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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360902013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936090201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936090201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-02
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1936
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kk Gegründet 18S6 ^rds/tu/ou« a/L ktsnonenkuttsr Sesterreicher nach Spanien verschleppt Kommunistische Menschenschmuggler ln ver Stelermark Titulesrus Sturz R»«g»nAu<«al>». Dieser von den Moskauer Sendlingen in Gang gesetzte Menschenschmuggel treibt die Ungeheuerlichkeit des sowjet russischen Spiels auf die Spitze. Während das Deutsche Reich sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bemüht, seine Staatsbürger aus dem spanischen Hexenkessel zu retten, wagt cs Moskau um seiner weltrevolutionärcu Pläne willen, Menschen deutschen Blutes unter unhaltbaren Ver sprechungen und Verhetzungen, die nur in de» verzweifelten Herzen jahrelang aus dem tätigen Leben ausgeschlossener Arbeitsloser Eingang finden konnten, in eben dasselbe Ver derben zu ziehen, aus dem ihre Blutsbrüder gerade ent flohen sind. Vor wenigen Tagen erst hat Moskau feierlich erklärt, keine Waffen nach Spanien liefern zu wollen. Man hat mit Recht an der Aufrichtigkeit dieser Erklärung gezweifelt. Zynisch gibt di« rot« Kratze nun ihrem „Verbot" gleichsam eine Ergänzung: Seht her, es sind ja „nur" Menschen, die ich in die spanische Hölle schicke, noch dazu deutsche Menschen — keine Massen, nur Kanonenfutter. erbeigerusen worden war. fie an der spanischen «liste «ergangene Woche siel eS i« de« ArbeitSlosenämter« i« Zeltweg «ud Fohusdors — dem Mittelpunkt des steierische« Bergbaues «ud Hüttenbetriebes — aus, daß achtzig im Genuß der Arbeitslosennnterftütznng stehende Arbeiter ihr« Unterstützung«« nicht mehr behob«« haben. Die Nachforschungen ergaben, datz kom« m « nisttsche Agenten ans der Tschechoslowakei «ach Steiermark gekommen wäre«, «m Arbeitslose für di« rote Miliz in Spanien anznwerben. sij Die Leute sind mit Fahrkarten «nd Lebensmitteln ausgerüstet über die Schweiz und Frankreich «achSpanien geschickt wor» de«. Die kommunistische« Agenten glaubte« die Arbeitslose« besonders dadurch verlocke« z« können, dast sie ihnen erklär, te«, sie könnte« sich an de« spanische« Priester« and an de« spanisch«« Kirche« sür de« 1b. Februar ISN räche«. Die Be hörde« vermute», dast auch i« ««deren steierische« Orte« Sh«liche marxistische Menschentrausporte «»«gesetzt worden find ««d habe« umfangreiche Erhebungen «ingeleitet. »«i Ulg«- Zu- p«0u»a Hel -au» monalttch «M. ».«>, durch Postbezug «M. ».»o rlnlchl.«»,» «ps. Postgeb. lohn« P»st»ustellung«gebühr) bei stebenmal »dchenU. keil and. Mnzel-Nr. 10 «Pf., auster halb Sachsen» mit «bend-Nu»gabe 1» Nps. «nzeigenpreise N. . l»» mm breit» ll.bNps. NachlLII« nach Stassel 0. gamUienanzeigen u. Siellengeluch« «Mime««' »eile « «Pf. Zifsergeb. »0 Rps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lretdner «achrichlen. Unverlangi« Tchriststllcke tverden nicht ausbewahrt Wlen, 1. September. Wie wtr von verlrauenswürdtger Seite erfahren, find die steierischen Behörden einem umfang- reichen kommunistischen Menschenschmuggel auf die Spur gekommen, wahrscheinlich sind schon Hunderte von steierischen Arbeitslosen, hauptsächlich Berg- und Hochofenarbeiter, zum Eintritt in die rote Miliz nach Spanien gelockt worden. ten würde. Am Nachmittag war nämllch ein rotes Unterseeboot ausgefahren, und die Fischer, deren Fahr zeuge die „Befiel" umkreisten, hatten über den Zweck dieser Ausfahrt keinen Zweifel gelassen. Sie hatten den Flücht lingen »«gerufen, daß die „Befiel" noch in der gleichen Nacht torpediert werden würbe und dab bas rote Spanten schon Die Ausschiffung des bisherigen rumänische» Außen ministers Titulescu hat wie eine Bombe «ingeschlagen. Unter dramatischen Umständen wurde einer der markantesten Nachkriegspolitiker kaltgestellt. Um sich Titulescus zu entledigen, trat das Kabinett Tartarescu zurück. Wenige Stunden später stellte es sich dem König in fast unveränderter Zusammensetzung wieder vor. Nur, daß bet diesem Empfang im königlichen Palast «in neuer Außenminister neben dem Ministerpräsidenten stand. Der gestürzte Titulescu badete unterdessen an der französischen Riviera. Die Nachricht von seiner Ausbootung traf ihn wie ein Blitz aus heiterm Him mel, und er gab sich keine Mühe, vor den herbeigeeilten Ver tretern der französischen Presse seinen Aerger über die Form dieses „Rücktritts" zu verbergen. Das Telegramm, in dem . ihm Ministerpräsident TartareScu sür geleistete Dienste den Dank des Vaterlandes ausspricht, wirb den Zorn des Gestürz ten wenig besänftigt haben. Eine sofort nach der Umbildung veröffentlichte Regierungserklärung beschäftigt sich in der Hauptsache mit innerpolitischen Dingen und versichert, daß der außenpolitische KÜrS der alte bleiben würde. Und doch erhält ei» rumänisches Kabinett, dem Titulescu nicht mehr angehört, , ein ganz anderes Gesicht. Darüber hinaus würde sein Stur» — falls er endgültig ist — von grundlegender Bedeutung für die gesamte europäische Politik fein. , - Wer ist dieser Mann, der als Vertreter einer kleineren Macht eine so wichtige Rolle auf der politischen Weltbühne spielte? Nicolas Titulescu, heute V2jährig, ist eine in ganz Europa bekannte Erscheinung. Sein grobknochiges, aus gesprochen mongolides Gesicht war auf allen Photos zu finden, die bei den großen internationalen Besprechungen gemacht wurden. Zn der Physiognomie seines ausfallenden Tataren kopses standen die echt westliche Eleganz, die gepslegie Erscheinung und das ausgesprochene Luxusbcdttrfnis Titules- cus in merkwürdigem Gegensatz. Dieser Man» war sämtlichen Schlafwagenschaffnern der tnternattonalen Linien bekannt. Er hat sein halbes Leben auf Rädern verbracht. Selten war er z» Hause, meist pendelte er zwischen den europäischen Haupt städten hin und her. Er gehörte zum notwendigen In- i ventar der europäischen Diplomatie. Seit Kriegsende finden wir ihn in der großen Politik. Er unterzeichnete für sein Land den Vertrag von Trianon, wurde dann — als Finanz sachmann und Verfasser bedeutender wirtschaftspolitischer Schriften — Finanzminister, um später als rumänischer Ge sandter nach London zu gehen. 1027 übernahm er zum erste» Male das Außenministerium, das er — mit kurzen Unter brechungen — bis jetzt innehatte. Titulescu war nicht so sehr als rumänischer Außen minister, denn als „Europa-Politiker" eine Erscheinung großen Formats. Das soll kein Werturteil sein, sondern nur die weitgesteckten Grenzen seiner Wirksamkeit umreiben. Dieser Mann, der das Französische fast bester beherrschte als seine Muttersprache, hatte kaum noch Bindungen »um Volk seiner Heimat. Er gehörte auf das europäische Parkett, und am wohlsten sühlte er sich in Genf. Der glänzende Redner und sarkastische Dialektiker war einer der geistigen Träger des Völkerbundes. Sein Einfluß auf die Genfer Maschinerie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Leider muß dieser Einfluß zu einem sehr großen Teil als unheilvoll bezeichnet werden. Titulescu war der „ckielrurck" der B ü nd n t s p o l i ti k, der fanatische Freund des französi- sischcn Machtstrebens und der ebenso fanatische Gegner jeder revisionistischen Regung. Als Kollektivpolitiker, wie ihn selbst Frankreich in dieser Vollkommenheit nicht hervorgebracht hat, vertrat er die orthodoxe Richtung in Genf, die in fanatischer Unduldsamkeit den StatuSquo — ganz gleich, auf welchem Gebiet — verteidigte. Es kann nicht wundcrnehmen, wenn dieser Mann ein Meister der Kulifiendiplomatie war, der am liebsten mit einem undurchsichtigen System gegenseitiger Ver- '< psltchtungen und kreuz und quer laufender Pakte jonglierte. Man begreift, dab Titulescu sich unentbehrlich glaubte, da er ja alle Fäden der rumänischen Außenpolitik in der Hand hatte. Wie ein Wetterleuchten erschien deshalb das vor sechs 1 Wochen gegen ihn gerichtete Komplott. Damals fuhr er mit dem nächsten Zug von Montreux nach Bukarest — uud kam wenige Tage später als Sieger zurück, in der Tasche ver- , brtefte Vollmachten seiner Regierung, die ihm weiterhin in ' außenpolitischen Dingen völlig freie Hand zu lasten versprach. Nun ist er doch gestürzt! Allerdings war ein Gelingen de» „Anschlags" nur in seiner Abwesenheit möglich, man mußte ihn förmlich überrumpeln, um ihn loszuwerben. Und in weiten Kreisen glaubt mau fest an seine Rückkehr. Obwohl er keiner Partei angehört, hat er doch einflußreiche Freunde in der rumänsschen Linken, die er nun sicherlich vor feinen Wagen spannen wird. Der Widerhall, den dieser Mtntsterwechsel in ganz Europa gesunden hat, ist überaus aufschlußreich. Allein an Ä der Aufregung, die sich in den ZeitungSkommentaren wider« Druck «.Verlag, Liepsch K Aelchardt, Vresdrn-A. l, Marlen- firaß« ZS/zr. Fernruf r;r>l. Postscheckkonto loSS Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamtr« beim Vberverficherungsamt Dresden lässig und erklärt, kein Dementi fürchten zu brauchen. Es seien unanfechtbare und unwiderlegliche Beweise über um fangreiche Waffenlieferungen an die Madrider Regierung vor nnd sofort nach der französischen Nichteinmischungsinitiative vorhanden. Selbst der französische Ministerpräsident habe die entsprechenden Enthüllungen der Pariser Presse im fran zösischen Mintsterrat nicht ableugnen können nnd sich ans die Bemerkung beschränkt, es handle sich um geringfügige Lieferungen. Nach den Feststellungen des „Mestaggero" hat sich der spanische Ministerpräsident Quiroga am 18. Juli telegraphisch an den französischen Ministerpräsidenten Blum gewandt und ihn um Mithilfe Frankreichs bei der Niederwerfung der Nationalisten gebeten. Ministerpräsident Blum habe darauf den spanischen Botschafter EardcnaS zu sich komme» lassen «nd ihn unter dem geschickten Vorwande, keine direkte Ver bindung mit dem französischen Botschafter in Madrid zu haben, gebeten, der spanischen Regierung mitzutetlen, dab die sranzösische Negierung bereit sei, die für die Niederwerfung notwendige Hilfe zu gewähren. DaS Blatt schildert vom 18. bis zum 27. Juli Tag sür Laa den Stand der ««»Handlungen «nd dl« tatsächliche«, wenn auch nicht immer mengenmäßig genau feststellbaren Lieferun gen sowie ihr« Bezahlung, für die neben der Eröffn««» eines FranzWcher Mllllonenkreblt für -te Madrider Regierung Aufsehenerregen-e Italienische Enthüllungen - Frankreichs -unkle Pläne in Spanten Rom, 1. September. Die italienisch« Zeitung „Messaggero" veröffentlicht aufsehenerregende Enthüllungen über das aktive Singreife« der französische« Volkssrontregiernngi« de« s»a«ische« Bürgerkrieg. Nach de« A«gabe« des italienischen Blattes wurde« der Madrider Li«ksregiern«g Mtllionenkreditc zur Ver fügung gestellt, sür die sie ans Frankreich Masse« bezogen hat. Auch über militärische Absichten Frankreichs i« Spanien «erbe» sensationelle Mitteilungen gemacht. Das Blatt bezeichnet seine Angaben als absolut zuver- I Kredits von « Millionen Kranken bei der Ranqne de Paris torpediert werden würde und dab bas rote Spanten schon lange „aus diese verfluchten deutschen Schisse warte". Der Kapitän des Dampfers bestätigte dem Berichterstatter der „Nachtausgabe", baß diese Drohung nicht leicht zu nehmen sei. Aus der letzten Reise habe ein rotes Torpedoboot die „Beffrl" gejagt und sei im Begriff gewesen, das Feuer aus den Dampfer zu eröffnen, al» im gleichen Augenblick das deutsche Torpedoboot „Wolf" erschien, da» von dem Dampser .Destel" durch Funkentele« Seitdem werden di« beutsk von Kriegsschiffen begleit«! et des PayS-Bas, Goldtransport« in der Höbe von 1288 01)0 Psnnd Sterling «ach Paris dnrchgeführt worden seien. Mit der Entwicklung dieser Angelegenheit werbe zweifels frei bewiesen, so stellt das Blatt fest, dab die Madrider Re gierung eine regelrechte direkte Intervention nicht etwa bei der französischen Privattnbustrie, soudcrn bei der sranzösische« Regierung selbst beantragt habe. Man müsse sich «eiter fragen, welch« Ziel« Paris mit dieser wiederholten Begünstigung Madrids verfolg«. Die Antwort erscheine nicht zwetselhast, da man nicht erst seit heute «ist«, daß Frankreich «inen militärischen Stütz punkt in Spanien such«. Man brauche sich nnr an die Reise von Herriot «ach Madrid ans dem Jahre 19S2 zu er innern. Herriot hab« damals, wen« auch vergebens, mit Hilfe eines überaus günsttgen Handelsvertrages ein Kompromiß Uber das DnrchzngSrechtsranzösischer Kolonial, truppen durchspanischeSGebietim Kriegsfall« er reichen wollen. Diesem Handelsvertrag sei übrigens «in ver trauliches militärpolitisches Schriftstück beiaesügt, ans Grund dessen Spanien in einem Jahre für 20 Millionen Kranken französisches Kriegsmaterial kaufen «nd außerdem Fabriken sür die Herstellung von Flugzeugen und Geschützen nach sran« zöfischen Patenten einrichte« sollte, die im Kriegsfall das französische Heer z« beliefern hätten. Der deutsche Dampfer „Nestel" feilte torpediert werden Die Rotwen-tvkelt »es KrtevsschtffSfchutzes in -en spanischen Gewässern Vrabtmalckung uoaarar AorUoar SobrUtlsltuvg Berlin, 1. September. Die „Nachtausgabe" und der „Angriff" veröffentlichen Bericht« ihrer Korrespondenten, die aus dem deutschen Torpedoboot „Jaguar" eine Fahrt an der spanischen Küste entlang nach dem Hafen Portugalet« machten und bixrt den sür KlüchtlingStranSporte benutzten Dampser „Befiel" trafen, mit dem sie selbst die Rückreise nach Bayonne antraten. Der Dampfer „Befiel", der bereit» neunmal von roten spanischen Häfen nach Frankreich gefahren und insgesamt 1700 Flucht- linge der verschiedensten Nationen au» Spanien abtran»- vortiert hat, wurde auf seiner letzten Fahrt von einem roten spanischen Torpedoboot gejagt. Auf dem Dampfer herrschte unter den Flüchtlingen. unter denen sich übrigens nur sehr wenige Deutsche befanden, großer Jubel, al» sie erfuhren, daß oi« „Leipzig" den Dampfer „Befiel" bi» Bayonne beglet-
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