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Der sächsische Erzähler : 19.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193102195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19310219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19310219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-19
- Monat1931-02
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.02.1931
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Au^enpret» (in «eich,rnark): Vie 44 „ b«M, chnspMg« Donnerstag, den 1v. Februar 1VS1 86. Jahrgang I klingt das Miserere Im Dampf der Opfern wird von den München der „S a n Benito" (die Kopfbedeckung der zur Berbrennung Ver- Teuf«l»fratzen gemalt sind. Der Großinquisitor kommt auf prächtigem Roße, ge folgt von den Hausgeistlichen, auf den Platz geritten. Der König erhebt sich und steht, bis sich Torqurmaba auf seinem Tagesschau. * Zn der hollöndtschen Grenzstadt Enschede wurde seit 14 La gen der Mn „Sw Vesten nicht, Reu«" vorgesötzrt. Zn der Nacht »um Mittwoch wurde der Ailm entwendet und verbrannt. Heber die Hauptstadt van Paraguay und ihre Umgebung ist der VrlagaruiWMstaud bl, ,u« St. Aktie, verhängt worden. Die ser SchrM dar ««ieruug wurde durch «rbeitervurnhen veranlafst, die im Anschluß an «inen am IS. Dezember ». Z. begonnenen Streik der Vauarbelt« angebrochen find und «ine ernste wen. dun- genommen hab«, al, vor einigen Lagen der Vorsitzende der vavarbeUer-Gewerkschasl ermordet wurde. Durch SchaeeblindhrU b« Lokomotivführer, entgleiste auf der Peihan-EisenhahnstreSe nahe der Grenz« der Provinz Hupe ein chinepfcher Llsenbahnzug und wurde vollständig zerflSrk. SS pas- Zagiere fanden d« Lod «ad 72 Person« wurden teil, schwer, teil, tetchl verletz«. Der Sachschaden wird auf 1 Mill. AM. geschützt. Zu Schtzucka in Zepan stürzte eine Marineflugzeug brennend auf da, L«h dar Landwlrtschaftsschule ab. Di- drei Insassen ka men in den -lammen um. Der Apparat und die Schule wnrden vollstüudlg «lugeüschert. *) «ussühttich« an anderer Stelle. Aeukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet tn allen Volksschichten. Bella««: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Bellaar Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mau, G. m. k. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1821. Demeindeverbandagirokasse Bischofs«»»»« Konto Nr. 64 „Vie Ausblntung SeuWands." Der „Berliner Lokal-Anzeiger" setzt in seiner Morgenausgabe vom Mittwoch die auszugsweise Wiedergabe des Buches „Das i Ende der Reparationen" von Reichsbank-Pröstdrnt a. D. Dr. Hjalmar Schacht fort. Der Inhalt de» „Die Ausblu- l tung Deutschlands" überschriebenen Kapitel» ist folgender: Zahlungen von Deutschland an ein anderes Land kön nen auf zweierlei Art geleistet werden. Man kann entweder mobile Werte in ein anderes Land überführen oder den Be sitz oder Gebrauch von immobilen Gütern übertragen. Am wünschenswertesten für den Empfänger sind In der Regel Zahlungen, die rasch zu Geld gemacht werden können. Die volkswirtschaftliche Schwierigkeit, solche schnell weiterver wendbaren Zahlungen in genügendem Umfang zu erhalten, hat im Versailler Vertrag und in den nachfolgenden Repa- rationsabkommen dazu geführt, sogenannte Sach lief« - rungen zu verlangen. Schon unmittelbar nach dem Waf fenstillstand begannen große deutsche Leistungen durch Lie ferungen von Vieh, Eisenbahnwagen, Kohlen usw., ganz ab gesehen von dem Kriegsmaterial, das übergeben werden mußte. Die Frage, wie man große Zahlungen ohne Gegenwert von einem Land zum anderen bewerkstel ligt, hat dann zum erstenmal in der Geschichte das soge nannte Transferproblem aufgerollt. Die bloße Tatsache, daß dos Transserproblem über haupt auftauchen konnte, beweist allein schon die Un sinnigkeit der Höhe der Reparationsforderungen. Insbesondere ist man mit der Wegnahme des mobilen deut- schen Eigentums weit über jeden volkswirtschaftlich vertret baren Rahmen hinausgegangen. Die ungeheuren Kosten des Weltkrieges haben die Siegerstaaten sogar dazu geführt, selbst die primitivsten Grundsätze der Völ kerrechts über die Unantastbarkeit privaten Eigentums zu verletzen. Ein weiterer Verlust an liquidem Kapital ist Deutsch land durch die Inflation entstanden. Für die Zuspit zung der deutschen Inflation verantwortlich ist aus schließlich der unerhörte außenpolitische Druck, der nach dem Kriege auf Deutschland ausgeübt wurde. Die Inflation hat keine Erleichterung für Deutschland gebracht, sie hat nicht nur die Vorkricgsforderungen der Biirger an den Staat, sondern auch die Kriegsanleihen, die das erspar te Vermögen der Privaten darstellen, vernichtet. Di« Wer te, di« überhaupt durch die Inflation vernichtet wurden, werden nicht erfaßt werden können. Klarer liegt da» Bild hinsichtlich der Verluste aus direkt an die Alliierten abge- führten Geld- und Sachlieferungen Vie rein wirtschaftlichen Verluste belaufen sich auf SS Milliarden Reichsmark. Dabei ist die Vernichtung bzw. Ablieferung rein militäri scher Werte nicht mitgerechnet, obgleich die ZerstSrung von Maschinen und Anlagen der Kriegrtn- dustrie allein 2,5 Milliarden Reichsmark wirtschaftlichen Verlust bedeutet. Von der Reparationskommission sind diese Werte, soweit sie auf Reparationskonto anrechnungsfühig waren, nicht In der gleichen Höh« anerkannt worden. Am schlimmsten ist cs beim Verkauf des zurückgelas- senen und beschlagnahmten deutschen Finanz: Venlos«, Regionalist; Inneres: Marquis Hoyos, konservativ, bisheriger Bür germeister von Madrid; Krieg: General verenguer, der bisherige Ministcrmä sident, unpolitisch; Verkehr: Lierva, konservativ: Arbeit: Herzag von Maura, konservativ; Wirtschaft: Graf vugallal, konservativ. Madrid, 18. Febr. Admiral Aznar, der kränklich ist und der bereit» andeutele, daß er sich auf dem Posten des Ministerpräsidenten werde schonen müssen, hat sich über dos Programm der von ihn: zu bildenden Regierung ausaelas- sen. Danach würden die Stadtratrwahlen wahrscheinlich im März, die Generalratswahlen im Mai und die allge meinen Wahlen für die Cortes im Juni stattfinden. Der Admiral bezeichnete das ihm vorschwebende Programm als sehr großzügig. Es würde, wie er meinte, dem der Kon stitutionalisten ähneln. Den verfassunggebenden Eorte» sollen unbegrenzte Befugnisse eingeräumt werden, so daß die Mög lichkeit einer gänzlichen Aendemng der Verfassung bestände. Die hauptsächlichsten Verordnungen aus der Zeit der Mili tärdiktatur würden aufgehoben werden, und auch das Pro vinzialstatut und das Stadtraisstatut würden teilweise er hebliche Aenderungen erfahren. Thron niedergelassen und die Tiara aufgesetzt hat. Schnell wird nun eine Messe gelesen und da» furchtbare Schauspiel des Verbrennens der Ketzer beginnt. — Aus der Plaza Mayor, im Zentrum Madrids, stehen die Galerien noch un berührt, auf denen sich «inst der Hof versammelte, um dem Bluturteil zuzuschauen. Dort saß Philipp N., ernst und finster, sein Asketengesicht erleuchtet vom Glanz einer from men Tat, durch di« er Gott und der Kirche dienen wollte. Im Escorial hängt «in Gemälde Philipps II., von Greco gemalt, unter dem Titel „Der Traum Philipp» II." Diese» Gemälde ist erfüllt vom Gefühl des Sieges über das irdisch« Leben und seiner Auflösung in himmlische Sphären. Der König, dem die halbe Welt untertan war, fühlte in der Askese und im Dienst der katholischen Kirche seinen tiefsten Lebensinhalt. Wenn man die berühmten spanischen Ka thedralen, Klöster und Schlösser betritt, die die Könige erbau ten, so staunt man all die Herrlichkeiten an. aber eine f a - natische Glut scheint in ihnen nachzuglimmen, di« sich zu einer sinnlich-übersinnlichen, ekstatischen Stimmung steigert. Nun, die Zeiten der Inquisition sind vorüber, und Al fons XIII., katholisch« Majestät und König vom Tage seiner Geburt an, ist ein Sohn seiner Zeit. Aber auf seinen Schul tern lastet die Ueberlieferung einer großen Vergangenheit, die geistige Erbschaft vieler Könige, und sicher wird er nicht ohne zwingenden Grund dem Toben der Straße und dem Wühlen freimaurerischer Professoren I und Rechtsanwälte nachgeben. Auch heute stützt sich di« ka tholische Kirche in Spanien auf den Thron. Denn mit der Monarchie würden auch die Rechte der Kirche beschnitten ' und die Reichtümer der geistlichen Orden gekürzt werden. , Alfons XIII. ist «in Taufsyhn Papst Leo des XUI. An seinem Hofe sieht man fast mehr Purpurtalare und Bi schofsroben als Generalsuniformen und Nittermäntel. Der Kardinalsprima von Spanien, der Erzbischof von Toledo, Dr. Saenz., ist des Königs persönlicher Freund. Alfons, heute,45 Jahre alt, hat während seiner langen Regierung viel Geschick und viel Mut bewiesen; persönlichen Mut, den auch seine Widersacher nicht leugnen. Mehrmals ist sein Leben in Gefahr gewesen. An seinem Hochzeitstage schleuderten Anarchisten eine Bombe vor die Staats karosse. Die Leichen eines Teiles seines Gefolges, die ver stümmelten Ueberreste der Pferde lagen auf dem Pflaster, der Prunkwagen war zertrümmert, aber unverletzt standen König und Königin inmitten des Wagens, nicht einmal ei» Glassplitter hatte sie gestreift. Das Volk sprach von einem Wunder, und wirklich schien es so, als hätte bisher eine höhere Fügung über dem Leben des Königs gewaltet. Es gehen Gerüchte, daß die General« — Spanien ist und bleibt ja das klassische Land der Aufstände — wieder in das Schicksal des Landes zugunsten der Monarchie eingreifen und mit ihrem Säbel dem revolutionären Spuk ein Ende machen wollen. Primo de Rivera trieb 1S23 die Cortes auseinander, stellte die Ordnung und Disziplin im Lande wieder her, aber er überschätzte seine Fähigkeiten als unum schränkter Diktator eines modernen Staatswesens. General Martinez Campos bereitete der kurzen und wenig glorreichen spanischen Republik (1873/74) ein jähes Ende, und auch heute mag es manche Generäle geben, die die Rolle von Rettern des Vaterlandes übernehmen wollen. Sanchez Guerra, früher konservativer Minister der Krone, späterer Verschwörer und heute wieder gewesener Ministerkandidat, könnte sich bald als Zauberlehrling er weisen, der die Geister beschwor, aber sie nun nicht mehr zu bannen vermag . . . Und während aller dieser Krisen und Wirren regt sich nicht die große Masse de» spanischen Vol kes, von dem etwa 70 v. H. Analphabeten sind, und das nichts sehnlicher wünscht als in Ruhe und Frieden unter seinem König zu leben. Aber diese politi sche Gleichgültigkeit der großen Mehrheit macht die lärmen- de Minderheit, die den Thran Alfons' XIII. bedroht, um so gefährlicher. DerSSGscheLrMer Tageblatt fiirZSlstßchwerda Sinitge «age»,«tung tm «mtsgerlchtsbezlrk Vtschosswerda und den angrenzenden Gebieten Dek Sächstscht " ist da» zur DeköffenÜtchWg der göttlichen Bekannt- ' .d- AtAUericht, mrd de, Haupt. Bla« MWiilMsWWmM. Madrid, 18. Febr. Nach eingehenden Verhandlungen zwischen den Parteiführern der Rechte- und Mittelgruppen ist der Generalkapitän der Kriegsflotte, Admiral Aznar, heute mittag von König Alfons mit der Bildung eines Kon- zentrationskabinetts beauftragt worden. Admiral Aznar hat daraufhin sofort die zwischen den Parteigruppen verein- barte Ministerlistc vorgclcgt. Das neue Kabinett, das in den Nachmittagsstunden vereidigt wurde, setzt sich wie folgt zusammen: Präsidium und Marine: Admiral Aznar, unpolitisch; Aeußeres: Graf Romanone», liberal; Justiz: Marquis Alhuckma», liberal; Sturmtage in Madrid. . . - -. Mm E. von Ungern-Slernberg. Die Ereignis^ in Spanien geben Anlaß zu Betrachtun- je», in denen alles verworren und unklar ist, die jeden Tag neu« Ueberraschungen bringen können. Die Republikaner, Freimaurer, Sozialdemokraten und Syndikalisten laufen Sturm gegen die Säulen der Monarchie, und über dem stol zen Alkazar an der Plaza de Oriente sammeln sich finstere Wolken. Der Anlauf gegen den Thron Alfons XIII. richtet sich ebenso gegen die Herrschaft der katholi- schen Kirche, denn nirgends in der Welt gibt es eine fester« Verbindung zwischen Thron und Altar als in Spa nien. Di« Monarchie in Spanien leitet ihren Ursprung vom Gotenköntg Atavlso im Jahre 424 her. Als erster König führt« Leovigildo dieselben äußeren Abzeichen, den Thron das Szepter, den Mantel und die Krone, als Zeichen sei ner Herrschermacht ein, die auch die spanischen Könige un serer Tage aufweisen. Im Jahre 58S bekehrt« sich König Recaredg mit allen seinen Untertanen zum Christentum und ließ sich im dritten Konzil von Toledo taufen. Seit dieser Zeit begannen die Bischöfe eine hervorragende Rolle am Hof« unv tm Lande zu spielen. Sie erhielten das Recht, an der Königswahl teilMnehmen, und im Jahr« 633 sprachen die im Konzil zu Toledo versammelten 66 Bischöfe Spaniens das Anathema über alle aus, die es wagen sollten, sich gegen den König zu empören. Die Glaubenskämpfe gegen den Islam festigten das Band zwischen dem Monarchen und der Kirche noch mehr, und in den Zeiten der Inquisition ergänzten sich der Monarch und der Großinquisitor in der Ausrottung der Ketzer und im Kampf um den Glauben. Eine feierliche Ketzerverbrennung jener Zeitl Bunte Fahnen, die königlichen Standarten und die Wappen des Heiligen Offizium bedecken die Mauern. Der Thron des Kö nigs und des Großinquisitors werden errichtet. Vor dem Thronsessel wird ein Altar aufgebaut, auf dem sechs silberne Armleuchter brennen, das Kruzifix ist schwarz uinflort. Un-, ter schmetternden Fanfaren begibt sich die Leibgarde der In quisition zum Hause des Corregidor, um die Holzscheite für den Scheiterhaufen in Empfang zu nehmen. Der Ka pitän der Garde umwickelt ein Holzscheit mit schwarten Bändern und überreicht es mit tiefer Verbeugung dem Kö nig. Der König bekreuzt sich, zeigt da, Holz dem versam melten Hof uick gibt es dem diensttuenden Edelmann mit dem Befehl, es in Brand zu setzen. Unterdessen verläßt die Prozession die Kapelle, voran, silberbeschlagene Ebenholzstäbe tragend, die adligen Diener der Inquisition. E» folgt der Herzog von Medina, der das erblich« Recht« besitzt, di» Standarte des Glaubens zu tragen, die Bruderschaft de» Heiligen Petrus mit hocherhobenen wei ßen Kreuzen, di« Dominikaner, Franziskaner und Benedik tiner. --- . - ' — Fackeln. Bentt- urteilten) aufs Haupt gedrückt, auf den oft die scheußlichsten er «all v aad 44b. ! . ... .. r Gewalt — eg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeile 10 Big., 'örtlich, Anzeigm 8 Bsg.. Sm LeMttl dl« itt»e» der Zeitung atm der Vestrderungseiarich- vo mm breit« Millimeter,eil« so Psg. Für do» Erschein«! von nmae» — Hot der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Kummern und an bestimmte, Plötze« Nachlieferung der Zeitung oder oqt Rüthahlung de« Bezugspreise» kein» Gewöhr. — Erfüllung»»« Bischosmoerdo
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