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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-09
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1889
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Erscheint tSglick» früh SV. Uhr. Nr-attion und Ln>r-iti«n IshanneSgasse 8. Sprechstunden der Kedartion: Bonn ittagS 10—IS Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. k»r »I« Ntt««»»k et»,«1»,»«»» m-nutercht» »acht sich Sn nicht «erSindU«. - ««na»«» »rr für dt« nächsffal»»«»« Nn««»r deftt««ten Insrrat» »« Wschrutage» bis 3 Nbr Nach«tttaa«, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,S Uhr. 3» den Filialen für 2ns.-^nnahmr: vtta Kl»««, Universsltisstraße 1. L»ut» Lösch». Katharlurustr. 23 Part, und König-Platz 7, nur bis '/,3 Nhr. UchMtrIageblalt Anzeiger. Organ fSr Politik,Localgeschichte.Handels-undGcschaftßverkehr. AbouuemeutSprei»^ vierteljährlich 4V, Mk. iucl. Bringerlohn b Mk., durch dir V«G bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage» (in Taqeblati-Format aesalztl ahn» Postbesürderuag 60 Mk. «tt Postbesörderung 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile ro M. Größere Schrift»» laut uns. PrrtSverzelchniß. Labellarilcher ». Zifferasatz »ach Höhen» T-rts. ilerlmnen auter dem Redactioutstrich di« 4ari»alt. Zeile 50P>„ vor den Familie,»achrtchtr, die bgespalteue geile 40 Pf. I,s»rate sind stet« a» die Grpebttta« za iendeu. — Rabatt wird aicht gegeben, gahlung prnvnuwernnäo oder durch Post- uachnahme. 252 Montag den 9. September 1889. Amtliche Bekanntmachungen. Vekanntmachung. Unter Hinweis aus die Bestimmung in 8. 368.2 de« ReichSstrasgesetzbuckS wirb de» Grundstücksbesitzern hiesiger Stabt bei Vermeidung einer Geldstrafe Li» zu ttv Mark oder entsprechender Hast hiermit ausgegebcn, ihre Bäume, Sträucher, Hecken rc. von dcn Raupen des Baunewei-lingS (.<ponn Onttnezi), des WoldafterS (koi-tkesin Okwfsorrkov,) und de» TehwanemspinnerS (Oensria Dispnr), deren Vertilgung in den Monaten Oktober bis «tt März zn erfolgen bat, <zehörtg säubern und die Raupen, sowie deren Nester vertitgen zu lasse». Gleichzeitig geben wir nachstehend sab T eine kurze Be schreibung der Leben-weise und der zweckmäßigste» Art der Vertilgung der angeführten Schmetterlingsgattungen. Lelpjig, den 3. September 1889. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Georgi. Hennig. T v«»«weitzliitg k^pori» Onttre^is. Der Schmetterling. welcher aur in einzelnen Jahren in gesehrdrohender Anzahl ericheint, legt im Juli oder August ieine birniürmigen geldliche» Eier in regel- mäßig grsormien Häuschen bis 150 Stück nebeueinauder aus die Blätter der Pst luinen, Schlehe», Weißdorn, Traubenkirsche», Achsel, Birnen und M spel» Die Räupchen verlasse» di« Eier im Herbst and spinne» einige Blätter zu einem kleinen seidenglänzenden Neste zusammen, in welchem sie gemeinsam überwintern. Im Frühjahr beginuru sie ihr Zer- siörungsw>rk an Blair und B.üihenkuospen der Umgebung ihres NrsteS. Anfang Mai verlassen sie das Nest und lebe» einzeln, bis sie sich Ende Juni vei puvpeu. " __ Zweckmäßige Beriilgungsweise: ZerstSren des NesteS »am October bis Avr>l. Goldaster (Lortkosin Obrz^orrkoen). Der Falter, welcher im Juni oder Juli erich int, legt die Eier als sogenannter „kleiner Eierichwamm" unter eine Decke seiner Asterwolle i» langgestreckten Hausen inrist au die Unterieite der Blätter von ObstbLumen. Weiß, dorn, Birke, Eiche und anderes Laubholz. Im August entschlüpfen den Eiern die Räupche», nähren sich von den nächste» Bläitera, die sie, deS Blaitsteisches beraubend, jkeletiiren, häuten sich zum ersten Male uud überwintern in einem großen gemeinsamen testen Ge- svlanste. Im März beginnen sie vo» Neuem den Fraß, welcher um so verderblicher ist, als sie geselllg die Knospen angreiien und bei rintrrtcndcr »rille wieder Schutz in dem »rrlasseaeu Winter» quartier finden. An der Fraßstelle überziehen sie die Zweige mit einem lustigen Gewebe, welches sie verlassen, wenn die Kuospen verzehrt sind und geg n rin srijcheS Gewebe an einer neuen Fraß, stelle verianichen. Ende April zerstreuen sich die bis dahin gesellig lebenden Raupen und verwandeln sich Anfang Juni in einem losen Gewinnst m eine kahle braune Piupe. Zweckmäßige Vertilgung-weise: Sammeln und Vernichten der Winiecneftcr im Herbst bis zum Eud« März. Schwauiiuspiniicr (Oouorin llispar). TaS Weibchen dieser in beiden Geschleckter» iebr verschiedene» Schmetterlinge legt seine Eier Ende August in großen rundlichen, mit der gclbgrauen Afterwolle sorgiältig bedeckten Hauten, togenanulea „großen Eierlchiväinnien an Baumstämmen. Zäunen uud Mauern ab. In diesen „Schwämmen" übcrw niern d e Eier, um zeitig im nächsten Frühjahr die Räupchen zu ergebe». Die rnttchlupsleii kleinen Ränpche» bleiben während ihrer ersten Lebenslage aus diesem Schwamm vereint sitzen. Diese Schwämme ni» den daraus sitzenden jungen RLuvchen nennt der Forstmann „Spiegel". Noch wenig«« Tagen verlassen die Räupchen de» Spiegel und zerstreue» sich dann sofort. Ihre Nahrung suchen sie an Ostbäuineu und anderen Laubholzarten, auch an Berberizen, Rosen und Weiden, gehen selbst aus Topfgewächse über und werden auch krautan gm Pflanzm verderblich. Die Raupe ist »n Juni erwachsen und verwandelt sich in ein« matt schivarzbraune, mit gelb n Haarbüscheln versehene Puppe, die im Juli oder 'August tun Schmrtterlina liefert. Zweckmäßige Vertilg»,i -weise: Z>rdr„cken der leicht kenntlichen Schwämme resp. Spiegel vom September bis zum März. Ausschreibung, Neubau der Lcntral-Markthalle t» Leipzig betreffend. 1) Die Lieferung walzciserner Träger ca. 290 000 Alg. für den Neubau der Cenlral-Marktballe in Leipzig, 2) die Lieferung von gußeisrrnrn Unterlag-platten und 112 Stück gußeiserner Säule», sowie 3) d>e Arbeite» zur Herstellung der erforderlichen Träger Verbindung rc. soll vergeben werden. Die Bedingungen und Verzeichnisse können durch unsere Bauvrrwaltung im Bureau VeS Neubau«» der Central» Markthalle an der Windmlihlengassc gegen porto- und beflell- geldsreie Einsendung, und zwar »ä 1) von 1 50 ^s, - 2) - 1 - — » - 3) - 1 - — - bezogen oder daselbst eingeseben werden. Die Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift Central Markthalle in Leipzig LP>al;eiserne Träger, bc;. tynHeiserne Läuten, bez. Eiscnverbindungeu bis zum 23. September er., Nachmittags 5 Ubr, im RathhauS allhier, II. Obergeschoß. Zimmer Nr. 5, portofrei einzureichen. Der Rath kehätl sich die Auswahl unter den Bewerbern und die etwaige Theilung der Arbeiten oder die Ablehnung sämmtlichcr Angebote vor. Leipzig, den 5. September 1889. I» 573l. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Gcorgi. tuling. Vekanntmachung. Dke Gewerbekainmer zu Leipzig bat beichlossen, zur theilweisen Deckung ihres B rwallnngsiuiwandeS für da» lausende Iahe aus jede Mark de» iür das Einkommen in Spalte ck deS Einkommen»,-uc>-Katasters ^Einkommen ans Handel und Gewerbes enliallei d II SteuerbekragS einen Zuschlass von zwei Pfennigen erheben zu lassen. Dieser Zuschlag, welcher mit dem au! de» 30. September d. I sallenven Heb termine der staatlichen Einkommensteuer erhoben wrrden soll, ist von den zur Gewerbekainmer wablb-rechtiglen Gewerbtreibenden des Kammerbezirks (Leipz g. Zwenkau, Taucha, Markranstädt und die zur König! Amishaupimaniilchait Leipzig grhürrndea Landgemeinde»), deren bezügliches Einkommen 600 G übersteigt, zu entrichten. Leipzig, den 30. August 1389. Tic * *te»erbek«»«er. D. >. Orhler, Vars. Herzog, beer. Vekanntmachung, die Taudbaggeruugeu in der Elster, PleiGe uud deren Scebenwafferläufen betreffend. Nachdem zur Kenntniß der Unterzeichneten Behörden gelangt ist, daß Sandbaggerungen in den rcgulirtcn und nichlregu- lirten Flußstrecken der Elster. Pleiße und deren Nebrnwasser» läusen nicht selten in unmittelbarer Nähe der Uferböschungen bis zu einer Tiefe von 2 m unter die Flußsohle vorgenomme» und durch die in letzterer gebildeten Vertiefungen die Ufer böschungen in die Gefahr de» NachrutschenS gebracht worden ind. sehen wir uns veranlaßt, folgende Vorschriften über da« Sandbaggern in den der Aussicht der untersertigtea Behörden unterstellten Wasserliiusen und Fluthrinnen aufzustcllen. 1. Die Baggerungen haben nur in den mittleren Theilen der eigen«, lichen Flußsohle zu qeschehen und sind in den regulirtru und mit künstlichen flachen Böschungen versehenen Flußstrecken nnr bis zu Leipzig, 9. September. . Wie au» der Umgebung d.» verlauten erreg^ die Concurrenz um daS Na io Kaiser einem verbleibende» Abstande von 1.7 m vom unteren Auslause der Kaiser Wilhelm ^ ^ «,iner Rückkehr von " WilbL«'. U- Borau-sicht ^ kE« ^ ^ Böschungen, d. h. von dem Puntte, wo die Böschungen mit der Fluß- sohle zusammensallen, statthaft. r In den nlchtregukirten und zum Theile mit abrissigen, steilen Usern versehenen Flußstrecken sind die Baggerungen ebensalls nur i» den mittleren Tdeilc» d«r Flußsohle stattdast und zwar bi» zu eine», Abstand» von der obere» Uierkanie, welche mindestens der drei maligen Höhe de» Ufers über der Flußsohle als Eutsernung enisprichi. 3. Die Baggerungen sollen in der Reqel nur bi» zur Tiefe der normalen Jlußiohie geschehen, tieierr Ausbaggerungen sind nur in der mittleren Stromrinne bi» zum dritten Theile der Breit« der eigentlichen Flußsohle zulässig. 4 I» der unmittelbaren Näbe von Brückenpfeilern ist da» Baggern ganz zu unterlosseu, dasselbe ist vielmehr nur bt« zu einem Abstande van öO m oberhalb und unterhalb der Brücke statthaft. 5. Zu den Eingang» gedachten Sandbaggerung«« ist bei de» nntrr- zeichneten Behörden vor Inangriffnahme der Baggerung Erlaubniß riiizuholeii, und zwar bei derjenigen, innerhalb deren Verwaltung«, bezirk gebaggert werden soll. bez. soweit Flußregulirungsanlageu in Frage kommen, bei derjenigen Behörde, welche hierfür -I» Anisich!»- behörde bestellt ist. Anß-rdem ist bei Baggerungen in nicht vffent- lichen Bewässern die Genehmigung der Anlieger erforderlich. 6. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werde», dasern »ich, die härtere» Strafe» der ßtz. 321, 326 de« Re>ch«.Strasgesetzduchs bez. de« Forftsirasgeletzk« vom 30 April 1873. Ar». 12, einzatreten baden, nach tz. 49 drS Grütze« über di« Berichtigung von Wasser, läusen und die Ent- und BlwöfferungSanlagea vom 15. August 1855 mit Hast in der Dauer bis zu 6 Wochen oder Geldstrafe bl« zu 150 Thlr. — 450 bestrast. Leipzig, am 9. August 1889. Die Königliche A«tS- Der R«th der Stadt Haupt««» nschaft. Leipzig. 3. B vr. Trbndltn. Rüling. von Loeben. ld. 3886. vermrthnng. Im städtischen Hai.rgruiivstück Tbon'a-gäSch^^^^^^ ist da« link« vom HauS-ingan^ ^ Ganze« g,p»ölbe, sowie r.c »I. und I V. «ra» , oder getheilt von. I. vs -zv. halbjährliche Kündigung auvenve l z ^ Miethgcsuche werden aus ""ff Rat^a s . u Nr. 8, en.gegengeuommen °u-h w.r° ielhungSbedingungen Auskunft eUheill. Leipzig, den 7. September 1889. „ . D-- R°.d ' l». 4029. Vekanntmachung. ES ist neuerdings wiederholt zu bemerken gewesen, daß zur Zeit der Hochwässer auf den Vorländern der Elster-, Pleißc-n» und Paußnitzfluthrinne und im Mittelgraben der letzteren sowohl Personen- al» Fischkähnc mittelst sogenannter Staken fortbewegt werden. Indem wir zur Schonung der der Aufsicht der Unter zeichneten Behörden unterstebenve» Wasserregultruugsanlagei, dieses Gebühren, sowie daS Befahren des genannten Mitlel- grabenS mit Kähne» überhaupt untersagen, bemerken wir, daß Zuwiderhandlungen gegen diese« Verbot, dasern nicht die härteren Strafen der Ztz. 321, 326 teS ReichSstrasgeseybuchS, beziehentlich de» Forst,irasgeietzeS vom 30. April 1873, Arlikel 12. Anwendung zn finden haben, nach tz. 49 des Gesetzes über die Berichtigung von Wasserläuse» und die AuSsührniig von Ent- und Bewässerungsanlage» vom 15. August 1855 mit Hast in der Dauer b>S zu 6 Woche» oder Geldstrafen biS zu 150 Thlr. — 450 werden ge ahndet werden. Leipzig, am 9. August 1889. Die Königliche Anet»- Der Rath der Stadt hauptneanaschast. Leipzig. I V. vr. Tröndlin. Rüling. von Loeden. Id. 3886. Vekanntmachung. Die zur Erbauung ein-s neuen Schulgebäudes erforderlichen Manrerarbeitcn mit Einschluß aller zur Herstellung derselben erforderlichen Mate rialien sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Bewerber können an hiesiger RatäSftelle, wo'elbst auch die Ver ausgabung der hieizu angesertiglen Blaiiquct» ersolgt, während der Dienststlindri, die betreffenden Zeichnungen und Bedingungen ein- iehen; ani Verlangen werd-n auch unter Nachnahme der Copial. gebühren die Blanquets de» darum Ansuchenden zngesert gt. Die Vergebung der Arbeiten erfolgt an den Mindesliordernden, jedoch bleibt di« Auswahl unter den Bewerbern ausdrücklich Vor behalten. Die Angebote sind schristtich mit der Ausschnft: „Maurer arbeiten zu« Lchuiba»" verschlossen bis zum 2S. eeptrnibrr 188» bei un» abzugeben. Peuig, am 7. Sepiember 1889. Der Etadtrath. I. 8. Schmidt, Str. Vekanntmachung. Die zur Erbauung eines neuen Schulgebäude» in Penig erforderlichen Ltei»«rtzarbeiten sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Bewerber können an hiesiger Rathsstelle, woselbst auch die Berau«gadung der h erzu angesertiglen Blanquets ersolgt, während der Dienstftnnden die betreffenden Zeichnungen und Bedingungen riasehen; auf Verlangen werde» auch unter Nachnahme der Sopial- gebühren die Blanquets den darum Ansuchenden zugeserligl. Di« Vergebung der Arbeiten ersolgt an den Mindestsordernden, irdoch bleibt die Auswahl unier den Bewerbern ausdrücklich vor- behalten. Die Angebote sind schriftlich mit der Ausschrift: ».Steinmetz- arbeite» »um Schulbau" verschlossen bi« zum 23 September 188S bei uns abzugebe». Peaig, am 7. September 1889. Der Ltastrattz . I. B.: Schmidt, Str. letten d,e Eutscheiduny über d,e Platzs^ge bnngen. schon die letzte En,schndung »der da» Standbild de» Kaiser selbst, ist allerding, fraglich. * Die .Norddeutsche AllaemetueZe'tung bringt den folgenden bemerkenSwerthe» Artikel: .Gerade die wärmsten «»bänger unsererhumanstischen Gnmnalien beklagen den Umstand dag ^?'b'^w-,lihnen e,n zahlreiches niigeeigaetrS Schülerwaierial zugcsühit wird. oe> i, rnchuiig .brer Ale gehört w.rcen Es ist ^-d.aqs eine Thai- lache, daß man vo» eiaem ans da» Studium rich, erst von der Obers, cunda ab sprechen kann, ^welcher C st Dujenigen, welche lediglich dem Berechtigungsschein zum Einjährigendienst zuliebe die Schule so A"äe b,sticht Haie , nicht mehr zu stnde» siad. Ja selbst in der Lbersecunda befind, sich noch eine Reihe von Schülern, welche, um ^»'sse Lmis- bahnen cinichlagen zu können, das Zeugniß iür Prima erwelhen wollen. Unter diesen Elementen leidet der Unttrncht unzweisel- hasl: wie duselben aber abzuschieben smb. dastir fehlt es an a-eig,eien durchsührbare» Vorschlägen. Die Forderung, daß erst ras Reiiezenaniß nr Univ-rmat die Berechtigung »um elniähetgeu Dtenft für die Schüler der humanistischen und der Realgymnasien vermitteln soll, hat zunächst etwa- Bestrickendes, und r» erscheint zweifellos, daß deren Ersüllnng einen großen Iheil der Schüler kern hatten würde, welche heute in der ausgesprochenen Absicht, nur jene« Zeugniß zu erlangen, diele Anstalten besuchen. Aber die Billig- ket« widerspricht ter Durchstihrung d-eseS Vorschläge-. Denn die höheren Bürgerschulen und gleichwerttugen Anstalten gewähren in iechSjährigem Cursus dasselbe Recht, und es würde zu erhebliche» Unzntrnglichkeiten kommen, wenn Schüler in den oberen Classeu dw Gymnasien verlassen wollten; dieselben müßten sich dann noch einer besonderen Prüsuug bei den staatliche» Commissionen unler- zieden. Vor allen Dingen aber ist der Borichlag deshalb undurch- sübrbar, weil es bis beule noch a» geelgneleu anderen Bilvungs. anstalien mangelt, welche jenes Zeugniß zu er,heilen b rechiigt sin . In vielen kleinen Städten giebt es nur ein Gymnasium und Volks schulen, unv die Eltern, welche ihre Söhne nicht auS de» Hauie geben könnea oder wollen, sind, wenn sic dieselbe» als Einjahrig- Freiwilltge dienen lassen wollen, aus das Gymnasium angewiesen. Aus verschiedenen Gründen ist also wenigstens zur Zeit und unlei den bestehenden Einrichlungen der einen gesunden Kern bergende Gedanke nicht in Thaisachen umzusetzen. Das Richtige an dem Gedanken liegt darin, daß nur eine abgeschlossene Bildung jenes Vorrecht gewähren sollte, und es läßt sich nicht ver kennen, daß der Abiturient der höheren Bürgerschule über eine solche gebietet, während sie der Schüler des Gymnasiums, der ein Jahr .mit Erfolg" die Sekunda besucht hat, nicht besitzt. W nu die Frage, ob lldiglich der abgeschlossenen Bildung daS Voiieckt deS eüijäkrig-srciwilligcn MüttairdlensteS gewährt werde» dürft, i» ernste Erwä ung genommen werden soll, so ist es ei forderlich, daß zunächst die Grundlagen geschaffen werden, aus tencn auch de» mittleren Blassen der Erwerb einer solchen Bildung allgemein er- möglich» wird. Erirenl cher Weift brichi sich nun immer niebr die Erkenntlich Bahn, daß dem Mittelschulwesen, namentlich den höheren Bürgerschulen, die genügende Förderung bisher nicht zulhcil geworden sei, und au- dieser Erkenntlich wird hossenilich in nicht zu seiner Zeit eine Vermehrung jener BiiduiigSstätlea sich er- gebe». Wenn dieses unabweisbare Bedürsach in besried gender Weise erfüllt ist, daun wird cS Zeit sein, aus die oben angrd niete Frage zurückzutominen." * Am heutigen Montag wird die Leopoldstadt, ver angesehendste Stadllheil.Wien-, eine Wahl für den »iederösterrcichische» Landtag vornehmen, die de-halb unsere Aufmerksamkeit aus sich zieht, weil ibr, wie bei jeder Wahl in Wien, ein Kamps zwischen Liberalismus und Anti semitismus vorausgeht. Professor Eduard Sucß ist lang jähriger Abgeordneter der LeopoldNabl gewesen. Als er vor Jahresfrist zum Rector der Wiener Universität gewählt wurde und als solcher eine Vinlslimni« im Landtag erhielt, legte er mit Zustimmung seiner Wähler sei» Mandat nieder. An dem Tage aber, an dem rer UnterrichtSminister von Gautsch seinen Entwurf einer Schulgesetzuovelle im Abgeorcnetenhause begründete und damit bewies, baß er im Dienste der Klerikalen de» Bildungsgrad herabzu» drücke» bereit ist, trat Such vom Reclorate zurück, weil er ;ur entschiedensten Opposition gegen den Unterrichts- minister entschlossen war, dem er äl« Rector in manche» Beziehungen tienstlich unteistcllt war. Sogleich wurde er vo» der liberalen Pariei in ter Lcopoltstatt als Candidat für de» Reichstag ausgestellt. Wenn d,c 5363 Bürger welche »i diesem Bezirke wahlberechtigt sind, ihre Pflicht lh>„, würben, stände b,e Wahl de« Pros ssor Sucß außer Frage, de, den letzte» Wahlen baben die Liberalen u, Wie» jedoch ost eine erschreckende Theilnabmlosigkeit an den Tag aeleal und damit die Ei folge der sleiS regen A»tise,»,ten begüuuial Auch diesmal rechneten die Antisemiten w.erer aus d,c Laist^ keil der liberale» und träte,, mit großen, Elser in die Ag>. tat,on sur ihren Cand.daten, den Mechaniker Schneider während >m liberale» Lager „och Alles st,U blieb Daher ^ für den Erfolg de« Pros ssor «ueß besorgt sein In den letzte» acht Tagen ,st jedoch i„ Ästiger Zwiespalt unter de» Antisemiten auSgebrochen. Schon lange konnte man »>, ihrem Kreise zwei Gruppen ^ klerikale und die deutsch-nationale. ^ie D nttck. ^S Büudn.ß zwischen Oest.rr-ich u. d L>eullch^nv, und besurwonetcn lebhaft den Gedanke» einer Zollunion Mit Deutschland, der in letzter Zeit wieder einmal 83. Jahrgang. akademisch erörtert worden ist. Die klerikalen Antisemiten hassen Deutschland und auSihrrr Seele war es gesprochen«!- daS,.Vater land" schrieb: .Schufte, die den Schantpjahl und den Galgen verdienen, sind eS, die den Plan einer Zollunion auch nur akademisch anregen." DaS war den deutschnalionalen Auti- semileu doch zu stark, sie sagten sich von Schneider lo« und stellten ihm einen Herrn Papst a!S Canbwaten entgegen. 'Nun bekämpfen sich die Anhänger Schneider'« und diejenigen Papst'S heftig, wodurch die Aussichten der Liberalen wieder gewachsen sind. Am Donnerstag sprach Professor Sueß vor einer großen Versammlung und entwickelte in einer von hohen Gesichtspunkten ou-gehenden, und dennoch gemeinverständ lichen Rede da« Programm der deutsch-liberalen Partei. Stürmischer Beifall folgte seinen Worten, besonder« bei den Sätzen, >n denen er nachwie«, daß sein Programm in gleichem Maße die Interessen de« Staate« Oesterreich, wie der Stadt W'en zu fördern geeignet sei. Am Montag wird es sich zeigen, ob diese Rede nachhaltigen Eindruck hervorgcbracht hat. * Der Statthalter von Böhmen, Baron Krau«, ist auS seinem Amte entlassen worben. Krau- scheidet rühm los von dem Schauplatze seiner achtjährigen Tätigkeit. Ihm fällt zumeist die verbitterte Stimmung der Deutschen und deren Austritt au« dem böhmischen Landtag zur Last, weil rr sich ganz der Leitung de« Fürsten Carl vo» Schwarzen berg überließ. DaS Anwachsen ter jungczechischen Partei und die Niederlage der Altczechen, die er nicht vorau-gesehen. machten ihn schließlich unmöglich, da sicher seine Berichte e« verschuldeten, daß der Kaiser beim Empfang der Delegationen Vie Aeußerung lbat, die Anstrengungen der Iungczecken würden bvffentlich vergeblich sein. Gleichzeitig hat der Kaiser den Grasen von Tbun-Hohnftein unter Verleihung der GeheimrathSwlirde zum Stattbalter von Böhmen ernannt, lieber diesen berichtet die .Vossilche Zeitung": Der neue Statihnlter steht lm 42 LebenSjadre, ist Besitzer de« Fideikommisse« Tctschc» und gehörte von 1879 bi« 188t dem Adgeordneieiiliause a», wo er mit den Feudalen stimmte. Als Redner trat Thun im Abgeordneten, und später auch im Hcrren- yause, welchem er als e, bliche- Mitglied seit dem 1881 er,olgten Tode seines ValerS angehörr, niemals hervor; sein ganzes Verbleust bestand darin. Parteigenosse des Fürsten Schwarzenberg zu sein. In der Delegation übernahm er zweimal da« Referat über da» Budget des Nuswäriiaen Amte«, doch zeichneten sich seine Berichte weder durch Gedankcnreichthuni noch durch Formvollendung au«. Se ne Gesinnungen legte Tbun in einer Rede im vorjährige» böhmischen Landtage dar, in welcher er e« als Ausgabe de- konservative» Groß grundbesitze« bezeichne!«, liberale Principien überall zu bekämpft» und zugleich niäßigend in den Parteikamps e>a;ugreijen. Er be kannte sich damals al» Deutscher, iorterte aber gleichzeitig die Lünigs- krönung iu Böhmen. Thun diente nicuialS al- Beamter, kennt sonach nie Vermal,'ung gar nick». In Folge der Ernennung dieses starre» Feudalen, stehen tun Deutschen Böhmens schwere Zeiten und ein harter Kamps um Dentschthnm und freiheitliche Errungenschaften bevor. * Man schreibt der „Kölnischen Zeitung" auS Peters burg vom 3. September: In einem Theile der deutschen Presse findet man die Nachricht verbreitet, der Befehlshaber de« GardecorpS Herzog Alexander von Oldenburg sei darum vo» seiner Stellung zurückgetreten, weil er. zum Führer einer Armee gegen Teuischiand ernannt, diese« Ami nicht habe aotreien wollen. Hieran ist auch nicht ein Wort wahr und die der „Kölnischen Zeit»» ," au- Warichau übermittelte Nachricht, daß dienstliche Verhältnisse die Ursache des Rücktritt« seien, ist die allein richtige. Der Herzog, ein leidenschaftlicher Soldat von hohem Pfl-chlgesütil, konnte sich nicht in alle die Nene- rungen der letzten Jahre finden, die im Wesentlichen eine Waflen- ausbilbung jui» Kriegs- oder besser gesagt zum Schlachtenzweck besürwoiten, dabei aber die gründliche Ausbildung de- einzelnen Mannes wie auch dcn eigentlichen Frontdienst vernachlässigen. Ver- geben- erhob er hiergegen seine Stimme, die trotz seiner hohen amt- lichen Stellung nicht gehört wurde und den Ansichten junger, mit der Truppe wenig vertrauter Generalflibsosficiero weichen mußte. Hier- durch wurde dem Herzog, dessen Gesundheit überdies nicht die best-, der Dienst verleidet; doch hätte er nicht um seine Abberufung ge beten, wären nicht einige dienstliche Unannehmlichkeiten etngetreten, die, an sich unbedeutend, den Herzog persönlich verletzten. Er bat daher im Juni um einen elsmonnilichen Urlaub, womit nach russi schen Gesetze,i die Enthebung von der Dienststellung selbstredend verknüpft sst Ls muß hierbei bemerkt werden, daß der Herzog in derselben Lage war wie jetzt, als er vor vier Jahren aus aus drückliche Bitte des Zar>» de» Befehl über da- GardecorpS antrat. Er halte im Jahre 1884, damals Befehlshaber der 1. Garde-In« sanlerie-D ossion, gleichfalls dienstlicher Verhältnisse wegen um Ent hebung von leitter Stellung gebeten, die ihm auch bewilligt worden war. Bald daraus winde der damalige Befehlshaber deS Garde- rorps Gras Schuwalow zum Botschafter in Berlin ernannt und der Zar war in Verlegenheit, wen ec zu dieser wichtißen Stellung de- rusea sollte. Da wandte er sich brieilich a» den Herzog, der ihm persönlich nahe steht und dessen unbedingte Hingabe an seine Per- son, Dienst ifrr, hohes Pflicht- und Ehrgefühl er wohl kannte und zu würdigen wnßle, und bat ihn, den Befehl über das GardecorpS anzunehmeii. Der Herzog erhielt diesen Brief, al« er Abends einige Bekannte zum Kartenspiel bei sich iah; für ihn war der Wunsch des Zaren ein Beseht; er bestellte stet, sofort einen Soaderzug nach Gatschiiia und meloete sich beim Zaren. Letzterer weigerte sich auch diesmal ansäiii.l ch, dem Gesuche ,es Herzog« Folge zu geben, um so mehr, al- bcrtelbe m den vier Jahren seine« Befehl« über dos Gardecorps die ausgezeichnetsten Dienste geleistet. Er bat ihn zu- nächst, ihn und die Kaiserin aus der Reise nach den finnischen Schären zu begleiten, hoffend, daß sich der Herzog dabei eines anber» best»,,«» weide. Der Herzog mochte die Seereise niit, blieb aber bei seinem Entschluß Der Kaiser bewilligte ihm für die Dauer der La,irrübungen bei Kroßnoje-Selo Urlaub und enthob ihn dann aus seinen Wunsch seiner Stellung. Vom Oberbefehl de« Herzogs über eine HcereSabtheiluug, gar noch von einer solchen gegen Dent'chland bestiminie», ist überhaupt niemals die Rede gewesen. Es verlouiet übrigen- mit Bestimmtheit, daß der Herzog nicht lange ohne Velweiidung sein wird. Er soll, wie es heißt, der Vorstand iäninttlicher Militaicschulen werden, eine Stellung, für die er in gewisser Beziehung ganz besonder« geeignet wäic, denn er würde sicherlich den Geist unwandelbarer Kaisertreue und ernsten Pflicht gefühl- in jenen Anstalten seftigea, die in letzier Zeit, wenn auch nur vorübergehend, hier und da nicht frei von nihilistische» Ein flüssen gewesen sind. * Bekanntlich hat Prinz Ferdinand von Koburg den Sulka» kürzlich zu seinem Geburtstage beglückwünscht. Dieser Schrill erhall uacbliäglich dadurch eine gewisse Be deutung, daß dieser Glückwunsch von dem Grcßvezier mit einem an den Prinzen genehmen Telegramm beautworlct worden. Es ist die- daS erste Mal. daß sich der Großvezier direct au die Adresse des Prinzen Ferdinand gewendet hat, und wenn hieraus auch keine weiteren Schlüsse gezogen werden könne», so bew ist dieser Vorgang dock immerhin, daß die Beziehungen zwischen dem Sulla» unv dem wenngleich bisher nichl anerkannten Fürsten von Bulgarien sehr freundschaft liche seien. .* Zu dcn Bemühungen, aus der Balkan-Halbinsel Auslegung zu erzeugen, gehören auch die in neuester Zeit
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