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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 18.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192106185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210618
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-18
- Monat1921-06
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt Ml» »yrSnd«t 1878. Fernsprecher Nr. 9. PostM-ß- s»ch Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Val-mbsrger Ä^eizer. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich sür Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschluß Borm. 9 Uhr am Aorgabeta, Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« 88 Geschäftszeit: Bormittag 7—1, Nachm. 2—5 Uhr. Filialen: in Mtstadt Waldenburg bei Herrn Otto Für» ster; kn Gailenberg bei Herrn Strumpfwirker Fried, Hermann Richter: in Langenchorsdorf bit Herrn Schuh macher Friedrich Rabe; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Wallenburg bei Herrn Linus Friede mann u«d in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Bankkonto: Berrinsbanl zo Tolditz Geschäft-Hell« Waldenburg Sa. Grmetnd«girokonto Waldenburg 16. -N,'," IIM W mm b,,U 2 Marl dl« dreigelpalten« Zeile im amtUchrn Teile 1^0 Mk. Hinweise auf Anzeigen und Eingesandt« 1 Petit-Zeil« bv Pfg. Nachw tsongsgrbühr 25 Pfg. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtSbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederham, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. «r. 149. SonnaLeud, den 18. Juni 1V21 Witterunchsbertcht ausgenommen am 17. Juni Mittags 12 Uhr: Barometerstaud 767 mm reduziert auf den Meeresspiegel rhermameterstaud 4- 21° c. (Morgen- 8 Uhr 4» 17,»° L. Tiefste Nachttemperatur -s- 10° L.) Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Lamprecht« Polymeter 34°/«. Taupunkt -s- 6° Windrichtung Nord. Niederschlagsmenge i« den letzten 24 Stunden bi, früh 7 Uhr: 0,, mm. Daher WitternngSaussichten für den 18 Juni: Halbheiteres Wetter. Rumänisch-russische Friedensverhandlungen in Warschau. Amtlicher Tri«. Kohlen-Verkauf heute Sonnabend Nachm. 1—4 Uhr in der vorm. rhomot'schen Scheune. Siadtrat Waldenburg. xir Reichstag beschloß, j«, Nmlageverfahre« nur 2*/» Million«» Tonnen Getreide der diesjährigen Ernte z» erfasse». Ler «otschafterrat hat beschlossen, alle deutschen Klug- zeuge z» beschlagnahmen. Deutschland must bis 28. September 96V.0V0 »«Vik- »eter Holz liefern. Die Ruhrarmee wird «ach «nd «ach demobilisiert. I« der Berliner Stadtverordnetenversammlung kam es «m Donnerstag zu Tätlichkeiten. I« Hamburg erhob eine Maffenversammlnng Protest gegen die schwarze Schmach. I« Leipzig wurde gestern Donnerstag die landwirt schaftliche Ausstellung eröffnet. Bayer» hat die Belohnung für die Entdeckung des Mörders von Gareis ans sv.vvv Mark erhöht. z« Obttschlksien wächst die bolschewistische Gefahr. Korfanty verliert die Herrschaft über seine Baude«. xie tschecho-slowakische« ReparationSanspriiche sind stark vermindert worden. verschiedene England zugewieseue Schiffe solle« wieder a« Deutschland verkauft werde« «ugland will i» Mesopoiamie« eine «nabhimgige ara bische Negierung einsetzen. Ruhland hat mit Angora eine Militärkonveutio« abge- schloffe«. In der Nationalversammlung «au Angora wurden Re volverschüsse ausgetauscht. In der Hap-Frage ist noch kei«« Lösung zu erwarte«. Die Resolution Porter w«,»« vom »«erikanischeu Senat abgelehnt. Die Rückerstattung der Kriegsschulden wird von Amerika gestnndet. Juni 1821. In allen am Krieg beteiligt gewesenen Ländern bildet der Wiederaufbau die größte Sorge der Regierenden. In Rußland hat seit Aushebung der Leibeigenschaft 1861 die Agrarfrage immer die bedeutsamste Rolle gespielt. In dem gewaltigen Kampfe zwischen dem alten zaristischen und dem neuen Rußland, bei allen Putschen, Aufständen und Revolutionen bildete d:e Agrarsrage den eigentlichen Kernpunkt der ganzen hvchbedeutsamen Fragen nach der künftigen Entwickelung des russischen Staates. Die aus- gehetzten Lauern haben nach der Revolution in sinnloser Zerstörungswut bei der Plünderung des Großgrundbesitze» so ziemlich alle« vernichtet, was in Rußland «« Vieh- züchtereien, Gestüten, Bewässerungsanlagen, Samenkontrvll- stationen, überhaupt an wirklicher landwirtschaftlicher Kultur zu finden war. Ein Wiederaufbau des Zerstörten ist nur in Jahrzehnten denkbar und könnte erst dann verwirklicht werden, wenn sich ein neuer Grundbesitz mit gut geschulten Landwirten herangebildet hat. Eine ungeheure Enttäuschung und Ernüchterung in der Denkart des russischen Bauern ist infolge der Wi rtschaft der jch'gen Machthaber bereits eingetreten. Die mit dem Dekret der Svwjetregierung vom 26. Oktober 1917, da« jeden Privatgrunddefitz auf- hob, einsetzenden Bemühungen der Bolschewisten mit ihren kommunistfchen Experimenten, die völlige Sozialisierung der Landwirtschaft hsrbeizuführen, find an dem einmütigen und zähen Widerstand der gesamten Bauernschaft gescheitert. Lenin hat den Forderungen der Bauern in vielen Stücken bereits nachgegebe«; die« bildet den ersten Schritt zum Wiederaufbau der Landwirtschaft, der sich natürlich nur auf der Grundlage des freien Handels ermöglichen läßt. Ob ein solcher Wiederaufbau allein durch die Wirtschaft der Gr»ß- und Kleinbauern möglich erscheint, ist allerdings eine Frage, die erst die Proxi« lösen kann Zweifellos wird der von den kommunistischen Tyrannen befreite Bauer in Zukunst gewiß mehr leisten als seither; denn nur der Privatbesitz fördert die Strebsamkeit und Arbeitslust Die geistigen und sittlichen Kräfte für eine erfolgreiche Tätig keit sind beim russischen Lauern sicher vorhanden. Auch in den gebildeten Kr« sen schenkt man der wichtigsten Frage de« russischen Leben«, dem Wiederaufbau der Landwirt- schäft, die größte Aufmerksamkeit. * Die Notwendigkeit der Großbetriebe in der Landwirt schaft ist von der Sowjetregierung insofern anerkannt wor den, al« sie eine große Anzahl der früheren großen Güter als Sowjetwirtschaften eingerichtet hat und durch Lohn arbeiter bewirtschaften läßt. Die landwirtschaftlichen Groß betriebe in Rußland hatten ihre große Bedeutung, da« geht au» folgender Tatfache hervor: Der Bestand an Merinoschafen, die nur von Großgrundbesitzern gezüchtet wurden, ging nach Verwüstung des Großgrundbesitze» von 5 Millionen auf 200 000 Stück zurück. Die technische Ausrüstung der russischen Landwirtschaft ist auf eine äußerst niedrige Stufe gesunken. Auch der Pferdebestand ist von 1914 bi« 1921 von 35 Millionen aus 12 Millionen her- abgegangen. Die Sowjetregierung hat große Anstrengungen gemacht, um durch Einfuhr von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten au« Deutschland seit 1820, sowie Sämereien im Frühling diese« Jahre« diesen Uebelständen abzuhelfen. Lei den völlig zerrütteten Berkehrsverhältnissen stößt diese Einfuhr allerdings auf die größten Schwierigkeiten. Ohne eine weitgehende Aushilfe seiten« der deutschen Industrie erscheint aber eine ersprießliche Entwickelung der russischen Landwirtschaft ausgeschlossen. I« landwirtschaftlichen Kreisen wird bei un» nun. die Befürchtung laut, die in Zukunft sicherlich sehr engen wirt schaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland könnten für da« letztere eine recht unliebsame Form an nehmen. Sie befürchten, daß die deutsche Industrie den Wiederaufbau der russischen Landwirtschaft so schnell und gründlich bewerkstelligen werde, daß die letztere dann bald durch ihre billigere Erzeugung al« gefährliche Wettbe werberin die deutsche Landwirtschaft völlig erdrücken könnte. Dieser Gedankengang ist nur insoweit richtig, al« sich der deutschen Industrie in Rußland, wie überhaupt im Osten, allerdings zweifellos die glänzendsten Aussichten eröffnen. Das ist schon daraus zu ersehen, daß Sowjetrußland bi« jetzt seinen ganzen Bedarf an landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen au« Deutschland gedeckt hat. Und solange der MarkkurS niedrig bleibt, sind Schweden, England und Amerika natürlich von jeder Konkurrenz ausgeschlossen. Aber die Gesahr sür die deutsche Landwirtschaft wird ganz gewaltig überschätzt, sowohl die frühere große Bedeutung de« Großgrundbesitze« für die Au»fuhr, wie die geringe Leistungsfähigkeit der bäuerlichen russischen Produktion, werden dabei allzusehr übersehen. Daß ein reiner Bauern staat selbst in einem ungemein fruchtbaren Lande nichts sür die Ausfuhr liefern kann, zeigt uns da« Beispiel Bul gariens. Im günstigsten Falle könnte man annehmen, daß in Rußland die bäuerliche Wirtschaft allmählich so weit kommen wird, neben etwa« Hafer, Flach« und Hanf, die für die deutsche Landwirtschaft durchaus notwendige Futter gerste zu liefern. Wir können die» annehmen, weil nach den Angaben der Generaldirektion für Bodenorganisation im Jahre 1913 die bäuerlichen Betriebe nur 10 Prozent weniger Gerste pro Hektar lieferten al« der Großgrund- desitz- Der russische Bauer erntet aber auf der gleichen Fläche kaum mehr als ein Drittel de« Ertrage«, den der deutsche Bauer darauf erzielt. Und nach seinen Tharakteranlagen wird er voraussichtlich die deutschen Leistungen niemal« erreichen. Jedenfalls brauchen die deutschen Landwirte wegen einer sehr fern liegenden angeblichen Gefahr sich heute noch nicht aufzuregen. Deutsche- «eich. Der frühere kaiserliche Gesandte vr. Oskar Etübel ip im 75. Lebensjahre in Dresden verstorben. Er hatte von 1800 bis 1905 die Leitung der Kolenialabteilung Für den freigewordenen deutschen Gesandtenposten in Prag ist der Berliner sächsische Bevollmächtigte Or. Koch au-ersehen. Zu der Ermordung de- bayerischen unabhängigen Abge ordneten Gareis haben die Sozialdemokraten im baye rischen Landtag eine Anfrage eingebracht, in der «S heißt: „Seit Jahr und Tag wiederholen sich in München heimtücki sche Ueberfälle aus Personen, die im öffentlichen Leben und im politischen Gegensatz zu den Rechtsparteien des Landes stehen. E» ist hierdurch rin Zustand der Recht-unsicherheit und de- mangelnden Schutze» von Staatsbürgern enthüllt» der dringend eine unv rzügliche und gründliche Abhilse und Wiederherstellung der Ordnung und RechtSzuständ« erheischt." Anläßlich eine» Einspruch» der Arbeitnehmer gegen einen Schiedsspruch im Aachener Bergbaubezirk über erhpben« Lohn forderungen hat sich der ReichSarbeitöminister über die Ueberschichtenfrage wie folgt geäußert: „Mangel» anderer verfügbarer Mittel kann die Möglichkeit zur Erzielung höherer Löhne zurzeit nur in einer Wiederaufnahme der seit dem 1. Mai 1821 eingestellten Ueberarbeit erblickt werden. Sollten die Belegschaften dazu geneigt sein, so wäre ich bereit, ein neuer Ueberschichtenabkommen sür den dortigen Bezirk zu »ermitteln, wobei ich allerdings schon jetzt darauf Hinweisen muß, daß Leistungen aus Mitteln de» Reiches nach Fortfall der 5 Goldmark Prämien nicht mehr in Frage kommen können." Der Aeltestenrat des preußischen Landtage» beschloß, das Plenum Mitte Juli, vorausstchtlich am 15. Juli bi» Ende September zu vertagen. Man war der Ueberzeugung, daß e» doch nicht gelingen werde, den Haushalt noch vor der großen Vertagung zu verabschieden. Um die Arbeite« tunlichst zu fördern, soll der Hauptausschuß mit der weiteren Vorberatung des Haushalte- bereit» Ende August beginnen. Wie bereits angelündigt wurde, haben der französische und der englische Geschäftsträger in Berlin am 15. Juni bei der deutschen Regierung Vorstellungen wegen de- Selbstschutzes in Oberschlesien erhoben. Den Versuchen, den Selbstschutz den Insurgenten gleichzustellen, trat der Minister des Aus wärtigen Rosen energisch entgegen und gab den Vertretern beider Länder, die getrennt ihn aussuchten, bekannt, daß die deutsche Regierung bereits eine Note über die oberschlefischen Verhältnisse an die alliierten Regierungen gesandt habe, in der verlangt werde, da- AusstandSgebiet unverzüglich von den Insurgenten zu räumen. Da» Sonderg«richt in Hall« verhandelte gegen die Haupt führer der Manrfelder Bankräuber, die dort während des mitteldeutschen Aufruhr» Spar- und Pvstkaffen plünder ten und insbesondere 300,000 Mk. erbeuteten. Der Tischler Grüneberg und der Bergmann Müller aus Manifeld wurden zu neun, bezw. zehn Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeisusficht verurteilt. Müller ist derselbe, der al- Vorsitzender de» BollzugSrateS im Ruhrgebiete im Vorjahre von der Duisburger Reich-bank eine Million Mark sür die Rote Armee erpreßt hatte. Der Reparation-aurschuß teilt, wie au- Pari- gemeldet wird, in einer offiziellen Verlautbarung mit, daß die deutsche Regierung zu -er im Londoner Abkommen vorgesehenen Frist 1. Juli eine Gesamtschuldverschreibung über zwölf Mil liarden Goldmark übergeben werde, eine Entscheidung, die im
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