Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-22
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr SSS »'»nt «»,«« ,rll» »r t» der llr»kl>iti„i »'»slrate UI. »lboii- >>kmrnl«»rkl« »Urrtcljälir« llch 2 Mark tu PIge„ durch die V°I> 2 Marter Pl-e. Gtntel.Nummern lOPlge. »ufl«,- 32V0Ü «k»l- gllr die Riiikgide elu,e» laiidler Mauuscriyle macht sich die Redactis» «tcht verbindlich. Jnleraten-Xnnahme au«, «drt« «oalekinHamdurg. Ber lin. Wie». Leip»ia. Baiel. «redlau, Franlturt a. M.. in «erlin. Lei«»«-. Wie», H-mdnr,. YranNurt a. M., Mün chen. — Laude » ko. ln granklurl a. M. — »r.VotalinCbcnlnid — Uarau, l-aült-. ltuliier » 0». in Paris. Montag, den 22. Oktober. Tageblatt fürUolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. > Aörfenbericht und Kremdenlilte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ktpslh ReichlU'dt in Dresden. Verantiv. Ncdactcur: Erlist Ntpsch in Dresden. XXV Jahrgang. Mitrevarteur: vr Dintl Für daö Feuilleton: n»«tn«»»„. JNierale werden Marlen» Slrabc 18 bis Ab.» Uhe angenommen. Sonntag« bis Miiiags »2 Ubr. »In Äensiadl. grobe Üioiier- gaiie - bi»Nachm..lli,r. — Der jliamnl einer et»- lpalitgen Pcillzeile koliel tö Pfge. Singeialld! die Zeile 00 Psge. Li:le Paianlie liir da« ri a chiii lagt g'c Sl scheinen der Juielale wird Ilhch»! g c g c,bsr .i. s «luswäriige Annoncen- Auiirägc von uns Uilbe» lannlen slirmen und Per- ionc» illscriicn lvir »ur gegrn Prä»um«ran»a- Zaiilunil durch Äries- inarieu oder Posicilljab- lung. Acht Silben kosten IL Psge. Jnieraie für d,e Montags - Rümmer oder nach cui.iii gestloge lue Pciilrciic 00 Pi ge. Dresden, 1877. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 21. Octobcr. Die Eröffnung des Landtages der preußischen Monarchie fand gestern im Weißen Saale des Schlosses statt, »ach den vorausgcgangencn Gottesdiensten im Dom für die evangelischen, in der St. Hedwigs-Kirche für die katholischen Mitglieder des Hauses. Die Eröffnung geschah in Abwesenheit des Kaisers und des Reichskanzlers. Die Thronrede bezeichnet das finanzielle Ergebniß des Jahres 1870 über Erwarten günstig; da gegen seien im lausenden Verwaltungsjahr die Reichsmatrikular beitrage bedeutend erhöht worden und einzelne Einnahmen hinter dem norinalen Erträgnis; erheblich zurückgeblieben. Andererseits sind für neue Bedürfnisse, namentlich für öffentliche Bauten, bedeutendere Mittel erforderlich. Die Thronrede tündigt einen Rachtragetat für das laufende Jahr und für den Etat des kommenden Jahres an. Dann wird der Abänderung des Anteihegcsetzes gedacht und die neue Städteordnung berührt, wodurch in fünf Provinzen die Verwaltung der Städte in das bisher für das platte Land geltende Selbst-Ver- waitnngssystem cingefügt wird. Die Wegeordnung, das Feld- und Forstschutzgesetz, Vorlagen über Ausbringung der Genieindeabgaben, über die Ausführung der ReichsgerichtSversassung, über Vorbildung zum höheren Verwaltungsdienst bilden den ferneren Inhalt der Thronrede. Dieselbe spricht schließlich den Dank des Königs aus für das bei den jüngsten Reisen bezeigte Entgegenkommen und die erhebendsten Kundgebungen der Treue und Ergebenheit der Bevölkerung. Petersburg, 21. October. Aus Gornystudeu wird vom 20. d. offiziell gemeldet: Die Türken eroberten am Abend des Itt.d. die Nedoute bei Plewna wieder, welche durch die Rumänen selbigen Tages erstürmt war. Die Kosaken erbeuteten bei Scilyk zwischen Silistria und Tschernawoda einen großen P^ovianttransport. LocaleS aud Sächsisches. — In dem 36. ländlichen Wahlkreis Ist nun koch noch das Wahl-Ergebnis; zu Gunsten eines S ocial 0 einokraten ans geiallen. An Stelle Liebknechts, dessen Wahl bekanntlich annullirt wurde, weil er die sächsische Staatsangehörigkeit noch nicht besitzt, ist Advokat Frehtag in Leipzig gewähltsworten. Freytag. der eine» guten wissenschaftlichen Fond besitzt, vertritt die gemäßig teren Ansichten in seiner Partei und sicht namentlich nicht ans dem rabuliftischcm Standpunkte, de» die meisten hervorragenden Partcisührer der Socialdemokrale» elnnebmcn. — Gestern Vormittag l l Uhr ward unter großer Thellnahme der seiner Zeit im Buchdrnckfache sehr thätigc. strebsame und ge achtete Herr Buchdruclercibesitzcr A. Gustav Adolph Heinrich beerdigt. Der Trauerconduct mit dem Galawagcn der „Pietät" bewegte sich vom Hause dec> Verewigten, aus der Zittauerstraßc, nach dem weiten Ncustädler Klrchhoic. Ein schweres Unglück trat den früher unermüdlich Gütigen Mann vor mehreren Jahre», er crblindele. Seitdem lebte er von allen Geschälten zurück gezogen. als Partikulier still für sich. Möge ihm die Erde leicht sein! — Gestern Abend wird das Holzpflaster vor dem Rath. Haine wohl vollends fertig gestellt worden sein, wenigstens wart während des ganzen gestrige» Sonntags flott ioitgcdamvst. Run kantet Alle Gott — werden die Anwohner des Altmarltü noch selten inniger gesagt oder gesungen haben, als jetzt, nachdem die türehtcrlichcn Qeicn mit dem Lungcn und Rajen peinigenden Damps beseitigt sind. — Heidi! Die neue dritte Brücke ist fertig und prachtvoll gcrathen. Schnell laßt u»ö eine vierte bauen und noch schöner! Die alten Militärbanten sind tbeucr gckauit und können nur aus diese Weise gut verwertbet werde». So wird hierüber all gemein geurlheilt. Beinahe 1lX> von utopischen Plänen sind schnell fertig geworden und entzücken die Dresdner. Jeder läuft begierig aus diese Ausstellung. Viele kehren aber bedenklich auö derselben zurück und halten ängstlich die Hand über die Geldtasche. Die 'Abgaben sind jetzt schon säst unerschwinglich, wie wirb das erst bei Ausführung der Pläne werten ? Schön wäre eö. wenn unsere Elbuier In Wirklichkeit so bedank würden und dort werde» sich leicht Spekulanten finden: aber um die alten Gebäude und Straßen wegzurcißen und ans diesem Grunde neue auszustidre». würden sich wenige Baulustige finde». Die Neustädtcr Haupt straße würbe dann zur Nebenstraße tcgradirt. Dresdens schönste Seite gipfelt sich am Elbstroi». Der alte Theil ist größtcnthcilö verpfuscht. Hat sich dort der neue Plan günstig entfaltet, bann bauet getrost die vierte Gl bl) rücke' — Dem auf dem Kaiser Wilbclmplatzc bis Sonnabend clablirt gewesenen Mereettig-Markte ist seit diesem Tage der mit gleich beißendem Haneclöartikei bezogene I w Ie bc l ma rk t ge folgt. Gegen 7» Geschirre standen gestern Morgen aufgciahrc» da und nach Tausenden mochten die Schnuren zählen, an denen die glänzenden Früchte in allen Schattirungen, vom dunkeln Roth VIS zum Helle» Gelb In der bekannten Weise zusanimcngcbundcn waren. Die Zwicbelrelhcn stellten sich im Preise pro Zops (ca. ,'i<> Stück ln absteigender Größe) auf30-35 Ps. Die Zwiebel ist nicht nur „der Juden Speise." wie es im Fibcl-Verschen heißt, auch die Herren Maurer und Baugewerken müssen ihr namentlich einen ganz besonderen Geschmack abgewtnnen. denn am Sonnabend Nachmittag alü deren Hunderte nach Schluß der Wochenarbeit zum Städtet hinaus nach ihren Wohnungen zygen, hingen säst einem Jeden mehrere Zöpfel über den Achseln. — Steue Bezugsquellen für Lebensmittel aufzufinden, ist Im mer ein verdrießliches Werk. Augenblicklich bringt daS Dellcatessen- Geschäst vonThormann (Ferdinandplatz) eine neue Sorte von Butter aui den Markt, die von den Hausfrauen wie Fein schmeckern gleichmäßig gelobt wird. Herr Thormann hat auS seiner holsteinischen Helmath sich eine Butter zugelegt, die sowohl zum Streichen auf Brod und Semmel alS tn der Küche sich trefflich eignet. Ihr Hauvtvorzug ist, baß sie In der Bratpfanne keine Bestandthelle zurückläßt und sich tn Folge dessen alS sehr sparsam herauöstellt. In den Fetttheilen der Butter, welche diese vorthetlhaite AuSnutzuna ermöglichen, schmeckt der Kenner die frische Weibe der holsteinischen Kühe heraus. - Der soclaltstlsche RelchStagS-Abgeordnete Frktzs»e wurde Freitag Nachts in einem Erfurter Hotel um ca. 200 Mark be stohlen. Die Redaction der „Thür. Fr. Pr." bemerkt hierzu: Geschieht Herrn Fritzscve ganz Recht. warum trägt er so viel Geld mit sich, während doch ein „richtiger Socialbemokrat nie Etwas in de Tasche haben sollte". - Am vorgestrigen Nachmittag ist in der Altstadt ein an- schelnlich taubstummer Bettler von der Polizei auigegrtlfen > worden, bei dessen Verhaftung sich heransgesiellt habe» soll, daß er eine Summe Geldcö im Betrag von ca. 500 Matt bei sich führte. Die Mildthätigkcit hat also gute» Ertrag geliefert. — In Folge dcü bedeutenden Sturmes, der am 19. d. M1S. benschte, ist am Nachmittag dieses Tageö in der Nähe von Obcrvogelgesang der mit Kohlen beladene Kahn „Amalie" des Schiffseigner Lösche in Meißen a» den sogenannten Hörin- ,leinen bavarirt; der größte Theil der thcucrc» Ladung wird ver loren sein. — G cw c r b e s ch i e d ög er ich t. Vorsitzender Stadt rath Hendel, Beisitzcnte Schornstcimcgcrmeislcr Lutz, Bangewcrkc Pcntcrk, Zimmerpolier Jochcnberger und Zimmerer Pech. I. Fa l >. Zimmerpolier Wunderlich contra BangcwertcKrctfchinar wegen 40 M. Lohinorbcrung. Wunderlich, der von genannte»! Arbeitgeber im Juli d. I. ohne Kündigung entlasse» worden war und sogar am Tage nach seiner Entlassung sich nochmals bemühte, die Arbeit wieder auizunebmen, wurde, als er am Platze erschien, von einem Beamten sortgcwicscn. Als Grund dicscr Maßregel gicbt Kretschmar a», Kläger sei einmal betrunken in seine »Kretick,maros Wohnung gekommen. Beide Parteien vergleiche» sich schließlich dahin, daß Wunderlich eine Entschädigungssumme von 2«> Bk. acccptirt. 2. Fall. Die Ziiiniiergcicticn Siinang und Wolf gegen den ersten Beklagten wegen einer Lohmortcrmig vo» vo Bk. Auch hier kvmmt dcr Vergleich aui Zahlung von sc 25 M. an die beiden Kläger zu Stande. Fall. Zimmcr- niaiin Bitterlich contra Bauunterncbincr Lorenz wegen einer Wochcnlohniorterung von 10 M. Lorenz batte den Bitterlich von Tag zu Tag eine Woche lang aui den Arbeitsplatz bestellt, ohne ihm dann taktisch Beschäftigung innerhalv dieser Zeit gegeben zu habe», er bebauptet jedoch gesagt zu baden: ..Wenn cs Holz gtcbt, geht es eben los, scbt nach, ob 'Arbeit da ist." Kläger vcstreitct dieses und trägt über die diesdezügiicbe Bchanpiling dem Beklagte» de» Eid an, den dieser auch anni»»»t. Das Schiedsgericht erkennt hierauf zu Recht: Dcr Beklagte ist zwar vervstichtct. die Lummc von M. Lohn an ton Kläger zu zahle», sowie die Gcrlchtvkoslcn, würde er aber an Eidcöstatt durch Handschlag versichern, daß die Aussagen des Klägers dczüg. lieh tcr täglichen Bestellung aus den 'Arbeitsplatz inncrhalv ge nannter Woche ans Unwabrheit beruhe, io wäre Beklagter vo» der erhobenen Klage zu entbinden und die Kosten des Processes von dem Kläger zu tragen. — Beisitzende: die Fabrllantcn Groß- mann und Barnewitz, Gürtler Schwarzdach und Maschinenbauer Wacht»»»»!. I.Fal l. Fabrikarb. Kirschucr contra Nähmaschinen- iabritant Mülierwegcn 7 M. 50Pi. Lohnforderung. Kiricbncr batte in der Fabrik teö Verklagten Kopsstückc zu vobrcn gehabt. Dcr verabredete Preis von 4 Ps. pro Stück mußte vom Principal wegen fehlerhafter 'Arbeit reducirt werken am 2 Ps.. wodurch obige Lvhndiffcrcnz entstand. Kirschner glebt schließlich zu, von Müller vorher ans die genannte Lohn-Reduktion ailimerksam ge macht worden zu sein und wurden deshalb die Verhandlungen abgebrochen. 2. Fall. Kohleimiesscr Steinichcii conlra Kauf mann Rotbcr wegen Kontraktbruch. S restlichen winde im Sep tember 1873 kontraktlich ans 5 Jahre in das Kohlengeschäft des Verklagten engagirt. Als kurze Zeit daraus die Rothcr'schc Kohlcnbaiidlnng an den Kaufmann Kobn überging, wurde Klä ger ohne vorherige 'Abfindung seines Diciistcö culhobeii. Stclnichcn beantragte »unmchr beim Schiedsgericht, kassclde möge erkennen: „daß Rotbcr den ans die Dauer von 5 Jahren abgeschlossenen, i» dcr Klage näher bczeickmetcii Kontrakt anerkenne» und dein- gemäß de» seit 22. Februar 1874. dem rage der Einlassung, rückständigen Lohn soiort a» Kläger bezahlen möge." Das Ge- werbeschiedSgericht ist auch beute nicht in der Lage, nachdem dcr gu. Fall schon eine Reihe von Instanzen durchlaufe» hat, die Sache zu Gunsten des Klägers zur Erledigung zu dringc»; der selbe wird mit seinen erhobenen 'Ansprüchen avgewicscu. in die Prozcßkostcn vcrurthcilt. jedoch dahin beschicken, seine etwaigen Rechtsansprüche beim Bezirksgericht hier weiter geltend zu mache». 3. Fall. Maschinist Kießling conira Direktorium der Atticn- Bierbraucrei ..Feldschlößchen" wegen Forderung eines Monalö gehalts. Kläger war gegen 78 M. Monatsgehalt alö Maschinist in obigem Etablissement engagirt und war ohne die vorher ver abredete Kündigung entlassen worden. Ein zu Stande gekom mener Vergleich verspricht dem Kläger eine Entschädigung von 54 M. von Seiten der Gesellschaft. — Den entliehe Gerichtssitzungen. Ei» Land- streichcr und Bettler erster Klasse erscheint in dem vielfach polizeilich bestraften Schmied Joseph Wirsam aus Hcrrnokretschcn vor dem durch Schöffen verstärkten Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn GcrilbtSrath Elnert. Der Angeklagte stieg in einer Nacht, nach dem er ein Fenster eingedrückt batte, in die sogenannte Haide- inüble an der Ravebcrgerstraße und kroch, als er merkte, daß lein Treiben beobachtet war. schleunigst unter ei» in dcr Kammer stehendes Bett, vo» wo aus Ibn dann tcr Hausknecht hervor- bolte, tüchtig durchprügeitc nnd mst Hille mehrerer Leute arrctircn ließ. Unzweifelhaft ist der Bursche in der Absicht zu stehlen einge- tticgen und nicht, wie cr sich bemüht alauvcn zn mache», um nur zu übernachten. 'Ans den cntsprcck'cndcnPorhalt des Herrn Präsidenten hierüber gicbt Wirsam zur Antwort: „Nu. wenn ich hätte stehlen wollen» da hätte ick, mich doch nicht erwischen lassen." Diese Er klärung zur Unterstützung des vo» ihm geltend gemachten RkotivS der nächtlichen Astast e wollte den Herren Richtern natürlich nicht einlcuchten und sie erkannten demgemäß auch dein 'Antrag kcS Herrn Staatsanwaltes Richter in fernerer Berücksichtigung dcö Umstandes, daß sich W. einen falschen Namen beigelegt hatte, wegen versuchten schweren Diebstahls, LandstreiclienS und Vcttelnö, sowie Beilegung eines falschen Namens aus 9 Monate Gefäng nis; und 4 Wochen Hast, 2 Jahre EhrcnrcchtSverlust und Ucber- rveisung an die LandcSpollzewehSrde Die Vertheidigung führte Herr Advocat Fränzel. - Der Maurer Johann Christoph Groß mann auS Langebrück, bereits dreimal in den Jahren 1805 und 1870 criminell und wegen Desertion alS Soldat in Frankreich mit 7 Jahren Festung iwovon ihm ei» großer Theil durch königliche Gnade erlassen wurde) bestraft, ist beschuldigt und geständig, am 17. Juni d. I. auö einer unverschlossenen Baubude mehrcrcS Maurerhandwerkszeug» am 2. August aus der Hausflur dcö Hotels „goldner Ring" ein Colli mit einem Inhalt von über 100 M. im Werthe und Tagö vorher aus dem Grundstück deS Bäckermeister Bönisch einen Handwagen (15 LR. werth) gestohlen zu haben. Außerdem fällt ihm zur Last, in der Nacht vom 28. zum 2V. Juli 5 Getrcidegarben weggenommen zu haben, wozu sich bis dato kein Elgenihümer gefunden hat. Großmann betrachtet die Garbe» alS Fundoblecte und giebt noch an, dieselben hätten frei bei einem Felde gelegen. Nach dem im „goldnen Ring" von ihm auSaeiührten DiebeSeoup ward cr erwischt und nach Nummer Sicher abgelührt. Der Gerichtshof erkannte aus 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufsicht. - Gustav Schumann, der eine Cauieuse, einen Ehronometcr und 62 Flaschen Wein nur leihweise im Besitz hatte, brauchte Gcld und veräußerte daher diese Sachen, ohne für den baarcn Werth von 100 M. nachträglich aufkommen zu können. Wegen Unter-1 schlagnng bekam cr dafür 2 Monate Gciängniß zucrkuunt, wobei es trotz stlnes EiiispruchcS verblieb. Dcr Zimmergeselle Tran- gott Händel in Strehlen war in einer ganz gcringsügigen Rechtssache aui 'Anlrag eines Holzhändlcrs ausgcpsäntct und als Psandobicct ein toppclthurigcc Klcitcrschrank auocrstbc» und angesiegclt worbe». Zwar hatte H. mittlerweile seinen Gläubiger direct befriedigt, cr lesiirte jedoch noch mit den GerichtSfostcn und hatte dlmnach auch kein Recht, ciaenmächtia den angcsicgel- ten Schrank weiter zu verlaust». Wohl oder übel nun; Händel nun 3 Tage Quartier tm Hotel Diltinann am der Landhauo- siraßc nehmen. — 'Adolph Krosling will durchaus nicht zugcdcn, daß cr im Juni t. I. eine Ziege, welche ihm zwischen den Bei nen hcruinlici. im Acracr hierüber packte und über die Köpfe mehrerer 'Aiiwcstntcii hinweg mit aller Gewalt an eine Wand wari. Tic cS barbarische Salto mortale kam ihm thcucr zu sieben, den» an Gcrlchtsslcllc faßte man die Handlung K's als Tbicr- guälerci am und belegte den übätcr mit i Woche Hast. Der 'Aiigckl. beuteltet in ccr Hauptsache die belastenden ZeligcnaiiLsagcn und bcmclki, dcr Ziege sei durchaus lein Haar gekrümmt worden, tcn» dieselbe wäre soiort, nachdem cr sic auö dem betreffenden Raume hkiiaiiogebracht hatte, sortgclanstn und ganz inimler ge blieben. Herr Assessor Brückner fand den Einspruch R's ganz unbegründet nnd bod hervor, daß die Straic in Auvttract t dcr Rohheit als eine äußerst milde zn betrachten sei. Es vlsth beim 'Alte». — Dem ca. 50 Jahre alten und schon irnher hestrastcn Gcrbcrineistcr Julius Müllerin Löbtau wurden am 2l. Dcc. ein Spiegeltiichchen und ein Küchcnschrank abgcpfändct und diese beiden Stücke übergab M, nachdem cr die Siegel gelöst, eine,» Pro- kuctciihänklcr, welchem cr einen Geldbetrag schuldete. Für bieie Beseitigung abgcpiändctcr Gegenstände warb Müller zu 2 Wochen Gefängnis! vcrnlthcilt. Sein Einspruch hatte zur Folge, das; die erkannte Strafe aus die Hallte herabgesetzt wurde. — Der Fuhr- wcrkobcsitzcr Ernst Erncr war iür schuldig besuntcn, dic Ei'anssee' aelterhebcstclic zu Zitzschcwig zu 90 einzelnen Malen „links liegen gelassen", d. b. mit der Eiilrichtung des jedesmalige» Ebaussee- aeldcS verschont zu haben. Die eigentlich fällig gewordenen 24 Matt 1a 24 Pi.» wurden, alö Gesammtbetrag des hlutcrzvgcncn Eham'sccacldcö. der gesetzlichen Bestimmung ge mäß am tag Vicriachc erhöbt und beläuft sich sonach die Gciaiiiiuksiraic ErnerS am 90 M. und den Satz dcr rückständigen Steuer von 21M. Summa.Sunnnartnn I20M. nill.tcr Gerichts- kostcn. Diese Verrechnung war dein Fuhrmann nicht nur nicht zu gesalzen, sondern erschien ihm auch grundlos, denn cr „begriff" in seiner Eingabe gar nicht, wie eö möglich geworden, das; er in Unlcriuchung genonnncn sei. und vcrm't er sich ans ein beim Finanzministerium eingcrcichtcö, eine Ermäßigung bezweckendes Estsnch. über welches noch keine Resolution erfolgt sei. August Erncr reinigt sich hiermit keineswegs von dein Verdachte dcr Anklage und muß nun wohl oder übel einige Zwaiizigmarkstücke aus seinem Gcldschrcmke berausangeln, da auch das Bezirksgericht de» Besti'cid erster Instanz bestätigte. Alt u. Ott. . 781.0 3>V 8tÜ1 >V. kl.:. >v 755,8 L>V l-oOvokt. 716.6 K>V I...1K Iw.l. 8<. polorsilUrx. <S!i,8 L>V Aloskrpu . . . ?66,ti 88>V still 7 KI,5 - LL>V doOoblvI.-) ttrosfi .... Hol'loi. . . . 7,;:r.i LVV lioxvu 762.8 080 Ouusf") 761.8 L>V kolockt, 7U',,8 L>V >vol!<ix-'0 765,0 L>V uollLix^) 762.2 ncv >volfiix^) 766.2 8tlU Uvl)6l (.'rol'vltl . . . 768.2 cv.8cv 7702 NO 8liII ivolldix^) 770.7 L NlV still V706.8 L>V still dotier ltk >0) 770.4 LO 8blnvsed I.vil,sx . . . 770.2 cvsa 8llkM2cli ltorliu .... 767,0 LL>V leiolit. >Vien .... 772,6 s -.»» Nresistu . . . 766.7 8 lsiekt. liiiN) detl.i-) 4- 1.7 — -j- -'.o -t- o. i 4 w.t -1- 5.5 -4 -l- -'.8 v 5.7 A 2.8 A 6.0 ? 6.0 cr 2.8 L >) Leo «eküclit.. rrül» Nol.vl. ") 2) L«o 4.0 2.V 8.5 5.0 — 1.8 -1- 8.0 Ii08»ioiit-co. -t ruliix. v) 1'liLU, lioxou. Rojk, ^atllmiUüL» Solinsv. 6evton» livLvu uinL t/ruui»oio. ") liois. 6) 10) Ounstit,'. lieit". l-) ^.ied1ü Lodueo. Doborrzjvtll. 6vr Wiltorunx. Duo I^Nou «lori LiilOikiel.0,.8 j,n FVo8tk>i» lltmorli lorti uu'l Iiut. 8iell uaol» Aorivegon unä lkordlsetlive^on riUZ^grlolnit. I>/o >Vi«8a 8,n,1 audl »Ni' 6or 08t»so klbxotlriul'. ivolion Isioüfi di8 1ii8rl> »rul oiiirl riv 6onl8odon Iiü8to 8Ü^ivsstI>t.ii t;oivor6oii. In xrior OsnIrrU- un<! >V«8t(l6uL3l:Ii!lluä ist, trsibos. >iolfnek aueli roAvorl8l:dS8 >Vet1or ejvxelrelvv. ivobsi 6io 2'eiiiilertttm'. dSLva- »Ier8 um ülltziQ, xk?sti080u ist. In Litiorn unä Oesleii'eicb derr^rlit Iikitcrvp Ilimumt unä k'rost. >Vltterune8av88!vIitt0 am 20. Oetodor ^ben68, tür Oio nüelistoi, 48 Ltuoüeo. ^llxvmoin: VornioxsnO trüdss >Vottor mit 7.0 ^'isOergedliixsn liuO lan^ffamvr Lr»»rmllngs. der loioiiton di8 l'iisokon 8Ü«Iiv08lIi;'dsu ^VivOva, nur im LiiOoli 1'oit<iiiuvrvä ruliixe«, k.iltos nv i meist iieilvios >Ve11vr. WittrrungS-Brobatiitung an, 2l.Qctobcr. Mitt.l Uhr. Barometerstand nach DScarBösoit kWallslr. 19,: 708L>tilIiineter lieit gcst. iinvcrändclt.s. — Sä'ön. rbermvmettogravh nach Reaumur: lO" Wärme. Differenz von acstern zu henke 4 Z nie drigste Temper. 0" W., höchste Temper. u>" 29. — Die Schloß- tburmsahne zetate Süd-West-Wind. — Himmel: Hell. -«IdbSb» «n Dresden. 2l.Octob..Mitt.: 124 Cent. unterO. — izallruiaStkliestn au» der läilis. ElbslraiMlrcckc I»u cincm Wasjcniaudc von l2!l Ctmlr. linlcr 0 am DrkSdiikr Pcftrli Ttrcckc Schöna-Schaudau oc><t.. LOiaiidau- Ratlikii uo RatlikU-Vtllliili US (!.. PMnib-Drcsbcn <AU-crlbr!lckc> U! Dresden Alberll'iüile) bis Mcisicn iEtscndalm-Nrüklc» L4 ll., Mcisien-Ricsa 88 ll„ Riciii- LandeSll>enzc l-0 Cciilimctcr. Briefkasten. C. S. „Finden Sic cs gerechtfertigt, wenn «nsolge der ergriffenen harten, neuerdings noch verschäriten Maßregeln zur iörmliche» Ausrottung eines dcr treueste» Tbicrc eine Anzahl hiesiger Einwohner übcreingekonnncn sind, zn den alljährlich wicderkehrcnben Caminlungen Seiten der städtischen Behörden Nichts bcizutragcn?" — Man kann diesen Vorsatz nicht loben. Gesammelt wird in der Regel stir arme Menschen und Kranke und die werden wohl mehr Mitleid verdienen, a>ö die. unbe schadet ihrer Treue und Anhänglichkeit, oit recht lästige» Köter. E ni. Fritz. Bauinba ch. „Ich bade ein Oiährigcü Töchtcrchen, welches Nacht für Nacht ungemein stark schnarcht und trotz angewendetcn häuslichen Mitteln bin ich nicht im Stande, dem Kinde diesen häßlichen Zustand abzugewöhnen," - DaS Schnarchen Ihres KlndeS hat seine Ursache in der Vcr- stopning der Nasen-Eanäle, wodurch beim Schlafen zum Tbcil dav Einathmcn der Luit bewirkt wird. DaS Kind ist iedeniallü etwas vollblütig und tranipirin in Folge keilen Rachtö zu viel, wodurch starke Ausdünstungen entstehen, die feste Formen in dcr Nase nnsaniwcin. Lasten Sie Ihr Kind vor Allem nicht ani dcin Rückcn liegen, sondern am dcr Seite und mir dem Kopie nickst zu 'lei. Bezüglich E'nwirknug innerlich auzuwcndendcr Mittel wclwe» Sir sich an Ihren Hausarzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite