likhen Arbeiter nach Tit. 7 der Gewerbeordnung« gel« ten, und dieser Titel unter gewerblichen Arbeitern versteht: Gesellen. Gehilfen, Lehrlinge-, Betriebs beamte. Werkmeister, Techniter und Fabritarbeiter Makkki.tlsuhk Wurst-. Ist-imsng sugvräljuszuu tut-ru.)löl)oltksp« atlelsuhmsishusp NeunstugMCtHH n. sehn-tät Itsbsthäsåuass keimt C Blhukkjg z» Mun- xdsk3-"iis.»-.- A. disdässxoha Isahnspoditouk Itzt-anst- sc--i.ii.;.-.H»,.,» bog-Maria is: utuusl PHO- onrotchacnkz L G. Pritzschz summolvekkzhk y.: G. Aschuskon das-so counle skl Brauch ojd Ewulcl sihchsgsätscz Meiss. Seen 1849 l. Älslltjslsoh; Aug Dsuuokk Ruppsktäcg ic. lISMMMI jk in jüngster der sich days pcntzclendc ge« eusttaft, festen warme Fuße, r erreicht —.M kleiden« gründ dkr Ebe, über balmlikechcnde Beneiskmnml kllliomsnincndc JO, btvfch. D- Gewicht-imm- ihn» Bel)a;i·s. mdttmg jxviid DVTIMAO Hul- - (Wf Ul. sen Orilmm IM) ka· 65 Un , W und ers-sh- i m ptcftc Selbst. Les-) NUckenmnkk. I.6«l deilttna 161 Rssiltmn --.40 Heil-Inn der iMrnkebnk 'r! nebd S.- n Llnlcitzmg Holze in Hm -.M und deren Indlpeit nvnd sen. Mit ksscnde und der Ein-Ek- Lan Im Leidetnöi . Mit Bib -2,40 rrbeilkundc LSO tut-ermatten Matten u palm arge mnaeu nur Miso-s 58602 OEH Grvßte Aufl-Je M Sachsen.
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