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Dresdner Journal : 26.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185306265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-06
- Tag1853-06-26
- Monat1853-06
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 26.06.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Ne-aeteur: I. G. Hartmann. - w 148 1853 Tonntag, de« 26. Juni. . Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abeud« und ist durch alle Postaustalte» zu bezieh«». Preis für da« Vierteljahr Thaler. Insertion« - Gebühren für de» Raum einer gespaltene» Zelle 1 Nengroscheu. Die vielfachen Beweise treuer Liebe und Anhänglichkeit, die Ich und Mein Neffe, Prinz Albert, aus Anlaß der Vermählung Desselben mit der Prinzessin Karolinc von Wasa empfangen, die lebhafte und herz liche Theilnahme an diesem erfreulichen Ereignisse, welche sich bei der Einholung der Prinzessin und dem feierlichen Einzüge Derselben in die Residenz, dem hier veranstalteten Schulfeste und der festlichen Erleuch tung der Stadt, auch überhaupt im ganzen Lande, in mannigfacher, unverkennbarer Weise an den Tag gelegt, zugleich aber auch der Sinn für Ordnung, der sich hierbei allenthalben bewährt hat, haben Mich wahrhaft erfreut und Meinem Herzen überaus wohlgethan. Ich fühle Mich gedrungen, dies öffentlich anszusprechen und Allen, welche zu Erhöhung der Feier dieser Tage beigetragcn, Meinen herzlichen Dank zu sagen. Dresden, am 23. Juni 1833 Friedrich August. Amtlicher Theil. Verordnung, den Beitritt der freien Stadt Frankfurt a. M. zu dem Staat-vertrage vom IS. Juli I8SI betr., vom 17. Junl 1853. Dem zwischen der König!. Sächsischen und mehreren andern deutschen Regierungen über die gegenseitige Ver- pflichtung zur Uebernahm, von Auszuweisenden am 15. Juli 1851 zu Gotha abgeschlossenen, für das Königreich Sachsen durch Verordnung vom 9. December 1851 (Gesetz- und Verordnungsblatt von 1851, S. 407) publlclrten Staats vertrag» ist neuerdings auch die freie Stadt Frankfurt a. M. beigetreten, was hierdurch mit dem Bemerken bekannt ge macht wird, daßnunmehr aufdie Angehörigen de«Staatsgebie tes von Frankfurt die Bestimmungen der Ministerial-Verord- nungen vom 5. Februar 1852 (Gesetz- und Verordnungs- Blatt von 1852 S. 18) und vom 25. Januar dieses Jahres (Gesetz- und Verordnungs-Blatt von 1853 S. 28) ebenfalls Anwendung zu leiden haben. Dresden, den 17. Juni 1853. Ministerium des Innern. Freiherr v. Beust. Eppendorf. Dresden, 23. Juni. Se. Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Oberhofmeister Sr. König!. Hoheit des Prinzen Johann, Freiherr ü Byrn, das von Sr. König!. Hoheit dem Regenten von Baden ihm ver liehene Comlhurkreuz Ister Klaff, deS Zähringer Löwen- ordenS, ingleichen die Kammerherren Herrmann Freiherr v. Friesen, Bernhard Freiherr v. Rochow und Rudolf v. Lange nn das Comthurkreuz 2t,r Klasse des gedachten Ordens annehmen und tragen. Dresden, 24. Juni. Se. Königl. Majestät haben allergnädigst geruht, dem Bürgermeister der Residenzstadt Dresden, Friedrich Wilhelm Pfoten Hauer, das Ritter- kreuz d,S AlbrechtSordens zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Aebersichl. Tagesgeschichte. Dresden: Zu den Vermählungsftier- lichkeiten. — Wien: Neueste Nachrichten au« Konstan tinopel. Die „Oesterr. Corrrsp." über die russische Cir- cularnote. — Berlin: Berathung in kirchlichen An gelegenheiten. Die hohen Säl^. Graf Nesselrode durch- passirt. ' Das Gesetz über die Besteuerung der Eisen bahnen pudlicirt. — München: Hofnachricht. —Han nover: DaS Gesetz über die Abänderung der Verfas sung in der zweiten Kammer verworfen. — AuS Thü ringen: Erträgnisse der thüringischen Eisenbahn. — Gotha: GesetzgebungSangelegenheiten. — Pari«: Ver mischtes. Ernennungen. — Haag: Einzug deS Prinzen Heinrich. — London: Zur türkischen Frage. — Kopen hagen. Der Moltke'sche Antrag in der Erbfolgeangelegen- heit angenommen. — Konstantin op e l: Freiherr v. Bruck eingetroffen. Local- und Provinzialangelegenheiten. Königstein, Lößnitz, Neustädte!: Feierlichkeiten und Festlichkeiten zur Vermählung des Prinzen Albert. — Aus dem Erzgebirge: Die Ernteaussichten. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten. Lage-geschichte. Dresden, 25. Juni. Ihre Königlichen Majestäten, sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Johann und Prinz und Prinzessin Albert beehrten gestern Abend die Vorstellung im königlichen Schauspielhause, wo bei festlich beleuchtetem Hause Freitheater stattfand, mit Höchstihrer Gegenwart. Beim Erscheinen der Allerhöchsten Herrschaften wurde Sr. Majestät dem König durch den Vorsteher des Sladtverord- netencollegiumS, Dr. Arn,st, ein Hoch auSgebracht, welches von dem in allen Räumen gefüllten Hause mit dem lau testen Beifall ausgenommen wurde. — Wie wir vernehmen, so beabsichtigen die Landleute der beiden Elbufer in der Umgegend von Pillnitz am mor genden Tage dem Hohen Königshaus« und insbesondere ! Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzes sin Albert zu Höchstihrer Vermählung durch, einen festlichen Aufzug ihre ehrfurchtsvolle Huldigung darzudringen. ES ist zu diesem Zwecke ein besonderes Festcomile zusammen getreten. Der Festzug wird sich in der Maille am Schloß- «n» am» de« festlich geschmückten Schul kindern, den Mädchen und jungen Burschen, den Frauen und Männern der beteiligten Ortschaften gebildet sein. Die verschiedenen Abtheilungen des FestzugeS werden als dann unter Vorantritt von Musikchören an den Allerhöch sten und Höchsten Herrschaften vorüberziehen und dabei Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Albert verschiedene Erzeugnisse der Landwirthschaft (ein Paar Tauben, ein Lamm, einen Korb mit Eiern, ein HauShuhn und einen HauShahn und einen Hochzeitskuchen), sowie Blumenkränze zu Füßen legen. — LtZlen, 23. Juni. Die heutige Nummer des „Lloyd" enthält in Bezug auf die orientalische Frage folgende Mit- theilung: „DaS russische, am 13. d. M. nach Konstantinopel gebrachte Ultimatissimum bahnt, nach einer heute hier ein getroffenen Nachricht, den Weg zu einer Verständigung der Pforte mit Rußland an. In selbem wird von jedem Staats vertrage abgestanden, doch wird auf der Abgabe einer Zu sicherung in Form einer Note in Betreff der griechischen Christen und einiger Versprechen in Betreff der heiligen Orte unabänderlich verharrt." — Obwohl dies, Nachricht hier sehr verbreitet ist, so wird doch deren Bestätigung noch abzuwarten sein Heute aus Konstantinopel hier eingetroffene telegraphische Berichte reichen bis zum 18. Juni und mel den, daß an diesem Tage die Antwort der Pforte auf da« neue russische Ultimatum abgegangen, über dessen Inhalt indessen Etwas durchaus nicht bekannt war. Die russische Dresden, 25. Juni. In dem gestern auf Befehl Seiner Majestät deS König« gegebenen Fieiiheater fand die Wieder holung der Festopcr „TituS" von Mozart und der zur Ver- mählungSfeirr vom Hofkapellmeister Reissiger componirlrn Fest- ouvertur« statt. Dir letztere ist ein außerordentlich gelungene« Werk de« Componisten, da« sich durch erhobenen Schwung in der trefflichen Durchführung der Motive, durch glänzend effectuirende Instrumentation und durch eine originelle Ein führung und höchst wirksame Schlußverwendung de« vater ländischen Liede- „Den König segne Gott" auSzeichnet. Die Oper „TituS" ward bekanntlich von Mozart zu einer Feier componirt, welche ebenfalls dir Theilnahme eine« ganzen Landes erweckte, zur Krönung de« Kaiser« Leopold von Oester reich 1791. Metastafio'S Gedicht, daS leer an Handlung den Anforderungen eines guten OvernterteS wenig entsprach, wurde für diese Veranlassung unter Leitung Mozart'« von dem Signor Maroli, Hofpoet deS Kurfürsten von Sachsen, bedeutend gekürzt, urngearbeitet und namentlich mit den Ensemblescenen bereichert. Dessenungeachtet vermochte man darau« kein gute- Opernsujet, sondern nur ein paffende« Festspiel zu formen. Bereits in jenem leidenden und entkräfteten Zustande, der ihn wenige Monate später dem Tsde zuführte und mit der Composttion der „Zauber- flöte" und dr« „Requiem«" beschäftigte, halt« Mozart nur dir kurze Frist von achtzehn Tagen zur Komposition dieser Oper. E« blieb ihm nur die Möglichkeit, sein Genie mit Vorliebe einigen erwählten Dcenen de« Werke» zuzuwenden, wozu die große Arie der Vitellia, der größere Theil der Partie de« Sertu«, bzjde Terzette, da- wahrhaft erhabene Finale de- ersten Acte-, da« vor- Feuilleton. letzte Chor und endlich die Ouvertüre gehören. DaS Uebrige wurde — obschon mit veredeltem Mozart'schem Geschmack — im damaligen italienischen GesangSstyl und mit besonderer Rücksicht auf die Sänger der Prager Oper entworfen, und Mozart'« Schüler Süßmayer führte den instrumentalen Theil au« und schrieb die «ichtobligaten Rrrita'ive. Dem Letztern werden auch besonders zwei Nummern de« ersten Acte« (Arie der Vitellia und Duett de« Seriu« mit Anniuö) zugeschrieben, und man wird nicht mit Unrecht die« Zugeständniß an dessen Mithilfe noch weiter auSdehnen können. Ist so „TituS" im Allgemeinen durch Abschwächung der dramatischen Wahrheit, de« tragischen Patho« und der Charakte ristik, sowie durch eine ärmere Instrumentation die schwächere der Opern Mozart'«, so enthalten doch die einzelnen bereit« erwähnten Musikstücke Schönheiten und melodiöse Reize so wunderbarer Ar», so vollendeter Form und erhabener Inspiration, daß man in dieser Weise Ebenbürtige« ihnen schwerlich gegenüberstellen könnte. Zu ihrer Aufführung gehören namentlich bedeutende Stimm mittel für dir zu vorwaltend herrschenden weiblichen Partien, um die Monotonie derselben erträglich zu machen; dessenungeachtet kann „TituS" nie al« Repertoiropef, sondern nur zu einer Fest ausführung günstig verwandt werden, um so mehr, al- der Hauptinhalt, die edle Milde dr« Titu« für rin Herrscherhau glückliche Anknüpfungspunkte bietet. Die Aufführung ist offen bar mit besonderm und anerkennenSwerthem Fleiße vom Kapell meister Krrb« einstudirt und mit so gutem Erfolge al« dir vor handenen Kräfte mit bestem Bestreben ermöglichten. Al- vor züglich traten die Leistungen de- Fräulein Ney (Vitellia) und deS Herrn Tichatscheck (TituS) hervor. Sehr wurde die große Arie der Vitellia mit rem obligaten wie sie Mozart geschrieben hat, sehr gut begleitet, während sich statt dessen gewöhnlich au« Bequemlichkeit eiüe Clarinette rin- schleicht, obwohl daS Bassethorn, in der Behandlung der Clarinette ganz gleich, keinem Klarinettisten rin fremdes In strument sein sollte. Die Ausführung de« Orchester« in der Festouverture und der Oper war außerordentlich brav. C. B. Dresden. Am Donnerstage, den 23. Juni, legte hier der öfter genannte Rabbi Hirsch Dänemark vor einem kleinen Publikum im Saale deS „Deutschen Hause«" Proben seiner eigenthümlichen Kunstfertigkeit ab. Mit einem unglaublichen Gedächtniß, einem partiellen Scharfsinn und mit der Routine eines geschickten Taschenspieler« bewaffne», beschäftigt sich Herr Hirsch ganz besonder« mit einem ihm äußerst bekannten Buch», giebt auf Befragen an, wa« auf der und der Seite und dieser oder jener Zeile steht oder beantwortet, wa« sich unter den in das Buch gehaltenen Fingern irgend eine- Zuschauers gedruckt vorfindet. Die fortdauernde Wiederkehr und Monotonie dieser allerdings über raschenden und scharfsinnigen Erperimrnie macht sie dem Publicum jedoch bald äußerst langweilig, und da sich endlich Herr Hirsch Dänemark, dessen Sprachunkunde sein nicht sehr höflicher Ton gegen da« Publicum zugeschrieben werden mag, sowohl in seinen Privateinladungrn al« in seinen Vorstellungen den kecken Anschein übernatürlicher Kräfte und Künste zu geben sucht, so muß er vor der Hand noch der großen Reihe Derjenigen beigezählt werden, deren bedeutende« Talent mit dem Charlatani«mu-
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