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Elbeblatt und Anzeiger : 31.05.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187005311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18700531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18700531
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-05
- Tag1870-05-31
- Monat1870-05
- Jahr1870
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 31.05.1870
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Elbckall und Anzeiger Amlsötatt für die Königlichen Gerichlsämter sowie die Stadträthk zu Riesa und Strehla. Redaction und Verlag von E. F Grellmann. 43. Dienstag, den 31. Mai 1870. Dich« Blatt „«ldkdlatt und Anpiger« erscheint wöchentlich zweimal, Dienstag« und Freitag«, und tostet vierteljährlich ll> Ngr, — Bestellungen werden dei jeder Postanstalt, in unsere» Expeditionen in Riesa und Strehla, sowie von allen unser« Bolen entgegen genommen. — Zu Annahme von Annoncen sind serner bevollmächtigt haasenstein und Vogler in Hamburg- Altona, Leipzig und Frankfurt a. M., H. Engler in Leipzig, 8. W. Saalbach in Dresden und Eugen Fort in Leipzig. anntmachung. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen den 13. Juni 1870, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: 53'/. Klaftern weiche Scheite, Nr. 86 -183, t vereinzelt im ganzen 1761'/- Schock weiches Reißig, „ 394-2295. t Wald umher. einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Wer di« zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Roch in Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Sönigl. ForstverwalttlngSamt Moritzburg, den 24. Mai 1870. Rüling. Gras. Eine Mahnung zum Betriebe der Bienenzucht. Honig und Wachs sind die Product«, welche die Biene erzeugt, und beide Erzeugnisse zu ge winnen, kann wohl als Triebfeder zum Bienen halten angenommen werden. Es ist ein Vortheil, welcher beachtet zu werden, den hohen Werth der Biene anzuerkennen verdient. Gleichwohl läßt sich nicht in Abrede stellen, daß auch aus Lieb haberei die Bienenzucht theilweis betrieben wird, und je mehr man mit diesem kleinen Wesen, mit der Biene, umgeht, desto mehr wächst die Liebe zu demselben, so daß man am Ende nicht wieder davon lassen kann. Nicht selten werden die schwie rigsten nächtlichen Wanderungen unternommen, wobei die Stöcke auf Wagen geladen, mehrere Stunden gefahren und auf bessere Weide gebracht werden, und zwar theils aus Liebe zu den Bie nen, um ihnen den Flug zu erleichtern, theils und hauptsächlich, um mehr Honig und Wachs zu ge winnen.^ Doch neben den unmittelbaren Vorthei len, welche die Bienenzucht allen Denjenigen bringt, die sic betreiben, wird aber noch ein sehr wesentlicher Umstand nicht zu über sehen sein, an den wohl die Wenigsten denken mögen: Es ist ein Vorzug, daß die Bienenzucht mit telbar und ganz zweifellos, wenn schon auf eine so im Einzelnen nicht handgreiflich nachweisbare Art, sogar auch Denjenigen nützt, welche sie nicht selbst betreiben: indem sie die Fruchtbarkeit aller nützlichen Gewächse befördert, weil sie die Be fruchtung ihrer Blüthcn erleichtert, und zwar, wie natürlich, stets um so mehr, je rttcher die letzteren an Honig sind. Dar ist eine Erscheinung, die zuweslen auf recht sichtbare Weise hervortritt, ohne daß eben selbst dann Viele auf die wahr« Ursache verfallen, die aber sehr natürlich erklär bar ist. Ueberall nämlich sind «S, wie allbekannt, die verschiedenartigsten Insekten, welche «ine leich tere, schnellere und sichere Befruchtung der Blüthen vermitteln. Dies geschieht, indem sie bei ihrem Wühlen in denselben nach Honig theils den Blumenstaub von dm Staubbeuteln auf die eigentliche Be- fruchtungSstelle der StmipelS, die sogenannte „Narbe", desselben schütteln: theils, indem sieden ersteren, nachdem sie bei diesem Herumkriechen sich mehr oder weniger damit bedeckt haben, ebenso hier uüd da auch wieder von sich abstreifm. Ja, Beide» geht sogar so weit und liegt überall so sehr in der ursprünglichen Berechnung der all weisen Natur selbst, daß ohne dieses Treiben der Insekten in der Thal manche etaenthümltch ge bauten Pflanzen gar nicht würdm befruchtet wer den können, weil bet ihnen beiderlei BefruchttmgS- oraane, wenngleich in einer und derselben Blume befindlich, doch zugleich in solcher »Äse «trennt sind, daß nur VüH nne derglnchm lSrrmKtckmg jener kleinen Thierchen der Blüthenstaub an die rechte Stelle gelangen kann. Aber auch sehr viele Pflanzen, bei denen ein solcher besonderer Bau nicht stattfindet, ja die meisten überhaupt bringen wenig oder gar keinen Saamcn, wenn, oder so lange man sie z. B. im verschlossenen Gewächs hause läßt, oder lassen muß, während sie densel ben sofort in Menge ansetzcn, wenn die Fenster geöffnet und sie den Bienen zugänglich gemacht werden. Hierbei kömmt zwar überall namentlich der Wind in Betracht, doch thut er bei Weitem keineswegs Alles für sich allein. Sonach hat in der That jeder Gatten- und Feldbesitzer, der nicht selbst Bienen hält, alle Ur sache, seinen Nachbarn, welche Bienenzucht trei ben, dafür nur dankbar zu sein; denn sie handeln damit nicht blos in ihrem besondern, eigenen In teresse, sondern wirklich auch recht wesentlich mit zum allgemeinen Besten. Gerade die Bienen wir ken hierzu ganz vorzüglich nut, theils wegen ihrer ansehnlichen Größe und stets regen Thätigkeit, theils wegen ihres ziemlich rauhen, wenngleich nur feinbehaarten Körpers. Nun bleibt cs zwar unmöglich, diesen Einfluß irgendwie genau zu berechnen; als vollständig gewiß und höchst bedeutend wird man denselben jedenfalls um so mehr anschlagcn müssen, wenn man eben sieht, wie sehr die Natur überall und wie ausschließlich sie namentlich in manchen Fäl len aus die Unterstützung der Jnsectenwelt gerech net hat. (Sie, die bekanntlich niemals irrt, son dern, wie Göthe sagt, immer Recht hat.) So in- deß kann man allerdings kaum ahnen, viel weni ger genau wissen, auf wie viele Hunderte von Scheffeln Getraide oder Oelsaamen, besonders aber von Kleesaamen, und auf wie viele Malter Obst jeder Art, sich vielleicht oft jener Mehrettrag von beiden beläuft, welchen man, ohne darüber nachzudenken, dem stillgeschäftigen Treiben der Bienen und der guten Pflege derselben durch ihre Besitzer verdankt. Hierbei ist zu bedenken, daß bei gutem Wetter eine Biene von den Tausen den eine» jeden Stocke« im Laufe eines jedm Tages mindestens einige Hundert« von Blüthen besucht und sie wenigstens für Augenblike berührt. Schon dies reicht gewöhnlich hin, um die Be fruchtung derselben zu erleichtern oder zu sichern. Ja, „teleologisch" bewachtet, d. h. soweit der menschliche Geist die „Zwecke der Natur" zu er kennen vermag, ist wirklich gar kein anderer Grund anzunehmen, weshalb «-Honig in fast allen Blu men und so viel Honig liebende Insekten der verschiedensten Arten giebt, als der: daß letztere, so ang«ogen durch ersteren, zur Befruchtung Mit wirken sollen. ES dürste kaum Etwa» denkbarer sein, was leichter zu beweisen wäre, al» die wirk liche Nolhwrndigkett, den Htztxkb der Bleueftzucht »um »«hilft euwr gehörigen, sicheren Befruchtung der Blüthen auf den Feldern und in dm Gärten anzuempfehlm. Auch wenn die Erzeugnisse der Bienenzucht für den Menschen ganz und gar nutzlos wären, wenn er vom Wachs nicht den mindesten Gebrauch zu machen vermöchte und wenn Honig seiner Natur und seinem Geschmack«, anstatt beiden zuzusagen, eben so zuwider wäre, wie z. B. einer Nachtigall rohe Erbsen, oder wie umgekehrt einer Taube Mehl und kleine Re genwürmer, so müßte die Bienenzucht dennoch schon um der Felder und Gärten willen größt- möglichst betrieben werden. Vollends wenn man hierbei wieder bedenkt, daß wir Menschen zwar ebenfalls recht wohl ohne Honig und Wach» leben und bestehen können, aber niemals ohne Feld- und Gartenproducte, und wenn man endlich an nimmt, wie angenehm oder wahrhaft nützlich im merhin Honig und Wachs für die Menschen sein mögen, so kann man sie doch geradezu als noth- wendige Bedürfnisse für ihn beide nicht betrachten. Und was die Nimm selbst angeht, so hat zwar ihr Honigsammeln dm Zweck, ihnen das Mittel zur eigenm Forterhaltung zu liefern, indeß handelt cs sich ja eben hierbei doch immer nur um das Weiterbestehen eines verhältnißmäßig unendlich kleinen TheileS der gejammten Thierwelt. Dagegen aber trägt die befruchtende Wirksamkeit der Menen auf die Blüthen Währmd dieses ihres Sammelns in höchst umfassender Weise dazu bei, das Fort bestehen fast der gejammten Pflanzenwelt sichern zu helfen, und man fühlt sich gedrungen, zu be haupten, daß ein plötzliches Aufhören der Hilfe leistung zur Befruchtung der Pflanzen durch die Insekten, allermeist durch die Bienen, sehr bald ein Aussterbm der gesammtm Thierwelt herbei führen würde. Und würde dies dann nicht auch bald den Menschen betreffen? Somit glaube ich den hohen Werch der Bienenzucht angedeutet zu haben. Möge sie demnach zu einer größerm Ausdehnung gelangen und sich zu einem nie ge ahndet Flor emporschwingen! DaS ist gewiß der Wunsch jedes wahren BimensreundeS und ganz besonders auch der meinige. Coswig in Anhalt, im Februar 1870. H. W. KrohnSdorsf. TageSaeschichte. Dresden. Die Wiedereinführung der To desstrafe durch Bundesgesetz hat in allen Kreisen der Residenz dm peinlichsten Eindruck hervorge- ruscn. Durch solche Rückschläge unserer Kulturent- wtck una erwirbt sich der Bund ebm keine Freunde wohl aber mehrt er di« Zahl seiner Gegner. Noch wehr jedoch wie dieser RetchStaaSbeschluß erstaunte man darüber, daß unter den fächsifchqz Abgeordneten auch nur etft« Stimme sich kür di« Todesstrafe erklären konnte, noch dazu die
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