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Dresdner Nachrichten : 31.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187608313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-31
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1876
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viortenllr«»« lU. Ab,n» »e«en,»»retl »terteNUe- sich «Mark LoPI,«^, durch Ile vost »MukiLPIge. «in,ei. Nummern lüVil«. «u,l,„soooo»^l. Air di» Rückgabe ein»«» sandter Manuicridte «acht sich die Medacltd» «tchr verbindlich. Jnseralen-Vnnadine au»- wiirt,: VI»»»»ilet«I» uu» V»,I«e in Hamburg, «er, lin, Viten, Lei»,ig, ivasel, Vre,lau, ffraulkurt a M. — Lack. «<>»», In verlltt, Leip,ia, Wien, La,»bürg, grankfurt a, M.. Miln» che», — v»ub» ch L«. in Frankfurt a, M. — k°r. »oi,t in «demnitz. — «»- »d»,L»Stt,. Lu»>« » 0» t» «ari». Tageblatt für Uolitik, Mnterhaltnng, Geschäftsverkehr,, Börsenbericht und Kremdenliste. Eigenthum der Herausgeber: Äikpslh Ät Neilhardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fkiedk. Goedsche in Dresden. Ruserabe »erden Marte» «nrobe i» a»aen°m»»n »i» Ad. S Ulir, Sonnlog» »t» Mittag» t» Uhr. 2» «ruliadt: grob« Niosier- »age d bi» Siachm. « Udr. — Der Uiaum einer c,n» tdalttgen Peiitjeile ioliet IS Plge. itiugelandt di« Seile SO Psgc. Mine Äuranli« silr da» «iichittägize iirichei. «,n der 2»lerat« wird nicht gegeben. «»tivärligc Annoncen» vilsträgc von un» unbe kannten Firmen »ndPel» Ionen tnseriren wir nur gegen Pr änumer andr st nlilung durch Brtes- inarle» oder Poiiciiijai» lang. Acht Kiiben lajie» IS Pigc. Jnseraic lür die Montag» . Nnmn»« «der nach cmem Jeniag» die Petit,eile 20 Psge. «r. 244. Eimindzwanzigster Jahrgang. Mitredatteur: vr. L«»U »»«»-«re. Für das Feuilleton: i»v«lvi« n»rt»»»i»n. Dresden, Donnerstag, 31. Anglist 187V. Politisches. „Das Wasser fließt ab; der Sand bleibt'." mit dieser Drohung warnte Achmed Aga Timbrigli die unglücklichen Ueberlebenden in dm durch ihn verwüsteten bulgarischen Ortschaften Woikowo und Spetoivo vor einem allzngcnauen Bericht über die türkischen Grciuelthaten an den zur Untersuchung derselben abge- sandten englischen Agenten Bnring. Trotzdem haben sich in diesen und fast in allen anderen Orten, wo die Türken ihr Beruhigungs werk vollzogen, die Spuren der türkischen Unthaten nicht verwischen lassen. Vergeblich arbeitete die glatte Zunge des türkischen Com- missars Edib Esfendi, vergeblich beschwichtigte der türkensreundliche Schwiegervater Guarracino, der englische Agent Varing sah mit Entsetzen überall die Spuren jener entsetzlichen Gräuel, welche zu schildern sich die Feder sträubt. Seine Berichte veranlaßten den englischen Botschafter in Constantinopel, Sir Elliot,zu energischerem Auftreten gegen die Minister der Pforte, fanden aber noch be redteren Widerhall in England selbst, wo an dm verschiedensten Orten, in Darlington, Liverpool u, A. m , Entrüstungs-Meetings wegen der von den Türken in Bulgarien stattgesundenen Unthaten abgehalten werden. In diesen Bersammlungen fordert die öffent liche Stimme Englands gebieterisch die Abberufung Sir Henry Elliot's aus Constantinopel und der englischen Flotte aus der Besika- Bay. Was den Nachforschung«:» des Engländers Baring, Dank den Einschüchterungen der gequälten Bulgaren, verborgen blieb, das forschten zwei von der amerikanischen Negierung abgesandte Emissäre um so gründlicher aus. Der Secretär der amerikanischen Gesandt schaft in Constantinopel, Mr. Schuyler und seinBegleiter Mac Gähn, Correspondent des New-Iori Levant Herald, sind der slavischm Sprachen mächtig und ihrem warmen Mitgefühl für die christliche Bevölkerung auf der Balkan-Halbinsel zeigte sich das Elend in seiner ganzen Nacktheit. Mit wahrer Befriedigung erfüllte es die Ameri kaner, ihren alten englischen Gegner auf das Unheil hinzuweism, an welchem diesen durchs'ü^oer Pforte bisher geleistete Unterstützung die Mitschuld trifft. Die Amnestie für die Bulgarei, zu welcher Eng land die Türkei veranlaßt hat, ist so wenig ehrlich gemeint, daß viele Tage nach deren Veröffentlichung in Sophia noch 20 Bulgaren ge hängt wurden. Wo die türkische Negierung sich aber wirklich zur Bestrafung einzelner Führer der Verwüstungen anrichtcndm irregu lären türkischen Truppen aufrafft, rächt die sanatisirte türkische Be völkerung die Bestraften in grauenvoller Weise an der christlichen Bevölkerung. Solcher Nache-Alt fand jetzt in Banjaluka in Bosnien statt, wo die Türken nach der Bestrafung eines ihrer wüthendsten Führer, die katholische Kirche und viele christliche Wohnhäuser niedcr- brannten. Das Schicksal der christlichen Unterthanen der Türkei verdient das thätige Mitleid aller christlichen Großmächte und diese können es nie verantworten, wenn sie dieselben bei einem FriÄcns- schluffe zwischen Serbien und der Türkei der zweifelhaften Groß muth ihrer muselmännischen Beherrscher überlassen. Wehe den armen Bosniern und Bulgaren, wenn das Wasser abfließt und der osmanische Sand bleibt! Dieser Friedensschluß, zu dem die europäische Diplomatie drängt findet die Serben jetzt geneigter, nachdem durch den Sieg bei Alcxinatz die militärische Ehre gerettet worden und ihnen zugc- sichert worden ist, die Verhandlungen würden Serbien die Stellung lassen, welche es vor dem Kriege eingenommen habe. Diese Vorbe dingung, für die Pforte fast unannehmbar, zieht den Krieg bis zum Winter hin, wo die Terrain-Verhältnisse für die Türken noch un günstiger und die Verpflegung der türkischen Truppen fast zur Un möglichkeit werden. Aus diesem Grund lehnt die Türkei jeden Waffenstillstand ab, genehmigt aber Friedens-Verhandlungen, wenn die Großmächte dabei Serbien nicht als eine jkriegführende Macht, sondern als einen gegen seinen Oberhcrrn empörten Vasallenstaat behandeln wollen. Wenn England darauf auch gern einginge, Oesterreich und Nußland halten an den Vereinbarungen von Reich städt fest und lassen Serbien nicht sinken. Die Freilassung der in Ungarn abgefahren russischen Officiere, die nach Serbien gehen dürfen, sind ein Beweis der Verständigung zwischen Oest«reich und Rußland in der orientalischen Frage, welche für Bosnien und die Herzegowina nur Gutes bedeutet. Die deutsche Reichsrcgierung faßt die Lage als eine sehr ernste auf, und wenn Herr v. Keudell am vergangenen Sonntage nach Varzin zu dem Fürsten Bismarck berufen wurde, so handelte cs sich wohl nicht, wie in früherer Zeit bei dem Beginn seiner diploma tischen Laufbahn, um einen geschmackvollen Claviervortrag, sondern um einen Vortrag über die Herrn v. Keudell wohlbekannten Ver hältnisse in Constantinopel. Herr v. Keudell hat von seiner diplo matischen Thätigkeit am Bosporus her dort noch viele Sympathien und durch seinen intimen Freund Caratheodory Effendi Fühlung mit den Ministern der Pforte. Die streng neutrale Haltung Deutschlands ist bisher auf die Haltung des rumänischen Staates von großem Einfluß gewesen, und je dankbarer die Pforte dies an erkennt, desto erregter ist man iin slavischen Lager gegen Deutsch land und Rumänien. Trotzdem glauben wir, daß Deutschland im Nathe der Großmächte, trotz aller Antipathie gegen slavische Groß- machtsgclüste und russische Vergrößerungssucht, sich dafür entschei den wird, seinen Einfluß zu größerer Sichcrungstellung der christ lichen Vasallen der Türkei geltend zu machen. Eine humane Behandlung der Vasallenstaaten ist jedem Staate anzuempfehlen, und das Gegenthcil wird sich immer früher oder später rächen, gleichviel ob es Muselmänner sind, welche Christen mißhandeln, oder ob es umgekehrt der Fall ist, oder ob es gar Heiden sind, gegen welche Tyrannei geübt wird. In Indien, in Australien, in Westindien, in Cänada, überall, wo England herrscht, wird von den Beherrschten über die Behandlung der englischen Be amten bitter geklagt. Die Fidschi-Inseln sind durch eine von eng lischen Schiffen eingeschleppte Masernrpidemie fast entvölkert wor den; der Nest der Einwohner schrieb dieses Unglück der Rache der verleugnetcn Götzen zu, lehrte zuni alten Heidenthum zurück und steht den Engländern auf das Feindseligste gegenüber. Auf anderen Punkten Australiens hat sich England ebenso verhaßt gemacht. Auf der englischen Insel Barbadoes in Westindien mißwirthschaftet der Gouverneur Pope Henessy, den DiSraeli seiner Zeit mit guter Manier aus England entfernen wollte, und nicht besser geht es in Canada und Britisch-Guinea. In Indien bemüht sich der wohlwol lende Vicekönig Lord Lytton vergebens, das Loos der Hindus besser zu gestalten, und erfährt deshalb von seinen harten Landsleuten nur bittere Angriffe. Ein Mr. Füller in Agra, der seinen Kirchgang durch Nachlässigkeit seines indischen Dieners verspätet sah, prügelte in frommer Wuth den Hindu so unbarmherzig, daß der vorher schon leidende Diener auf der Stelle in Folge eines MilzbrucheS verschied. Der weise Richter von Agra, Mir. Leeds, verurthciltc den harten Herrn, eine Strafe von 80 Rupien (circa 60 Mark) an die Wittwe zu zahlen, und als der Vicekönig von Indien auf Revision dieses Prozesses drang, ging ein Schrei der Entrüstung durch die Reihen der englischen Eolonisten. Der Vicekönig ist durch seine Gerechtig keit in einer ganz unhaltbaren Stellung, ersucht deshalb die Regie rung um Abberufung — das Wasser läuft ab und der Sand bleibt, auch in Indien. Locales and Sächsisches. — Se. Maj. der König und Sc. kgl. Hoheit der Prinz Georg haben am 28. August in Begleitung des Kricgsministers von Fabrice und eines großen Gefolges dem Manöver beigemohnt, welches von der um Grimma in Cantonnements vereinigten 1. In fanterie-Division Nr. 2.8 unter Befehl des Generalmajors von Abcndroth gegen einen marlirten Feind abgchalten wurde. Nach der Uebung kehrte Se. Maj. nach Leipzig zurück. — I. M. die Königin Mutter ist gestern über Eger und Regensburg nach Possenhofen gereist, um daselbst einen Aufenthalt von mehreren Tagen zu nehmen. — Wie die „N. Z." hört, sind in Folge der Vermittlung des Königs von Sachsen die Dispositionen für die Reise des Kaisers nach Leipzig derartig abgcändcrt worden, daß dieselbe am 5. September nicht erst Nachmittags um 5'/z Uhr, sondern zu einer früheren Stunde angetreten werden wird. Die Wünsche der LeipzigerVUrgerschaft haben sonach Gehör gefunden, und werden die Empfangsfeierlichkeiten inLeipzig ganz nach dem vorher festgestellten Programm stattsindcn können. — Stach telegraphischer Meldung bemerkt der heutige „Reichsanzeiger" hierzu, daß Se. Majestät der Kaiser, den einmüthigen Wünschen Sr Maj. des Königs von Sachsen und der Leipziger Bürgerschaft entgegenkommend, am 5. September Nachm. 4^ Uhr in Leipzig eintresien wird. - Der könlgl. sächsische Gencralconsul Mar Wllmersdörser In München hat das Comlhurkrcuz des kgl. bairischen Verdienst ordens vom heilige» Michael erhalten. — Der Gcueraüntcutant der iämmtlichen könlgl. preußischen Hoitbeatcr, Baron v. H ülsen, hat während seines Hierseins Im Hotel zur Stadt Gotha Wohnung genommen. — Während der Anwesenheit dcö K a > s e rS WI k heim In Leipzig soll von Seiten der Polizcibircclton eine Abtheilung Schutzmänner beritten gemacht werden, um schnellere Verständi gung vei Erlhcllung von Beiehlen zu ermöglichen. — Die Entscheidung für daö Revolversystem, nach welchem die Einführung und Ausgabe der Revolver alö Schuß waffe an die Mannschaften der deutschen Küralsicr- und theilwcise auch der Ulanen-Regimenter, wie an die Chargen der anderen Cavaieric-Wafscngattnngcn, der Artillerie, des TrainS rc. erfolgen soll, ist nunmehr getroffen. Die Anfertigung der neuen Revolver wird nur an deutsche Etablissements übertragen werten. Die Einführung desselben Revolvers wirb auch bei den gleicher, Waffen gattungen rcsp. Chargen der baicrischen Armee statthaben. Die neue» deutschen Feldgeschütze hatten nach ihrer Einführung zu »ichr'achcn Ausstellungen Veranlassung gegeben, und namentlich die Granatzüiider eine sehr unzuverlässige Wirkung auSgewIcsen. ES soll jedoch jetzt, Dank einigen Angeführten Verbesserungen, gelungen sein, alle die biöbe» bei der Verwendung dieser Geschütze obwaltenden Uebclstände zu heben, und wird neben der nnnmedr durchaus zuverlässige» Granatwirkung, namentlich dieSbrapneU- wirkung derselben sowohl in Hinsicht der Präcision der Brenn zünder dieses Geschosses gerühmt, wie alö gegen lebende Ziele geradezu unwiderstehlich bezeichnet. Bekanntlich sind die Shrap- riellS, deren leder 200 Bleikugeln enthält, erst »ach dein letzten Kriege neu wieder bei der deutschen Feldartillerie Angeführt wor den, und soll dieses Geschoß nach dem allgemeinen Urthcil in Hinsicht seiner WirknngSsähigkAt alle anderen Geschosse und na mentlich auch die neuerdings so sehr gerühmten neuen österreichi schen NIng-Hohlgeschossc weit übcrtrcff'cn. - Die CasernirungS- frage der deutsche» Armee hat nach anscheinend tiirchanS zuver lässigen Mitthellungcn schon bei der eben statlhabenben Verhand lung derselben im Bundcörathe von Seiten mehrerer deutscher Regierungen einen so entschiedenen Widerspruch erfahren, daß eine neue Prüiung und Berathung der bekanntlich zu 177 Mili. Mark bemessenen Voranschlagssummc angcordnct worden ist, wonach bei dein Umfange und der Schwierigkeit der hierzu erfor derlichen Erhebungen und Nachweise eip Einbringen deS Antrags ani vollständige Easernirrmg der deutschen Truppen schwerlich schon für die nächste Session dcö Reichstags zu erwarten sein bürste. — Für die Ermittelung der wahrscheinlich im Süden Spaniens befindlichen Gaunerbande, so wirb auö einem amtlichen olizelorgnne berichtet, weiche schon seit mehrere» Jahren eutschland mit Briefe» überschwemmt, in denen einzelne» Fa milien oder Personen — gegen vorherige Einsendung größerer ober geringerer Geldbeträge sür die dem Schreiber erwachsenen Kosten. Erbschaften oder vergrabene Schätze tKricgökasscn rc.) in Aussicht gestellt oder zur Auffindung verholst» werden soll, sind vom englischen Viceconsulat zu Algeciraö Lei Gibraltar mehrere ancrkennenswerthe und zum Tbeil erfolgreiche Schritte geschehen, worüber vom VIcc-Eonsul Oberst Gordon dem Vor steher dcö kaiserl. Postamtes zu Chemnitz Folgendes mitgetbcilt wurde: „Durch meine Vermittelung haben die spanischen Autori täten bei dem Postamt hiesiger Stadt verschiedene Briefe, darunter auch bescheinigte, von Personen in Deutschland, Eng land rc., gerichtet an eine Person, weiche hier eine Adresse abgiebt und manchesmal auch diesen Ort besucht, znrückbehaltcn. Auch bade ich berauSgestniden. daß diese Person der Aaent einer SchwintelgescUschait Ist, welche ihr Hauptquariicr in der spani schen Strafanstalt in Ceuta tAstika) hat. Ich bin lctztllch Port gewest» und »ach vielen Mühen und einigen Ausgaben gelang eS mir. bieie Person Allsperren zu lassen. Unter den e,wähnten eingeschriebenen Briefen bestich sich cincr auö Ihrem Pvstamte, bezeichnet „Chemnitz in Sachsen. Eingeschrieben Nr. ü'.R. 21.Juli 1870" und atressirt: ,,8vi,noi a vcmiur ölrwnela Öa-mm k en Oilwaitao on ^Ipeeiras, Callo clo Irr lllunrtrvn ö>'o. 01." Allem der Name deS Schreibers ist nicht bezeichnet ans der Rückseite dcö Couvertö. ich konnte nur daö Siegel «M. F.) erkennen. Wollen sic die Güte haben, mit dem Schreiber zu verhandeln, damit er mich autorisirc, seinen eingeschrtebcnc» Briet von dem hiesige» Postmeister zu rcllamlrcn. Der Brstr soll sodann in Gegenwart dcö Richters erster Instanz geöffnet werten, damit ich genügende Ausklärung gegen genannte Person und ihre Mit schuldigen erhalte rc. rc." Gordon, Colonel, Vicc-Coniul Sr. Botanischen Majestät. - Die vom Polizei.Amt zu Chemnitz biöher angcstcllten Recherchen zur Crmiliclung tcS Absenders jenes Schreibens sind ohne allen Crfolg gewesen. — In Dresden starb »ach kurzem Krankenlager am Abend deö 20. August der emcritirte Prostsscr Vo. Karl Eduard M cinicke. Der Verstorbene, der, geboren in Brandenburg an der Havel am :>>. August 1803, von 182ö bis 1800 am Gym nasium in Prcnzlau gewirkt hat (seit 1840 als Dircctor», gehörte ,m den Koryphäen der geographischen Wissenschast und war ins besondere eine der ersten europäischen Autoritäten auf dem Ge biete der Geographie Australiens und Oceanieno. -Auch der AlIgcmeineSä»ger-Verein wird, wie alljährlich, diesmal die Scdan-Felcr durch Fcst-Akt»S und daraus folgendem Sänger-Commcrö seitlich beuchen und bat dazu den ehemals Schmicter'schcn Victoria-Salon, Vrabantcngasic und Schützenplatz, der jetzt in den bewährten Händen des Stadt- Waldschlößchen-Restauratems ist und zum Conccrt.Salon umgc- baut wurde, auöersthcn. Der 2. September wird die Räume der öffentlichen Benutzung znrückgebcn und Abendö 7 Uhr nicht nur eine große Anzahl tca.:«>0) Sänger, sondern, da der (Antritt sür durch Sänger eingciührte Gäste irci ist, auch eine bedeutende 'Anzahl Fcst-THAlnehmer dort versammeln. Die Direction der Massengcsange hat in Behinderung des BundcS-Dirlgenten Herrn 0. Bieber, Herr Chonncister Hanekam, der kürzlich die Gesänge zum Albertvereinöstsle aus der Brühl'schen Terrasse lcitcie, übernemmcn und Ist somit nicht nur aus einen fröhlichen Commerö-, sondern sür Freunde des Männergesanges auch am einen genußreichen Concert-Abend zu rechnen. — Die Petitionen der hiesigen Brauereien deS Dresdner Gast- wlrthevercins und dcö CidverAnö Dresdner Gastwirthe um Ab änderung dcö Verbots von Biertran Sport an Sonn- und Feiertagen, sind sowohl vom hiesigen Statirath, wie von den höheren Instanzen abfällig beschieten worden. Eine Motivirung dieser Abweisung, aus der die Nolhwendigkelt dcö Verbotes >n ersehe» wäre, ist nicht erfolgt. Stellt man sich aus den unparteiischen Standpunkt, und erwägt, daß in Bcireff der SonntagSsticr nicht weniger alö conscguent verfahren wirb, wie der spektaknlöse Butenbau auf hiesigem Altmarkt in den Abend» stunden der Sonn- »nd Feiertage, und die geübte, stillschweigende, gleichsam wie selbstverständliche Dlöpcns zur Zeit dcö großen Vogelschießens beweisen, und erwägt man weiter die nicht zu unterschätzenden und unausbleiblichen Verluste, denen die von jenem Verbote getroffene» Gewerbe ausgcsetzt sind, st erscheint die Ausdauer, mit der man höhcrn OAS den in dieser Angelegen heit eingenommenen Standpunkt vertritt, mindestens alö etwas Uiibegreitlichcö. Die erwähnten Branchen wollen sich aber bei dieser stadträthiichcn und ministeriellen Entschließung nicht be ruhigen, sondern in einer heute Nachmittag im Hotel zur Stadt London hier stattfindendcn Besprechung über fernere gemeinjchait- lich in dieser Sache zu thucnde Schritte berathen. -- Wenn unsere Residenz im Großen und Ganzen mit Recht sich über die Abnahme deS Fremdcnbesucheö beklagt, io giebt eö hier doch noch Plätzchen, wo eine solche Verminderung bisher nicht cmpstmdcn wurde; wir nennen z.B. die auf derBachiiraße. an der Pricßnitz gelegene, unter Direction deS Herrn vr. KleS stehende diätetische Heilanstalt. Hil'sbedürstige aus vieler Herren Ländern finden sich daselbst so Winter- als Som merszeit zusammen, freilich auch an unser Dresden keinen weiteren Anspruch machend, als den, nur cin Biöchen - gesund zu werden. Wir fanden dort, außer den Einheimischen, Kurgäste auö Schwe den, Dänemark. Rußland, der Schweiz, Amerika« reichlich ver treten war Nord- und Süddeutschlanb. wir sahen kranke Italiener, einen Griechen, ja selbst einen türkischen Knaben, der durch län gere Kur von einem hartnäckigen Hüstlciden befreit wurde. Be- inerkenSwcrkh ist die verhältiußmäßig nicht unbedeutende Zahl von erkrankten Aerztcn, welche sich größeren Kuren in der ge nannte» Anstalt unterziehen und so den Beweis zu liefern schei nen, daß wenigstens nicht in allen Fällen die Hilfe nur von der gewohnten Hcilkunst zu erwarten ist. MaS die speclellcn Krankheiten betrifft, so kommen im Sommer Fälle von jeder Art chronischer Leiden zur Behandlung, während im Herbst und Winter besonders Brust-, Nerven- und Unterleibskranke Heilung zu suche» pflegen. AlS Eurstsum sei schließlich nicht unerwähnt, daß gerate die Bachstraße biöher weder chauistrt, noch aepstastcrt Ist. folglich bei Ncgcnwcttcr ganze Bäche «daher der Name?> und Teiche, bei Trockenheit beträchtliche Staubmasien bildet und daß gerate sic an zuständiger Stelle als besprengungSunsä big bezeichnet wurde. Wenigstens gegen kranke Fremde könnte man schon etwas mehr Coulance auswenbcn! - Von der Borngassc nach der Johaiinesstrahe hinaus fand gestern früh eine ziemlich aufregende — Rattcnjagd statt, indem der betreffende Nager, der einer Schleußt entstiegen sein mochte, nicht nur von migewöhnlichcr Größe war. sondern sich auch gegen seine Angreifer sehr boShait zeigte und an ihnen in die Höhe zu springen Miene machte. Selbst ei» größerer Hund, der sich de» verfolgenden Leuten angeschloffen hatte, schien sich vor der kleinen Bestie zu fürchten. Der kräftige und wohlgezielte Stockhieb eines hinzugckommencn Mannes jedoch beendete die häßliche Scene bald. Wir thuen dieses an und sür sich sehr un bedeutenden Vorfalles lediglich deshalb Erwähnung, weil die Verfolgung und Tödtung größerer Ratten mit einer gewissen Vorsicht auözuiühren Ist. Große und in die Enge getriebene Ratten springen nämlich fußhoch und beißen sich scsi. Meicrcnt keiint einen Mann, der heute noch eine sehr garstige Narbe an der rechten llntcrktnnlade hat. weil ihm alö Knabe eine versolgie Ratte InS Gesicht gesprungen war. — Gestern Vormittag ist ein auf dem Dache deS schlesischen Bahnhofsgebäudes hier mit einer Reparatur beschäftigt gewesener K1 empnergchilie herab aus die Steinplatten dcS Trottoirs gestürzt und hat dabei nicht nur den rechten Arm gebrochen, sondern auch Verletzungen am Kopse erlitten. Er wurde nach dem Krankenbause geschafft. — Mittelst Blaserohr schoß vorgestern auf der Neuegasse ein Apothckergebilie einem Vorübergehenden die Cigarre auö dem Munde. In Folge dessen wurde ihm von einem Gcnödarmc» etwas in die Obren geblasen.
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