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Dresdner Nachrichten : 08.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189807082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-08
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.07.1898
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Bezuasgebüvr dltrtrliäbrlick MI. r eo. dimb dK Pos« MI. r.?e. kl« »mxiliuir von «nkündlgnnrn, liir dir näililik Nummrr erlol-t In der k'MivtzeichSIIsllelle, Mar>cimrtt«. u. tu den Ncbeiiauiialmlciiellen v. Bonn, d biS3 UlirNach», Sannlaa« nur Mauenlir. A v. II->/,l UIirMittarS. Anzeigentarif. kte itpalljge Gnindrelle <ca. s Silben! IS Pt, Sttitundiaimae» aut der Privat- tetle Heilero Pt.: Dovvelleik »unterm Strich" Wngetandt, oo Pt. Nruni»- «itc tür Monlaae oder »ach Felllaaen ro Pta. cilir ktamilieimachrimtc» rr >, de», so Pt. — AuStvÜrtigc AuttrLae nur aeaen Voraudbcmbtuno. Belcoblättcr wer« m >o Pt. berechnet. Lür Rückgabe cinaelandlcr Schrttt- itücke keine Verbindlichkeit. Fernlvrecha» lchlutz: Amt I Nr. 11 u. Nr. »oft«. L,c Trcsducr Nachrichten ertcheuien täglich Morgens. 43. Jahrgang. öoUiul voiitlor, »r-nlsü. V»U8tr. IS empllvdlt in 8>rü«8l«r ^.usvulil: ILlsernv und 14 üolliQii- und I^aÄvtr1I»«vIiaPtb,-v«rt»tlie. -- l» / Telear-Adresse, Nachrtchtm, Dresden. uiicl Al<»«i«-WK»Pe»L»ii A. iismlmtr M k Mmckt 0 »«rilsksrnnt WM v«kistia,I«t 1848 8tr«Ii- wlä I^IlL>»KLlt»krIIc blstet «tot« nur das blauest« und I!«sto ru billizzstall kreisen. M»orLlvL88vr, lcünsklieka und natürlieka xaravtirt diasjlllrrixa I'üUuu^', Im inneren Kindts,vr.irko freie ^»ssndnnx, naek ausrvürts prompt unter dilljgstvr öereelinunx der Varpaekunu. ^ LSllisI. llokspotdelre », vresäen »»d kiHnlk. »i I^rpsr doekfeiner dvirtseüar und anxlisvüsr «iexsuter Lnrux-, ^ G Losen- und kalatcitstolkv io ulten modernen darben und «7 kriillu-(j»s>itäten ru billigsten Preise». ^ E ttvk-McMN k'ök-ZotisI, 8oll6if6>8tl-. !9 iiSiM««!' ^»»ren Kialt»iik8 -Vvrvin AIoNl<L8lN»88v gegenüber der kornstein- Indnstris. viLLrrvn . volosvolieitskLllro. llriiiltl»; ttxnri«« v n llllt. IlO.— pro lstille an ^Ir>» ß'r« ii t -«W» Rr.186. Deutsch-amerikanische Beziehungen. Hofnachrichten, Landwirthschaftliche Ausstellung, Ferienkolonien, Hnrndslage, Svmiuersest, Gerichtsverhandlmigei,. Hkovitäteii-Evucert. Mutbmaßl. Witterung: Beivölkt, nah. ^rtitagV8. Aiili 18Ä8. lnsiße» und rcspekiirt sind, absichtlich Versuche gemacht worbe» sind, das deutsche Volk glaube» zu machen, das; in den Vereinigte» Staaten eine „Deüischeiihetzc" besteht, ein Uebelwollcn gegen Deutsche und der Wunsch, sic aus unserem Laude auszmchließeu oder ihnen zu schaden: das; jede uns ungünstige Nachricht in Deutschland mit weit verbreiteter Freude und jede uns günstige Nachricht mit ossenbarem Bedauern ausgenvnnnen worden sei: das; man uns in der Regel selbst nicht einmal die kleine Höflichkeit, uns mit dein rechten Namen zu bezeichnen, gewähre, und das; wir stets verächtlich „NanlceS" genannt werden: kurz, das; beständig gegen uns Beschuldigungen erhoben werden, die lächerlich wären, wenn sie nicht für (sienerativncn eine Aera bitteren Gefühls zwischen den beiden Nationen Hervorrufen würden." Manches von dem, was Herr White hier vorgebrcht hat, mag vielleicht nicht ganz nngercchtscrtigt sein: aber in der Hamstiache bleibt cs doch der Analo ÄmerikanisinnS, der für die wachsende Verstimmung im deutschen Volke Nordamerika gegenüber vereint wörtlich zu machen ist. Dieser Anglo-Amerikanismus, der eS dem deutschen Volke unmöglich gemacht hat, in dem gegenwärtigen Kriege Slnnvathien für Nordamerika zu emvsinden, zeigt Absichten und Bestrebungen, die parallel laufen mit denen John Änll's, und es ist sehr bezeichnend, das; die antideutsche Strömung in der Union vielfach und eisrig durch perfide Machinationen von eng liicher Seite nnterstüht wird. ES ist festgestellt, das; die lügenhafte Preszmache, die in neuester Zeit in der Union zum Zwecke der Dentschenhehe inseenirt worden ist, ans englische Quellen znrück- zuführen ist. So wirddcr „New-Aorker StaaiSztg." aus Washington geschrieben: „Im Staatsdepartement ist man sich über die Quelle ilnd den Zweck von Nachrichten, welche daraus auSgchen, die deutsch- amerikanischen Beziehungen zu trüben, völlig klar, und legt daraus in Folge dessen nicht das geringste Gewicht. Ta die meisten dieser bös willigen Enten ans englischer Quelle stammen, so ist ihrer ge legentlich bei einer Unterredung zwischen Staatssekretär Tau und Sir Julian Pauncefote, dem britischen Botichafter, Erwähnung geschehen; der Letztere erklärte sehr emphatisch, die englische Regierung stehe diesen Dingen durchaus fern. In England hat man eben auch nicht mehr Macht als hier, „gelben Journalismus" zu unterdrücken, wie eS scheint. Natürlich ist das Uebel dabei, dag solche Schwindelnachrichten doch von vielen nrtheilSlosen Zeitung? lesern geglaubt werden, namentlich wenn auch Blätter, die sonst für anständig gelten, diesen Krempel wieder und wieder abdrncken, ^ ohne Kritik zu üben. Und die Zahl der nrtheilSlosen ZeiinngSleser ^ ist im Kongres; ziemlich stark vertreten, denn es gicbt eine Menge I Senatoren und Repräsentanten, welche erklären, aas; sic all' dieses > Zeug für richtig und begründet halte» " Wundern darf inan sich . hei der Gesinnung vieler Anglo Amerikaner hierüber nicht. Haben diese doch ihre aus Deutschland eingewanderten Mitbürger nicht ! selten verdächtigt, das; sie einen Staat im Staate zu bilden be strebt seien und eS ihnen zum Vorwurf gemacht, das; sie mit zäher Politisches. Die Rede, die der amerikanische Botschafter am Berliner Hose Herr Andrew D. Wbilc aus Anlass des Unabhängigkeitsfcstes der Amerikaner in Leipzig gehalten hat, verdient Beachtung, weil hier in sachlicher, wenn auch zum Theil einseitiger Weise die dcntsch-amerikanischen Beziehungen beleuchtet werden. In sehr warmen Worten erkennt der amerikanische Staatsmann vor Allem die korrekte Haltung an, welche die deutsche Regierung wahrend des spanisch-amerikanischen Krieges einnimmt, und weist auf das lmndertsährige freundschaftliche Verhältnis; hin, welches zwischen Nordamerika und Prensien-Dentschland von jeher bestanden hat. Diese Beziehungen, so führte er aus, begannen, als Friedrich der Große als erster der kontinentalen Monarchen die amerikanische Unabhängigkeit anerkannte, und als Thnlineper, Friedrichs Vertreter, und Franklin, der Vertreter der Vereinigten Staaten, den großen Vertrag von 178k abschlossen. Herr Wolle erinnerte ferner an die Tage „unseres Kampfes gegen dw Sklaverei, als die große Masse der Deutschen mit Herz und Seele mit nnS war. Ich erinnere an die Tage unseres Bürgerkrieges zur Erhaltung der nationalen Union, als Deutschland allgeniein zu unseren Gunsten anftrat. Ich erinnere an die Thatsacbe, das; in jenen Tagen des Dunkels und des Zweifels, da so viele andere Nationen sich in bösartigen Prophezeiungen ergingen und spöttisch von u»S abwandten, Deutschland hervortrat und seinen Glauben an uns zeigte, indem es n»s in ausgedehntem Maße die Mittel zur Fortsetzung des Krieges vorschoß." Schließlich gedachte der Botschafter der Fainilienbeziehnngen, welche Millionen in den Vereinigten Staaten mit Deutschland, dem Lande ihrer Vater, verbinden. „Während wir in Großbritannien," sagte er, „das Mutterland der großen Mehrheit »nseres Volkes anerkennen und während im Laufe des aegcinvärtigen Kampfes, wie nie zuvor in nnsercr Geschichte, Groß britannien und die Vereinigten Staaten sich genähert haben, können wir wohl in Deutschland ein zweites „Mutterland" erkennen, ein solches, mit dem unser eigenes Land stets in der wärmsten Allianz bleiben sollte. Tenn von de» Universitäten und den hohen Lehr iiistituteu Deutschlands sind zu uns viel mehr als von irgend einem anderen Lande gekommen und kommen noch Einflüsse, nach denen der höhere Unterricht in de» Vereinigten Staaten gebildet worden üt und gebildet wird In fast ledern Evllege oder Universität von einiger Bedeutung in den Vereinigten Staaten sind die leitenden Personen Stridentcn in Deutschland gewesen und sie haben feste nnd dauerhafte Bande mit den Lehrkörpern dieser großen deutschen Lchrinstitiite geknüpft. Jedem deutschen Professor, der nach den Vereinigten . Staaten geht, wird überall ein herzlicher Willkomm seitens seiner alten Sindenten zu Theil. Deutsche Littcratur, in der That deutsche Gedankenarbeit ans allen Gebieten, ist ein siarles intellektuelles, moralisches und geistiges Band zwischen beiden Ländern geworden." ^ „ „ Soweit hier dargelegt wird, wie viel die Vereinigten Staaten! Ausdauer an deutscher Sitte nnd Sprache seithalten. „Wer wine Deutschland zu verdanken haben, darf der amcrikanische Botschafter > Mutter nicht ehrt, ist des selbstgcwähltcn Weibes nicht würdig", der vollen Zustimmung sicher sein, nnd ebenso lebhaft wie er selbst so ries vor beinahe einem Menschenalter einer der hervorragendsten wird man wünschen, daß das Vcrhällniß zwöchen dem Deutschen! Führer der Teutsch-Amerikaner, Karl Schurz, im Senat von ReicheunddergrvßenRcpnblikjenseitS des Qeennsjcdcrzeitcin freund Washington aus, als in dieser Körperschaft stimmen laut wurden, die seinen Patriotismus verdächtigen wollte», weil er verlangte schaftliches bleiben möge. Aber die Rede des Herrn White enthält eine große Lücke, die ansgesüllt werden mnß, wenn dieses wechsel seitige Freundschaftsverhältnis; ungetrübt aufrecht erhalten und ins besondere dlc in Deutschland zweifellos herrschende und ersichtlich zunehmende Mißstimmung gegenüber Nordamerika, die ;a auch deni amerikanischen Botschafter nicht entgangen ist, wieder beseitigt werden soll. Unberührt hat der Vertreter der Vereinigten Staaten die Frage gelassen, wie diese Mißstimmung zu erklären ist, wie Nordamerika besonders in der neuesten Zeit den Dank für diese Tieiisle abgestattct hat, die von deutscher c^efte seinem Vaterlande geleistet worden sind, wie er ja selbst in so beredter und bereit williger Weste anerkannt hat. Wenn Herr White die großen .Handelsintercssen zwilchen beiden Ländern hervorhebt und dabei bemerkt, daß Alles, was die Prosperität der Bereinigten Staaten erhöhe, die Nachfrage nach Artikeln der deut'chen Industrie ver mehre, so muß deutscherseits die Thatsacbe hinziigesiigt werde», daß die offizielle handelspvliiische Stellungnahme Nordamerikas gegen Deutschland seit dem letzten Jahrzehnt eine geradezu herausfordernde und feindselige ist, daß die Union uns in ihren wirthschaftsvolitischen Maßnahmen, die offenbar darauf ausgeben, uns den amerikanischen Markt vollständig zu verschließen, schlechter noch behandelt als alle anderen europäische» Staaten, dergestalt, daß selbst den Vertretern des CavriviSmus beinahe der Geduldsfaden zu reißen drohte. Hierzu kommt die gehässige nnd hochmUkbiae Haltung der anglo- amcrikanischen Presse nnd Politiker Deutschland gegenüber. Auf diese Haltung des Anglo-Amerikanismus, die vielleicht an der Trübung der deutsch amcriknnischen Beziehungen die Haupt schuld trägt, ist der amerikanische Botschafter nicht cingcgangen. Dagegen hat er bitter Klage geführt über die „Vorurthcilc", die im deutsche» Volke bei der Bcurthcilung amerikanischer Verhält nisse maßgebend sein solle». „Ich habe bemerkt," sagte er, „daß im amerikanischen Volke nnd insbesondere unter den Amerikanern, die in den letzten Jahren kürzere oder längere Zeit in Deutschland gelebt habe», ei» Gefühl tiefen Bedauerns und selbst Groll darüber verbreitet Ist, was sie für eine Ungerechtigkeit des deutsche» Volkes gegenüber unserem Lande halten. Sie lagen, daß in ganz Deutschland ein weit verbreiteter, unvernünftiger Widerwille, der oft in Haß übergeht, gegen Amerika nnd die Amerikaner vorhanden ist, daß seit Jahren >n Deutschland ein entschiedenes Bemühen zu beobachten ist, Alles, was in unseren Grenze» geschieht, nnd ledes Produkt unseres Landes falsch darzustcllen und schlecht zu machen; daß nicht nur die Ereignisse entstellt geschildert, sondern Dinge, die nie vorgekommen, erfunden worden sind; daß amerikanische Staatsmänner von erprobter Integrität als korrupt oder durch dig niedrigste» nnd verächtlichsten Motive getrieben hin- gestellt werde» ; daß man sich in jeder Art bösartiger Prophezei ungen in Bezug ans die Ziilunst des Landes ergangen ; daß insbesondere seit dem Beginn der Schwierigkeiten zwischen den Ver einigten Staaten und seinen gegenwärtigen Gegnern die Gefühle. Ziele, Absichten und .Handlungen unserer Regierung nnd unseres Volkes arg entstellt worden sind; daß die verkehrte» Aeußcrungen verkehrter Amerikaner, die weder Antvrität noch Einfluß in unserem Lande auSüben. i» Dentlchland als Beispiele für die Gesinnung de« amerikanische» Volkes angrsührt worden sind; daß sensationelle Artikel einflußloser Blätter als wohlüberlegte Urtheile unseres Volkes hlngesn llt werden, während Aenßernngen der achtbaren und einflußreichen Presse des Landes, welche die beste Gesinnung gegen über Deutschland zeigten, mit Schwelgen Übergänge» worden sind; daß trotz der Thaisnche, daß Deutsche l» Amerika willkommen gc- die Union müsse !m deutsch-stniizösiichen Kriege eine absolute Neu tralität de» kriegsührenden Mächte» gegenüber bewahre» und dürfe nicht dulden, daß Schifte mit Kriegsmaterial ans de» Vereinigten Staaten »ach Frankreich abgingen. „Germania ist meine Mutter", sagte Schurz damals, „Columbia mein freiwillig erkorenes Weib. Die Liebe zu jener muß sortbestchcn, wenn die zu dieser echt und wahr sein soll." Kerns chrkib- und Kernsprech: Berichte vom 7. Juli. Berlin. Der.Kaver hat anläßlich der erfolgten Vollziehung der Gesetze betr. die Pfarrerbeioldung dem Kultusminister Tr. Bosse das Großkreuz des Rotheu Adlervrdcns mit Eichenlaub vcr liehe» und ihm die Verleihung in einem Handschreiben bekannt gegeben, das seine langsiihrigen Verdienste für Staat nnd Kirche ui ehrender Weite anerlennt. — Im Reichsgesundheitsamt begannen gestern die Komiiiissionsverhandlnngen von Sachverständige» über die Frage, ob nnd inwieweit eine Revision oder Ergänzung der Bollzugsvorschristen zum Reichsimvigesetze anaczeigi erscheint. — Die ReichSregiernng beabsichtigt, dem neuen Reichstag schon in diesem Herbst einen Gesetzentwurf vorzulegen, der sich mit einer Revision des Urheberrechtes befasst. Der erste Entwurf zu dieser Vorlage ist bereits im Reichsjustizamt ansgearbeitci nnd oürfte in kurzer Zeit einigen litterarischen Sachverständigen vorgelcgt wer den. — Derverstorbene Stadtverordnete Professur Leo hat den größten Theil seines sehr großen Vermögens der Stadt Berit» nnd wohl- thätigen Stiftungen verinachi. — Der Worlaut des deutsch-chine sischen Uebcreiiikvmmcns ist jetzt in der „Pekinger StantSzeitnng" veröffentlicht worden. Der Schlnßpassus lautet: Wenn die chinesische Regierung oder chinesische Private je zur Entwickelung Shantiurgs irgend welche Pläne habe» sollten, deren Ausführungen fremdes Kapital erfordert, so sollen zunächst deutsche Kapitalisten darum angegangen werden, ebenso solle» deutsche Lieferanten, wenn die Anschaffung von Maschinen oder anderen Materialien nvthwcndig werden sollte, in erster Linie in Betrach! kommen, nur wenn deutsche Kapitalisten bez. Lieferanten abgelehnt bade» ; werde mau sich chiiiesischcrsests an andere Nationen wenden — Sächsische Orden erkiesten: Geheimer Baurath Kirsten. Mitglied der Eiscn- bahndirektion in Breslau, das Ritterkreuz l. Klasse des Königs. Sächs. Albrechtsordens, und der Katastcrkonirvlenr Rechnungsrath Ticsler zu Ocls das Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens. Hannover. Durch Selbstentzündung bengalischer Zünd hölzer fand henke gegen Mittag in der hannoverschen Zündhokz- kompagnie eine furchtbare Explosion statt. Es sind bls jetzt 18 schwerverletzte Arbeiterinnen dem städtischen Krankenhaus zuaeführt worden, von denen nach ärztlicher Aussage mehrere tödtlich ver wundet worden sind. Görlitz. Gegen 500 Maurer legten heute die Arbeit nieder. Sie fordern Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Wien. Am Sonntag findet die Obmännerkonferenz der Linken statt. In derselben wird entschieden, ob die Führer der Deutschen in Böhmen und Mähren an den unverbindliche» Kon ferenzen mit dem Ministerpräsidenten über die Regelung der Sprachenfragc theilnehme» sollen. P e st. Der Hauptbeschuldigte in der Attentats»sfaire Muzsik gestand, daß der erwähnte Anschlag geplant war. En habe den Entschluß gefaßt, weil der Kaiser sich um das Schicksal des Landes nicht kümmere, sondern dieses seinen Ministern überlasse, dir dem armen Volke die Haut abzögen. Die beiden anderen Verhafteten leugne», jemals die Einzelheiten eines solchen Mordversuchs be sprochcn zu haben: sic wollen nur im Allgemeinen, ohne bestimmte Absicht, inst Muzsik von der Sache gcwrochen liaben Paris. Kaiser Wilhelm inndte aus Odde in Norwegen ein Beileidstelegramm an den Präsidenten Fanre wegen des Unglücks, von dem die „Bvnravgne" betroffen winde. Heine Vormittag ein Pfing der Präsident den inftöchen Botschafter Fürsten Ururnsiow, welcher gleichfalls die Theilnnhmc seiner Negierung an der Kalo strophe zun, Ausdruck knackste. Paris. Kammer. Das Hans ist überfüllt, die Diplomaten löge dicht besetzt. Der Kammervräsidcnt wender sich Namens des Haines vor Eintritt in die Tagesordnung mit bewegten Worten an diejenigen Familien Frankreichs nnd des Auslandes, welche von der Katastrophe der „La Bvnrgogne betroffen worden, und zollt den französischen Ossizieren, welche dabei heldenmüthig ihre Pflicht erfüllt, den Ausdruck der Bewunderung. Brisivn ichliegt sich unter Bestall des Hauses öen Worten Teschanel'S an. Hieran! inlcrpellirt Easteiin wegen der Drensnsangelegenheit. Er beklagt, daß inan zwei Jahre lang die Freunde Drrmus' das Land habe beunruhigen nnd den Leiter der Armee angreifcn lassen. Paris. Kammer. Eastelin interpcllirt die Regierung in der Dreusns Angelegenheit. Er wirft dem vorigen Kabiner Nn entschlosscnheit Var, ermneri sodann an die von Hanvtniann Lebrun- Renanlt abgegebene Erklärung nnd an das damalige Anstreten Eavnignac's in der Kammer nnd schließt mit der Aufforderung an die Regierung, der Campagne zu Gunsten Trevstis' ein Ende zu machen: wenn die bestehenden Geictze dazu nicht ansreichten, werde sic der Regierung neue bewilligen. Bestall. Kriegs minister Eavaignac ergreift hieran' das Wort zur Beantwortung der Interpellation. * Paris. Kammer. Kriegsniinister Eavaignac erwidert, durch nichts lei das rechtskräftige Urtheil entkräftet worden nnd er werde dem Beschlüsse des Kriegsgerichts Achtung verschaffen: er sei absolut von der Schuld Trcvsns' überzeugt Diese Gewißheit basste aus den anthentiichen Akten des Nachrichtendienstes. Zwei Offiziere hätten die Geständnisse Tieuins' cnkgegcngenommen. Die Kammer beschloß einstimmig, die Rede Eavaignac's anzmchlagen. Eastelin zog hierauf seine Interpellation zurück. "Paris. Kammer. Ansiübrlicherc Meldung.l Die Fitter pcllation Castelins erwidernd, sichst der Krjegsminstler Eavaignac ans: Die erste Auiaave der Regierung war, Mittel zu suchen, uni die Agitation im Lande zu beende». Tie Regierung iei der An sicht, der Kammer und dein Lande muffe die volle Walnbeit zu gängig gemacht werden, soweit dies möglich ist. Tie Mitglieder des ersten KrieasgerichtS urtbeillen gewisienbast und ohne Leiden »Haft, iBestall.! Man vernichte, an Stelle Drenstis einen anderen :7ffizier unterzwchiepen, welcher morgen von der verdienten Tis sipliiiarstrase betroffen wird. Die Richter des zweiten .Kriegsgerichts meinten, man bälte stimm leine Beweise für die diesem Offizier zur Last gelegten Verbrechen und daß dreie nicht Dreurns als unschuldig Iiinstellen lonnlen. erbracht. Die Regierung werde urtheile». wie den Ricknern des Kriegsgerichts Achtung verschaneii. Tie Regierung iei verpflichtet. Licln ;» schaffe». Man wolle die Achtung vor der Armee nicht mit Revreiiwinaßrcgeln walnen. Tie Armee, welche die Suprematie der bürgerlichen'Gewalten achtet, braucht sich nicht hinter den Grundsätze» vom Wohle de? Staates zu verstecken Beifall Die Regierung habe absolute Gewißheit über die Schuld Trevstis'. Bestall ans allen Bänken.) Wenn sie diese Gewißheit nicht hätte, würde keine Rücksicht auf des Staatswohl sie heslimmen, einen Unschuldigen im Bagno zu lassen. Eavaignac fährt iort: Er könne um so freier sprechen, als nichts in seinen Worten liege, was eine auswärtige Regierung in diese Sache hineinzichc. Das Bureau des 'Nachrichtendienstes habe in sechs Jahren mehr als I0M Schriftstücke gesammelt, welche keinen Zwestel bezüglich der Echibcst nnd Personalien der Ver faiser ließen. R o m. König Humberk Unterzeichnete heute ein Dekret, durch welches der Belage,nngsznstand der Provinz Masfae Carrara ans gehoben wird. — Die Komniandanten des ck.. «>.. 7. nnd 11. Armee korps sind von der Leitung der Polizeigewalt enlhobcn und diese Gewalt dem Präfekten übergeben worden. Rom. Der Senat bewilligte den provisorisch bis zum 3k. Dezember d. I. auSgestelllen Budget-Boranichlag Odde. Infolge des Eintritts von starkem Regen ist die Feier der Enthüllung des Denkmals fin den verunglückten Lcntnanl von Hahnke, welche heute um 1l Uhr stattfinden sollte, verschoben worden dis zum Eintritt besserer Witterung. Die Einwohner Obdes. welche im verflossenen Jahre den Sarg des Leutnants von Hahnke mit Blume» schmückten, sind von den Eltern de? verunglückten Offiziers mit Photographien desselben beschenkt worden. Londo n. Unter den vermißten Passagieren der „Bonrgogne' befinden sich folgende mit deutschklinaenden 'Namen. Leo» Ban- mann^ Gaipar Bel». Adolf GraZ. Georg Gricshaber. A. Heßlcr. Dr. cs. Hopve. Henri Krämer. Oswald Kirner. A. Schultz. Dien» Mädchen A. Leist, Professor E. L- Waliber. I H. Wind. I. M. Brvnk, A. Hummel. 2 Kinder I. Kiehl und Therese Sommer. F. Heß, T Janssen. Beriba Mohl, Emma Blader, Karoline Ritter, Carola Schultz. Mildred Schultz, T. Strauß, Fra» Strauß und FrlS. M. und W. Strauß, E. A. Wnrtz, 2 Kinder A. nnd I Weißig L ond o n. Depesche» ans Halifax meiden, daß sich auf der siLonraogne nach dem Zusammenstoß entsetzliche Scene» ahst'iellen Die Malroicn. nur ans die eigene Rettung dedactu. leisteten den Passagiere» nicht den mindesten Beistand. Nur wenige Boote wurden heiadgelasien. Ein Passagier, der ein Boot besteigen wollte, wurde durch einen Schlag mit einer Eisenstange auf den Kops sosori gclödret. Ohne diese Panik wären nur wenige Per sonen umgckomincn. L v n d o ii. Aus New '»stmk wird berichtet: Eervem's See leiste würben an Bord des „Harvard" gefangen geballen, während die Offiziere gegen Edrenwort stci umbergchen konnten. Montag Mitternacht wurde plötzlich Gewebriener an Bord gehört. Die Spanier batten genrcntcrt, die beiden Schildwachen überwältigt und sich ibwr Gewehre bemächtigt: die sofort alarmstle Schiffs wache crstickie aber de» Aufftand Sechs Spanier wurden ge kodier unb 15 verwundet. Die Offiziere waren an der Meuterei nndclbeiligt. Hava n a. Eine Proklamation Marschall Blanco'S zeigt den Verlust dos Geschwaders des Admirals Ecrvera an und tagt, der Schlag sei zwar selir schwer, adrr es iei der Spanier unwürdig, sich ststwach zu zeigen. Spanien könne den Kamps üder das Un glück sortietzen und dasselbe besiege». Die Kräfte Spaniens seien ausreichend Man möge sich znsammenlchtießeiz. ans Gott vrr-
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