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Dresdner Nachrichten : 29.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189808296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-29
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1898
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Ve,«o»ae-ühr VUrteliatrltL,M0 r.»o. durck» dH Dos, M«. 2.1S. »I, »„,»«« »«> »,»»»»«,>»,n> lür dje »achtle Nummer ertolat i» der bquvtiülwmttllellr. Marientzr M. u. i» deu Nrbeil«»>pblnetzrlle» v Bonn. NdiiaUtirNachm Zenniaa« nur Marcenlir. ssv UtirMitta,». Anreigentarif. Die livaltiaeSinindreile «ca. »Eildeni wtvs,,«nmn»ja»»acn aus derDrival leite »eile «Vt. :Dovve>-eUc ..unierm Lösch" <Lni,eiandt> >10 Pi. Grund «ile mr Montage oder »nid gcliiacie» Dia. nur ftamilieimnckrimlcu n.t. de«, so Dt — SiiiSwarlioe Slutiräie nur aegen VorauSbecabluna. veleadläUerwer« miaVt. berechnet. Kür Niictunbe einaeiqndter Schnitt inuke keine Perbindlichkeit. Sernivrechanichluki: »N,t » Uv. 11 u. Wo. -20««. Ine Dresdner Nachrichten erlcheinen tä,lich MoraenS. Jahrgang. tlkr. 8»rnp "ZLÄ"" VvMllvrstr. 38. I., kex. Lpseialitii^ 6bI)I880siLUwai»p!i»U«ll h'ornsprsllistollo Kr. 878. l. kin/ylav im«l Igroao» vriloLonardoitou. klomblronxeu. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. II IlII»Iat III, part. auä I. Lt-; Sporisl-Vosekskt küo ö6lvuoti1ung8-6sgsn8lLnä6 sonor (Vit. slicti«ssi'eii. l-agor lioohldinor cloutaehkr unct vn^lisebsr «loximter -inrnff-, lloxvn- iiii-I l'iilotnt-rtoffo in »Hon moäorne» ksicidon unct IPiiucc-lZuicki taten ru killiFsten kreise». ttsrmann Pör8olis>, 8vtisffs>8tr. lS. II. ki.-(Ie„Ii,Iirs «»«II»I»rH»IIvZ » 8tl UVV8t» r»88« II. ^Uemixer Vertreter Viiii di> !<>« > «D Vrruluaiill « DgU" G »In i iiilci 11. 'MG -e vbeMkli reiner NilvKrUkdkr 5 «r. 238. KpMl.- I»«e«tVl Xuerrit/ /I»I I Iinlli UII^, ti^i I r,m <Zütlimij;>c- «»> > «»««»> ii, i «>i Iiiiieloi i I»m «Iitiill«». l» t:rrt<iiis ,.i> Ule. 2.25, 1.2' lind 0.70 «Nit iuisxkerroxeo. t'i «»m>»t«>i VOI "NII«I< II»> Ii nii^n rii <>i. ltüniizl. »nk«i»«tlivlte, IVr« I»««»rpei 'Nencstc Fernichreib und «Feci.sirech-Berichte. Hoffiachrichten, Oltsbanordiinng, Victoria-Salon, 2llvcnrciien, Saatenstandsbericht. Gerichtsvcrhcmdliingeii Brieslasten Montag 2;-. Angust 1898. Aernschreib- und Aernsprech-Berichte vom 28. August. Eine bemcrlcnslverthc ?kachricht bringt der offiziöse Telegraph aus Petersburg i» svlgender Fassung: „Ter „lliegiernngs bäte" verösfcntlicht eine Kundgebung deSEzaren, iir der allen Mächten Abrüstung und Berufung einer iuternatw nalen Konseren; zu dem Zwecke vvrgeschlngeu wird." -- Dir.Hund gebung hat folgenden Wortlaut: Auf Befehl des Kaisers überreichte Gras Mnrawiew am 21. d. M. alle» in Petersburg arrredrtirten auswärtigen Perlreteru nachstehende Mittheilung: Die 2lnsrechterl>altnna des allgemeiiieu Friedens und eine mögliche Herabsetzung der übermäßigen Rüst ringen, welche aus alle» Nationen lasten, stellen sich in der gegen wattige» Vage der ganzen Well als ein Ideal dar, ans das die Bemühungen alle> Regierungen gerichtet sein >»üs;ten. TaS humane und hochherzige Streben Sr Majestät des Kaisers, meines erhabenen Herrn, ist ganz dieser Ausgabe gewidmet. In der tleberzeuginig, daß dieses erhabene Endziel den wesentlichste» 2» teressen und den berechtigten Wünschen aller Mächte entweicht, glaubt die kaiserliche Negierung, das; der gegenwärtige Angenblick ankerst günstig dazu sei, ans dem Wege internationaler Peratbnng die wirksamsten Mittel zu suchen, um alle» Böllern die Wohllbäte» wahren und danernden Friedens zu sichern und vor Allem der fort schreitenden Entwickelung der gegenwärtigen Nullungen ein Ziel zu fetzen. 2m Verlaufe der letzten 20 2ahre hat der Wunsch nach einer allgemeinen Beruhigung in dem Empfinden der rivilisirte» Nationen besonders seiten Fuf; gefotzt. Tie Erhaltung des Frie dens ist als Endziel der interiiationnlen Politik aufgeslelll worden. 2m Name» des Friedens haben grosse Staaten mächtige Bündnisse mit einander geschlossen. Um den Frieden besser zu wahre», baben sie in bisher unbekanntem (Krade ihre Militärmacht ent wickelt und fahren fort, sie zu verstärken, ohne vor irgend einem Opfer znrnckznschrecke». Alle ihre Bemühungen haben dennoch da-s segensreiche Ergebnis; der ersehnten Friedensstistnug noch nicht zei tigen können. Da die finanziellen Vasten eine steigende Nichtnng verfolgen und die Vvlkswvhlsahrt an ihrer Wurzel treffen, so werden die geistige» und vlnisischen Kräfte der Völler, die Arbeit und daS Kavttal zum grotzen Theile von ihrer natürlichen Bestimmung abgelenkt und in unproduktiver Weise anfgezehrt. Hunderte von Millionen werden ausgewendet, um furchtbare Zerstörnngsinaschinen zu beschaffen, die heute als das letzte Wvrt der Winenschaft be trachtet werden und schon morgen dazu verurtbeilt sind, jeden Werth zu verlieren, infolge irgend einer neuen Entdeckung aus diesem Gebiete. Tie nationale Kultur, der wirthschastliche Fortschritt, die Erzeugung bon Werthen seben sich in ihrer Ent wickelung gelähmt und irregeführt. Daher entsprechen in dem Matze, wie die Nnstnngen einer iede» Macht amvachsen, diese immer weniger und Wenter dem Zweck, den sich die betreffende Negierung gesetzt hat. Die wirthschastliche» Krisen sind zum grotzen Theile hervvrgerufen durch daS Snslem der Nnstungen bis aus s Aenßerste, und die ständige Gefahr, welche in dieser KriegS- stvffansammlung ruht, machen die Armee unserer Tage zu einer erdrückenden Vast, welche die Böller mehr und mehr nur mit Mühe trage» können. Es ist deshalb klar, das;, wenn diese Vage sich »och weiter so hinzieht, sie i» verhängnitzvoller Weise zu eben der Katastroplie führen würde, welche man zu vermeiden wünscht und deren Schrecken jeden Menschen schon beim blotzen Gedanken schaudern mache». Tiefen uncnishörlichen Rüstungen ein Ziel zu fetzen und die Mittel zu suchen, dem Unheil vvrzubenge», das die ganze Welt bedroht, das ist die höchste Pflicht, welche sich hentzu tage allen Staaten ausrwingt. Durchdrungen von diesem Gefühl, hat Se. Majestät geruht, mir zu befehlen, das; ich allen Negier nnge», deren Vertreter am kaiserlichen Hofe accreditirt sind, den Zufaminentritt einer Konferenz Vorschläge, welche sich mit dieser ernsten Frage zu beschäftigen hätte. Diese Konferenz würde mit Gottes Hilfe ein günstiges Vorzeichen des kommenden 2ah'.hnnderts sein. Sie würde in einem mächtigen Bunde die Bestrebungen aller Staaten bereinige», welche antrichtig darum bemüht sind, den großen Gedanken des Weltfriedens triumphiren zu lassen über alle Elemente des Unfriedens und der Zwietracht. Sie würde zugleich ibr Zusammengehen besiegeln durch eine solidarische Weibe der Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit, auf denen die Sicherheit der Staate» und die Wohlfahrt der Völker beruht. Neufahrwasser. Beim Wettender» der Flotte gewann die ^Brandenburg" zum dritten Male den Kaiserpotal. Den zweiten Preis gewann ebenfalls die „Brandenburg", den dritten die „Banern". den vierten die „Odin". Colberg. Heute früh nach 8 Uhr fand in der am Markt belegenen Drogenhandlnng von Marx eine furchtbare Erplvsion statt, welche das Hautz im Ru in Flammen setzte. Ter Angestellte der Drogerie und ein vorübergehender Knabe wurden getödtet, ein anderes vorübergehendes Kind wurde verletzt. Eine Frau stürzte sich aus dem Fenster des zweiten Stockes und ist verletzt. Das Hans und eine daneben liegende Eiienwaarenhgndlung sind aus gebrannt. Ter Schwiegervater des Drogisten, Kantor Groß, wird vernicht. PeterSbu r g. Heute ist ein kaiserlicher Ukas veröffentlicht wurden, in welchem es beißt: „Indem wir de» frohen Tag der Ent hüllung des Denkmals für »nseren unvergeßlichen Großvater Kaiser Alexander Nikolaiewitch. errichtet in der ersten Residenzstadt Moskau, seinem Geburtsorte, dem leuchtenden Gedächtnisse des großen Kaisers widmen, gedenke» wir. dem Zuge unseres Herzens folgend, insbesondere der Woblthaten. welche seinem Volke durch ihn zu Theil geworden sind, nämlich der Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft, der Zutheilung von Vaud an dieselben und der soliden Organisation des Lebens von verschiedene» Pcrlvncn der Landbevöl kerung des weiten russischen Reiches. Gott segnete diese hohe That des Kaisers Alexander II.. welche er mit fester Hand und im vollen Bewußtsein ihrer Nvthwendigkcit. zum Wohle der ge liebten Heimath unter ausopfcrnder, ivahrhost edelmüthigcr Mit wirkung des russischen Adels mit vollem Erfolg aussnhrte; im Munde des dankbaren Volles ist dem dabingegangenen Monarchen für ewig der rulmwolle Name des „Zar-Befreiers" zugesichert. Indem wir wünschen, die Erinnerung an diese seine historische That und an seine Mitarbeiter an derselben fester zu besiegeln, haben wir beschlossen, das Trage» und den Besitz der Medaille, welche er diesen Mitarbeitern zum Zeichen seiner anädigsten An- erkennuirg ihres Wirkens verliehen hat, erblich zn machen." — Dem Oberproknreur des heiligen Spnods Pobjedonoßzew wurde der St. Andreasorden verliehen niit einem kaller lichen Reskript, in welchen, unter Anderem gesagt ist: „Von allen nächste» Mitarbeitern des verewigten Monarchen Alexandert ll , welche an der Spitze besonderer Verwaltnngszweiae standen, haben Sie allein den Ihnen anvertranten. verantwortliche» Posten bis heute inne: mir ist es angenehm, ans diesem Anlaß in Gedanken bei Ihrer mehr als fünfzigjährigen Stantslausbahn zu verweilen." O S k o r Schimmel u. >5 o., A k- K e s. (5 l> c m n i tz. In der gestrigen Gciieralversammlunci, in der n Aktionäre in Verlceiuna von via Attien erschienen waren, winde die vorgelegte Bilau; einsiiinmig und dedaitelos genelnnigi und dem Anssichtcirath und der Direktion Decharge ertlieili. Die ans K Procent ieslgeietcie Dividende gelangt sofort anher bei denKcisse der Gesellschaft bei den Herren Günther u. Nndolvb, Dresden una der Berliner Bank, Berlin zur Auszahlung, llebcr den derjenige» Geschäftsgang konnte die Direktion besriedigende Auskunft erlheilen. Lcrtliches und Liichsischrs. — Gestern früh halb 8 Uhr ward in Wochwitz folgendes Bulletin ausgegeben: Das gute Befinden Ibrer Kauert, und Köntgl.Hoheit Iran Prinzessin Iriedri ch A n g u st dauert in erfreulicher Weise fort. Bulletins werden nicht mehr anS- gegeben. Tr. Vevvold. Dr. Fiedler. Tr. Wehte. — Se König!. Hoheit Prinz Georg trifft heutet früh in Ehemnitz ein und begiebt sich von dort nach Burgstädt in S Manöveigetände. — Se. Kvnigl Hoheit Prin ; Friedri ch A u g n 1t begab sich gesteui Nachmittag .'» Uhr 50 Min. in s Manöver nach Mitt- weidn. woselbst Se. Königl. Hoheit bis 8. Sevtember Aufenthalt nimmt. — Um anßer den besonders Geladenen zur städtische» Traner- seier für den F n r sl en Bi s in a r ck am Mittwoch Abend 0 Uhr in der großen Halle des AnsstellnngSaebäudes Gelegenheit zur Theiliialnne zn biete», werden vom tti». Angnst ab, während der Geschäftsslniide» des Rathes lVormittngs 0 bis l Uhr, Nach mittags l bis "> Uhr) im Altsläder Rathhause, l. Obergeschoß. Zimmer l l. und im Nenstädter Rathhanse in der Spartasse Ein trittskarten zur Entnahme bereit liegen. — Das Königl. Ministerium des Innern hat den Ent >v n r s einer Ortsb a nord n u n a veröffentlicht, welcher im Selbst verläge der Rnmming'schen Buchdrnckerei, gr. Schietzgasse l, er- scheiilt. Mit demselben ist vielen Gemeiiideverwallungen ellr großer Dienst erwiesen, denn dieser Entwurf bildet in einwand freier Fassung eine Zusammenstellung der Nvrnialbestiminungen, welche ein Ortsstatnt zu enthalten hat, und soll allen den Ge ineinden, welche noch keine Bauordnung haben oder welche Aender- nngen an einer siban bestehenden Banordnnng vorzunehmen ae- nöthigt sind, als Rtchtschnnr und Anleitung dienen, in welcher Weise der ;» bearbeitende Stofs am besten anzuordnen und übe, sichtlich zn gestalten ist. Ta alle größeren Bebannngspläne „ach nnterschnstlicher Vollziehung durch die Gemeinde den, Ministerium des Innern vorzuleaen sind, so ist es auch für diese von Werth, zuvor die bei dem Ministerium geltende» Grundsätze zur Anwend ung bringen zu können. Wird dann zur Ausstellung von Regn lativen geschritten, so ist es für die Gemeindeverwaltung eine große Hilfe, die zu berücksichtigenden Momente in mnstergiltiger Weise ausgesprochen zn finden und von vornherein darauf rechnen zu könne», das; die diesem Nornialregntaliv entsprechende» Bestimm nngen iedensallS ans eine schlanke Genehmigung seitens der höheren Instanz zn rechnen haben, während natürlich dnrch die inaniiig- saltigsten örtliche» Verhältnisse bedingte Abweichungen nicht aus geschlossen sind, iedensalls aber einer entsprechenden Begründung bedürfen. Der Entwnrs sichtet den Stoss in I I Gruppen und 8l Paragraphen. — Eröffnung des n e n en V i e t ori a i a l ons. Vor ansverknnstem Hanse und unter rauschender Aufnahme ist vor gestern der neue Prachtbau des Pictvriasalans mit einer an fesselnden Leistungen reichen Festvorsteltiing der Oessentlichleit übergeben worden. Tie Eindrücke des GesnmmtbildeS und der Einzelheiten des in seiner jetzigen Gestaltung vollständig neuen Etnblissements, wie sie vor Kurzem au dieser Stelle eingehend er wähnt wnrden, sind auch bei der Eröffnung ans das ttever- raschendste in die Erscheinung getreten, so das; zu erwarten steht, die Blühen und Ovser des Ilmbanes mit der sicheren Anssicht ans den allgemeinen Beifall der Dresdner und der Fremden belohnt zti selten. Um de», brillante», in zahlreiche» Emzelzngen groß artige» Programm einige Aufmerksamkeit widme» zn könne», muß man sich vertagen, auf den Anblick des Saales zurnckznkommen. wenn dieser be, geöffneter, glänzend ansgestatteter Scene in seine» reichgeschmnckten Loge» und Rängen, tni Parauet und den Galerien vollbesetzt, von einer Fülle elektrische» Lichtes überslnthet, die ganze Wirkung seines architektonischen und künstlerischen Schmuckes zur volle» Geltung kommen läßt. Wie hierüber nur eine Stimme des Lobes und der Bewunderung herrschte, so wurde auch der Fest Vorstellung selbst der kaute und nngetheilte Beifall zn Theil. Bevor die Künstler »nd Künstlerinnen i» ihre Rechte traten, wurde der neue Saal mit einem von Faiifaren einaeleiteten Prolog, gesprochen von Herrn PH. Nickel, und der Weber scheu Inbel-Onvertnre mit ihrer majestätisch anskliiigenden Königsh»m»e gleichsam erst ge weiht. Hiera» schlossen sich die Kims,- und Bravourleistungen des gegenwärtige» Personals. Tie erste Stelle unter diesen nimmt die Sulvester Schäfser-Truvtze mit ihren ikarische» Spielen ein. Die Benennung der Spiele ist hergeleitet ans de» Vorgängen der Opferseste für Ikaros che» Heros der Atliener), während welcher in höchster Begeisterung »nd Inlmstem Wagen die besten der Ringer und Kämpfer bis zum Tode stritte». Und lüh», todeümnthig bis zur Bewunderung ist auch die Svlvesler Schässer'lche Truppe in ihren staiinenslverthe». i» der höchsten Vollendung gipfelnden Darbietungen. Ist schon ihr Entree original und überraschend — die aus 10 Personen bestehende Truppe tritt, zum Theil ans vorzüglich dressirten Pferden, in der Dekoration einer spanische» Arena ans —, so überbieten die Produktionen Alles, was an gpmnastischen und athletische» Künsten gezeigt werden kann. Was die hervorragendste» und bedeutendsten Gtmmastiker, Springer. Turner und Akro baten sonst auf dem Parterre auszusühren pflege»: die gefähr lichste» Balance». Toppel-Saltomortalt, Kops-, Fuß- „nd Hand- stände, die kühnsten Tourbillons, Monlins, die gewagtesten Eas- eaden und Easss-eons werden von de» Schässer's theilweise auf lebenden Pferde» und Maiiltlsieren, theilweise zwischen diesen und dem Parterre, gleichsam i» der Luft schwebend, oder auf sonst aus gesucht kühne Art mit einer so beispiellose» Sicherheit und Leichtig keit erledigt, daß die Einzel- »nd Tutti-Leistungci, den Eindruck der Spielerei Hervorrufen. Der ganz besondere »nd nicht zu über- bietende Reiz dieser großartig fesselnde» Darbietungen liegt aber nicht zuletzt m dem gesunde», hinreißende» Humor, von den, >ede einzelne Produktion belebt ist, in dem reizenden Witz, mit dem die Künstler ilne Arbeiten sich abnehmen und in der blitzzuqnrtigen Geschwindigkeit, mit der sich Alles vollzieht. Der laute Beifall, der sich nach jeder einzelnen Nummer des Schäffer nhen Programm- und »och Beendigung desselben erhob, spricht am beredteste» sin die glänzende Ausnahme, welche die hochinteressanten Produktionen finden. Die Trnpve ist siir l Woche» mit 20,000 Francs bezahtt. wer sie nesehen hat. wird zngeben. das; sie dieses kleine Vermögen in der 2hat auch verdien,. — Nächst il» war es Prinzessin P o c ahnnIas , genannt die indische Nachtigall, die sich den meisten Beifall verdiente. Man braucht dei erotische Tnrchlaiichi nicht erst vorznitellen, hat sie sich doch bereits vor t Jahren in die Gnus, der Victmiaialonbesncher gesunaen und bewiesen, das; sie GesangStnnsilerin im böheren Sinne des Wortes ist. Reich und mnteriich in indische Gewänder gekleidet und mit eigenartigem Schmuck behängt, debntirte daS exotische Fürstenkind ideren Ab stammnng ans indischem Fnrstenhonse nachgewiesen ist- mit der große» Scene und Arie ans VerdsiS „Ernani", die sie mir brillanter Ausiührnng der Eotoratnren und vornehin im Vortrag sang. Nack einem Scklunnnerliede. das mit gleich großem Beifall aufgenoin men wurde, sang Pocahnntas das Proch sehe Echolied in trefflicher tnnitterischer Gestaltung und unter Entfaltung einer ganz außer gewöhnlich nmsangreichen Ilala. die bis in S hohe V reichte. Als erstklassige Nummer bewährten sich ferner die prächtigen, humorvollen Vorführungen der mnsitoliichen Excenirigne-Akrobateii »nd Ballipieler BroI h e r s 2t l in a i i o. Die Eintleidung vor züglich gvinnastischer Künste in drastisch-tomische Seenen. die Ver einigung von Tolttnhnbcil »nd Witz, von Bravour und Groteskecie werden auch hier z» einer an fesselnden Momenten reichen Voll endung erhoben Anspruch ons diese Aiieriennnng darf auch die Velocipediiten Anwia Truppe erheben, die. aus Kindern in zar testen! Aller bestehend, säst alle Radsalnerkünste mit verblüffender Sicherheit erschöpft 21 ns Zwei- und Einrädern avwechselnd sitzend, stehend und t««>end. sichren die Minininr-Knnstsalirer die lchwersten Trics an^ — ein zehnjälniger Junge entlleidet sich während des Fahrens sogar vom Frackanzug bis ans das — Trikotkoslnm — sicher und elastisch, als ob sie aus dem Rade geboren wären. Auch hierbei spielt die Komik nicht die letzte Rolle und innthet in gleichen! Maße an wie die reizvolle» Pro duttioneii selbst. Im Verlause des überreichen Programms zeichnet sich vortheilhast der Gesangshnmorrff PH. Nickel mit wirksamen Original-Vorträgen ans, die allerdings kur; vorher eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz in der Vorffchrnng von drei dreitir ten S eehn »den erhielten. Tieie, von Madame Weston vrodnzirten, man dari sagen liehenswnrdigen, jovialen Tltiere mit ihren klugen, an echte Hundetrene mahnenden Augen, überbteten sich in ausgezeichneter Dressur an Kunst und Trolerie. Auf kleinen Podien liegend, schlagen sie erst in halbe», dann in ganzen Takt checken rlnithmiich schars das Tambonrin und die Guitarre, sie rauchen ihr Tabatpsetschen. schießen mit Revolvern und Flinten und einer der Hnnde ist bäuslich sogar so weit gebildet und ein gerichtet, daß er eine Klnderwiege nach allen Regeln und Gesetzen einer guten Hansmntter schaukelt. Eine elegante Stehtrapez- Knnstlerin, ihres tadellosen Wuchses wegen „Pelle Venns" genannt, der sich ein im Knabenalter stehender „Junger Adonis" in brillanter Knnlschntarbeil würdig zur Seite stellt: eine in der Pose fertige Darstellerin lebender, moderner .Kunstgemälde, Mademoiselle Marguerite Tuvin: die in der Kunst der Mnsikinslrnmenten-Imi tation hervorragenden Virtuosen Jean und Emmn Eraffst und eine Kvstümsoubrette. Irl, Elia de Plangne, vervollständige» daS Pro gramm mit so interessanten und mannigfachen Darbietungen, das; auch ffir verwöhnte Varivtäthealer-Besncher kaum ein Wunsch offen bleibt. Lobend zn erwähnen ist noch die sichere und exakte Aus fnhruna des orchestralen Tbeils unter Leitung von Herrn Kapell meister Reh. Darf Herr Direttor Kart Tliieme ans den, allerdings mit großen Opfern bewirkten Prachtbau des Hauses schon stolz sein. >o tan» er auch mit Genngthuung ans das gegenwärtige Programm blicken, das seinem neuen, schönen Etablissement zur vollen Ehre gereicht. Sännntliche Nen-Einrichlnngen fimktionirten befriedigend bis ans die über der Saaldecte angebrachte große Ventilations Turbine, deren elektrischer Betrieb vorgestern noch nicht z» ermöglichen war. Sobald diese in Betrieb gesetzt ist. was bereits beute zu erwarten sein dürfte, so ist mit dem Neu und Umbau alle und jede Annehmlichleit geschaffen, die man von einem in vornehinstem Stile geführten ersten Variotstheater er warten darf. — Alle Berichte von 2l lvenreisende n aus der Schweiz wie Tirol klagen über ganz nnztewölmliche Schwierigkeiten bei Bergbesteigungen wegen der Schneeverhältnisse. Tie Rächte sind auch in den höchsten Höhen der Alpen nie so kalt ge worden wie in srüheren Jahren, sodaß der am Tage durch den Sonnenschein weich gewordene Schnee des Nachts nicht wieder schars gefroren ist, sondern am nächsten Morgen wieder sofort mürbe und weich wurde. Das machte das lieberschreiten von Schneeflächen zn einer äußers! anstrengenden Arbeit; die Berg steiaer sanken oft. statt leichten FnßeS über leicht geharichte» Schnee hinwegzuichreiten. bis a» den Unterleib in den Schnee ein. 2,'echt lebhaft schildett dies ein Privaibries der beiden Dresdner Herren Hvffnnsikalienhändler Plötner und Kaufmann Rüger, die von Poiitresinn ans am 17. Angnst den höchsten der Engadiiier Berge, den Piz Bernina, mit zwei Führern bestiegen. Dieser Bergriese ragt nicht weniger denn -in.">2 Meter hoch in den Himmel. Nachdem die Bergsteiger in der elenden schmutzigen Bowald-Hntte dürftig übernachtet, fanden sie am nächsten Morgen ans den Gletschern und Schneeseldern den Schnee nicht gefroren »nd sanken fast bei jedem Tritte bei einer Steigung von 00 Gras in den weichen Schnee bis an dieKniee, bisweiten bis znm Obe körper. Wiederholt drohte bei diesem Ueberschreiten der Gletscher und Schneefelder Lawinengefahr; denn eS lösten sich bei der Wanne fortwährend Lawinen ab, die mit Toimergepolter zu That stürzten. Nach stundenlanger, mühseliger Kletterei langten du beiden Dresdner Herren endlich ans den, Kipfel an. aus dem das , ie wurden Pracht für durch eine alle über Thermometer 12 Grad Reanmur zeigte. Aussicht von aerodezn unbeschreiblicher standenen Mühseligkeiten belohnt. Nur kurze Zeit durften sie in dem erhobenen Anblick schwelgen, da die Fübrer zur Rnckkeln drängte». Auch der Abstieg war ungemein tckiwieria „nd lang wieria. da lein einziges Schneefeld das Abtahreii erleichterte und alle Gletschertiesen Spalten zeigten. Ausstieg „nd Abstieg hatten an einem Tage nicht weniger denn 12 Stunde» in Anspruch ge nommen. Herr Rüger, einer der hervorragendsten Alvensteigel. hat dieses Jahr außer den, Bernina-Pi; nor!» das Mattcrhor», das Gcibclbvm und das Wetterhou, bestiegen; er bezeichnet den 'Bi; verlangen Sie überall Anlhsrn's Nähr-Rakas
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