Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270407028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-07
- Monat1927-04
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zer Streich gegen die Sowietbotschast inPeking Widersprechende Darstellungen. — Japanische Sicherheiten für Tschangtsolin? Tschangtsolin will kein Par-on geben. lDurch K u n k I p r u ch.) London» 7. April. Der Pekinger Sonderkorrespondent des „Daily Chronicle" ineldet. es werde angenommen, daß Japan rschangtsoli« Garantien gegen einen sowjetrusstsche« Angriff gegeben habe, andernfalls würbe er es nicht gewagt haben, einen Krieg in der Mandschurei heransznfordern. Der Korre spondent sagt ferner, cS scheine, das, die Nüssen, die aus den Lchiltz der Exterritorialität, der durch das Protokoll von >»01 der Dahlbank und andere» russischen Organisationen gewährt wurde, Verzicht geleistet haben, infolgedessen der chinesischen Gerichtsbarkeit unterstehen. Die Pekinger Korrespondentin der »Daily NemS" meldet, die chinesischen Polizisten hätten beim Eindringen in das russische Gebäude einen Türhüter, der Lärm zu schlagen ver suchte, niedergeschojsen. Während der Haussuchung wehte die Lowtctflagge nicht auf der eigentlichen russischen Botschaft, sondern auf den Nebengebäuden. Tschangtsolin erklärte in einem an einen Befehlshaber gerichteten Telegramm, die Gefangenen würden vor Gericht gestellt werden und ihre gerechte Strafe erhalten. Diesen «nfrlihrerischen Unruhestiftern, die für die Ausbreitung des Mschewi-mu- oerantwortlich seien, dürfe keine Verzeihung gewährt worden. tW. T. B i » London, 6. April. Einer bisher «och nicht bestätigten Sgcntnrmelbnna a«S Peking zusolae soll Tschangtsolin die bei der in der Sowietbotschast unternommenen Razzia gefangen- genommene» SS chinesischen Frauen und Mäner sofort habe« hin richten taffen. Zu den Vorgängen in der Pekinger Sowietbotschast wird weiter berichtet, das; der Doyen des Pekinger diplomqttschen Korps, der holländische Gesandte Ondendiik, die Polizei des Grsaudtschaftsviertels instruiert hat, der chinesischen Militär- -olizci Zutritt zu gewähren, ohne dast die anderen Gesandt schaften benachrichtigt wurden. Schwere Konflikte werden als /folge dieser Erlaubnis erwartet, obwohl mancherseits be hauptet wird, Oubendijk sei von England vorgeschoben. Schon am Dienstag abend waren zwei amerikanische Journalisten iu dem außerhalb des Gesandtschastsviertels liegenden Hotel Du Nord verhaftet worben. Die beiden sollen nach Tientsin abtransporticrt werden. Wahrscheinlich wird ihnen Ver bindung mit der Kuomlngtang vorgeworfe«. Die Darstellung der deutsche« Gesandschast in Petrina. Berlin, 7. April. Neber die Vorgänge in Peking ist von unserer dortigen Gesandtschaft eine kurze Meldung beim hiesigen Auswärtigen Amt etngetroffen, die besagt, das, durch chinesische Polizei, wohl unterstützt durch chinesisches Militär, in den alten Militärbaracken im Gesanbtschaftsviertel — die Baracken dienen ihrem ursprünglichen Zweck nicht mehr — eine Haussuchung veranstaltet worden ist, bei der eine An zahl von Chinesen verhaftet worden ist. Davon, daß ein Einbruch in das russische Botschaftsgebäude stattgesunden habe, ist in dem Telegram «nichts erwähnt, auch ni-*>t von einer diplomatische« Ermächtigung zu dem chinesischen Vor gehen. Wenn eine solche Ermächtigung überhaupt erfolgt ist, so bat hiernach jedenfalls die deutsche Gesandtschaft nicht mitgewirkt. Wenig günstige Aussichten für -ie Annahme im Reichstage. Berlin. 7. April. Die Aussichten für das Zustandekommen des Zusatzabkommens zum deutsch-französischen Handels. Provisorium im Reichstag sind wenig günstig. Natürlich sind die Oppositionsparteien dagegen, aber auch innerhalb der ReaterungSparteten ist die Stimmung recht skeptisch. Der Umstand, daß sich der Reichsverbaud der Dentschcn Industrie gegen das neu« Abkommen auSgesproche« hat, hat eine« starken Eindruck gemacht. Weite Kreise der deutschen Industrie sind auch sachlich gegen daS Abkomme», weil durch bas Kontingent von Jndustriewaren, daS Frankreich bet sich hereinzulasscn eingewtlltgt hat, nur ein Teil unserer Industrie» berücksichtigt werbe. Außerdem wird bezweifelt, daß eS in der kurzen Zelt von drei Monaten möglich sein wird, das Kontingent praktisch auSzuführen. Auch innerhalb der Dentschnationalen bestehen schwere Bedenke» gegen da» Abkommen, und zwar mit Rücksicht auf die Inter- essen ^der Landwirtschaft. Auch -im Zentrum ist die Meinung weit verbreitet, daß wir im vorliegenden Kalle verhandlung-technisch recht schlecht abgeschnitten hätten. Be sonder- wird mißbilligt, daß unsere Delegation, die schon früher der Semüseetnfuhr zugefttmmt hatte, mit der Newillignng de» weinkoatingentS nnumehr gewiffermaß«» «nser« letzt« Karte «»-gespielt «nd damit «nch «nser« Chancen für den endgültigen Handel-vertrag wesentlich he» riuträchtigt Hab«. Im Verlaufe des künftigen Vierteljahr» wirb es voraus- sichtlich zu «erhandln»»«» mit Gp «nie« komme», in denen Sine französische Darstellung. Paris, 7. April. Zu der Nachricht über eine Haussuchung in der Pekinger Sowietbotschast wirb, wie Havas mttteilt, in offiziellen französischen Kreisen erklärt, die chinesischen Be, Hörden hätten beim diplomatische» Korps einen Antrag aus Haussuchung in einer russischen Bank gestellt, die im Gesanbt- schaftsviertcl liegt. Diese Bank, die in dem früheren rus sischen Postgcbäudc nntcrgebracht war, kann, da die Somjct- rcgterung auf ihre sämtlichen Vorrechte in China verzichtet hat, kein Exterritorialrecht für sich in Anspruch neh men. Da das diplomatische Korps sich deshalb der Haus suchung nicht widersetzcn konnte, wurden die chinesischen Be hörden ermächtigt, in bas Gebäude der Bank einzudringen. Nach einer in Paris cingclaufcnen offiziösen Meldung aus Nanking sollen die Chinesen nicht izie russische Gesandt- schaft in Peking, sondern eine russische Bank geplündert haben. Russischer Protest (Durch Funkspruch.i Peking, 7. April. Der russische Geschäftsträger Tschenych hat gegen das Vorgehen der chinesischen Polizei beim chinesi schen A»benministcrium energischen Protest erhoben. Der Schuh -er Konzessionen von Schanghai. (Durch F u n k I v r u ch> Paris, 7. April. Der Befehlshaber der englischen Strettkräfte in Schanghai, General Duncan, hat dem Sonderkorrespondenten der Agentur Havas erklärt, er halte die französischen Befestigungsanlagen für sehr befriedigend und für stärker als die Vorkehrungen, die zur Verteidigung der englischen Konzenssionszone getroffen worden sind. Die internationale Konzesstonszone verfüge über 28 009 Mann, davon 18 000 Mann Engländer. Patrouillen durchzögen die Stadt und überwachten sie. Die geringste Ansammlung werde die vorbereiteten Pläne zum Schutze der Konzessionszone zur Durchführung bringen. Die Kranzosen verfügten über 12 000 Mann, davon die Hälfte Anamiten. 600 Mann weitere anamitische Streitkräfte würden erwartet. (WTB.) Verzögerung -er Nanking-Aktion -er Mächte (Durch Funkspruch.) London, 7- April. Der außenpolitische Korrespondent der „Daily NewS" meldet: Die Roten Großbritanniens. Amerikas »nd Japans au die südchincstsche Regierung wegen der Vorfälle in Nanking sind noch nicht abgcsandt worden. Es scheint, daß ei« Hindernis eingctrete« ist. Am Dienstag wurde von den zuständigen Personen rersichert, -aß eine Vereinbarung zwischen den drei Mächten nahezu gesichert sei und daß die Noten gleichzeitig an die nationalistische Re gierung gerichtet werden würden. Gestern aber lauteten die Nachrichten wieder weniger zuversichtlich. ES ist weder ein Datum für die Abscndung der Noten festgesetzt, noch ein Beschluß über die Art der Untersuchung gefaßt worden. Wi«'n»eit man sich auch, so bemerkt der Korrespondent, geeinigt habe» mag. es ist doch klar, daß diese Einigung sich nicht aus alle Punkte erstreckt und -aß die Besprechungen andauern. Die Beratung des Jüudholzgesetze». Wie der Abgeordnete Heinig (Soz.j gestern im Reichs, tage mitteilte, ist der deutschnationale Abgeordnete BehrenS zugleich Berichterstatter für das Zündholzgesetz und Aufsichtsrat der Preußischen Hypothekenbank, die von dem schwedisch-amerikanischen Zündholztrust finanziert wird. Der interfraktionelle Ausschuß der Regierungsparteien ist, dem »Verl. Tagebl." zufolge, gestern abend zusammen- getreten, um sich mit der Angelegenheit und der wetteren Behandlung des ZttnbholzsperrgesetzeS zu beschäftigen. Die Regierungsparteien haben nicht verlangt, daß Behren- sein Amt «l- Berichterstatter «iederlege. ES sei auch nicht damit zu rechnen, daß BehrenS dieses Amt freiwillig zur Verfügung stelle. Der interfraktionelle Ausschuß der Regierungsparteien hat beschlossen, den Versuch zu machen, das Zttnbholzmonopol- gestztz im Ausschuß und im Plenum des Reichstages noch vor den Osterferien zu erledigen. Der Sozialpolitisch« Ausschnß des Reichstages setzte heute die Beratung des ArbeitSzcitnotgesetzeS fort. Der Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstages be- schäftigte sich heute mit dem gestern an den Ausschuß zurück- verwtesenen Zündholzgesetz, wobei der Angriff der Sozialdemokraten auf den Berichterstatter de» Ausschusses, BehrenS, im Vordergründe der Erürterungen*stand. Berlin. 7. April.- Der Senior der Rltbrindustrie Gehcimrat Enril Kirdorf, Mitbegründer des Rheinisch- westfälischen KohlensnndikatS, feiert morgen seinen 80. GeburtSlag. Erhöhung -er Garantie für -en Kan-el mit Ruhtan-. Berlin, 7. April. AIS erster Gegenstand steht auf der Tagesordnung der heutigen R e i ch ö t a g s s t tz « n g die erste und zweite Beratung eines Antrags der Regierungsparteien »nd der Demokraten aus Annahme eines Gesetzentwurfs über die Uebernahme von Garantien sttr Lieferuugsgeschäfte nach Sowjetrußland. Danach soll der Ncichöfinanzminister ermächtigt werden, bis zum Höchstbetrage von 23,5 Millionen Garantien in Höhe von 35 Prozent des Kaufpreises vom Lieferungsgeschäst nach Rußland zu übernehmen. Die Garantien dürfen mir entsprechend den Beschlüssen des Haushaltausschusses vom 25. Februar v. I. übernommen werde». Damals hatte der Haushaltaiisschuß die Negierung zur Uebernahme der A u s f a l l b ü r g s ch a f t ermächtigt, das Reich hatte diese Bürgschaft in Höhe von 35 Prozent de» Kaufpreises bei einem Gesamtgeschästsumfang von 80« Millionen Reichsmark übernommen. Die BürgschastSsnmme ist also aus 105 Millionen RMk. begrenzt. Diese wurde durch eine 25prozentige Ausfallbiirgschaft der deutschen Länder er gänzt und hat sich verwaltungstechntsch wie materiell glatt abgewickelt. Auch der Arbeitsmarkt ist, wie daS Neichs- arbeitsmtnisterium feststellen konnte, durch die Ausführung der russischen Aufträge entlastet worden. Da für bestimmte Sonderzwecke sowie zur Förderung des Ausfuhrgeschäftes der Kl e in e i s cn i n d ust r ie die Garantie mit herangezogen wurde, stand sie nicht in Höhe von 105» sondern nur 87.4 Millionen für die Garantiegeschäfte in engerem Sinne zur Verfügung. Es konnten daher mir Ge schäfte im Umfange von 249 Millionen Mk. gestützt werden. Da von der russischen Handelsvertretung, um den Termin für die Bestellungen vom 81. März 1V27 innezuhalten, stets eine Reihe von Geschäften nebeneinander vorbereitet werden mußten, stellte sich heraus, daß schließlich mehr Geschäfte ab schlußbereit waren, als durch die Garantie gedeckt werden konnten. Auf Anregung des Ncichswirtschastsministeriums sind auch diese Aufträge erteilt worden, aber nur unter dem Vorbehalt, daß die Garantie flir sie durch eine ent sprechende Erweiterung der Garantiesumme ermöglicht würde. Diese unter Vorbehalt abgeschlossene« Geschäfte im Betrage von zusammen SS Millionen Mk. würde« wahr scheinlich nicht zum Abschluß kommen, wenn sich nicht irgend ein Weg fände, auch sie mit einer Garantie der öffentlichen Hand zu versehen. DaS ist nun der Zweck des Antrags. Der vo« den Regierungsparteien beantragte Gesetz entwurf, der be« Reichsfinanzminister ermächtigt, bis zum Höchstbetrage von 23.5 Millionen Garautien in Höhe von 85 Proz. des Kaufpreises von LiefcrungSgeschästen nach Ruß land zu übernehmen, wir- l« allen drei Lesungen angenomcn- Das Tilelgeseh noch nicht wie-er oorgenommen. Berlin, 7. April. Unter dem Ministerium Külz wurde vom Ministerialrat Lammers ein Referentencntwurf aus- gcarbcitet, der die Wtedcrzulassnng von Titeln, Orden und Ehrenzeichen zum Gegenstände hatte. Er konnte von der damaligen Regierung nicht verabschiedet werde», weil inzwischen der Rücktritt des Kabinetts erfolgte. Der neue RetchStnnenminister, Dr. v. Keubell, soll, der „BZ." znfvlge, diesen Gesetzentwurf unverändert gelassen Habens und es wird angenommen, daß er nach Ostern wieder dem Kabinett zugeleitet wird. Das ist nach unseren In formationen nicht richtig. Minister v. Keudell hat sich mit de« Entwurf noch nicht beschäftigt. Der damals auö- gearbeitete Entwurf lautete: An die Stelle des Absatzes 4 bis 8 des Artikels 109 der Reich Sverfassung tritt folgender Absatz 4: Titel sowie staatliche Orden und Ehrenzeichen dürfen nur nach Maßgabe eines Reichsgesetzes verliehen werden. Akademische Grade sind hierdurch nicht betroffen. Das Reichsgesetz bestimmt auch, unter welchen Voraussetzungen ei» Deutscher Titel, Orden und Ehrenzeichen von einer ausländischen Regierung annehmen darf. Beratungen tm Auswärtigen Ausschub. Berli«, 7. April. Der Auswärtige Ausschuß trat heut« vormittag im Beisein des Außenministers Dr. Strese- mann, des Staatssekretärs v. Schubert sowie fast sämt licher Vertreter der deutschen Länder zusammen, um sich zu nächst mit Fragen des Saargebietes zu beschäftigen. Ferner steht auf der Tagesordnung die Beratung des Zusatz abkommens zum vorläufigen Handelsabkommen zwischen Deutschland »nd Frankreich, -ie Stellung Deutschlands zum albanischen Konflikt und die chinesische Frage. Der Ausschuß überwies nach kurzer Besprechung das Saar, grenzabkommen und das deutsch-französische Haudeld» Provisorium zur weiteren Beratung andenhanbelSpolt- tischen Ausschuß. Es folgte bann die Besprechung über Deutschlands Politik in China, worüber sich zunächst Reichsminister Dr. Strese- mann äußerte. «a«scher bei Jaleski. Warscha«, 7. April. Der deutsche Gesandte in Warschau, Rauscher, ist geistern vom polnischen Minister de» «enh««e Zaleskt empfangen worden, .... Das -e-enkliche Pariser Provisorium. die Weinfrage ebenso wie beim Abschluß des Zusatz abkommens mit Frankreich eine besondere Rolle spielen wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite