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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381025025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938102502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938102502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-25
- Monat1938-10
- Jahr1938
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Manische Truppen in Sankau elnge-rungen MlangkalWk hat lluchtarttg -le Stadt verlassen Loklo.rs. Oktober. AmMch wird mitgekeilt, dah die japanischen Marine- und Heeresslreitkräste um 8,30 Uhr (16,30 Uhr Ortszeit) in Hankau elngedrungen sind. * Am Dienstag früh bereits standen motorisierte Spitzen der japanischen Truppen vier Kilometer nördlich des soaenannten Zehn-Metlen-DetcheS, der sich im Norden um Sankau im Halbkreis zwischen dem Vangtse und dem Hanktang-Fluß Verumziebt. In der Stadt Hankau sind zahlreich« Gebäudeaesprengt worden. Dunkle RanAkabnen lteaen über der Stadt, die von zahlreichen Bränden Kunde «eben. Die chinesische Bevölkern»« ist dabei, die verlorene Stadt zu räumen. Marschall Tschianakaischek und seine FamUte batten die Stabt bereits verlassen. Zu dem Wall von Sankau ist eine Stelnng- nähme der «rohen iavantschen Zeitung .Hokumtn Gchimbun" bemerkenswert, die sich mit der Haltung anderer Mächte zum Chinaproblem besaht. Im Hinblick auf Enaland erklärt das Blatt, dah Sonakona nach der Einnahme KautonS gleichsam eine einsam« Insel aeworden sei. Enaland werde deshalb bringend aukaefordert, fein« Politik der Beaünstiauna TschianakaischekS aufzugeben. Falls aber England «nd Amerika «Ine gemeinsame I»t«r« »eutio« gegen Japan beabsichtigen würde», so «Erd« sich Japan außerstande sehen, trgendnmlche Einwdnb» «ntnrgenzu- nehme». Vielmehr «üffe Japan non »eiden Länder» fordern, d«n tatsächlich«» Gegebenheiten im Kerne» Osten Rechn»«« z« trage«. Das Blatt sagt rundweg, dah Japan, wenn Enaland und Amerika ihre aeaenwärttae Politik betbehalten würden, mit beiden Ländern über da- künftige Cbtnavroblem gar nicht verbandeln würbe. MonvvIMe Lenwel als Festungen vrasttmoläung «n»»r«r vorlluor Sebriktl«lt»»U verli«, 28. Oktober. Eine Gruppe ausländischer Journalisten bat unter Füll- runa eines javanischen Oberleutnants vor einigen Tagen von Peking aus im Flugzeug das Gebiet von Wutatsha« in Norbthansi besucht, einem der wichtigsten Schauplätze b«S Guerillakrieges. Die kommunistischen Scharen, Rest« -er berüchtigten 8. Armee und Irregulär«, haben dort unter anderem altberühmte mongolische Tempel zu kleinen Festungen auSaebaut. und unternehmen von dort au» ihr« Gtretfzttae und Einfälle nach Nord-Sonan. Tschachar und OK« Sopet. Die schwer zugängliche, bis zu 8500 Meter auffteigeude GebiraSaeaenb. gestaltet di« japanische Geaenaktion besonder- schwierig. Trotzdem schreitet nach japanischen Meldungen die Säuberuna von Taa zu Ta« sichtbar kort. Nach der Ueber- zeuauna des javanischen Oberkommando» kann der Lbschlnh der javanischen Operationen in allerkürzester Zett erwartet werden. Der Führer beWtlgte -le Elendsviertel ln Engem« Gin überraschender Besuch - Freute und Sosfnung bei -en verhärmten Menschen Engera«, 28. Oktober. Der Führer stattete am Dienstag überraschend dem Gebiet von Enge rau einen Besuch ab. Er besichtigte den Preßburger Brückenkopf, tschechische Befestigungsanlagen und Teile der Heeresgruppe V angehvrenden BefatzungStruppen. An der Fahrt des Führers nahmen u. a. teil: Der Ober befehlshaber der Heeresgruppe V General der Infanterie List, der Kommandierende General des XVII. Armeekorps, Kienitz, und der Chef des Generalstabes des XVII. Armee korps, Generalleutnant Ruoff, ferner Gauleiter Bürckel, RetchSkommissar Konrad Henlein und RetchSstatthalter Dr. Seyß-Jnquart. Der Führer verweilte einig« Zeit auf dem Prehvurg gegenüberliegenden Donau-Ufer. Dabet besichtigte er auch einige Elendsviertel der deutschen Bevölkerung von Engerau, die zum Teil unter geradezu unvorstellbaren Ver hältnissen in baufälligen und halb verfallenen Baracken wohnten. Aus den verhärmten Gesichtern der deutschen Men schen, die hier lange Jahr« unter den unwürdigsten Bedin gungen ein kümmerliches Dasein fristen mußten, sprachen neue Hoffnung und übergrobe Freude darüber, dah der Führer nun auch zu ihnen gekommen war, um auch sie auf- zunchmen in die Gemeinschaft de- Grohbeutschen Reiches. In nächster Näbe dieser Elendöquarttere der deutschen Bevölke rung befand sich eine von den Tschechen bet ihrem Abzug vollständig zerstörte tschechische Pionterkaserne, die der Führer ebenfalls in Augenschein nahm. Frankreichs Botschafter für Berlin Berlin, 28. Oktober. Die ReichSregiernng hat -em «orschlag -er französische» Regierung, den Botschafter EonlondrealS Nachfolger für Herr« FraueoiS-Poncet «ach Berlin zu entsenden, ihr« Zn« stimm««« erteilt. * Der neuernannte französische Botschafter in Berlin wurde im Jahre 1885 geboren. Nachdem er als Konsul in Marokko tätig gewesen war, wurde er in das AuSwSrttae Amt be« rufen und später der Handelsabtetluna des Aubenamtes zu gewiesen, besten stellvertretender Leiter er 1927 wurde. Im Jahre 1928 wurde Robert Coulonbre Gesandter 2. Klaffe und nahm an verschiedenen Konferenzen, so u. a. an der Haager 1929/80, an der Lausanner 1982 und an der Stresa- Konserenz teil. Nachdem er vorübergehend 2. Direktor der Politischen Abteilung des Quai d'Orsay gewesen war, ging er im November 198« als Botschafter nach Moskau, um jetzt de» Berliner Botschastervosten Frankreichs etnzunebmen. Brasiliens Botschafter verließ Berlin Berlin, 28. Oktober. Der brasilianische Botschafter Dr. Ioss Ioaautm be Lima e Silva Moniz de Araaao hat Berlin am 21. b. M. verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Botschaftsrat de Graya Aranba die Geschäfte der Botschaft. Dentsche von Fuson tätlich angegriffen Vratztm-Iäung «n»«r«r V«r1in«r 8el»riktl«lt»nU Berlin, 28. Oktober. Zu unglaublichen Ausschreitungen jüdischer Elemente gegen Deutsche kam eS im Hafen von Antwerpen beim Eintreffen des SavagdampserS „Eorbtlliera*. Als einige Paffaqiere des Dampfer» da- Land betraten, wurden sie in der pöbelhaftesten Weis« von einer Grupp« Juden be schimpft und auch tätlich angegriffen. Der Letter der lebten wissenschaftlichen deutsch - kolumbianischen Anben- Ervebttton erlitt dabet schwere Verletzungen. Die Belgier selbst, die Zeugen dieser jüdischen Ausschreitungen waren, nahmen sich sofort der Deutschen an und alarmierten die Polizei. Der deutsche Generalkonsul bat sofort beim Bürgermeister einen Protestschritt unternommen. Dresdens neuer Stadtkümmerer: Oberbürgermeister Dr. Seyferl, Wurzen Dresden, 28. Oktober. Der ReichSmtnifter d«S Innern hat der vernfnng d«S Oberbürgermeisters von Wnrze«. Dr. S « »sert. zu« Stadt kämmerer der Stadt Dresden -«gestimmt. Die Einweisnng in sei« neues Amt sindet »»»««»sichtlich am 1v. November »der 1. Dezember statt. Der neue Stadtkämmerer Dr. Gcvsert wurde am 8. Oktober 1992 in Dresden geboren, wo seine Eltern setzt noch leben. Er besuchte da» Wettiner Gymnasium und studierte an der Technischen Hochschule BolkSwirtschast. später an der Leipziger Universität Rechtswissenschaft. Dr. Gevsert war dann im turistischen BorbereitunaSdtenst als Neserendar bet den Amtsgerichten Dresden. EbrenfrtederSdors. Ostrib. beim Stabtrat Radeberg, beim Landgericht in Bautzen und beim Oberlandes«,richt in Dresden tätig. Am 1. Januar 19R> wurde er GertchtSasteffor beim Amtsgericht in Wurzen, und am IS. Juli 1VSS Erster Bürgermeister bzw. nach der neuen Gemeindeordnung Oberbürgermeister der Stadt Wurzen. Diese- Amt bat Dr. Seyfert bis heute tnn«. Er ist fett dem 1. Mat 1980 Mitglied der NSDAP, wurde im März 1988 zum StaatSkommtstar für baS Poltzetwesen in Wurzen ernannt und war bi» zu seinem Amtsantritt als Erster Bürgermeister Beigeordneter der Stadtverwaltung. Dr. Sevfert ist st-Untersturmführer und bekleidet noch einige ander« Partetämter. Da» Gtadtkämmereramt einer Stabt von der Bedeutung Dresdens stellt an die Arbeitskraft und das finanztechnische Können seines Inhabers große Anforderungen. Dem Stadt kämmerer Dr. Krumbiegel, der am 81. März 1987 in den Ruhestand trat, war eS gelungen, die in der Systemzeit v-lltg zerrütteten Finanzen der Stabt wieder in Ordnung zu bringen. Stabtrat Dr. Albrecht, der nach der Pensio- nterung be» tnzwischen verstorbenen Gtabtkämmerer» Dr. Krumbiegel neben dem Gteueramt und dem GrunbstückSamt auch das Finanzamt mit geleitet hat, hat in dieser Richtung wettergearbeitet. Die bisherige Tätigkeit Dr. Gevsert» gibt die Gewähr dafür, daß er das neue Amt im nationalsozia listischen Ginne verwalten und auf dem schon Erreichte» weiterbauen wird. Der Führer bei einem Besuch auf-em Lehlstetn mit seinen Gästen, Reich-Minister Dr. Goebbels und Frau und ihren Rindern Helga, Hilde und Helmut «in sanfter Ruck Im Schatten der neuen militärischen Erfolge Japan baben die Wahlen »um französische« Senat gestanden, die am Sonntag stattfanben. Auf der Schattenseite der Politik pflegt sich im allgemeinen auch die Tätigkeit de- Senat» der dritten Republik zu bewegen. Die Männer, die in ihm da wohl -e- Landes bewahren, haben sich au» den heftigen Stür me« -er rebeschlachtersüllten Kammer in Gefilde zurückgezogen, t» bene« ein sanfterer Wind um die greisen Häupter und -urch die weißen Bärte fächelt. Wie gute Familienväter wachen st« im Namen des Lande» darüber, daß der politische Ueber- schwang der Hauptstadt in der Kammer nicht zu Extremen führt; sie vertreten die Stetigkeit und Abgewogenheit gegen über den Ausschlägen des politischen Pendel», die immer wieder da» Gefüge de» französischen Staates zu erschüttern drohen. Das Wahlsystem, das aller drei Jahre ein ganze» Drittel des Senats der Erneuerung durch indirekte Wahl sin der bi« Gemeindevertreter die Hauptrolle spielens unterwirft und dabei dem flachen Lande und den kleinen Städten einen wett gröberen Einfluß einräumt als den Großstädten, wirkt ebenso in dieser Richtung wie die Festsetzung eines Mindest- alters von 40 Jahren. Die „alten Männer" des französischen Staates, ehemalige Präsidenten, wie Mtllerand, verflossene Minister, wie Laval, Catllanx, Chautemp», geben dem Senat da» Gepräge, der somit eine Art Aussangpolster für die Stöße der politischen Gegenwart darstellt. Als Löon BlumS Volks frontexperiment ins Uferlose zu führen drohte, war es der Senat unter Führung Caillaux', der ihm ein Halt zurtef und ihn stürzte. Aller Anfeindung der Linken, aller Satire der Jugend zum Trotz, hat er sich diese statische Noll« stets erhalten und wird sie zu bewahren misten. Der eigenartige Wahlmodus bringt «» mit sich, daß da» ErgebniS des letzten Sonntags nur sehr mit Vorsicht au»- gebeutet werben kann. Immerhin steht soviel fest: Die Wahl männer haben sich für Daladier» Politik entschieden, und ein gewisser Ruck nach rechts ist eingetreten. Die Senatoren der Departements mit den Anfangsbuchstaben von A bis G, um die«» sich diesmal handelte, sind vor neun Jahren, Anno 1928, -um letzten Male gewählt worben. Damals stand dt« Woge, die die Partei LSon BlumS und dir Volksfront zur Höhe spülte, noch ties im Wellental. Wenn die Sozialisten trotzdem jetzt nur einen Sitz gewinnen konnten, so zeigt diese Tatsache deutlich, wie weit Lson BlumS mibglückter Versuch Ne von der Höhe be» Erfolge» herabgedrllckt hat. Die Niederlage volkS- srontsrkundltcher Nadikalsoztallsten gegen ihre eigenen Partei- freunde, die LSon Blum ablehnend gegenltbrrstehen, und der Erfolg der Anhänger be» Führers der Rechten Lout» Marin zeigt, wie sich da» französische Land die wettere Entwicklung denkt. Immerhin: die radikalsozialistische Mehrheit im Senat, die sich au» der eigentümlichen Wahlstruktur ergib», ist nahezu unverändert, und der Ruck nach recht» hat sich mit der Sanft heit vollzogen, die dem Wesen und den Aufgaben de« Senat» entspricht.
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