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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 29.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189911291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18991129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18991129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-29
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LU>,/ — Nr.2?7.-^1L9S.— Diele verbreitetste unparteiische Leitung erscheint Wochentag« Nbendr (mit Datum des nächsten Lage») und lostet mit de» süns Wöchentlichen Beiblättern: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlri, JllnstrtrteS Unter- haltnngSblatt, »ei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen Monatlich 40 Pfennige, Poftliste: 1. Nachtrag Nr. 2877. General- Mittwoch, den 29. erger Inserate» - Preis: Di« «ge« spaltene TorpuSzelle oder deren Raum S0 Pfg. (Preis oerzetch« Nisse ä> Zeile SS Pfg.) - Be- vorzngte Stelle (Reklanie-Ztil«) 60 Psg. Bei vorauSbestellten Wiederholungen größerer In» serate entsprechender Rabatt. — Anzeigen für die Nachmittag« erscheinende Nummer könne» nur bis Bormittag w Uhr au- geno««» »««den. LeNgr-mm - Mm gnufpr^ jfe: «kmialaiijttgn lelle Sir. iss. für Chemnitz^und Umgegend. (Sächsisch«« Lande».Anzeiger). - Gegründet l»V» al» „Rnzetger" re. Verlag nnd Notattonsmafchtnen-Druck von Alexander Wied« in Ehemuitz, Theaters ri»tz« Nr. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finden siir billigsten Preis zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Chemnitzer Eisenbahn-Zettlmg. U-u - V-st-llungen für den Monat Dezember aus veu „General-Anzeiger" ushmeu die BerlagS-Slustalt, Austräger uud Ansgave- stellen zum Preis« von 4V Psg. eutgegeu. Durch die Post zu beziehe»» zum Preise vou 40 Pfg. exkl. Zutrageu. Postliste 1. Nachtrag Nr. S877. Deutscher Reichstag. 110. Sitzung vom 27. November 1899, 1 Nhr. Am TiHe des BundesratheS: Graf V. Posadolvsky. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der mündliche Bericht ocr Geschä!tsord»u»gS-Kom>»ission, betreffend das Schreiben des Buchdrnckereibesitzers Berger zu Apolda um Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Ab g. Bändert (Soz.) im Privatklageverfahren. Berichterstatter ? dg. Büfiug beantragt Namens der Kommission, die Genehmigung nicht zu ertheilen. Da» HauS beschließ demgemäß. Hierauf wird die zweite Berathung der GemerbeordttUUgS» Novelle bei dem Anträge der Kommission zu 8 124a fortgesetzt. Bei dem gewerblichen ArbeitSvertrage kann nach ß 124a „außer de» in 88 I2H und 124 bezeichncten Fällen jeder der beiden Theile aus wichtigen Gründen vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit und ohne Jnnehaltung einer Kündigungsfrist die Aufhebung des Arbeits- verhäliniffcs verlange», wenn dasselbe mindestens auf 4 Wochen» oder wenn eine längere als 14tägige Kündigungsfrist vereinbart ist." Die Kommission beantragt, die letzten Worte zu streichen. Abg. Frhr. v. Stumm (Rp.) will diese Bedingung beibehalten wisse». Der Antragsteller -führt zur Begründung au», man solle di« jojortige Lösung eines ArbeitSvertzältnistes nicht noch mehr erleichtern, als dies ohnehin schon durch de» dehnbaren Begriff „wichtige Gründe" geschehen sei. Abg. Bnffermauu (nat.»lib., schwer verständlich): Da» Bürgerliche Gesetzbuch lasse die sofortige Lösung aus wichtigen Gründen ohne Vorbehalt zu; die Kommission habe daher de» Z 124a in Uebereinstimmung mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch bringen wollen. Er selbst werde heute für den Antrag Stumm stimmen, be absichtige aber zur bevorstehenden dritten Lesung einen Antrag, um di« wegen des Verhältnisses z»m Bürgerlichen Gesetzbuch bestehende Rechtsunsicherheit zu beseitige». Württembergischer Ministerialdirektor V. Schicker bestreitet, daß der Vorbehalt des 8 124 a als durch das Bürgerliche Gesetzbuch aufgehoben zu betrachten sei. Die Bestimmungen der Gewerbeordnung blieben giltig, soweit nicht das Bürgerliche Gesetzbuch sie ausdrücklich ausgehoben habe. Das Reichsjustizamt werde übrigens eine ent sprechende Erläuterung in der Ausführungsverordnung veranlassen, so daß der von Bassermann angekündigte Antrag überflüssig sei. Abg. Stadthageu (Soz.) tritt für den Antrag Stumm ein, da der Beschluß der Kommission für den Arbeiter eher ungünstig als günstig sei. Nachdem auch Vizepräsident v. Frege für den Antrag Stumm kingetreten, wird derselbe angenommen. Als 8 133» hat die Kommission bezüglich der „Kündigungs fristen sür Werkmeister, Betriebsbeamte, Techniker" Gleichstellung mit den Handlungsgehilfen beschlösse»: die Frist muß für beide Theile gleich sein und darf nicht weniger al» einen Monat betragen. Die Abg. v. Stumm und Basiermauu empfehlen die An nahme, das Haus beschließt demgemäß. Zum 8 134 beantragt die Kommission einen neue» Absatz 3: Einführung von „Lohnbüchern sür minderjährige Arbeiter in Fabriken". Abg. V. Stumm (Rp.) bittet, diesen Absatz abzulehuen. Allen falls dafür stimmen könne er nur, wenn statt der Berechnung des verdienten Lohnes, wie die Kon,Mission eS Vorschläge, nur der Betrag des Lohnes in das Lohnbuch eingetragen werde. Die ganze Lohn- berechnung ciiizutragcn, sei ebenso unausführbar wie unnöthig. Abg. Pachtticke (frs. Ver.) stimmt dkm Vorredner hierin bei und hält von der Einführung der Lohnbücher überhaupt nichts. Aus dem ewigen Hiugeben und Zurücknehmen der Bücher entständen auch für den Arbeitgeber Belästigungen, welche den Nutzen dieser Bücher weit überwiegen wnreen. Wie zwecklos solche Vorschriften seien, er gebe sich auch aus den kaum irgendwo durch Ortsstatut eingeführten Bestimmungen über Zahlung des Lohnes Minderjähriger an die Eltern oder Vormünder. Abg. Bebel (Soz.) spricht sich ebenfalls gegen den Kommiffions- beschluß aus. Abg. Hitze (Zeutr.): DaS Buch soll den Eltern wenigstens die Möglichkeit gebe», den Lohn ihrer Kinder zu kontrolire». Wollen di« Ettern keinen Gebrauch davon machen, dann ist's ihre eigene Schuld. Abg. Heyl v. Herrnsheim (nat.-lib.) erklärt, die große Mehr zahl seiner Freunde werde dem KommissionSbeschliiß zustimme». Seien die Gemeinde» lässig in Bezug auf Erlaß jener Ortsstatule, so müsse eben die Gesetzgebung einschreiten. Die elterliche Konirole des Lohne» der Mindcrjährigen sei durchaus wünschenswerth. Herr Bebel will blos nicht, daß die Eltern wissen, wie die Söhne ihre Groschen an sozialdemokratisch« Vereine hergeben. Abg. Bebel: Herr v. Hehl scheint nicht zu wissen, daß Minder jährige gar nicht politische» Vereinen angehören dürfen. Wir wollen diese Bestimmung nur deshalb nicht, weil sie nur chikanö» wirken ivürde «d nutzlos, denn die Söhne würden, um solcher Konirole zu rut schen, in die Ferne gehen, um selbstständiger zu werden. Das können Mo «icht hindern i Ibg. Jaevbskortter (kons.) erklärt, seine Freunde würden für den Kommissionsbeschluß stimmen mit dem Amendement Stumm: also „Betrag" statt „Berechnung". Abg. Hehl v, Herrnsheim erwidert Bebel, dieser und seine Freunde wollte» die Autorität der Eltern ebenso abschaffen wie die der Ehe. '(Unruhe links.) > An der weiteren Debatte betheilige» sich die Abg. Franke» (nat.-lib.) für, Pachtticke (frs. Ver.) nochmals gegen de» Kommissions- beschlnß, cbenso Moltenbtthr (Soz.). Abg. Möller (nat.-l!b.) erklärt im Gegensatz zu den übrigen national-liberalen Rednern, er könne dem KommissionSbeschluß nur zustimmen, wen» hineingeschrieben würde „auf Verlangen der Eltern." Abg. Bebel (Soz.) meint, die jugendlichen Arbeiter vergeudeten doch schlimmstenfalls ihr selbstverdiente» Geld, im Gegensatz z» der Jugend der Unternehmerwelt, die in „harmloser" Gesellschaft da» Geld der Eltern verbringe. Die Angriffe des Abg. Hehl ließen nur die tiefe Gesinnung desselben erkennen. Vice-Präsident v. Frege erklärt diesen Ausdruck für unzulässig. Abg. Bebel (fortfahrend): Von der Abschaffung der Ehe spreche kein sozialdemokratischer Schriftsteller, natürlich aber werde die Um gestaltung der sozialen Verhältnisse auch da» Verhältniß der Ge schlechter zu einander ändern. Abg. Hitze (Ztr): Hat denn Herr Hehl zu Herrnsheim so Unrecht, wenn er sagt, Ihnen liege nichts an der häuslichen Autorität, und ist nicht die Eh« für Sie wirklich weiter nichts als ein Vertrag» allerdings ohne Miuimalsrist (Heiterkeit), den jeder Theil jederzeit lösen kann? Und die Mutterschaft wollen Sie nur auf die physiologische Seite beschränke», für Ernährung re. sollen Staats organe sorgen I Wir unsererseits wollen dagegen die elterliche Autorität stärke»! Abg. v. Stumm (Rp.) bemerkt ebenfalls den Sozialdemokraten, dieselben wollten thatsächlich die Ehe abschaffen zu Gunsten ver freien Liebe. — Redner bleib: sachlich bei seiner Auffassung, daß dar Geld, welches der jugendliche Arbeite, verdiene, ihm gehöre, gleichviel ob er damit, was ja bedauerlich sei. Mißbrauch treibe. «^An der Debatte nehmen weiterhin noch Theil di« Abgg. Franken (natl.) und Bebel, welcher sich vom Abg. v. Stumm dasjenige sozialdemokratische Programm ausbittet, in welchem etwas von freier Liebes stehe. Sei» Buch sei seine persönliche, private Anficht. (Staunen und Heiterkeit). , Abg. Hitze (Ztr.): Das ist ein Trost! (Heiterkeit.) Abg. Bebel (fährt fort), daß die Ehe ein bürgerlicher Vertrag sei, und nicht ein religiöser Akt, das habe schon Luther ausgesprochen, und sei auch die Ansicht unseres bürgerlichen Rechtes. Daß wir die Mutter beseitigen wollten, hat Abg. Hitze wohl nur gesagt aus Mangel an Sachle»»tniß. (Heiterkeit). In dem Staate, wie wir ihn anstreben, wird allerdings an Stelle der Erziehung durch den Einzelnen mehr die Erziehung durch die Gesammtheit treten. Der Viccpräsideiit v. Frege ersucht, die Debatte auf die vor liegenden Gesetzesparagraphen zu beschränken. Es sprechen ferner noch die Abgg. Hehl zu Herrnsheim (nat.-lib.), v. Stumm (Rp.), Graf Orivla (nat.-lib.) und Bebel (Soz.). Sodann werden der Antrag v. Stumm auf das Wort „Lohnzahlungsbuch" und sein Eventualantrag und hierauf Artikel 6ä Ziffer 1 in der nunmehrige,: Fassung angenommen. Zu Artikel 6ä Ziffer 2 liegt noch ein Antrag Albrecht vor, der die Kommissionsbeschlüsse auf alle gewerblichen Arbeiter a.,s- dehnen will. Abg. v. Stumm (Reichsp.) tritt für den Antrag ein; um einige Mißbräuche zu «ressen, dürfe man nicht die Menge der ordentlichen Arbeiter chikaniren. Abg. Bebel (Soz.) betont, das hier Geforderte sei bereit» viel fach praktisch erprobt. Abg. Wattenborff (Zenlr.) ist sür die KommissionSfassung und hält die Ausdehnung der Bestimmung auf alle Arbeiter für Abg. Nösickc-Dessau (wild-ljb.) bezeichnet jede» Schablonisiren hierbei als bedenklich und bestreitet, daß in den Arbeiterkreisen allgemein der Wunsch bestehe, die Lohnzahlung am Sonnabend ge setzlich zu verbieten. Staatssekretär Gras Posadolvsky gesteht die humanitäre Absicht der Kommission zu, es besteh« jedoch eine groß, Gefahr, namentlich für die Arbeiter, die die ganze Woche in dem Jndustrie- zcnirum arbeiten und Sonnabend vielleicht mit Rad oder mit der Bahn zu der weit draußen wohnende»: Familie heimkehren. Es sei überhaupt bedenklich, die Handhabung der Gesetzgebung den unter geordneten Stellen zu übertragen. Er bitte um Annahme des An trags Stumm. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Hitze, Bebel, StttMM uud de» Referenten werden die Anträge Stumm und Albrecht ab gelehnt. Artikel 6ä Ziffer 2 wird in der KommissionSfafsnng an genommen. Ebenso wird Artikel 7 angenommen. Dienstag 1 Uhr Fortsetzung der Berathung. — Schluß 6 Uhr P»M!sch« Rnnvscha». Lhemnitz, 28. November 1899. Deutsches Reich. — Wie die „Berk. Neuesten Nachrichten" mittheilc». beabsichtigt Prinz Heinrich nach den feststehenden Dispositionen, in: Dezember auf dem Kreuzer „Deutschland" von Hongkong nach einem siamesischen Hafen zu dampfen und von dort aus wahrscheinlich den siamesischen Hof zu besuchen. Bo» Siam wird der Prinz auf der „Deutschland" nach Singapore gehen, wo er sich Mitte Januar zur Heimfahrt einschifft. Er wird sich dann in einem italienischen Hafen ausschiffen, um den Seeweg über Gibraltar zu erspare». Das Eintreffen de» Prinzen in der Helmath ist Mitte Februar zu erlvarten. — Der „Kölnischen Ztg." zufolge werden die Königin von Holland »nd die Königin-Wittwe am Mittwoch sich nach Vlissingea begeben und dort das deutsche Kaiserpaar begrüßen. Beide Königinnen theilten ihre Absicht telegraphisch dem Kaiserpaare mit, worauf Letztere» eine herzliche Dankdipesche absandte. i — Die preußische Eisenbahnverwaltung fetzt d)o Bemühungen fori, die Beamten von überflüssigem Schreibwerk z» befreien. Kommissare, di« der Eisenbahnminister zu diesem Zweck entsandt hatte, haben festgestellt, daß die starke Belastung der Dienst stellen theils in nutzlosen, theil» in zu umständlichen Arbeiten zu suchen ist. Jetzt solle» alle schriftlichen Arbeiten Wegfällen, die durch kurze Mittheilungen oder persönliche Verständigung erledigt werde« können. Weiter wird der „Magdeb. Ztg." berichtet: Bon der Ver waltung wird darauf hingcwiesen, daß sogenannte Curialien nur in beschränktem Maaße anzuweudrn, im Verkehr mit de» staatlichen Behörden und Organen aber überhmcht zu vermeide» sind. Da dse Beamten sich ihrer Pflicht, den oberen Beamten Achtung und Gehorsa« zu bezeigen, stets bewußt sein müssen, so können die Ausdrücke „gehorsamst", „geneigtest" im schriftlichen Verkehr ganz weggelaffen werden, sofern nur die erforderliche Höflichkeit der AnSdrucksweis« in: klebrigen gewahrt wird. Alle einleitenden Redewendungen sind wegzulassen, eS ist vielmehr sofort mit der Sache selbst zu beginnen. Ueberhanpt ist bei schriftlichen Auslassungen stets davon auSzugrheH »aß die Uebersichllichkeit und Verständlichkeit durch eine kurze und knappe Fassung wesentlich erhöht wird. Alle diese Vereinfachungen verfolgen neben dem Zweck der Entlastung der Dienststellen auch den größerer Wirthschaftlichkeit durch Erzielung einer Verminderung von Arbeitskräften. In letzterer Beziehung werde» die Erfolge voraussichtlich schon im nächstjährigen Etat sich offenbare». — Gegenüber der Meldung der „Bert. Korrespondenz", e» sei nicht beabsichtigt, Berlin in mehrere Kommunen zu zerlegen, versichert die „Köln. Vollsztg.", daß der Plan noch immer bestehe; vielleicht werde man nach der Kaiserreise der Frage näher treten, da auch-London wegen seines großen Umsange» in mehrere Verwaltungsbezirke getheilt sei und dort die Dezentralisation noch weiter durchführt werden solle. Es sei unbedingt sicher. Hatz gewisse sehr vornehme Kreise di, Thrilung Berlins au» politische» Rücksichten wünschen. Das Dementi habe nur da» Eine liargesiellt» daß das Ministerium des Innern mit der Sache noch nicht beschäftigt ist. — Die seit dem 1. November in Betrieb befindliche Fern» sprcch-Berbiiidung Berlin-Stuttgart ist bisher durch häufig ekntretende Störungen noch nicht in wünschenSwerther Weise dem Verkehr dienstbar geworden, so baß i» Berlin wie in Stnttgarj vielfach Klagen von den Interessenten erhoben w.rden sind. Es sin» der „Nat. Ztg." zufolge deshalb bereits seit einigen Tagen ei'iigehenbe Untersuchungen vorgenommen worden. Diese haben indessen bisher nur das Ergebniß gehabt, festziistellcn, daß die Störungen auf der Strecke Berlin-Leipzig Vorkommen: worin aber die Ursache dieser Störungen besteht, hat noch nicht.rmittelt werden könnem Ausland. Vesterreich-Ungä n. Die Tscheche» setzen im Wiener Abgeordnetenhaus,: ihre bisherige Taktik, die Erledigung der Vorlagen durch lange Reden zu verzögern, fort und finden Unter- tiitzung bei den Südslaven. Am Montag sprach der Kroate Biankinl vor etwa 12 Abgeordneten vier Stunden lang zumeist in kroatischer Sprache und wiederholte dann einen Theil seiner Rede deutsch. Dann bat er um Unterbrechung der Sitzung, damit er sich erholen und leine Rede fortsetzeii könne. Um 3'/, Uhr wurde die Sitzung auf i Minuten unterbrochen, nach deren Ablaufe Biankini seine Rede ortsetzte. Spanten. Aus Granada wird unter dem 27. d. M. gemeldet: In Folge des Verbotes einer Versammlung der Freidenker schleuderten die Einberufer der Versammlung Steine gegen de» Wagen es Präsekten. Der Präsekt wurde leicht verletzt. Die Gendarmen zerstreuten die Menge und stellten die Ruhe wieder her. Einige Personen wurden verhaftet. Rumänien. Die ordentliche Parlaments tag» ng wurde in Bukarest in der üblichen feierlichen Weise mit einer Thronrede eröffnet, in der e» heißt, die Beziehungen zu allen Mächten seien die besten. Die Thronrede gedenkt der Theilnahme Nnmäniens an der Haager Friedenskonferenz und dankt f»r die dem Königshaus« bei der Krankheit de» Prinzen Earol erwiesene Loyalität und An hänglichkeit der Nation. Die Thronrede kündigt zahlreiche Gesetz entwürfe finanzieller, wirthschastlicher und jurisiijcher Natur an, ferner eine Reform der Steuer-Gesetzgebung, um eine gleichmäßige Ver« theilung der Lasten ans alle Gesellschaftsklassen herbeizuführe». Die Thronrede wurde an viele» Stelle» mit großem Beifall ausge- nommmen. Türkei. Nach Berichten aus Konsiantinopel soll die Zahl der u: Folge jungtürkischer Umtriebe vorgenoinmenc» Verhaftungen von Türken bi erreicht habe». Unter ihnen befinde sich der Oberst dcr M.lilär-Feuerivehr Raschid. Unter der türkischen Be völkerung Konstaminvpels herrsche große Beunruhigung. Der Krieg in Südafrika. Eine Reutermeldung aus Pretoria über die Lage in Natal bt- ägt, daß die Kapitulation General Whites für Ende der Woche er wartet werde. Daß die englische Militärzensur diese Depesche mssiren ließ, scheint anzudeuten, daß da» Publikum auf dies Er- gniß vorbereitet wert»»:: soll. Es entspricht durchaus den Ver- >Ministen, daß der Oberkommandirende sich persönlich nach Natal begeben hat, um «ine einheitliche Leitung der dort zerstreut stehenden englischen Truppen-Abtheilungen herzustellen, und dem Ort, an de« die Hauptentscheiduiig fallen muß, nahe zu sei». Auf dem westlichen Kriegsschauplatz« hat General Methue» a« 33. (Donnerstag) thatsächlich einen Erfolg errungen. Nachdem sein» Truppen am 24. sich wieder geordnrt «nd geruht hatten, hat er t»
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