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Dresdner Journal : 15.02.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187002156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-02
- Tag1870-02-15
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- Dresdner Journal : 15.02.1870
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Feuilleton. bcrt's „Kinderlieb". C. Banck. derung der venettantschen Schule gab. Zunächst wur den die örtlichen Bedingungen beleuchtet, welche auf die eigentliche Entwickelung der Schule einwirkten und während die übrige Kunst Italiens bereits in Manier versunken ist, noch eine bedeutende Nachblüthe treibt. Konnte die Kunst den Verfall der mächtigen Republik des heiligen Markus auch nicht aushalten, so hat sie der Nachwelt doch, wie der Vortragende nachwies, ein treues Abbild ihrer Pracht und ihres Glanzes erhalten. un >er- >kM Ui- ml» »er ber u" Ä ii e er mf ö-, Dresden. Am 12. Februar fand im Hörsaale des Zwingers die zweite kunstgeschichtliche Vor« lesung des Herrn v. Molltn statt. Mit Interesse folgte das ziemlich zahlreiche Publicum dem Vortragen den, der in warmen Worten eine anschauliche Schil- sodann die Hauptmeister in ihren Leben und Werken vorgeführt. Giovanni Bellini ist der treffliche Meister, der in einem neunzigjährigeu Leben der Kunst der Venezianer eine sichere Grundlage gewinnt, auf welcher sie in gediegenster LebenSsülle sich nach allen Seiten au-zubretten vermochte. Ihm folgen Giorgione, Palma vecchio und endlich Tizian, der die Vollendung der venettantschen Maleret repräsrntirt. Ebenso wurden hauptsächlich noch Paoloo Veronese und Ttntorrtto charaktertstrt; zwei Meister in denen die Schule, Fräulein Helene Magnus aus Wien unterstützte daS Eoncert mit Vorträgen von Ltcdern (Mozart, Schu mann, Rubinstein, Taubert). Ihre Stimme ist klein und an Umfang gering, an wohllautendem Klang arm in der liefern Lage, ausgiebiger in der höhern. Aber ihr Vortrag: technisch geschmackvoll und sauber, leicht und zierlich in der Behandlung, ist mit geistigem Ver- ständniß sorgsam und fein in allen Details ausgcar- beitet; deutliche Aussprache tritt hinzu, und eine vor zügliche Begleitung von Seiten des Concertgebers. So gab Fräul. Magnus etwas in besonderer Specialität Fertiges, was endlich stets einen ansprechenden und ge winnenden Eindruck machen muß. Besonders eignete sich ihr zart gestimmter und miniaturmäßig malender Vortrag für die Lieder von Rubinstein und für Tau- * In Amsterdam starb vor Kurzem der Komponist A. Berlyn, der sich auch namentlich al» Dirigent hohe Verdienste um die musikalischen Verhältnisse Hol land- rrworbm hat. Dresden. Sonnabend, 12. Februar, gab Hr. Anton Rubinstein ncch eine Soirde musicsle im „Hotel de Saxe". Wenn jernc Productionen nicht durchaus die Vcllendung — auch hinsichtlich der Technik — der im vorigen Eoncert gegebenen erreichten, so mag man bedenken, daß der jetzige geschäftsmäßige und anstreng ende Betrieb des virtuosen Eoncertirens überhaupt einem gleichmäßigen und mit voller künstlerischer Hin gabe erfüllten Gelingen der Leistungen nicht günstig sind. Zu heftige Contraste in Ton und Tempo, Will kür in der Rhythmik, btSweilen ein wildes Ungestüm der Behandlung rc., worunter die innere Harmonie des Vertrags, daS Wohlverhältniß der Gestaltung und der Gedanke selbst leiden, traten diesmal öfter hervor. Aber deS Virtuosen individuell geist- u. phantasievolle Auf fassung und poetisch schwungvolle productive Belebung, seine energische Bestimmtheit und farbenreiche Mannich- faltigkeit deS Ausdrucks, sein schöner Anschlag und Ton sind Eigenschaften ersten Range-, dir ihre fesselnde Wirkung behaupten und reichen Genuß boten. Von größern Ptanofortecompositionen spielte der Concert- aebrr F. Schubert'- O-äar-Phantasie und Bcechoven's 0-moII Sonate op. 31 und außerdem Piecen von Liszt (Schubert'- Erlkönig), Schumann, Chopin (große Po lonaise), Beethoven. Außerordentlich schön namentlich war die Wiedergabe des Mittelsatze» der Phantasie (Mo tive au- dem „Wanderer" mit Variationen), de» Schluß sätze» der Sonate, maßvoll und edel empfunden, dann unter den kleinern Piecen de» Notturno von Chopin; genial charakteristisch der Vortrag de» (für Ptanoforte beLrbeitetrn) K»rci» I» wro» au» den „Ruinen von Ach«". Du ollem hast mich auf Erdeu, Weil und wie ich diu, geliebt. Jetzt noch weht aus Deiner Zelle Mich's wie Frieden an und Ruh'; Ueber ihre blum'ge Schwelle, Fühl' ich', gehl'S der Heimath zu- Leider wird der im Allgemeinen günstige Eindruck dieser Gedichte hier und da (beispielsweise sei an die Sonette erinnert) durch sprachliche Härten und Mangel an geglätteter Form etwas gestört. Aus dem obengenannten Verlage liegt noch ein Büch lein vor, das sich „Bilder aus Italien" betitelt und Eduard Paulus zum Verfasser hat, der sich im vorigen Jahre durch die sinnige Beschreibung von Lud wig Uyland's Heimath einen ehrenvollen Namen ge stiftet. Man erwarte keine Retsebeschreibung; es sind nur lose, kurzweilige, an Ort und Stelle in der Stim mung entworfene Skizzen, die sich indeß recht angenehm le,en. Mit Absicht enthielt sich Paulus beinahe jeder Besprechung der Kunstschätze Italiens, da hierüber seit Winkelmann schon des Trefflichen genug gesagt worden ist. Aufrichtig sei gestanden, daß deS Verfasser» schmucke Prosa uns weit mehr zusagt, als viele der etngestreu- tcn Gedichte. Da- Werkchen hat übrigens Beifall ge funden, wie die zweite stark vermehrte Auflage beweist^ . -t Literatur. „Herbstblumen. Neue Gedichte von K. G. Ritter v. Leitner. Stuttgart, Verlag von A. Kiöner. 1870." Der Verfasser, bereits als Lyriker nicht ohne Namen, bietct die vorliegenden, aus gereif ter Weltanschauung hervorgegangenen Dichtungen in fünf Hauptrubriken, und die von ihm besungenen Stoffe sino theils rein lyrischer Statur, theils dem Gebiete der Geschichte und Sage, sowie dem modernen Leben ent nommen. Erfreulich ist es, daß Herr v. Leitner manches neue Thema behandelt und verbrauchten lyrischen Phra sen möglichst aus dem Wege geht. Und ist auch nicht allen sei nen Dichtungen der Stempel der Originalität aufgc- drückt, so wird man doch zugeben müssen, daß hier ein echtes, warmes Poetengcmüth zu uns spricht. Als Probe möge nachfolgendes kürzere Gedicht Platz finden. Na» Krad der Mutter. Lebensmüde, weltverdrosfeu Schleich' ich mich zu Drr herauS; Ach, und finde mir verschlossen Nun sogar der Mutter Hans. Halt' ich einst ein Weh zn klagen. Ward mein Herz zu voll von Lost, Durfte Leid und Freude Nagen Ich an driue treue Brust. Ja, und wär' ich heimgekommen Schuldbelastet, schmachbefleckt, Hättest Du mich anaeoommen und mit Küsten doch bedeckt. Mocht' auch manche- Her, mir werden, Da- mir Lreb« gab und siebt, stsg -Littmt. tolllovs, t beste»- >7». cß. arkt. - grünUich Ligllkur- verlangt, u führen, .ngan'en 2 d'sfre i-Expe- op in n. iold ge- rlloiS", arabiner k»t». s guter Wuwe, clh'chrft gröhlen »ausval- ststandiz in vor Engage- »» be- pedilion , Fried- m, ans »ausbalt accarat , auch lste em Stütze gern die bei neh- stehcrill t«. iLt., rite, hönster ichnei- n und v N« eine ich ge- t r chi- er em leiden, er Ge» erweb st aeru An , bei r . und I, sü I Sßerer endest rvoll- Kl, mpf. e». actur Acr- bdec- und zen I». Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Dir dirßjährigen Aufnahmeprüfungen der an- gemeldetrn oder noch anzumeldenden A»ptränten für da» Kövtgl. Sächs. Cadettrn-Corp- sollen den 20. April beginnen. Für die Anmeldung drr Aspiranten, für deren An sprüche auf Kadetten- und Pensionärstellen und für die bet erfolgter Ansnahme in das Kadetten Corps zu lei» strnden Erziehungsbetträge rc. ist daS Regulativ für das Köntgl. Sächs. Cadettrw Corps vom 22. Januar 1869 maaßgedend. Der gedruckte AuSzug ans dem nur erwähnten Re gulativ, sowie gedruckte Formulare zur Anfertigung drr nothwendigen N tionale sind durch die hiesige Buchhand, lung von C. Höckner käuflich zu beziehen. Dresden, den 17. Januar 1870. Krieg-.Ministerium. von Fabrice. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. TageSgeschichte. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. Vermischte». Feuilleton. Inserate. TagrSkalendrr. Börsen- Nachrichten. Beilage. LandtagSverhandlungev. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Statistik und LolkSwirthschaft. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 14. Februar, Nachmittags ^4 Uhr. (W. T. B.) Soeben ist der Reichstag deS Norddeutschen Bunde» durch Se. Majestät den König im weißen Saale de» königlichen Schlosse» mit folgender Thronrede «tösfart worden: „Gcehrtc Herren vom Reichslage dks Norddeutschen Luudce! Im Namen der verbündeten Negierungen heiße Jch Sle zur letzten Session der Legislaturperiode willkommen. Sir werden in dieser Session berufen sein, die unter Ihrer Mitwirkung geschaffenen und durch einmüthiges Zusammenwirken der verbündeten Regie rungen ins Leben getretenen Institutionen zu ergänzen und fortzubilden. Zu Meiner lebhaften Befriedigung ist es der hin- gtbcnden Thätigkeit der zur Vorbereitung eines Straf gesetzbuches sür den Norddeutschen Bund berufenen Männer gelungen, den Abschluß dieses umfangreichen Werkes dergestalt zu fördern, daß dasselbe, vom Bun- desrathe genehmigt, Ihnen schon heute rorgelegt wer den kann. Indem dieses Gesetzbuch auf einem der wich tigsten Gebiete des öffenrlichrn Rechtes die nationale Einheit im Norddeutschen Bunde zum Abschlusse bringen will, enthält es zugleich eine den Forderungen der Wissenschaft und den Ergebnissen reicher Erfahrungen entsprechende Fortbildung des im Bundesgebiete be stehenden Strafrechts. Dasselbe Ziel soll auf verwandtem Gebiete durch ein Gesetz zum Schutze der Autorenrechte angestrebt werden. Das in der Bundesverfassung begründete, in den Grietzen über die Freizügigkeit, sowie in drr Gewerbe ordnung weiter ausgebildete gemeinsame Jndigenat wird in den Ihnen zugehendcn Gesetzvorlagen nach verschiedenen Richtungen eine abschließende Entwicke lung erhalten. Eine Gesetzvorlage über den Erwerb und Verlust der Bundes und Staatsangehörigkeit werd dem von Ihnen in der vortaen Session ausgesproche nen Wunsche entgegenkommen. Bei ter Verschieden, artigkeit der landesgesctzlichen Bestimmungen über Hei» matd-rcchte und Armenpflege hat dar Institut der Freizügigkeit Ungleichheiten hervorgerufen, deren auch von Ihnen angeregte Beseitigung nicht länger ver schoben werden darf. Eine Ihnen über den Unter- stützungswodnsitz zugebende Gesitzvorlage ist bestimmt, den empfindlichsten Uebelständcu Abhilfe zu schaffen. Die Hemmnisse, welche drr vollen Entfaltung der Freizügigkeit durch die Landesgesetze über die dirrcte Besteuerung noch entgeqenstehen, sollen durch ein dem Bundesrathe vorliegend.» Gesetz beseitigt werden. Den wiederholt kund gegebene« Wünschen nach eim r der Billigkeit entsprechenden Ausgleichung der Beschrän kungen, welchen die in den Bereich neuer oder erwei terter Festungsan lagen gezogenen Grundstücke unter worfen werden müssen, soll durch eine Gesetzvorlage entsprochen werden. Die Lage der zu den Unterklassen der vormaligln schlckwig-holfteinschen Armee gehörigen Personen nimmt dieselbe Teilnahme in Anspruch, w'lche in Ihrer vor letzten Session den Offizfl reu gegenüber zum Ausdruck gelangt ist. Es wird Ihnen hierüber eine Vorlage zuaehen. Ueber die in dem Bundesconsulatsgesetzc vorbehal- tcne Regelung der Bcfugniß der Bundesconsuln zu Eheschließungen und zur Beurkundung des Personen standes wird Ihnen eine Vorlage gemacht, und ein Ge setz über die Verhältnisse der Bundesbeamten wird wie derum Ihrer Beschlußfassung unterbreitet werden. Die Steigerung des Verkehrs und die Reform der Besteuerung des Zuckers haben es gestattet, in dem Ihnen vorzulegcnden Bundeshaushaltsetat für das Jahr 1871, unter Aufrechterhaltung der bewährten Grundlagen vorsichtiger Veranschlagung, die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern, sowie an Pvstüberschüssen höher ausznbringen, als im laufenden Etat. Es ist dadurch die Aussicht gewährt, daß der größere Theil der dau ernden Mehrausgaben für die Fortentwickelung der Bundeseunichiuugcn, namentlich für die planmäßige Ausbildung der Bundesmartne in eignen Einnahmen des Bundes flirre Deckung findet. Die Anbahnung der m Artikel 4 des Prager Friedens vorgesehcmn Verständigung über die natto- nalr Verbindung des Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Siaaieu ist der Gegenstand Meiner un- ausgesetzren Aufmerksamkeit. Ein mit dem Grvßherzogihum Baden geschlossener Jurisdictionsverirag, der Ihnen zur Genehmigung zugehcn wird, dehnt die Grundsätze der Gemeinsamkeit des Richtsschutzks, welche durch das Gesetz über die Gewährung der Rechtshilfe für den Norddeuifchcn Bund zur Geltung gelangt sind, rn nationalem Sinne über die Grenzen des Bundesgebietes aus. Durch eine Ergänzung der Maß- und Gewichts ordnung wird die Möglichkeit gewonnen werden, der Gemeinsamkeit des Maß- und Gcwichtsweflns mit an dern deutschen Siaaieu durch gegenseitige Zulassung der geaichten Maße und Gewichte Ausdruck zu geben. Zur Herstellung der süddeutschen Festungscommifsion Hai der Bund durch Meine Vermittelung unter Ein willigung >n den ungetheilten Fortbestand des gemein samen Fcstungseigenthums bereitwillig mitgewtrkl. Die Gesarnmtheit der Verträge, welche den Norden Deutschlands mit dim Süden verbinden, gewähren der Sicherheit unv Wohlfahrt des gemeinsamen deutschen Vaterlandes die zuverlässigen Bürgschaften, welche die starke und geschlossene Organisation d.s Norddeutschen Bundes in sich trägt. Das Vertrauen, welches unsere süddeutschen Verbündeten in diese Bürgschaften setzen, beruht auf voller Gegenseitigkeit. Das Gesühl na tionaler Zusammengehörigkeit, dem die bestehenden Verträge ihr Dasein verdanken, das gegenseitig ver- pfändeie Wort deutscher Fürsten, die Gemeinsamkeit der höchsten vaterländischen Interessen, verleihen unseren Beziehungen zu Süvtzeutschland eine von der wechscln- d nWoge politischer L»iden,chaften unabhängige Festigkeit. Als Ich im vorigen Jahre von dieser Stille zu Ihnen sprach, habe Ich tum Vertrauen Ausdruck ge geben, daß Mein'm aufrichtigen Streben, den Wünschen der Völker und den Bedürfnissen der Civilisativn durch Verhütung jed-r Störung des Friedens zu entsprechen, .brr Erfolg unter GoiteS Beistand nicht fehlen würde. Es thut Meinem Herzen wohl, heute an dieser Stelle bekunden zu können, daß MUn Vertrauen seine volle Berechtigung hatte. Unter den Negierungen wie un ter den Völkern der heutigen Welt ist die (Überzeugung in siegreichem Fortschritte begriffen, daß einem jeden politischen Gemeinwesen die unabhängige Pflege der Wohlfahrt, der Freiheit und der Gerechtigkeit im eigenen Hause zustehe und obliege, und daß die Wehrkraft eines jeden Landes nur zum Schutze eigener, nicht zur Be einträchtigung fremder Unabhängigkeit berufen fei. Die Legi-laiurperiode des gegenwärtigen Reichs- tags naht sich ihrem Schlüsse. Durch Ihre bisherige, an Erfolgen reiche Thätigkeit und die fiuchtbare Wech selwirkung, mit welcher die Arbeiten der verbündeten Regierungen und des Reichstags in einander gegriffen haben, sind die Bundeseinrichtungen fest begründet und ist die Richtung ihrer Entwickelung zum Heile des Va terlandes bestimmt wordin. In diesem Sinne werden die Berathungen der bevorstehenden Session erneut Ihre angestrengte Thätigkeit in Anspruch nehmen; aber Sie werden durch Lösung der Ihnen vorliegenden Aufga ben die Erfolge des gegenwärtigen Reichstags zu einem Abschlusse bringen, welcher diedanut verbundenen Mühen durch den Dank der Nation lohnen und diesem Reichs tage eine hervorragende Stellung in der Geschichte der vaterländischen Institutionen sichern wird." Wien, Sonntag, 13. Februar, Abcndö. (Corr.- Bür.) Eine Versammlung hiesiger Setzer hat be schlossen, mit den Principalcn Unterhandlungen einzulriten. London, Montag, 14. Februar. (W T B.) Die „Times" meldet, daß französische Cabinet habe dem Papste sein Mißvergnügen über die absolu tistische Regierung in Rom bedeutet und zwar nicht die Abberufung der französischen Truppen ange- droht, aber die Bemerkung gemacht, daß dieselbe längst beschlossen sei, da Frankreich die Integrität de» Kirchenstaates ohne Besatzungötruppen garan- tir«'könne. ' Athen, Sonntag, 13, Februar. (Cvrr.-Bür.) Der französischen Gesellschaft Ebollet wurde die Durchstechung des Isthmus von Korinth mit einer Frist von 18 Monaten bewilligt. Dresden, 14. Februar. Der am 12. F brnsr erfolgte Schluß der preußi schen Landtagssession wird bereits von der „Na tion« l-Zeitung " in einem länger« Artikel besprochen. „Was man auch über die abgrlaufcne Session sagen mag — heißt es in demselben—, sie gewährt das be ruhigende Gefühl, daß Rtichstag und Zollparlament in diesem Jahre nicht mehr mit den Klagen preußischer Finanznoth werden behelligt werden. Das Ende der veimuthlichrn Finanznoth in Preußen gestattet uns, mit einem viel freien» Gefühle den Arbeiten des Reichs tags entgegeuzuschen, als dies im vorigen Jahre der Fall war, da die Regierung angckündigt hatte und an der Absicht festhielt, vem Reichstage durchaus neue Mittel sür den preußischen Staat zu erlangen. Auch haben wir zum ersten Male das Zutrauen, welches uns in den frühern Sessionen gefehlt hat, daß die Negierung im Zvllparlament die Tarifreform mit frrierm Blicke bihandcin und ihr Augenmerk nicht blcs auf die Vermehrung ergflbiger Steuern gerichtet halten werde. Wird in diesem Jahre der Neformverjuch wiederholt, so erwarten wir nicht mehr den Petroleumszoll al- vorgeschobenen Posten, und unter dieser billigen Vor aussetzung halten wir einen bessern Erfolg nicht für unwahrscheinlich. Mindestens ist die Furcht entfernt, daß die leitende Regierung Preußens durchaus darauf bedacht sei, aus den Bewilligungen des Zoll Parlament- eine Aufbesserung ihrer Kassen zn erwarten. Dieses ungünstige Prognostiken wird den diesjährigen Reform- Versuchen nicht im Wege stehen. Das ist das Verdienst der diesjährigen Session des preußischen Landtags." In Bezug auf andere Zweige der Verwaltung sei zwar auch mancherlei gefördert worden, aber die Arbeiten der Session nähmen doch „den Charakter des Miß lingens" an, weil die beiden Hauptgegenstände, auf welche die öffentliche Aufmerksamkeit am meisten ge richtet war (die R formgesetze über den Grunderwerb und das Hyothekenwcsen, sowie die Kreisordnung), zu keinem praktischen Resultate geführt haben. BemerkenS- werth ist noch, daß auch der „N.-Z.", dem Hauptorgan der nationalllbcralcn Fractiou, nach Erwägung Dessen, „was geleistet und was unterbrochen worden ist", eine außerordentliche Session des Landtags nach dem Schlüsse des Zollprrlaments „immer noch nicht für wahrschein lich" gelten will. „Die mögliche Dauer", sagt sie, „würde von selbst auf wenige Wochen sich beschränken, innerhalb einer so kurzen Frist würde aber höchstens für dringende Finanzvorlagen ein Ergebniß zu erwar ten sein, und für die Finanzen liegt ein so dringendes Bevürfmß nicht vor. Für die Keeisordnung von einer kurzen Session ergiebige Resultate zu erwarten, wäre eine neue Täuschung, welcher die Regierung nach dem Ver laufe der gegenwärtigen Session schwerttchverfallcn wird." — Die „Kölnische Zeitung" sagt über denselben Gegenstand: „Die Negierung hätte eine Vertagung der Session vorgczogen, aber ihr Wunsch ist an dem Wi derspruche des Herrenhauses gescheitert. Das Bedauern über diesen Mißcrsolg klingt aus der Schlußrede vor nehmlich hervor, sowie auch, daß die Regierung sich augenblicklich noch mit der Hoffnung trägt, noch vor Schluß der Legislaturperiode durch Einberufung einer außerordentlich»« Session einige Lücken in der Gesctz- gcbung aussüllm zu können, welche die drei ordent lichen Sessionen übrig gelassen haben. UnsrrstheilS zweifeln wir, ehrlich gestanden, an der Erfüllbarkeit dieser Hcffnung, und möchten wünschen, daß die Re gierung ihre Absicht einer für diesen Sommer einzu- berufenden außerordentlichen Session aufgebe. Zu der Eifersucht des Herrenhauses auf die größere Frucht barkeit der Sessionen des norddeusschen Reichstage- und die eurchdiese bedingte alljährlich wachsende Bevorzugung des herrenhauelosen Reichstages vor dem Landtage im Herzen der Bevölkerung und die damit gleichzeitig fort schreitende Entwickelung der Kompetenz des Norddeut schen Bundes mögen im Spätsommer erst noch die Er gebnisse der neuen Wahlen hinzutreien, bevor seine Compromißthätigkeit auf eine neue Probe gestellt wird. Daß dieselbe bis jetzt noch nicht sehr groß ist, dafür scheint die Ablehnung des VertagungS- anirags der Regierung ein Zeugniß zu geben." — Die „Schlesische Zeitung" bringt „am Vor abend des Reichstags* einen scharfen Artikel gegen die Opposition, weiche in der letzten Zeit von selten der „preußischen Patrioten" gegen den Nord deutschen Bund erhoben worden ist. Anknüpfend an den bekannten Neujahrsartikcl des Rundschauers der „N. Pr. Z." und die neueste Broschüre von Konst. Frantz: „Die Schattenseiten des Norddeutschen Bunde» vom preußischen Standpunkte betrachtet," weist die „Schl. Zig." auf die Rede hin, in welcher Graf v. Bismarck jüngst dem preußischen Herrenhause zurtef: „schlagen wie diesen Weg ein, dann gehen unsere Wege so himmelweit auseinander, daß wir uns nicht mehr wieder finden " und schließt sodann mit folgenden Worten: „ Das sind Worte, denen wir unfern vollen Beifall zollen und denen wir vertrauen. Aber gesetzt, Graf Bismarck irrt sich und wir mit ihm, und der Bund wäre wirklich so destructiv, wir hätten also besser ge- than, an den preußischen Traditionen und an der preu- I» »rn»»» tri« ^KUrUeü DreMerÄmmml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. öuoü«» ko»t auü Im»eki»k kian »usrratraamiayau «swün»: k» 8»t»o»r»rr>», 6ommi«to»»» äe» OreiUosr ^vi»ro»i», : lk kxo, »». f!v<ir>« ko»?; N»md»r,->,rU»- Vi»»-I-»ip»iU-N»»«l rr»»üki»rt ». N.: t Vuor.«», N»riu>. tj»upio»'»ell» lUiodk., li»r»»»r»»'» Nur«»u, «voui-r» Llonii; Lr«m«o L. 8v»r.orr»; vr«,I»n: L, ^nvovoer'rure«», .t»»»», L kraLir-urt ». U : «'»eke Uuckü.; 10-1»: Sv «tvi:«»« . k»ri» Nxvn». «vl.t.1»» t6o., (8,<i« I» kr»8 l'» kout.lv»'» Uocüd.? Vl«u Oer»l.i» «lrrauogrder: It.-Lixl. Krpsüitioo <i«» »rsiüvsr Uovro»1», Orsiüe» --»riniiitr»«»« lto 7» „srr«lr»»rrtse: J-Ur Um U»o»> «inr e«»p»It»vev „Li»k»»»vat" äi» L«il«: - ^xr. «rschetar»: IKssUok, mit Lu»v»km« <I»r 8o»o a»«t b'«i»rt»E*, Udiväo kür <i»v kolxmckm 1'»^ -LürUeü: S'l'üir. — Ussr HMrUek, 1 tb .. 2ou»tli<:ü!— „ lb Li»r«>»« tt»mm«r». I „
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