Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011130018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-30
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugtgeMi: -—iri«?-"- »ck'SrN«.«': LrMdrn und der »SLlmi Umikdun», »« dte 8» Naomi» d»rä) Noene volen «drrLommilslonirk erkolai. erkralim tot via» m> «oOmitaaw. die »Mt aal««,». -dtrUeirn,,, tollen. «» »betlan«»-»«, »»«n»o und «»»,»»» ««»etielll. Rlr RtUaarx etnaeiandicr Cckuttr- Süclc lein, Serb!»dllchlc>t. S«r»t»r,»anl»lul>: I «r. U und «r.«»»«. rel«,ramm.«drelle: »«chrkchten »r«»de«. «qrl«»« IW6 Lo»lldonbon8. * ^ttr»i>pon. * I-tixuserirlunnaßvn. ^ SauptüSetchäitSstelie. OsosL' ^KseLvL". Marlenftr. »8. S«ä»ekd-tzek1ll«l D»n U« d»«roa d« kmllNl,rLks!ise!if. LV. XU' XVUlk'nnirra^itzvO^-ASndott«- ^ x»»cr.«rnLt, l. 8odMor u.L^ ^»od«ouo. k AchlSukliv Llerppon klsttvu KIn>» LodLürs Malr«» kuttvr Rlsmsn au» kest!«t ln ^ainnLlrt >i>Iiv»en yu-,ir,»r«n k. küIlM vres<jsu rei-lllilziiM. !Z. 0MPÜOÜN Otto IR««I»I»olL tndrllc unä I.crger /^nn«»i»«Ir»ni8v nritlo öor ^nnvn>clso!w. k" OvoI»nlL«v A il«i» »»rvn keke- ir^t»vk-»5r« Ni Iii^n. iLvt»e;n^«««»»trv>, L«!»» n. ikl'I I « n- Leckee« «rvn -» v» Kodvrt XllllLV, ^tmsrLt 1. kaMsvL. 4 ,1»v«l tz< rr. I»,»u Zs,i Liritii Ilitts. ^ r>«, I*o> t^«»,»nia»z«». N>^« Nr»»« Ii« n, v»»>« vsrLäsdaltsr lllr Uarroo. Uumen unü flinclsr. Ivt« >«t, deezae n> uns linderst «Ii'Itnam, bei Usrron ur,a ku,i><>u an, Uc«o»- trärror er^srrsoa, rum Uremo von !1-8 II1«. «(«-t» vnr- rLtbix: boiw Vvrlortirror. vanelaxlnt und OitI>oz»ü«I IVI. lj. Wenllzelulek zsn.. SS tronnlaiss xvSklnot von 11—12 Ubr. Ni? Lni-nss' Waldeck-RonssenuS nriiester Steg. WAG» Oe» >4» -zUfflkl. Berband. Akndcm Gelangverrln. Der Zolltaiis im Landtage. Alldeutscher olzvgen's „Buntes Theater". Muthmaßliche Witteruna: Etwas kälter, vonvieg heiter. §onnaliend,3^.Nuvemller 1W1. Waldeck-Roiiflean S neuester Tieg. Hen Waldeck-Nousseau, der langanSdauernde Chef der Negler- ung der französischen Republik, hat abermals in der Fkage der Ebkna-Anle rhe eine unzweideutige Veilralienskundgebung der Kammer davongetragcn. und zwar dieses Mal eine entscheidende, indem der ganze Gesetzentwurf mit 335 gegen 2l3 Stimmen zur Annahme gelangt ist. Zur Kennzeichnung der hindurch geschaffe ne« Gesammtlage ist ein kurzes Eingehen auf den Inhalt und die Entstehungsgeschichte des gedachte» Entwurfs ersoiderlich. AlS das chinesische Schlnhprotololl durch die Unterschrift der Pekinger Bevollmächtigten internationale Rechtskraft erlangt hatte, ersann der franzissiscke Finanzminister Caillanx im Anschluß daran ein höchst originelles Proiekt. Er fand nämlich, dass die Zahl der Jahre, auf die sich die Zahlung der von China zu leistenden Ent schädigung vertheilt, eine kleine Ewigkeit für Leute ausmacht, die auf der Stelle einer Ausfüllung ihres Geldbeutels bedürftig sind; nebenbei war der Leiter der französischen Finanzen auch nicht stark- gläubig genug, um der glatten Abwickelung des chinesischen Zahl- ungSgrschästs im Boraus unbedingtes Vertraue» zu. schenken. Aus diesen Gründen rechnete er den Gesammlbetrag der chinesischen Ratenzahlungen in eine sofort ansznnehmcnde Anleihe uin. für die er dann grohmüthig die chinesische ZukunstSenlschädignirg als .Garantie" in Borschlag brachte. Herr Waldeck-Rousseau schmunzelte beifällig zu diesem fein ansgeheckten Plan und slngS wurde der Kammer ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt, der die Höhe der so .garantirten" Anleihe auf 265 Millionen Francs sestketzte. Die Sache ging indessen nicht Io glatt ab. wie die Re- grerung gehofft hatte. Die Kommission nämlich nahm Anstoß daran, daß auch die Missionare und OrdenSlenIr, die man eben erst wegen ihres staatSgesährlicheu WirkerrS in die Fessel des BereinSgesrtzeS geschmiedet hatte, und deren Treiben in China damals bereits durch den später der Oessentlichkeit unterbreiteten Geheimbericht des Generals Vohron in engeren Kreisen bekannt geworden war. aus der Anleihe eine Entschädigung in Höhe von N Millionen Mark zugebilllgt erhallen sollten — eine Bestimm ung des Anlelhegesehes besagt, daß aus dem Betrage der Anleihe nicht bloS die staatlichen Forderungen zu befriedigen, sondern auch alle Privatpersonen zu entschädigen sind, denen durch die chinesi schen Wirren ein materieller Nachtheil zugefügt worden ist —. Mit dem rigorosen Ausschluß der Missionare, der nur von den Sozialisten uud sonstigen kulturkämpkerischrn Heißspornen befür wortet wurde, konnte sich Herr Waldeck-Nousseau aus höheren staatSmännischen Gründen nicht wohl einverstanden erklären, anr allerwenigsten mit Rücksicht auf die traditionelle altsranzösische Politik deS Schutzes der Missionen im Osten, die auch von der Atheistischen" -Republik trotz aller Feindschaft gegen den KlerikaliS» muS im Innern hartnäckig scstgrhalten wird Der Cbcf der Ne gierung sah sich also in diesem Punkte in die Rothwendigkcit ver setzt. seine sonst nach Kräften warm gehaltenen sozialistischen und radikalen Freunde einmal ausnahmsweise gründlich zu verleugnen und ihren Antrag anf Sriiz»ng dcS Anle>hebc!raar nm 30 Millionen energisch zu bekämpfen. Tie Art. wie er da« that. ist für die Persönlichkeit Waldeck-Nousseau's bezeichnend. Ter scheinbar un erbittliche Gegner deS OrdcnSwcjcns nicht nur sondern der Kirche überhaupt entfaltete Mit einem Male sein ganzes ausgiebiges rednerisches Temverament, um die Verdienste der Missionare, die religiöse Kulturaufgabe Frankreichs, die humanitäre und civilisato- rklche Wirksamkeit der Kirche im fernen Osten mit glühenden Farben auSzumalen, so daß man eher einen strenggläubigen Herrn von der Rechten, als den .Freigeist" Waldeck-Rousseau zu hören glaubte. Die Rechte selbst war denn auch zunächst einfach pass und erging sich, als sie erst einigermaßen wieder zu sich selbst gc- lommen war, in lebhaften BeisallSäußerungen. Die gemäßigten Republikaner schüttelten zwar über die .Wunderlichkeit" des Ministerpräsidenten ziemlich befremdet den Kopf, fügten sich aber doch dem Zwange der Umstände und stimmten zu Gunsten der Regierung mitsämmt der Rechten. So kam die erste LertrauenS- kundgrbmrg für Waldeck-Rousseau, die den Betrag der Anleihe auf 285 Millionen gemäß dem Vorschläge der Regierung festsetzte. zu Stande, und daraus ist nunmehr, nachdem der Ministerpräsident noch verschiedene kleknerc Anfechtungen seitens der Opposition glück lich bestanden hatte, die Annahme deS ganzen Entwurfes gefolgt. Die parlamentarische Leistung, die der derzeitige französische KabinetSchef mit der Verabschiedung des jetzigen AnleihegesetzeS vollbracht hat. gehört zu seinen bemerkenSwerthesten Erfolgen und rechtfertigt eS. daß man sich die Persönlichkeit Waldeck-Rousseau'S in ihren helvorstechendrn Ei>enthümlichkeite» etwas näher ansreht. Ha, Waldech-Roussnm war ehedem in seinem beruflichen Leben seines Zeichen» Advokat und hatte als solch«'eine Einnahme von tSVOcv Franc» iäheltch. weil keine glänzende juristische Befähigung, verbunden mit einer zngleich hinreißenden und scharf dialektischen Brrrldtkamkrit. ihn zu dem gesuchtesten Vertreter in sensationellen Miüionendrvzessen machte. Ursprünglich radikalen politischen An- schanungen huldigend.- bekehrt« « sich durch iGambetta zum OÜvmtuniSmp» und trat unt« vielem ol» Minister de» Innern in di, Regierung ein. > Al» solch« führte er scharfen Krieg mit den Sozialisten, bei denen « deshalb überaus verhaßt war. Diese autisozialtstlfch« Vergangenheit hat ihn freilich nicht gehindert, sich im Jahre 1899 als Ministerpräsident einen Sozialisten bei;naeiellcn und mit der sozialistischen Pariei des Parlaments forlaesetzt die gangbarsten Beziehungen zu unterhalte». Davon abgesehen, ist Herr Waldeck-Rousseau in seine» periönlichcn Anschauungen durch aus Aristokrat. Einen kleinen, aber bezeichnenden Zug erzählt zum Beweise hierfür die „Voss. Zig": „In seinem Hause tragen die Diener strenge Livree mit der Grasenkrone aus den Mctall- knöpken. Ter Titel, von dem er selbst nicht viel Ausbebens macht, wird von der Gattin stolz getragen. Den Vertrauten wird gelegentlich lächelnd erzählt, daß man von einem isingeren Lohne deS einst gräflichen, seit dem Ende des heiligen römischen Reiches fürstlichen Herrscherhauses Waldeck abstamnie." Sehr interessant ist ferner, was über seinen Erziehungs- und Bildungsgang »nt- gctheilt wird, nämlich, daß er ein Schüler geistlicher Nnterrichts- anstalten gewesen ist und sich in seiner Jugend Preise für frommen Wandel und gute Kenntnisse in der Religion erworben hat! Dieser Umstand giebr auch vielleicht einen psychologischen Schlüssel zu seinem Verhallen in der Frage der chinesischen Missionen. Wer will sagen, ob nicht der sreigeistigc Radikalismus blos ein Firniß ist, mit dcm sich der Politiker Waldcck ans Zmeckmäßigkeils- rücksichten überzogen hat. während in derTicfe seines Innern doch das Bckennkniß zur christlichen Weltanschauung lebt und sich bei der erwähnten Gelegenheit eüimal mit Macht zu äußerer Offen barung durchgerungen hat ? In jedem Falle hat Herr Waldeck-Rousseau im vollen Maße Anspruch auf den Titel einer interessanten Persönlichkeit. Ma» hätte es kaum für möglich gehalten, daß ein Ministerpräsident der dritten französischen Republik, deren rabiate Ministerstürzlerei nachgerade sprichwörtlich geworden war, sich weit in das dritte Jahr hinein auf seine!» gcsahrdctcn Posten würde behaupten können. Herr Waldeck-Nousseau aber thut noch mehr: er hat nicht nur so lange ausgehallen, sondern sitzt sogar heute allem An scheine nach fester im Sattel als ie zrwor. Wenn man bisher im Unklaren sein konnte, durch welche Mittel der ehemalige Kloster schülcr und spätere Advokat der hohen Finanzwclt eine so stabile Negieriiiigslhäligkeit seinem Lande zu sichern vermag, so haben die letzten Verhandlungen in der Kammer über den Entwurf eines Aiileihegtletzes auch weiteren Kreilcn darüber Aufklärung gebracht. Herrn Waldeck-Rousseau steht mit Entschiedenheit eine hervorragende Fähigkeit in der Beherrschung der Parteien und eine erhebliche Macht über die Gcmülher durch das Mittel der Rede und der periönlichcn Erscheinung zu Gebote, und dieWirknng zumal seines lüngstcn Auftretens im Parlament ist aus alle» nichtraditalen Seiten so nachhaltig und eindrucksvoll gewesen, daß ein Zweifel daran, ob er sich bis zu den Rcuwahlen des nächsten Jahres im Amte halten werde, keine sachliche Begründung mehr hat. Der „Figaro" fühlt sich sogar in Hellem Entzücken zu dem Jubclrus begeistert : „Wir haben einen wahren, großen Staatsmann iviedergesunden!" Ganz so ist die Sache nun freilich nicht: das muß man bei aller Anerkennung der schätzenswcrthr» Eigenschaften deS Herrn Waldeck denn doch zur Steuer der Wahrheit dem „Figaro" gegenüber feslstcllen. Der Ausspruch des französischen Blattes zeugt vielmehr von der genügsamen Einschätzung des Be griffes „Größe", die heutzutage wohl ziemlich allgemein üblich geworden ist. Neueste Drahtmeldunften vom 29. November, INacklts eknaehende Depcsckre» befinden sich Seite 4.1 Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag. Zn Ehren der lOO. Sitzung prangt aus dem Präsidialtisch ein Blumenarrangement aus Dahlien, Chrysanthemum und Roten Präsident Graf Bulle- slrem: Ich eröffne die lOO. Sitzung „KuS vielem Umstande haben die Herren Schriftführer Anlaß genommen, diesen Tisch io herrlich zu schmücke», wofür ich Ihnen herzlich danke. — Die Be- rathnng der SeemannSorbnung wird fortgesetzt bei 8 33. der !tz«schristen über die Dauer der Arbeitszeit enthält. Li schiss im Hafen oder auf der Rhede, so sc fortgesetzt bei zeit enthält. Liegt das Schiff im Hafen oder auf der Rhede, so toll, von dringende» allen abgesehen, die ArbeilSrcit in der Regel nicht länger als jy Stunden währe», in den Tropenländern in der Reget sedoch nicht länger als 8 Stunden. Ein sozialdemokratischer Antrag, weichen der Abg, Metzger empfiehlt, will ganz ausdrücklich die Arbeitszeit in den Tropen „auf höchstens 8 Stunden gesetzt wissen." Abg. tockmann (Reichst'.» beantragt, daß bloßer Aussichts- dirnst oder Arbeiten zur Verpflegung und Bedienung der an Bord besindlichen Personen auch r» den Tropen über 8 Stunden hinaus verlangt werden könne, ferner, daß Arbeiten zur Bervflegung und Bedienung sowie zunr Seeklarmachcn oder zur Sich Schisses in dringenden Gefahren nicht Überstundenarbeit angesehen werden soll. Rothe und Geb- Rath von der tz a Anträge, Stockmann, während die Abgg. Balgmann (frei!.) deren Ablehnung c Mission sei mit Recht der Meinung gewesen, im Haien seien, an alle Mannschaften für i! zur istcherung des als reine Pflicht» Unterstaatülekretär en empfehle» die !aab (Antii.) und empfehlen. Die Kom- daß, wenn die Schiffe Erholung ein aui reichende» Maß an Zeit gewährt werden müsse. — Abg. Kirsch (Tentr.) erklärt sich gegen den sozialdemokratischen Antrag und den ersten Antrag Stockmann. Tie auffichtSdienstliche Tdängkeit und die BerpflrgungSarbelt in den Tropen sei nicht w leichter Natur, daß« sie von der Borichrist des 8s«u»digen ArbritSmaximum aus genommen werden dürsten. Dem zweiten Theile deS Antrag? «tockmann würden seine Freunde nur in der Beschränkung zu- slimprf». daß nur die Arbeiten .zur Sicherung de» Schiffes in fahr" nicht als lohnpfllchtiae Ueberstundenzeit gellen >. Frese (freil. Ver.) erwidert, daß zur Sicherung ^ . in Gefahr doch auch gerade daS Seeklarmachrn crsorderlich sei. daß mithin auch diese istundenarbeit bezahlt dringender sollen. ^ A! ai , letzter« Arbeit unmöglich ol» werden tützne. — Geh. Rath v. Ion- >a»ieres. sür den Antrag Stockmann eintretend, weist darauf bin. daß er in der Konnnist'ion bei 8 35. wo die Sonn- und Fes! ! tagsarbcit als vergütungsvflichtige Uebeiitundenaibeit hiugcsleNt wurde, gerade i» Bezug aus die Verpflegiinz, und Bedienung eine Ausnahme slatutirt habe. — Tie Anträge Srockmaii» werden an genommen. der loziawemokratische Anima nnid abgelehnt. ß 3! schreibt sür das Maichineiwersvnal aus Tampnchisicn in träns arlantilcher Fahrt eine Tieinikinlheiliing in drei Wachen vor (stau in zwei Wachen). Ein sozialdemokratischer Antrag fordert die Eintheilung in drei Wachen »iir alle Tampychisie, alio nicht nur sür die in trnnSatlanliicher Fahrt, und ferner auch tür die Deck ossizirre. — Avg. Freie fiieis. Ver.) warnt drinaend vor Ein sührung des Drei-Wachemystems sür die Teckoffiztcre. Unsere großen Dampsergeskllichasten würden gar nicht rn der Loge lein, ihre Schiffe mit dritte» Offizieren zu brieken. die das Examen für große Fahrten bestanden hätten, denn die Anforderungen seien gerade bei uns sehr hohe, höher als benpielweise in England Wir würden alio die dritten Lffiziersstellen mir Personen besetzen müssen, die nicht ganz io gualifizirt seien. Und daraus erwachse, gerade bei großer Fahrt, schwere Gefahr. — Ein weiterer tozial- demoklattichcr Antrag will, daß aus der Fahrt Stewarts und Be dienungspeisonal nur in dringenden Fällen verpflichtet rein sollen länger als lü Stunden zu arbeiten. — 8 31 wirb unter Ablehnung der wzinldemokmtilchcn Anträge angenommen. — 8 35 haiidclt von der Sonntags- und Festtagsarbcit. Die Kommrisivn beantragt dterz», daß Dampfer in transatlantischer Fahrt an Sonn- und Festtagen vlanmäßig innerhalb des Reichsgebietes die Ausreiie nicht vornehme» dürfen, ausgenommen sind die Dampfschiffe, welche die kaiserliche deutsche Post befördert. — Senator Dr. K l ii g m a n n - Lübeck bekämpft N-mens der Regierung der Hamaslädte dieie Verbotsdeslimmung. ES liege gar kein Grund vor. in dieier Beziehung die Dampfer in nansatlantilcher Fahrt ungünstiger zu stellen, als alle anderen Schiffe und auch als die Sckisse im Auslande. — Abg. Eahcnsl» (Eentr.) will die Ausnahme von einem AuSreiseverdot lediglich aut die von dem Reiche irrbventionirten Postdampfer beichicinlen. — Staatssekretär Graf Posadowsky stellt gegenüber einer Behauptung Cahensly's fest, daß auch die ausländischen, die englischen, fran zösischen re. Dampfeigesellschaffen ihre Dampfer auf große Fahrten sonntags auslanfen lassen. Wenn wir etwa auch fremde Dampfer ans unseren Häfen Sonntags nicht wollten auslanfen lassen würden die fremden Staaken Repressalien anwenden, gestatten wii aber fremde» Danipsern das Auslausen, so werden fremde Gesell schäften dann ihre Dampser Sonntags von Hamburg oder Bremen abgehen lassen. Durch Annahme rener Verbotsbestimmung wird das Znstniibckommeii des ganzen Gesetzes in Frage gestellt. — Rach längerer Debatte wird die Verbotsbestimmung gegen die Stimmen des Eentiums und der Sozialdemokraten gestrichen. Bei 8 35, welcher von Sonn- und Fetttaacn aus See handelt, wird aus Antrag Cahensly's (Centr.) der Zusatz beschlossen: „Auch ist der Schiffsmannschaft aus Wunsch die Theiluahme an dci gemcinichasllichen Andacht ihrer Ko»te>sionen zu gestalten. 8 Ais bestimmt, daß die Vorschriften über Vergiftung von ilcbecstunden- arbeite» aus die Schfflsosfizicre keine Ämvendimg sindcn. sofern nicht ei» Anderes vereinbart ist. Ein sozialdemokratischer Antrag wuiilcht Streichung dieser Bestimmung. -- Senator Dr. Pauli Bremen beiurworlet deren Ansrechlerhaltnrig. Ta die Schiffs ossiziere die Arbeit anwieien, so hätten sie es auch in der Hand, die Arbeiten so zu verweilen, daß kein Erforderlich für llcber- slnndcn entsteht. Es könnte also, wenn auch sic tclber für lieber stnndcn bezahlt würden, bei ihnen ein Widerstreit entstehen zwischen ihre» eiaciicn Interessen und den Interessen des Schiffseigner-'. — Die Bestimmung wird aufrecht erhalten. Noch unveräiidertcr Annahme der 88 3c bis 40 wird die Berathung auf morgen 1 Uhr vertagt. Berlin. (Priv.-Tel.) Reichskanzler Gras BüIo w hat irr den letzten Tagen mit einer Reihe van ReichStagSat'geordneten Besprechungen über die derzeitige parlamentarische Lage gehabt. — Zur Untersuchung des geilem in der Nähe der Station Horrem vorarkomincnen schweren E i i e » b a h n u » sa l ls dal sich der vor lrageirdc Rath im Reichseiicnbahnamt Geh. Oberbaurath v. Mi'a!,: an Ort und Stelle begeben. Berlin. (Priv.-Tel) Aus Eobnrg wird berichtet: ES fleh! die Veröffentlichung eines Dekrets bevar, das die Eh« des Grv s: Herzogs von Hessen ohne Angabe des Grundes trennt Dir Gr o' Herzogin bleibt bei ihrer Mutter. Sie hat von dies« ein sähr liches Einkommen von tOOOO Mk. Ob etwas von"Hessen hinzu kommt, «st zweiselhait. DaS Töchtcrchcn geht vorläufig mit itn. später gewinnt der Vater gewisse Rechte über sein Kind. Daß die Großherzogin den Titel Gwßberzogin ahlcgt, ist unwahrscheii- lich — An der Börse wollte Wan wissen, daß in Paris ging'! eine neue sp a n isch c A »leihe von 250 Millionen Fran, periclt geworden ist. Tie Börse nennt als bclheiligt an der -An leihe ». A das Bankhaus Mendelssohn u. Eo.. das indcß da Gerücht als unbegründet bezeichnet. erltn. (Pciv -Tel.) Der Geh. LegativnSrath und Vor tragende Rath im Auswärtigen Amte Klernet erhielt daS Komthurkreuz 2. Klasse des Sächsischen AldrechtSordciis — I» dem großen Stembera-Prozeß von nahezu 12 Monate«' uel von dem gcheimnrßvolleii Treiben des Kapitäns Wilson die Rede. Der rnysterröic Herr Kapitän, der sich inzwischen als der Reisende Adolph Kühne entpuppt hatte, wurde beute vor der dritten Strafkammer des Berliner Landgerichts 1 wegen Verleitung z»m Meineid zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus unter Anrechnung von 3 Monaten aus die Untersuchungshaft und zu 5 Jahren Ehr vertun verurtheilt. Berlin.-sPriv.-Tel.j Vor einigen Wochen wurde über d:c Konferenzen berichtet, die rn der Scehandlung zwecks Sanirung westpreubrscherJndustrieanlagen abgehalten wurden DieEntscheiduna soll nun. soweit sie von der Stadt Danzig abhängi. heute in derdortigcnStadtverordnetenversammlung sollen. Bei dem SanirungSplanr, der durch den Zusammenbruch der Dresdner Creditanstalt nochwendig geworden ist. handelt cs sich i» der Hauptsache um die Hergobc eines Darlehens von 2'4 bis 2' - Mill Mark. Von dicjer Summe würden die preußische Sechandluiig 1A bis l'H Millionen, die Danziger Privatbank, eine Gruppe lerstungssährycr schlesischer Industrieller, die Aktiengelelftcha-' Salm und die Stadtverwaltung Danzig je ^ Millionen Mark zu übernehmen haben. Bon der Bethclligung der Stadtgcmeinde La« ' " ' ' " - - -. and eute Ae' 2 c/> » Z- L-? LZsL ' — NI ^ ? S " s » - » L? L kl. .2! 's-. V e*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite