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Dresdner Journal : 07.08.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186108076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-08
- Tag1861-08-07
- Monat1861-08
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 07.08.1861
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2tdonnrmcal,Prctst: aakrlinti! k> I tlls 10 dixr. >» «»öd—», l ,, 10 „ „ ,, »oii»tl>< I> iu vre-üiu: 1b dixr. tUurvIue Xuiumer»: 1 kixr. lw Z^iuliuut« tritt kost uoä 8tvwp«1ri>- »ci»I»8 klon». Inseratenpreise: p'iir ä«o U»om einer ^eepelteneo 2eil«: 1 K^r. I5»t«r ,,Lio^«»»uUt" <t»e 2ell«: 2 diz^r. Erscheinen: IN^lled, mit ^o«o»1in« 6er 8ono naä k'eiert»^«, »>«uä, Mr äso kolxeoäeo 1»x. DrrMicrMimml. VeranNvortlicher Redcreieui: G. ^artuiaitn Jaseralcnaimahure auswärt«: l^tprix: t'o. tinxnve riirre«, l.'l»mmi»»iooiir O,-» 0re«6uer -louriinl»; : II. Ilc «»litt; XUon»: II^>^> a V'oo ^ii; 8t-rlie: Cn<>,-iv.K>«-b>> Iiii>-I>!> , I>»!7»»<rvr»'» Zrewoo: I). >< ntorin; k°>»lltcMrt ». II. >»eu-< Ii,- KulIilulioliunv Itülo: ^ooi-r Ij»Oe»r», ?»iie: v. l.">»xi.* 28, rin» «le» buo» eus»o»)z e-i»8- 8 «. ^iini.it.»'» Ijii« Iilianüluu^. ' Lscransgeber: llüni^I. i:»p«><litivu <1,* I>r«»«1ner ckuuro»!», iare»«len, >1i«rien»trs»«i« Xe. 7. Amtlicher Theil. Drr-den, 2. August. St. Königliche Majestät ha ben zu genehmigen geruht, daß der Geheime Rath, Pro feffor vr. Carl Friedrich Günther zu Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Brasilien verliehenen Orden der Rose annehme und trage- Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ArituvgSschau. (National-Zeitung. — Spenersche Zei tung. — Allgemeine Preußische Zeitung.) Tageigeschichte. Dresden: Schlußsitzungen des Land tags. — Lemberg: Demonstration. — Prsth: Die Adreßberathungen. — Berlin: Tagesbericht. Herr de Clercq zurück. — Breslau: Univcrsitätsjubiläum. — Pari-: Rundschreiben deS Unterrichtsministers bezüglich deS Napoleonsscstes. Tagesbericht. Turin: Vom Parlamente. Verhaftungen in Rom. Erschießungen in Neapel. Republikanische Kundge bungen auf Sicilien. — Warschau: Leere Gerüchte über Ercesse in Mlawa. General Lambert erwartet. Schnurrbärte verboten. Die Adresse an dene nglischen Generalkonsul. — New-Bork: Dom Kriegsschauplätze. Landtagsverhandlungen. Ernennungen und Versetzungen rc. Provinzialnachrichten. Stati-tt und LolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSncuigkeiten. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Mg»«», Dtenitag, 6 Avgvst. Nachdem vo rigen Sonnabend der erste Paukt des Minoritäts antrags des CentralauSschusseS durch den Beschluß ans Nichtbeschickung deS ReichSrathS erledigt wor den war, beantragte in der gestrigen Sitzung -es Landtags der BanuS Beratbuna und Entscheidung der andern zwei Punkte jene» Ausschußminoritäts antrags, welche die Regelung der anerkannt mit den übrigen österreichischen Böltern gemeinschaft lichen Gegenstände betreffen. Sein Antrag wurde jedoch mit 69 gegen 46 Stimmen abgrlehnt. Der Landtag beschloß sodann, eine Adresse an den Kai ser zu richten und bat zur Ausarbeitung derselben einen Comit« von 9 Mitgliedern ernannt. Stuttgart, Dienstag, 6. August. Die staats rechtliche Commission der Abgeordnetenkammer be antragte bezüglich Reyscher's Motion über die kur- besfische Frage: die Kammer wolle gegen die dez. BundeSbeschlüsie und deren Motive Verwahrung riulegen und die Staatsregierung ersuchen, dahm zu wirken, die Verfassung von 183l nebst Anhän gen, vorbehaltlich verfassungsmäßiger Revision zu reactiviren. Marseille, Montag, 5. August. AnS Rom, vom 3. August, wird gemeldet: Ein neuer Streit hat zwischen einem französischen Soldaten und einer päpstlichen Schildwache stattgcfunden. Der Fran zose wurde verwundet und in daS Hospital gebracht. Der Arzt benachrichtigte hiervon die Franzosen auf dem Capitol, welche herbeikamrn, um ihren Kame ¬ raden fortzubringen. Herr v. Merode hat den be treffenden Arzt abgesetzt, weil er an eine fremde Behörde Bericht erstattet habe. Ein heftiger Aufstand ist im Collegium St. Mi chael ausgebrochen. Der Director wurde mit d.m Tode bedroht, jedoch noch durch die Gendarmerie befreit. Die neuesten Nachrichten aus Neapel, vom 5. August, lauten besser. London, Dienstag,-«. August. Aus New- Aork sind Nachrichten vom 2tt. Juli eingetroffen. Keine weitere wichtige militärische Bewegung war auf dem Kriegsschauplätze vorgefallrn (vergl. unter „TageSgesckichte"). In Richmond war der Congreß der Südstaaten eröffnet worden. Die Botschaft des Präsidenten Davis fordert mehr Truppen. Kopenhagen, Montag, 5. August, Abends. Der Kammerbrrr Jrvingcr, Generaladiutant deS Königs, ist Sonntag Abend mit einem Handschrei ben de« Königs an den König von Preußen nach Baden-Baden abgereist. Dresden. 5. August. Die preußischen Blätter zeigen schon lebhafte Parteinahme bei den nächsten Wahlen für das Ab geordnetenhaus. Wie bekannt, haben die entschiedenen Liberalen (Demokraten) ein „Fortschritts - Programm" aufgestellt, welches gegen die Mehrheit der letzten Abge ordnetenkammer sich dircct auSspricht. Auch die Eonscr- vativcn haben ihr Programm veröffentlicht. Nur die konstitutionellen haben noch kein eignes Lebenszeichen von sich gegeben. Ein Theil der Leitern scheint die Hoffnung noch nicht aufgegebcn zu haben, daß noch ein Zusammengehen mit der Demokratie erreicht wird, wenn diese Etwas an ihren Forderungen nachläßt. Die „Na tional-Zeitung" streitet aber jetzt gegen die Kölnische und andere Zeitungen, denen das bekannte Wablpro- gramm der „Fortschrittspartei", d. h. der Demokratie, nicht ministeriell genug ist. Sie schreibt zum Schluß Folgendes: „Die entschiedenen Liberalen (Demokraten) werden auf das Zusammengehen mit Denjenigen zu ver zichten haben, welche eine wirkliche Thcilnahme des Vol kes am staatlichen Leben einen eiteln Versuch, die Re gierung zu zwingen, nennen." Die „Sperrer'sche Utrltnnltz" hnttc virter Hinweis ans dtr-ArrftrenMwgerr der «rtrcmcn Parteien ihre Verwunderung darüber aus gesprochen, daß die Regierung, deren Stellung cs doch mit sich bringe, die Mittelparicien um sich zu sammeln, kein Lebenszeichen von sich gebe. Die „Allgemeine Preußische Zeitung" bemerkt dazu: „Wir können den hierin liegenden Vorwurf nicht begründet finden. Bedarf cs Wohl, was zunächst die von der gegenwärtigen Regierung befolgten Principicn betrifft, einer neuen Ver kündigung derselben? Das ganze Land kennt sie; es sind die auS erhabenem Munde bei der Ucbernahme der Regentschaft verkündeten, beim Thronwechsel bestätigten und erst ganz kürzlich in der am 17. Juli zu Datcn- Badcn den Berliner Stadtbchörden gegebenen Audienz Wiederholten Grundsätze, zu deren Durchführung die gegenwärtigen Minister bcrusin und aus innerster Uebcr- cinftimmung derselben mit ihrer persönlichen Ucberzcu- gung freudig bereit sind. Das ganze Land kennt diese Grundsätze aber auch aus dem bisherigen Verhalten des Ministeriums, das fest und treu auf den in der Vcr- sassungsurkundc der Weiterentwickelung unsrer öffentlichen Zustände gewiesenen Wegen vorwärts schreitet, der rück läufigen Revision unserö Staatsgrundsetzcs, welche lange Zeit nicht ohne Erfolg erstrebt wurde, entschieden ent- gcgengrtrctcn ist, und vielmehr den Ausbau unsrer Ver fassung in der geraden und unbcirrten Richtung der in jenem Grundgesetze gezogenen Perspectiven durch die Ge setzgebung einerseits und durch eine mit der Verfassung in gewissenhafter Uebercinstimmung sich haltende Ver waltung andererseits erstrebt und zu verwirklichen bemüht ist. Was aber svdanu die bcsondcrn Aufgaben der näcb- >> »— - —— - sten Zukunft betrifft, so ist cs begreiflich, daß die Staats rcgierung noch nicht in dr Lage sein kann, die von ihr vorbereiteten Gesetzentwürfe zu bezeichnen, da dieselben im gegenwärtigen Augenblicke nock nicht die Stadien der Dorbcrathung durchlaufen, geschweige denn die aller höchste Sanktion crhal'cn haben können. Dagegen wer den bis zur Zeit der Wahlen jene Vorbereitungen ohne Zweifel so weit gediehen sein, daß es möglich sein wird, darüber in authentischer Weise bestimmtere Millhcilungrn zu machep." Tligesgeschichte. Drcsdrn, 6. August. Die Erste Kammer hielt heute ihre Schlußsitzung. Es kam darin zur Anzeige, daß morgen vor der feierlichen Verabschiedung des Land tags um 9 Uhr ein Gottesdienst in der evangelischen Hoskircke stattfindcn würde. Bezüglich der Vorlage we gen Aufhebung ter chirurgisck-mcdicinischcn Aka demie wurden im Vcreinigungsvcrfahren, worüber zu nächst in d r Ersten Kammer Bericht erstattet wurde, die noch bestehenden Differenzen, bis auf eine, welche die Gleichstellung der Militärärzte in Bezug auf Bedienung mit den Offizieren betrifft, ausgeglichen. Die Kammer vcrw.lligte den letzten Vudqctposten (Reservesond) und erledigte das ganze Fiuanzgesctz über das Budget für 1861—63, welches einhellig angenommen wurde. Zum Vorträge kam darauf sofort das eben cingegangene köniql. Acceptationsdccret in Bezug auf das von den Stän den bcrathcne Budget für 1861 — 63. Bezüglich einer Petn on ter veredel. Schröder wegen Erlaß dcs Erbschaft- stcmp« ls beschloß die Kammer, dem jenseitigen Beschlüsse, diesclve auf sich beruhen zu lassen, beizutrctcn. Nack Verlesung mehrerer ständischen Schriften, und nachdem u. A. dem Präsidium die Ermächtigung e-theilt, noch nicht gefertigte Stäirdcschriften später zu unterzeichnen, waren die Geschäfte erledigt. Der Präsident richtete darauf an die Kammer folgende Ansprache: „Wiederum befinden wir uns am Ende eines con- „stitutionclleir Landtags und zwar des zehnten ordent lichen. Die lange Dauer desselben bestätigt schon, daß „die Aufgaben, welche demselben bestimmt waren, von „großer Bedeutung gewesen sind, und wenn ich, im „Rückblick auf dieselben, mich enthalte, sie sämmtlich noch- „mals.anzuführcn, so kann ich doch die Erledigung und -^rZm'tmmebwtmrrrnjL folgender-wichtigen Gesetze nicht un erwähnt lassen. Zuerst ein bürgerliches Gesetzbuch, ein „Werk, an welchem in- und ausländische juristische No- „tabilitätcn über 4 Jahre mit Fleiß und Anstrengung „gearbeitet haben, und welches nun die Sanktion der „Ständeversammlung erhalten hat. Es wird durch die- „seS Gesetzbuch nun auch dem Laien möglich sein, sich „mit den bestehenden Vorschriften bezüglich des Privat- „rcchts zu unterrichten, was bisher selbst für den Fach- „mann, bei der großen Zerstreutheit des Materials, für „schwierig gehalten wurde. Ferner eine Gewerbeordnung, „gegründet auf Gewcrbcfreiheit. Ein Gesetz, welches „allerlings alle bestehenden Institutionen aufhcbt, welches „jedoch nicht zu umgehen war und völlig im Einklänge „mit den dermaligcn Zeitströmungen sich befindet. Fcr- „ncr das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch, ein Werk, „so vielseitig gewünscht und schon deshalb wichtig, da » dessen AuSfühiung ein Schritt ist zur Einigung Dcutsch- „lands. Weiter das Landesimmobiliarbrandkasiengcsetz; „allseitig gewünscht und von den Ständen mehrfach be antragt, wird dasselbe hoffentlich in seiner Ausführung „befriedigen. Ein Gesetz, die Gerichtsbehörden bei der „Armee und deren Zuständigkeit betreffend, sowie eine „Militärstrafproccßordnung; cs wird durch diese Gesetze „das in der Militärgcsetzgcbung vielfach Zerstreute zu „sammcnaefaßt und eine sichere Handhabung der Gesetze ».gesördcrt. Ein Gesetz zu Abkürzung und V.reinfach- ,,»ng des bürgerlichen Proecßverfahrcns, durch welches „schon jetzt und u erwartet der Erlassung einer neuen „bürgcrl. Proceßordnung den am meisten fühlbar ge- „wordeucn Ucbelständen im Proccßvei fahren abgcholscn Damen spielten, batte bisweilen etwas Erschreckendes. Die Raserei des Höllen-Cancans überstieg Alles, was wir bisher auf der Bühne an Ungbundenhcrt und Ertravaganz haben leisten sehen. Ein Mitglied der Ge sellschaft sagte mit Recht: „Xoiis la jouon» cumma Ws insen»«-»." — Aus Paris schreibt man: „Der französische Stawsministcr bahnt mit Strenge eine Reform des Bühncnwescns an, um möglichst dem Verfalle der drama tischen Literatur vorzubcugen, soweit das von dieser S«ite auS geschehen kann. Das „Theater frangais" darf k«ine Stücke mehr zur Aufführung bringen, die für das „Gymnasc" und das „Vaudeville" geschrieben sind. Die kleinern Theater müssen wieder zu den Couplets, zu den eigentlichen Vaudevilles, zurückkehrcn. Ein Paragraph der ministeriellen Verordnung verbietet auedrückiich, bei den ersten Vorstellunren die schönsten Logen der Theater den bamma* ilii manch- interlope zu vcrmiethcn." -j- Bei chen Arbeiten an der Eisenbahn von Pom peji hat man im Hause Nr. 110, welches bisher als das deS Derrn ionen Marcus Lucretius gelt und an das Thor nach Stabiä stößt (wo schon im Jahre 1854 die B onzestatuc des zitherspielcndcn Apollo und jene be kannte Bronzebüstc, die man für die des RegidivS Vaccula hiert, aefunden wurden), wichtige Ausgrabungen gemacht. Unter den Erdmassen, welche die Säulcnrolu: de noch immer versperren, lagen folgende Gegenstände, welche dem Generalsekretär des Ministeriums des öffent lichen Unterrichts für das Nationalmuseum übergeben wurden, fast offen am Tage: 1) Ein schwerer golencr Ring mit einem Steine, worauf Herkules mit der Keule eingcschnitten ist; ein Werk des Sonoles, eines Zeit genossen deS AugustuS, dessen Name in ganz kleinen Lettern bezeichnet ist; der Stein ist ein gestreifter Onyr „werden wird. Endlich eine R«sorm des Wahlgesetze-, „durch welche mehrfach ausgesprochene Wünsche erfüllt „werben. Fügt man nun die mchrfacken wichtigen Fi „nanzgcsctzc hinzu und sind außerdem noch viele nicht zu „verachtende Ergebnisse dieses Landtags zu nennen, so „ist, wie man auch über unsre Beschlüsse urtheilen mag, „doch gewiß anzueikcnncn, daß unsre Arbeiten beträcht „lich waren und Laß wir unserm Ziele mit Eifer nach „strebten. Haben wir uns in einigen Beziehungen mit „der hohen Staatsregierung nicht zu vereinigen vermocht „und wurde dicserhalb namentlich ein immerhin hochwich „tiger Gesetzentwurf zurückgezogen, so lassen Sie unS „soweit unS t> osten, baß vielleicht beim nächsten Land „tage über diese Angelegenheiten eine um so schnellere „und leichtere Einigung erzielt wird. Möge im Uebri „Uebrigen die hoffnungsvolle Saat, welche dieser Land- „Land auSgesäct hat, reiche Früchte tragen und über das „Land Nutzen und Segen verbreiten! Wenn aber die „dermalige Ständeversammlung im Stande gewesen ist, „nicht ohne Erfolg für das Vaterland zu wirken, so ist „das Verdienst hierbei wohl nur zum kleinen Theil da- „unsrigc. Der hohen Staatsregicrung gebührt vor Allcm „der Dank, und ich muß im Namen der Kammer eS „rühmend anerkennen, daß dieselbe ihren gewohnten Grund sätzen der Zuvoikonwuuhcit und Bereitwilligkeit gegen „die Kammern auch an diesem Landtage unermüdlich ge- „übt, und überhaupt dürsten wohl nur Böswillige da- „ran zweifeln, daß der beste Wille zur Förderung deS „Guten unsre Staaisregierung lebhaft beseelt Ich kann „jedoch >n,ine Schlußrede nicht beendigen, ohne den ge ehrten Mitgliedern deS Diccctoriums dieser Kammer, „für ihre Unterstützung, ohne den geehrten Mitgliedern „der Deputationen für ihre vielfachen Bemühungen und „ohne dcr verehrten Kammer für das mir auf- Neue „bewiesene Wohlwollen und Vertrauen auf das Innigste „zu danken. Hoffentlich begegnen wir unS sämmtlich „wieder beim nächsten Landtage in diesen Räumen. Die- „scr jetzt zu Ende gehende Landtag aber möge nicht nur „den Zeitgenossen, sondern auch dem Geschlechte der „Zukunft ein un,zweideutiges Z«ugniß geben von dem „Ernste und der Ausdauer, womit wir nach dem Bessern „strebten, ein Zeugniß geben davon, daß wir, was auch „unsre Feinde sagen mögen, stets eingedenk sind, ia un- „gcschwächter Kraft zu handeln für König und für Va terland. Dem letzten Worte, welche- ich hier aussprrche, „dem stimmen Sie wohl sämmtlich bei: ES lebe Seine „Majestät her K-nig'" Bccepräfident Freiherr v. Friesen: Die eben ver nommenen Worte, welche ganz im Sinne der Ersten Kammer gesprochen, forderten zur dankbarsten Erwiderung auf. Es sei immer ein ergreifender Moment, wenn dcr Präsident daS Ende dcr Geschäfte verkündige. Im Augen blicke der Trenn» >g würden alle Mühen und Beschwer den vergessen und nur G. fühle des DankeS herrschten vor. Der Dank aber richte sich zuerst an den Herrn Präsidenten für die freundliche, gerechte und unverdros sene Leitung der Geschäfte. Bolwr Dank gebühre auch den Organen der Negierung für all ihre Bereitwilligkeit in Förderung der Geschäfte. Die altbewährte sächsische Rechtschaffenheit, Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit habe sie auch an diesem Landtage in vollem Maße bewährt. Wohl möchte Einem der Muth sinken, wenn man im Rückblick auf alle Arbeiten sich sagen müsse, wie oft der Erfolg hinter dem Streben zurückgeblieben sei. Aber man müsse sicb ausrichtcu mit dem Bewußtsein des treuen Strebens. Für Kirche, Schule und Staat sei gesorgt, an das gesammtr deutsche Vaterland sei auch gedacht, und wenn für das letztere nicht mehr zu erreichen ge wesen wäre, so vertraue man dcr Vorsehung, welche Deutschland nicht verlassen werde. Vielen Dank den Mitgliedern der Deputationen und allen Mitgliedern dieser Kammer. Man trenne sich mit dem Bewußtsein, das Beste gewollt zu haben, und möge dcr Vorsehung trauen, daß sic den schwachen Bemühungen ihren Se gen gebe. Staatsininistcr v. Rabcnhorst: Namens der Rc gicrung habe cr dem Präsidium und allen Mitgliedern und beträgt sein größter Durchmesser l8 Millimeter; 2) zwei kleine Ringe, ebenfalls von Gold, in denen aber die Steine fehlen; 3) ein anderer noch kleinerer Ring, der stark vom Fener angegriffen ist; 4 ) zwei kleine runde Schildcheu; auf beiden ist die Figur der Hhgiea einge- schnittcn, welche einer Schlange das Horn der Amalthea entgegenhält; die G avirung ist vollständig mit hyacinth- farbenem Schmelz ausqefüllt; wahrscheinlich waren die Schildchen in ein kleines silbernes Büchsckcn eingesetzt; die Bruchstücke desselben lassen vcrmuthcn, daß cs aus zwei Platten bestand, deren eine vergoldet war und als Unterlage diente, während die andere auf einem Aufsatz von durchbrochener Arbeit von mannichfaltigcr Ver schlingung ruhte ; 5) 94 Silbermiinzcn, fast alle von Vcspasian und seinen Söhnen hen ährend; 6) ein Schreib zeug von Bronze, in welchem sich noch dcr Schwamm befindet und das mit einem Deckel versehen ist; 7) fünf große silberne Schilder; auf jedem derselben befindet sich in erhabener Arbeit das Brustbild eine- Faun- neben den bacchischen Tyaden; 8) ein weibliches Haupt in Bronze von natürlichec G:öße und mit Glasaugen ver sehen. Sämmtlich: Gegenstände mögen zu den besten der bisher aufgesundenen gehören. * In Dunzlau, der Vaterstadt deS deutschen Dick tcrs Martin Opitz von Boberfcld. ist nun auch ein Eomitö zur Errichtung eines Opitz-DenkmalS zusammen getreten und bittet um Beiträge. 's Im Karyatiden-Saale des Antiken-Museums in Paris hat man einen im vorigen Jahre bei Auch ge fundenen, schön erhgltencn Seneca-Kopf von carrarischem Marmor aufgcst-llt. * Das Conservatorium dcr Musik in Paris zählt gegenwärtig 934 Zöglinge. Alle Schüler crbaltcn in 86 von 81 Titular-Professoren geleiteten Klassen musikali schen oder dramatischen Unterricht umsonst. FeuHletou. 's Dresden. Die Kunstausstellung auf dcr Biühl'scheu Terrasse erhält fortwährend neuen Zuwachs, darunter Bilder, die einen Besuch der Ausstellung loh nen. Ucbeihaupt wäre eine regere Thcilnahme des Publi cum- an der Ausstellung wünschenswcrth; denn obgleich die diesjährige Ausstellung denen dcr letzten Jahre, wenigstens waS Genrebilder, Porträts und Landschaften betrifft, nicht Nachsicht, so ist doch bis jetzt dcr Besuch ein ziemlich flauer gewesen. Literatur. „Journal für Architekten und Bauhandwerker, herausgcgrben und rcdigirt von G. Töbelmanu und H. Kaemmerling. Erster Jahr gang, Berlin, Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung (G- Par- they)." — Der Zweck diese- journalistischen Unterneh men- ist die Veröffentlichung aller im Gebiete der Bau kunst, der Baugewerke und der Industrie verkommenden Neuheiten, Erfindungen und Verbesserungen, mit beson derer Rücksicht auf Constructioncn in Stein, Cement, Holz und Eiten. Wohl giebt rS in Deutschland schon derartige, zum Theil ganz treffliche Zeitschriften, die aber entweder als amtliche Organe nur für den Baubeamlen Werth haben und dem Privatbaumcistcr, dem Civil- ingrnieur oder gar dem Bauhandwerkcr wenig Inter essantes bieten, oder die bei der großen Fülle und Man- nichsaltigkeit d«S Stoffe-, bei den bedeutend n Fortschritten, welche die Kunstindustrie, Technik und Gewerbe in den letzten Jahren gemacht haben, und bei den hohen An sprüchen, die man an solche Journale gegenwärtig zu stellen berechtigt und gewohnt ist — immer noch nicht für da- weite Feld erschöpfens und ausreichend genug find. ES giebt daher immer «roch eine Lücke auSzufüllen und in diese Lücke verspricht da- Unternehmen, dessen erster Jahrgang uns vorlicgt, einzutretcn, indem cs sich vorzugsweise den praktisch aussührendcn Baumeistern und Architekten, den Bauhandwerkern und Technikern' für Stadt- und Landbau widmet. Dcr größere Raum des Blattes behandelt die nöthigcn Bedürfnisse, öffentliche Gebäude, Piivatwohnhäuscr, Oekonomie- und Fabrikanla gen, woran sich nebenbei auch mannickfacbc Abhandlungen über rein bauwissenschaftliche oder kunsthistorische Gegen stände knüpfen. Eine Journalschau theilt ferner auS fremden, französischen, englischen und belgischen, wie aus den bessern deutschen Zeitschriften in Ucbersetzungcn und Auszügen das Interessanteste und Wichtigste mit. Auch werden diejenigen baupolizci.ichcn Verordnungen und Vorschriften mitgethcilt, welche nicht nur loealcS, sondern allgemeines Interesse haben; ebenso finden literarische Werke, welche in das praktische Baulebcn eingreifen, Besprechung. Endlich crtbeitt die Redaction in einem „Fragekasten" Auskunft über Bezugsquellen und die Preise der verschiedenartigsten Baumaterialien oder Kunst- und Industrie-Erzeugnisse, sow-it dieselben der Archi tektur angehörcn, oder beschreibt das technische Verfahren zu deren Herstellung. Ueberhaupt ist die R daction be müht, durch Anregung und Besprechung schwieriger prak tischer Fragen eine möglichst rege Thcilnahme für bau technische Fragen unter den Fachgcnosfen zu erwecken u rd gewissermaßen eine geistige Verbindung unter denselben herzustellen. Dir Ausstattung des Journals ist gut und die vielen bcigcgcbenen Zeichnungen sind trefflich aus geführt. Bei den Schwierigkeiten, welche sich einem journalistischen Unternehmen, wie dem vorliegenden, ent- geqenstellen, ist ihm die Thcilnahme der Fachleute zu Wünschen. 6.6. Theater. In Berlin haben die Onnll«, pmHn-, „Orpliös au» enter»" gegeben. In dcr „MontagSpost" schreibt Koffak: „Die La-civität, womit Herren und
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