Suche löschen...
Dresdner Journal : 28.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185309284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 948-949 in der Vorlagen nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-28
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 28.09.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. V 226 Diese« Blatt erscheint mit «u-oahme Preis für da« «irrteijahr Thaler. O de« Sonntag« täglich Abend« und ist 3/lttlW0U), 28. Insertions-Gebühren für den Raum "I -E durch alle Postauftalten zu bkjieheu. rtuer gespaltenen Zeile 1 Neugroschen. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Direktion der chemnitz riesaer Staatseisenbahn betreffend. Di, zur Zeit in Döbeln befindlich, Direktion und Haupt verwaltung der chemnitz - riesaer SlaatSeisenbahn wird vom 1. Oktober diese« Jahre« an ihren Sitz in Chemnitz nehmen, waS hierdurch zu Jedermann« Nachachtung bekannt gemacht wird. Dresden, am 22. September 1853. Finanz-Ministerium. Behr. Opelt, 8. Dresden, 16. September. Se. Königliche Majestät haben dem dei'm Gesamintministerium «»gestellten Referen dar Karl Moritz Roßberg, unter Belassung in seiner zeilherigen Stelle, den Charakter eine« Regierungsrathes beizulegrn geruhet. Dresden, 23 September. Se. Königliche Majestät haben Allergnädigst geruht, dem Sladikassioer Johann Gott fried Schweitzer zu Frankenberg bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Bürgerjubiläums in Anerkennung seiner Verdienst, um die städtische Verwaltung und seine« stets bewährten unladelhafren Verhaltens die zu Allerhöchstihrem Verdienstorden gehörige Medaille in Gold zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Vebcrsicht. Tagessteschichte. Dresden: Die Bundesinspecloren. Die Revue bei Heyda. Der sogenannte Kornwucher und die hohen Getreidepreise. — Chemnitz: Staat-Minister Behr »ingelroffen. — Berlin: Der Kirchentag geschlossen. Befestigung des Grundrredils. Die Verhandlungen dec ElbschifffahrtScommission. — Kassel: Verordnung wegen Ausübung der Jagd. — Paris: Die Reise des Kaisers. Maßregeln gegen Provinzblätter. Vermischtes. — London: Ein Theil der vereinten Flotte ist aus der Besika-Bai nach Konstantinopel gegangen. — K op en hag e n: Major v. Baqgesen -h. Die Cholera erloschen. — Konstan tinopel: Neuer Mililärgouverneur für Belgrad ernannt. — Galacz: Große Getreidevorräthe aufgespeichert. — Alexandrien: Getreideausfuhr verboten. — Bombay: Neueste Ueberlandpost. Local- und Provinzialangelcgenheiten. Leipzig: Schicht'» Säculargeburtstagsferer. Der CircuS von Loisset. — Löbau: Feuer. Feuilleton. Anzeigen. Börsennachrichten. TageSgeschichte. Dresden, 27. September. Vergangenen Sonnabend Vormittags 10 Uhr exercirte vor den hier anwesenden BundeSinspectoren in der Nähe der Residenz ein combinirteS Bataillon der dritten Jnfanteriedrigade in voller Kriegsstärke im Feuer, worauf Schießen nach der Scheibe mit Spitz- kugelqewehren stattfand. Nachmittag« gab Se. Excrllenz der Herr Kriegsminister Generalleutnant Rabenhorst zu Ehren der Herren BundeSgenerale ein Diner, welchem auch die sämrrnlichen übrigen Herren Staatsminister beiwohnten. Die im engern Cantonnement gestern Vormittag vor Sr. Majestät dem Könige und den Bundes-Musterinspec- toren abgehaltene Revue, der auch Ihre Majestät die Kö nigin, Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessin Johann nebst Ihren Prinzessinnen Töchtern, Sidonie, Anna und Mar garetha, und die Prinzessin Augusta, sowie der Kriegs minister und fast alle aktiven höhern Offiziere der Armee beiwohnten, fand zwischen den Dörfern Poppitz und Heyda statt. Die Truppen machten, mit ihrem rechten Flügel sich an daS Dorf Popitz lehnend, Front gegen Jahnishausen und Pausitz und waren in vier Treffen ausgestellt, von welchen das erste und zweite durch die Infanterie, das dritte durch die Reiterei und das vierte durch die Artillerie gebildet wurde. Nach 10 Uhr erschienen Se. Majestät der König an der Spitze einer zahlreichen glänzenden Suite auf dem Revueplatzc und wurde Seine Ankunft mit den üb lichen 21 Salutschüssen bezeichnet. Se. Majestät ritten zuvörderst an den Fronten der vier Treffen hinab, während Ihre Majestät die Königin, sowie die Prinzessin nen zu Wagen folgten. Nach abgcnommener Revue stellten Sich Se. Majestät der König mit den BundeSinspcctoren (mit Ausnahme des durch Unwohlsein heute verhinderten königlich bayerischen Generalleutnants von Hailbronner) und der Generalität an dem Fuße des Heydaer Berge« auf und ließen die Truppen vom rechten Flügel her an Sich vorbeidesiliren, wobei unter dem Commando Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Se. Königl. Hoheit General leutnant Prinz Albert die Infanterie und Generalleutnant v. Mangoldt die Cavallerie und Artillerie führten. Daü Defiliren dauerte ungefähr Stunde. Hierauf folgte ein längeres taktisches Exerciren im Feuer, wobei von Heyda und Jahnishausen her gegen einen markirten Feind manövrirt wurde, welcher vor dem Dorfe Poppitz auf dem Heydaer Berge, auf dem rechten Flügel durch ein Gehölz gedeckt, Stellung genommen hatte. Auf seinem rechten Flügel zurückgedrängt, wurde derselbe in das Poppitzer De- file geworfen, von wo er sich nach mehreren höchst interes santen Cavallerieangriffen und Artillericdechargcn nach der Elbe zu zurückzog, nachdem eine mit Gehölz bedeckte, vor dem Dorfe Lcutewitz sich hinzichcnde und von ihm mit Hartnäckigkeit noch verthcidigte Anhöhe durch einen Angriff der gesammten Infanterie genommen worden war. Hier mit waren gegen 3 Uhr für den heutigen Tag die Manö ver beendigt. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaf ten verfügten Sich hierauf nach Seerhausen, wo um 4 Uhr königliche Tafel stattsand. Das militärische Schauspiel hatte aus Nah und Fern, zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß eine sehr große Zuschauermenge herbcigezogen. Das Wetter war nur insofern günstig, als es nicht anhaltend regnete, dagegen wurde ein oft bis zum Sturm sich erheben der heftiger Südostwind für die Truppen wie für das Pu blicum gleich sehr belästigend, ohne daß jedoch hierdurch die gute sichere Haltung der Truppen bei der Revue und dem Defiliren, wie die Pünklichkeit und Ruhe der mit großer Umsicht geleiteten taktischen Bewegungen irgendwie gestört werden konnten. Dresden, 27. September. In dem Artikel vom 8. d. M. in Nr. 212 dieses Blattes zeigten wir, daß ein ,,Kornwucher" nicht existire, daß der Kornhandel, welchen man so gern mit diesem Namen bezeichnet, unbedingt nöthig sei, um einem Mangel an Getreide vorzubcugen, und be hielten uns vor, wkiter nachzuweisen, daß durch polizeiliche Beschränkung desselben einer Hungersnoth nicht vorgedeugt werde, sondern eine solche provocirt werden könne; wir sparten es für einen später» Artikel auf, die Mittel zu be zeichnen, welche im Interesse der ärmern Classe zu ergreifen seyn möchten, um die hohen Getreidepreise für dieselben weniger empfindlich werden zu lassen Diesem nachkommend, ist es heule vorerst unsere Aufgabe, die Polizeimaßregeln zu beleuchten, welch, man aus dem Moder der Archive hervorgesucht, um sie al« Vorbeugungsmittel einer Gelreibe- lheuerung zu empfehlen. Hierbei läßt man, obschon man sich auf den historischen Standpunkt stellt, die Verhältnisse ganz unberücksichtigt, unter welchen ^nan vor Jahrhunderten die Wuchergesetze erließ; man bringt nicht den damaligen und jetzigen Stand der Bevölkerung, die total veränderten Produktionsverhält nisse in Anschlag, man übersieht, baß der Kornhandel, welcher sich jetzt über Welttheile auf viele Hunderte von Meilen erstreckt, damals auS Mangel an Communications- mitteln auf ganz enge Grenzen beschränkt war, man empfiehlt nur di, Zwangsmaßregeln, gedenkt aber nicht dec verdeckenden Hungerjahre, welche trotz dieser Vorbeugungs mittel, wahrscheinlich sogar zum großen Theil hervorg,rufen durch dieselben, eintraten, und beurtheilt so diese Verhält nisse ebenso einseitig als vorurtheilsvoll, ohne hiermit für unsere jetzige Zeit das Geringste zu beweisen. Was den Kornhandelspolitikern, die in der Presse ihre oft unreifen Ansichten zu Markte bringen, zuerst in die Augen fällt, das sind die Ausfuhrverbote; diese wollen wir darum zuerst beleuchten. Der erste Erfolg, welchen dieselben haben, ist derjenige, daß die Länder, gegen welche man sie geltend macht, mit gleichen Maßregeln sofort antworten und zu antworten genöthigt sind. Hierdurch werden die natürlichen althergebrachten Verkehrswege geschlossen, neue unnatürliche künstlich geschaffen, und e« kann die Folge keine andere sein, als daß, abgesehen von allen andern Nachtheilen, das Ge treide aus größern Entfernungen, und somit zu weit höhern Preisen herbeigeführt werden muß. Denken wir uns Sachsen als ein abgeschlossenes Land, welches seinen Bedarf an Ge treide erbaute, wie dieses nicht der Fall ist, und aus der Lausitz nach dem böhmischen Gebirge ansehnliche Quantitäten an Getreide ausführt, oagegen aber solches in dem hohen Gebirge bei Johanngeorgenstadt wieder einbringt, so würbe bei einem Ausfuhrverbote der sich ergebende Ueberschuß der betreffenden Gegenden nach den gedachten Richtungen, also nach den äußersten Grenzen verfahren werden müssen, und durch die höhern Transportkosten eine höchst wesentliche Steigerung des Preises einlreten. Was für Sachsen allein unbestreitbar wahr ist, würde bei größern Entfernungen in höhcrm Grade Giltigkeit haben müssen; allein zum Glück für Sachsen, welches doch unsere heimische Presse vor Allem im Auge hat, ist durch die Verträge der Aollvereinsstaalen, und vom nächsten Jahre an durch den Handelsvertrag mit Oesterreich ein Abschluß der betreffenden deutschen Lander nicht möglich, denn gerade Sachsen würde, waS die Corre- spondenlen, gegen welche wir die Feder ergreifen, nicht zu wissen scheinen, durch eine Absperrung der Grenzen ganz unrettbar der größten Hungersnoth anheimfallen, da eS seinen Gelceidcbedarf auf fast zwei Monate aus andern Ländern einzuführen genöthigt ist. Es könnte sich daher nur darum handeln, ob die sächsische Regierung bei den Staaten, welche mit uns durch Handelsverträge verbunden sind, auf die Erlassung eines Ausfuhrverbotes hinwirken sollte, und hiergegen würden wir uns nicht allein aus dem bereits angegebenen Grunde der nolhwendigen Ver- thcuerung des Getreides in einzelnen Gegenden, sondern Acht Tage in Cincinnati. Bon 0r. Moritz Kusch. Vl. (Schluß.) Die Schlachlhäuser Cincinnati'-, zehn an der Zahl, befinden sich in der äußersten Vorstadt im Nordwesten. Sie sind gewöhnlich von Holz gebaut, 150 Fuß lang und 50 bi« 60 Fuß breit, und die Seitenwänve bestehen auS beweglichem Fachwerk, welche-, wofern die Kälte nicht zu streng ist, zurückgeschoben wird, um der freien Luft Zutritt zu gewähren. Die größten von diesen Etablissement- beschäftigen zuweilen über 100 Personen unv die Löhne, welche diesen gezahlt werden, betragen zwischen 40 unv 70 Dollar- monatlich. Von den Schlachthäusern werden die Schweine auf mächtigen Rüstwagen, welche 60 bi» 100 Stück auf einmal zu laven ver mögen, nach den Fabriken gebracht, wo ste eingesalzen und in Fässer verschlossen werden. Mehrmals sah ich in den letzten Tagen ein Dutzend und mehr von diesen Wagen an unserm Gast hofe vorüber nach dem nächsten Porkhause der durch ihre „Diamantschinken" weithin berühmten Finna DaviS u. Comp. passtren, in und vor welchem die geschlachteten Thiere in haus hohen Hausen übereinandergeschichtet liegen, um gewogen und sodann zerhauen unv verpackt zu werden. Dieö geschieht mit einer kaum glaublichen Schnelligkeit. Zwei Mann Heden die ab- geladenen Schweine auf die Wage. Zwei andere tragen ste von dort nach dem Blocke, wo mit einem schwertartigen Instrumente zuvörderst Kopf und Füße abgehauen und dann der Rumpf in Feuilleton. Schulterstücke, Mittelstücke und Schinken zertheilt wird. Jeder einzelne Thnl fällt regelmäßig auf den für ihn bestimmten Haufen. Neben diesem stehen, mit Handschuhen gegen daS Salz geschützt, die Packer. Sobald sie eine Lonne gefüllt haben, wiid ste von den Kupern zugeschlagen und zur Seite gerollt, um bezeichnet und später von den Draymen, welche mit ihren zweiräderigen Karren schaarenweise vor diesen Eiablissemenis warten, nach dem Landungsplätze der Dampfbooie hinabgefchaffi zu werden. Ein Beispiel von der Geschwindigkeit, womit alle diese Operationen vor sich gehen, ist die Angabe in der gestrigen „Daily TimeS", daß am vergangenen Freitage in einer der städtischen Faktoreien 6 Mann innerhalb 1Z Stunden 850 Schweine verwogen, zer« «heilten und in Schinken und Pökelfleisch verwandelten. Einen Begriff von der Größe dieser Thiere (von denen Kentucky die gewichtigsten liefert) enihält die Statistik der letziverfloffenen Saison, welche 7 Stück von durchschnittlich 720, 5 von 640, 22 von 410 und 102 von 380 Pfund aufwieS. Einen Anhalt endlich für die Beurtheilung diese- Geschäftszweige- im All gemeinen giebt die Berechnung, daß während dei Saison von 1847 zu 1848in CiNllnnaiiS Porkhänsern nicht weniger alSLOO.OOO Schweine verpackt und 180 000 Tonnen Pökelfleisch, 25,000,000 Pfund Schinken und 16,500 000 Pfund Speck versendet wurden, ab gesehen von den geringern Thxren und den Abfällen an Köpfen, Füßen, Gingkwkiven, die in andern Fabriken zu Schmalz ab- gevämpft werden, oder in die 30 T-arck-Oil-kuctories gehen, von denen im vergangenen Jahre eine einzige anderthalb Millionen Pfund Specköl und Stearin erzeugte. DaS größte PorkhauS am Ohio und sonder Zweifel da grüßte in Amerika ist da- von Milward und Oldershaw drüben in Covington. ES bedeckt eine Fläche von zwei Acres. Seine Keller fassen 3600 Tonnen Fleifch. Die Räume, wo die Schweine geschlachtet werden, befinden sich im obersten Stocke. Die Siälle für dieselben sind auf dem Dache eingerichiet, nach dem man die Thiere eine Stiege ohne Stufen hinauftreibt und auf welchem über 4000 Stück Platz haben. Diese- Etablissement schlachtete und verschickte vom Oktober 1850 bis Anfang März 1851 allein für die Märkte Europas 11,740 Schweine und mehr als 3000 Rinder. Ein anderes Geschäft dieser Art, die bereits erwähnte Firma DaviS u. Comp. an der Ecke von Courtstreei und Broadway, verpackte im Jahre durchschnittlich 16,000 Schweine und 600 Stück Hornvieh. Die Fabrik von Schooley und Houqh endlich, unten am Deer Creek, liefert jährlich zwischen 17,000 und 100,000 Schinken in den Handel. ES kann im Angesicht der günstigern Lage mancher andern Orte in den schweinezüchtenden Theilen von Ob o, Indiana, Illinois und Kentucky auffallen, daß gerade Cincinnati da- Cenlrum dieser GewerbSihätigkeit geworden ist. Man hat indeh in Betracht zu ziehen, daß daS rohe Material bei diesem Geschäfte — daS Schwein selbst — 60 Procent deS WerlheS der zum Ver kauf fertigen Waare ausmacht unv, da eS stetS in Baarem bezahlt wird, zum Betriebe diese- FabnkzweigtS so bedeutende Geld- vorräihe vorauSsetzi, daß da- erforderliche Capital kaum irgendwo im Westen in kurzer Frist beschafft werden kann, als in einer großen Stadt mit vielen Banken. Dazu kommt, daß der Fleisch. Händler bei den hier so häufigen Aenderungen im Wetter während deS ProcesseS deS EinpökelnS Verlusten nur da entgeht, wo ec
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite