Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186302277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-27
- Monat1863-02
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AUOIUNAtLßt lIch - tzsjd -1 ./. ''F . i s" M- ZnrÄP«M» v»* t »gk t'- MüM Hageökatt M «. »8 für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur Theodor Drobisch. Kreitaa. den 27. Kebmar 18«H 7,»-.^..» »etut, finden eine erfolgreiche Vrrbrritu»» - Dresden, den 27. Februar. — 1- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 26. Februar. Im Parterre des Gerichtssaales sitzt sonderbarer Weise heute ein nicht kleiner Damenflor. Drei Zeugen sitzen zwei Angeklagten gegenüber, die in der Schule des Verbrechens rS bereits schon zu einem hohen Grade gebracht haben, denn der eine von ihnen ist 5 Mal, der andere nicht weniger als „siebzehn*' Mal bestraft. Carl August Schröter ist 29 Jahr alt, Sohn eines verstorbenen Mmrers und bereits 2 Mal mit Gefängniß und 3 Mal mit Arbeitshaus bestraft. Sein College Carl August Trumdahre ist 42 Jahr alt, Sohn eines verstor benen Handarbeiters, 1 Mal mit körperlicher Züchtigung, 12 Mal mit Gefängniß und 4 Mal mit Arbeitshaus bestraft. Beide haben also einen großen Theil ihres Lebens im Kerker zugebracht. Beide sind nicht verheirathet, beide sind Handar beiter. Au« ihren Augen blitzt ein unheimliches Etwas, das Wohl sin Funken von dem Sündenfeuer sein mag, welche- in ihren Herzen brennt — und diese Augen sind fest auf die ge gen sie Zeugenden gerichtet, die Ohren hören scharf auf jedes Wort, aber aus ihrem Munde fließt ein offenes Geständniß nicht, im Gegrntheil, sie wollen von nicht- wissen. Die An klage geht auf ausgezeichneten Diebstahl, den die Beiden in dem Hause Nr. 3 der Papiermühlengaffe verübt haben. Der Hauptcollecteur Friedrich August Lrberecht Geneiß wohnt in diesem Hause. Oben im Bodenraum liegen Ofentheile, die zu einer Sommermaschine gehören. Am 27. Januar hörte eine ebenfalls dort wohnende verehelichte Sophie Elise Eleonore Louise Barthold die Bodentyüre knarrcn und Jemanden auf den Treppen herumtrete». Sie ging hinaus und sah den Schröter mit Ofeuplatten und zwei Rosten abgehen. Sie rief: ,,Wo wollen Sie mit den Platten hin?" — Dieser Ruf erschreckte ihn, er warf die Platten hin und riß aus. Jndeß die Bart- hold rief den sein Mittagsschläfchen haltenden Geneiß und zeigte ihm durch- Fenster den davon eilenden Dieb. Er wurde zu rückgebracht und dann arretirt. Di« Ofenplatten und Roste la gen schon im Hofe. Trumdahre wurde erst am nächsten Sonn abend, am 31. Januar verhaftet. Beide wollen, wie schon ge sagt, von Aste« nicht da- Geringste wissen. Schröter erzähl, «- sei am 27. Januar, als er gerade arbeitslos gewesen, ein Maurer Papi« di, " rer Bart! er a auch der§ man ihm würde, gesagt; TM r, ihm gekommen, habe ihn in da« Hau« Rr. 3 der ss« mitgenommen und ihn aufgefordert, mit ihm pch SWMcke wegzulragen. Er kenne dm Mau- MM . sei e- nicht gewesen. Als die Frau zum Fenster hinau-gerufen: „Halt auf! Dick,!" Hub» die Platten weggeworfen, weil er gesehen, daß aurer die Platten fallen ließ und geglaubt, daß gl« vielbestraften Dieb vor Gericht nicht glauben j?,s*i au-geriffen, trotzdem daß der :Pta»rer zu chm hr so nur immer fort, ich wärsch Mn ! abmachen!" du wixd ebensogut wie Schröter von d»n Zeugen er at echmutz mch dn Verdacht wäre mch ohnedies auf eh hg MrM Trumdahre schon M'MrrltzSO in demselben Hause und auf dieselbe Weise einen ebenfalls wegge- läugneten Diebstahl verübt, dessen er sich auch heut nach fast 7 Jahren nicht schuldig bekennt, anderseits beide Diebe beisammen gewohnt und so vielfach bestraft sind, ja, da endlich die eine Zeugin die beiden Verbrecher schon Tags vorher vor dem Hause auf- und abgehend gesehen hat. Wer solche Stöße von Un- tersuchung-aeten auf dem Gerichtstische liegen hat, wie heute diese Beiden, der darf wohl von Unschuld nicht sprechen. In teressant sind oft die Bemerkungen Trumdahres. So fragte ihn der Herr Präsident: „Wo sind Sie denn an dem Tage gewe sen, an welchem der Diebstahl verübt wurde, es war der 27. Januar?" — Antwort: „I du mein Gott, da bin ich bald uf der Gaffe, bald uf der Gaffe gewesen — das weeß ich se werklich nich!" — Ein anderes Mal fragte ihn der Herr Prä sident: „Nun, Trumdahre, was sagen Eie denn zu der Aus sage des Dienstmädchens Menzel, die erkennt Sie bestimmt wie der." — Antwort: „Das Brod, was ich esse, da- Lied finge ich ooch, dir wird wull von ihrer Frau schun unterrichtet sein, wie se sagen füll!" — Da- Dienstmädchen Caroline Menzel, das heute noch dort conditionirt, erkennt auch wirklich ganz ge nau alle Beide wieder. Befragt, ob sie mit dem Angeklagten bekannt sei, erwidert sie ganz schnell und verwundert: „I Gott behitte!" Die gestohlenen Sachen sind auf 3 Thlr. 10 Ngr. taxirt. Herr Staatsanwalt Heinze begann seine Rede mit den Worten: „Wenn die Thalsachen so laut sprechen, wie heute, könnte ich füglich schweigen, wenn da- Gesetz e» mir nicht an ders vorschriebe!* Herr Heinze erläutert hierauf noch einmal kurz und bündig die Hauptumstände und beantragt« die Be strafung der Angeklagten, die folgendermaßen erfägte: Carl August Schröter erhielt gleich seinem College» Carl August Trumdahre Zuchthaus in der Dauer von einem Jahre. Eben so haben fie die Kosten zu tragen. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 25. Frbr.*) Die 25. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe soll bekanntlich im Herbste de- Jahres 1664 in Dresden abgehalten werden. Auf eine Einladung des Cvckitö'S hat Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer in einer der jüngsten Sitzungen der genannten Gesellschaft erklärt: die Stadt Dres den würde dir lieben Gäste sicher willkommen heißen, es sei jedoch erst die Einwilligung der Grmrindevertreter «inzuholen. Der Stadtrath hat hierauf unter dem Vorbehalte der Mitthei- theilung über Speiialitäwu der Empfang« frierlichkeiten die Sr- ... >" ' -r i-r'i i -7 ":! *) B«e einiger Zeit beschuldigt« «<» Anonymus di« Lrrsduer Lokal blätter, daß,fi« m ihren Referaten über die Vertändlungen dir Stadt, »«rorduekn pst offenbar« Unrichtigkeiten zu Lag« brächte» und »ah« bet es« »eiegeshch die Protokoll, i« Anzeiger e'ft'lst w Schutz, «ir öllen darauf nur erwidern, daß uns i« Laufe eines Jahres, obgleich »Wsdr Amt bei der fortwährenden Unnche tm Saale, de« leisen und un ^ rech« M «Oyr»., . n nicht leicht ist, noch kein» en worden ist. wie dir« aber er torollen tm Anzeiger, welche übrigens «w erMnn^Munser» Vsrtchte, «auch»« Referenten und der ungünstig«» Lag» einzige offenbar» vneichttakeit neulich den „offictellea" Pro. Sßtg » oder « Woche» spä- >', .<'' .litv
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite